Urlaubsfibel und Veranstaltungen Winter 2008/2009 - Val Gardena
Urlaubsfibel und Veranstaltungen Winter 2008/2009 - Val Gardena
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Geographie, Geschichte <strong>und</strong> Sprache<br />
Gröden ist ein etwa 25 km langes Seitental des Eisacktales <strong>und</strong> liegt im<br />
Nordwesten der Südtiroler Dolomiten. Es zieht sich von Waidbruck (471 m)<br />
hinauf bis zum Sellastock bzw. zu den Passübergängen Sella- <strong>und</strong> Grödnerjoch.<br />
Das eigentliche sprachliche <strong>und</strong> touristische Gebiet Grödens<br />
beginnt bei der Enge von Pontives, ca. 10 km taleinwärts, wo auch die<br />
Sprachengrenze zwischen dem Deutschen <strong>und</strong> dem Ladinischen liegt. Hier<br />
beginnt also das ladinische Gröden, mit den Gemeinden St. Ulrich (ladinisch<br />
Urtijëi), St. Christina (ladinisch Santa Cristina) <strong>und</strong> Wolkenstein<br />
(ladinisch Sëlva).<br />
Die Fraktionen an den Nordhängen der Seiser Alm gehören geographisch<br />
<strong>und</strong> sprachlich zu Gröden, sind aber seit alters her der Gemeinde Kastelruth<br />
einverleibt. Hier liegt auch die Ortschaft Pufels (ladinisch Bula), die<br />
kirchlich eine eigene Pfarrei bildet.<br />
Über die Geschichte des Dolomitengebiets weiß man sehr wenig. F<strong>und</strong>e,<br />
welche vor einiger Zeit in Gröden am „Plan de Frea“ unterhalb des Sellastocks<br />
gef<strong>und</strong>en wurden, zeugen, dass sich schon in der Urzeit (um 6.000<br />
v.Chr.) Menschen in dieser Region aufgehalten haben. Die gef<strong>und</strong>enen<br />
Pfeilspitzen, Nadeln <strong>und</strong> andere Geräte deuten darauf hin, dass es sich mit<br />
höchster Wahrscheinlichkeit um Jäger gehandelt haben muss, die sich auf<br />
ihren Streifzügen während der Sommermonate in unserem Gebiet provisorisch<br />
niedergelassen haben.<br />
Weitere F<strong>und</strong>e am „Col de Flam“ oberhalb von St. Ulrich (bronzene Fibeln,<br />
Schmuckstücke, eiserne Äxte, gallische Langschwerte <strong>und</strong> primitive Bauerngeräte)<br />
werden der „La Tene“-Zeit (also etwa um 400 v. Chr) zugeschrieben.<br />
Im Jahre 15 v. Chr. erobert der römische Feldherr Drusus unsere Alpenregion,<br />
welche zu der Zeit von den Rätern bewohnt war. Die Herkunft der<br />
Räter ist nicht bekannt. Man weiß aber, dass es sich um Menschen auf der<br />
Flucht handelte, die in unseren, zur damaligen Zeit schwer zugänglichen<br />
Alpentälern eine neue Heimat fanden.<br />
Aus dem Jahr 999 stammt die erste Urk<strong>und</strong>e über Gröden. In diesem Jahr<br />
übergibt der bajuwarische Gaugraf Otto von Andechs dem Bischof Gotschalk<br />
vom Stifte Freising das „Forestum ad Gredine“ (Waldgebiet in Gröden).<br />
Aus der Fusion zwischen der altkeltischen rätischen Kultur mit jener<br />
der Römer entstand die ladinische Sprache, die sich im ersten Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
nach Christi eingebürgert haben dürfte.<br />
Obwohl die Sprache durch die verschiedenen Völkerwanderungen germanischer<br />
Stämme mehrmals in Bedrängnis geraten ist, hat das Ladinische in<br />
den Seitentälern überlebt.<br />
Die Mehrheit der Grödner Bevölkerung spricht heutzutage noch Ladinisch,<br />
<strong>und</strong> in den Schulen ist es Pflichtfach. Zudem gibt es verschiedene Publikationen<br />
in ladinischer Sprache, (Bücher sowie Zeitungen), eine ladinische<br />
Radiostation <strong>und</strong> täglich werden im Fernseher die Nachrichten in ladinischer<br />
Sprache ausgestrahlt.<br />
Weitere ethnische Minderheiten - jede mit eigener ladinischer Sprache -<br />
haben sich in den Nachbartälern Gadertal, Fassatal, Buchenstein <strong>und</strong><br />
Ampezzo verbreitet. Außerdem gibt es eine ladinische Bevölkerung im<br />
Kanton Graubünden in der Schweiz.<br />
Einige ladinische Ausdrücke:<br />
Bon dì = Guten Tag<br />
Co vala pa? = Wie geht’s?<br />
Bona = gut<br />
De gra = danke<br />
Assudëi = Aufwiedersehen<br />
Hinweis: „Curs de Gherdëina” (Ladinischkurs) von Rut Bernardi<br />
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GEOGRAPHIE, GESCHICHTE , SPRACHE<br />
www.valgardena.it