METAL MIRROR #70 - Stone Sour, Black Light Burns, Papa Roach ...
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von <strong>Stone</strong> <strong>Sour</strong>. Nur der Chef selbst ist noch auf Da ich selbst ein großer Fan von Dream Theater<br />
einem Termin, um „House Of Gold & Bones“ zu bin, stehe ich ohnehin auf Konzeptalben. Als uns<br />
promoten. Es ist das vierte Album für <strong>Stone</strong> <strong>Sour</strong>. Corey die Geschichte des Albums vorstellte, war<br />
Und mit ihm will die Band die Ansprüche ans Erleben<br />
von Musik auf ein neues Level hieven. Was Wiedergeburt der Band.“<br />
ich sofort voller Energie. Für mich ist das wie eine<br />
im ersten Moment großspurig und nach Phrasendrescherei<br />
klingt, entpuppt sich bei genauerem ist eigentlich wenig abstrakt, wird jedoch bewusst<br />
Die Geschichte, die Corey für das Album schrieb,<br />
Hinsehen als wirklicher Versuch, dem Hörer mehr vage gehalten. Vermutlich um den Fans größtmöglichen<br />
Spielraum für Interpretationen zu las-<br />
zu bieten als „nur“ Musik. Geplant ist ein Rundum-Multimedia-Paket.<br />
Videoclips, eine spezielle sen. Josh versucht sich an einer Zusammenfassung:<br />
„Es geht um ein Individuum, das an einer<br />
Online-Präsenz, ein Comic-Roman und konzeptionelle<br />
Live-Shows.<br />
Wegkreuzung im Leben angekommen ist. Das ist<br />
Und nicht zuletzt eben Musik. Von der dann ein Moment, den jeder erwachsene Mensch aus<br />
gleich die doppelte Menge. Die jetzt erscheinende seinem eigenen Leben kennt. Man kommt an<br />
Scheibe ist der erste Teil eines Zweiteilers. <strong>Stone</strong> Punkte, an denen man Entscheidungen treffen<br />
<strong>Sour</strong> schlagen gleich doppelt zu. Gewaltige Ansprüche.<br />
Riskante obendrein. Denn die Erstellung bens beeinflussen. Lässt man sich nieder Oder<br />
muss, die den gesamten weiteren Verlauf des Le-<br />
all dieser Inhalte wird Geld kosten, ein doppeltes jagt man seine Träume“<br />
Konzeptalbum Fans vielleicht überfordern, Comic- Der Moment, die Weggabelung vor sich zu sehen,<br />
macht das ganze Album textlich aus. Stellen<br />
Features möglicherweise albern wirken.<br />
der Geschichte sollen durchaus biographisch sein,<br />
WEGKREUZUNG VORAUS!<br />
„Ich war von Anfang an Feuer und Flamme<br />
für das Projekt“, betont Gitarrist Josh Rand und<br />
wischt damit gleich alle weiteren Zweifel vom<br />
Tisch. Der kahlköpfige Rhythmusgitarrist hat<br />
sich mittlerweile auf eine dieser schicken Polstercouchs<br />
gesetzt, um schon einmal die ersten Fragen<br />
zu beantworten, während die Warterei auf<br />
Corey weitergeht. „Wir haben in der Vergangenheit<br />
immer neue Wege beschritten. Niemals das<br />
gleiche Album machen, das war unser Motto. Dieses<br />
allumfassende Konzept ist ein weiterer Beweis<br />
dafür, dass wir die Herausforderung suchen.<br />
dabei aber möglichst viel Freiraum gelassen werden.<br />
Auch Josh kennt die Momente an der Weggabelung,<br />
wie er sich erinnert. „Ich bin eigentlich ein<br />
Familienmensch und habe zwei Kinder. Ich musste<br />
mich an einem Punkt entscheiden, ein Opfer zu<br />
bringen, wenn ich als Musiker arbeiten möchte.<br />
Ich bin sehr viel von Zuhause weg, entweder im<br />
Studio oder eben auf Tour. Aber ich habe mich für<br />
dieses Leben entschieden. Das bedeutet leider<br />
nur oft, dass ich meine Kinder monatelang nicht<br />
sehe. Das hat mit Sicherheit auch einen Einfluss<br />
auf deren Leben. Es gibt keinen Tag, an dem ich<br />
meine Entscheidung nicht hinterfrage, aber ich<br />
„Scheiß auf One-Hit-Wonder,<br />
Singles und Radio-Airplay!“<br />
Corey Taylor (2. v. r.) wütet gegen die Song-Fixierung der Musikindustrie.<br />
glaube trotzdem, mich an der Kreuzung richtig<br />
entschieden zu haben.“ Die eben noch so heitere<br />
Stimmung über den Dächern der Großstadt ist<br />
mit einem Mal erstaunlich nachdenklich geworden.<br />
Für ein paar Sekunden starrt Josh nur vor<br />
sich hin auf den Marmortisch.<br />
COREY, DAS ALPHATIER<br />
„Hat Josh etwa schon ohne mich angefangen“,<br />
tönt es auf einmal laut durch die ganze Suite. Auftritt<br />
Corey Taylor. Mit Hut auf dem Kopf, breitem<br />
Grinsen im Gesicht und Augenringen, die sogar<br />
Peter Tägtgren neidisch machen würden, stapft