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Wohnungswechsel - Umzug

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Seite 10 <strong>Wohnungswechsel</strong> Nr. 2 | Mai 2006<br />

Ratgeber: Mietrecht/Wohnungseigentumsrecht<br />

Sommerzeit<br />

Pflanzzeit<br />

Was dürfen Mieter oder Wohnungseigentümer<br />

auf Balkon oder Terrasse veranstalten?<br />

Wer sich nach einem beschwerlichen<br />

<strong>Umzug</strong> auf dem neuen Balkon<br />

oder der Terrasse ausruht,<br />

schmiedet meist erste Pläne für<br />

die Gestaltung. Doch bevor Sie<br />

jetzt ins Gartencenter oder in den<br />

Baumarkt eilen und Efeu, wild<br />

wuchernden Knöterich oder eine<br />

Pergola kaufen: Achtung! Nicht<br />

alles, was Ihnen gefällt, gefällt<br />

auch Ihrem Vermieter oder Nachbarn.„Deshalb<br />

sollten<br />

Sie gleich<br />

bei der Planung<br />

ein<br />

paar wichtige<br />

Regeln<br />

beachten“,<br />

rät Anne Kronzucker, Rechtsexpertin<br />

der Rechtsschutzversicherung<br />

D.A.S., Europas Nummer 1 im<br />

Rechtsschutz.<br />

Gestaltungsfreiheit<br />

mit<br />

Grenzen<br />

„Mieter sollten<br />

immer zunächst<br />

einen Blick in den Mietvertrag<br />

und die Hausordnung werfen,<br />

Besitzer einer Eigentumswohnung<br />

in die Teilungserklärung,<br />

die Gemeinschaftsordnung und<br />

die Gebrauchs- und Nutzungsregelungen“,<br />

rät die D.A.S.-Rechtsexpertin.<br />

„Aus ihnen können sich<br />

auch Rechte und Pflichten im Hinblick<br />

auf die Balkon- und Gartennutzung<br />

ergeben. In der Regel<br />

sind solche Vereinbarungen bindend,<br />

es sei denn, sie sind unüblich.“<br />

Gehört ein Balkon oder eine Terrasse<br />

zur Wohnung, darf der Mieter<br />

oder Wohnungseigentümer<br />

Tische, Stühle und einen Sonnenschirm<br />

aufstellen sowie Wäsche<br />

trocknen. Er darf auf seinem Balkon<br />

und auf der Terrasse Kaffee<br />

trinken, rauchen und mit Freunden<br />

feiern, wenn die Ruhezeiten<br />

eingehalten werden.<br />

„Dies alles gehört zum normalen<br />

Gebrauch der Mietsache und<br />

zu den Rechten eines Wohnungseigentümers<br />

auf seinem Sondereigentum“,<br />

erläutert Anne Kronzucker.<br />

„Eine Zustimmung des<br />

Vermieters oder der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

ist nicht<br />

erforderlich.“<br />

Pflanzen, Rankhilfen und Gießwasser<br />

Pflanzenfreunden ist es gestattet,<br />

Blumenkübel auf dem Balkon<br />

oder der Terrasse aufzustellen<br />

und Blumenkästen zu befestigen.<br />

Die Bepflanzung darf aber<br />

die Wohnungsnachbarn nicht<br />

wesentlich beeinträchtigen oder<br />

die Rechte des Vermieters verletzen.<br />

Pflanzengitter und Rankhilfen<br />

sind auf Balkon oder Terrasse<br />

einer Mietwohnung gestattet,<br />

solange das Mauerwerk nicht<br />

erheblich beschädigt wird. Nor-<br />

maleBohrungen auf<br />

dem Balkon<br />

sind zulässig.<br />

Stark wuchernde Pflanzen<br />

wie Knöterich und Geißblatt<br />

können kahle Wände wunderschön<br />

begrünen, klettern aber<br />

schnell über die Rankgitter hinaus<br />

und machen sich auf Nachbars<br />

Terrain breit. Deshalb sollten<br />

sie von Zeit zu Zeit ausreichend<br />

beschnitten werden.<br />

Efeu benötigt zwar keine Kletterhilfe,<br />

die „Haltearme“ sind aber<br />

später schwer zu beseitigen. Dies<br />

kann beim Auszug aus einer Mietwohnung<br />

zum Problem werden.<br />

„Beim Blumengießen sollte man<br />

darauf achten, die Nachbarn<br />

auf darunter liegenden Balkonen<br />

nicht zu wässern“, rät die<br />

D.A.S.-Rechtsexpertin. „Systeme<br />

zur Tröpfchen-Bewässerung<br />

oder Blumenkästen mit Bewässerungssystemen<br />

können Ärger<br />

schon im Vorfeld vermeiden und<br />

sind der perfekte Pflanzensitter im<br />

Urlaub.“<br />

Übrigens: In manchen Wohneigentumsanlagen<br />

und Mietshäusern<br />

ist darauf zu achten, dass<br />

Balkone und Dachterrassen einheitlich<br />

gestaltet sind.<br />

Sichtschutz und Markisen<br />

Wer sich vor neugierigen Blicken<br />

auf dem Balkon oder der Terrasse<br />

schützen will, bringt einen Sichtschutz<br />

an. Zur Wahl stehen zum<br />

Beispiel Schilfmatten, Paravents<br />

und Pergola-Elemente.<br />

„Allerdings ist dem Mieter oder<br />

Wohnungseigentümer einer<br />

Wohnanlage nicht alles erlaubt,<br />

was der Privatsphäre dient,“<br />

erklärt Anne Kronzucker. „Eine<br />

Faustregel: Alles, was das äußere<br />

Erscheinungsbild einer Wohnanlage<br />

wesentlich verändert oder<br />

das Mauerwerk beschädigt, muss<br />

vom Vermieter oder der Eigentümergemeinschaft<br />

genehmigt werden.“<br />

Soll also eine Markise oder Pergola<br />

montiert werden, sollte der<br />

Vermieter oder die Eigentümer-<br />

gemeinschaft unbedingt<br />

um<br />

Erlaubnis<br />

gefragt werden.<br />

Grillen und Feiern<br />

Damit es nicht gleich bei<br />

der Einweihungsfeier Ärger<br />

mit den Nachbarn gibt,<br />

muss Folgendes beachtet werden:<br />

Manche Gemeinschaftsordnungen<br />

verbieten das Grillen auf<br />

dem Balkon. Eine solche Regelung<br />

ist zulässig. Auf der Terrasse<br />

darf dagegen in der Regel gegrillt<br />

werden. Allerdings sollte man hier<br />

darauf achten, dass der Qualm<br />

nicht konzentriert in die Nachbarwohnungen<br />

zieht, sonst können<br />

Gerichte das Grillen einschränken.<br />

Und noch ein Tipp: Die weit<br />

verbreitete Meinung, man dürfe<br />

einmal im Jahr laut feiern, stimmt<br />

so nicht. Die von Land und<br />

Gemeinde vorgeschrieben Ruhezeiten<br />

sind grundsätzlich einzuhalten.<br />

Am besten ist, man vermeidet<br />

nach 22 Uhr laute Musik<br />

und Lärm.<br />

Surftipp: Mehr Antworten<br />

auf Fragen rund um das<br />

Mietrecht bietet die Website<br />

„das-rechtsportal.de“. Hier<br />

finden sich Tipps und Urteile<br />

zur Wohnungssuche, zu<br />

Mietverträgen und Nebenkostenabrechnungen,Mieterhöhungen<br />

sowie Checklisten<br />

zum Auszug aus der<br />

Wohnung. Das werbefreie<br />

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