Mystagogische Sakramentenpastoral - Bistum Hildesheim
Mystagogische Sakramentenpastoral - Bistum Hildesheim
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P RAKTISCHE ANREGUNGEN<br />
Grundhaltungen entwickeln und<br />
ausbauen<br />
„Eine mystagogisch ausgerichtete<br />
<strong>Sakramentenpastoral</strong> bedarf einer<br />
sensiblen Begleitung durch die Seelsorger<br />
bzw. Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter in den Gemeinden. Entscheidend<br />
ist ihre Grundeinstellung<br />
und Haltung.“ 3 Eine mystagogisch<br />
ausgerichtete <strong>Sakramentenpastoral</strong><br />
sollte bei ihnen also von folgenden<br />
Grundhaltungen und Fähigkeiten<br />
geprägt sein:<br />
• Ehrfurcht vor dem Menschen.<br />
• Bewusstsein für das eigene Leben:<br />
Wer andere darin einführen und<br />
dazu begleiten will, sollte das Leben<br />
kennen - selbst Zeit zum eigenen<br />
Leben und zum reflektierenden<br />
Gebet haben.<br />
• Einfühlungsvermögen in die<br />
Lebenssituationen des Menschen<br />
(Empathie).<br />
• Neugier, „Gott auch dort zu entdecken,<br />
wo wir es bisher nicht gewohnt<br />
waren, ihn zu suchen: in den<br />
Gesichtern der Menschen, hinter<br />
Büroschaltern und unter Uniformmützen,<br />
in den Spalten der Zeitungen<br />
oder in den Wartezimmern der<br />
Polikliniken“. 4<br />
• Ernstnahme der Glaubenssituation<br />
des Einzelnen in der Unterschiedlichkeit<br />
des Glaubensstandpunktes<br />
und der Glaubensintensität. „Auch<br />
ein zunächst unzureichend erscheinendes<br />
Motiv kann Ausgangspunkt<br />
für den Weg zum Glauben sein.“ 5<br />
• Demut: Der Glaube an die Gegenwart<br />
Gottes ist nicht machbar.<br />
‚Machbar‘ ist nur, den Rahmen, in<br />
dem Menschen ihre Erfahrungen<br />
mit Gott machen können, zu gestalten<br />
und zur Verfügung zu stellen.<br />
Liturgische Kernkompetenzen entwickeln<br />
und ausbauen<br />
Liturgie eröffnet einen mystagogischen<br />
Raum in Worten und Zeichen.<br />
Es geht um eine Einübung von Zelebrant<br />
und feiernder Gemeinschaft in<br />
eine angemessene und einladende<br />
„ars celebrandi“ (Kunst des Feierns),<br />
die offen ist für das Gefülltwerden<br />
von Gott her, dem Geheimnis des<br />
Glaubens. Eine so geprägte Grundhaltung<br />
führt zu einer erneuerten<br />
Feiergestalt der Liturgie einer Gemeinschaft.<br />
Dies hat Auswirkungen<br />
auf die <strong>Sakramentenpastoral</strong> - vor<br />
allem auf den Zusammenhang von<br />
katechetischen und liturgischen Elementen<br />
auf dem Glaubensweg vor<br />
und nach der Feier der Sakramente<br />
(die Gestaltung des Erwachsenenkatechumenats<br />
kann hierbei als Modell<br />
hilfreich sein).<br />
3<br />
Die Deutschen Bischöfe (Hrsg.), <strong>Sakramentenpastoral</strong><br />
im Wandel, 3. korrigierte Auflage,<br />
Bonn 1996, S.27.<br />
4<br />
Bischof Wanke, Erfurt 1986.<br />
5<br />
Die Deutschen Bischöfe (Hrsg.), <strong>Sakramentenpastoral</strong><br />
im Wandel, 3. korrigierte Auflage,<br />
Bonn 1996, S.28.<br />
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