TaxARTIST 1/10 ARTIST 1/10 - HHP - Hammerschmied ...
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KUNST ALS BETRIEB - BETRIEB A<br />
„ES WAR DIE BÜRGERLICHE GESELLSCHAFT, D<br />
AURA DES ERHABENEN GEWÄHRTE.“<br />
CARL AIGNER ÜBER DIE ÖKONOMIE DER KUNST<br />
Kunst darf nicht zum Betrieb verkommen.<br />
Daniel Richter<br />
Zur Zeit gibt es unter der Hamburger Künstlerschaft einen massiven<br />
Aufstand gegen die Stadtviertelpolitik der Hamburger<br />
Regierung. Um vor einigen Jahren den Abriß des desolaten „Gängeviertels“<br />
zu verhindert, kam es zu einer Besetzung und Bewohnung<br />
zahlreicher Häuser, auch weil es billige Atelier- und Wohnorte<br />
waren. Im Laufe der Jahre sanierten die Künstler viele leerstehenden<br />
Baulichkeiten – es wurde ein Gegenentwurf, eine Utopie für eine<br />
andere Weise urbanen Lebens, wie es in vielen Städten der Fall ist,<br />
denken wir etwa an die ehemalige Hellerfabrik in Wien. Es dauerte<br />
nicht lange bis Immobilienunternehmungen diese Viertel als Profitcenter<br />
entdeckten. Die Folge: Vertreibung der Künstler zugunsten<br />
nun - Dank des künstlerischen Imagegewinns - finanziell profitabel<br />
gewordener Stadtgebiete. Künstler als unfreiwillige und billige<br />
Stadtentwicklungsakteure<br />
Spätestens seit der Renaissance gibt es keine (europäische) Epoche,<br />
in der die Kunst nicht maßgeblich durch den ökonomischen<br />
Kontext ko-konstituiert wurden. Und in jeder Epoche gab es – ent-<br />
Carl Aigner war langjähriger Künstlerischer Leiter der Kunsthalle Krems und ist<br />
seit 2001 Künstlerischer Direktor des Niederösterreichischen Landesmuseums.<br />
© zVg<br />
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