METAL MIRROR #70 - Stone Sour, Black Light Burns, Papa Roach ...
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RIVAL SONS<br />
5.10. - Berlin, Postbahnhof<br />
Text: Jenny Bombeck | Foto: Dorian Gorr<br />
Die RIVAL SONS bringen Siebziger-Feeling in<br />
den Berliner Postbahnhof. Das Jungvolk im Publikum<br />
bekommt an diesem Abend eine Ahnung<br />
davon, wie es gewesen sein muss, zu dieser Zeit<br />
ein junger Rockliebhaber zu sein und das ältere<br />
Semester frischt seine Erinnerungen wieder auf.<br />
Aber auch die Band auf der Bühne hat sichtbar<br />
ihren Spaß und geht in ihren eigenen Songs vollkommen<br />
auf. Sänger Jay steht dabei im Fokus<br />
des Geschehens. Auch wenn er es nicht hören<br />
will, er erinnert an Jim Morrison. Seine engsitzende<br />
Leopardenjeans in Goldoptik, sein halb<br />
geöffnetes Satinhemd, die Art sich zu bewegen<br />
und dabei vollkommen in Trance zu geraten, erinnern<br />
an das viel zu früh verstorbene Idol vieler<br />
Rival-Sons-Fans. Nur selten öffnet der Ausnahmesänger<br />
seine Augen und schaut ins Publikum.<br />
Er ist in seiner eigenen Welt, die Welt seiner<br />
Texte und Musik. Dies schmälert aber nicht die<br />
Qualität seines Gesangs. Jay singt wie auf Platte,<br />
spielt Mundharmonika und Schellenring. Er<br />
ist von der Musik und den Reaktionen des Publikums<br />
wortwörtlich high. Er fühlt sich so wohl,<br />
dass er ab der Mitte des Sets sogar barfuß und<br />
schamanenhaft auf der Bühne tanzt. Neben ihm<br />
steht Gitarrist Scott Holiday im silbernen Nadelstreifenanzug<br />
und lilafarbigem Halstuch. Scott<br />
perfektioniert das Retro-Gesamtbild und spielt<br />
jedes Solo und jeden Riff mit voller Hingabe.<br />
Bassist Robin gibt sich dagegen lässig und cool.<br />
Mit Mütze und Walter-Sobchak-Gedächtnisbrille<br />
bringt er den Groove ins Geschehen. Bleibt<br />
dabei aber stets eher im Hintergrund, während<br />
Drummer Mike mit seinen Sticks im ärmellosen<br />
Hillybilly-Karohemd herumwirbelt. Rival Sons<br />
sind eine Live-Band, die von der Atmosphäre im<br />
Konzertraum lebt. Unterschiede zu den Studioaufnahmen<br />
sind kaum hörbar. Dies stachelt beide<br />
Seiten bis zur Erschöpfung an. Die fast zwei<br />
Stunden Spielzeit vergehen dabei wie im Fluge.<br />
Übrig bleiben beseelte Zuschauer, die einen musikalischen<br />
Trip der Extraklasse erlebt haben.<br />
Keep On Swinging<br />
Wild Animal<br />
You Want To<br />
Until The Sun Comes<br />
Run From Revelation<br />
Jordan<br />
All The Way<br />
The Heist<br />
Tell Me Something<br />
Memphis Sun<br />
On My Way<br />
Get What‘s Coming<br />
Torture<br />
All Over The Road<br />
Young Love<br />
Pressure And Time<br />
---<br />
Face Of <strong>Light</strong><br />
Manifest Destiny 1<br />
Manifest Destiny 2<br />
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