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Kommunikation - VSETH - ETH Zürich

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v s e t h<br />

7<br />

HOCHSCHULPOLITIK<br />

Elitäre<br />

Rivalitäten<br />

Der <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> ist seit kurzem wieder<br />

Mitglied im Verband der Schweizer<br />

Studierendenschaften.<br />

Die versammelten Delegierten vor dem zweisprachigen Abendprogramm.<br />

Polykum Nr. 3/08–09 Bild: Simon Weiher<br />

Von Simon Weiher<br />

Es ist 7.10 Uhr früh morgens an einem<br />

nebligen Samstag. Wir sitzen im Zug nach<br />

Lausanne. An einem normalen Wochenende<br />

würden wir uns das wahrscheinlich nicht<br />

antun, aber dieses Wochenende ist das ein<br />

bisschen anders. Wir sind die Delegierten des<br />

<strong>VS<strong>ETH</strong></strong> für die Delegiertenversammlung des<br />

VSS, die an diesem Tag schon um 9.45 Uhr in<br />

Lausanne beginnt und uns dazu gezwungen<br />

hat, den Wecker ausnahmsweise auch am<br />

Samstag einzuschalten.<br />

VSS Dieser Begriff ist euch noch fremd<br />

Vielleicht sollte ich ein wenig ausholen. Viele<br />

von euch werden es nicht mitbekommen<br />

haben, aber am vergangenen Mitgliederrat<br />

des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> wurde nicht nur ein neuer Vorstand<br />

des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> gewählt, sondern auch eine<br />

wegweisende Entscheidung für die nationale<br />

Hochschulpolitik gefällt.<br />

satz gründete man 2002 mit den Studierenden<br />

der HSG (Hochschule St. Gallen) und<br />

der EPF Lausanne den Verband der Schweizerischen<br />

Hochschulstudierendenschaften<br />

(VSH), der fortan diese drei Universitäten national<br />

vertrat. Auch wenn es gelang, den VSH<br />

politisch zu etablieren, wurde es in den vergangenen<br />

Jahren immer schwieriger, genügend<br />

Studierende für die Vorstandsaufgaben<br />

zu rekrutieren. Zudem hatte sich der VSS in<br />

den Jahren nach 2002 deutlich professionalisiert,<br />

so dass man Anfang dieses Jahres bei<br />

uns wieder anfing, über den Sinn und Zweck<br />

des VSH zu diskutieren. Eine Arbeitsgruppe<br />

des Fachvereinsrates (FR) schlug nach längerer<br />

Analyse im Sommer vor, den VSH aufzulösen<br />

und aus Gründen der Effizienz wieder<br />

dem VSS beizutreten. Im Anschluss wurde in<br />

mehreren Treffen der Wechsel vom VSH zum<br />

VSS vorbereitet, um Aufnahmebedingungen<br />

gerungen und finanzielle Fragen geklärt. Die<br />

Delegierten des vergangenen Mitgliederrates<br />

(MR) stimmten Anfang Oktober endgültig<br />

dem Wechsel zu, so dass jetzt nur noch die Bestätigung<br />

durch den VSS ausstand. Und genau<br />

zu diesem Zweck befanden wir uns nun auf<br />

dem Weg nach Lausanne.<br />

Wiederhergestellter Frieden<br />

Kaum an der Universität Lausanne angekommen,<br />

machten wir es uns im grossen Auditorium<br />

bequem, in das sich noch nicht viele<br />

Delegierte verirrt hatten. Die meisten waren<br />

noch auf der Anreise – anscheinend hätten<br />

Schwieriges Verhältnis<br />

Als Studierendenverband sind wir darauf<br />

angewiesen, auch in nationalen Gremien vertreten<br />

zu sein. Über viele Jahre hinweg war<br />

der <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> zu diesem Zweck Mitglied im Verband<br />

der Schweizer Studierendenschaften<br />

(VSS), in dem auch die Studierendenschaften<br />

der kantonalen Hochschulen organisiert sind.<br />

Schon immer war dabei das Verhältnis zwischen<br />

Unis und <strong>ETH</strong>s eher schwierig. Diese<br />

Meinungsunterschiede über die Bologna-Reform<br />

führten letztendlich zur Jahrtausendwende<br />

zum Austritt aus dem VSS. Als Erwir<br />

auch noch etwas später losfahren können<br />

– und andere versuchten erst einmal mit<br />

einer Menge Pulverkaffee die Müdigkeit zu<br />

vertreiben. Einige Zeit später – mittlerweile<br />

hatten sich ungefähr 50 Studierende aus der<br />

ganzen Schweiz im Saal eingefunden – begann<br />

die Versammlung. Vor dem Mittagessen<br />

fanden einige Workshops statt, die in ein paar<br />

hochschulpolitische Themen einführten. Mit<br />

gefüllten Mägen stand dann endlich die Abstimmung<br />

über unseren Beitritt auf der Traktandenliste.<br />

Unsere Präsidentin stellte noch<br />

einmal kurz unsere Anliegen vor, es gab keine<br />

Rückfragen, alle Stimmkarten wurden hochgehalten<br />

und schon war der <strong>VS<strong>ETH</strong></strong> Mitglied<br />

im VSS. Dass die Wiederherstellung des Friedens<br />

zwischen den schweizerischen Studierendenvertretungen,<br />

die so viel Vorbereitungsarbeit<br />

gekostet hat, am Ende so schnell<br />

verlaufen ist, liess einen doch staunen.<br />

Ab jetzt sind wir auch stimmberechtigt<br />

beim VSS und mit Christian Brändli stellen<br />

wir sogar ein Vorstandsmitglied dieses Verbandes.<br />

Man wird sehen, wie lange der<br />

Frieden anhält. Manche kritische Fragen<br />

und Seitenhiebe gab es an der Versammlung<br />

schon, aber seien wir mal ehrlich: Die gibt es<br />

ja eigentlich fast immer zwischen Uni- und<br />

<strong>ETH</strong>-Studierenden. Bleibt also zu hoffen,<br />

dass das Diskussionsklima in nächster Zeit ein<br />

gutes bleibt.<br />

Simon Weiher (21) ist Mitglied des <strong>VS<strong>ETH</strong></strong>-Vorstandes und<br />

studiert im 5. Semester Maschineningenieurwissenschaften an<br />

der <strong>ETH</strong> Zürich. sweiher@vseth.ethz.ch

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