Der Entwickler- Almanach

Mein Jahr mit Windows Phone 8
Vor gut einem Jahr habe ich mir das Nokia Lumia 920 zugelegt. Ich konnte den Verkaufsstart kaum abwarten und war
aufgeregt wie ein Kind, das sich auf Weihnachten freut. Nun ist es an der Zeit Rückschau und inne zu halten.
Von Annegret Behncke
Während der Entwicklungsphase unter dem Codenamen Apollo bekannt, sollte sich mit Windows Phone 8
vieles ändern und besser werden. Für Anwender hat sich einiges getan. So werden nun Mehrkern-
Prozessoren und MicroSD-Karten unterstützt, auch Bildschirme mit HDTV-Auflösung bis FullHD, Near
Field Communication (NFC), Internet Explorer 10 und bessere Karten- und Routenplanung (basierend auf
Nokia Karten). Außerdem können Spielebegeisterte auf leistungsfähigere Anwendungen zugreifen. Der
Startbildschirm bietet jetzt drei statt bisher zwei Größenformate für Live-Kacheln. Auch für Entwickler hat
sich einiges entscheidend verbessert:
Unterstützung für nativen Code (Programmierung in C/C++)
Direktkauf (sogenanntes "In-App Purchase")
Integriertes Voice over IP (VoIP)
Verbessertes Multitasking
Erwartungen und Ernüchterung
So weit so gut, doch ist dies für mich zufriedenstellend Meine Erwartungen waren hoch.Vor allem eine
gute Anbindung an dieses #Neuland war mir wichtig. Und ich muss sagen: Die Anbindung ist wirklich
gut, mit Skype, Facebook, Twitter, G+, XING und der Google-App sind meine Wünsche erfüllt. Auch das
Abrufen von Emails funktioniert problemlos. Ich benutze das Handy auch oft zum streamen von Musik
und bin auch in diesem Bereich bestens bedient.
Mit einigen Elementen konnte ich mich aber bis heute nicht anfreunden: Am unteren Rand des Displays
geht viel Platz für die Navigationstasten verloren. Die Folge: Mit dem Daumen lässt sich nur ein Teil des
Displays bedienen. Besonders auf die Kamera ist der Hersteller meines Smartphones stolz. Fairerweise
muss ich zugeben, dass die Bilder recht anständig sind, doch nicht vollständig zufriedenstellend. Oft
wirken Aufnahmen in der 100%-Ansicht zu Gunsten des verringerten Bildrauschens verwaschen. Die
Farben wirken mitunter etwas übertrieben und künstlich. Auch der Weißabgleich macht gelegentlich
Zicken: Von ein und demselben Motiv schießt die Kamera bei identischen Lichtverhältnissen mehrere
verschiedene Fotos mit unterschiedlicher Farbtemperatur.
Ab und an möchte ich auch mittels der Videofunktion Ausschnitte aus meinem Leben festhalten und sie
mit Freunden oder der Familie angucken – nur leider klappt die Anbindung an einen Fernseher nicht. Es
müssen sich also alle um mein Handy versammeln oder wir müssen einen Laptop auftreiben. Eines der
größten Mankos ist aber das Fehlen zahlreicher Apps, wie die YouTube-App.
Verbesserungen
Genervt hat mich wirklich, dass ich bisher immer komplett im Menü zurück musste, wenn ich eine
Anwendung schließen wollte. Dies soll nun endlich mit dem dritten Update behoben worden sein:
Anwendungen können jetzt auch mittels Schnellzugriff beendet werden. Außerdem wurde die
Bildschirmanpassung optimiert – sehr praktisch, denn ich gehöre zu den Menschen die Emails auch im
Bett noch lesen. Nun kann ich die Bildschirmanpassung sperren und meine Mails ohne Komplikationen
und nerviges Hin- und Herdrehen des Phones lesen.
In der Vergangenheit hat sich für mich nicht merklich etwas verbessert – das entspricht dem, was Joe
Belfiore (bei Microsoft für die Entwicklung von Windows Phone 8 verantwortlich) gegenüber AllThingsD
äußert: Microsoft sei nicht zu langsam mit der Entwicklung von Windows Phone 8, um gegenüber
Android und iOS aufzuholen – vielmehr sei Microsoft sogar recht schnell: Allerdings in einer für die
Konsumenten wenig sichtbaren Art und Weise.
Somit hätten die bisherigen drei Updates für Windows Phone 8 zwar nicht viele neue Funktionen gebracht,
dafür aber die Marktchancen für Hersteller von Windows-Phone-Hardware verbessert. Auch die neuen