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Resistenzmanagement im Ackerbau 2013 - Bayer CropScience ...

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de der Gedanke der „Nachhaltigkeit“<br />

grundsätzlich <strong>im</strong> Vordergrund stehen.<br />

Auch, wenn kurzfristig wirtschaftliche<br />

Aspekte dagegensprechen können, so<br />

sind doch Maßnahmen wie:<br />

• der Anbau resistenterer Sorten,<br />

• oder die Anwendung der<br />

wendenden Bodenbearbeitung<br />

(zur Verringerung des Infektionspotenzials<br />

an der Bodenoberfläche)<br />

langfristig sinnvoll. <strong>Resistenzmanagement</strong><br />

bei Fungiziden ist Krankheitsmanagement<br />

und umfasst mehr als nur die<br />

Auswahl des besten Mittels!<br />

Für die Anwendung von Fungiziden<br />

bedeutet das:<br />

1. Opt<strong>im</strong>ale Anwendung und Nutzung<br />

der Wirkstoffe/Produkte<br />

2. Möglichst einen Wechsel von<br />

Wirkstoffgruppen zur Bekämpfung<br />

eines einzelnen Schaderregers<br />

anstreben.<br />

3. Kombinationsprodukte mit nicht<br />

kreuzresistenten Wirkstoffen<br />

einsetzen.<br />

4. max<strong>im</strong>al 2x Carboxamide<br />

pro Saison/ Kultur einsetzen<br />

Eine wesentliche Grundlage aller Maßnahmen<br />

ist die Kombination von Wirkstoffen<br />

mit unterschiedlichen Wirkmechanismen.<br />

Ein ausreichend breites<br />

Angebot von solchen Wirkstoffen und<br />

Wirkstoffklassen ist unabdingbar, um<br />

den vielfältigen Anforderungen begegnen<br />

zu können. Nur so können, zugeschnitten<br />

auf individuelle Situationen<br />

in den Kulturen, Lösungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung gestellt werden. Bei<br />

der Zusammenstellung bzw. Anwendung<br />

von geeigneten Wirkstoffkombinationen,<br />

sei es in Mischungen oder<br />

in Alternierung, sind die individuellen<br />

Eigenschaften der chemischen Wirkstoffe<br />

wie z.B. Wirkspektrum, Wirkungseigenschaften<br />

wie Systemizität,<br />

kurative Wirkung und Wirkungsdauer,<br />

zu berücksichtigen. Die Wirkstoffe<br />

sollen nicht kreuzresistent sein, sie<br />

müssen auch über eine ausreichende<br />

Wirkung gegenüber dem gleichen Erregerspektrum<br />

und oftmals ähnliche Wirkeigenschaften<br />

verfügen, um gegen eine<br />

Resistenzselektion wirken zu können.<br />

Weizen<br />

Im Weizen stellt die Septoria-Blattdürre<br />

den Hauptschaderreger dar.<br />

Gleichzeitig gibt es gerade bei der<br />

Bekämpfung dieser Blattkrankheit die<br />

größten Schwierigkeiten. Deshalb müssen<br />

sich die Bekämpfungsstrategie,<br />

Chlorthalonil,<br />

Strobilurine,<br />

Quinoline,<br />

Carboxamide<br />

Präventive Wirkung<br />

Infektion<br />

Sporenke<strong>im</strong>ung<br />

Myzelwachstum<br />

Azole, Morpholine, Anilino-Pyr<strong>im</strong>idine<br />

Carboxamide<br />

Kurative Wirkung<br />

Pyknidium<br />

(Fruchtkörper)<br />

Sporulation<br />

Eingeschränkte Wirkung von<br />

Fungiziden möglich<br />

(nur Mehltau und Roste)<br />

Abb. 3.4.2.2 | Bekämpfbare Entwicklungsstadien pilzlicher Schaderreger abhängig von der gewählten<br />

Wirkstoffgruppe mit unterschiedlichen Wirkmechanismen<br />

(Quelle: Rodemann, DLG-Mitteilungen 2,2006)<br />

das sinnvolle Krankheitsmanagement<br />

und damit das <strong>Resistenzmanagement</strong>,<br />

zunächst an dieser Krankheit ausrichten.<br />

Die Basis der Septoria-Bekämpfung<br />

stellen die Azolfungizide dar. Nur<br />

diese Wirkstoffgruppe verfügt sowohl<br />

über eine sichere kurative als auch über<br />

eine gute protektive Leistung. Je höher<br />

der Wirkungsgrad des eingesetzten<br />

Azolfungizides ist, desto stärker wird<br />

der Befallsdruck durch diesen Erreger<br />

aus dem Weizenbestand genommen<br />

(Krankheitsmanagement).<br />

Werden hingegen, ungeeignete Produkte<br />

oder eine zu gering bemessene<br />

Aufwandmenge eines ansonsten leistungsfähigen<br />

Produktes gewählt, sind<br />

zusätzliche Nachbehandlungen erforderlich.<br />

Es sinkt nicht nur der Behandlungserfolg,<br />

sondern auch die Ausbreitung<br />

von Resistenzen wird dadurch<br />

unterstützt.<br />

Für die frühen Anwendungen ab Stadium<br />

BBCH 31/32 sind insbesondere<br />

gegen Septoria tritici die leistungsstärksten<br />

Wirkstoffkombinationen, wie<br />

z.B. Prothioconazol in Kombination mit<br />

Bixafen, in robuster Aufwandmenge zu<br />

wählen. Hier bieten sich die Fungizide<br />

Input Xpro oder Aviator Xpro hinsichtlich<br />

ihrer zusätzlichen Wirkung<br />

auf Halmbruch und DTR-Blattflecken<br />

an. Bei starkem Mehltaudruck kann<br />

ein Mehltaupartner zugegeben werden.<br />

Als Ergänzung bei der Septoria-<br />

Kontrolle ist grundsätzlich eine Zugabe<br />

von Chlorthalonil (Bravo) möglich.<br />

Da Bravo jedoch gegen S. tritici nur<br />

über eine protektive Wirkung verfügt,<br />

muss der Einsatz vor der Infektion erfolgen<br />

bzw. darf der Azol-Partner nicht<br />

reduziert werden. Sonst verringert sich<br />

die Kurativleistung und das Fungizid<br />

kann dann nicht mehr ausreichend<br />

wirksam sein.<br />

Bei Anwendungen <strong>im</strong> Stadium 37 – 55<br />

steht der Schutz der oberen drei Blätter<br />

<strong>im</strong> Vordergrund. Hier kann mit einer<br />

Kombination aus Azol, Carboxamid<br />

und/oder Strobilurin gearbeitet werden.<br />

Aber auch dabei bleiben das Azol und<br />

Carboxamid die tragenden Kräfte, wenn<br />

z.B. Septoria-Blattdürre und DTR-Blattflecken<br />

ausgeschaltet werden müssen.<br />

Deshalb sollte die Aufwandmenge der<br />

Carboxamid-Azol-Kombination nicht<br />

drastisch reduziert werden. Das Strobilurin<br />

kann die Septoria-Wirkung teilweise<br />

unterstützen, ist aber vor allem bei<br />

Auftreten von Rost und DTR ein weiterer<br />

wichtiger Wirkstoffpartner.<br />

Mit Aviator Xpro Duo wird gerade zu<br />

diesem Zeitpunkt für häufig gemeinsam<br />

auftretende Erreger eine sehr gute Problemlösung<br />

für den Praktiker angeboten.<br />

Neben opt<strong>im</strong>aler Wirkung, liefern<br />

die drei sich ergänzenden Wirkstoffe<br />

ebenfalls einen Beitrag zum <strong>Resistenzmanagement</strong><br />

und zeigen hervorragende<br />

pflanzenphysiologische Effekte.<br />

In Bezug auf Septoria tritici kann auch<br />

zu diesem Zeitpunkt der Wirkstoff<br />

Chlorthalonil die Wirkung unterstützen<br />

und damit einem „shifting“ entgegenwirken.<br />

Doch auch hier darf die Zugabe<br />

dieser Wirkstoffe nicht zu einer Reduzierung<br />

der Azole führen.<br />

Wird außerdem eine späte Ährenbehandlung<br />

(BBCH 65) eingeplant, so<br />

sind in aller Regel Ährenfusariosen, der<br />

Braunrost und weitere Abreifekrankheiten<br />

das Bekämpfungsziel. Zu diesem<br />

Zeitpunkt sollte der Infektionsdruck von<br />

Septoria und DTR-Blattflecken mit den<br />

bereits erfolgten Behandlungen bereits<br />

| 30<br />

Resistenzbroschuere_<strong>2013</strong>_rz.indd 30 22.02.13 15:17

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