Klausur VWL Wirtschaftsrecht SS 2002 - ralf wagner
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Ralf Wagner<br />
<strong>Klausur</strong> Volkswirtschaftslehre (<strong>Wirtschaftsrecht</strong>) <strong>SS</strong> <strong>2002</strong><br />
• Bearbeitungszeit : 180 Minuten<br />
• 4 von 5 Aufgaben sind zu lö sen<br />
Aufgabe 1 [ Markt und Marktinterventionen ]<br />
Diese Aufgabe soll nicht in die Bewertung eingehen ¤<br />
1.1.<br />
„Der Markt ist die Kuh, die man füttern muss, damit man sie melken kann.“So beschreibt das<br />
Schrö der-Blair-Papier die positiven Seiten des Marktes.<br />
a) Insbesondere wird in dem Papier die Effizienzfunktion des Marktes hervorgehoben.<br />
Beschreiben Sie diese in Stichpunkten. (4 Punkte)<br />
b) Die Effizienzfunktion beinhaltet aber auch gesamtwirtschaftliche Risiken. Wä hlen Sie ein<br />
solches Risiko aus. Beschreiben Sie es stichpunktartig und verweisen Sie auch auf einen Weg<br />
der Vermeidung dieses Risikos. (3 Punkte)<br />
c) Nennen Sie drei weitere Marktfunktionen. (3 Punkte)<br />
1.2.<br />
Die EU-Kommission plant derzeit einen dramatischen Umbau des bisherigen Systems der<br />
Agrarordnung, welche auf dem Mindestpreissystem beruht.<br />
a) Um welche Art Marktintervention handelt es sich bei diesem Eingriff Definieren Sie diesen<br />
Begriff. (2 Punkte)<br />
b) Stellen Sie den Eingriff „Mindestpreis“mit einem Marktmodell dar. (4 Punkte)<br />
c) Beschreiben Sie stichpunktartig die Folgen dieses Eingriffes und unterscheiden Sie dabei<br />
unmittelbare Folgen sowie Folgeinterventionen. (4 Punkte)<br />
Aufgabe 2 [ Anbieter- und Nachfragerverhalten ]<br />
Diese Aufgabe soll nicht in die Bewertung eingehen ¤<br />
2.1.<br />
Entlang der Müllerstraß e haben sich wieder zahlreiche sogenannte Billiganbieter angesiedelt. Zu<br />
ihnen gehö rt auch die Firma „Wühlwert“.<br />
a) Um welche Art Güter handelt es sich bei den durch diese Firma angebotenen Erlä utern Sie<br />
diesen Begriff. (2 Punkte)<br />
b) Ein Marktforschungsinstitut hat für die Hauptwarengruppe des Unternehmens eine<br />
Preiselastizitä t der Nachfrage von – 0,5 ermittelt, d.h. bei einer Preisä nderung erfolgt eine nur<br />
halb so groß e Mengenä nderung. Interpretieren Sie diesen Wert und gehen Sie dabei auch auf<br />
mö gliche Ursachen (mind. 2) dieses Marktverhaltens ein. (4 Punkte)<br />
2.2.<br />
Nachfrager kö nnen mitunter von unelastischem Anbieterverhalten profitieren. Beschreiben Sie, wie<br />
man ein solches Verhalten auf Mä rkten feststellen kann und welche Ursachen ihm zugrunde liegen<br />
kö nnen (mindestens 2). (4 Punkte)<br />
2.3.<br />
Definieren Sie kurz folgende Begriffe. (6 Punkte)<br />
a) Break Even Point<br />
b) Grenzkosten<br />
c) Kriterium für Gewinnmaximum (Formeln, 2 Punkte)<br />
d) Kapazitä tsgrenze<br />
e) variable Kosten<br />
2.4.<br />
a) Zeichnen Sie das Modell eines idealtypischen Marktes so, dass eine stark unelastische<br />
Nachfrage und ein „normales“Angebot dargestellt werden. (1 Punkt)
) Tragen Sie alle die Verä nderungen ein, welche durch eine indirekte Steuer hervorgerufen<br />
werden. (2 Punkte)<br />
c) Was versteht man unter einer indirekten Steuer (1 Punkt)<br />
Aufgabe 3 [ Wachstum und Konjunktur ]<br />
Diese Aufgabe soll nicht in die Bewertung eingehen ¤<br />
3.1.<br />
In einer geschlossenen Volkswirtschaft wurden folgende Geldströ me gemessen:<br />
• Alle Unternehmen produzierten Güter im Umfang von 10 000 Geldeinheiten (GE). Die<br />
Lohnsumme belief sich dabei auf 4000 GE. Die Abschreibungen der Unternehmen wurden mit<br />
1000 GE, die wechselseitigen Vorleistungen mit 3000 GE gemessen.<br />
• Der Staat stellte ö ffentliche Güter im Umfang von 4000 GE zur Verfügung, die mangels<br />
Marktpreisen mit Kosten bewertet wurden. An diesen Kosten waren die Vorleistungen der<br />
Unternehmen mit 2000 GE beteiligt. Der Staat erhob zur Finanzierung seiner Leistungen eine<br />
Steuer von 25 Prozent auf Gewinne und Einkommen.<br />
• Für insgesamt 3000 GE konsumierten die Haushalte Güter, welche durch die Unternehmen<br />
hergestellt wurden.<br />
a) Stellen Sie ein gesamtwirtschaftliches Kontensystem auf, welches nach Produktion, Einkommen<br />
und Vermö gen unterscheidet, wobei Sie die Vermö gensströ me in einem dem Bankensektor<br />
entsprechenden Konto zusammenfassen kö nnen, und verbuchen Sie die aufgeführten<br />
Geldströ me. (7 Punkte)<br />
b) Bilden Sie die jeweiligen Salden. Erklä ren Sie diese und führen Sie die entsprechenden<br />
Gegenbuchungen durch. (7 Punkte)<br />
c) Das Statistische Bundesamt ermittelt auf der Grundlage solcher Kontensysteme die<br />
Wirtschaftsleistung, also das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Vollziehen Sie diesen Prozess nach,<br />
indem Sie das BIP auf einem der drei mö glichen Wege ermitteln (Unterstellung BIP=BSP). (1<br />
Punkt)<br />
3.2.<br />
Die nachfolgende Abbildung zeigt den Geschä ftsklimaindex des Ifo-Institutes vom 25. Juli <strong>2002</strong>.<br />
a) Interpretieren Sie die Grafik anhand der an der senkrechten Skala angebrachten Index-Werte<br />
bezüglich der Konjunkturerwartungen. (4 Punkte)<br />
b) Nennen Sie einen weiteren Früh- und einen Spä tindikator der Konjunktur. (1 Punk)
Aufgabe 4 [ Geld und Geldpolitik ]<br />
Diese Aufgabe soll nicht in die Bewertung eingehen ¤<br />
4.1.<br />
Die EZB hat letztmals am 1.1. <strong>2002</strong> eine geringfügige Änderung eines der vier Leitzinsen<br />
vorgenommen und damit das Zinsniveau langfristig stabil gelassen.<br />
a) An welcher Strategie orientiert sich die EZB bei Ihrer Zinspolitik Erlä utern Sie diese in<br />
Stichpunkten) (4 Punkte)<br />
b) Wichtigster Leitzins ist das Hauptrefinanzierungsgeschä ft. Stellen Sie dieses Geschä ft in<br />
Stichpunkten dar. (4 Punkte)<br />
c) Zu welchen gesamtwirtschaftlichen Verä nderungen würde eine deutliche Senkung der<br />
Leitzinsen führen Nennen Sie zwei. (2 Punkte)<br />
4.2.<br />
Mit der Beschreibung einer „gefühlten Inflation“nach der Euro-Bargeldeinführung wird eine<br />
allgemeine Unzufriedenheit mit dem statistisch ermittelten Verbraucherpreisindex Ausdruck<br />
gegeben.<br />
a) Definieren Sie den Begriff Inflation. (2 Punkte)<br />
b) Nennen Sie vier mö gliche Ursachen der Inflation und erlä utern Sie eine davon kurz. (3 Punkte)<br />
4.3.<br />
In den letzten Monaten hat der Euro gegenüber dem US-Dollar bestä ndig an Wert gewonnen.<br />
a) Definieren Sie den Begriff Wechselkurs. (1 Punkt)<br />
b) Führen Sie eine mö gliche Ursache für diese Entwicklung auf. (2 Punkte)<br />
c) Welche Wirtschaftssubjekte innerhalb der Euro-Zone profitieren von dieser Entwicklung<br />
(Begründung, 2 Punkte)<br />
Aufgabe 5 [ Auß enwirtschaft und EU-Binnenmarkt ]<br />
Diese Aufgabe soll nicht in die Bewertung eingehen ¤<br />
5.1.<br />
Mit einer Richtlinie über den Automobilhandel in der Union hat die EU-Kommission den<br />
Binnenmarkt als solchen gestä rkt.<br />
a) Welche der vier Grundfreiheiten ist damit gestä rkt worden (1 Punkt)<br />
b) Erlä utern Sie Anliegen (Vorteile), Risiken sowie gegenwä rtige Einschrä nkungen dieser<br />
Grundfreiheit in Stichpunkten (6 Punkte)<br />
c) Nennen Sie die drei weiteren Grundfreiheiten und machen Sie deutlich, welche davon fast<br />
vollstä ndig umgesetzt ist. (3 Punkte)<br />
5.2.<br />
Riesige Erwartungen und ebenso heftige Kritik lö st der Begriff „Globalisierung“aus.<br />
a) Definieren Sie den Begriff „Globalisierung“aus wirtschaftlicher Sicht. (2 Punkte)<br />
b) Welche (komparativen) Vorteile kö nnen (ba) wirtschaftlich starke und welche (bb) wirtschaftlich<br />
schwache Volkswirtschaften aus der Globalisierung ziehen (4 Punkte)<br />
c) Welche Voraussetzungen müssen dabei die wirtschaftlich starken Lä nder für die unter b)<br />
angeführten Erfolge erbringen (2 Punkte)<br />
d) Nennen Sie zwei weitere wirtschaftliche Regionalbündnisse neben der EU. (2 Punkte)