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Wiener LehrerInnen I • März 2006<br />
TOP<br />
INHALT<br />
Gewalt gibt es nicht nur<br />
in der Schule<br />
Gewalt ist seit Jahrtausenden ein Phänomen menschlicher Gesellschaften. Wir in<br />
unserer heilen Welt schauen oft weg, wenn „Gewalt stattfindet“. Gewalt gibt es<br />
nicht nur in der Schule. Nein, Gewalt gibt es in der Familie, im Park, in der U-Bahn,<br />
die täglichen Nachrichten bringen uns Gewalt, frei zum Konsumieren, zu uns nach<br />
Hause.<br />
Mit viel Geld werden Filme produziert, in welchen Gewalt dargestellt bzw. teils sogar<br />
verherrlicht wird, und die Rollen sind mit namhaften Schauspielerinnen und Schau -<br />
spielern besetzt. Weit verbreitet sind auch Computerspiele, in welchen Gewalt die<br />
Hauptrolle spielt.<br />
Sollte es uns dann wundern, wenn unsere Kinder Gewalt anwenden!<br />
Gewalt ist ein Moment von Macht, das eingesetzt wird um den eigenen Willen gegen<br />
den Willen eines anderen durchzusetzen und um Ziele zu verwirklichen. Dabei entsteht<br />
eine Asymmetrie in der Beziehung zwischen der handelnden Person und der<br />
betroffenen Person, die keine Möglichkeit hat, das zu verhindern.<br />
In Österreich gibt es bis jetzt keine systematische Erforschung von Gewalt in der<br />
Schule und es gibt wenige empirische Studien dazu. Repräsentative Untersu chun -<br />
gen fehlen.<br />
Christiane Spiel hat sich im Rahmen der Europäischen Konferenz über Initiativen zur<br />
Bekämpfung von Gewalt in Schulen, als Studienleiterin, mit dieser Thematik –<br />
(„Kritische Themen für die Lehrerausbildung zur Bekämpfung von Gewalt in der<br />
Schule – (Drangsalieren) und Schikanieren“) – befasst. Ihre Schlussfolgerung daraus:<br />
Die Durchführung eines Interventionsprogramms gegen Gewalt in der Schule<br />
■ braucht die Unterstützung der Schulaufsicht und der Schulverwaltung<br />
■ und sollte mit einer Kampagne zur Täter/Opfer – Problematik verbunden sein.<br />
Das Modellprojekt „Schulsozialarbeit“ wird zurzeit in mehreren österreichischen<br />
Bundesländern durchgeführt: Sozialarbeiter sind in den Schulen anwesend und dienen<br />
als Ansprechpartner für Schüler und Schülerinnen, Eltern, Lehrer und Leh rer -<br />
innen.<br />
Die ÖVP – Wien hat im Gemeinderat der Stadt Wien einen Beschlussantrag für die<br />
Umsetzung von Maßnahmen an den Wiener Schulen eingebracht und dieser wurde<br />
einstimmig, von allen im Gemeinderat vertretenen Parteien, angenommen.<br />
Ich möchte drei der acht Punkte herausgreifen und nochmals anführen:<br />
■ rascher Ausbau ganztägiger Schulen<br />
■ rascher Ausbau der Jungendwohlfahrt<br />
■ Senkung der Klassenschülerzahlen<br />
Unsere Pädagoginnen und Pädagogen werden das Pänomen Gewalt in den Schulen<br />
alleine nicht bewältigen können und auch die Schule wird dieses Problem ohne<br />
Unterstützung nicht lösen!<br />
Wir, damit meine ich die Politik und die Gesellschaft, müssen uns dieser Frage stellen<br />
und darüber nachdenken, was wir bereit sind dafür zu tun, dass dieses Phäno -<br />
men nicht weiter eskaliert.<br />
Viele Initiativen werden von einzelnen Personen gesetzt. Auffällig ist, dass fast alle<br />
Vorhaben sich mit dem Verhalten der Schüler und Schülerinnen befassen, das<br />
Verhalten der Eltern, Lehrer und Lehrerinnen wird nicht thematisiert.<br />
Wir sollten dieses Thema professionell angehen und nicht dazu neigen, es der<br />
Schule und den darin Beschäftigten allein zur Lösung zuzuweisen.<br />
Rudolf-Michael Maier<br />
■ IM GESPRÄCH<br />
Vizepräsident Hofrat Walter Strobl . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
■ POLITIK UND SCHULE<br />
Bildungspolitische Schwerpunkte im Stadtschulrat . . 6<br />
Voller Einsatz für Wiens Schulwesen! . . . . . . . . . . . . . 7<br />
■ THEMA<br />
GEWALT IN DEN SCHULEN – STELLUNGNAHMEN VON<br />
AHS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
APS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
BHMS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
BS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Eltern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Schülerunion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Gewerkschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
■ EUROPÄISCHE UNION<br />
Die Qualität ist das Ziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
■ PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE<br />
Der Weg zur Pädagogischen Hochschule . . . . . . . . . 17<br />
■ PERSONALIA 19<br />
■ WIRTSCHAFT UND SCHULE<br />
Leuchtturm der Wissenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Österreich & Europa an die Spitze bringen! . . . . . . . 21<br />
■ AUSSTELLUNGEN / BUCHTIPPS 22<br />
■ SCHULSPORT<br />
Schulen und Sportvereine –<br />
Zusammenarbeit oder Konkurrenz . . . . . . . . . . . . 23<br />
OFFENLEGUNG NACH § 25 MEDIENGESETZ & IMPRESSUM<br />
Grundlegende Richtung: Bildungspolitische Berichterstattung im Inter -<br />
esse der LehrerInnen durch die Arbeitsgemeinschaft der Wiener Lehrer -<br />
In nen (AAB, ÖPU, CLW, VCL und FCG). Die Zeitschrift bietet Infor ma -<br />
tionen und stellt Zusammenhänge her, bietet eine Plattform für die einzel<br />
nen Schulpartner und eine Verbindung von Schule und Wirt schaft.<br />
Sie möchte bei den LeserInnen zur Bestimmung des eigenen Standortes<br />
und zu Problembewusstein, politischer Urteilsfähigkeit und kritischer<br />
Urteilsbereitschaft beitragen. Wiener LehrerInnen wendet sich überparteilich<br />
an alle LehrerInnen. Erscheint 4mal jährlich, gratis für alle Wiener<br />
LehrerInnen. Medieninhaber: Wiener Pressverein. Vorstand: Dr. Norbert<br />
Griesmayer, Mag. Walter Tancits, Rudolf Habeler, Prof. Karl Brinek, Inge<br />
Gantschnig, Dir. Ferdinand Rubel. Herausgeber: Vizepräsident des SSR<br />
HR Prof. Walter STROBL, Vors. der AG der Wiener LehrerInnen<br />
Chefredakteur: Rudolf-Michael Maier Redaktionelle Mitarbeiter: Mag.<br />
Elisabeth Bierbach, Mag. Wolfgang Cancura, Mag. Ursula Czerny, Mag.<br />
Petra Dobes, Paul Fiala, Martin Höflehner, Prof. Rudolf-Michael Maier,<br />
BSI Mag. Ulrike Mangl, Dir. Dr. Gerlinde Marek, Dir.Mag. Johann Maszl,<br />
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Schubert, Dir. Dr. Michael Sörös, Mag. Ingrid Wagner, Dir. Mag. Elfriede<br />
Wotke, LSI Dr. Franz Zach, Mag. Herbert Zach<br />
Redaktionsanschrift: Wiener ÖAAB, Frau Wellischowitsch,<br />
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Anzeigen: Prof. Rudolf-Michael Maier,<br />
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