10.07.2015 Aufrufe

Geld u. Geldpolitik - ralf wagner

Geld u. Geldpolitik - ralf wagner

Geld u. Geldpolitik - ralf wagner

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Geld</strong> und <strong>Geld</strong>politik 11„<strong>Geld</strong> ist gepresste Freiheit“F.M. Dostojewski<strong>Geld</strong> definiert sich unter anderem wie folgt: <strong>Geld</strong> ist ein Gut, welches gleichzeitigfolgende drei Eigenschaften (Funktionen) erfüllt: staatlich anerkanntes Zahlungsmittel – Tauschmittel gegen andere Güterund Währungen Wertmaßstab – Ausdruck für den Wert anderer Güter und Währungen Wertaufbewahrungsmittel – Voraussetzung zur Kapitalbildung.Der Funktion als Wertmaßstab kommt dabei besondere Bedeutung zu. Siebeinhaltet die Vorstellung vom <strong>Geld</strong>wert als Kaufkraft einer Währungseinheit,wobei sich deren innere und äußere Komponente z.B. über den Außenhandelgegenseitig beeinflussen.Ausgehend von dieser Definition haben die jeweiligen Zentralbanken festgelegt,was zur <strong>Geld</strong>menge gehört. Für den Euro gilt das <strong>Geld</strong>mengenaggregatM3.M1 M2 M3 QuasigeldBargeldumlauf x x xtäglich fällige Einlagen x x xTermineinlagen Laufzeit max. 2 Jahre x x xSpareinlagen mit 3monatiger Kündigung x x xRepogeschäfte x x<strong>Geld</strong>marktfonds x xBankschuldverschreibungen max. 2 Jahre x x<strong>Geld</strong><strong>Geld</strong>wert<strong>Geld</strong>mengeAbb. 11-1:<strong>Geld</strong>mengendefinitionfür den EuroNeben dem eigentlichen <strong>Geld</strong> sind so per Definition damit auch <strong>Geld</strong>anlagen(Vermögen) zum Bestandteil der <strong>Geld</strong>menge geworden, da diese relativ leichtauflösbar und über den Konsum preiswirksam (=inflationswirksam) werdenkönnen. Aufgrund ihrer Zinsreagibilität im Gegensatz zu eigentlichen <strong>Geld</strong>werden sie auch als „Quasigeld“ bezeichnet.Die Verantwortung für die <strong>Geld</strong>emission und die Stabilität des <strong>Geld</strong>wertesdes Euro liegt seit dem 1.1. 1999 bei der Europäischen Zentralbank (EZB),welche auf der Grundlage des EG-Vertrages (EGV) arbeitet und vom Rat derEZB (Direktorium und Notenbankpräsidenten der Euro-Länder) geleitet wird.Der EGV sichert die Unabhängigkeit der EZB von den EU-Institutionen undden Regierungen der Mitgliedsländer der EWU.Die EZB ist Bestandteil des Europäischen Systems der Zentralbanken(ESZB), dem ebenso die nationalen Zentralbanken der an der Währungsunionteilnehmenden Länder sowie beratend auch die der übrigen EU-Mitgliedsländer angehören.Die Vertretung des Euro nach außen obliegt dem Rat der Wirtschafts- und Finanzministerder Euro-Gruppe, dem ECOFIN-Rat.Nach einem problemlosen Start mit einem System fester Wechselkurse, imunbaren Zahlungsverkehr und als einheitlicher Kapitalbewertung im Januar1999 hat sich der Euro nach seiner Einführung als Bargeld 2002 in 16 EU-Ländern (Stand 2009) durchgesetzt. In sechs weiteren Ländern wurde derEuro als Währung übernommen.2008 wurde mit dem Einheitlichen Europäischen ZahlungsverkehrsraumSEPA (Single Euro Payments Area) zudem einen gemeinsamen Rahmen füreinheitliche Transaktionen geschaffen.EZBESZBECOFIN-Ratmehr zur€-WährungsunionIm Kapitel 18SEPA


<strong>Geld</strong>ordnungWährung<strong>Geld</strong>markt<strong>Geld</strong>nachfrage<strong>Geld</strong>angebotmultiple<strong>Geld</strong>schöpfungM = 1/(r-br+b)*Bm = 1/(r-br+b)Den Umgang mit <strong>Geld</strong> regelt die <strong>Geld</strong>ordnung (EGV, Grundgesetz, Bundesbankgesetz,Kreditwesengesetz, Außenwirtschaftsgesetz, Einlagensicherungder Banken usw.), wobei derzeit noch nicht alle nationalstaatlichen Rechtsnormeneine Entsprechung für das Euro-Währungsgebiet haben. <strong>Geld</strong> und<strong>Geld</strong>ordnung zusammen bezeichnet man als Währung.Ausgehend von der <strong>Geld</strong>definition wird <strong>Geld</strong> auf dem <strong>Geld</strong>markt gehandelt.Dabei erfolgt die <strong>Geld</strong>nachfrage durch alle Wirtschaftssubjekte. Man unterscheidetdabei nach verschiedenen Motiven der <strong>Geld</strong>nachfrage, die zu bestimmtenUmfängen der <strong>Geld</strong>haltung (Kassen) führen Transaktionsmotiv – <strong>Geld</strong> für Kauf und Verkauf, Sicherheitsmotiv – <strong>Geld</strong> für unbestimmte Ereignisse, Spekulationsmotiv – Wertgewinn durch Bargeldhaltung.Hinzu kommt ein sog. Realkasseneffekt aus dem entsparten Vermögen bzw.dessen Umkehrung.Das <strong>Geld</strong>angebot ist zunächst ein Monopolangebot der Zentralbank (B) undwird durch die sog. multiple <strong>Geld</strong>schöpfung durch die Geschäftsbankenergänzt, die kurz gesagt daraus resultiert, daß bei Banken geliehenes <strong>Geld</strong>wieder bei Banken eingelegt wird und somit als Einlage zur erneuter Kreditvergabeherangezogen werden kann. Es entsteht die <strong>Geld</strong>menge M. Begrenztwird diese <strong>Geld</strong>vermehrung letztlich nur durch die notwendige Bargeldhaltung(C, mit Bargeldabflusskoeffizient b = C/M, derzeit geschätzt 20%, sowie derspäter zu beschreibenden Pflicht zur Haltung von Mindestreserven (R mitReservequote r = R/D, derzeit 2%) als Anteil an den Einlagen (D).Die nachfolgende Grafik zeigt den Weg des <strong>Geld</strong>es und damit der multiplen<strong>Geld</strong>schöpfung des Geschäftsbankensystems. Unter Nichtbanken verstehtman dabei alle anderen Wirtschaftssubjekte außerhalb des Bankensystems,also Unternehmen, Haushalte und den Staat.Abb. 11-2:Weg des <strong>Geld</strong>esInflationVerbraucherpreisindexAufgabe der Zentralbank ist es, den <strong>Geld</strong>wert stabil zu halten. Vorrangig heißtdies, Inflation zu vermeiden. Als Inflation bezeichnet man eine dauerhafteund durchgängige Erhöhung des Preisniveaus. Sie wird anhand der Preisentwicklungeines den Durchschnittsverbrauch repräsentierenden Warenkorbes(derzeit 750 Güter und Dienstleistungen) ermittelt.Für das Eurogebiet hat man dafür den Harmonisierten Verbraucherpreis-Index(HVPI) entwickelt.Da der individuelle Konsum aber ebenso von diesem Durchschnittsverbrauchabweicht wie der durch Kaufhäufigkeit und Direktbezahlung bestimmte „gefühlteWarenkorb“ wird die Inflation durch die Wirtschaftssubjekte mitunterauch als deutlich abweichend vom amtlich gemessenen Wert empfunden.


1992199319941995199619971998199920002001200220032004200520062007Verkehr; 131,90Nachrichtenübermittlung;31,00Freizeit,Unterhaltung,Kultur; 115,68Bildung; 7,40Gesundheit;40,27Beherbergung,Gaststätten;43,99andere Güter;74,47Hausrat; 55,87Wohnung,Wasser, Strom,Gas etc.; 308,00Bekleidung,Schuhe; 48,88Alkohol.Getränke,Tabakwaren;38,99Nahrung,Getränke;103,55Abb. 11-3:Wägungsschemafür den deutschenHVPI 2005(Warenkorb) ,Angabenin PromilleNeben der Tatsache, daß die <strong>Geld</strong>schöpfung z.B. für einen Investitionskreditin der Regel der Wertschöpfung vorausgeht, finden sich die Ursachen derInflation (Preissteigerungen) auf den Märkten. Hier können die Preise sowohlvon den Anbietern in die Höhe getrieben werden. Auf der Anbieterseite unterscheidetman in Gewinndruck- (z.B. durch Monopoltendenzen) und Kostendruck-(z.B. infolge der Ölkrise) Inflation. Konsumieren die Verbraucher z.B.im Vorgriff einer günstigen wirtschaftlichen Entwicklung (z.B. im Aufschwung)überschwenglich, spricht man von einer direkten Nachfrageinflation. Wirddiese Nachfrage jedoch nur durch zusätzliches, vom Staat „gedrucktes“ <strong>Geld</strong>verursacht, handelt es sich um eine indirekte Nachfrage- oder <strong>Geld</strong>mengeninflation.Aber auch beim Gegenteil der Inflation, der Deflation, handelt es sich nichtum <strong>Geld</strong>wertstabilität. Eine solche ständige Zunahme der Kaufkraft hättedurch die Erwartung sinkender Preise Kaufzurückhaltung sowie durchzurückgehende Gewinnerwartungen rückläufige Investitionsgüternachfrageund damit negative Wachstumsbeeinflussung zur Folge. Angezeigt wirdDeflation durch negative Inflationsraten.Sinken die Inflationsraten aber noch im positiven Bereich, findet eineBewegung hin zur <strong>Geld</strong>wertstabilität statt. Um diesen Prozeß von derDeflation abzugrenzen wird er als Disinflation bezeichnet.Ursachen derInflationDeflationDisinflation655,14,4432102,81,8 1,41,91,911,4 1,50,612,31,7 1,5 1,6Abb. 11-4:Entwicklung desHVPIin Deutschland,Quelle:StatistischesBundesamtVerständlicherweise kann die Zentralbank die Preise auf den Märkten nichtfestlegen, ebenso wenig soll die multiple <strong>Geld</strong>schöpfung gänzlich unterbundenwerden. Die Sicherung der <strong>Geld</strong>wertstabilität, die <strong>Geld</strong>politik, wirkt dahervorwiegend indirekt mit zeitlichem Verzug (time lag).<strong>Geld</strong>politik


2-Säulen-StrategieInstrumenteder <strong>Geld</strong>politikMindestreserveRefinanzierungLeitzinsenHauptrefinanzierungsgeschäftständigeFazilitätenAls Zielkriterium hat sich die EZB ein Inflationsziel von etwas unterhalb 2 Prozentp.a. gesetzt. Um die durch rechtzeitige Interventionen erreichen zu können,beobachtet die Zentralbank monetäre und realwirtschaftliche Frühindikatoren(2 Säulen) der Preisentwicklung wie z.B. Erzeugerpreise oder Einkommensentwicklung.Zur Erreichung ihrer Ziele stehen der EZB geldpolitische Instrumente zurVerfügung, welche grundsätzlich von jeder Zentralbank angewandt, sich inden Ausprägungen jedoch deutlich unterscheiden.Als letztes Mittel steht die Mindestreserve zur Verfügung. Hierbei handelt essich um die Festlegung eines Prozentsatzes der Einlagen bei den Geschäftsbanken,den diese im Monatsdurchschnitt stilllegen müssen. Das begrenzt diemultiple <strong>Geld</strong>schöpfung und wirkt drastisch, wenn eine Inflation anders nichtmehr zu stoppen ist.Gleichzeitig zwingt die Mindestreserve die Banken, sich für die weitere Kreditvergabebei der Zentralbank zu refinanzieren.Mit der Gestaltung der Bedingungen dieser Refinanzierung wirkt die Zentralbankauf die <strong>Geld</strong>nachfrage und das Zinsniveau ein.Die Geschäftsbanken können sich dabei auf unterschiedliche Weise <strong>Geld</strong> beider EZB beschaffen.Mit dem Repo-Geschäft [reperchasing option = Rückkaufsoption] wird denBanken im Hauptrefinanzierungsgeschäft (HRG) zeitlich befristet (7 bzw. 14Tage) „frisches <strong>Geld</strong>“ gegen Wertpapiere zu Verfügung gestellt. Dieses <strong>Geld</strong>volumenwird derzeit im amerikanischen Zinstender-Verfahren mit einem Mindestbietungssatzversteigert. Den gebotenen Zinsen kommt hierbei zusätzlichdie Funktion eines Knappheitsindikators für <strong>Geld</strong> zu.Die dabei erhobenen Zinsen gelten als der eigentliche Leitzins (= Grenzkostenfür <strong>Geld</strong>) für das Kreditgeschäft der Banken untereinander und damitauch für das Nichtbankengeschäft.Um die Refinanzierung auch der im HRG nicht zum Zuge gekommenen Bankenzu sichern und gleichzeitig die tatsächlichen Zinsen in einem bestimmtenRahmen um den HRG-Zins herum zu halten, begrenzt die EZB den möglichenZinskorridor durch die Spitzenrefinanzierungsfazilität (Zinsen für Kredite derZentralbank; wird als vorhandene Zentralbank-Alternative durch die Geschäftsbankenpraktisch nicht überschritten) und die Einlagenfazilität (Verzinsungvon Einlagen bei der Zentralbank über Nacht, wird als vorhandenenZentralbank-Alternative durch die Geschäftsbanken praktisch nicht unterschritten).Abb. 11-5:EZB-Leitzinsenin Prozent ,Quelle:www.bdb.deoben:Spitzenrefinanzierungsfazilitätmittig:MindestbietungssatzHauptrefinanzierungunten:Einlagenfazilität


Mit einer Leitzinsänderung soll auf die Kredit- und Sparzinsen eingewirkt unddamit die Nachfrage beeinflusst werden. Eine Erhöhung wirkt daher auf einedrohende Inflation dämpfend, während eine Senkung nur bei der Abwesenheitvon Inflationsrisiken angebracht erscheint.Obwohl nicht mehr im Vordergrund stehend betreibt die EZB eine langfristigeAusrichtung der <strong>Geld</strong>mengenentwicklung mit einer Wachstumsrate von 4,5Prozent p.a. als automatischer Stabilisator der Wirtschaftsentwicklung.Ausgangspunkt dieser Orientierung ist die Quantitätsgleichung des <strong>Geld</strong>es(auch: Fishersche Verkehrsgleichung), wonach die <strong>Geld</strong>menge (M) multipliziertmit der Umlaufgeschwindigkeit gleichnamigen <strong>Geld</strong>es (U) dem Produktaus umgesetzter Handelsware (H) und Preisniveau (P) entspricht. Darausergibt sich für die <strong>Geld</strong>menge M = H*P/U.Im Unterschied zu diesem an der Quantitätstheorie ( Kapitel 20) orientiertenmonetaristischen Herangehen der EZB ist die <strong>Geld</strong>politik der US-NotenbankFederal Reserve (FED) weitaus stärker auf eine Berücksichtigung derrealwirtschaftlichen Auswirkungen der <strong>Geld</strong>politik auf Wachstum und Konjunkturgerichtet (Multizielsystem) und setzt diese auch verstärkt antizyklischein. Die so getroffenen Zinsentscheidungen ab 2001 wurden jedoch zum wesentlichenAuslöser der Immobilien- und Finanzmarktkrise seit 2007. Dienachfolgende Abbildung zeigt die Leitzinsentwicklung in den unterschiedlichenWährungsgebieten und Auffälligkeit des US-Zinses.Eine Erläuterung des Autors zur Finanzkrise finden in der Linkliste.Quantitätsgleichungdes <strong>Geld</strong>es nachIrving Fisher (1911)und anderenFEDAbb. 11-6LeitzinsentwicklungIm VergleichAngabenin ProzentQuelle:www.faz.netDie Verbindung zwischen den verschiedenen Währungen stellen die Devisenmärktedar. Die dort erzielten Preise für eine Währung, ausgedrückt ineiner anderen werden als Wechselkurse bezeichnet und stellen deren Außenwertdar.Im Grunde handelt es sich hier um zu den Gütermärkten parallele Märkte fürdie Währungen, mit denen die Güter bezahlt werden. Beide Marksphären sindnatürlich eng miteinander verbunden. Da beide auch den Markgesetzen unterliegen,streben sie zu einem Gleichgewicht - auf beiden Märkten. Erzielt einLand beispielsweise einen deutlichen Produktivitäts- und damit Preisvorsprung,werden seine Güter im Ausland stärker nachgefragt. Dies steigert dieNachfrage der Währung des Exportlandes und treibt damit deren Wechselkursin die Höhe. Dies wiederum wirkt dämpfend auf die Güternachfrage und relativiertden Produktivitätsvorteil.Als Einflussfaktoren auf die Wechselkurse wirken jedoch nicht nur der Außenhandel,sondern auch das Verhältnis der inländischen Kaufkraft der Währungen(Kaufkraftverhältnis), die Attraktivität der <strong>Geld</strong>anlagen in einer Währung(Zinsverhältnis) und die Spekulation. Die Kaufkraftparität gilt dabei als„Gravitationszentrum“ der Wechselkurse.Freie Wechselkurse verarbeiten diese Informationen effizient und stellen sodie Korrelation mit den realwirtschaftlichen Faktoren her. Kleinere Währungensind allerdings leicht durch Spekulation zu beeinflussen.DevisenmärkteWechselkurseEinflussfaktorenfreieWechselkurse


festeWechselkurseBandbreitensystemeEWSBretton WoodsFeste Wechselkurse unterdrücken diesen Mechanismus und befreien denAußenhandel von Risiko der Wechselkursschwankungen. Allerdingsführen sie zu Abweichungen von markträumenden Wechselkursen, ohnejedoch vor Spekulation zu schützen. Entweder erfordern sie von Spekulantenerwartete Interventionen (Stützungskäufe/-verkäufe) oder führen zu realwirtschaftlicherFehlallokation. So führte die Bindung des Argentinischen Pesoan den US-Dollar (1991-2002) und deren damit verbundene Überbewertungzu billigen Importen und teuren Exporten und damit zum Ruin der Realwirtschaft.Umgekehrt verbilligte die Bindung des chinesischen Yuan an den US-Dollar seit 1991 zu Verbilligung der chinesischen Exporte und verstärkte dasWachstum Chinas zuungunsten anderer Produkte im Dollarraum.Allerdings lässt China geringe Schwankungen des Wechselkurses zu undnähert sich damit einem Bandbreitensystem, wie es mit dem EuropäischenWährungssystem (EWS I) von 1979 bis 1998 als Wechselkursmechanismuszwischen den westeuropäischen Währungen bestand. Mit ihm sollten dieRisiken der Wechselkursschwankungen nach dem Ende des Bretton-Woods-Systems (seit 1944, Goldparität der Währungen) gemindert werden.Allerdings erwiesen sich die erforderlichen Interventionen als spekulationsanfällig(Abbildung 11-7).Abb. 11-7:WechselkursmechanismusimEWS II am Beispieldes SlowenischenTolar vor der Euro-EinführungIWFSZRBancorDennoch diente das EWS weiter zur Vorbereitung der Euro-Einführung undbindet seit 1999 als EWS II die Währungen künftiger Mitgliedsländer an denEuro.Gerade die Finanzmarktkrise hat die Notwendigkeit des Ausbaus lange umstrittenerInstitution wie des Internationalen Währungsfonds (IWF) verdeutlicht.Gemeinsam mit der Weltbankgruppe ist er aus den Bretton-Woods-Vereinbarungenhervorgegangen und hat mit umfangreichen Kreditmöglichkeiten(Sonderziehungsrechte) Zahlungsbilanzdefizite und Währungsturbulenzenausgeglichen. Mit der Etablierung der Sonderziehungsrechte (SZR) auchals Verrechnungseinheit hat er zudem die von J.M. Keynes ( Kapitel 14,17) in Bretton Woods eingebrachte Idee einer Weltwährung, des Bancor,wieder aufgegriffen.Deutsche Bundesbank http://www.bundesbank.deBundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht http://www.bafin.deBundesverband deutscher Banken http://www.bdb.deEuropäische Zentralbank http://www.ecb.intU.S. Federal Reserve System (Board of Governors) http://www.federalreserve.govWeltbank http://www.worldbank.orgInternationaler Währungsfond http://www.imf.orgRalf Wagner: Finanzkrise – Markt- oder Staatsversagen http://www.<strong>wagner</strong>-berlin.com/artikelfinanz.pdf

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!