12.11.2012 Aufrufe

Urlaubsfibel und Veranstaltungen Winter 2008/2009 - Val Gardena

Urlaubsfibel und Veranstaltungen Winter 2008/2009 - Val Gardena

Urlaubsfibel und Veranstaltungen Winter 2008/2009 - Val Gardena

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Geographie, Geschichte <strong>und</strong> Sprache<br />

Gröden ist ein etwa 25 km langes Seitental des Eisacktales <strong>und</strong> liegt im<br />

Nordwesten der Südtiroler Dolomiten. Es zieht sich von Waidbruck (471 m)<br />

hinauf bis zum Sellastock bzw. zu den Passübergängen Sella- <strong>und</strong> Grödnerjoch.<br />

Das eigentliche sprachliche <strong>und</strong> touristische Gebiet Grödens<br />

beginnt bei der Enge von Pontives, ca. 10 km taleinwärts, wo auch die<br />

Sprachengrenze zwischen dem Deutschen <strong>und</strong> dem Ladinischen liegt. Hier<br />

beginnt also das ladinische Gröden, mit den Gemeinden St. Ulrich (ladinisch<br />

Urtijëi), St. Christina (ladinisch Santa Cristina) <strong>und</strong> Wolkenstein<br />

(ladinisch Sëlva).<br />

Die Fraktionen an den Nordhängen der Seiser Alm gehören geographisch<br />

<strong>und</strong> sprachlich zu Gröden, sind aber seit alters her der Gemeinde Kastelruth<br />

einverleibt. Hier liegt auch die Ortschaft Pufels (ladinisch Bula), die<br />

kirchlich eine eigene Pfarrei bildet.<br />

Über die Geschichte des Dolomitengebiets weiß man sehr wenig. F<strong>und</strong>e,<br />

welche vor einiger Zeit in Gröden am „Plan de Frea“ unterhalb des Sellastocks<br />

gef<strong>und</strong>en wurden, zeugen, dass sich schon in der Urzeit (um 6.000<br />

v.Chr.) Menschen in dieser Region aufgehalten haben. Die gef<strong>und</strong>enen<br />

Pfeilspitzen, Nadeln <strong>und</strong> andere Geräte deuten darauf hin, dass es sich mit<br />

höchster Wahrscheinlichkeit um Jäger gehandelt haben muss, die sich auf<br />

ihren Streifzügen während der Sommermonate in unserem Gebiet provisorisch<br />

niedergelassen haben.<br />

Weitere F<strong>und</strong>e am „Col de Flam“ oberhalb von St. Ulrich (bronzene Fibeln,<br />

Schmuckstücke, eiserne Äxte, gallische Langschwerte <strong>und</strong> primitive Bauerngeräte)<br />

werden der „La Tene“-Zeit (also etwa um 400 v. Chr) zugeschrieben.<br />

Im Jahre 15 v. Chr. erobert der römische Feldherr Drusus unsere Alpenregion,<br />

welche zu der Zeit von den Rätern bewohnt war. Die Herkunft der<br />

Räter ist nicht bekannt. Man weiß aber, dass es sich um Menschen auf der<br />

Flucht handelte, die in unseren, zur damaligen Zeit schwer zugänglichen<br />

Alpentälern eine neue Heimat fanden.<br />

Aus dem Jahr 999 stammt die erste Urk<strong>und</strong>e über Gröden. In diesem Jahr<br />

übergibt der bajuwarische Gaugraf Otto von Andechs dem Bischof Gotschalk<br />

vom Stifte Freising das „Forestum ad Gredine“ (Waldgebiet in Gröden).<br />

Aus der Fusion zwischen der altkeltischen rätischen Kultur mit jener<br />

der Römer entstand die ladinische Sprache, die sich im ersten Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

nach Christi eingebürgert haben dürfte.<br />

Obwohl die Sprache durch die verschiedenen Völkerwanderungen germanischer<br />

Stämme mehrmals in Bedrängnis geraten ist, hat das Ladinische in<br />

den Seitentälern überlebt.<br />

Die Mehrheit der Grödner Bevölkerung spricht heutzutage noch Ladinisch,<br />

<strong>und</strong> in den Schulen ist es Pflichtfach. Zudem gibt es verschiedene Publikationen<br />

in ladinischer Sprache, (Bücher sowie Zeitungen), eine ladinische<br />

Radiostation <strong>und</strong> täglich werden im Fernseher die Nachrichten in ladinischer<br />

Sprache ausgestrahlt.<br />

Weitere ethnische Minderheiten - jede mit eigener ladinischer Sprache -<br />

haben sich in den Nachbartälern Gadertal, Fassatal, Buchenstein <strong>und</strong><br />

Ampezzo verbreitet. Außerdem gibt es eine ladinische Bevölkerung im<br />

Kanton Graubünden in der Schweiz.<br />

Einige ladinische Ausdrücke:<br />

Bon dì = Guten Tag<br />

Co vala pa? = Wie geht’s?<br />

Bona = gut<br />

De gra = danke<br />

Assudëi = Aufwiedersehen<br />

Hinweis: „Curs de Gherdëina” (Ladinischkurs) von Rut Bernardi<br />

7<br />

GEOGRAPHIE, GESCHICHTE , SPRACHE<br />

www.valgardena.it

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!