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Wohnungswechsel - Umzug

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02<br />

<strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Clever umziehen und die neue Wohnung einrichten 1. Jahrgang | Nr. 2 | Mai 2006<br />

RATGEBER-MAGAZIN<br />

3,30 w (Deutschland)<br />

Farbpsychologie<br />

Wie Wohndesign<br />

unser Wohlbefinden<br />

beeinflusst<br />

14 Promi-<strong>Umzug</strong>stipps<br />

„Bleiben Sie,<br />

wo Sie sind!“<br />

Umziehen mit Kids<br />

Ruhe im Karton<br />

Internet-Plagiaterie<br />

Von der Wolllust<br />

des Klauens<br />

T-ISDN selbst installieren<br />

NTB… äh, was?<br />

Geld zurück<br />

Der Finanzminister<br />

„trägt“ mit


Seite 2 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Nr. 2 | Mai 2006


4 News<br />

6 Alles so schön bunt hier<br />

Die neue Wohnung farblich gestalten<br />

8 Promi-<strong>Umzug</strong>stipps<br />

Möbel- und Müllcontainer farblich deutlich trennen<br />

10 Ratgeber Miet- und Wohnungseigentumsrecht<br />

Sommerzeit – Pflanzzeit<br />

12 Top-20-Handwerkertipps vom Profi<br />

Tapezieren ohne Alptraum (Teil 2)<br />

15 Ratgeber Miet- und Wohnungseigentumsrecht<br />

Wie laut darf der Nachbar sein?<br />

16 Vom Sound des Wohnens<br />

Quakende Frösche, Kirchenglocken und African Drums<br />

18 Gratis-Checkliste für den stressfreien <strong>Umzug</strong><br />

Richtig planen von Anfang an<br />

19 Nachsendeservice<br />

Am neuen Wohnort erreichbar bleiben<br />

20 Der Webschelm: Plagiaterie im Online-<strong>Umzug</strong>smarkt<br />

Von der Wolllust des Klauens<br />

22 Erfahrungsbericht<br />

Ruhe im Karton – Umziehen mit Kindern<br />

24 Telefon-Installationshilfe<br />

ISDN-Ansschluss selbst installieren<br />

25 Vorsicht Kunst<br />

Wohndesign im XXL-Format<br />

26 So wird Umziehen leichter<br />

Stressfreier Tapetenwechsel<br />

28 Vorbeugender Brandschutz<br />

Brandschutzwüste Deutschland<br />

30 Steuerliche Aspekte beim <strong>Umzug</strong><br />

Der Finanzminister „trägt“ mit<br />

34 Vorschau/Impressum<br />

Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Inhalt Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Seite 3<br />

in rasanten Lebensphasen wie denen des <strong>Wohnungswechsel</strong>s verspricht<br />

man uns im Web eine Fülle von Erleichterungen. Und in der Tat: Statt<br />

vom Einwohnermeldeamt zum T-Punkt zu hetzen und anschließend zur<br />

Postfiliale, lässt sich ein Teil der notwendigen Vorgänge bequem vom<br />

Schreibtisch aus organisieren. Man könnte ohne weiteres von dem Trend<br />

„Per Mausklick <strong>Umzug</strong>splanung und Ummeldung abwickeln“ sprechen.<br />

Was noch vor Jahren wie eine ferne Vision anmutete, ist heute längst<br />

Realität. Schließlich nutzen tagtäglich Abertausende die universellen<br />

Möglichkeiten, mit denen Web-Angebote aufwarten.<br />

Die Erfahrung zeigt: Da die Angebote immer vergleichbarer werden,<br />

erweitern Unternehmen ihre Online-Services – speziell für Umziehende.<br />

Privatleuten hilft dies in ihren Bemühungen, wertvolle Euros in der Haushaltskasse<br />

einzusparen: etwa bei der Wahl des Energieversorgers, des<br />

Telefon-Festnetzanbieters, eines Kabelnetzbetreibers oder bei Finanzdienstleistungsangeboten.<br />

Umziehende sind eine finanzkräftige Konsumgruppe.<br />

Deshalb rücken Personen, die ihren Wohnort wechseln, verstärkt<br />

in das Blickfeld von Marketingstrategen. Inzwischen hat es sich<br />

herumgesprochen, dass sich mit geeigneten Offerten sowohl Bestandskunden<br />

„bei der Stange halten“ als auch Neukunden gewinnen lassen.<br />

Selbst Verwaltungsverantwortliche entziehen sich dieser Tendenz nicht.<br />

Unter dem Schlagwort „eGovernment“ diskutieren (spätestens seit der<br />

Jahrtausendwende) Arbeitsgruppen, Verbände und Initiativen darüber,<br />

auf welche Weise sich in Deutschland Ummeldepraktiken vereinfachen<br />

und bürgernäher gestalten lassen könnten. Ein Blick auf den Ist-Zustand<br />

zeigt: Hierzulande wurden in den zurückliegenden beiden Jahren<br />

immense Fortschritte erzielt. Die Idee „Ummeldung per Mausklick“ hat<br />

inzwischen in den Kommunen vielerorts jenen Stellenwert inne, den jährlich<br />

neun Millionen umziehende Bürger von Kommunalverwaltungen<br />

erwarten. Das ist ein sehr erfreulicher Fortschritt.<br />

Ich würde mich freuen, wenn Ihnen das <strong>Wohnungswechsel</strong>-Magazin<br />

nützliche Anregungen bei der <strong>Umzug</strong>splanung bietet. Auf Ihre Anregungen<br />

und Ihre Kritik freue ich mich. Schreiben Sie in diesen Fällen bitte<br />

an: info@wohnungswechsel-magazin.de. Mein persönlicher <strong>Umzug</strong>stipp<br />

an Sie lautet jedenfalls: Klicken Sie lieber clever – statt in einer Warteschlange<br />

sinnlos Lebenszeit zu vergeuden!<br />

Ich wünsche Ihnen einen stressfreien <strong>Umzug</strong> und viele glückliche Stunden<br />

in Ihrem neuen Heim.<br />

Herzliche Grüße<br />

Jorg Mühlenberg,<br />

Chefredakteur


Seite 4 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

EWS +++ NEWS +++ NEWS +++<br />

<strong>Umzug</strong> per Mausklick<br />

Kunden der Deutschen Telekom können ihre Rufnummer beim <strong>Umzug</strong><br />

im gleichen Ortsnetz behalten oder ihre neue Rufnummer ansagen lassen.<br />

Wer den Direktlink zum <strong>Umzug</strong>sservice der T-Com nutzt und sich für<br />

einen der Tarife XXL Freetime, XXL oder Call Time entscheidet, dem werden<br />

10,00 EUR auf der Telefonrechnung gutgeschrieben. Den Nachsendeservice<br />

der Deutschen Post kann man auf der T-Com-Webseite online<br />

gleich mit beauftragen. In diesem Fall kostet der Nachsendeauftrag nur<br />

9,80 EUR statt 14,80 EUR.<br />

www.umzugsservices.de<br />

Wir ziehen um! Tutti & Rita packen’s an<br />

Maurizio Tutti ist<br />

zurück! Nach seinenspektakulären<br />

Auftritten in<br />

„Die Hammer-<br />

Soap – Heimwerker im Glück“ zeigt er wieder südländisches Temperament<br />

und seinen Hang zum kreativen Chaos. Der kleine, quirlige Italiener<br />

trägt das Herz auf der Zunge und hat den Kopf voller ausgefallener<br />

Einrichtungsideen. Wenn Tutti beim <strong>Umzug</strong> hilft, sind zwei Dinge sicher:<br />

Was nicht passt, wird passend gemacht. Und die neuen Nachbarn müssen<br />

gleich mit ran, wenn eine Bohrmaschine gebraucht wird.<br />

Die neue <strong>Umzug</strong>s-Doku-Soap, ab Montag, 8. Mai, um 19:00 Uhr<br />

immer montags bis freitags bei RTL II<br />

Praktische Miet-LKW für große Kisten<br />

Jeder, der einen <strong>Umzug</strong> in Eigenregie plant, steht irgendwann vor der<br />

entscheidenden Frage: Wie groß muss das Transportfahrzeug eigentlich<br />

sein? Hier hilft ein Blick ins Internet auf www.hertztrucks.de. Denn mit<br />

der praktischen Umrechnungstabelle der Hertz-<strong>Umzug</strong>sflotte lässt sich<br />

leicht herausfinden, welcher Van oder LKW dem individuellen Bedarf<br />

gerecht wird: Einfach die Anzahl der entsprechenden Möbelstücke und<br />

Kartons in die Tabelle eingeben, auf den „LKW finden“-Button klicken,<br />

und das geeignete Fahrzeug wird angezeigt. Dabei ist es ratsam, den<br />

Platzbedarf großzügig zu berechnen. Oftmals spart es Zeit und Geld,<br />

gleich einen größeren LKW anzumieten und somit weniger Einzelfahrten<br />

unternehmen zu müssen. Buchbar ist beispielsweise ein Renault Tra-<br />

fic bei lokaler Rückgabe von Montag bis Donnerstag für nur 74,00 EUR<br />

pro Tag bzw. von Freitag bis Sonntag für nur 94,00 EUR pro Tag. Die<br />

genannten Preise beinhalten Haftungsbeschränkung, Diebstahlschutz,<br />

200 km sowie Mehrwertsteuer.<br />

Die Fahrzeuge können an allen Hertz-Stationen vor Ort oder über die<br />

Reservierungszentrale unter 01805 95 55 59 (12 Cent/Minute) gebucht<br />

werden.<br />

www.hertztrucks.de<br />

Mietwohn-Index: Deutsche fürchten um bezahlbaren Wohnraum<br />

Während Hunderttausende preisgünstiger Mietwohnungen an Finanzinvestoren<br />

verkauft werden, machen sich die Deutschen Sorgen über<br />

bezahlbaren Wohnraum. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des VdW<br />

Bayern (Verband bayerischer Wohnungsunternehmen).<br />

So glauben 91,4 Prozent der Deutschen, dass Sozialwohnungen auch in<br />

Zukunft benötigt werden. Dieses Ergebnis stehe in völligem Widerspruch<br />

zur tatsächlichen Entwicklung: Jährlich schrumpfe der Bestand bundesweit<br />

um zehntausende Sozialwohnungen. Fast 60 Prozent bezweifeln,<br />

dass in Ballungszentren genügend preiswerte Wohnungen zur Verfügung<br />

stehen werden. Insbesondere für Familien und Senioren sehen die Bundesbürger<br />

schwarz: 83 bzw. 75,4 Prozent befürchten, dass es in Zukunft<br />

zu wenig bezahlbaren und auf deren Bedürfnisse zugeschnittenen Wohnraum<br />

geben wird. Die Untersuchung wurde im Auftrag des VdW Bayern<br />

von der Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK) in<br />

Nürnberg durchgeführt. Sie interviewte 989 Männer und Frauen ab 14<br />

Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet.<br />

Quelle: Verband bayerischer Wohnungsunternehmen


Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

NEWS +++NEWS +++ NEWS +++<br />

Das digitale Kabelfernsehen ist da<br />

Wer noch mehr Programme und noch bessere Qualität als bisher<br />

wünscht, ist beim neuen Kabelfernsehen genau richtig. Über den digitalen<br />

Kabelanschluss können Zuschauer über 50 Programme digital<br />

anschauen – der Digital-Receiver macht’s möglich. Mit dabei sind alle<br />

Sender von ARD und ZDF, alle dritten Programme, die RTL-Senderfamilie<br />

(RTL, VOX, n-tv & Co.), die ProSiebenSat.1-Gruppe (SAT.1, kabel eins,<br />

ProSieben uvm.) und weitere<br />

private Sender wie<br />

Das Vierte, DSF, Eurosport<br />

und MTV. Hinzu kommen<br />

auch völlig neue Sender<br />

– und das alles in bester<br />

digitaler Bild- und Tonqualität.<br />

Der digitale Kabelanschluss<br />

kostet für Einzelnutzer<br />

16,90 EUR im Monat. Einen Digital-Receiver inklusive Smartcard<br />

gibt es kostenlos dazu. Wer bereits über einen analogen Kabelanschluss<br />

von Kabel Deutschland verfügt, kann durch einen monatlichen Aufpreis<br />

von nur 2,77 EUR zum digitalen Kabelanschluss wechseln.<br />

Weitere Informationen unter www.kabeldeutschland.de<br />

Umweltschutz ein wichtiges Kriterium<br />

Seit 1961 setzt es sich der WWF (World Wide Fund for Nature) zum<br />

Ziel, im Rahmen groß angelegter, internationaler Projekte dem Sterben<br />

der Natur Einhalt zu gebieten. 1963 wurde die Umweltstiftung WWF<br />

Deutschland als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung<br />

gegründet. Seitdem avancierte die „Marke WWF“ zu einer der größten<br />

privaten Naturschutzorganisationen der Welt. Aktiver Artenschutz mit<br />

vereinten Kräften: Unter<br />

diesem Zeichen steht die<br />

aktuelle Sommerpromotion<br />

des Weinheimer Markenartikelherstellers<br />

Vileda in<br />

Kooperation mit dem WWF.<br />

Unter dem Motto „Kaufen<br />

und Spenden“ leitet Vileda<br />

einen Teil des Verkaufserlöses<br />

aller Aktionsprodukte<br />

für internationale Artenschutzprojekte<br />

an den WWF<br />

weiter. In Deutschland steht<br />

aktuell das Projekt an der<br />

mittleren Elbe im Fokus. Ein<br />

groß angelegtes Schutzprojekt<br />

für den zentralafrikanischen<br />

Regenwald wird ab<br />

Herbst 2006 im Mittelpunkt<br />

der WWF-Aktionen stehen.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.vileda.de<br />

11 Prozent <strong>Wohnungswechsel</strong> in Deutschland<br />

11,08 Prozent der deutschen Haushalte haben im Jahr 2004 mindestens<br />

einmal ihre Wohnung gewechselt (Vorjahr: 10,98). Das ermittelte<br />

Techem, Europas führender Dienstleister für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft,<br />

auf der Basis von 3,82 Millionen Wohnungen in Mehr-<br />

Seite 5<br />

familienhäusern, in denen das<br />

Unternehmen den Heiz- und Wasserverbrauch<br />

misst und abrechnet.<br />

Ostdeutsche Haushalte ziehen<br />

dabei mit 11,93 Prozent (Vorjahr<br />

12,13) nach wie vor häufiger<br />

um als westdeutsche mit 10,79<br />

Prozent (Vorjahr 10,57). Allerdings<br />

gleichen sich die Quoten<br />

inzwischen kontinuierlich<br />

an. Spitzenreiter sind Heide<br />

mit 18,8 Prozent (Vorjahr<br />

17,9), Oldenburg mit 16,8<br />

Prozent (18,1), Bonn mit<br />

16,1 Prozent (12,2), Görlitz<br />

mit 16,1 Prozent<br />

(14,9) und Flensburg<br />

mit 15,9 Prozent (16,1).<br />

Die wenigsten Umzüge<br />

hatten Ludwigsburg<br />

mit 6,6 Prozent (Vorjahr<br />

6,3) und Stuttgart<br />

mit 7,3 Prozent<br />

(7,1). Techem analysiert<br />

die <strong>Umzug</strong>squoten<br />

seit 1985.<br />

Dabei wurde der<br />

niedrigste Wert für Deutschland im Jahr 1990 mit 6,8 Prozent registriert,<br />

der höchste 1999 mit 11,6 Prozent. Quelle: www.techem.de<br />

<strong>Umzug</strong>sservice der Sparkassen übers Internet beauftragen<br />

Auch der <strong>Umzug</strong> des Geldes will gut geplant sein: Einzugsermächtigungen<br />

müssen gekündigt, Konten gelöscht und neu eingerichtet,<br />

Daueraufträge storniert oder umgeschrieben werden. Ebenfalls wollen<br />

Wertpapierdepots, Spar- und Versicherungsverträge in die neue Stadt<br />

mitgenommen werden.<br />

Damit ein<br />

Geldumzug zum<br />

neuen Wohnort so<br />

einfach wie möglich<br />

vonstatten<br />

geht, haben die<br />

Sparkassen einen<br />

<strong>Umzug</strong>sservice<br />

eingerichtet, der<br />

Umziehende von<br />

allem Papierkram<br />

befreit. Auch für<br />

den, der noch kein<br />

Sparkassenkunde<br />

ist, kann dieses<br />

Angebot nützlich<br />

sein. Details finden<br />

sich unter http://<br />

www.sparkasse.<br />

de/services/<br />

umzugsservice


Seite 6 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

Die neue Wohnung farblich gestalten<br />

Alles so schön<br />

bunt hier<br />

Schön gesagt, doch wie setzt man das bei der Renovierung der neuen vier (oder auch zwanzig) Wände um? Mit welcher<br />

Farbe fühlt man sich denn überhaupt wohl? Wie müssen Wände gestrichen sein? Welche Farbe sollten die Möbel und die<br />

Böden haben? Nun, das Farbempfinden ist eigentlich subjektiv, sprich, auf jeden Menschen wirken Farben und ihre Kompositionen<br />

anders. Die Farbpsychologie liefert jedoch einige Daten, die eine gewisse übereinstimmende Farbwirkung auf<br />

Menschen belegen. Stimmung, Emotionen und Gesundheit können demnach durch Farben beeinflusst werden. Um dieses<br />

Phänomen besser zu verstehen, werfen wir einen Blick auf die Farbsymbolik:<br />

Gelb: wirkt als Symbol der Sonne hell, heiter,<br />

warm, stärkend, aufheiternd und optimistisch. Diese<br />

Farbe aktiviert. Sie steht aber auch für Feigheit, Verrat<br />

und Neid.<br />

Orange: strahlt Wärme, Fröhlichkeit, Geselligkeit<br />

und Energie aus, kann aber auch billig und aufdringlich<br />

wirken.<br />

Rot: wirkt anregend, steht für Aktivität, Stärke und<br />

Dynamik, ebenso für Liebe und Erotik, aber auch für<br />

Aggressivität.<br />

Rosa: gilt als sanft, zugänglich, nicht bedrohlich,<br />

aber auch mitleiderregend, übervorsichtig oder kitschig.<br />

Bordeaux: wirkt zum einen optimistisch,<br />

selbstbewusst, stark, bestimmt und auch aufregend,<br />

zum anderen aber auch aggressiv, herrschsüchtig,<br />

dominierend und bedrohlich.<br />

Violett: ist weiblich, würdevoll, außergewöhnlich,<br />

empfindsam, intuitiv und kreativ. Die Farbe<br />

strahlt aber auch Eitelkeit, Einsamkeit, Überheblichkeit<br />

und Unreife aus.<br />

Blau: wirkt beruhigend, harmonisch und stabil,<br />

aber auch rational und kalt.<br />

Grün: wirkt ausgeglichen, harmonisch, frisch und<br />

naturverbunden. Die Farbe bringt Ruhe und Entspannung,<br />

kann aber auch Unerfahrenheit ausstrahlen.<br />

Braun: hat eine ruhende und bequeme Ausstrahlung,<br />

kann aber auch schwer und angepasst<br />

wirken.<br />

Schwarz: steht natürlich für Trauer und Feierlichkeit,<br />

für Sinnlichkeit, Stärke und Seriosität. Gleichwohl<br />

wirkt es geheimnisvoll, dramatisch und eigenwillig.<br />

Wie man merkt, besitzen Farben niemals nur eine<br />

Wirkung allein, sondern strahlen sowohl positive<br />

als auch negative Energie aus. Natürlich hängt das<br />

in erster Line mit der eigenen Farbwahrnehmung<br />

zusammen, die wiederum stark vom vorhandenen<br />

emotionalen Zustand beeinflusst wird.<br />

Wie gelingt es jetzt trotzdem, den eigenen Wohnraum<br />

farblich so zu gestalten, dass es den größtmöglichen<br />

positiven Effekt hat und man sich dauerhaft darin<br />

wohl fühlt?<br />

Die Lösung besteht in einer genauen Abstimmung<br />

von verschiedenen Faktoren:<br />

n Welcher Raum erfüllt welche<br />

Funktion? Es ist<br />

z. B. entscheidend, ob ich in dem jeweiligen Raum<br />

arbeiten möchte, mich entspannen will oder ob<br />

der Raum sogar mehrere Funktionen zu erfüllen<br />

hat.<br />

n Welche Farbe haben die Möbel? Sollten Sie sich<br />

nicht neu einrichten wollen, sondern nur die<br />

Wände neu streichen oder den Fußboden neu<br />

auslegen müssen, so hängt die Farbe des zu<br />

renovierenden Objekts von den bereits bestehenden<br />

Farben und der Funktion des Raumes ab.<br />

n Welche Farben bevorzuge ich generell und welche<br />

mag ich gar nicht?<br />

n Welche Farben lassen sich kombinieren? Mag<br />

ich Farbkontraste oder bevorzuge ich eher Ton in<br />

Ton?<br />

n Je nach Typ kann auch der jeweilige Modetrend<br />

eine Rolle spielen.<br />

Grundsätzlich sind dabei folgende Aspekte immer<br />

miteinander in Einklang zu bringen:<br />

n Raumfunktion<br />

n Möbel<br />

n Fußboden<br />

n Wand<br />

Von diesen Richtlinien ausgehend stellt sich nun die


Frage, wie man am besten plant. Am besten geht<br />

man dabei raumweise vor, überdenkt die Raumfunktion<br />

und berücksichtigt das bestehende bzw.<br />

gewünschte Mobiliar. Hierzu einige Beispiele:<br />

Beispiel: Wohnzimmer<br />

Raumfunktion: Entspannung, aber auch Geselligkeit<br />

Vorhandene oder gewünschte Möbel: dunkelbraun<br />

Frage: Wie soll die Bodenfarbe aussehen?<br />

Es empfiehlt sich eine helle Bodenfarbe, damit sich<br />

zum einen die Möbel besser abheben und zum anderen<br />

der Raum nicht zu düster wirkt. Bei bereits liegendem<br />

dunklem Parkett kann man z. B. mit einem<br />

helleren Teppich Abhilfe schaffen (sollte man<br />

geschmacklich dunkle Möbel mit dunklem Boden<br />

favorisieren, so sollte man in der Folge unbedingt auf<br />

eine helle Wandfarbe achten!).<br />

Frage: Welche Farbe wähle ich für die Wand?<br />

Es empfehlen sich warme Töne, da der Raum neben<br />

entspannter Atmosphäre auch gesellige und heitere<br />

Funktionsaspekte hat. Welche Farben in Frage kommen,<br />

ist vom (gewählten) Boden abhängig. Besteht<br />

der Boden etwa aus terrakottafarbenen Fliesen, so<br />

kommen für die Wand hellere Abstufungen in Frage<br />

wie z. B. Sand, Eierschale, Vanillegelb oder leichtes<br />

Abricot. Weiß wäre ein zu harter, nicht stimmiger<br />

Kontrast, und dunklere Töne könnten den Raum<br />

optisch verkleinern und überladen wirken lassen. Ist<br />

der Bodenbelag hell (Sand/beige usw.), könnte man<br />

die Wände auch sehr gut in einem Terrakottaton,<br />

Orange, kräftigem Abricot oder Lachs streichen.<br />

Bei bestehendem, andersfarbigem Mobiliar müssen<br />

die gleichen Überlegungen neu durchgegangen werden.<br />

Ein weiteres, diesmal etwas diffizileres Beispiel:<br />

Bleiben wir beim Wohnzimmer.<br />

Raumfunktion wie oben:<br />

Entspannung, aber auch Geselligkeit<br />

Möbel: mittelblaue Polstergarnitur, Kiefernmöbel<br />

Welche Bodenfarbe ist denkbar?<br />

Auf gar keinen Fall sollte der Boden dunkel sein, weil<br />

die Polstergarnitur unterginge. Möglich wären ein<br />

Boden in einem Sandton oder helles Parkett. Weiß<br />

und Gelb stellen einen zu harten Kontrast dar. Grau<br />

wirkt im Wohnzimmer trostlos.<br />

Welche Wandfarbe?<br />

Bei sandfarbenem Boden oder auch bei hellem Parkett<br />

wären ein dezentes Abricot und Eierschale möglich.<br />

Ein dezentes Hellblau würde zwar zu den Möbeln<br />

und auch zum Boden passen, widerspricht aber der<br />

Raumfunktion, da Blau eher Aspekte für Ruhe, Harmonie<br />

und Passivität erfüllt, nicht aber die heitere<br />

Geselligkeitsfunktion beinhaltet.<br />

Fazit:<br />

Nach dem vorgestellten Muster können Sie<br />

jeden weiteren Raum planen. Entscheidend ist<br />

immer, dass Raumfunktion, Möbel, Fußboden<br />

und Wände miteinander im Einklang stehen<br />

bzw. je nach Geschmack gezielte Kontraste<br />

darstellen. Nur dann können Sie sichergehen,<br />

dass Sie sich in Ihren vier Wänden auf Dauer<br />

wohlfühlen.<br />

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, kann<br />

weiterführende Informationen beispielsweise in folgenden<br />

Büchern nachlesen:<br />

Enzyklopädie Wohnen mit Farben<br />

9,90 EUR<br />

Autorin: Anna Starmer<br />

Verlag: Fleurus Verlag<br />

Format: Gebundene Ausgabe (September 2005)<br />

Farben. Wohnen. Wohlfühlen. Wie Farben im<br />

Haus unser Wohlbefinden beeinflussen<br />

19,10 EUR<br />

Autorin: Catherine Cumming<br />

Verlag: Knaur<br />

Format: Gebundene Ausgabe (Januar 2004)<br />

Neue Farben für Ihr Zuhause. Mit<br />

dekorativen Maltechniken<br />

12,90 EUR<br />

Autorin: Regina Allgaier<br />

Verlag: Urania, Stuttgart<br />

Format: Gebundene Ausgabe (Februar 2004)<br />

Wohnelement Farbe. Farbästhetik, historische<br />

und regionale Farbpaletten, Farbensprache<br />

17,95 EUR<br />

Autorin: Judith Miller<br />

Verlag: Christian Verlag<br />

Format: Gebundene Ausgabe (August 2005)<br />

Astrid Arnhold<br />

Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Seite 7


Seite 8 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

Promi-<strong>Umzug</strong>stipps<br />

Harry Wijnvoord<br />

„Bei meinem letzten <strong>Umzug</strong>, sind<br />

mir einige <strong>Umzug</strong>skartons in die<br />

Hände gefallen, die ich nach dem<br />

vorletzten <strong>Umzug</strong> noch gar nicht<br />

ausgepackt hatte. Den Inhalt<br />

habe ich über die Jahre nicht vermisst.<br />

Demnach hätte sie auch<br />

einfach vorher entsorgen können.<br />

Das hätte Platz und Arbeit gespart<br />

und deutlich weniger Schlepperei<br />

bedeutet.“<br />

Umziehen gehört<br />

zu unseren ungeliebtesten<br />

Alltagshandlungen.<br />

Selbst prominente Persönlichkeiten<br />

bleiben dabei nicht von<br />

Unannehmlichkeiten verschont.<br />

Nichtsdestotrotz haben Promis eine<br />

Reihe lohnender Tipps auf Lager,<br />

die man entweder beherzigen kann<br />

oder die einfach nur amüsant zu<br />

lesen sind, weil sie das Schicksal<br />

aller Umziehenden widerspiegeln.<br />

Lesen Sie selbst!<br />

Sarah Wiener<br />

„Mein Tipp nach unzähligen selbst<br />

getätigten Umzügen: Beauftragen<br />

Sie eine professionelle, gut versicherte<br />

<strong>Umzug</strong>sfirma! Das spart<br />

Nerven und Freundschaftsbrüche.<br />

Und ist für jemanden, der so<br />

faul ist wie ich, ein zusätzliches<br />

Plus.“<br />

Heino<br />

„Verkaufen oder entsorgen Sie<br />

frühzeitig alles, was Sie nicht<br />

mehr brauchen, z. B. Bücher, die<br />

niemand je wieder liest, oder alte<br />

Zeitschriften. Trennen Sie sich von<br />

allem, was Sie in den kommenden<br />

Jahren doch nicht mehr brauchen<br />

werden. Auf diese Weise reduzieren<br />

Sie das <strong>Umzug</strong>svolumen.“<br />

Ralf Zacherl<br />

„Alle helfen besser gelaunt mit,<br />

wenn im <strong>Umzug</strong>sgepäck ein Picknickkorb<br />

mit Leckereien vorhanden<br />

ist ... den bereiten Sie einfach<br />

vor wie für ein Picknick, und<br />

gemeinsam, wenn alles endlich in<br />

der neuen Wohnung ist, gibt’s die<br />

Köstlichkeiten als Belohnung. Füllen<br />

Sie kalte Sommersuppen am<br />

besten in ein großes Einweckglas<br />

mit Schnappverschluss ... und<br />

die Sandwiches lassen sich ja in<br />

Butterbrotdosen gut einpacken ...<br />

falls Sie das Geschirr schon in den<br />

<strong>Umzug</strong>skartons haben. Eine gut<br />

vorgekühlte Flasche Sekt rundet<br />

die ersten Schritte ins neue Heim<br />

dann ab. Wieso sollte man nicht<br />

auf einen gelungenen <strong>Umzug</strong> in<br />

die neuen Wände anstoßen?“<br />

Susanne Rohrer<br />

„Ein <strong>Umzug</strong> ist eine prima Gelegenheit,<br />

um den Kleiderschrank<br />

zu sortieren. Mein Tipp: Sortieren<br />

Sie die eigene Kleidung (Schuhe)<br />

mit aus und befördern Sie alles,<br />

was Sie nicht mehr benötigen,<br />

in die Kleidersammlung. Das ist<br />

erstens die Gelegenheit und hat<br />

den angenehmen Nebeneffekt,<br />

dass Sie in der neuen Wohnung<br />

idealerweise neun <strong>Umzug</strong>skisten<br />

weniger auspacken müssen.“<br />

Lisa Fitz<br />

„Sie sollten sich vor dem <strong>Umzug</strong><br />

darum kümmern, eine vorübergehende<br />

Halteverbotszone vor dem<br />

neuen Heim zu reservieren und<br />

sich auf diese Weise viel Ärger<br />

ersparen. Somit muss keiner der<br />

neuen Nachbarn sein Auto umparken,<br />

und Sie brauchen nicht darauf<br />

zu lauern, dass ein Parkplatz<br />

frei wird, auf dem Sie den Möbeltransporter<br />

parken. Das gleiche<br />

gilt natürlich für den Parkplatz vor<br />

dem alten Zuhause.“


Katja Wunderlich<br />

„Geben Sie Dokumente wie Reisepässe,<br />

Urkunden, Testamente,<br />

Kontoauszüge, Versicherungspolicen,<br />

Krankenberichte, ärztliche<br />

Atteste usw. nicht aus der Hand<br />

und nehmen Sie alles persönlich<br />

mit, z. B. in einer Extra-Aktentasche.“<br />

Lilo Wanders<br />

„Wichtig ist, die <strong>Umzug</strong>shelfer bei<br />

Laune zu halten und für ihr körperliches<br />

Wohl zu sorgen: Kaffee,<br />

Kaltgetränke, Zigaretten und<br />

Schnittchen sollten bereitstehen.<br />

Rufen Sie nach einer angemessenen<br />

Zeit die Pause aus, und tun<br />

Sie danach wenigstens so, als ob<br />

Sie mithelfen.“<br />

Nina Ruge<br />

„Mein ultimativer <strong>Umzug</strong>stipp:<br />

Stellen Sie unbedingt sicher, dass<br />

das <strong>Umzug</strong>sunternehmen den<br />

beladenen Lkw nicht im Park-<br />

verbot abstellt, wenn der Fahrer<br />

wegen der großen Distanz übernachten<br />

muss! Mein <strong>Umzug</strong>swagen<br />

wurde nämlich aus diesem<br />

Grund abgeschleppt – und zwar<br />

sehr weit von seinen Zielpunkt<br />

entfernt, und der war logischerweise<br />

meine neue Wohnung ...<br />

Zweitens: Versuchen Sie, Zimmerpflanzen<br />

unbedingt selbst<br />

zu transportieren und nicht im<br />

<strong>Umzug</strong>swagen – vor allem nicht<br />

im Winter. Als meine Pflanzen<br />

nämlich letztendlich (nach<br />

zwei Tagen bei klirrendem Frost<br />

im Januar) in meiner Wohnung<br />

gelandet sind, waren sie alle tot.<br />

Der Jammer war groß!“<br />

Erkan & Stefan<br />

„Endlich können mal alle deine<br />

Freunde und Kollegen, die immer<br />

mit ihren Kombis angeben, zeigen<br />

wie viel Platz in ihren Karren<br />

ist. Deswegen sperrige Sachen<br />

immer in die Autos von den anderen<br />

packen, damit das gute Leder<br />

in deinem eigenen Schlitten nicht<br />

ramponiert wird.“<br />

Michaela Merten<br />

„Da ich in meinem Leben schon<br />

22 Mal umgezogen bin, habe ich<br />

mir einen großen Erfahrungsschatz<br />

zugelegt, wie man am besten<br />

und effektivsten umzieht. Das<br />

fängt schon beim Beschriften der<br />

<strong>Umzug</strong>skartons an. Diese nicht<br />

einfach nur oben beschriften,<br />

sondern immer auch an allen<br />

Seiten. Denn die Kartons werden<br />

meistens aufeinander gestapelt<br />

und man weiß dann nicht mehr,<br />

wo sie hingehören. Bewährt hat<br />

sich auch, beim Einräumen der<br />

<strong>Umzug</strong>skarton in die neue Bleibe<br />

den Jungs von der <strong>Umzug</strong>sfirma<br />

gleich zu sagen, in welches Zimmer<br />

sie die Kartons tragen sollen.<br />

Man kommt sich zwar am Anfang<br />

wie ein Feldwebel vor, aber Ihr<br />

Rücken wird es Ihnen später danken,<br />

wenn sie nicht alles nochmal<br />

zum richtigen Zielort schleppen<br />

müssen.“<br />

Bananafishbones<br />

„In Mexiko sagt man, dass ein<br />

<strong>Umzug</strong> einen seelisch so mitnimmt,<br />

als würde ein naher Verwandter<br />

sterben. Deswegen ist<br />

es sehr wichtig, sich in den ersten<br />

Tagen von seinen besten<br />

Freunden unter die Arme greifen<br />

zu lassen, d. h. es wird gekocht,<br />

dekoriert, und jeder darf sich in<br />

der neuen Wohnung mit einer<br />

Postkarte, einem Foto, einem<br />

Zeitungsausschnitt oder einem<br />

anderen, individuellen kleinen<br />

Gegenstand verewigen. Und falls<br />

die Depression trotzdem einsetzt,<br />

nimmt man sie am besten gelassen<br />

hin, denn die geht sicher wieder<br />

vorbei – have an easy day!“<br />

Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Seite 9<br />

Helmut Schleich<br />

„Meine Großtante Anna pflegte<br />

immer zu sagen: Dreimal umgezogen<br />

ist wie einmal ausgebombt.<br />

Selber ist sie freilich nur<br />

einmal umgezogen ... Nichtsdestotrotz<br />

gilt: Ausmisten verhindert<br />

zwar die elende Schlepperei<br />

beim <strong>Umzug</strong> nicht, lindert sie<br />

jedoch mitunter gewaltig. Wenn<br />

Sie sich von ihren Dingen schwer<br />

trennen können, mein Tipp: Nicht<br />

erst beim <strong>Umzug</strong> mit dem Aussortieren<br />

anfangen. Immer einen<br />

großen Karton in den Keller stellen<br />

und hinein damit mit Dingen,<br />

die im Verdacht stehen, unnützer<br />

Ballast zu sein. Diesen Karton<br />

einmal im Jahr gnadenlos wegschmeißen,<br />

ohne ihn vorher noch<br />

mal geöffnet zu haben. Im Vergleich<br />

zum Ausbomben die deutlich<br />

sanftere Lösung gegen quälenden<br />

<strong>Umzug</strong>sballast.“<br />

Herbert Feuerstein<br />

„Nachdem ich all diese Ratschläge<br />

und Warnungen gelesen<br />

habe, bleibt mir nur EIN Tipp:<br />

Verzichten Sie auf den <strong>Umzug</strong><br />

und bleiben Sie, wo sie sind!“


Seite 10 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

Ratgeber: Mietrecht/Wohnungseigentumsrecht<br />

Sommerzeit<br />

Pflanzzeit<br />

Was dürfen Mieter oder Wohnungseigentümer<br />

auf Balkon oder Terrasse veranstalten?<br />

Wer sich nach einem beschwerlichen<br />

<strong>Umzug</strong> auf dem neuen Balkon<br />

oder der Terrasse ausruht,<br />

schmiedet meist erste Pläne für<br />

die Gestaltung. Doch bevor Sie<br />

jetzt ins Gartencenter oder in den<br />

Baumarkt eilen und Efeu, wild<br />

wuchernden Knöterich oder eine<br />

Pergola kaufen: Achtung! Nicht<br />

alles, was Ihnen gefällt, gefällt<br />

auch Ihrem Vermieter oder Nachbarn.„Deshalb<br />

sollten<br />

Sie gleich<br />

bei der Planung<br />

ein<br />

paar wichtige<br />

Regeln<br />

beachten“,<br />

rät Anne Kronzucker, Rechtsexpertin<br />

der Rechtsschutzversicherung<br />

D.A.S., Europas Nummer 1 im<br />

Rechtsschutz.<br />

Gestaltungsfreiheit<br />

mit<br />

Grenzen<br />

„Mieter sollten<br />

immer zunächst<br />

einen Blick in den Mietvertrag<br />

und die Hausordnung werfen,<br />

Besitzer einer Eigentumswohnung<br />

in die Teilungserklärung,<br />

die Gemeinschaftsordnung und<br />

die Gebrauchs- und Nutzungsregelungen“,<br />

rät die D.A.S.-Rechtsexpertin.<br />

„Aus ihnen können sich<br />

auch Rechte und Pflichten im Hinblick<br />

auf die Balkon- und Gartennutzung<br />

ergeben. In der Regel<br />

sind solche Vereinbarungen bindend,<br />

es sei denn, sie sind unüblich.“<br />

Gehört ein Balkon oder eine Terrasse<br />

zur Wohnung, darf der Mieter<br />

oder Wohnungseigentümer<br />

Tische, Stühle und einen Sonnenschirm<br />

aufstellen sowie Wäsche<br />

trocknen. Er darf auf seinem Balkon<br />

und auf der Terrasse Kaffee<br />

trinken, rauchen und mit Freunden<br />

feiern, wenn die Ruhezeiten<br />

eingehalten werden.<br />

„Dies alles gehört zum normalen<br />

Gebrauch der Mietsache und<br />

zu den Rechten eines Wohnungseigentümers<br />

auf seinem Sondereigentum“,<br />

erläutert Anne Kronzucker.<br />

„Eine Zustimmung des<br />

Vermieters oder der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

ist nicht<br />

erforderlich.“<br />

Pflanzen, Rankhilfen und Gießwasser<br />

Pflanzenfreunden ist es gestattet,<br />

Blumenkübel auf dem Balkon<br />

oder der Terrasse aufzustellen<br />

und Blumenkästen zu befestigen.<br />

Die Bepflanzung darf aber<br />

die Wohnungsnachbarn nicht<br />

wesentlich beeinträchtigen oder<br />

die Rechte des Vermieters verletzen.<br />

Pflanzengitter und Rankhilfen<br />

sind auf Balkon oder Terrasse<br />

einer Mietwohnung gestattet,<br />

solange das Mauerwerk nicht<br />

erheblich beschädigt wird. Nor-<br />

maleBohrungen auf<br />

dem Balkon<br />

sind zulässig.<br />

Stark wuchernde Pflanzen<br />

wie Knöterich und Geißblatt<br />

können kahle Wände wunderschön<br />

begrünen, klettern aber<br />

schnell über die Rankgitter hinaus<br />

und machen sich auf Nachbars<br />

Terrain breit. Deshalb sollten<br />

sie von Zeit zu Zeit ausreichend<br />

beschnitten werden.<br />

Efeu benötigt zwar keine Kletterhilfe,<br />

die „Haltearme“ sind aber<br />

später schwer zu beseitigen. Dies<br />

kann beim Auszug aus einer Mietwohnung<br />

zum Problem werden.<br />

„Beim Blumengießen sollte man<br />

darauf achten, die Nachbarn<br />

auf darunter liegenden Balkonen<br />

nicht zu wässern“, rät die<br />

D.A.S.-Rechtsexpertin. „Systeme<br />

zur Tröpfchen-Bewässerung<br />

oder Blumenkästen mit Bewässerungssystemen<br />

können Ärger<br />

schon im Vorfeld vermeiden und<br />

sind der perfekte Pflanzensitter im<br />

Urlaub.“<br />

Übrigens: In manchen Wohneigentumsanlagen<br />

und Mietshäusern<br />

ist darauf zu achten, dass<br />

Balkone und Dachterrassen einheitlich<br />

gestaltet sind.<br />

Sichtschutz und Markisen<br />

Wer sich vor neugierigen Blicken<br />

auf dem Balkon oder der Terrasse<br />

schützen will, bringt einen Sichtschutz<br />

an. Zur Wahl stehen zum<br />

Beispiel Schilfmatten, Paravents<br />

und Pergola-Elemente.<br />

„Allerdings ist dem Mieter oder<br />

Wohnungseigentümer einer<br />

Wohnanlage nicht alles erlaubt,<br />

was der Privatsphäre dient,“<br />

erklärt Anne Kronzucker. „Eine<br />

Faustregel: Alles, was das äußere<br />

Erscheinungsbild einer Wohnanlage<br />

wesentlich verändert oder<br />

das Mauerwerk beschädigt, muss<br />

vom Vermieter oder der Eigentümergemeinschaft<br />

genehmigt werden.“<br />

Soll also eine Markise oder Pergola<br />

montiert werden, sollte der<br />

Vermieter oder die Eigentümer-<br />

gemeinschaft unbedingt<br />

um<br />

Erlaubnis<br />

gefragt werden.<br />

Grillen und Feiern<br />

Damit es nicht gleich bei<br />

der Einweihungsfeier Ärger<br />

mit den Nachbarn gibt,<br />

muss Folgendes beachtet werden:<br />

Manche Gemeinschaftsordnungen<br />

verbieten das Grillen auf<br />

dem Balkon. Eine solche Regelung<br />

ist zulässig. Auf der Terrasse<br />

darf dagegen in der Regel gegrillt<br />

werden. Allerdings sollte man hier<br />

darauf achten, dass der Qualm<br />

nicht konzentriert in die Nachbarwohnungen<br />

zieht, sonst können<br />

Gerichte das Grillen einschränken.<br />

Und noch ein Tipp: Die weit<br />

verbreitete Meinung, man dürfe<br />

einmal im Jahr laut feiern, stimmt<br />

so nicht. Die von Land und<br />

Gemeinde vorgeschrieben Ruhezeiten<br />

sind grundsätzlich einzuhalten.<br />

Am besten ist, man vermeidet<br />

nach 22 Uhr laute Musik<br />

und Lärm.<br />

Surftipp: Mehr Antworten<br />

auf Fragen rund um das<br />

Mietrecht bietet die Website<br />

„das-rechtsportal.de“. Hier<br />

finden sich Tipps und Urteile<br />

zur Wohnungssuche, zu<br />

Mietverträgen und Nebenkostenabrechnungen,Mieterhöhungen<br />

sowie Checklisten<br />

zum Auszug aus der<br />

Wohnung. Das werbefreie<br />

Rechtsportal der D.A.S.-Versicherungen<br />

wartet mit Kuriositäten<br />

auf, bietet Musterschreiben<br />

zum kostenlosen<br />

Download an und ist alles<br />

in allem ein informativer<br />

Nachschlagedienst für Ratsuchende<br />

in Rechtsfragen.


Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Seite 11


Seite 12 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

Top-20-Handwerkertipps vom Profi<br />

Scheibenkleister, oder was?<br />

Tapezieren ohne Alptraum<br />

Die Tapete hat die 70er Jahre geprägt. Kitschige, sich über die<br />

gesamte Wand erstreckende Landschaften, grelle Farbtöne oder<br />

wilde Muster waren damals ein Muss. Auch wenn der Stil sich heute<br />

vom allzu „Expressiven“ abgewandt hat, so ist seit einiger Zeit<br />

ein neuer alter Trend an den eigenen vier Wänden zu beobachten:<br />

Tapete ist wieder angesagt. Aber egal ob Sie es schlicht oder auffällig<br />

bevorzugen: Irgendwie muss die Tapete ja an die Wand – und<br />

genau das erklären wir Ihnen hier.<br />

Es gibt einige grundlegende Dinge, die Sie beim Kauf von Tapeten und<br />

sonstigem Material zur Verschönerung Ihrer Wände unbedingt berücksichtigen<br />

sollten.<br />

Als Erstes steht die Wahl der richtigen Tapete an. Denn auch unabhängig<br />

vom Dekor ist Tapete nicht gleich Tapete. Seit den 70ern hat sich<br />

nämlich einiges getan. Das Design sollte erst einmal zweitrangig sein.<br />

Zunächst wichtiger ist der Einsatzort der Tapete. Tapetenarten werden<br />

nach Zweck, Material und Oberflächenbeschaffenheit unterschieden. In<br />

häufig und stark beanspruchten Räumen wie Kinderzimmer, Bad, Küche<br />

usw. sind widerstandsfähige und robuste Tapeten die erste Wahl. Diese<br />

sind im Fall der Fälle auch einmal ohne Probleme abwaschbar und vor<br />

allem stoßfest. Was die Tapete kann, erfahren Sie auf der Verpackung.<br />

Dort sind die entsprechenden Symbole abgedruckt. Vereinbart wurden<br />

die Symbole vom Deutschen Tapeten-Institut gemeinsam mit den Herstellern<br />

in aller Welt. Wenn Sie sich nicht sicher sind, für welchen Zweck<br />

Sie welche Tapete benötigen, lassen Sie sich vom Fachhandel beraten.<br />

Die Qual der Wahl<br />

Die gute alte Raufaser<br />

Die Raufaser-Tapete ist ein Klassiker, der eigentlich immer und zu allem<br />

passt. Sie ist vielseitig einsetzbar und hält auch noch nach mehrmaligem<br />

Überstreichen mit Wandfarbe. Die Raufaser hat eine strukturierte Oberfläche<br />

und kann Unebenheiten des Mauerwerks ausgleichen.<br />

Die raue Struktur ergibt sich aus unterschiedlich großen<br />

Holzfasern, die in mehrere Schichten Papier eingearbeitet<br />

worden sind. Dadurch ist diese Tapete besonders reißfest<br />

und robust, selbst beim Aufbringen, wenn die Tapete nass ist.<br />

Umweltschonend ist die Raufaser obendrein. Die Tapeten sind aus mindestens<br />

90 Prozent Recycling-Material. Raufaser-Tapeten sind übrigens<br />

besonders für Anfänger geeignet und besonders leicht zu verarbeiten.<br />

Hübsche Muster auf Papier<br />

Beliebter Klassiker im Kinderzimmer sind bedruckte Papiertapeten. Aber<br />

nicht nur die vier Wände der lieben Kleinen lassen sich durch kindgerechte<br />

Muster aufwerten, elegante und ausgefallene Muster zieren auch<br />

viele Designer-Tapeten, die nahezu jedem Raum zum letzten Schliff verhelfen<br />

können. Zum Hingucker wird ein Raum übrigens auch dann, wenn<br />

nur ein Teil der Wand durch ein entsprechendes Muster auf Tapete her-<br />

vorgehoben wird (sei es die Wand hinter dem Sofa oder<br />

Bett o. Ä.). Interessante Effekte lassen sich auch erzielen,<br />

wenn die Tapete nicht nur die Wand ziert, sondern beispielsweise<br />

auch auf die Seitenwand eines Regals oder eines<br />

Schrankes übergeht oder in einem selbst gebauten Podest<br />

oder einem Raumteiler wieder aufgenommen wird.<br />

Papiertapeten kann man übrigens nach seinem eigenen<br />

Geschmack bedrucken lassen. So kann man sein selbst<br />

kreiertes Muster, ein Foto oder eine ganz besondere Farbe<br />

an die Wand bringen.<br />

(Teil 2)<br />

Die unifarbene Papiertapete ist einfach zu verarbeiten und somit auch<br />

für Anfänger geeignet. Bei Bild- und Muster-Tapeten wird es schwieriger.<br />

Hier muss an den Schnittkanten besonders genau gearbeitet werden.<br />

Papiertapeten bestehen aus zwei Papierschichten, dabei ist die<br />

obere Schicht farbig bedruckt. Die bedruckte Schicht sollte möglichst<br />

lichtbeständig sein, damit diese nicht vergilben oder<br />

die Farbe bzw. das Muster mit der Zeit stark verblassen kann.<br />

Struktur pur<br />

Nicht ganz so einfach zu tapezieren wie die Raufaser-Tapete, aber trotzdem<br />

für Anfänger geeignet, ist die Profil- oder Strukturtapete. Ausgedehnter<br />

Kunststoff bildet ein reliefartiges Design. Das Muster wirkt – je nach<br />

Tapete und Farbe mehr oder weniger – dreidimensional. Diese Tapeten<br />

sind robust wie die bewährte Raufaser-Tapete, aber teurer. Denn diese<br />

Tapeten sind atmungsaktiv, lichtbeständig und ggf. auch für Räume mit<br />

hoher Luftfeuchtigkeit geeignet, so dass Schimmelpilze es schwer haben.<br />

Somit sind sie auch in kritischen Bereichen wie Bad und Küche einsetzbar.<br />

Heavy Metal<br />

Metalltapeten bestehen aus einer Papierschicht und einer Metall-<br />

beschichtung aus Aluminium. Besonders beeindruckende<br />

optische Effekte lassen sich durch Ätzen, Oxidieren und Prägen<br />

der Oberfläche erzeugen. Metalltapeten sind recht teuer<br />

und nicht nur deswegen etwas ganz besonderes. Ihr Einsatz ist<br />

nur für Fortgeschrittene und besonders Mutige empfehlenswert.<br />

Flüssige Tapete?<br />

Tapeten gibt es auch in flüssiger Form. Dabei handelt es sich um eine<br />

Strukturfarbe für den Innenbereich, die durch beigemischte Holzspäne<br />

oder Baumwollflocken einen Raufasereffekt erzielt. Die flüssige Tapete<br />

hat eine hohe Deckkraft, ist<br />

unkompliziert in der Verarbeitung<br />

und kann auch mal mit<br />

einem feuchten Lappen abgewischt<br />

werden. Außerdem<br />

kann man damit auch beschä-


digte Raufasertapeten ausbessern. Sollte<br />

die flüssige Tapete einmal entfernt werden<br />

müssen, ist das nicht ganz unproblematisch,<br />

aber ebenfalls möglich.<br />

Bedarfsermittlung<br />

Damit am Ende der Tapete nicht noch Wand übrig ist oder umgekehrt<br />

nach vollbrachtem Werk nicht noch zwei Rollen Tapete vor sich hinstauben,<br />

will das benötigte Material genau berechnet sein. Messen Sie dazu<br />

die Länge und Höhe aller zu tapezierenden Wandflächen ohne Türen und<br />

ohne Fenster ab.<br />

Die Länge aller Wandflächen teilen Sie durch die Breite der Tapetenrollen.<br />

Das genormte Rollenmaß einer Euro-DIN-Tapete beträgt 53 Zentimeter<br />

in der Breite und 10,05 Meter in der Länge. Wenn Sie die Maße<br />

Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Seite 13<br />

also durch 0,53 Meter teilen, wissen Sie, wie viele Bahnen<br />

nebeneinander angebracht werden müssen. Dann multiplizieren<br />

Sie die Anzahl der benötigten Bahnen mit der Höhe des Raumes,<br />

rechnen ca. 10 bis 15 Prozent als Verschnitt hinzu und erhalten so die<br />

gesamte Länge der Tapeten.<br />

Wer jetzt nur noch Bahnhof versteht, für den gibt es hier die simplere<br />

Lösung: Die Länge aller Wände mal die Länge der Tapetenbahnen (normalerweise<br />

also die ganze Wandhöhe) geteilt durch fünf, und Sie erhalten<br />

den ungefähren Bedarf. Fenster und Türen werden hier nicht abgezogen.<br />

Bedenken Sie, dass Sie bei Mustertapeten wegen der genauen Übergänge<br />

an Schnittkanten und Zimmerecken zur Sicherheit evtl. etwas<br />

mehr Materialspielraum einrechnen sollten.


Seite 14 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

Los geht’s!<br />

Zur Grundausstattung gehören folgende Werkzeuge: Bleistift, Senklot,<br />

Nahtroller, Zollstock, Tapezierspachtel, Moosgummirolle, Malerspachtel,<br />

Tapezierschere, Cuttermesser, Klebeband, Tapezierbürste und Tapeziertisch.<br />

Stellen Sie unbedingt am Sicherungskasten den Strom für<br />

den Raum ab, den Sie tapezieren möchten. Entfernen Sie danach mit<br />

einem Schraubenzieher die Blenden der Steckdosen und Lichtschalter.<br />

Damit die Tapeten richtig trocknen, sind zu große Wärme und Zugluft<br />

zu vermeiden. Optimal ist eine Raumtemperatur von etwa 18 bis 20 ºC.<br />

Alte Tapeten von der Wand entfernen<br />

Bevor Sie die alte Tapete von der Wand entfernen, sollten Sie<br />

zunächst einmal wissen, auf welchem Untergrund die Tapete überhaupt<br />

klebt. Im Normalfall klebt die Tapete direkt auf dem Putz.<br />

Beim Entfernen von Tapeten gibt es verschiedene Möglichkeiten:<br />

Lösemittel werden mit dem Tapeziererpinsel, einer Farbrolle oder<br />

einem Sprühgerät auftragen. Nach etwa 15 Minuten Einwirkzeit<br />

lassen sich die Tapeten einfach entfernen. Hartnäckige Tapetenreste<br />

lassen sich mit einem Spachtel von der Wand kratzen.<br />

Tapetenablöser kosten zwar Geld, überlegen Sie sich aber gut, ob Sie<br />

scheinbar günstigeren Methoden den Vorzug geben, um den alten<br />

Wandschmuck zu entfernen. Fachbücher raten oft dazu, die Tapete mit<br />

heißem Wasserdampf aufzuweichen. Jedoch hat nicht jeder so einen<br />

Dampferzeuger zu Hause, und erkalteter Dampf setzt sich als Feuchtigkeit<br />

in den Räumen ab. Das kann ein Nährboden für Schimmelpilze<br />

werden. Und fragen Sie einmal in Ihrem Bekanntenkreis nach, wer<br />

nach der Dampfmethode doch noch zu den Lösemitteln gegriffen hat,<br />

weil die Tapete sich einfach nicht richtig von der Wand trennen wollte.<br />

Der Fachmann hat auch seine Methoden: Heißes Wasser und<br />

ein paar Tropfen Spülmittel werden auf die alte Tapete aufgetragen.<br />

Das Spülmittel erfüllt dabei denselben Zweck wie ein Tapetenablöser.<br />

Wurde das Wasser von der alten Tapete aufgesaugt,<br />

kann diese mit Hilfe eines Spachtels großflächig entfernt werden. Ist<br />

die alte Tapete hartnäckig, wiederholen Sie den Vorgang einfach.<br />

Tipp: Mit einem so genannten „Igel“ – einer Walze mit kleinen<br />

Stacheln – kann man kleine Löcher in die Tapete ritzen. Dadurch<br />

kann das Lösemittel besser unter die Oberfläche gelangen, und<br />

die Tapeten lassen sich leichter ablösen.<br />

Putzschäden beseitigen<br />

Bevor der Tapetenkleister aufgetragen wird, sollten schadhafter<br />

Putz, kleine Risse oder ausgebrochene Mauerecken mit Spachtelmasse<br />

ausgebessert werden. Dafür gibt es bereits gebrauchsfertige<br />

Spachtelmasse aus der Tube.<br />

Für jede Art von Tapete, ob Papier-,<br />

Raufaser-, Textil-, Vinyl- oder Spezialtapete,<br />

gibt es auch den passenden<br />

Kleister. Dieser wird nach<br />

Anleitung angerührt. Messen Sie<br />

die benötigte Bahnenlänge an der<br />

Wand aus. Als Faustregel für den<br />

Zuschnitt Ihrer Tapetenbahnen<br />

gilt: Höhe des Raumes plus 5-<br />

10 cm Zugabe für den Verschnitt.<br />

Tragen Sie mit einem Quast auf der Rückseite der abgeschnittenen Bahn<br />

den Kleister satt auf. Die vom Hersteller empfohlene Weichzeit des Kleisters<br />

sollte unbedingt eingehalten werden, wobei alle Bahnen die gleiche<br />

Weichzeit haben müssen. Nach dem Einkleistern werden die Bahnen mit<br />

der Kleisterseite nach innen zusammengelegt (2/3 oben, 1/3 unten). Die<br />

Tapetenbahnen müssen gleichmäßig und insbesondere an den Kanten<br />

gut eingekleistert sein.<br />

Damit alle Bahnen gerade verlaufen, sollte die erste Bahn an jeder<br />

Wand senkrecht ausgelotet werden. Tapezieren Sie stets mit dem Licht,<br />

also von der Fensterseite her kommend. Ebenso sollten die Tapeten<br />

an der Wand mit leichtem Überstand zur Decke angesetzt werden<br />

- so lassen sich eventuelle Unebenheiten ausgleichen. Die Tapete<br />

wird nun von der Mitte aus mit der Tapezierbürste oder der Moosgummirolle<br />

blasenfrei angedrückt. Sitzen die Nähte auch perfekt oder werfen<br />

sie noch Wellen? Wenn ja, drücken Sie die Naht einfach mit einem<br />

konischen, glatten Nahtroller an. Luftblasen lassen sich relativ einfach<br />

mit der Bürste von innen nach außen schieben. Ist die Luftblase hartnäckig,<br />

können Sie diese mit einer dünnen Stecknadel aufstechen.<br />

Danach wieder vorsichtig verstreichen, damit nichts aufreißen kann.<br />

Alle weiteren Bahnen werden nun auf Stoß, also so, dass sich die Kan-<br />

ten der Bahnen knapp berühren, angebracht. Orientieren Sie sich dabei<br />

an der ersten Tapete und messen Sie gelegentlich mit dem Lot nach.<br />

Flecken von auslaufendem Kleister sofort mit einem feuchten Schwamm<br />

entfernen, bevor sie antrocknen. Mit dem Rücken der Schere wird die<br />

Tapete bündig angedrückt. So können Sie die überstehenden Reste der<br />

Bahnen markieren und sie dann abschneiden. Ist eine Tapetenbahn trotz<br />

genauen Abmessens zu kurz geraten, können Sie den Verschnitt mit<br />

einem angepassten Tapetenstreifen korrigieren.<br />

Problemzonen<br />

Innen- und Außenecken sind kleine Problemstellen. Bei Innenecken setzen<br />

Sie die Tapete so an, dass an der zu tapezierenden Ecke ca. zwei Zentimeter<br />

Tapete überstehen. Wenn die Bahn richtig an der Wand sitzt, drücken<br />

Sie die Überlappung um die Ecke. Mit dem Lot können Sie nun die nächste<br />

Bahn ausmessen. Der zuvor um die Ecke herum angebrachte kleine Überstand<br />

wird übertapeziert. Bei Außenecken sollte die Tapeten nicht überlappen,<br />

sondern an der Kante mit der nächsten Bahn aufeinander treffen<br />

Oft wird beim Tapezieren der Teil hinter der Heizung ausgespart. Das<br />

muss nicht sein. Hängt man kleine Gewichte (z. B. für Gartentischdecken)<br />

an die Tapete, fällt die Tapetenbahn hinter den Heizkörper. Dort<br />

kann man sie nun mit der Bürste oder einer kleinen Rolle andrücken.<br />

Steckdosen und Lichtschalter sind von der Stromversorgung getrennt,<br />

und die Blenden sind entfernt. Die Tapeten werden über die Steckdosen<br />

und Lichtschalter tapeziert. Nachdem der Kleister vollständig ausgetrocknet<br />

ist, schneiden Sie mit dem Tapeziermesser die<br />

Teile so weit frei, dass die Tapete später überall bis unter die<br />

Blende reicht. Für kleine Reparaturen empfiehlt es sich, immer<br />

einen Rest der verwendeten Tapete aufzubewahren. Werfen<br />

Sie den Verschnitt also nicht weg, sondern deponieren Sie ihn<br />

an einem trockenen Ort.<br />

MW/STS


Unbekannter Riese<br />

Wer auf der Suche nach einem idyllischem<br />

Häuschen oder einer schicken Penthouse-<br />

Wohnung ist oder den Wohnort wechseln und<br />

seine Immobilie verkaufen möchte, der ist<br />

bei www.s-immobilien.de gut aufgehoben.<br />

Die seit drei Jahren existierende Website ist<br />

das zentrale Immobilienportal der Sparkassen.<br />

Eine der Stärken des Portals liegt in der<br />

flächendeckenden Präsenz. Denn neben den<br />

Ballungsräumen sind auch die häufig vernachlässigten<br />

ländlichen Bereiche gut vertreten<br />

– wer also ein pittoreskes Häuschen auf<br />

dem Land sucht, wird hier vielleicht fündig.<br />

Sparkassen garantieren fairen Marktpreis<br />

Fast alle Sparkassen in Deutschland präsentieren<br />

ihre Immobilienangebote in diesem<br />

Portal. Die Sparkassen prüfen vertrauensvoll<br />

die Immobilienobjekte vor Ort und taxieren<br />

dadurch einen fairen Marktpreis.<br />

Seitenaufrufe verdoppelt<br />

Das Sparkassen-Immobilienportal hat sich mittlerweile<br />

unter den Top 5 der deutschen Immobilienbörsen etabliert.<br />

Allein im Jahr 2005 hat sich die Zahl der Seitenaufrufe<br />

im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. Das<br />

zeigt, dass nicht nur die Beliebtheit des Portals wächst,<br />

sondern dass sich das Geschäft mit Immobilien immer<br />

stärker von den Printmedien zum Internet verlagert und<br />

dieser Trend sich weiter fortsetzen wird.<br />

Keine lästige Werbung<br />

Nicht gerade selbstverständlich, aber dafür umso angenehmer<br />

ist für den User die Tatsache, dass das Sparkassen-Immobilienportal<br />

komplett ohne Werbung auskommt.<br />

Käufer oder Verkäufer einer Immobilie können<br />

sich also ganz in Ruhe auf die Suche begeben, ohne<br />

von störenden Anzeigen belästigt zu werden. Für Immobilieninteressierten<br />

ist das Sparkassenportal eine gute<br />

Anlaufstelle, um herauszufinden, ob das passende<br />

Traumhaus oder die lang ersehnte Eigentumswohnung<br />

im Angebot dabei ist.<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.s-immobilien.de<br />

Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Seite 15<br />

Das Immobilienportal<br />

der Sparkassen


Seite 16 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

Vom Sound des Wohnens<br />

Quakende Frösche, Kirchen<br />

„Am Mittwoch können wir den Mietvertrag machen, wenn es Ihnen<br />

auch während der Woche passt“, sagte der Makler. Die Frühlingssonne<br />

schien warm auf den Balkon im dritten Stock, auf dem wir<br />

gerade standen, es war Sonntagvormittag und dies die dritte Wohnung,<br />

die wir besichtigten. Mir fiel ein Stein vom Herzen! Es klappte<br />

– endlich! Wir hatten unsere Traumwohnung gefunden: zwei große<br />

Zimmer in einem Gründerzeit-Altbau, Wohnküche, hohe Stuckdecken,<br />

Wannenbad, alles frisch saniert und im angesagten Viertel<br />

von Berlin Friedrichshain gelegen. Dazu dieser riesige Balkon, von<br />

beiden Zimmern aus zugänglich – geradezu perfekt! Endlich hatte<br />

die schwierige Suche ein Ende, die wir mit erheblichen Mühen vom<br />

fernen Mecklenburg aus organisiert hatten. Ein weiteres Wochenende<br />

ohne Erfolg hätte meinen Lebensgefährten und mich finanziell<br />

überfordert. Die kaum mehr erhoffte Zusage war Glück auf den letzten<br />

Drücker, ich schwebte auf Wolke 7! Dass die Miete nicht gerade<br />

niedrig war, konnte die Freude nicht mehr trüben. Im Laufe der<br />

wochenlangen Suche hatten sich unsere Erwartungen „dem Markt<br />

angepasst“.<br />

Höllenlärm durch dicke, graue Rohre<br />

Schon im nächsten Monat waren wir eingezogen. Wie wunderbar, wieder<br />

in Berlin zu wohnen! Zwei Jahre in der beschaulichen Stille eines<br />

kleinen Dorfes auf dem Lande hatten meine Sehnsucht nach Stadtleben<br />

wieder erweckt. Vogelgezwitscher und wechselndes Wetter, das Krähen<br />

der Hähne am Morgen, manchmal ein bellender Hund und zweimal<br />

am Tag ein Bus – mehr war da nicht zu vernehmen gewesen, und was<br />

zu Beginn so fasziniert hatte, ödete mich lange schon an. All die vielfältigen<br />

Anregungen und Eindrücke, die ein kleiner Spaziergang durch ein<br />

belebtes Stadtviertel Augen und Ohren beiläufig vermittelt, hatten mir<br />

so sehr gefehlt! Das alles gab es nun wieder im Überfluss – und noch<br />

einiges mehr, womit wir an jenem ruhigen Sonntagmorgen nicht gerechnet<br />

hatten: Überall im „angesagten Viertel“ ging die Sanierung voran.<br />

Gerüste wurden auf- und abgebaut, es hämmerte und klopfte, dröhnte<br />

und schepperte, Bauschutt rutschte mit einem Höllenlärm durch dicke,<br />

graue Rohre herunter in die herumstehenden Container. In der engen<br />

Straße mit dem wunderschönen historischen Kopfsteinpflaster hörte<br />

man jedes Auto gleich dreimal so laut. Laster und Müllfahrzeuge brachten<br />

das Haus spürbar zum Erzittern, und auf dem schönen Balkon konnte<br />

man wochentags das eigene Wort nicht mehr verstehen. „Geräuschbewusst“<br />

hatten wir unseren Wohnort nicht gerade gewählt!<br />

Der Sound der Stadt<br />

Seltsamerweise minderte die tägliche Lärmkulisse meine Freude über<br />

den <strong>Umzug</strong> nicht. Ja, ich bemerkte die Beeinträchtigungen kaum, erst<br />

die kritischen Bemerkungen meines Lebensgefährten machten mich<br />

überhaupt darauf aufmerksam. Tagsüber gingen die Geräusche einfach<br />

durch mich hindurch, ich saß an meinem Monitor, ging meiner Arbeit<br />

nach und fühlte mich durch den Sound der Stadt, der so unverhofft heftig<br />

bis in den dritten Stock heraufdröhnte, kein bisschen genervt. Dabei<br />

hatte ich noch zwei Jahre zuvor die Metropole angewidert verlassen und<br />

bei gelegentlichen Besuchen schon nach einer Stunde von all dem Stadtlärm<br />

und der vergleichsweise dreckigen Luft Kopfschmerzen bekommen.<br />

Jetzt aber fühlte ich mich restlos glücklich, und kein Geräusch der Welt<br />

da draußen, die ich so gerne wieder um mich hatte, konnte mich stören.<br />

Liebe frisst Lärm auf<br />

Das Gehör ist ein passiver Sinn: Die Augen kann man schließen, bei<br />

Kälte ziehen wir uns warm an, doch gegen Töne gibt es keine wirklich<br />

effektive Gegenwehr. Wir sind ihnen ausgeliefert, selbst Ohropax und<br />

ähnliche Gehörverstopfer schotten nicht hundertprozentig ab. Laut Definition<br />

wird als Lärm derjenige Schall bezeichnet, der das körperliche,<br />

seelische und soziale Wohlbefinden von Menschen beeinträchtigt, doch<br />

ist dieses Lärmempfinden stark subjektiv geprägt und von Mensch zu<br />

Mensch unterschiedlich. Es gilt inzwischen als gesichert, dass die objektiv<br />

messbare Lautstärke nur teilweise zum Lärmempfinden des Menschen<br />

beiträgt. Andere, nicht physikalische Faktoren, wie die persönliche<br />

Situation des Betroffenen oder die Einstellung zur Geräuschquelle,<br />

spielen eine erhebliche Rolle. Das war es, was ich gerade erlebte: Ich<br />

liebte meinen Wohnort Berlin-Friedrichshain, also empfand ich all die<br />

neuen, auch lautstarken Geräusche als lieblichen Sound lang entbehrter<br />

städtischer Lebendigkeit, während die Laune meines Lebensgefährten,<br />

dem die Stille der Natur fehlte, in den Keller sank. Es war dasselbe<br />

Phänomen, das ich einst in der ersten Nacht mit einem neuen Geliebten<br />

bemerkt hatte: Kaum hatte mein Märchenprinz die Augen geschlossen,<br />

verfiel er in lautes Schnarchen, doch meine euphorische Verliebtheit<br />

bewahrte mich davor, daran irgend einen Anstoß zu nehmen. Alles,<br />

was von ihm kam, war wundervoll! Der sägende Sound durchfloss mich,<br />

ohne auf inneren Widerstand zu treffen – und dieser Friede hielt exakt<br />

so lange an, wie ich von diesem Mann restlos begeistert war. Nach etwa<br />

zwei Wochen kaufte ich dann doch Ohrstöpsel, einen Monat später zog<br />

ich es vor, wieder allein zu schlafen.<br />

Es kann der Frömmste nicht Frieden leben ...<br />

... wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Der gern zitierte Schiller-Spruch<br />

unterschlägt den subjektiven Faktor des Leidens am Lärm.<br />

Könnten wir diesen nicht auch nutzen, indem wir unsere Einstellung ge-


genüber einer Lärmquelle ganz bewusst verändern? Ließe sich so vielleicht<br />

manche unerquickliche Nachbarschaftsstreitigkeit vermeiden?<br />

Unzählige Mietprozesse beschäftigen die Gerichte in Stadt und Land:<br />

spielende Kinder im Hof, bellende Hunde, Bau- und Bastelarbeiten der<br />

Do-it-yourselfer, Rasenmäher im nachbarlichen Garten, quakende Frösche<br />

im Feuchtbiotop, Müllentsorgung in scheppernde Glascontainer,<br />

Kirchenglocken und gurrende Tauben, Geburtstagspartys und Modernisierungslärm<br />

– das meiste davon muss sowieso als „typisches Geräusch<br />

des Lebensumfelds“ letztlich hingenommen werden, allenfalls per Mietvertrag<br />

oder Gerichtsurteil auf bestimmte Uhrzeiten beschränkt. Der<br />

ganze Papierkrieg, der mit alledem verbunden ist, das binnen kurzem<br />

ins Feindselige kippende Verhältnis zum Nachbarn kosten Zeit, Geld und<br />

Nerven. Zusätzlich zur äußeren Ruhe verlieren wir in solchen Auseinandersetzungen<br />

auch die innere. Ist der Nachbar erst mal zum Störer, zum<br />

„bösen Nachbarn“ geworden, kann ich mich im Haus nicht mehr wirklich<br />

wohl fühlen. Ich könnte ihm ja auf der Treppe begegnen, gerade an<br />

dem Tag, an dem ihm der letzte anwaltliche Schriftsatz zugestellt wurde<br />

oder ihn meine Beschwerde bei der Hausverwaltung in Form eines<br />

geharnischten Mahnbriefs erreicht hat! Ob ich in einer solchen Situation<br />

imstande bin, ihm auch verbal die Leviten zu lesen, oder mich lieber<br />

schüchtern in den Kellereingang verziehe, bis er die Tür hinter sich<br />

zuklappt, ist nicht entscheidend – der häusliche Friede ist in jedem Fall<br />

dahin.<br />

African Drums inmitten von Kreuzberg<br />

Aber so einfach alles hinnehmen, was da manchmal durch die Wände<br />

dringt? Geht das überhaupt? Nein, das geht nicht in jedem Fall, dazu<br />

reicht selbst meine meditative Gelassenheit nach etlichen Jahren Yoga<br />

nicht immer aus! Zum Beispiel der 16-jährige Nachbarssohn, dessen<br />

Zimmer in einer früheren Kreuzberger Wohnung direkt an meinen<br />

Arbeitsraum grenzte, konnte mich mit seiner immer mal wieder schreiend<br />

laut gestellten Rap-Musik zur Weißglut treiben! African Drums und<br />

wummernder Techno rissen mich immer wieder aus der Konzentration,<br />

es war schier unmöglich, vor einer solchen Geräuschkulisse weiterzuarbeiten.<br />

An die Wand zu klopfen half nur die ersten paar Male, dann<br />

musste ich rübergehen und klingeln, was er aber aufgrund der Lautstärke<br />

lange überhörte. Als er dann doch noch öffnete, schaute er mich<br />

genervt an und sagte auf meine Bitte, doch Kopfhörer zu benutzen:<br />

„Ich will aber auch mal aus mir rausgehen, den vollen Sound im Raum<br />

erleben, verdammt noch mal!“<br />

Spontan packte ich ihn am Ärmel und zog ihn, der darüber doch ein<br />

wenig überrascht war und mir willig folgte, über den Flur und rein in mein<br />

Arbeitszimmer. „So, jetzt hör dir das mal an! Wie soll ich dabei um Him-<br />

Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Seite 17<br />

glocken und African Drums<br />

mels Willen einen Artikel schreiben? Ich muss mich konzentrieren können,<br />

es ist schließlich mein Job!“ Die Musik aus seinem Zimmer war<br />

hier fast ebenso laut zu hören wie bei ihm. Er war perplex! So hatte er<br />

sich das nicht vorgestellt, und es beeindruckte ihn sichtlich.<br />

„Oh, stimmt, ’tschuldigung, hab ich echt nicht gewusst, dass das so<br />

durchschallt!“, sagte er, nun deutlich kleinlauter. Ich versicherte ihm,<br />

dass ich nicht grundsätzlich etwas gegen seine Musik hätte, auch nicht<br />

gegen gelegentliche Lautstärke – aber bitteschön nicht in meiner Arbeitszeit!<br />

Wir einigten uns darauf, dass ich wieder klopfen würde, wenn es<br />

mich störte, und er dann eben doch auf Kopfhörer umsteigen würde. In<br />

der Folgezeit hörte ich kaum mehr etwas aus seiner Richtung. Der nachbarschaftliche<br />

Friede war ohne verschärfte Kampfmaßnahmen wieder<br />

hergestellt, wie schön! Ich hatte mein Leiden geteilt, es ihn am eigenen<br />

Körper spüren lassen, hatte ihm mein Problem gezeigt, ohne ihm persönlich<br />

einen Vorwurf wegen seiner Freude an lauter Musik zu machen.<br />

Dem konnte er sich nicht entziehen und musste also zur Lösung beitragen.<br />

Es war ein Erfolg durch „Mitfühlenlassen“ – ich merkte es mir für<br />

künftige schwierige Nachbarn.<br />

Genießen statt erleiden<br />

Heute lebe ich zehn Fußminuten vom „angesagten Viertel“ in einer sehr<br />

viel ruhigeren Gegend. Mein Lebensgefährte hatte es nach zwei Jahren<br />

am alten Ort nicht mehr ausgehalten, doch war es nicht allein der<br />

Lärm, der ihn störte. Unsere gemeinsame Zeit war abgelaufen, was wir<br />

erst so richtig bemerkten, als wir uns partout nicht auf eine neue Wohnung<br />

einigen konnten. Jeder zog also wieder in eigene vier Wände, doch<br />

dieses Mal besichtigte ich – aus Erfahrung klüger! – die in Frage kommenden<br />

Wohnungen nicht ausschließlich am Sonntag. Es ist angenehm<br />

still hier, trotz der Linienbusse, die den Altbau immer mal wieder bis in<br />

den obersten Stock erzittern lassen. Im Grunde mag ich diese Erschütterungen,<br />

wirken sie doch angenehm belebend, wenn ich meine Arbeitstage<br />

so mehr oder weniger unbeweglich vor dem Monitor absitze. Die<br />

Devise „Genießen statt erleiden“ erspart mir bisher jeglichen Ärger mit<br />

den Gegebenheiten oder gar mit den Nachbarn – und damit das auch so<br />

bleibt, klopf ich jetzt dreimal auf Holz!<br />

Weitere Texte der Autorin finden sich hier:<br />

www.claudia-klinger.de


Seite 18 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

Checkliste <strong>Umzug</strong>svorbereitung<br />

Mit dieser praktischen Check- bzw. Streichliste lässt sich der bevorstehende <strong>Wohnungswechsel</strong> einfacher überblicken.<br />

Streichen Sie zunächst die Dinge durch, die für Ihre Planung irrelevant sind. Beispiel: Falls Sie eine <strong>Umzug</strong>sspedition<br />

beauftragen, ist es nicht erforderlich, dass Sie sich um die Anmietung eines Transporters kümmern. Es empfiehlt sich, die<br />

Checklistenseite zu fotokopieren oder herauszutrennen und die Dinge, die noch zu erledigen sind, mit einem Textmarker<br />

hervorzuheben.<br />

UMZUGS-CHECKLISTE<br />

Mietvertragliche Dinge regeln<br />

<strong>Umzug</strong>skartons bestellen<br />

Lkw/Transporter mieten<br />

Spedition beauftragen<br />

Handwerker (Maler) beauftragen<br />

Sondergenehmigung Parkplatz<br />

Transporthelfer organisieren<br />

Ablesetermine für Zählerstand vereinbaren<br />

Baumarkt-Einkaufsliste erstellen<br />

Werkzeug ausleihen/bereitstellen<br />

Babysitter organisieren<br />

Fahrroute für <strong>Umzug</strong>stag planen<br />

Möbelstellplan (neue Wohnung) anfertigen<br />

UMMELDE-CHECKLISTE<br />

Nachsendeservice Deutsche Post<br />

Zeitschriftenabos umbestellen<br />

Arbeitgeber/Arbeitsagentur benachrichtigen<br />

Telefonfestnetzanschluss ummelden<br />

Einwohnermeldeamt ummelden<br />

Girokontoverbindung aktualisieren<br />

Strom- und Gasversorger informieren<br />

Mobilfunkvertragspartner informieren<br />

Kfz-Zulassungsanschrift ändern<br />

Kabelanschluss an- und abmelden<br />

Versicherungs-Policen aktualisieren<br />

Krankenversicherer unterrichten<br />

Kindergarten und Schule informieren<br />

INFO-CHECKLISTE<br />

GEZ über neue Anschrift unterrichten<br />

Finanzamt informieren<br />

Neue Adresse an Freunde und Verwandte<br />

ADAC informieren<br />

Info an Versandhandelspartner<br />

Vereine informieren<br />

Hochschule/Uni/Bibliothek anschreiben<br />

Kreiswehrersatzamt auf <strong>Umzug</strong> hinweisen<br />

Neue und alte Nachbarn informieren<br />

Einweihungsparty vorbereiten<br />

© <strong>Wohnungswechsel</strong>-Magazin 2006<br />

BEMERKUNGEN<br />

BEMERKUNGEN<br />

BEMERKUNGEN<br />

Weitere nützliche und kostenlose Checklisten finden sich im Internet unter www.mietaufhebungsvertrag.de, u. a. zu den Themenbereichen<br />

Wohnungsbesichtigung, Übergabeprotokoll, Betriebskostenabrechnung, Montagetipps, Mietvertragskündigung und<br />

Mietaufhebungsvertrag.


Nachsendeservice<br />

Keine Möbel,<br />

Auch wenn man sich vielleicht<br />

wünscht, die eine oder andere<br />

Rechnung lieber nicht zu erhalten:<br />

Der Nachsendeservice der Post stellt sicher, dass Briefsendungen<br />

an den neuen Wohnort des Empfängers gelangen. In „grauen Postzeiten“<br />

nannte sich diese Praxis Nachsendeantrag, später vorübergehend<br />

Nachsendeauftrag – gemeint ist jeweils das Gleiche: An die<br />

alte Anschrift gerichtete Postkarten, Briefe, Warensendungen und<br />

Zeitschriften werden – mittels automatischer Neuetikettierung – an<br />

die aktuelle Wohn- oder Firmenanschrift zugestellt.<br />

Für diesen Service erhebt die<br />

Post eine geringe Gebühr: Privatkunden<br />

zahlen 14,80 EUR für<br />

den Zeitraum von sechs Monaten.<br />

Das sind wöchentlich gerade<br />

mal 0,57 EUR (24,80 EUR für<br />

zwölf Monate). Die Beauftragung<br />

des Nachsendeservice<br />

empfiehlt sich sowohl bei <strong>Wohnungswechsel</strong>n<br />

als auch bei vorübergehender<br />

Abwesenheit (z. B.<br />

befristeten Versetzungen, mehrwöchigen<br />

Urlaubsreisen, Kuraufenthalten<br />

o. Ä.). Idealerweise beauftragt<br />

Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Seite 19<br />

aber schon Post<br />

man den Nachsendeservice zwei<br />

bis drei Wochen vor dem <strong>Umzug</strong>stag.<br />

Spätestens jedoch sollte der<br />

Auftrag fünf Werktage vor Auftragsbeginn<br />

eingehen, um die<br />

lückenlose Zustellung zu gewährleisten.<br />

Weitere Informationen erhalten<br />

Interessenten am Kundentelefon<br />

der Deutschen Post unter<br />

01802 444546 (Mo.-Fr. 7-20 Uhr,<br />

Sa. 8-14 Uhr; 6 Cent je Anruf im<br />

Festnetz) oder im Internet unter<br />

www.efiliale.de/nachsendeservice.<br />

Telefonisch ist der Nachsendeservice<br />

nicht zu beauftragen,<br />

allerdings per Mausklick im<br />

Web: Das spart Anfahrtszeit und<br />

Schlangestehen. Selbstverständlich<br />

hält auch jede Postfiliale entsprechende<br />

Formulare bereit.<br />

JM<br />

Welche Briefsendungen<br />

werden nachgesendet?<br />

- Postkarten und<br />

Briefe (Standard,<br />

Kompakt, Groß, Maxi)<br />

- Briefsendungen mit<br />

Zusatzleistungen<br />

(Einschreiben,<br />

Nachnahme-Sendungen)<br />

- Blindensendungen<br />

- Bücher- und<br />

Warensendungen<br />

- Infopost/Info-<br />

brief-Sendungen<br />

(adressierte Werbe-<br />

sendungen in Hüllen)<br />

- Streifbandzeitungen<br />

(Zeitungen/Zeitschriften in<br />

adressierten, freigemachten<br />

Hüllen;<br />

mit Briefmarke oder<br />

Absenderfreistempelung)


Seite 20 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

Plagiaterie im Online-<strong>Umzug</strong>smarkt<br />

Der Webschelm verteilt goldene<br />

Kirschen und Zitronen an<br />

jene, die im Web mit (vermeintlicher)<br />

Cleverness Aufmerksamkeit<br />

wecken. In der Werbebranche<br />

seit Jahrzehnten als<br />

Plagiatoren verschrien, treiben<br />

finstere Ideenklauer inzwischen<br />

längst auch im Web ihr Unwesen.<br />

Man könnte auch sagen:<br />

Sie greifen wahrlich munter um<br />

sich. War ursprünglich im Handwerk<br />

Rechtschaffenheit eine<br />

Tugend, so ist diese Wesensart<br />

im Web heute recht selten<br />

anzutreffen. Mehr noch: Häufig<br />

fehlt den Content-Dieben auch<br />

noch jegliches Unrechtsbewusstsein.<br />

Wie eine grasende Kuh verschlingt<br />

die Spezies „Ideenklauer“<br />

alles, was sich ihr an nahrhaften,<br />

schmackhaften Halmen in den<br />

Weg stellt. Wiederkäuend hoffen<br />

die Plünderer darauf, durch<br />

den Fleiß anderer satt zu werden.<br />

Wer das moralisch verwerflich<br />

findet, gilt unter vielen Webseitenbetreibern<br />

als unzeitgemäß<br />

– und in den Augen von Content-<br />

Klauern obendrein als einfältig.<br />

Geschäftsideen kann man nirgends<br />

einfacher kopieren als im<br />

Web. Mit fingerfertigem „Copy<br />

and Paste“ lässt sich Erfolg einfacher<br />

und schneller einheimsen,<br />

als es mit redlicher Arbeit möglich<br />

ist – so ein Credo der Cyber-Gauner.<br />

Ein Hoch auf die Zwischenablage<br />

Während die Kopie einer kostbaren<br />

Armbanduhr immerhin durch<br />

einen nicht eben geringen Materialeinsatz<br />

erschwert wird, sind Plagiate<br />

im Web meist viel schwerer<br />

zu erkennen. Zu vielfältig gestalten<br />

sich die Tarnmöglichkeiten<br />

der Ideengauner. Was in anderen<br />

Industriebereichen Gegenmaßnahmen<br />

und hohe Strafen mit<br />

sich bringt, vollzieht sich im (vermeintlich<br />

rechtsfreien) World Wide<br />

Web weitaus subtiler.<br />

Internet-Piraterie und eBusiness-Klau<br />

Wegelagerer kauen an allem, was<br />

ihnen unter die Fingernägel<br />

kommt, und spucken es auf ihrer<br />

Website frech mit eigenen Copyright-Hinweisen<br />

aus. Kaum eine<br />

Textpassage, ein Slogan, ein Foto,<br />

eine Geschäftsbeziehung oder gar<br />

komplette Business-Modelle sind<br />

vor Plagiatoren sicher. Deshalb<br />

werden im Web zügellos fremde<br />

Suchmaschinen-Einträge, Icons,<br />

Keywords, Domainnamen oder<br />

gleich die gesamte Geschäftsidee<br />

auf den eigenen Webserver<br />

(im angepassten „Look and<br />

feel“) hochgeladen. Wohlgemerkt<br />

– gegen Inspiration hat niemand<br />

etwas einzuwenden. Welcher Illustrator,<br />

Buchautor oder Filmemacher<br />

würde behaupten, er sei nicht<br />

zuvor durch Werke anderer angeregt<br />

worden? Der Webschelm<br />

meint: Muss es nicht eine Frage<br />

von Stil und Anstand sein, wie weit<br />

Vorbild und eigenes Werk identisch<br />

sein dürfen? In Zeiten geringen<br />

Wirtschaftswachstums sind wir<br />

alle vom Überlebenskampf betroffen.<br />

Das verschärft die Regeln im<br />

Berufsalltag. Die Herstellung einer<br />

Webseite ist zeit- und kostenaufwendig<br />

und erfordert nicht nur<br />

gestalterisches und technisches<br />

Know-how, sondern auch reichlich<br />

Finanzkraft und Kreativität.<br />

Widerwärtig wird es an Stellen,<br />

an denen Ideenklauer der Auffassung<br />

sind, durch die Vorarbeit<br />

anderer mit minimalem Eigenaufwand<br />

möglichst schnell viel Profit<br />

machen zu können.<br />

„swissklau“<br />

Sind an dieser Stelle Beispiele<br />

in Form von goldenen Zitronen<br />

gefällig? Bitteschön: Die Betreiber<br />

einer Reinigungsfirma namens<br />

Swisscleaning sind der Ansicht,<br />

auf umzugsratgeber.ch einfach<br />

alles blitzsauber unter eigenem<br />

Label unterbringen zu dürfen,<br />

was sich im Internet leichtsinnigerweise<br />

zum Thema <strong>Umzug</strong> findet.<br />

Dass dabei ganze Ratgeberkapitel<br />

vom deutschen Original<br />

umzugsratgeber.net kurzerhand<br />

kopiert wurden, stört die Eidgenossen<br />

aus Glattbrugg offensichtlich<br />

überhaupt nicht. Als angegebener<br />

Firmensitz wäre vermutlich<br />

„Glatterbetrug“ zutreffender ...<br />

Selbst die Texte des Impressums<br />

und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

wurden wortwörtlich<br />

auf diese Weise von einem<br />

deutschen auf einen Schweizer<br />

Webserver „zwangsexportiert“.<br />

„Bitte Bericht nicht allzu sehr<br />

verändern“<br />

Die <strong>Wohnungswechsel</strong>-Redaktion<br />

erhielt vor einigen Tagen einen<br />

reklametriefenden Textbeitrag.<br />

Dem Autor, Betreiber einer Auktionsbörse<br />

für Umzüge, war zuvor<br />

die Gelegenheit angeboten worden,<br />

in der vorliegenden Ausgabe<br />

auf die Vorteile der Nutzung von<br />

<strong>Umzug</strong>sbörsen sowie auf konzeptionelle<br />

Unterschiede marktführender<br />

Portale hinzuweisen. Einer<br />

der einleitenden Sätze seines<br />

Skripts lautete: „Angesichts stetig<br />

knapper werdender Ressourcen<br />

(Straßen, Rohstoffe, Rohöl,<br />

Klimaveränderung, Umwelt) und<br />

der Situation des weiterhin steigenden<br />

Transportaufkommens<br />

ist die Volkswirtschaft unabdingbar,<br />

und in der Zukunft verstärkt,<br />

auf den Einsatz logistischer Konzepte<br />

angewiesen.“ Der Verfasser<br />

dieser wohlformulierten Zeilen<br />

hat offenkundig Kenntnis<br />

von seinem Geschäft und weiß,<br />

wie man dieses Wissen eloquent<br />

in Worte fasst. Kurioserweise<br />

stammt dieser Text jedoch<br />

nicht vom Betreiber der besagten<br />

<strong>Umzug</strong>sauktions-Plattform. Stattdessen<br />

handelt es sich um den<br />

Einleitungstext seines ehemaligen<br />

Arbeitgebers. Wen es interessiert,<br />

der lese es unter http://<br />

www.moebel-umzugs-zentrale.<br />

de/chronik.htm blau auf weiß<br />

nach. Als Dreingabe bot der Textlieferant<br />

einen beachtlichen Teil<br />

seiner eigenen Webseiten-FAQs<br />

als vermeintlich neutralen Fachbeitrag<br />

feil. Mit welchem Übermut<br />

Ideenklauer vorgehen, verdeutlichen<br />

die persönlichen E-Mail-<br />

Worte des Absenders, die seinen<br />

angebotenen Text begleiten:<br />

„Bitte aber den Bericht nicht allzu<br />

sehr verändern. Bitte senden Sie<br />

mir den Artikel (Anm. des Webschelms:<br />

nach etwaiger Überarbeitung)<br />

aber bitte vor Veröffentlichung<br />

zu, damit ich mein OK<br />

hierzu geben kann.“<br />

Background Urheberrecht<br />

Die Praxis ungehemmten<br />

„Kopierens“ von Inhalten ist<br />

keineswegs ein Kavaliersdelikt.<br />

Gegen die „Täter“ lässt<br />

sich mit guten Aussichten auf<br />

Erfolg gezielt vorgehen. In<br />

Deutschland ist jeder bereits<br />

mit minimalem schöpferischen<br />

Aufwand erstellte Text, jeder<br />

Film, jede Musik, jede Fotografie,<br />

jedes Bild, jedes Multimediaprodukt<br />

(wozu auch Webseiten<br />

zählen) automatisch<br />

und ohne Registrierung durch<br />

das Urheberrecht geschützt.<br />

Jede Kopie und jeder Ausschnitt<br />

dürfen nur mit ausdrücklicher<br />

Zustimmung des<br />

Urhebers und mit einem Copyright-Hinweis<br />

versehen von<br />

Dritten veröffentlicht werden<br />

(z. B. über eine Website). Ausnahme:<br />

Das Objekt wurde<br />

so stark verändert, dass keinerlei<br />

direkte Ähnlichkeit<br />

zum Original mehr besteht.


Goldene Kirschen:<br />

www.moebel-umzugs-zentrale.<br />

de<br />

Gut konzipierte <strong>Umzug</strong>serfassungsliste<br />

zur Ermittlung einer<br />

geeigneten Möbelspedition. Innovative<br />

Wegbereiter im <strong>Umzug</strong>smarkt<br />

zur Vermeidung von<br />

Fahrten und Leerfahrten.<br />

www.mieterbund.de<br />

Die Online-Plattform des Deutschen<br />

Mieterbundes e. V. – erste<br />

und kompetente Anlaufstelle für<br />

alle Fragen rund um die Themen<br />

Mietrecht, Betriebskosten, Kündigung,<br />

Prozessrecht und Wohnungseigentum.<br />

Goldene Zitronen:<br />

www.umzugsratgeber.ch<br />

www.umzugsauktion.de<br />

Der stark Aufmerksamkeit auf sich lenkende Content-Pfeil von ummelden.de<br />

gefiel auch anderen Betreibern gut. Keine zwei Wochen, nachdem<br />

er sich in den Suchergebnissen des <strong>Umzug</strong>smarktes erstmals<br />

abhob, wurden alle notwendigen Bits kopiert, um sich auf diese Weise in<br />

der Reputation des Originals zu sonnen.<br />

Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Seite 21


Seite 22 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

Umziehen mit Kindern<br />

Ruhe im Karton<br />

Umzüge sind<br />

mit Veränderungen<br />

in vielen<br />

Lebensbereichen<br />

verbunden.<br />

Als Erwachsener<br />

kann man sich<br />

auf einen derartigen<br />

Wandel<br />

recht gut vorbereiten<br />

und entsprechend<br />

damit<br />

umgehen. Für<br />

Kinder hingegen<br />

stellt ein <strong>Umzug</strong><br />

ein viel tiefer<br />

gehendes Erlebnis<br />

dar. Denn ein <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

bringt für sie mit sich,<br />

dass sie die vertraute Umgebung<br />

aufgeben, von Freunden<br />

Abschied nehmen und einen<br />

großen Einschnitt in ihr Leben<br />

insgesamt hinnehmen müssen.<br />

Dabei sind sie auf die Unterstützung<br />

der Eltern angewiesen, die<br />

ihren Kindern diese Prozesse<br />

erleichtern können. Lesen Sie<br />

hier, worauf man beim Umziehen<br />

mit Kindern achten sollte,<br />

um den <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

so harmonisch<br />

wie möglich<br />

über die Bühne<br />

zu bringen.<br />

Glücklicherweise<br />

sind Kinder neugierig<br />

und damit<br />

neuen Dingen<br />

gegenüber stets<br />

aufgeschlossen.<br />

Dessen ungeachtet<br />

ist es aber wichtig,<br />

ihnen ihre Fragen<br />

geduldig zu beantworten<br />

und die Gründe<br />

für den <strong>Umzug</strong> zu erklären – z. B.<br />

dass der Papa eine neue Arbeitsstelle<br />

bekommen hat, die so weit<br />

weg von der aktuellen Wohnung<br />

ist, dass er nicht täglich hin-<br />

und herfahren kann. Oder dass<br />

die Familie eine neue Wohnung<br />

gefunden hat, die viel schöner ist<br />

als die alte. Beziehen Sie ihre Kinder<br />

in die <strong>Umzug</strong>splanungen ein,<br />

erklären Sie Ihnen, was Sie wann<br />

erledigen möchten, und lassen<br />

Sie die Kinder ruhig auch einige<br />

<strong>Umzug</strong>skartons packen und<br />

beschriften. Nehmen Sie die Kinder<br />

schon vor dem <strong>Umzug</strong> mit auf<br />

eine Entdeckungstour in die neue<br />

Wohnung oder das neue Haus<br />

und zeigen ihnen ihr neues Kinderzimmer<br />

mit<br />

dem Hinweis, dass sie mit überlegen<br />

können, wo ihre Möbel stehen<br />

sollen und/oder dass sie sich<br />

eine neue Tapete oder Wandfarbe<br />

aussuchen dürfen. Erkunden<br />

Sie außerdem gemeinsam<br />

die neue Umgebung – wo befin-<br />

den sich Spielplätze, Kindergarten,<br />

Schwimmbad oder Schule?<br />

Sieben Tipps auf einen Streich<br />

Geben Sie Ihren Kindern beispielsweise<br />

den Auftrag, sich am<br />

<strong>Umzug</strong>stag gut um das Haustier<br />

zu kümmern und die Helfer<br />

mit Getränken und kleinen Stärkungen<br />

zu verpflegen. Dies sollte<br />

am besten in einem Zimmer stattfinden,<br />

das als erstes ausgeräumt<br />

wird und nicht im Zentrum der<br />

verbleibenden Räumaktion liegt.<br />

Hier kann das Kind auch auf die<br />

wichtigen persönlichen Gegenstände<br />

aufpassen, die nicht in<br />

den <strong>Umzug</strong>stransporter wandern<br />

dürfen, und es kann sich neben<br />

seinem Lieblingsstofftier auch<br />

noch mit einem ausgesuchten<br />

Spielzeug beschäftigen. Gehen<br />

Sie während der <strong>Umzug</strong>sorganisation<br />

auch auf die Vorschläge<br />

Ihrer Kinder ein. Alles in allem<br />

können Sie ihnen dadurch viel<br />

von der Angst vor dem <strong>Umzug</strong><br />

und den damit verbundenen Neuerungen<br />

nehmen.<br />

Tipp: Motivieren Sie die Kinder,<br />

einige ihrer Spielsachen<br />

auszusortieren und an Hilfsorganisationen<br />

abzugeben.<br />

Erklären Sie ihnen, dass<br />

viele Kinder weder Puppen<br />

noch Spielzeugautos, Puzzles<br />

oder Teddybären zum<br />

Spielen besitzen. Am besten<br />

spenden Sie auch gleich<br />

Teile der Kinderkleidung,<br />

die nicht mehr passt. AngenehmerNebeneffekt:<br />

Schon hat sich<br />

das <strong>Umzug</strong>svolumen<br />

ein wenig verringert.<br />

Ein weiterer Vorschlag,<br />

der den Weggang<br />

etwas erleichtert: Veranstalten<br />

Sie eine<br />

Abschiedsparty, egal<br />

ob für große oder<br />

kleine Kinder oder<br />

Erwachsene. Damit behält man<br />

Sie bestimmt gerne in guter Erinnerung,<br />

und die sozialen Kontakte<br />

Ihrer Familie reißen nicht<br />

abrupt ab. Vergessen Sie nicht,<br />

die Eindrücke der Feier auf vielen<br />

Schnappschüssen festzuhalten,<br />

die Sie später den Beteiligten<br />

als Andenken zukommen lassen<br />

können. Verteilen Sie außerdem<br />

Zettel oder Visitenkarten mit den<br />

neuen Kontaktdaten.<br />

Mit Kleinkindern ins neue Zuhause<br />

Umzüge mit Kleinkindern sind<br />

bis zum schulfähigen Alter<br />

weitgehend unproblematisch.<br />

Solange ihre Eltern in der<br />

Nähe sind, fühlen sich die Kinder<br />

geborgen. Dennoch ist eine<br />

gewisse Vorbereitung auch für sie<br />

ratsam. Erklären Sie den Kleinen<br />

z. B., dass Sie ihnen ihre Spielsachen<br />

nicht wegnehmen möchten,<br />

sondern das Einpacken in<br />

Kartons nur vorübergehend ist.<br />

Lieblingskuscheltiere und Kinder<br />

überstehen den <strong>Umzug</strong> am besten<br />

gemeinsam. „Arm in Arm“<br />

ist’s doch gleich viel leichter ...<br />

Mitbestimmung und Gewohntes<br />

Bedenken Sie außerdem, dass<br />

Umzüge keine idealen Momente<br />

sind, um für das sowieso ungewohnte<br />

neue Kinderzimmer völlig<br />

neue Möbel zu kaufen. Sonst<br />

würden Bezugspunkte wie das<br />

vertraute Bettchen oder sonstige<br />

Möbel fehlen, die den Kindern<br />

Geborgenheit vermitteln.


Das Eingewöhnen ins neue Kinderzimmer<br />

nach dem <strong>Umzug</strong> versüßen<br />

Sie ihrem Kind aber unter<br />

Umständen dadurch, dass es<br />

sich gemeinsam mit Ihnen ein<br />

neues Möbelstück oder ein Einrichtungsaccessoire<br />

aussuchen<br />

darf. Lassen sie am <strong>Umzug</strong>stag<br />

ihre Kinder nicht unbeaufsichtigt.<br />

Unter Umständen ist es ratsamer,<br />

sie wäh-<br />

rend des Transports<br />

von <strong>Umzug</strong>sgütern bei Verwandten<br />

oder Freunden abzugeben.<br />

So vermeiden Sie unnötigen<br />

Stress für beide Seiten, Kinder<br />

und Eltern. Oder Sie betrauen die<br />

Kinder – falls möglich – wie oben<br />

erwähnt mit Aufgaben während<br />

des <strong>Umzug</strong>stages.<br />

Ortswechsel – Schulwechsel<br />

Bei Kindern im schulpflichtigen<br />

Alter ist<br />

ein <strong>Umzug</strong> häufig mit<br />

einem Schulwechsel<br />

verbunden. Dabei den<br />

„idealen Zeitpunkt“,<br />

also die großen Sommerferien,<br />

abzupassen,<br />

ist oftmals kaum möglich,<br />

denn meist liegt der<br />

fest vorgegebene <strong>Umzug</strong>stermin<br />

nicht in diesem<br />

Zeitraum. Eingewöhnungsphasen<br />

von bis zu<br />

sechs Wochen in der neuen<br />

Schule sind nicht ungewöhnlich<br />

und sollten einkalkuliert werden,<br />

wenn nicht von Anfang an alles<br />

„rund“ läuft. Schließlich müssen<br />

die Kinder nicht nur neue Freundschaften<br />

schließen und sich an<br />

neue Lehrer gewöhnen, sondern<br />

sich eventuell auch auf andere<br />

Lehrpläne einstellen.<br />

Schulkameraden sind willkommen<br />

Erleichtern Sie ihren Kindern<br />

die Eingewöhnungsphase durch<br />

offene Türen im neuen Zuhause:<br />

Seien Sie unkompliziert und motivieren<br />

Sie Ihren Nachwuchs, ihre<br />

neuen Schulkameraden nach<br />

Hause einzuladen, auch<br />

wenn sich noch nicht alles<br />

an Ort und Stelle befindet<br />

und noch ein wenig<br />

Chaos herrscht. So lernen<br />

auch Sie gleich die<br />

neuen Freunde kennen.<br />

Fördern Sie außerdem<br />

die Hobbys Ihrer Kinder.<br />

Sorgen Sie dafür, dass<br />

sie im neuen Sportverein,<br />

der Musikschule<br />

o. Ä. angemeldet werden,<br />

damit sie auch am<br />

neuen Wohnort ihren<br />

gewohnten Freizeitbeschäftigungennachgehen<br />

können. Vielleicht ist ein<br />

<strong>Umzug</strong> auch ein guter Zeitpunkt,<br />

der Tochter die lang ersehnten<br />

Reitstunden zu erlauben oder den<br />

Sohn endlich im Fußballverein<br />

anzumelden. So sind die Kinder<br />

ein wenig abgelenkt, schließen<br />

neue Bekanntschaften und kommen<br />

leichter über die Trennung<br />

von der gewohnten Umgebung<br />

und den alten Freunden hinweg.<br />

Und Sie haben anfangs<br />

während dieser Zeit<br />

sozusagen „sturmfreie Bude“, um<br />

das <strong>Umzug</strong>schaos ohne Ablenkung<br />

zu beseitigen.<br />

Teenager-<strong>Umzug</strong>s-Knigge<br />

Verständnis für den <strong>Umzug</strong> und<br />

die damit verbundenen Veränderungen<br />

wird bei den „Großen“<br />

nicht selten einfach vorausgesetzt.<br />

Tatsächlich verstehen Jugendliche<br />

eher die Gründe, die einen<br />

<strong>Umzug</strong> erforderlich machen, dennoch<br />

kann sie die neue Lebenssituation<br />

ganz schnell überfordern.<br />

Insbesondere in der Pubertät sind<br />

Teenager sehr auf ihren Freundeskreis<br />

fixiert und finden eher<br />

schwer Anschluss<br />

an eine neue Clique. Hinzu kommen<br />

womöglich Schwierigkeiten<br />

in der Schule. Auseinandersetzungen<br />

jeglicher Art sind somit<br />

durchaus vorprogrammiert.<br />

Entschärfen Sie die Lage durch<br />

verstärkte Toleranz Ihrerseits,<br />

z. B. wie folgt: Damit sich Ihre<br />

Teenager trotz aller Neuerungen<br />

wenigstens in ihren vier Wänden<br />

wohlfühlen, überlassen Sie ihnen<br />

doch die Einrichtung ihres neuen<br />

Zimmers. Auch wenn das Ergebnis<br />

nicht ganz mit ihren eigenen<br />

Geschmacksvorstellungen<br />

übereinstimmt, lassen Sie Ihren<br />

Kindern die größtmögliche<br />

Freiheit bei der Wahl von Einrichtungsgegenständen<br />

und<br />

der Gestaltung von Wand und<br />

Boden. Überlegen Sie genau,<br />

wo Sie ihnen die Grenzen<br />

des nicht Machbaren setzen.<br />

Weisen Sie Ihre Kinder aber<br />

gleichzeitig darauf hin, dass<br />

sie sich gut überlegen sollen,<br />

wie sie ihr Zimmer einrichten,<br />

denn sie müssen ja mehrere<br />

Jahre darin leben. Natürlich<br />

gilt es auch in diesem Fall, den<br />

Kindern zu signalisieren, dass<br />

Ihr neues Zuhause offen für neue<br />

Freunde ist. Vielleicht könnte die<br />

neue Klasse zu einem gemeinsamen<br />

Sportnachmittag (Radeltour,<br />

Schwimmen, Inlineskaten,<br />

Streetballturnier) mit einem<br />

Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Seite 23<br />

anschließenden Picknick o. Ä.<br />

eingeladen werden.<br />

«Jouir de la vie»<br />

Ermuntern Sie Ihre Kinder außerdem,<br />

Kontakt zu den alten Freunden<br />

zu halten. Ob per Mail, Telefon,<br />

oder Handy – heutzutage ist<br />

es kein Problem, diese<br />

Freundschaften nicht<br />

abreißen zu lassen. Haben<br />

Sie nur ein Auge darauf,<br />

dass die Kosten nicht allzu<br />

sehr in die Höhe schnellen.<br />

Längere Telefonate<br />

müssen ja nicht auf dem<br />

Handy geführt werden, Bilder<br />

und Schnappschüsse<br />

vom neuen Zuhause lassen<br />

sich in besserer Qualität<br />

per Mail schicken als<br />

via Handy als MMS. Mit den<br />

neuen Telefon- und Internet-<br />

Flatrates lassen sich die Kosten,<br />

die durchs eigene Festnetz<br />

verursacht werden, recht<br />

gut kalkulieren – und zwar für den<br />

gesamten Haushalt. Ziehen Sie<br />

auch in Erwägung, ob Sie Ihrem<br />

Kind per T-ISDN eine eigene Rufnummer<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Ein Jugendlicher weiß es sicher<br />

zu schätzen, wenn er seine eigene<br />

Telefonnummer hat, und Sie können<br />

ihm vermitteln, dass Sie in<br />

ihn das Vertrauen setzen, mit dieser<br />

verantwortungsvoll umzugehen.<br />

Und nebenbei ärgern Sie<br />

sich dank T-ISDN nicht über blockierte<br />

Leitungen, wenn Sie auch<br />

einmal telefonieren möchten.<br />

Finanztipp: Sollten bedingt<br />

durch den <strong>Umzug</strong> Probleme in<br />

der Schule auftauchen, weil die<br />

Integration in die neue Klasse<br />

nicht ganz reibungslos weggesteckt<br />

wird und womöglich auch<br />

der Lehrplan bereits weiter fortgeschritten<br />

war als an der alten<br />

Schule, gibt es eine interessante<br />

Information: Nachhilfeunterricht,<br />

der aufgrund eines Schulwechsels<br />

wegen <strong>Umzug</strong> erforderlich<br />

wird, kann bis zu einer Höhe von<br />

1.349,- EUR pro Kind steuerlich<br />

geltend gemacht werden (vgl. § 9<br />

Abs. 2 Bundesumzugskostengesetz/BUKG).<br />

Bis zur Hälfte dieses<br />

Betrages werden die Ausgaben<br />

voll berücksichtigt, darüber hinaus<br />

zu drei Vierteln.<br />

STS


Seite 24 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

Wer noch nicht über einen ISDN-Anschluss verfügt, kann sich<br />

hier über die Vorteile informieren. Mit T-ISDN können Sie nämlich<br />

mehr als nur telefonieren. Dieser Anschluss verfügt gleich<br />

über zwei Leitungen und drei Telefonnummern. Somit können<br />

z. B. zwei Personen gleichzeitig telefonieren, oder Sie können<br />

parallel ein Fax verschicken oder im Internet surfen.<br />

Bevor Sie aber die Vorzüge von T-ISDN nutzen können, wollen wir hier<br />

einige Fragen beantworten und Ihnen die Einrichtung von T-ISDN erleichtern.<br />

Wer nämlich alles selbst installiert, kann bares Geld sparen. Wenn<br />

Sie sich das aber nicht selbst zutrauen oder Ihnen niemand zur Hand<br />

gehen kann, ist dies auch kein Problem. Entscheiden Sie sich bei der<br />

T-ISDN-Neueinrichtung gegen eine Selbstmontage, erledigen das die<br />

Techniker der T-Com für Sie. Dadurch fallen dann zusätzlich zum einmaligen<br />

Bereitstellungspreis von 59,95 EUR weitere Kosten für Montagearbeiten<br />

an, die gesondert nach Anfahrt und Montageaufwand abgerechnet<br />

werden.<br />

Was braucht man für T-ISDN?<br />

Wenn Sie T-ISDN bestellt haben, benötigen Sie zur Nutzung ein NTBA-<br />

Gerät (Network Termination Basic Access). Diesen bekommen Sie bei<br />

Ihrer Bestellung von der T-Com zugeschickt. Nur mit dem NTBA allein<br />

können Sie aber nicht telefonieren. Ein Telefon benötigen Sie natürlich<br />

auch. Wenn Sie Ihr altes analoges Telefon weiterhin benutzen wollen,<br />

dann müssen Sie zwischen dem NTBA und dem Telefon einen „a/b-<br />

Wandler“ oder eine ISDN-Telefonanlage für analoge Nebenstellen<br />

zwischenschalten. Eine solche Anlage hat den Vorteil, dass Sie gleich<br />

mehrere Geräte anschließen können, die dann auch hausinterne Verbindungen<br />

aufbauen können. Wenn Sie hingegen bereits ein ISDN-Telefon<br />

haben, können Sie dieses direkt an den NTBA anschließen.<br />

NT… was?<br />

Nun noch einmal detaillierter: Der NTBA ist das Netzabschlussgerät,<br />

welches zwischen Ihre TAE-Dose und die Endgeräte geschaltet wird.<br />

Dadurch erhalten Sie weitere Anschlüsse für Ihre Endgeräte und Telefonanlagen.<br />

Bitte schließen Sie auf keinen Fall Ihre analogen Endgeräte<br />

ohne den NTBA an die Telefondose in der Wand an! Der NTBA ist die<br />

Voraussetzung für die Nutzung von T-ISDN. Wenn die T-Com Ihren Telefonanschluss<br />

auf ISDN umgestellt hat, können Sie alle Kommunikationsdienste<br />

problemlos nutzen. Reibungslos funktioniert dies aber nur, wenn<br />

der NTBA korrekt installiert worden ist. Wie man das macht, erfahren Sie<br />

hier.<br />

Befestigung des NTBA<br />

Das Gerät an sich ist in wenigen<br />

Handgriffen montiert. Alles,<br />

was Sie dazu benötigen, sind eine<br />

Bohrmaschine mit einem 6-mm-<br />

Bohrer und ein Schraubendreher.<br />

Bevor Sie aber Löcher in die Wand<br />

bohren, gibt es noch einiges zu<br />

beachten. Wählen Sie zuerst einen<br />

geeigneten Ort für das Gerät. Vermeiden<br />

Sie direkte Sonneneinstrahlung,<br />

mögliche Quellen von<br />

Nässe oder Kondenswasser und<br />

hohe Staubbelastung. Die Umgebungstemperatur<br />

sollte nicht unter<br />

dem Gefrierpunkt liegen (zulässig<br />

ist eine Spanne zwischen 0 und<br />

+40 Grad Celsius). Bedenken Sie<br />

bei der Wahl des Installationsortes<br />

auch den Abstand des Anschlusskabels<br />

zur TAE-Dose. Das mitgelieferte<br />

Kabel ist ca. einen Meter lang<br />

und darf nicht verlängert werden. Wenn die angeschlossenen Endgeräte<br />

über eine eigene Stromversorgung verfügen, muss der NTBA nicht<br />

zusätzlich mit Strom versorgt werden. Andernfalls sollte der Abstand zu<br />

einer 230-V-Netzsteckdose nicht größer als zwei Meter sein.<br />

Im Lieferumfang des NTBA ist eine Schablone enthalten, mit der Sie den<br />

richtigen Abstand der Bohrlöcher für die zwei mitgelieferten Schrauben<br />

einhalten können. Tipp: Prüfen sie die Bohrstelle zuerst mit einem Leitungs-<br />

und Metallfinder (gibt es im Baumarkt), damit Sie nicht das Telefonkabel<br />

oder gar eine Stromleitung durchbohren!<br />

Sind die zwei Schrauben befestigt, hängen Sie den NTBA darauf und ziehen<br />

Sie das Gerät nach unten, bis es einrastet.<br />

NTBA anschließen<br />

Schließen Sie den NTBA frühestens an dem Tag an, der Ihnen in der<br />

Auftragsbestätigung genannt wurde. Sollte Ihnen der von der T-Com<br />

vorgeschlagene Termin nicht zusagen, können Sie den Termin unter der<br />

Telefonnummer 0800 33 02000 verlegen.<br />

Ist der Termin für die Einrichtung erreicht, entfernen Sie alle an der Telefondose<br />

angeschlossenen Geräte. Stecken Sie den TAE-Stecker in die<br />

mit „F“ bezeichnete Buchse der TAE-Dose. Das andere Ende kommt in<br />

die passende Buchse des NTBA.<br />

Haben Sie alles richtig gemacht, leuchtet nun das grüne LED-Lämpchen<br />

am NTBA.<br />

Die Betriebsbereitschaft können Sie ganz einfach testen. Stecken Sie ein<br />

ISDN-Telefon (bzw. Ihre Telefonanlage) mit Westernstecker am NTBA ein.<br />

Wenn Sie nun den Hörer abnehmen, muss das Freizeichen ertönen. Mit<br />

einem Handy können Sie sich jetzt selbst auf diesem Anschluss anrufen.<br />

Klappt das, können Sie sich auf die Schulter klopfen. Sie haben alles<br />

richtig gemacht!<br />

Funktioniert es nicht, müssen Sie nicht gleich verzagen. Sind die Kabel<br />

richtig angeschlossen und eine einwandfreie Stromversorgung gesichert?<br />

Leuchtet das Lämpchen am NTBA?<br />

Es ist alles so, wie es sein soll, aber es funktioniert trotzdem nicht? Wenn<br />

Sie mit Ihrem Latein am Ende sind und auch Zauberei nicht mehr weiterhilft,<br />

dann rufen Sie den technischen Service der T-Com an. Diesen<br />

erreichen Sie unter der kostenfreien Hotline 0800 33 02000.<br />

Und dann sollte der Nutzung der Vorteile von ISDN nichts mehr im Wege<br />

stehen. Viel Freude mit Ihrem ISDN-Anschluss in Ihrer neuen Wohnung!<br />

MW


Vorsicht Fotokunst<br />

Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Seite 25<br />

XXL-Format<br />

Wohndesign im<br />

Der Einzug in die neue Wohnung ist eine prima Gelegenheit, ein<br />

neues Arrangement der Möbel vorzunehmen, erfrischende Farbkombinationen<br />

auszuprobieren und das Heim mit originellen Accessoires<br />

noch wohnlicher als die früheren vier Wände zu gestalten.<br />

Mit einem Digitalfoto auf echter Leinwand lassen sich zugleich individuelle<br />

und kreative Effekte erziehen. Einzige Voraussetzung sind<br />

eine Digitalkamera und ein Internetzugang. Unser aktueller <strong>Wohnungswechsel</strong>-Magazin-Einrichtungstipp:<br />

Verschönern Sie Ihr neues<br />

Zuhause mit Lieblingsfotos – mit einem Leinwandfoto auf Rahmen<br />

ist dies jetzt für jeden ein Kinderspiel!<br />

Digitalkameras sind längst keine Seltenheit mehr. Nach<br />

den Zahlen des Foto-Dienstleisters CeWe Color wurden Formate und Preise<br />

2005 allein in Deutschland über acht Millionen Digitalkameras<br />

verkauft. Die Vorteile liegen auf der Hand: Viele 30 x 20 cm .......... 39,00 €<br />

Funktionen helfen dabei, die Ergebnisse in der digitalen 40 x 30 cm .......... 49,00 €<br />

Fotografie sofort zu kontrollieren und bei Bedarf zu korri- 60 x 40 cm .......... 79,00 €<br />

gieren. Fotografie zu erlernen wird dadurch deutlich ein- 80 x 60 cm .......... 89,00 €<br />

facher. Man kann alles zeitnah und kostengünstig nach 90 x 60 cm .......... 99,00 €<br />

dem „Trial-and-Error-Prinzip“ ausprobieren. Portraits 100 x 75 cm ........115,00 €<br />

gelingen besser, denn man kann viele Serien fotogra- 120 x 80 cm ........119,00 €<br />

fieren und sich den besten Gesichtsausdruck heraus- 120 x 90 cm ........129,00 €<br />

suchen. Die Fotos der Digitalkamera sind schneller ver- 150 x 100 cm ......155,00 €<br />

arbeitbar. Wenn viel fotografiert wird, sind die Kosten<br />

niedriger, denn die Auswahlentscheidung, welche Fotos<br />

160 x 120 cm ......169,00 €<br />

abgezogen werden und welche nicht, fällt vor der Bestellung. Dank automatisierter<br />

Funktionen werden zudem Schnappschüsse erleichtert.<br />

Schnappschuss-Effekte<br />

Viele witzige Fotos schlummern auf privaten Festplatten – eine gute<br />

Gelegenheit, das Lieblingsfoto zum Einrichtungsgegenstand der neuen<br />

Wohnung zu machen. Zu diesem Zweck wird es auf Leinwand gedruckt<br />

und dann auf einen Holzrahmen gespannt. Abhängig von der Auflösung,<br />

in der das Foto vorliegt, sind Formate bis 1,60 x 1,20 Meter möglich.<br />

Hierfür ist beispielsweise eine Mindestauflösung von 2.400 x 1.800 Bildpunkten<br />

notwendig. Für dieses wandfüllende Format sind beim Anbieter<br />

XXLpix.de zwar immerhin 169,- EUR fällig, doch ist der Effekt eines solchen<br />

Giganten in der Wohnung kaum von der Hand zu weisen. Mit zwei<br />

Megapixeln Auflösung lassen sich XXL-Leinwandfotos in den Formaten<br />

80 x 60 cm und 100 x 75 cm in guter Qualität anfertigen. Ist ein größeres<br />

Format gewünscht, sollte die Auflösung nicht unter vier Megapixeln<br />

liegen. Selbstverständlich sind auch kleine Formate für schmalere Geldbeutel<br />

produzierbar (siehe Kasten). Für die Herstellung wird bei XXLpix<br />

ausschließlich das Dateiformat „JPG“ (JPEG) verarbeitet. Dies ist das<br />

Standardformat, in dem Fo tos von gängigen Digitalkameras gespeichert<br />

werden.<br />

Digitalfotos im Leinwandgroßformat<br />

Nach dem Druck wird die Leinwand auf einen Holzkeilrahmen gespannt,<br />

so dass als Endprodukt ein fertiges Bild vorliegt, das Sie wie ein<br />

Gemälde als Wanddekoration aufhängen können. XXLpix druckt im DYE-<br />

Verfahren auf italienische Künstlerleinwand. Bei der Leinwand handelt es<br />

sich um ein Baumwoll-Mixprodukt (360 g/m²), das auf Haltbarkeit und<br />

Farbbrillanz optimiert ist. Die Leinwand wird nach dem Druckverfahren<br />

mit einem seidenmatten Lack beschichtet, der das Produkt vor Lichteinfall<br />

und Kratzern schützt. Der Holzkeilrahmen besteht aus mehrfach<br />

geleimtem Spezialholz, das aus Skandinavien stammt. Ab einer Seiten-<br />

länge von 100 cm fügt der Hersteller zur Stabilisierung<br />

zusätzlich Kreuzleisten ein.<br />

Blickfang garantiert<br />

Hatten Sie in der früheren Wohnung ein Lieblingsmotiv<br />

oder eine Lieblingsperspektive? Vielleicht<br />

der Blick aus einem der Fenster, vom Balkon<br />

oder auf den alten Baum im Garten? Wie witzig macht sich<br />

ein ausgelassenes Partyfoto im neuen Flur? Und vermutlich werden nicht<br />

nur bei Ihnen Urlaubserinnerungen wach, wenn selbst fotografierte XXL-<br />

Meerespalmen über Ihrer Couch Südsee-Feeling auslösen. Mit Hilfe von<br />

Fotogroßleinwänden lässt sich Ihrem neuen Zuhause<br />

Vertrautes und – je nach Motiv – viel Originelles/Individuelles<br />

verpassen. Die Kosten hierfür sind hinsichtlich<br />

des erzielbaren Effekts vergleichsweise gering, und der<br />

Online-Service von XXLpix in jedem Fall empfehlenswert.<br />

MW<br />

Mehr Informationen:<br />

www.xxlpix.de


Seite 26 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

So wird Umziehen leichter<br />

StressfreierTapetenwechsel<br />

Beim <strong>Wohnungswechsel</strong> wird der psychologische Aspekt häufig<br />

unterschätzt. Um den Stressfaktor so gering wie möglich zu halten,<br />

sollte man schon im Vorfeld alles gut durchorganisieren. Denn es gilt<br />

nicht nur den Hausrat von der alten in die neue Wohnung zu transportieren,<br />

Helfer zu organisieren, die neuen vier Wände zu renovieren,<br />

Verpackungsmaterialien zu besorgen usw. Wer umzieht, muss<br />

auch Papierkram erledigen: etwa sich bei den Behörden ummelden<br />

oder einen neuen Telefonanschluss beantragen. Im Dienstleistungssektor<br />

funktionieren einige Dinge mittlerweile im Internet besser als<br />

„im wahren Leben“. Wer seinen <strong>Wohnungswechsel</strong> im Vorfeld gut<br />

durchplant, kann dem <strong>Umzug</strong>stag relativ gelassen entgegensehen.<br />

<strong>Umzug</strong>splanung per Mausklick<br />

Viele Privatleute ahnen nicht, wie viele unnötige Kilometer sich bei der<br />

<strong>Umzug</strong>sorganisation vermeiden ließen. Im ersten Schritt empfiehlt es<br />

sich, den bevorstehenden <strong>Umzug</strong> mit Hilfe von Checklisten zeitlich und<br />

inhaltlich vorzubereiten. Den Telefonanschluss kann man bei dieser Gelegenheit<br />

gleich online an- oder ummelden, einen aktuelleren Telefontarif<br />

wählen oder auch zu einem günstigeren Stromanbieter wechseln. Der<br />

Nachsendeservice der Post ist vom heimischen Computer aus genauso<br />

unkompliziert zu beauftragen, wie sich eine Möbeltransportfirma ausfindig<br />

machen oder in der Nähe ein preisgünstiger <strong>Umzug</strong>stransporter<br />

reservieren lässt. Und wer schon einmal zwei Dutzend gefaltete <strong>Umzug</strong>skartons<br />

im eigenen PKW zu befördern versucht hat, der schätzt die<br />

Bestellung im Web inklusive der Anlieferung der <strong>Umzug</strong>skisten bis an<br />

die Haustür.<br />

Ummelden vom Schreibtisch aus<br />

Das Angebot der <strong>Umzug</strong>shilfen reicht von der Ummeldung des Girokontos<br />

und der Anpassung des Versicherungsschutzes über Adressmitteilungen<br />

an den ADAC, die GEZ und den regionalen Kabelanschluss-<br />

Anbieter bis hin zum Umbestellen der Tageszeitung. Diejenigen, die<br />

ihren Internet-Zugang für die <strong>Umzug</strong>splanung nutzen, können ungeliebtes<br />

Schlangestehen vermeiden: z. B. im T-Punkt, der Postfiliale, der Kfz-<br />

Zulassungsbehörde oder auf dem Meldeamt. Vielerorts sind inzwischen<br />

auf der Homepage der Gemeindeverwaltung Meldeformulare erhältlich,<br />

die man zu jeder Tages- und Nachtzeit downloaden kann.<br />

Abmelden, ummelden, anmelden<br />

So individuell ein <strong>Umzug</strong> im Einzelfall auch ist – ein großer Teil der Aufgabenstellungen<br />

ist allen Umzügen gemeinsam. Webseiten geben Auskunft<br />

darüber, worauf beim <strong>Umzug</strong> zu achten ist, und helfen dabei, in<br />

der <strong>Umzug</strong>sphase den notwendigen Überblick zu behalten.<br />

Nur wenige Klicks sind nötig, um von den erprobten Erfahrungswerten<br />

anderer zu profitieren. Denn Wissensportale paaren bewährte Lösungsvorschläge<br />

mit raffinierten Ideen. Sie unterstützen Privatleute dabei, qualitativ<br />

gute Angebote in der Lebenslage „<strong>Umzug</strong>“ schnell aufzufinden.<br />

Auf ins neue Zuhause<br />

<strong>Umzug</strong>sratgeber helfen, den <strong>Umzug</strong>sstress auf ein erträgliches Maß zu<br />

reduzieren. Die Themengebiete beziehen unter anderem Mietrecht, Telekommunikation,<br />

Versicherungs- und Finanzdienstleistungen, Transportmöglichkeiten,<br />

Spar- und Steuertipps, Renovierungsaspekte oder staatliche<br />

Fördermittel ein. Alle Infos sind idealerweise thematisch geordnet,<br />

von „Auszugstag“ bis „Zweitwohnsitz“. Die Verbrauchertipps werden<br />

täglich von Zigtausenden gratis genutzt und bieten jede Menge Hintergrundinformationen.<br />

Manche Tipps sind dabei so einfach wie effektvoll:<br />

Wie schützt man beispielsweise beim Möbeltransport Stuhl- und Schienbeine<br />

vor Lifttüren? Indem man ein Stück Klebeband über den Lichtschranken-Sensor<br />

klebt. Der <strong>Umzug</strong>stag kann also kommen!<br />

JM<br />

Mehr <strong>Umzug</strong>stipps finden sich unter:<br />

www.umzug.info<br />

www.ummelden.de<br />

www.umzugsservices.de


<strong>Umzug</strong>, was jetzt?<br />

Nachdem der Mietvertrag für die neue Wohnung unterschrieben<br />

wurde, gilt es frühzeitig den genauen <strong>Umzug</strong>stermin festzusetzen.<br />

Legen Sie den <strong>Umzug</strong>stag möglichst nicht auf den Monatsanfang<br />

oder das Monatsende. Möbelspeditionen sind in dieser<br />

Periode häufig ausgelastet. Miet-Lkw sind in Stoßzeiten oft<br />

teurer oder bereits vorbestellt.<br />

Besorgen Sie sich mindestens einen Monat vor dem <strong>Umzug</strong> alle<br />

notwendigen Verpackungsmaterialien; so können Sie je nach Lust<br />

und Laune immer mal wieder einen Karton packen, ohne dass<br />

dies „auf dem letzten Drücker“ im Akkord geschehen muss.<br />

Melden Sie rechtzeitig Ihren neuen Internet- und Telefonanschluss<br />

an und den alten zum <strong>Umzug</strong>stermin ab. Bei einem<br />

<strong>Umzug</strong> im gleichen Ortsnetz können Sie Ihre Rufnummer behalten.<br />

Melden Sie Ihren T-Com-Anschluss online um, so kostet der<br />

Nachsendeservice der Post nur 9,80 EUR statt 14,80 EUR.<br />

Sammeln Sie bereits Wochen vor dem <strong>Umzug</strong>stag Tageszeitungen<br />

zum Abpolstern zerbrechlicher Gegenstände. Eine weitere<br />

gute Alternative zu Packpapier sind übrigens Küchenrollen<br />

und Toilettenpapier.<br />

Beschriften Sie die <strong>Umzug</strong>skartons oben und seitlich. Auf diese<br />

Weise wissen Sie auch dann, was sich worin befindet, wenn Sie<br />

vor aufgestapelten Kartons stehen. Ein ungebrauchter, dicker<br />

Filzstift leistet beim Beschriften gute Dienste.<br />

Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Seite 27<br />

Füllen Sie <strong>Umzug</strong>skartons nicht mit mehr als 25-30 Kilogramm,<br />

da diese sonst reißen könnten. Oder aber sie überstrapazieren<br />

sowohl Ihre eigene als auch die Kondition bzw. den Rücken<br />

Ihrer Helfer. Besonnenheit ist bei Büchern, Schallplatten und CDs<br />

geboten. Legen Sie nur eine oder zwei Schichten Bücher in einen<br />

Karton und füllen sie ihn mit leichtem <strong>Umzug</strong>sgut auf.<br />

Der gefährlichste <strong>Umzug</strong>sgegenstand in Ihrer Wohnung ist der<br />

Herd. Ein Herd wird meist mit Starkstrom betrieben, deshalb<br />

sollte er unbedingt von einem Fachmann abgebaut und wieder<br />

angeschlossen werden.<br />

Achten Sie darauf, dass der Möbelwagen direkt vor Ihrem Haus<br />

parken kann. Vorübergehende Halteverbotszonen können bei<br />

jeder Kommunalverwaltung beantragt werden (Achtung: Nicht<br />

ohne Genehmigung eigenmächtig absperren!).<br />

Halten Sie am <strong>Umzug</strong>stag eine Tasche mit einer Notausrüstung<br />

bereit. Hierin sollten sich wichtige Dokumente, Schlüssel, Medikamente,<br />

Ersatzkleidung und ein Kulturbeutel befinden.<br />

Denken Sie an ausreichend Verpflegung für alle <strong>Umzug</strong>shelfer.<br />

Bei Getränken eignen sich besonders Apfelschorle, Mineralwasser<br />

und Fruchtlimonaden. Achten Sie bei der Verpflegung auf<br />

leichte Kost: Belegte Brötchen und Salate aus Tupperschüsseln<br />

sind beliebt. Ein Pizzaservice ist eine gute Alternative.


Seite 28 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

Vorbeugender Brandschutz: kleine Investition, große Wirkung<br />

Brandschutzwüste<br />

Deutschland<br />

Versetzen Sie sich in folgendes<br />

Szenario: Es ist mitten in der<br />

Nacht, Sie schlafen friedlich<br />

und wähnen sich sicher in<br />

Ihrem warmen Bett. Aber leise<br />

und unbemerkt nimmt das<br />

Unheil seinen Lauf: Ein durchgebranntes<br />

Kabel schwelt vor<br />

sich hin, setzt giftige Gase frei,<br />

und in kürzester Zeit greifen<br />

die Flammen auf das umliegende<br />

Zimmer über. Man darf<br />

die Tragödie gar nicht weiterspinnen<br />

und an Menschenleben<br />

denken, die Opfer eines Wohnungsbrandes<br />

werden, ganz<br />

zu schweigen von Sachwerten,<br />

wichtigen Dokumenten und<br />

ans Herz gewachsenen Erinnerungsstücken,<br />

die durch Feuer<br />

und Ruß verloren gehen können.<br />

Aber genau das passiert in<br />

Deutschland leider (noch) viel<br />

zu oft.<br />

Neue Wohnung?<br />

Brandschutz überprüfen!<br />

Ein großer Anteil der Brände<br />

bricht nachts aus, und entgegen<br />

der landläufigen Meinung kommen<br />

betroffene Personen meist<br />

nicht durch die Flammen, sondern<br />

durch die giftigen Brandgase<br />

ums Leben (95 Prozent der<br />

Brandopfer sterben durch eine<br />

Rauchgasvergiftung). Denn bei<br />

fast jedem Brand entsteht das<br />

geruchlose Gas Kohlenmonoxid,<br />

das zunächst zu Bewusstlosigkeit<br />

und mit steigender Konzentration<br />

schließlich zum Tod führt.<br />

Dies geschieht verhältnismäßig<br />

schnell: Nach nur wenigen Atemzügen<br />

verliert man das Bewusstsein,<br />

und bereits nach wenigen<br />

Minuten ist der Organismus durch<br />

die Rauchgase Kohlenmonoxid<br />

und Kohlendioxid tödlich vergiftet.<br />

Gerade während des Schlafs<br />

atmet man das frei gewordene,<br />

tödliche Kohlenmonoxid völlig un<br />

bemerkt ein. Und sollte man den<br />

Brand trotzdem rechtzeitig bemerken,<br />

so ist die Flucht häufig durch<br />

den besonders dichten Rauch,<br />

der beispielsweise bei Kunststoffbränden<br />

ein steter Begleiter ist,<br />

zusätzlich erschwert.<br />

E-Checks vom Elektriker durchführen<br />

lassen<br />

Das Tragische an der Lage ist:<br />

Fast immer sind es Lappalien, die<br />

zu einem Wohnungsbrand mit folgenschwerem<br />

Ausgang führen.<br />

Mal ist es ein durchgebranntes<br />

oder defektes Kabel, mal ein<br />

Kurzschluss in alten Installationen<br />

oder ein kaputtes Elektrogerät.<br />

In den meisten Fällen hätte das<br />

Feuer verhindert werden können:<br />

In einer knappen Stunde kann<br />

nämlich ein Elektrofachmann mittels<br />

des sogenannten „E-Checks“<br />

die Leitungen und Geräte im Haus<br />

auf ihre ordnungsgemäße Funktion<br />

hin überprüfen.<br />

Rauchmelder retten jeden Zweiten<br />

Etwa 200.000 Mal brennt es jährlich<br />

in deutschen Privathaushalten.<br />

Über 5.000 Menschen werden<br />

dabei verletzt, mehr als 600<br />

sterben dabei. 70 Prozent der<br />

Brandtoten sterben nachts in den<br />

eigenen vier Wänden. Im Falle<br />

eines Brandes bleiben einem im<br />

Durchschnitt gerade einmal vier<br />

Minuten, um das Haus zu verlassen,<br />

eine Rauchgasvergiftung<br />

(durch brennende Teppiche, Gardinen,<br />

Couchgarnituren o. ä.)<br />

kann bereits nach zwei Minuten<br />

tödlich sein. Bei all diesen Fakten<br />

ist den meisten Deutschen immer<br />

noch nicht bekannt, dass Rauchmelder<br />

jedes zweite Opfer retten<br />

könnten. Während in Deutschland<br />

nur 5-10 Prozent aller Haushalte<br />

mit einem Rauchmelder<br />

ausgestattet sind, besitzen in den<br />

USA über 90 Prozent einen solchen.<br />

Denn dort zahlt im Falle<br />

eines Wohnungsbrandes die Versicherung<br />

nicht, wenn es keinen<br />

Rauchmelder gab.<br />

Rauchmelder in Deutschland<br />

Hierzulande gibt es keinerlei überregionalen<br />

Regelungen, die die<br />

Installation eines Brandmelders<br />

vorschreiben. Glücklicherweise<br />

sind aber einige wenige Bundesländer<br />

auf dem Vormarsch und<br />

schreiben in ihren Bauordnungen<br />

den Einbau von Rauchmeldern<br />

in Neubauten und teilweise die<br />

Nachrüstung in Bestandsbauten<br />

vor. Dieses vorbildliche Handeln<br />

kommt aber bisher nur einem<br />

Bruchteil der Einwohner von<br />

Rheinland Pfalz (seit 2003), dem<br />

Saarland (2004), Schleswig-Holstein<br />

(2004), Hessen (2005) und<br />

neuerdings Hamburg (2006)<br />

zugute. Aufgrund der momen-<br />

tanen Gesetzeslage bzw. der fehlenden<br />

Versicherungspflicht heißt<br />

es also selbst vorbeugen. Das<br />

sollte wegen der kostengünstigen<br />

Anschaffung (schon unter<br />

25 Euro gibt es gute, sicherheitsgeprüfte<br />

Brandmelder), der einfachen<br />

Inbetriebnahme und der<br />

drastisch steigenden Überlebensraten<br />

im Falle eines Brandes nicht<br />

schwer fallen. Denn durch den<br />

unangenehm lauten Heul- oder<br />

Piepton eines Rauchmelders (ca.<br />

85 dB) erwacht man sogar aus<br />

dem tiefsten Schlaf und gewinnt<br />

so wertvolle Sekunden zur Rettung<br />

der eigenen Haut oder der<br />

von Familienangehörigen.<br />

Wie funktionieren<br />

Rauchmelder?<br />

Batteriebetriebene Rauchmelder<br />

funktionieren unabhängig von der<br />

Stromversorgung. Droht die Bat-


terie leer zu werden (ca. 30 Tage<br />

vor endgültigem Versagen), gibt<br />

das Gerät einen Warnton von sich,<br />

so dass ausreichend Zeit für einen<br />

Batteriewechsel bleibt. Außerdem<br />

gibt es vernetzte Brandmeldesysteme,<br />

die an die 230-V-Stromversorgung<br />

angeschlossen sind und<br />

über eine Notstromversorgung<br />

mittels integriertem Akku verfügen.<br />

Die Geräte sind also immer<br />

betriebsbereit und der Batteriewechsel<br />

entfällt (diese Punkte<br />

sind wegen nachlässiger Wartung<br />

oft ein Problem bei batteriebe-<br />

Mindestschutz<br />

Optimaler Schutz<br />

triebenen Lösungen). Diese Variante<br />

stellt für den ausreichenden<br />

Brandschutz z. B. in einem Mietshaus<br />

eine gute Möglichkeit für<br />

einen verantwortungsvollen Vermieter<br />

dar. Denn neben Altbauten<br />

gelten größere Häuserblocks<br />

als besonderes gefährdet. Über<br />

Versorgungsschächte nämlich,<br />

in denen Stromnetz und Wasserversorgung<br />

verlaufen, sind die<br />

Wohnungen untereinander verbunden.<br />

So kann ein Brand leicht<br />

auf benachbarte Wohnungen<br />

übergreifen. Auch funkvernetzte<br />

Rauchmeldesysteme können in<br />

einem Haus installiert werden.<br />

Die beiden letztgenannten Systeme,<br />

die ohne Batterie funktionieren,<br />

sind zwar etwas teurer,<br />

bieten aber eine höhere Sicherheitsstufe.<br />

In kleinen Appartements<br />

reicht aber auch oft die<br />

batteriebetriebene Variante.<br />

Die meisten Melder arbeiten nach<br />

einem optischen Prinzip, nämlich<br />

mit Streulicht. In der Mess-<br />

kammer des Rauchmelders werden<br />

in regelmäßigen Abständen<br />

Lichtstrahlen ausgesendet. Wenn<br />

nun Rauch in die Messkammer<br />

eintritt, werden diese Lichtstrahlen<br />

abgelenkt und treffen auf eine<br />

Fotozelle, die sofort den schrillen<br />

Alarmton auslöst.<br />

Wie viele Rauchmelder brauche<br />

ich, um sicher zu sein?<br />

Die empfehlenswerte Anzahl der<br />

Rauchmelder richtet sich nach<br />

der Größe der Wohnung. Für den<br />

Mindestschutz gilt als Faustregel:<br />

ein Rauchmelder im Flur pro<br />

Etage sowie in den Schlafzimmern.<br />

Durch weitere Geräte<br />

erreicht man einen optimal erweiterten<br />

Schutz.<br />

In kleinen Wohnungen oder<br />

Apartments bis 60 m 2 reicht normalerweise<br />

ein Rauchmelder aus.<br />

Er sollte in der Raummitte montiert<br />

sein. In einer Dreizimmerwohnung<br />

sollte wenigstens ein<br />

Rauchmelder im Flur angebracht<br />

werden. Optimaler Schutz wird<br />

erreicht, wenn in jedem<br />

Wohnraum ein<br />

Rauchmelder<br />

installiert ist. In<br />

einem Haus mit<br />

mehreren Etagen<br />

sollte als<br />

Mindestschutz<br />

in jedem Flur ein<br />

Rauchmelder installiert<br />

sein. Auch hier bietet ein<br />

Rauchmelder pro Raum Optimalschutz.<br />

Wer sein Haus mit Rauchmeldern<br />

ausstattet, sollte – soweit vorhanden<br />

– auch an Dachboden, Heizungskeller<br />

und Heimwerkstatt<br />

denken. Gerade beim Heimwerken<br />

kommt es immer wieder zu<br />

schweren Brandunfällen. Es ist<br />

allerdings darauf zu achten, dass<br />

der Raum kein allzu hohes Staubaufkommen<br />

hat, da zu viele<br />

Staubpartikel einen Fehlalarm<br />

auslösen können.<br />

Montage des Rauchmelders<br />

nach dem Einzug<br />

Grundsätzlich können batteriebetriebene<br />

Rauchmelder in wenigen<br />

Schritten mit Schrauben und<br />

Dübeln installiert werden. Bei den<br />

aufwändigeren Systemen hilft<br />

auch ein Fachmann. Folgende<br />

Regeln sollten bei der Befestigung<br />

immer beherzigt werden:<br />

Montieren Sie den Brandmelder<br />

§ immer an der Zimmerdecke,<br />

da der Rauch nach<br />

oben steigt,<br />

§ an der Decke in der Raummitte<br />

bzw. mindestens 50<br />

cm von Wänden entfernt,<br />

§ nicht in der Nähe von Luftschächten<br />

und nicht in<br />

starker Zugluft,<br />

§ nicht in der Dachspitze,<br />

§ nicht in Räumen, in denen<br />

normalerweise starker<br />

Dampf, Staub oder Rauch<br />

entsteht (Bad, Heimwerkstatt,<br />

in der Küche nur bei<br />

ausreichendem Dampfabzug);<br />

hierfür gibt es bei<br />

Bedarf Sonderlösungen.<br />

Wo kann man Rauchmelder<br />

kaufen?<br />

Rauchmelder können im Elektrofachhandel,<br />

bei Sicherheits-<br />

Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Seite 29<br />

unternehmen und Brandschutzfirmen<br />

sowie in Baumärkten erworben<br />

werden. Bei den drei erstgenannten<br />

erhält man garantiert<br />

sicherheitsgeprüfte Produkte<br />

und wird kompetent beraten,<br />

wie man die Rauchmelder richtig<br />

handhabt. Schon unter 25<br />

Euro bekommt man gute Geräte,<br />

ein hochwertiges Gerät ist bereits<br />

ab etwa 30 Euro zu erhalten.<br />

Für schwerhörige oder gehörlose<br />

Menschen werden übrigens<br />

Geräte angeboten, die mit<br />

optischen Signalen warnen. Billigprodukte<br />

bieten in aller Regel<br />

keinen verlässlichen Schutz. Es<br />

kam bereits vor, dass funktionsuntüchtige<br />

Plagiate im nicht auf<br />

Brandschutz ausgerichteten Handel<br />

vertrieben wurden.<br />

Kaufen Sie also nur optische<br />

Rauchmelder, die folgende Merkmale<br />

erfüllen:<br />

§ Sie tragen das VdS-<br />

Prüfzeichen: Nur dieses<br />

gewährleistet die überlebenswichtige<br />

ausreichend<br />

frühe Warnung, und das<br />

Gerät löst gleichzeitig kaum<br />

Fehl-alarme aus.<br />

§ Warnfunktion bei Nachlassen<br />

der Batterieleistung.<br />

§ Testknopf zur Funktionsüberprüfung.<br />

§ Rauch kann von allen Seiten<br />

gut in den Melder eindringen.<br />

§ Bei batteriebetriebenen<br />

Meldern darauf achten,<br />

dass die Batterie über eine<br />

Lebensdauer von mindestens<br />

fünf Jahren verfügt.<br />

STS<br />

Mehr Informationen:<br />

www.rauchmelderlebensretter.de


Seite 30 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

Steuerliche Aspekte beim <strong>Umzug</strong><br />

Der Finanzminister<br />

trägtmit Das Finanzamt erkennt alle Aufwendungen an, die unmittelbar mit einem beruflich bedingten <strong>Umzug</strong><br />

zusammenhängen. Dazu zählen, vereinfacht gesagt, drei Positionen: die Wohnungssuche, der eigentliche<br />

<strong>Umzug</strong> sowie Mehrbelastungen, die durch den Wechsel des Wohnortes entstehen. Die Regelungen<br />

zur steuerlichen Absetzbarkeit von <strong>Umzug</strong>skosten im Arbeitnehmerbereich verdeutlicht die allgemeine<br />

Komplexität des deutschen Steuerrechts. Es existiert eine Vielzahl von Einzelfallentscheidungen der<br />

Finanzgerichtsbarkeit. Dadurch wird zum Teil die Rechtssicherheit bei der Abzugsfähigkeit und der<br />

Durchsetzbarkeit von <strong>Umzug</strong>skosten erhöht, andererseits verliert der steuerliche Laie schnell den Überblick<br />

und vermisst die Systematik.<br />

Der vorliegende Beitrag soll eine Hilfestellung bzw. Orientierung geben, unter welchen Voraussetzungen<br />

überhaupt eine steuerliche Berücksichtigung der <strong>Umzug</strong>skosten gegeben ist und welche Kosten berücksichtigungsfähig<br />

sind.<br />

<strong>Umzug</strong>skosten gehören ebenso<br />

wie die Kosten für die Wohnung<br />

selbst grundsätzlich zu den nicht<br />

steuerlich absetzbaren Aufwendungen<br />

der privaten Lebensführung.<br />

Abweichend von diesem<br />

Grundsatz können jedoch Aufwendungen<br />

für einen <strong>Umzug</strong> als<br />

Werbungskosten absetzbar sein,<br />

wenn sie durch einen beruflich<br />

veranlassten <strong>Umzug</strong> entstehen.<br />

Dies setzt voraus, dass die berufliche<br />

Tätigkeit des Steuerpflichtigen<br />

als Arbeitnehmer der auslösende<br />

Anlass für den <strong>Umzug</strong> ist.<br />

Private Gründe dürfen nur eine<br />

ganz untergeordnete Rolle spielen.<br />

Der Steuerpflichtige muss<br />

die berufliche Veranlassung der<br />

<strong>Umzug</strong>skosten nachweisen. Dem<br />

Umfang nach können die tatsächlichen<br />

Aufwendungen abgezogen<br />

werden. Für bestimmte Fälle<br />

sind Pauschalen vorgesehen, an<br />

die sich die Finanzverwaltung und<br />

die Finanzgerichte im Normalfall<br />

halten. Sofern der Arbeitgeber<br />

<strong>Umzug</strong>skosten ersetzt, reduziert<br />

das den Werbungskostenabzug<br />

entsprechend.<br />

Kosten nur absetzbar, wenn der<br />

<strong>Umzug</strong> beruflich motiviert ist<br />

<strong>Umzug</strong>skosten sind beruflich<br />

veranlasst, wenn die berufliche<br />

Tätigkeit des Steuerpflichtigen<br />

der auslösende Anlass für den<br />

<strong>Umzug</strong> ist und Umstände der privaten<br />

Lebensführung nur eine<br />

ganz untergeordnete Rolle spielen.<br />

Beruflich veranlasst sind z. B.<br />

Aufwendungen, die durch einen<br />

Dienstantritt oder einen Arbeitsplatzwechsel<br />

entstehen. Steht<br />

die berufliche Veranlassung des<br />

<strong>Umzug</strong>s nach objektiven Kriterien,<br />

wie z. B. einer Wegezeitverkürzung<br />

von mehr als eine Stunde,<br />

eindeutig fest, sind nach ständiger<br />

Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs<br />

sogar weitere Motive<br />

des Steuerpflichtigen für den<br />

<strong>Umzug</strong> in eine bestimmte Wohnung,<br />

z. B. <strong>Umzug</strong> wegen Gründung<br />

einer Familie, nicht relevant.<br />

Auch ohne Arbeitsplatzwechsel<br />

sind die Kosten in diesem Fall<br />

absetzbar.<br />

Fahrtzeitverkürzung<br />

Wie bereits erwähnt, wird ein<br />

<strong>Wohnungswechsel</strong> auch ohne<br />

Arbeitsplatzwechsel als beruflich<br />

veranlasst angesehen, wenn<br />

durch den <strong>Umzug</strong> der erforderliche<br />

Zeitaufwand zwischen Wohnung<br />

und Arbeitsstätte wesentlich<br />

verkürzt worden ist. Als wesentliche<br />

Verkürzung hat die Rechtsprechung<br />

eine Zeitersparnis von<br />

mindestens einer Stunde täglich<br />

angesehen. Bei einer Wegezeitverkürzung<br />

um eine Stunde steht<br />

die berufliche Veranlassung des<br />

<strong>Umzug</strong>s generell in der Weise fest,<br />

dass in diesem Fall sogar private<br />

Motive in den Hintergrund treten.<br />

Außerdem soll diese Rechtspre-<br />

Klaus Loibl<br />

Wirtschaftsprüfer und Steuerberater<br />

in München, Prokurist<br />

bei der Akanthus GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.<br />

Berufliche Schwerpunkte sind:<br />

steuerliche und betriebswirtschaftliche<br />

Beratung von<br />

Unternehmen und Privatpersonen,<br />

Betreuung und Beratung<br />

bei Start-ups, Beratung<br />

von Non-Profit-Unternehmen.


Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Seite 31


Seite 32 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

chung ein unangemessenes Eindringen<br />

in die private Sphäre des<br />

Arbeitnehmers vermeiden helfen.<br />

So ist es z. B. unschädlich,<br />

wenn bei der Wegezeitverkürzung<br />

von einer Stunde täglich ein<br />

<strong>Umzug</strong> aus Anlass der Trennung<br />

vom Ehepartner erfolgt. Bei Verkürzung<br />

der täglichen Arbeitszeit<br />

um weniger als eine Stunde wird<br />

ein beruflich veranlasster <strong>Umzug</strong><br />

dann angenommen, wenn die<br />

neue Wohnung unmittelbar am<br />

Arbeitsplatz gelegen ist, so dass<br />

diese innerhalb kürzester Zeit zu<br />

Fuß erreichbar ist.<br />

<strong>Umzug</strong> ins Ausland<br />

Zieht der Arbeitnehmer vom<br />

Inland ins Ausland, kommt eine<br />

steuerliche Berücksichtigung der<br />

<strong>Umzug</strong>skosten nicht in Betracht,<br />

wenn der <strong>Umzug</strong> längerfristig<br />

zur Erzielung steuerfreier Einnahmen<br />

im Ausland erfolgt. Dies ist<br />

z. B. der Fall, wenn die Arbeitseinkünfte<br />

zukünftig im Ausland als<br />

Tätigkeitsstaat besteuert werden<br />

und im Inland mangels Wohnsitz<br />

oder durch Freistellung der Auslandseinkünfte<br />

von der Besteuerung<br />

keine steuerpflichtigen Einkünfte<br />

erzielt werden.<br />

Handelt es sich hingegen um<br />

eine vorübergehende Abordnung<br />

eines Arbeitnehmers, etwa zu<br />

einer ausländischen Niederlassung<br />

eines deutschen Unternehmens,<br />

sind die <strong>Umzug</strong>skosten als<br />

Werbungskosten absetzbar.<br />

Rückumzug<br />

Aufwendungen für einen Rückumzug<br />

ins Inland sind nach<br />

höchstrichterlicher Rechtsprechung<br />

als Werbungskosten absetzbar.<br />

Denn der Rückumzug<br />

ist die Beseitigung der beruflich<br />

bedingten Wohnsitzänderung,<br />

welche die Erzielung steuerpflichtiger<br />

Einnahmen erst ermöglicht.<br />

Sofern die Finanzverwaltung eine<br />

Absetzbarkeit der <strong>Umzug</strong>skosten<br />

in diesen Fällen ablehnt, empfiehlt<br />

es sich, gegen die Entscheidung<br />

des Finanzamts Einspruch<br />

einzulegen.<br />

Beendigung der doppelten<br />

Haushaltsführung<br />

Der Bundesfinanzhof hat die<br />

berufliche Veranlassung bisher<br />

auch für den Fall anerkannt, dass<br />

zunächst eine beruflich begründete<br />

doppelte Haushaltsführung<br />

vorliegt und diese dadurch beendet<br />

wird, dass die Familie erst<br />

Jahre später an den Beschäftigungsort<br />

nachzieht. Beruflich verursacht<br />

und damit abzugsfähig ist<br />

auch die nach Beendigung einer<br />

steuerlich anerkannten doppelten<br />

Haushaltsführung veranlasste<br />

Rückverlegung der Zweitwohnung,<br />

weil der Rückumzug der<br />

Folgenbeseitigung einer berufsbedingt<br />

eingetretenen Veränderung<br />

der Wohnungssituation<br />

dient.<br />

Umfang der absetzbaren<br />

<strong>Umzug</strong>skosten<br />

Welche Kosten im Zusammenhang<br />

mit einem beruflich veranlassten<br />

<strong>Umzug</strong> abziehbar sind,<br />

hängt davon ab, ob die einzelnen<br />

Aufwendungen – jeweils für sich<br />

betrachtet – nahezu ausschließlich<br />

beruflich veranlasst sind<br />

und nicht die private Lebensführung<br />

betreffen. Als <strong>Umzug</strong>skosten<br />

kommen typischerweise in<br />

Betracht:<br />

n Transportkosten<br />

n Reisekosten<br />

n Mietentschädigungen<br />

n sonstige Kosten<br />

Die Finanzverwaltung erkennt<br />

bei einem beruflich veranlassten<br />

<strong>Umzug</strong> die tatsächlichen<br />

<strong>Umzug</strong>skosten ohne weitere Prüfung<br />

grundsätzlich in der Höhe<br />

der Beträge an, die nach dem<br />

Bundesumzugskostenrecht<br />

für den öffentlichen Dienst als<br />

<strong>Umzug</strong>skosten höchstens gezahlt<br />

werden können. Maßgebend<br />

sind danach die Regelungen<br />

im Bundesumzugskostengesetz<br />

(BUKG) und in der Auslandsumzugskostenverordnung<br />

(AUV).<br />

Es besteht jedoch keine Bindung<br />

an diese Vorschriften, insbesondere<br />

auch nicht an die dort festgelegten<br />

Pauschalen. Deshalb<br />

sind Abweichungen von den oben<br />

genannten Vorschriften des BUKG<br />

und der AUV nach unten insbesondere<br />

denkbar, wenn die Anerkennung<br />

der Aufwendungen mit<br />

dem allgemeinen Werbungskostenbegriff<br />

nicht vereinbar ist.<br />

Transportkosten (§ 6 BUKG)<br />

Werbungskosten sind die notwendigen<br />

Aufwendungen für die<br />

Beförderung des <strong>Umzug</strong>sgutes<br />

von der bisherigen zur neuen<br />

Wohnung. Hierzu zählen neben<br />

den Kosten für das Einpacken,<br />

den Transport sowie das Auspacken<br />

des <strong>Umzug</strong>sgutes auch<br />

die Kosten der Versicherung<br />

des <strong>Umzug</strong>s gegen Transport-<br />

und Bruchschäden sowie für<br />

das erforderliche Packmaterial.<br />

<strong>Umzug</strong>sgut sind die Wohnungseinrichtung<br />

und in angemessenem<br />

Umfang andere bewegliche<br />

Gegenstände und Haustiere.<br />

Nach der Rechtsprechung sollen<br />

die Kosten für den Transport<br />

von Freizeitvermögen wie z. B.<br />

Oldtimersammlungen, Yachten<br />

und andere größere Boote keine<br />

Werbungskosten sein. Abziehbar<br />

sind hingegen Aufwendungen,<br />

die durch den Ersatz von Hausrat<br />

entstehen, der beim Transport<br />

verloren gegangen ist. Darüber<br />

hinaus ist der Verlust von<br />

<strong>Umzug</strong>sgut beim Transport ganz<br />

generell als Werbungskosten<br />

absetzbar, also nicht nur die Wiederbeschaffungskosten.<br />

Berücksichtigungsfähig sind die<br />

Aufwendungen, die für die Person<br />

des Arbeitnehmers selbst entstehen,<br />

sowie die Kosten für seine<br />

näheren Angehörigen. Hierzu<br />

gehören der Ehegatte, auch<br />

der Partner einer eheähnlichen<br />

Lebensgemeinschaft, sowie die<br />

ledigen Kinder, nicht jedoch Partner<br />

einer bloßen Wohngemeinschaft.<br />

Es gehören außerdem<br />

dazu die nicht ledigen Kinder,<br />

Verwandte bis zum vierten Grad,<br />

Verschwägerte bis zum zweiten<br />

Grad und Pflegekinder, wenn der<br />

Umziehende diesen Personen aus<br />

gesetzlicher oder sittlicher Verpflichtung<br />

nicht nur vorübergehend<br />

Unterkunft und Unterhalt<br />

gewährt, ferner Hausangestellte<br />

und solche Personen, deren Hilfe<br />

der Umziehende aus beruflichen<br />

oder gesundheitlichen Gründen<br />

nicht nur vorübergehend benötigt.<br />

Die nachgewiesenen Transportkosten<br />

sind in voller Höhe abziehbar.<br />

Dies sind z. B. die Kosten<br />

der beauftragten <strong>Umzug</strong>sfirma<br />

oder die Kosten der gemieteten<br />

<strong>Umzug</strong>swagen.<br />

Reisekosten (§ 7 BUKG)<br />

Hierzu zählen die Reisekosten des<br />

Umziehenden und der zu seiner<br />

häuslichen Gemeinschaft gehörenden<br />

Personen vom bisherigen<br />

zum neuen Wohnort in tatsächlicher<br />

Höhe oder mit den für<br />

Dienstreisen geltenden Pauschalbeträgen.<br />

Abzugsfähig sind die Fahrtkosten<br />

(bei Benutzung eines eigenen<br />

PKW pauschal 0,30 EUR je<br />

gefahrenen Kilometer), die Verpflegungsmehraufwendungen<br />

sowie die tatsächlichen Übernachtungskosten.<br />

Verpflegungsmehraufwendungen<br />

sind jedoch nur in Höhe der<br />

gesetzlichen Pauschalbeträge<br />

berücksichtigungsfähig. Es gelten<br />

folgende Sätze:<br />

n Abwesenheit 24 Stunden<br />

24,00 EUR<br />

n Abwesenheit 14 - 24 Stunden<br />

14,00 EUR<br />

n Abwesenheit 8 - 14 Stunden<br />

8,00 EUR<br />

Bei Auslandsumzügen gelten<br />

höhere Beträge. Kosten zum<br />

Suchen oder zur Besichtigung<br />

einer neuen Wohnung sind grundsätzlich<br />

auch absetzbar.<br />

Mietentschädigungen<br />

(§ 8 BUKG)<br />

Als Mietentschädigung ist die<br />

Miete für die bisherige Wohnung<br />

bis zu dem Zeitpunkt absetzbar,<br />

zu dem das Mietverhältnis frü-


hestens gelöst werden konnte,<br />

wenn für denselben Zeitraum<br />

auch Miete für die neue Wohnung<br />

bezahlt werden muss.<br />

Aufwendungen für die Vorfälligkeitsentschädigung<br />

im Zusammenhang<br />

mit dem Verkauf des<br />

Eigenheims sowie Notarkosten<br />

sind nicht absetzbar. Ebenso<br />

wenig können nach Auffassung<br />

des Bundesfinanzhofs die wegen<br />

einer Rückversetzung angefallenen<br />

Veräußerungsverluste beim<br />

Verkauf eines Eigenheims berücksichtigt<br />

werden.<br />

Andere Kosten (§ 9 BUKG)<br />

Maklerkosten<br />

Abziehbar sind die notwendigen<br />

und ortsüblichen Wohnungsvermittlungsgebühren<br />

(Maklerkosten,<br />

Inseratsaufwendungen, Telefonkosten)<br />

für die Vermittlung einer<br />

Mietwohnung. Nicht absetzbar<br />

sind jedoch die Maklergebühren<br />

bei einem beruflich veranlassten<br />

<strong>Umzug</strong> in das vom Steuerpflichtigen<br />

selbst erworbenes Eigenheim.<br />

Solche Maklerkosten gehören<br />

zu den Anschaffungs- und<br />

Herstellungskosten eines Eigenheims.<br />

Sie sind der privaten Vermögenssphäre<br />

zuzuordnen und<br />

somit keine Werbungskosten.<br />

Kochherd/Heizöfen<br />

Die Auslagen für die notwendige<br />

Anschaffung eines Kochherds sollen<br />

nach allerdings schon älterer<br />

Rechtsprechung bis zu umgerechnet<br />

230 EUR, für die Beschaffung<br />

von Heizöfen in einer Mietwohnung<br />

bis zu umgerechnet 164<br />

EUR absetzbar sein. Die Anschaffung<br />

von Heizöfen für eine Mietwohnung<br />

dürfte in der heutigen<br />

Zeit allerdings eher die Ausnahme<br />

darstellen. Am ehesten wäre dies<br />

in der Praxis vorstellbar, wenn<br />

für das ausgebaute, aber nicht<br />

beheizte Dachgeschoss ein Ölradiator<br />

anzuschaffen wäre.<br />

Unterricht der Kinder<br />

Die Auslagen für einen durch den<br />

<strong>Umzug</strong> bedingten zusätzlichen<br />

Unterricht der Kinder des Umziehenden<br />

sind bei Beendigung des<br />

<strong>Umzug</strong>s in Höhe von 1.409 EUR<br />

absetzbar. Die Notwendigkeit des<br />

zusätzlichen Unterrichts der Kinder<br />

des Umziehenden ist nachzuweisen,<br />

etwa durch eine Schulbescheinigung.<br />

Sonstige <strong>Umzug</strong>skosten<br />

(§ 10 BUKG)<br />

Für sonstige <strong>Umzug</strong>skosten sieht<br />

das BUKG nur einen Pauschalbetrag<br />

vor. Dieser ist nach dem<br />

Familienstand gestaffelt. Es werden<br />

derzeit Beträge in Höhe der<br />

nachfolgenden Übersicht gewährt.<br />

Diese werden in unregelmäßigen<br />

Abständen an die gestiegenen<br />

Kosten angepasst.<br />

Den Zuschlag gibt es für jede mit<br />

dem Umziehenden in häuslicher<br />

Gemeinschaft lebende Person,<br />

wenn das Zusammenleben nach<br />

dem <strong>Umzug</strong> tatsächlich gegeben<br />

ist. Ein Lediger, der aus beruflichen<br />

Gründen mit seinem Kind<br />

umzieht, kann den Pauschalbetrag<br />

für Ehegatten (1.121,- EUR)<br />

geltend machen.<br />

Anstelle der Pauschalbeträge<br />

lässt die Finanzverwaltung im Einzelfall<br />

nachgewiesene höhere tatsächliche<br />

Kosten zu. Es kommen<br />

folgende Ausgaben in Betracht:<br />

n Außertarifliche Zuwendungen<br />

an das <strong>Umzug</strong>spersonal bis zu<br />

5,00 EUR für jeden angefangenen<br />

Möbelwagenmeter<br />

n Kosten für Schönheitreparaturen<br />

aus Anlass des<br />

<strong>Umzug</strong>s aus der bisherigen<br />

Wohnung, soweit der Steuerpflichtige<br />

umzugsbedingt<br />

ausdrücklich zur Übernahme<br />

derartiger Schönheitsreparaturen<br />

verpflichtet ist; nicht<br />

absetzbar sind die Aufwendungen<br />

für Schönheitsreparaturen<br />

in der neuen Wohnung.<br />

n Kosten für Abbau, Abnehmen,<br />

Abklemmen und Anbringen<br />

von Herden, Öfen und<br />

anderen hauswirtschaftlichen<br />

Geräten sowie von Beleuchtungskörpern<br />

n Kosten für das Anbringen<br />

von Anschlüssen an elektrischen<br />

Geräten<br />

n Kosten für das Anschließen<br />

oder die Übernahme eines<br />

Telefonanschlusses<br />

n Kosten für den Ersatz oder das<br />

Ändern von Rundfunk- und<br />

Fernsehantennen sowie -geräten<br />

bis zu einem Höchstbetrag<br />

von 100,- EUR<br />

n Kosten für das Umschreiben<br />

von Personalausweisen und von<br />

Personenkraftfahrzeugen<br />

einschließlich der Kosten für<br />

das Anschaffen und Anbringen<br />

der amtlichen Kennzeichen<br />

n Kosten für Schulbücher und<br />

Umschulungsgebühren,<br />

die durch den Schulwechsel<br />

veranlasst sind<br />

Verheiratete .................................... 1.121,- EUR<br />

Ledige ..................................................561,- EUR<br />

Zuschlag ..............................................247,- EUR<br />

Auslandsumzug<br />

Für Auslandsumzüge sieht die<br />

Auslandsumzugskostenverordnung<br />

(AUV) die Erstattung der<br />

Transportkosten (§ 2 AUV), der<br />

Reisekosten (§ 4 AUV), der<br />

Miet-entschädigung (§ 5 AUV)<br />

sowie für sonstige <strong>Umzug</strong>skosten<br />

eine Pauschalvergütung<br />

vor. Die einzelnen Pauschalbeträge<br />

weichen zum<br />

Teil von den Regelungen<br />

des BUKG ab. Bei einem<br />

Rückumzug sind die<br />

Pauschbeträge um 20 %<br />

zu kürzen.<br />

Ingesamt regelt die<br />

AUV die Vergütung von<br />

<strong>Umzug</strong>skosten bei Auslandsumzügen<br />

in<br />

einer großzügigeren<br />

Weise, als es dem allgemeinenWerbungskostenbegriff<br />

entspricht.<br />

Es ist deshalbzweifelhaft,<br />

ob im<br />

Klageweg<br />

der Abzug<br />

der nachstehend<br />

genannten<br />

Beträge tat-<br />

Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Seite 33<br />

sächlich durchsetzbar wäre, wenn<br />

die Finanzverwaltung gegen den<br />

Abzug Einwände erhebt:<br />

n Kosten für die Beschaffung<br />

von technischen Geräten<br />

(Klimagerät, Luftreiniger,<br />

Wasseraufbereiter)<br />

n Kosten für die Anschaffung<br />

klimabedingter Kleidung<br />

n Ausstattungsbetrag zur Abgeltung<br />

des erhöhten Repräsentationsaufwandes<br />

(§ 12<br />

AUV). Abziehbar ist dabei<br />

neben den pauschalen sonstigen<br />

<strong>Umzug</strong>skosten nach<br />

§ 10 AUV ein Betrag von<br />

5.600,- EUR für Verheiratete,<br />

wenn beide Ehegatten ins<br />

Ausland ziehen. Bei Ledigen<br />

sind 4.480,- EUR abziehbar.<br />

„Gut informiert den <strong>Umzug</strong><br />

stemmen!“<br />

STS


Seite 34 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

Das <strong>Wohnungswechsel</strong>-Magazin 3/2006<br />

ist ab August erhältlich.<br />

Parkplatzprobleme?<br />

Schluss mit der<br />

Parkplatzsuche beim<br />

Tapetenwechsel<br />

Top-Handwerkertipps von Profi<br />

Teil 3:<br />

Effektvolles Küchen-Tuning<br />

Quo vadis, <strong>Umzug</strong>smarkt?<br />

Der Webschelm kürt aktuelle<br />

Kirschen und Zitronen<br />

Gesundes Wohnen<br />

Aufbruch in<br />

Wohlfühl-Wohnwelten<br />

Geschickter Möbeltransport<br />

So einfach war<br />

Umziehen noch nie<br />

Den <strong>Umzug</strong> stemmen!<br />

<strong>Umzug</strong>shelfern über die<br />

Schulter geschaut<br />

VORSCHAU<br />

Liebe, Lust und Leute<br />

Oft ist mehr drin, als man denkt<br />

Sparen beim <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Die <strong>Umzug</strong>skosten fest im Griff<br />

Änderungen sind aus aktuellem Anlass möglich.<br />

Vorschau Impressum<br />

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<strong>Wohnungswechsel</strong> Magazin, ISSN 1861-9827


Nr. 2 | Mai 2006 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

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Seite 36 <strong>Wohnungswechsel</strong><br />

Nr. 2 | Mai 2006

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