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Diplom-Lehrgänge - Kapers

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k a b i<br />

k a<br />

n<br />

p e r s<br />

e<br />

Z e i t s c h r i f t d e r V e r e i n i g u n g d e s K a b i n e n p e r s o n a l s • C a b i n C r e w U n i o n<br />

Akku leer !<br />

kabine 4/2007<br />

Bild : Lars Kunze Pixelio.de


Impressum<br />

Wirtschaftlich und politisch unabhängige<br />

Zeitschrift der kapers, Vereinigung des<br />

Kabinenpersonals, Kloten<br />

Adresse fürVerlag, Redaktion,<br />

Anzeigenverkauf und Abonnemente:<br />

Sekretariat kapers<br />

Dorfstrasse 29a, CH-8302 Kloten<br />

Tel: 043 2 555 777<br />

Fax: 043 2 555 778<br />

www.kapers.ch<br />

redaktion-kabine@kapers.ch<br />

Redaktion, Satz und Layout:<br />

Mario Kesselring<br />

Übersetzungen:<br />

Evelyne Basler<br />

Insertionstarife, Probenummern und<br />

Abonnementsbestellungen können beim<br />

Verlag angefordert werden.<br />

Jahresabonnement: Fr. 30.-<br />

Konzept, grafische Gestaltung, Lithos:<br />

Repro Haller, Kasernenstrasse 4b<br />

8184 Bachenbülach<br />

Druck:<br />

Offset Haller AG, Kasernenstrasse 4b<br />

8184 Bachenbülach<br />

Auflage:<br />

2‘800 Exemplare<br />

Erscheinungsdaten:<br />

4 x pro Jahr<br />

Verteiler:<br />

Aktiv- und Passivmitglieder der kapers,<br />

Direktion und Fachstellen der<br />

Swiss International Air Lines Ltd.,<br />

Edelweiss und AbonnentInnen<br />

Nachdruck:<br />

Erlaubt nur mit Quellenangabe,drei<br />

Exemplare an das Sekretariat der kapers<br />

Manuskripte/Unterlagen:<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und Unterlagen (Fotos etc.) kann keine<br />

Haftung übernommen werden.<br />

Der Verlag verpflichtet sich<br />

nicht zur Rücksendung<br />

Redaktions- und Insertionsschluss der<br />

nächsten Ausgabe: 28. Februar 2008<br />

In dieser kabine<br />

Akku leer! ............................................................ 1/2<br />

Auf der Zielgeraden abgeschossen worden…….. 3/4<br />

Hinter dem Crewpost-Schalter ........................... 5 - 8<br />

Behind the Crew Postal Sevices Desk ............... 9/10<br />

Eine unheimliche Begegnung der dritten Art ....11/12<br />

A Weird Encounter of the Third Kind ..............13 /14<br />

Auf Wiedersehen / Good-bye ........................... 15/16<br />

Die positive Geschichte ................................... 17/18<br />

Rechte und Pflichten am Arbeitsplatz .............. 19/20<br />

Professional Flight/Attendants...............................21<br />

Planungssysteme im Vergleich ....................... 22 - 24<br />

Stiftung Kinderhilfe ...............................................25


Der Akku ist leer!<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Neulich wurde ich gefragt: Warum schreibst du<br />

immer so negativ, gibt es denn nichts Positives<br />

zu berichten über die Swiss? Die schlechteste<br />

aller Antworten wäre natürlich, dass ich tatsächlich<br />

nichts Positives finde, worüber ich schreiben<br />

könnte! Wenn ich die rosarote Brille anziehe und<br />

die Swiss Homepage durchklicke, so gibt es eigentlich<br />

genügend Leute, welche über die positiven<br />

Seiten der Swiss schreiben.<br />

Aber klar doch: Ich freue mich über das Glanzresultat<br />

der Swiss, ich finde Gefallen an der 276.<br />

Auszeichnung und die Freude, über die vielen<br />

neuen Kolleginnen und Kollegen, welche einen<br />

frischen Wind in die Kabine bringen, ist gross.<br />

Ziehe ich die rosarote Brille aus, dann sehen halt<br />

leider einige dieser positiven Meldungen nicht so<br />

farbig aus.<br />

Beispiel? Wir werden immer wieder mit internationalen<br />

Auszeichnungen überhäuft. Früher, da<br />

war ich uneingeschränkt stolz darauf, dass meine<br />

Arbeit von neutralen Beobachtern als ausserordentlich<br />

gut taxiert wurde. Heute bin ich mir<br />

nicht immer so sicher, ob ich mich darüber freuen<br />

oder ärgern soll. Denn immerhin sendet genau diese<br />

Auszeichnung ein Signal aus: Es ist alles in<br />

Butter, wir arbeiten toll, die Passagiere sind zufrieden,<br />

die Swiss ist glücklich und der Himmel<br />

hängt voller Geigen. Wie anders sieht’s doch aus,<br />

wenn ich mich auf dem Flieger mit meinen Kolleginnen<br />

und Kollegen unterhalte, wenn ich mir<br />

anhören darf, dass es so nicht weiter gehen kann,<br />

dass wir von der kapers endlich etwas unternehmen<br />

sollen, um an den unhaltbaren Arbeitsbedingungen<br />

etwas zu ändern.<br />

Die Welt ist ja nicht grundsätzlich schlecht und<br />

ich weiss, es gibt viele, welche sich auf Managementebene<br />

redlich bemühen Korrekturen anzubringen.<br />

Es gibt sie, diejenigen welche zuhören,<br />

mitdenken und auch danach handeln. Dass vieles<br />

nicht so einfach geändert werden kann, ist den<br />

meisten CCM klar. Es bestehen unglaublich viele<br />

Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen<br />

Computersystemen, der Bestandessituation und<br />

dem beinahe ausgetrockneten Arbeitsmarkt. Wir<br />

wissen auch, dass der nächste Abschwung so sicher<br />

wie das Amen in der Kirche kommt und sich<br />

die Swiss heute darauf vorbereiten muss, will sie<br />

nicht wieder im Jammertal der unendlichen Verluste<br />

landen. Klar ist aber auch: So geht es nicht<br />

weiter! Probleme sind da, um gelöst zu werden,<br />

und wenn heute niemand in der Lage ist diese zu<br />

lösen, so müssen Leute her, welche in der Lage<br />

sind dies zu tun. Aus meiner Sicht haben leider<br />

einige Führungsleute bei der Swiss ein grundsätzliches<br />

Problem: Sie haben bei allzu vielen CCM<br />

jegliche Glaubwürdigkeit verloren und können<br />

somit daher trällern, was sie wollen, Glauben<br />

schenken tut ihnen niemand mehr.<br />

Unter diesen Voraussetzungen war es schwierig,<br />

eine Verlängerung des GAV um zwei Jahre durchzubringen.<br />

Zu viele Nullresultate in der Satisfactionrate<br />

des PBS, zu viele abgesagte Ferien ohne<br />

Ausweichdatum, zu viele leere Versprechungen,<br />

was die Verbesserungen der FDR angeht, zu viele<br />

Sonntage, Feiertage, Nächte gearbeitet, um Ende<br />

Monat mit 9 Freitagen abgespeist zu werden.<br />

Wenn einige Personen im Management immer<br />

noch glauben, es gäbe grundsätzlich keine grösseren<br />

Probleme im Cabin Crew Member Corps<br />

oder nur solche, welche man mit Kosmetik beheben<br />

könnte, so hoffe ich, dass diese endlich<br />

aufwachen und die Signale richtig deuten. Die<br />

wenigsten CCM sind nämlich Masochisten und<br />

haben grundlos auf das GBM verzichtet.<br />

Dass Ende Jahr noch ein Planungschaos entsteht,<br />

weil allzu viele CCM die maximal planbaren 900<br />

Blockstunden bereits erreicht haben, ist dann<br />

noch das Tüpfelchen auf dem i. Dabei wurde uns<br />

ja noch eben vorgejubelt, dass das 500. Flight<br />

Attendant in den Basiskurs eingetreten ist und<br />

wir somit auf bestem Wege seien, die Bestandesengpässe<br />

auszugleichen. Was soll ich dazu noch<br />

sagen? Lieber nichts, sonst verliere ich noch die<br />

Contenance. Die Batterien sind leer und lassen<br />

sich weder mit schönen Worten noch mit Geld<br />

aufladen. Was nützt mir der Zukauf eines Hochleistungsladegeräts,<br />

wenn ich keine Zeit habe,<br />

dieses einzustecken um die Batterien aufzuladen?<br />

Im Namen der Redaktion wünsche ich euch fröhliche<br />

Weihnachten und einen guten Rutsch in ein<br />

erfolgreicheres neues Jahr.<br />

kabine 4/2007<br />

1<br />

Mario Kesselring<br />

Vorstandsmitglied kapers


2<br />

Mario Kesselring<br />

Boardmember of kapers<br />

Battery Low!<br />

Dear Readers,<br />

Lately I was asked why my articles were always<br />

so negative, if there was nothing positive to talk<br />

about Swiss? The worst of all answers would of<br />

course be that there is indeed nothing positive to<br />

be found what I could write about! If I put on<br />

rose-coloured glasses and surf through the Swiss<br />

homepage I find that there are plenty of people<br />

who point out the positive subjects of Swiss.<br />

Yes, I am pleased with the fantastic result, I am<br />

delighted about the 276th award and look forward<br />

to the fresh air that the many new colleagues carry<br />

on board with them. If I take off the rose-coloured<br />

glasses these positive messages unfortunately<br />

tend to lose some of their colour.<br />

Example? We are good at collecting international<br />

awards. I used to be thrilled and definitely proud<br />

that my performance was highly appreciated by<br />

neutral observers. Nowadays I am not so sure<br />

whether I am pleased or frustrated about them.<br />

These awards in fact send a signal: Everything<br />

is running smoothly, our performance is great,<br />

passengers are satisfied, Swiss is happy, and everybody<br />

is rapturous. What a completely different<br />

picture I get when I discuss with colleagues at<br />

work who tell me that they have had it, kapers<br />

should eventually get into action in order to change<br />

the unbearable working conditions.<br />

The world in general is not bad and I know that<br />

even on management level there are people who<br />

trully try to correct things. There are those who<br />

listen, think and then act. Most CCM understand<br />

that there is a lot that cannot easily being altered.<br />

There are a great number of dependencies<br />

between the different computer systems, the situation<br />

of the labour pool and the rather dry labour<br />

market. You can bet your bottom dollar that<br />

the next downturn approaches and Swiss has to<br />

get ready to face it today if they do not want to<br />

land in the valley of tears of endless loss again.<br />

What is also clear is that it cannot go on like<br />

this! Problems want to be solved and if no one<br />

is able to solve them then people are needed who<br />

are able to do it. From my point of view some<br />

managers at Swiss have a basic problem: They<br />

have lost credibility of too many CCM and can<br />

tell them whatever they want, nobody believes<br />

them anymore.<br />

kabine 4/2007<br />

Under these circumstances it was difficult to extend<br />

the CWA by 2 years. The PBS satisfaction<br />

rate was often enough zero, too many Sundays,<br />

public holidays, nights have gone by working to<br />

be compensated by 9 free days at the end of the<br />

month. If some members of the management still<br />

believe there are no bigger problems in the cabin<br />

crew corps or merely of the kind that can be<br />

solved by cosmetics, I do hope they at long last<br />

woke up and understand the signals clearly. Least<br />

of the CCM are masochists who say no to a PPP<br />

without reason.<br />

The chaos in planning at the end of the year when<br />

far too many CCM reach the limit of 900 blockhours<br />

that can be planned, is the icing on the cake.<br />

Only recently the 500th joining flight attendant<br />

had been praised to start the basic course and with<br />

that we were made believe that we were on the<br />

right track to ease the tight labour pool situation.<br />

What more should I say? Better nothing or I would<br />

lose my countanance. The batteries are empty and<br />

cannot be charged neither by nice words nor money.<br />

What does the purchase of a high-end charger<br />

serve its purpose if I have no time to install it<br />

to charge my batteries?<br />

So, on behalf of the editor’s team, I rather wish<br />

you a Merry Christmas and a prosperous New<br />

Year.


Auf der Zielgeraden<br />

abgeschossen worden...<br />

Dieses Gefühl werde ich seit der Abstimmung über das Gewinnbeteiligungsmodell<br />

nicht mehr los!<br />

Warum:<br />

• Weil zum ersten Mal seit dem Grounding endlich<br />

wieder einmal Geld verteilt worden wäre;<br />

• Weil uns zum ersten Mal ein Gewinnbeteiligungsmodell<br />

vorgelegt wurde welches sozialpolitisch<br />

überzeugte, da gerade unsere, respektive<br />

die tieferen Saläre überproportional<br />

profitiert hätten;<br />

• Weil wir trotz einer Zustimmung zum GBM<br />

über eine Entschärfung der FDR hätten weiterverhandeln<br />

können;<br />

• Weil im Februar 2009, bedingt durch die Verlängerung<br />

des GAV, die seit Februar 2006 reduzierten<br />

Salärtabellen automatisch wieder auf<br />

das Niveau vor der Reduktion angehoben worden<br />

wären;<br />

• Weil der volle Teuerungsausgleich wohl immer<br />

weniger hoch ausgefallen wäre als die Gewinnbeteiligung;<br />

• Weil die in den GAV 2006 hinübergeretteten<br />

Besitzstände um zwei weitere Jahre weitergelaufen<br />

wären;<br />

• Weil die denkbar schlechten Konjunkturprognosen<br />

nach 2008 eine äusserst ungünstige Ausgangslage<br />

für die nun bevorstehenden GAV-<br />

Verhandlungen sind;<br />

• Weil zwei Jahre Verhandlungspause Raum<br />

für vertiefte Abklärungen und die Anschaffung<br />

oder Verbesserung des Planungssystemes<br />

(PBS) gebracht hätte;<br />

• Weil die Zeit dringend gebraucht würde, um<br />

die Vorsorge (2. Säule) vertieft und zukunftsgerichtet<br />

anzugehen;<br />

• Weil wir das erste Mal in sechs Jahren, endlich<br />

„AGIEREN“ und nicht immerzu „REAGIE-<br />

REN“ wollten.<br />

Die neue Ausgangslage - auch wenn sie demokratisch<br />

zustande gekommen ist - wirft uns zurück<br />

und bringt uns durch die unterschiedlichen Resultate<br />

(verschiedene Verträge) in eine schwierige<br />

Situation.<br />

Wir sind klar der Ansicht, dass alle Flugbegleiter<br />

der Swiss zum guten Resultat beigetragen haben.<br />

Dies muss mindestens in diesem Jahr berücksichtigt<br />

werden, dafür stehen wir ein.<br />

Weiter müssen die FDR-Verhandlungen schnell<br />

zu einem Abschluss gebracht und raschmöglichst<br />

umgesetzt werden. Zudem werden wir für CCM<br />

und FCCM über einen Teuerungsausgleich verhandeln.<br />

Auch für den kapers-Vorstand stellen sich Fragen.<br />

Warum hat sich ein solch tiefer Graben zwischen<br />

dem Vorstand und rund der Hälfte der Mitglieder<br />

aufgetan?<br />

Da stellt sich unmittelbar auch die Vertrauensfrage.<br />

Der Vorstand wird in seinem Januar-Seminar<br />

das weitere Vorgehen und die personellen Fragen<br />

für das zweite Amtsjahr klären.<br />

Das, was wir in den letzten sechs Jahren verhindern<br />

konnten, darf jetzt auf keinen Fall passieren:<br />

eine Spaltung der kapers-Mitglieder. Wir müssen<br />

diese Krise zusammen überwinden und wir wollen<br />

dies mit Anstand tun!<br />

Doch gibt es auch höchst Erfreuliches zu berichten:<br />

Die unsägliche Plafonierungsinitiative im<br />

Kanton Zürich ist vom Tisch. Der angenommene<br />

Gegenvorschlag ist - aus Sicht der kapers - auch<br />

nicht erfreulich, doch lässt er einen HUB-Betrieb<br />

mit sanftem Wachstum auch in Zukunft zu. Die<br />

kapers hat als Gewerkschaft an vorderster Front<br />

gegen die Gefährdung der Arbeitsplätze durch<br />

diese Initiative gekämpft. Ich erinnere an die Demonstration<br />

vor dem Zürcher Rathaus im Februar<br />

dieses Jahres; ein Einsatz, der sich auf jeden Fall<br />

gelohnt hat.<br />

Mit herzlichen Grüssen<br />

Urs Eicher<br />

Präsident kapers<br />

kabine 4/2007<br />

3<br />

Urs Eicher<br />

Präsident kapers<br />

Das, was wir in den letzten<br />

sechs Jahren verhindern<br />

konnten, darf jetzt<br />

auf keinen Fall passieren:<br />

eine Spaltung der kapers-<br />

Mitglieder. Wir müssen<br />

diese Krise zusammen<br />

überwinden und wir wollen<br />

dies mit Anstand tun!


4<br />

Urs Eicher<br />

President of kapers<br />

For the kapers board<br />

there are questions to<br />

be answered as well.<br />

Why do we face such<br />

a deep ditch between<br />

the board and about<br />

half of the members?<br />

Intercepted on the Home<br />

Stretch….<br />

I cannot get rid of this feeling since the voting about the Profit Participation<br />

Plan!<br />

Why:<br />

• Because for the first time since the grounding<br />

there is money to be distributed;<br />

• Because for the first time we were offered a<br />

Profit Participation Plan that was social politically<br />

convincing, benefitting our salaries, or the<br />

lower salaries in particular, above average;<br />

• Because we would have kept the negotiations<br />

to ease the FDR running despite an agreement<br />

to the PPP;<br />

• Because in February 2009, due to the extension<br />

of the CWA, the salary tables reduced since<br />

2006 would automatically have been raised<br />

again to the level prior to the reduction;<br />

• Because the full cost-of-living-linked salary<br />

adjustment would be less than the Profit Participation<br />

Plan;<br />

• Because the vested rights out of the CWA06<br />

would have been valid for two more years;<br />

• Because the considerably gloomy economic<br />

forecast for 2008 is very unfavourable in terms<br />

of the upcoming CWA negotiations;<br />

• Because a negotiation-break of two years would<br />

have given space for detailed clarifications and<br />

a new or improved planning system (PBS);<br />

• Because time would be badly needed to tackle<br />

the pension fund (2nd pillar) in details and sustainably;<br />

• Because we finally wanted to „ACT“ for the<br />

first time in six years, and not only to „RE-<br />

ACT“.<br />

The new situation – even if it has come off in a<br />

democratic way – throws us back and puts us in a<br />

difficult position by the different results (different<br />

contracts).<br />

We absolutely agree that the flight attendants of<br />

Swiss have contributed to the good result. This<br />

has to be born in mind, at least this year, this is<br />

what we account for.<br />

kabine 4/2007<br />

Furthermore the FDR negotiations have to be<br />

completed and implemented fast. And we will negotiate<br />

a cost-of-living-linked salary adjustment<br />

for the CCM and FCCM.<br />

For the kapers board there are questions to be<br />

answered as well. Why do we face such a deep<br />

ditch between the board and about half of the<br />

members? This calls for an immediate vote of<br />

confidence. The board is going to figure out the<br />

further proceedings in the January policy meeting<br />

and analyse the situation for the second year of<br />

administration.<br />

What we were able to avoid in the last six years<br />

must not happen now by all means: that the kapers-members<br />

are split. We have to overcome this<br />

crisis and we intend to do this in a decent way!<br />

But there is also positive news: The outrageous referendum<br />

in the canton of Zurich to limit aircraft<br />

movements and to extend night ban is off the stove.<br />

The counterproposal – from kapers view - is<br />

not pleasant either, but it allows a hub operation<br />

with a slight possibility of future growth. kapers<br />

as a union fought up front against the exposure of<br />

working positions by this referendum. I recall the<br />

demonstration in front of the Rathaus in February<br />

this year. It was worth the effort.<br />

Kind regards<br />

Urs Eicher<br />

President of kapers


Hinter dem Crewpostschalter<br />

Das Leeren des Postfachs ist Routine. Weniger Routine ist der Arbeits-<br />

alltag der Angestellten, die uns täglich das Neuste ins Postfach liefern.<br />

Ein Besuch bei Paul Brühlmann, der mit 29 Jahren Berufserfahrung bereits<br />

zum Inventar der Crewpost Zürich gehört.<br />

Es ist kurz nach Mittag, Paul Brühlmann, Head<br />

of Services Airport bei Avireal, sortiert einen<br />

Stapel Briefumschläge aus und schiebt mit dem<br />

Fuss eine Kartonschachtel zur Seite. Wie überall<br />

im OPS ist die Luft auch hinter dem Crewpostschalter<br />

abgestanden und stickig. Gelbliches<br />

Neonlicht erhellt die Arbeitsfläche und durch die<br />

Glasscheiben dringt Tageslicht zu Brühlmann.<br />

Trotz der vielen Ordnergestelle, Schreibtische<br />

und Abstellflächen wirkt der Raum ordentlich<br />

und grosszügig. Brühlmann meint, jetzt sei wieder<br />

etwas Ruhe eingekehrt, denn vormittags<br />

seien er und seine Arbeitskollegen immer voll<br />

ausgelastet. Wenn Brühlmann spricht, schaut er<br />

sein Gegenüber aufmerksam an und wählt seine<br />

Worte präzise. Er ist ein ruhiger Mensch, der, wie<br />

er selber sagt, bereits zum Inventar der Crewpost<br />

gehöre. Seit 1978 arbeitet er für Avireal. Sein Arbeitgeber<br />

bedient nicht nur die Swiss mit Post,<br />

sondern 50 weitere Firmen. Davon sind Swiss,<br />

SR Technics und Swissport die grössten Kunden.<br />

Doch nicht nur die interne Post, sondern sämt-<br />

licher Brief- und Paketverkehr wird von Avireal<br />

erledigt. Damit die Postdienstleistungen für alle<br />

Kunden effizient erledigt werden können, hat<br />

Avireal Postbüros in den Gebäuden Balsberg, SR<br />

Technics, Schulhaus, Swiss Building, Genf und<br />

natürlich im OPS-Center. Jeden Tag stapeln sich<br />

Berge von Briefumschlägen, die an Swiss-Angestellte,<br />

Tiger, PrivatAir und Belair (resp. Air Berlin)<br />

verteilt werden müssen. Das Meiste wurde<br />

heute Morgen bereits erledigt, denn die Gestelle<br />

sind mehrheitlich leer, dafür einige Postfächer<br />

umso voller. Gleich wird manches Postfach bis<br />

oben gefüllt sein, denn noch heute werden Revisionen<br />

verteilt. Dicke, weisse Papierstapel, wie<br />

wir sie kennen. Für Brühlmann und sein Team<br />

die einfachste Arbeit, denn jedes Besatzungsmitglied<br />

erhält sie und somit geht das Verteilen zügig<br />

voran. Brühlmann und sein Team haben ständig<br />

etwas zu tun, denn die Briefpost, welche die<br />

Crew-Members in den Briefeinwurf beim Schalter<br />

der Crew-Post werfen oder die Post, die im<br />

Swiss Building eingesammelt wird, wird laufend<br />

verteilt.<br />

Bei beiden zählt Sicherheit und Qualität.<br />

Wir von der blauen Garage beim Hallenstadion sind immer für Sie da.<br />

kabine 4/2007<br />

5<br />

Natalie Aeschbacher<br />

Kommissionsmitglied<br />

Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung und persönlichen Beratung. Ob es um Neuwagen,<br />

Occasionen, Serviceleistungen oder Zubehör geht – wir sind Ihr Partner rund ums Automobil.<br />

BMW – Chrysler – Dodge – Jaguar – Jeep – Kia – Land Rover – Lexus – Subaru – Toyota<br />

Emil Frey AG, Garage Zürich Nord<br />

Thurgauerstrasse 35, 8050 Zürich, Telefon 044 306 77 77, www.emil-frey.ch/zhnord<br />

07-102-ZN


Wichtig ist, dass man nicht<br />

vergisst, die alte Adresse<br />

auf dem Couvert zu<br />

streichen. „Wenn Sie die<br />

Adresse des Empfängers<br />

so notieren, wie sie<br />

im Who is Who vermerkt<br />

ist, kann eigentlich nichts<br />

schief gehen“ empfiehlt<br />

Brühlmann.<br />

6<br />

Postfachnummern sind nicht zufällig angeordnet<br />

„Wenn Sie interne Post erhalten, legen wir die<br />

Sendung in Ihr Postfach. Auf der Seite der Crew-<br />

Post ist Ihr Postfach mit Ihrem Namen und der<br />

Postfachnummer versehen. Wenn Sie ein Gewerkschaftsmitglied<br />

sind, klebt neben Ihrem<br />

Namen ausserdem ein farbiger Punkt. So sehen<br />

wir auf einen Blick, wer nicht adressierte Post<br />

wie beispielsweise die kabine erhält“, erklärt<br />

Brühlmann. Damit er und seine Arbeitskollegen<br />

sich zusätzliche Gehwege ersparen können, sortieren<br />

sie die Post zweimal. Wenn ein Brief also<br />

ins Postfach 4865 gelangen soll, wird er zuerst<br />

in einem Regal landen, das die Postfachnummern<br />

in 100er Schritten aufteilt. Unsere Aushilfen und<br />

alle unsere ausländischen Kollegen (Inderinnen,<br />

Japanerinnen und die thailändischen Flight Attendants)<br />

erhalten nebeneinander liegende Postfächer.<br />

Auch die Piloten sind in Europa-Rating und<br />

Langstrecke unterteilt. So, dass die Verteilung an<br />

einzelne Gruppierungen auch ohne Adressierung<br />

gemacht werden kann. Bei fast 4’000 Angestellten<br />

ist es wichtig, dass beim Postversand keine<br />

Fehler passieren. Dabei ist nicht nur Brühlmanns<br />

Konzentration gefragt, sondern auch jene des<br />

Senders, der nicht vergisst, die alte Adresse auf<br />

dem Couvert zu streichen. „Wenn Sie die Adresse<br />

kabine 4/2007<br />

des Empfängers so notieren, wie sie im Who is<br />

Who vermerkt ist, kann eigentlich nichts schief<br />

gehen“ empfiehlt Brühlmann.<br />

Airmail<br />

Mein Blick schweift zu einem Gestell, auf dem einige<br />

Flugzeugmodelle verschiedener Airlines stehen.<br />

Dass diese nur Dekoration sind, wird sofort<br />

klar. Das weisse Gestell zählt viele kleine Fächer,<br />

jedes mit einer Swiss-Destination angeschrieben.<br />

„Das ist die Streckenpost. Briefe, Pakete, Zeitungen<br />

und Zeitschriften werden an die Stationen<br />

im Ausland per Flugzeug geschickt.“ Empfänger<br />

sind Stationsmanager, Bodenpersonal von Swiss<br />

oder Vertragspartner der Swiss. Was ins Ausland<br />

geschickt werden soll, wird in spezielle Comail-<br />

Säcke verpackt, passiert das Screening und landet<br />

schliesslich im Frachtraum des entsprechenden<br />

Fliegers. Optimale Synergien, wenn sich Post<br />

gratis ins Ausland befördern lässt. Davon könne<br />

auch das Fliegende Personal profitieren, meint<br />

Brühlmann. „Wenn Sie einem Swiss Angestellten<br />

im Ausland einen Brief mit der Streckenpost senden<br />

möchten, schauen Sie im Who is Who nach<br />

und schreiben Sie die Adresse, die unter Comail<br />

steht, auf das Couvert. Danach können Sie den<br />

Brief neben dem Crewpostschalter einwerfen.“


Viele kleine Details prägen den Berufsalltag auf<br />

der Crewpost und das nicht nur beim Postversand.<br />

Die Firma Avireal und damit die Angestellten<br />

der Crewpost kümmern sich ausserdem um<br />

die Zuteilung der Wäschefachnummern und Garderoben<br />

und verwalten die Schlüssel fürs Post-<br />

und Wäschefach. „Damit wir kein Wäschefach<br />

doppelt vergeben, schauen wir immer zweimal.<br />

Einmal, ob die Nummer nicht bereits zugeteilt ist<br />

und das zweite Mal, ob wir noch einen Reserveschlüssel<br />

besitzen. Denn stellen Sie sich mal den<br />

Ärger und die Umtriebe vor, wenn Ihre Uniformteile<br />

mit der falschen Wäschefachnummer versehen<br />

werden.“ Ähnlich verläuft die Verwaltung<br />

des Postfachschlüssels. Ein Postfach ist dann frei,<br />

wenn sich der doppelte Schlüssel im Postfach<br />

befindet. Wie vielerorts hilft auch hier eine Datenbank,<br />

in welcher die gut 9’000 Schlüssel und<br />

die mehr als 2’700 Garderobenschränke mutiert<br />

und verwaltet werden. Wer Schlüssel verliert,<br />

muss neue am Crewpostschalter bestellen, auch<br />

gleich bezahlen und während den Öffnungszeiten<br />

Brühlmann und seine Kollegen um das Leeren<br />

des persönlichen Postfachs bitten.<br />

Was auch immer die Anliegen von Swiss Angestellten<br />

sein mögen, das Fenster des Crewpostschalters<br />

öffnet sich mehrmals täglich. Brühlmann<br />

schätzt den persönlichen Kontakt, es sei<br />

in all den Jahren mehrmals zu interessanten Gesprächen<br />

gekommen. „Der Umgang ist locker<br />

und unbeschwert.“ Die Crewpost sei eben ein<br />

Dienstleistungsbetrieb, deren Arbeit wir oft gar<br />

nicht wahrnehmen, behaupte ich. Brühlmann<br />

widerspricht, es werde schon geschätzt, was sie<br />

machen. Manchmal bedankten sich Pensionierte<br />

persönlich bei ihm für die jahrelange Zusammenarbeit.<br />

„Das freut mich immer sehr. Auch wenn<br />

wir uns hinter dem Schalter aufhalten, wir sind<br />

letztendlich ein Team. Eine Hand arbeitet in die<br />

Andere.“<br />

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kabine 4/2007<br />

7


8<br />

Avireal AG in Kürze :<br />

• Avireal war ursprünglich verantwortlich für die Immobilien, den Unterhalt und die<br />

dazugehörende Dienstleistung der SAirGroup.<br />

• Avireal hat heute Firmensitze in Zürich, Genf und Dubai.<br />

• Avireal wartet die verschiedensten Anlagen (Unique Gepäcksortieranlage, und<br />

Catering) auf dem Flughafen, plant und baut als „Total Facility Management-<br />

Unternehmen“.<br />

• Der Bereich Dienste ist verantwortlich für Post, Mailing, Telefonvermittlung, Empfang<br />

und Zutrittskontrolle, Waren- und Personentransport,<br />

• Im Bereich Post hat Avireal mehr als 50 Kunden. Swiss, SR Technics und Swissport<br />

zählen zu den grössten.<br />

• Die Telefondienstleistung wird den verschiedensten Kunden angeboten, mit Swiss<br />

als grösstem Kunden.<br />

• Avireal ist im Bereich Empfang und Zutrittskontrolle im Balsberg, bei SR Technics,<br />

und im OPS-Center tätig.<br />

• Avireal produziert diverse Personalausweise, jedoch nicht diejenigen für Swiss-<br />

Mitarbeiter<br />

• Mobilitätsangebote: wer sich für Carshare und den ZVV-Bonuspass des Zürcher<br />

Verkehrsverbund interessiert, kann sich beim Empfang im OPS melden<br />

Was andere über uns schreiben:<br />

Artikel der Zeitschrift Work, erschienen am 30. November 2007<br />

kabine 4/2007


Behind the Crew Postal<br />

Services Desk<br />

To empty the crew mailbox is a matter of routine. Less routine is the<br />

daily business for the employees who supply us every day with the<br />

latest news. kabine visited Paul Brühlmann who is a part of the Crew<br />

Postal Services Zurich, part of the inventory with his 29 years of service.<br />

Shortly after lunchtime Paul Brühlmann, Head of<br />

Services Airport at Avireal, is sorting through a<br />

pile of envelopes while pushing aside a cardboard<br />

box with his foot. Same as everywhere in the<br />

OPS the air behind the counter of the crew postal<br />

service is stale and stifling. The worktop is lit<br />

by yellowish neon light and through the window<br />

panes some daylight comes across to Brühlmann.<br />

Despite the many filing cabinets, desks and work<br />

areas, the room is tidy and spacious. Brühlmann<br />

points out that after usually busy mornings for<br />

him and his co-workers, now is the time for some<br />

peace and quiet. If Brühlmann talks he looks at<br />

his vis-à-vis in an attentive way and chooses his<br />

words precisely. He is a calm person who, as he<br />

states about himself, is a part of the inventory of<br />

the crew postal services. Since 1978 he has been<br />

working for Avireal. His employer does not only<br />

handle the internal mail for Swiss but for as many<br />

as 50 companies. Thereof Swiss, SR Technics<br />

and Swissport are the biggest customers. Yet, not<br />

only the internal mail but the entire letter and parcel<br />

post is done by Avireal. In order to handle the<br />

mail services efficiently for all customers, Avireal<br />

has postal facilities in the buildings at Balsberg,<br />

SR Technics, Training Center, Swiss Building,<br />

Geneva and of course the OPS-Center. Every<br />

day there are piles of envelopes that have to be<br />

distributed to Swiss employees, Tigers, PrivatAir<br />

and Belair (resp. Air Berlin). Most of it has been<br />

done this morning since the shelves are mostly<br />

empty, which means the post boxes are fuller for<br />

that reason. Soon a great deal of the boxes will be<br />

filled to the rim because later today revisions are<br />

to be distributed. Thick, white paper bundles, as<br />

we know them well. This is the easiest task for<br />

Brühlmann and his team as every crew member<br />

gets one which makes the distribution fast. There<br />

is always work for the team, as the cabin crew<br />

members’ mail tossed through the slot or whatever<br />

mail is collected throughout the Swiss building<br />

is constantly sorted out.<br />

Mailbox numbers have a system<br />

Brühlmann explains: “If you receive internal<br />

mail, we put it in your box. On our side your<br />

name and box number are attached to the mail<br />

kabine 4/2007<br />

9<br />

Natalie Aeschbacher<br />

Committee Member


Therefore not only<br />

Brühlmann’s concentration<br />

is important but also the<br />

one of the sender who does<br />

not forget to cross through<br />

the old address on the envelope.<br />

“If you use the<br />

address as it appears in the<br />

Who is Who, nothing can<br />

go wrong”, suggests Brühlmann.<br />

10<br />

box. If you are a member of the union, there is a<br />

sticker next to your name in the respective colour.<br />

So we can see immediately who is supposed to<br />

get mail without address, the kabine for example”.<br />

In order to save extra time for himself and<br />

his co-workers, the mail is sorted twice. If a letter<br />

is posted for box number 4865 it goes to a shelf<br />

first, that organises the box numbers in groups of<br />

100s. FCCM and our foreign colleagues (Indians,<br />

Japanese and Thai cabin crew members) obtain<br />

mail boxes next to each other. Also pilots are split<br />

into European or long-haul ratings This system<br />

allows easy distribution for bulk mail without<br />

personal address. With almost 4.000 employees it<br />

is important to avoid mistakes in the distribution<br />

of the mail. Therefore not only Brühlmann’s concentration<br />

is important but also the one of the sender<br />

who does not forget to cross through the old<br />

address on the envelope. “If you use the address<br />

as it appears in the Who is Who, nothing can go<br />

wrong”, suggests Brühlmann.<br />

Airmail<br />

My eyes spot a shelf with aircraft models of different<br />

airlines. It’s obvious that this is pure decoration.<br />

The white shelf holds many small boxes, each<br />

one marked with a Swiss destination. “That is the<br />

mail to be sent by airmail to the Swiss stations<br />

abroad, letters, parcels, newspapers, magazines.”<br />

Recipients are station managers, station personnel<br />

of Swiss and contractors of Swiss. What is<br />

sent abroad is put in special Comail-bags, passes<br />

the screening and goes to the bulk of the respective<br />

aircraft. Ideal synergies if the mail can be<br />

sent abroad free of charge. The flying personnel<br />

Avireal AG in short<br />

• Avireal used to be responsible for the buildings, their maintenance and the services<br />

around them of SAirGroup.<br />

• Avireal today holds companies in Zurich, Geneva and Dubai.<br />

• Avireal maintains a variety of facilities (baggage sorting facility of Unique and<br />

Catering) at the airport, provides full service as “Integrated Facility Management<br />

Company”.<br />

• The division “Services” is responsible for company postal service, mailing, telephone<br />

and reception services as well as access control, logistics such as transport<br />

of goods and people.<br />

• Avireal serves more than 50 customers in the postal service department. Swiss, SR<br />

Technics and Swissport are amongst the biggest.<br />

• Telephone service is made available to a variety of customers, Swiss being the<br />

biggest.<br />

• Avireal manages reception service and controls access to Balsberg, SR Technics<br />

and OPS Center.<br />

• Avireal produces several staff badges, however not the ones for Swiss staff.<br />

• Mobility Services: if you are interested in careshare and ZVV-bonuspass of the<br />

Zurich public transport association, get more information at the OPS reception.<br />

kabine 4/2007<br />

can benefit from this offer too, informs Brühlmann.<br />

“If you want to send a letter to a Swiss<br />

employee abroad, take the comail-address from<br />

Who is Who and put it through the slot at the<br />

crew mail desk.”<br />

Plenty of small details make a work day of<br />

the crew postal services not only regarding<br />

the mail delivery. In addition Avireal and its<br />

employees organise the laundry box numbers<br />

and wardrobes, keep an eye on keys for mail-<br />

and laundry boxes. “In order not to give out a<br />

laundry box twice, we always double check if<br />

we still have a spare key. Imagine the trouble if<br />

pieces of your uniform receive the wrong number.”<br />

The administration of the mail box keys is<br />

similar. A mail box is available if it holds both<br />

keys. Of course there is a databank available in<br />

which the roughly 9.000 keys and the over 2.700<br />

wardrobes are managed and organised. If you<br />

lose a key, you have to order a new one at the<br />

crew postal service desk, pay it and ask Brühlmann<br />

and his colleagues to empty your box during<br />

opening hours meanwhile.<br />

Whatever Swiss employees need, the window<br />

of the crew postal services desk opens several<br />

times a day. Brühlmann appreciates the personal<br />

contact, he enjoyed many interesting talks over<br />

the years. “We are on familiar terms.” My impression<br />

is that crew postal service is a service<br />

whose work we hardly acknowledge. Brühlmann<br />

objects. Their work is appreciated, sometimes,<br />

people who retire come by to thank him personally<br />

for the long cooperation. “A great pleasure,<br />

always. Although we are behind the counter


Eine unheimliche Begegnung<br />

der dritten Art<br />

Diese Geschichte hat so nie stattgefunden, alle Akteure sind frei erfunden<br />

und darum gibt es auch überhaupt keinen Grund, warum ich<br />

mich darüber aufregen sollte. Sie zeigt aber auch, dass es kein Gespräch<br />

mit Ausserirdischen braucht, um aneinander vorbei zu reden.<br />

Eines Tages schlendert ein jungberufener M/C<br />

durchs Operations-Center, denkt sich nichts Böses<br />

und beschliesst, einen Besuch beim Beauty<br />

Center zu machen. Er wird herzlich begrüsst<br />

von, nennen wir ihn mal Joe Black. Als erstes bekommt<br />

er gleich seine Krawatte ausgewechselt,<br />

da der Jung-M/C ein kleiner Schussel ist und der<br />

eben erst abgeholte Binder tatsächlich nicht sehr<br />

ansehnlich aussieht.<br />

Danach entwickelt sich ein Gespräch, welches<br />

folgendermassen hätte ablaufen können:<br />

Jung-M/C zu Joe Black: Die Schuhreinigungsmaschine<br />

ist ziemlich in die Jahre gekommen.<br />

Nachdem monatelang keine Creme mehr im Behälter<br />

war, ist der Behälter nun ganz verschwunden.<br />

Wäre es nicht möglich, einen kleinen „Fresh<br />

Up“ durchzuführen oder gar eine neue Maschine<br />

anzuschaffen?<br />

Antwortet Joe Black: Schuhreinigung ist Sache<br />

des einzelnen CCM, damit hat die Swiss nichts<br />

zu tun.<br />

M/C: Dessen bin ich mir bewusst. Trotzdem, eine<br />

ordnungsgemäss arbeitende Maschine ist auf jedenfall<br />

hilfreich, um unseren Tretern einen letzten<br />

Schliff zu geben.<br />

Joe Black: Beim Verlassen des Hauses müssen<br />

die Schuhe in tadellos, sauberem Zustand sein.<br />

M/C: Das ist schon richtig so. Aber gerade im<br />

Winter können diese auf dem Weg zur Arbeit<br />

wieder schmutzig werden, vor allem wenn man<br />

mit dem ÖV zur Arbeit kommt und durch Schneematsch<br />

waten muss.<br />

Joe Black: Da musst du ein Schuhputzset in den<br />

Crewbag nehmen um bei der Ankunft im OPS die<br />

Schuhe nochmals zu reinigen.<br />

kabine 4/2007<br />

11<br />

Mario Kesselring<br />

Vorstandsmitglied kapers


Die Swiss hat auf jede Frage<br />

immer eine gute Antwort,<br />

vor allem auch auf<br />

diejenigen Fragen, die ihr<br />

gar nie gestellt worden<br />

sind.<br />

12<br />

M/C: Ich verstehe immer noch nicht was die Antwort<br />

soll. Jedes Zweisternhotel bringt es fertig,<br />

für seine Kunden eine Schuhputzmaschine in die<br />

Lobby zu stellen. Warum soll das für die Swiss<br />

ein Problem sein?<br />

Joe Black: Du bist selber für die Reinigung verantwortlich,<br />

die Swiss ist nicht dafür zuständig.<br />

Der Jung-M/C wird langsam sauer und vielleicht<br />

ein klein wenig lauter: Diese Argumentation wird<br />

mir langsam zu blöd. Wenn es zuviel Arbeit/Kosten<br />

verursacht, uns CCM die richtigen Tools zur<br />

Verfügung zu stellen, so muss die Swiss auch<br />

damit rechnen, dass vielleicht meine Schuhe ausnahmsweise<br />

nicht so aussehen, wie ich mir das<br />

auch wünschen würde.<br />

Joe Black: Das darf nicht passieren, du hast Vorbildfunktion.<br />

kabine 4/2007<br />

In der Zwischenzeit ist noch jemand dazugekommen,<br />

welcher ihm nochmals das Gleiche eintrichtert,<br />

ihn auf seine Lautstärke aufmerksam macht<br />

und weitere tolle Aussagen an den Kopf wirft<br />

wie:<br />

- Schwämmchen in der Migros kaufen.<br />

- Dafür ist ja schliesslich die Schuhpauschale da.<br />

- Soll die Swiss für deine Schuhreinigung verantwortlich<br />

sein?<br />

Und weitere solche Unzulänglichkeiten.<br />

Falls ihr euch also wundert, warum das alte Ding<br />

weiterhin vor sich hin röchelt, so kennt ihr nun<br />

die Antwort. Weil es nicht in den Zuständigkeitsbereich<br />

der Swiss fällt… wie so oft. Man kann<br />

es natürlich auch anders interpretieren: Die Swiss<br />

hat auf jede Frage immer eine gute Antwort, vor<br />

allem auch auf diejenigen Fragen, die ihr gar nie<br />

gestellt worden sind.<br />

.P.S. Ich möchte in keiner Art und Weise die<br />

Arbeit der vielen freiwilligen Helfer an den verschiedenen<br />

Ständen herabwürdigen. Im Gegenteil,<br />

es gibt viele freundliche und äusserst kompetente<br />

KollegInnen, welche tagtäglich ihre Arbeit<br />

dort mit viel Herzblut und grossem Engagement<br />

verrichten.<br />

Und eben, diese Geschichte hat so ja nie stattgefunden,<br />

also was soll ich mich darüber aufregen?


A Weird Encounter of the<br />

Third Kind<br />

This story has never happened this way, all protagonists are made<br />

up, and therefore there is no reason for me to get excited. But it also<br />

shows that you don’t need an alien in order to get your wires crossed.<br />

One day a young appointed M/C is strolling<br />

through the Operation Center thinking no evil<br />

and decides to visit the Beauty Center. He is welcomed<br />

by, let’s call him, Joe Black. First he gets<br />

his tie exchanged, as the young M/C is a little<br />

clumsy and the one he had only recently picked<br />

up does not look very becoming, indeed.<br />

Then a dialogue evolves that could have gone<br />

like that:<br />

Young M/C to Joe Black: The shoe polishing<br />

machine has been getting a bit long in the tooth.<br />

After months with empty polish container, the<br />

container has disappeared completely. Wouldn’t<br />

it be possible to give it a bit of a fresh up or even<br />

to organise a new machine?<br />

Joe Black answers: Shoe polishing is the responsibility<br />

of each CCM, none of Swiss’ business.<br />

M/C: That I know. But still, a properly working<br />

machine is helpful anyway to let our footwear<br />

shine bright.<br />

Joe Black: When you leave the house, the shoes<br />

have to be impeccable and clean.<br />

M/C: You are right. But then in winter, on the way<br />

to work, stumping through slush when travelling<br />

by public transport, I need to clean my shoes<br />

again.<br />

Joe Black: You have to carry a shoe polishing set<br />

in your crew bag and clean your shoes after you<br />

get to the OPS.<br />

M/C: I still don’t see your point. Every two-starhotel<br />

manages to provide its guests a shoe polish<br />

machine in the lobby. What is the problem for<br />

Swiss?<br />

kabine 4/2007<br />

13<br />

Mario Kesselring<br />

Boardmember of kapers


Swiss finds a good answer<br />

to every question,<br />

in particular to the<br />

ones they aren’t even<br />

asked.<br />

14<br />

kabine 4/2007<br />

Joe Black: You are responsible for the polishing;<br />

it is not a Swiss issue.<br />

Young M/C it slowly getting annoyed and maybe<br />

louder as well: This argument is too much for<br />

me to take. If it is asked too much to provide the<br />

CCM with the right tools, Swiss might have to<br />

accept me with dirty shoes.<br />

Joe Black: No way, you are a role model.<br />

Meanwhile someone has joined us trying to explain<br />

the same thing to me and pointing out my<br />

loud voice while bothering me with:<br />

- buy a sponge at Migros<br />

- that’s what the shoe money is for<br />

- should Swiss be made liable for your shoe polishing?<br />

And more of such nonsense.<br />

Just in case you’re wondering why the old thing<br />

still rattles, you now know my answer: It is none<br />

of Swiss’ business … as it often is. You could<br />

come up with a different interpretation: Swiss<br />

finds a good answer to every question, in particular<br />

to the ones they aren’t even asked.<br />

I don’t intend to debase any of the volunteers of<br />

the various stalls. On the contrary there are a lot<br />

of friendly, competent colleagues who do a great<br />

job with a great commitment.<br />

And as I mentioned, this is fiction, why should I<br />

be bothered?


Good-bye<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen<br />

Nach langem Überlegen und sorgfältigem Abwägen<br />

habe ich mich nach vier intensiven Jahren im<br />

kapers-Vorstand und 10 Jahren in der Fliegerei<br />

entschieden, mich neu zu orientieren und eine<br />

neue berufliche Herausforderung anzunehmen.<br />

Wenn ich meine letzten Jahre bei der Swiss und<br />

bei der kapers als Vorstandsmitglied nochmals an<br />

mir vorüberziehen lasse, spüre ich, wie sehr mich<br />

diese Jahre geprägt haben. Ich denke dabei einerseits<br />

an sehr viele schöne und einmalige Begegnungen<br />

mit euch, an spannende Gespräche, an das<br />

gemeinsame Lösen von schwierigen Problemen,<br />

an die Verminderung vieler persönlicher Schicksale,<br />

an das Ausräumen verschiedener juristischer<br />

Spitzfindigkeiten und natürlich an die vielen Aktionen<br />

und Arbeitsstunden für und mit euch.<br />

Andererseits denke ich aber auch an immens<br />

schwierige Verhandlungsstunden, an Situationen,<br />

in welchen wir es niemandem Recht machen<br />

konnten, an Führungspersonen, die den einzelnen<br />

Menschen vollständig aus den Augen verloren haben<br />

und auch an auslaugende und zermürbende<br />

Gespräche, die zu nichts führten.<br />

Auch wenn die vergangenen Jahre nicht immer<br />

einfach waren, haben mich all diese Erfahrungen<br />

beruflich und persönlich weitergebracht, mich<br />

motiviert, herausgefordert und mir immer wieder<br />

Freude bereitet.<br />

Bevor ich mich von euch verabschiede, möchte<br />

ich mich bei meinen kapers Kollegen und Kolleginnen<br />

ganz herzlich für die gute und intensive<br />

Zusammenarbeit und für die Unterstützung in den<br />

vielen schwierigen Stunden bedanken. Ebenfalls<br />

bedanken möchte ich mich bei denjenigen Mitgliedern,<br />

die uns immer wieder mit Rapporten,<br />

konstruktiver Kritik und spannenden Diskussionen<br />

unterstützt sowie unsere Aktionen in irgendeiner<br />

Form mitgetragen haben.<br />

Die Zeit, in der ich das kapers-Schiff verlasse, ist<br />

nicht weniger stürmisch als die Zeit, in der ich es<br />

bestiegen habe. Deshalb hoffe ich, Ihr werdet die<br />

kapers auch weiterhin durch eure Feedbacks und<br />

Anregungen weiterbringen. Denkt daran, die kapers<br />

lebt von euch. Sie ist nur so stark, wie ihr sie<br />

unterstützt und wie ihr die Entscheide mittragt.<br />

Es ist einfach, immer an allem etwas auszusetzen.<br />

Viel schwieriger ist es aber, ein Problem anzugehen<br />

und zu versuchen, es erfolgreich zu lösen.<br />

Bitte versucht, den Vorstand mit konstruktiver<br />

Kritik zu unterstützen. Nicht der Vorstand ist die<br />

kapers, die kapers seid IHR!!!<br />

Ich wünsche euch allen weiterhin viel Kraft und<br />

Durchhaltevermögen und hoffe, Ihr trefft bei der<br />

Swiss vermehrt auf Menschen, die erkennen, dass<br />

das (Kabinen)personal eine der wichtigsten Ressourcen<br />

einer Fluggesellschaft ist und daher trotz<br />

ihrem Erfolgsdruck vor lauter Zahlen irgendwann<br />

auch wieder den einzelnen Menschen sehen.<br />

So, nun wünsche ich euch alles Gute, viele schöne<br />

Erlebnisse, many happy landings und würde<br />

mich freuen, einigen von euch als FCCM wieder<br />

einmal zu begegnen.<br />

Herzlichst<br />

Gabriela Schlumpf<br />

kabine 4/2007<br />

15<br />

Gabriela Schlumpf<br />

Vorstandsmitglied kapers<br />

Es ist einfach, immer an<br />

allem etwas auszusetzen.<br />

Viel schwieriger ist<br />

es aber, ein Problem<br />

anzugehen und zu versuchen,<br />

es erfolgreich<br />

zu lösen


16<br />

Gabriela Schlumpf<br />

Boardmember of kapers<br />

Good-bye<br />

Dear colleagues,<br />

After long considerations and carefully comparing<br />

pros and cons, I finally decided after four<br />

intensive years on the board of kapers and 10<br />

years as a flight attendant, to seek new professional<br />

challenges.<br />

If I let pass the last few years at Swiss and on<br />

the kapers board once more, I realise how they<br />

have helped me develop a lot. I remember many<br />

amazing and unique encounters with you on the<br />

one hand, exciting discussions, together solving<br />

difficult problems, easing many personal fates,<br />

clearing different legal subtleties, and of course<br />

the many actions and working hours for and with<br />

you. On the other hand I recall extremely difficult<br />

hours of negotiations, situations where, no<br />

matter what we did, it turned out to be wrong,<br />

leaders having lost the individual human being<br />

out of sight, and exhausting, gruelling talks that<br />

led to nowhere.<br />

kabine 4/2007<br />

Even if the years gone by were not always easy,<br />

the experiences took me further professionally as<br />

well as personally, they motivated, challenged,<br />

and ever so often they were pleasant.<br />

Before I say good-bye to you, I would like to<br />

thank my kapers colleagues sincerely for the good<br />

and intensive collaboration and for their full support<br />

during all the difficult hours. I also want to<br />

thank those members who have carried us in any<br />

way by sending their flight reports, constructive<br />

criticism, and taking part in exciting discussions<br />

or supporting our actions.<br />

The time when I leave the kapers-boat is not less<br />

stormy than the one when I boarded it. Therefore<br />

I do hope that you keep on developing kapers by<br />

providing your feedbacks and ideas. Don’t forget<br />

that kapers needs you. kapers can only be strong<br />

as long as you support them and their decisions.<br />

It is easy to complain. Much more difficult is it to<br />

tackle a problem and try to solve it successfully.<br />

Please try to support kapers with your constructive<br />

criticism. Not the board is kapers, kapers is<br />

YOU!!!<br />

I wish you lots of energy and tenacity and I do<br />

hope that more and more you will find people at<br />

Swiss who understand (cabin)personnel as one<br />

of the most important resources of an airline<br />

and therefore, one day again, see the individual<br />

through all the figures and digits and despite the<br />

pressure to succeed.<br />

To come to an end I wish you all the best, lots of<br />

brilliant experiences, many happy landings and I<br />

would be very delighted to see some of you again<br />

on board as FCCM.<br />

Kindest regards<br />

Gabriela Schlumpf


Die positive Geschichte<br />

(vielleicht aber auch nicht)<br />

Vermisst wird seit dem13. September 2006 Verkaufsabrechnung Nr.<br />

226298. Inhalt ein paar hundert Fränkli und mehrere Kreditkartenquittungen.<br />

Aufenthalt unbekannt.<br />

Wie es halt manchmal zu und her geht in unserem<br />

harten CCM-Leben: Flug LX448 im RJ100 nach<br />

London City, Kabine zum Bersten voll, Verspätung<br />

wegen schlechten Wetters. Nach der Landung<br />

wird der Flughafen geschlossen, so dass wir<br />

nicht wie geplant zurückfliegen können und alle<br />

unsere Passagiere irgendwo untergebracht werden<br />

müssen. Am Schluss, kurz nachdem die Reinigungsmannschaften<br />

den Flughafen verlassen,<br />

so ca. um zwei Uhr nachts, findet man auch für<br />

uns noch eine Bleibe, so dass wir uns ein wenig<br />

ausruhen können. Wie es das Leben so will, drei<br />

Wochen später ist auch das Verkaufssäckli noch<br />

nicht da angekommen, wo es hätte ankommen<br />

müssen. Da das Verkaufssäckli vom Rückflug am<br />

14. September den Weg zur Abrechnungszentrale<br />

offenbar gefunden hat, beginne ich natürlich zu<br />

grübeln, wo es denn nun sein könnte. Nachdem<br />

ich meinen Crewbag zum dritten Mal ausgeleert<br />

und meine Wohnung mehrmals erfolglos durchsucht<br />

habe, rufe ich meinen Teamleader an, um<br />

ihn zu informieren, dass hier offensichtlich etwas<br />

schief gelaufen ist.<br />

Mit meinem Teamleader finden wir eine für mich<br />

gute Lösung. Der Ärger über den Verlust, Diebstahl,<br />

oder was auch immer, lässt langsam nach<br />

und ich kehre zu meinem normalen, stressvollen<br />

CCM Leben zurück. Dabei gehe ich, wie immer,<br />

sehr sorgfältig mit dem vielen Geld und den Verkaufsbelegen<br />

um. Umsomehr erstaunt es mich,<br />

als ich im Oktober 2007 ein Mail mit folgendem<br />

Inhalt erhalte:<br />

Hallo Mario,<br />

Ich habe in einem Duty Free Trolley eine Gate<br />

Gourmet Einzahlung von dir gefunden. Glaube<br />

es hat 200 Franken drin. Soll ich das einfach<br />

einzahlen, dir in die co-mail schicken oder persönlich<br />

übergeben?<br />

Es war LX 448 am 13.09.2006 (obwohl ich glaube<br />

es ist vielleicht 2007 gemeint, vielleicht hast<br />

du dich verschrieben).<br />

Melde dich einfach. Ich habe es:-)<br />

Liebe Grüsse<br />

Xxxxxxxxxxxxx Mario Kesselring<br />

Boardmember of kapers<br />

kabine 4/2007<br />

17


Wehrt euch um Himmelswillen<br />

dagegen, dass irgend<br />

eine Differenz von<br />

eurem Lohn abgezogen<br />

wird (ausser ihr habt tatsächlich<br />

das Geld für das<br />

Feierabendbier in London<br />

aufgebraucht).<br />

18<br />

An den Verkauf vor über einem Jahr nicht mehr<br />

denkend, geht das Grübeln los: Wann habe ich als<br />

M/C in letzter Zeit die Verkaufsduty übernommen?<br />

Natürlich werde ich nicht fündig, bis mir<br />

ein Licht aufgeht: Das kann ja wohl nicht wahr<br />

sein! Mein vermisster Verkauf ist wieder aufgetaucht!<br />

Dem ehrlichen Finder möchte ich herzlich danken.<br />

Nun kann ich wieder ruhig schlafen. Und<br />

doch frage ich mich, in welchen dunkeln Winkeln<br />

der Gate Gourmet sich mein Verkauf ein Jahr lang<br />

verstecken konnte?<br />

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Bahnhofstrasse 94<br />

5000 Aarau<br />

Tel. 062 823 83 83<br />

kabine 4/2007<br />

P.S. Sollte sich bei euch ausnahmsweise mal der<br />

Inhalt des Verkaufsbeutels nicht mit dem von der<br />

Abrechnung verlangten Betrag decken, so wehrt<br />

euch um Himmelswillen dagegen, dass irgend<br />

eine Differenz von eurem Lohn abgezogen wird<br />

(ausser ihr habt tatsächlich das Geld für das Feierabendbier<br />

in London aufgebraucht). Es darf wohl<br />

nicht sein, dass das ganze monetäre Risiko an<br />

uns hängen bleibt, solange sich andere weit grössere<br />

Fehler erlauben, mit weitaus bedeutenderem<br />

wirtschaftlichen Schaden, ohne je monetär oder<br />

sonst irgendwie zur Verantwortung gezogen zu<br />

werden.<br />

Tiefenaustrasse 2<br />

8640 Rapperswil<br />

Tel. 055 210 36 56


Rechte und Pflichten am Arbeitsplatz – das<br />

Gesundheitsgespräch<br />

Auffällig häufig werden wir in diesen Tagen von unseren Mitgliedern zum<br />

Thema Gesundheitsgespräch kontaktiert. Neben der allgemeinen Entrüstung<br />

darüber, zu seinem Vorgesetzten zitiert zu werden, ist mir aufgefallen, dass es<br />

doch einige Wissenslücken über „wer darf was“ zu füllen gibt. Im Folgenden<br />

das Wichtigste in Kürze:<br />

Darf mich der Teammanager (TM) überhaupt an<br />

so ein Gespräch einladen?<br />

Es ist legitim, wenn der TM zu einem „Gesundheitsgespräch“<br />

einlädt. Und es ist die Pflicht des<br />

CCM einer solchen Einladung Folge zu leisten.<br />

Gesprächsprotokoll/Massnahmen/Vereinbarungen<br />

Es wird nach diesem Gespräch ein Gesprächsprotokoll<br />

angefertigt, das ins interne Postfach zur<br />

Unterzeichung zugestellt wird. Auch das ist der<br />

normale Lauf der Dinge. Jedes CCM ist gefordert<br />

das Gesprächsprotokoll zu kontrollieren. Sind die<br />

im Gespräch gemachten Aussagen korrekt wiedergegeben?<br />

Wird eine allfällige Vereinbarung, die<br />

beim Gespräch abgemacht wurde, korrekt aufgeführt?<br />

Hier zwei Beispiele für eine Vereinbarung:<br />

Das CCM wird während den nächsten 6 Monaten<br />

bereits ab dem 1. Absenztag ein Arztzeugnis bringen.<br />

Oder: Bei einer nächsten Erkrankung muss<br />

das CCM zum Vertrauensarzt der Swiss gehen.<br />

Dabei muss man natürlich bedenken, dass wir die<br />

Regelung „ein Arztzeugnis ab dem 8. Krankheitstag“<br />

haben, weil man sich in unserem Beruf eben<br />

schnell mal eine Grippe/Erkältung holt und man<br />

dann nicht gleich zum Arzt rennen muss. Wenn<br />

also im Vergleich zu vergangenen Jahren ein<br />

CCM erstmals so oft krank war, ist eine Massnahme<br />

wie „Arztzeugnis ab dem 1. Tag“ meiner Meinung<br />

nach nicht angebracht. Wenn der TM verlangt,<br />

dass Du eine nächste Krankheit auch von<br />

einem Vertrauensarzt der Swiss abklären lässt, sei<br />

darauf hingewiesen, dass es nicht nur das Swiss<br />

Medical Center (Obstgartenstrasse) gibt, sondern<br />

auch noch sechs andere Ärzte in der Schweiz, die<br />

man konsultieren kannst. Die Liste dieser Ärzte<br />

befindet sich im OM A, Kapitel 6, 6.7.4 Medical<br />

checks for cabin crew members.<br />

Inhalt des Gesprächs<br />

Es geht nicht darum, sich für die Absenzen zu<br />

rechtfertigen. Der TM darf Dich nicht fragen,<br />

was genau Du gehabt hast (Diagnose). Sollte es<br />

sich im Verlauf des Gespräches doch ergeben,<br />

dass über die Krankheit gesprochen wird, so darf<br />

dies auf keinen Fall im Gesprächsprotokoll aufgeführt<br />

werden! Der TM darf hingegen fragen,<br />

ob die Erkrankung so gravierend war, dass Du<br />

Dich in ärztliche Behandlung begeben musstest<br />

(dann liegt ja auch ein Arztzeugnis vor) und ob<br />

die verordnete Therapie erfolgreich war. Der TM<br />

darf auch erfahren was Du dafür tust bei guter<br />

Gesundheit zu bleiben (z. B.: regelmässig Essen,<br />

Schlafen, Sport, Sauna, Grippeimpfung...).<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass der TM<br />

folgende Fragen stellen kann:<br />

- Wo stehst Du gesundheitlich momentan?<br />

- Was machst Du dafür/dagegen?<br />

- Wie geht es weiter?<br />

Die letzte Frage ist für mich der berühmte Blick<br />

in die Kristallkugel. Hier würde ich nochmals<br />

darauf hinweisen was Du für Deine Gesundheit<br />

tust! Eine Vereinbarung, wie z. B.: Das CCM ist<br />

bemüht im nächsten Jahr weniger krank zu sein,<br />

würde ich auf keinen Fall unterschreiben!<br />

Es ist zudem nicht legitim, wenn der TM Dir beispielweise<br />

vorschlägt, ein Teilzeitpensum zu nehmen<br />

mit dem Ziel, die Krankheitstage zu senken!<br />

FDR-konforme Planung des Gesprächs<br />

Achte darauf, dass Du einen FDR-konformen<br />

Termin vorschlägst, z. B. nach einer Kurz-<br />

streckenrotation (plus 0.2 frei aufs Konto!). Vor<br />

einem Kurzstreckeneinsatz, sowie vor und nach<br />

einem Langstreckeneinsatz ist gemäss FDR nicht<br />

zulässig. Wenn Du freiwillig aus einem Freitag an<br />

das Gespräch gehst - was ich Dir allerdings nicht<br />

empfehle - dann muss Dir der Freitag plus die<br />

0.4 für den Bodendienst gutgeschrieben werden,<br />

(also total 1.4 Tage, siehe dazu FDR Art. 3.9.6<br />

„Freitage nach Bodendienst“ und 4.7 „Kombination<br />

von Flugdienst mit Bodendienst am gleichen<br />

Tag“).<br />

Ich hoffe, all dies trägt dazu bei, dass Du beruhigt<br />

und gut vorbereitet an das Gespräch gehen<br />

kannst.<br />

Viel Erfolg bei der Umsetzung und bei weiteren<br />

Fragen stehen wir Dir gerne zur Verfügung.<br />

Yvonne Kastner Zimmermann<br />

Mitgliederbetreuung<br />

kabine 4/2007<br />

19<br />

Yvonne Kastner Zimmermann<br />

Vorstandsmitglied kapers<br />

Der TM darf Dich nicht<br />

fragen, was genau Du gehabt<br />

hast (Diagnose). Sollte<br />

es sich im Verlauf des<br />

Gespräches doch ergeben,<br />

dass über die Krankheit<br />

gesprochen wird, so darf<br />

dies auf keinen Fall im Gesprächsprotokoll<br />

aufgeführt<br />

werden!


Yvonne Kastner Zimmermann<br />

Boardmember of kapers<br />

Your TM is not entitled to ask<br />

you about your diagnosis.<br />

In case the reason for your<br />

sickness is discussed during<br />

the interview, it is not allowed<br />

to state this in the minutes<br />

by all means!<br />

20<br />

Rights and Obligations at Work –<br />

The Health Interview<br />

Noticeably often, these days we are contacted by our members<br />

about the subject health interview. Besides the popular outrage about<br />

being called to his boss I noticed that there is quite a bit in the dark on<br />

“who may do what”. Below you find in short what is most important:<br />

Is my Team Manager (TM) entitled to invite me<br />

to that kind of interview?<br />

It is legitimate if the TM invites you to a “health<br />

interview”. And it is your duty to see your boss.<br />

Minutes of<br />

meeting/measures/acknowledgement:<br />

After the interview the minutes of meeting are<br />

written and sent to your internal mail box for you<br />

to sign. That is normal as well and every CCM<br />

is required to double check them. Are the statements<br />

correctly recorded? If an acknowledgement<br />

has been made, is the wording correct. Here<br />

are two examples for a possible acknowledgement:<br />

For the next 6 months the CCM is required<br />

to present a doctor’s certificate from the first day<br />

of absence. Or: Next time the CCM gets sick the<br />

medical examiner of Swiss has to be consulted.<br />

We have to bear in mind that we usually only<br />

have to hand in “a doctor’s certificate from the<br />

8th day of absence” since in our job we are prone<br />

to flu/cold, which do not require an immediate<br />

consultation of a doctor. If a CCM has more sickness<br />

absences for the first time, compared to the<br />

past years, to hand in a doctor’s certificate from<br />

the first day of absence is in my opinion not an<br />

appropriate measure. If your TM wants you to<br />

see the medical examiner of Swiss the next time<br />

you get sick, I just want to remind you that there<br />

is not only Swiss Medical Services (Obstgartenstrasse)<br />

available but there are six other doctors<br />

in Switzerland that can be seen. Find the list in<br />

OM A, chapter 6, 6.7.4 Medical checks for cabin<br />

crew members.<br />

Content of the interview:<br />

You do not have to justify your absences. Your<br />

TM is not entitled to ask you about your diagnosis.<br />

In case the reason for your sickness is discussed<br />

during the interview, it is not allowed to state<br />

this in the minutes by all means! The TM may ask<br />

you if your sickness was so bad that you had to<br />

see a doctor (then you would have a certificate)<br />

and if the necessary therapy was successful. Your<br />

TM may also ask you what you intend to do to<br />

stay healthy (e.g. regular eating, sleeping, sport,<br />

sauna, flu vaccination ...). In summery the TM<br />

can ask questions like:<br />

Regarding your health, how do you feel at the<br />

moment?<br />

What do you do to get well/overcome the sickness?<br />

What happens next?<br />

kabine 4/2007<br />

To me, the last question sounds like the ominous<br />

glance into the crystal ball. Here I suggest you repeat<br />

whatever it is you do to stay healthy! I would<br />

never ever sign an acknowledgement like: The<br />

CCM tries to reduce the amount of sick absences<br />

over the next year. Furthermore it is not legitimate<br />

if you TM suggests you work part-time in<br />

order to reduce the number of sickness days!<br />

Planning the interview according to the FDR:<br />

Please make sure you suggest a date for the interview<br />

that is according to the FDR: E.g. after<br />

a short-haul rotation (plus 0.2 on your free day<br />

account!). Prior to a short-haul flight and prior or<br />

after a long-haul assignment the interview is illegal<br />

according to FDR. If you voluntarily accept<br />

an appointment during your free day (which I do<br />

not recommend!) you need to get a compensation<br />

of the free day plus 0.4 for the ground duty, total<br />

of 1.4. See FDR art. 3.9.6 Free days after ground<br />

duty and 4.7 Combination of flight and ground<br />

duty on the same day.<br />

I do hope this helps you to face the interview<br />

calm and well prepared.<br />

Good luck when you get there and do get in touch<br />

if you have more questions!<br />

Yvonne Kastner Zimmermann<br />

Member services


Berufsprüfung für für Flight Flight Attendant Attendant<br />

Im<br />

Im<br />

September<br />

September<br />

2007<br />

2007<br />

haben<br />

haben<br />

43<br />

43<br />

KollegInnen<br />

Flight Attendants<br />

die eidgenössische<br />

die eidgenössische<br />

Berufsrprüfung<br />

Berufsrpüfung<br />

für<br />

Flight Attendants erfolgreich bestanden. Wir möchten Ihnen allen recht herzlich gratulieren.<br />

für Flight Attendants erfolgreich bestanden. Wir möchten Ihnen allen recht herzlich<br />

gratulieren.<br />

Nils Baume<br />

Domenico Cioffi<br />

Tanja Nosch<br />

Gilles Gugny<br />

Bettina Dähler<br />

Martin Künzi<br />

Frank Bleuer<br />

Mathias Jaggi<br />

Susanna Stauffacher<br />

Barbara Jossi<br />

Miriam Grutsch<br />

Rebecca Neff<br />

Sibylle Rüedi<br />

Nico Gubser<br />

Siegfried Palz<br />

Stéphanie Haag<br />

Felicia Galgano<br />

Christine Heeb<br />

Marietta Widmer<br />

Carolyn Turner<br />

Francesco Bianco<br />

Lara Degen<br />

Sophie Gercet<br />

Viky Brick<br />

Joel D. Strebel<br />

Christiana Roth<br />

Susanne Racle<br />

Daniela Scherrer<br />

Maria Porto<br />

Urs Pöllmann<br />

Sandra Piel<br />

Françoise Guiot<br />

Anne Alexandre<br />

Manuela Gardi<br />

Ceylan Gürarda<br />

Navin Kiser<br />

Martin Aebersold<br />

Sarah Dobbs<br />

Enrico Lazzari<br />

Fatima Razkou-Allah<br />

Josiane Imesch<br />

Valeria De Nisi<br />

Nicole Pauli<br />

Sie dürfen nun den den Titel Titel „Flight „Flight Attendant Attendant mit Eidgenössischen mit Eidgenössischen Fachausweis“ Fachausweis“ tragen. tragen.<br />

Wir wünschen Ihnen weiterhin viel viel Erfolg. Erfolg.<br />

In September, 43 43 Flight flight Attendants Attendants have have successfully successfully passed passed the federal the federal professional professional exam.<br />

Congratulation<br />

exam. Congratulation<br />

to all of you!<br />

to all of you!<br />

They all are now allowed to carry the title “Flight Attendant with Swiss Ferderal Certificate”.<br />

They all are now allowed to carry the title “Flight Attendant with Swiss Ferderal<br />

We wish you all lots of success.<br />

Certificate”. We wish you all lots of success.<br />

kabine 4/2007<br />

21


22<br />

Planungssysteme im Vergleich<br />

Die Gewerkschaften Aeropers, die Regionalpiloten und kapers sind seit geraumer<br />

Zeit mit der Thematik PBS beschäftigt und haben der Swiss auch schon eine Mängelliste<br />

dazu abgeliefert. Um Überschneidungen zu vermeiden, drucken wir den soeben<br />

erschienen Artikel von Peter Schmid in der Aeropers-Rundschau 4 ungekürzt ab.<br />

Er zeigt die ganze Komplexität auf, die eine schnelle Lösung der Problematik kaum<br />

erwarten lässt.<br />

Jedes Planungssystem hat Vor- und Nachteile.<br />

Der Vergleich unter den gängigen drei Varianten<br />

zeigt, dass das PBS mit einer grundlegenden<br />

Anpassung am schnellsten bessere Einsätze wird<br />

liefern können. Die Umstellung auf ein neues<br />

System ist gravierend, bedingt einen grundsätzlichen<br />

Philosophiewechsel und eine sehr genaue<br />

Analyse aller Faktoren.<br />

Bei Crew-Planungssystemen kennt man im Prinzip<br />

drei verschiedene Arten:<br />

- Seniority Bidding Systems<br />

- Fair Share Systems<br />

- Preferential Bidding Systems<br />

Seniority Bidding (Bidline Systems) werden<br />

bevorzugt in den USA verwendet, in Europa<br />

beispielsweise von British Airways. Dabei werden<br />

die Einsätze streng nach Seniorität durch die<br />

Crew Members ausgewählt oder zugeteilt.<br />

Fair Share-Systeme haben, wie es der Name<br />

sagt, als obersten Grundsatz die gleichmässige<br />

Verteilung. In Europa arbeiten zum Beispiel<br />

Lufthansa, AUA, Finnair, Iberia und TAP mit einer<br />

Fair Share-Planung. Solche Systeme dienen<br />

meist als Grundlage für eine Mehrflugleistung,<br />

also eine blockstundenabhängige Salärierung.<br />

Preferential Bidding Systems (PBS) müssen<br />

hier wohl nicht mehr näher beschrieben werden.<br />

Neben SWISS wird auch bei SAS oder bei KLM<br />

auf der B737-Flotte mittels PBS geplant.<br />

Auf Herstellerseite zeigen sich drei grosse Anbieter<br />

von Planungssystemen: AdOpt, Carmen<br />

und Sabre. AdOpt kennen wir von unserem PBS,<br />

Sabre ist bekannt als Anbieter des «AirCrews»,<br />

Carmen beliefert beispielsweise Lufthansa, Iberia,<br />

Finnair, SAS und KLM.<br />

PBS oder Fair Share<br />

Ein «Fair Share»-System basiert auf der gleichmässigen<br />

Verteilung von Arbeit. Dabei stellt sich<br />

die Frage, wie man «Arbeit» genau definiert.<br />

Nimmt man als Kriterium die Blockzeit oder<br />

Dutytime? Erfolgt die Verteilung auf Monats-<br />

oder Jahresbasis? Nimmt man die Blockzeit als<br />

Grundlage, ist eine Faktorierung der einzelnen<br />

Zeiten zwingend, um die Kurzstrecken-Einsätze<br />

gegenüber Langstrecken-Einsätzen nicht zu benachteiligen.<br />

Angerechnet werden müssen, ob als<br />

Blockzeit oder Dutytime, selbstverständlich auch<br />

Simulator-Einsätze, Instruktion, Reserve, Kurse<br />

(RGC, CRM) aber auch Absenzen (Krankheit,<br />

Militär, Ferien, TZV usw.) sowie Meeting- und<br />

Bürotage. Die Einstellung der entsprechenden<br />

kabine 4/2007<br />

Faktoren ist äusserst komplex und aufwändig<br />

damit das System wirklich zu einer fairen Verteilung<br />

kommen kann.<br />

Könnte man «Fair Share» auch mit unserem PBS<br />

erreichen? Wäre also auch unser heutiges System<br />

fähig, eine bessere Verteilung zu erreichen? Die<br />

Antwort darauf ist einfach: Nein, jedenfalls nicht<br />

die PBS-Version, die wir aktuell einsetzen! Es<br />

wäre aber durchaus denkbar, Anpassungen vorzunehmen<br />

um zumindest eine qualitativ gerechtere<br />

Verteilung zu erzielen. Zu diesen Anpassungen<br />

würde beispielsweise ein Mechanismus gehören,<br />

der hilft Wiederholungen zu vermeiden, speziell<br />

von beliebten Einsätzen (Bids). Unbeliebte<br />

Einsätze sollten dagegen möglichst breit verteilt<br />

werden, sodass der Einzelne möglichst wenig oft<br />

davon betroffen wäre. Auch eine stärkere Berücksichtigung<br />

der persönlichen History müsste dazugehören.<br />

Möglichkeiten, auch unter Beibehaltung<br />

des PBS-Gedankens, gäbe es sicher. Dabei<br />

würde aber lediglich eine bessere Verteilung der<br />

Qualität erreicht. Für eine Verteilung der Quantität<br />

(Blockstunden, Dutytime) müsste man den<br />

Einfluss der «Preferential Bids» stark reduzieren<br />

oder noch besser, auf ein reines «Fair Share»-<br />

System setzen.<br />

Ein neues altes Planungssystem<br />

Aus den Erfahrungen seit Einführung des PBS<br />

(im Jahr 2000) kann man sicher sagen, dass unser<br />

PBS eine schwere Jugend durchleben musste.<br />

Nach einer komplizierten Geburt kam bald schon<br />

der Untergang der Swissair, gefolgt von einem<br />

harten Sparkurs bei SWISS, der weitere Investitionen<br />

in Verbesserungen verunmöglichte. Als<br />

Folge haben wir heute ein veraltetes System, welches<br />

zudem noch alles andere als optimal läuft.<br />

Wollen wir in Zukunft, statt auf ein komplett neues<br />

System zu wechseln, weiter aufs PBS setzen<br />

sind drastische Verbesserungen unumgänglich.<br />

Vielleicht lassen sich dadurch unsere Bedürfnisse<br />

auch mittels PBS besser befriedigen? Dazu muss<br />

man diese Bedürfnisse natürlich genau kennen.<br />

Wichtige Anhaltspunkte dazu liefert die Auswertung<br />

der «Pulsometer»-Umfrage von Ende 2006.<br />

Der dort am meisten geäusserte Mangel ist, dass<br />

man sich bei der Planung mehrheitlich einer<br />

«Lotterie» oder «Willkür» ausgesetzt fühlt. Es<br />

gibt zwar viele Bid-Möglichkeiten, eine Sicherheit<br />

irgendeinen dieser Bids erfüllt zu sehen,<br />

hat man jedoch gar nicht. Speziell bei Freitage-<br />

Bids ist dies extrem unbefriedigend. Dies wird<br />

denn auch am zweit meisten bemängelt, dass<br />

Freitage zuwenig sicher sind. Im Weiteren folgen<br />

Forderungen nach besserer oder gerechterer


Verteilung, nach weniger Bid-Möglichkeiten<br />

(zur Vereinfachung des ganzen Systems) und<br />

nach einem besseren Bidder-Interface mit mehr<br />

Feedback bezüglich Erfolgschancen. Häufig wird<br />

auch die Berechnung der Satisfaction sowie die<br />

Rolle des Alpha-Faktors als zu kompliziert und<br />

zu undurchsichtig beurteilt. Interessant ist, dass<br />

trotzdem eine Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer<br />

mit dem PBS zumindest teilweise zufrieden ist.<br />

Das PBS hält einfach zu wenig bis gar nicht, was<br />

es verspricht!<br />

Was könnte man also unternehmen, um all dies<br />

zu verbessern? Aus Spargründen wurde am PBS<br />

in den letzten Jahren vor allem «geflickt». Eine<br />

eigentliche Entwicklung fand nicht mehr statt.<br />

Die verwendete Hard- und die Software sind bei<br />

weitem nicht mehr auf dem neuesten Stand. So<br />

ist das Bidder-Interface (auch auf Planer-Seite)<br />

seit Beginn nahezu unverändert. Dieses bietet<br />

dem Anwender (und eben auch dem Planer)<br />

wenig oder überhaupt keine Unterstützung und<br />

keinen Komfort. Hier besteht demnach viel Verbesserungspotenzial.<br />

Ein Plausibilitäts-Check<br />

wäre beispielsweise ein absolutes Muss. Dieser<br />

würde verhindern, dass unmögliche oder widersprüchliche<br />

Bids eingegeben werden können. Die<br />

Preassignments sollten auch gleich automatisch<br />

geprüft werden um den Benutzer zu warnen,<br />

wenn eine Bid-Eingabe mit einem Preassignment<br />

in Konflikt kommt. Man könnte sogar noch<br />

weiter gehen und hier gleich die Idee von einem<br />

wünschbaren Freitage-Block ins Bidder-Interface<br />

einbauen. Dies alles, gepaart mit einer grafischen<br />

Darstellung, ähnlich wie im Ferien-Tool, würde<br />

nicht nur die Anwenderfreundlichkeit verbessern,<br />

sondern auch einem sehr oft geäusserten Wunsch<br />

entsprechen.<br />

Mehrflugleistung<br />

Gegenüber einer reinen Verbesserung des PBS-<br />

Interface wäre die Einführung einer Mehrflugleistung<br />

zweifellos ein viel grösserer Schritt. Dieser<br />

würde, wie oben beschrieben, fast zwingend den<br />

Wechsel auf ein Fair-Share-System erfordern. Ein<br />

solches System würde zwar denjenigen belohnen,<br />

der in einem Monat überdurchschnittlich viel arbeitet<br />

aber auch diejenigen «bestrafen», welche<br />

unter dem Mehrflugleistungs-Schwellenwert<br />

bleiben. Für die Bemessung der (gerechten) Verteilung<br />

müssen auch sämtliche nicht-fliegerischen<br />

Tätigkeiten und Absenzen berücksichtigt werden.<br />

Dies wird zum Beispiel erreicht durch eine «Faktorierung»<br />

der Arbeitsstunden. Dabei wird jeder<br />

Flug, jede Nicht-Fliegerische-Tätigkeit und jede<br />

Absenz mit einem Faktor in eine äquvalente Arbeitsstundenzahl<br />

umgerechnet. Erfahrungswerte<br />

für die Faktorierung gäbe es sicher. Auch Luft-<br />

hansa arbeitet beispielsweise mit einem solchen<br />

System. Dort zeigt sich, welche unerwünschten<br />

Effekte ein solches System auch noch mit sich<br />

bringen kann. Beispielsweise können Krankheitstage<br />

dazu führen, dass die Stundenzahl unter<br />

den Mehrflugleistungs-Schwellenwert zu liegen<br />

kommt. Es lohnt sich also unter Umständen nicht,<br />

sich krank zu melden. Auch Einsatzumstellungen<br />

und ungenützte Reservetage können einen negativen<br />

(oder zumindest keinen positiven) Einfluss<br />

aufs Monatssalär haben.<br />

Fazit<br />

Ein Blick auf die Kurven der PBS-Satisfaction-<br />

Verteilung dieses Jahres zeigt, dass die Werte in<br />

einem breiten Band zwischen 25% und 75% pendeln.<br />

Die Kurven der vergangenen Jahre zeigen<br />

erstaunlicherweise ein sehr ähnliches Bild. Das<br />

heisst, dass nicht allein die Bestandessituation der<br />

Grund für die tiefen Werte sein kann. Alle anderen<br />

«Constraints», die Randbedingungen, die das<br />

System jeden Monat einschränken, drücken die<br />

Werte oft auf ein (zu) tiefes Niveau. Dies beweist,<br />

dass unser aktuelles System nie halten kann, was<br />

wir uns ursprünglich davon versprochen hatten.<br />

Deshalb sind Verbesserungen notwendig. Ein<br />

neues Interface, mit der Möglichkeit einen Freitageblock<br />

zu setzen wäre ein richtiger Schritt. Ein<br />

neues Interface wäre sicher auch in vernünftiger<br />

Zeit realisierbar und auf jeden Fall viel schneller<br />

einsetzbar als ein komplett neues System. Ein<br />

System, dessen Stärken und Schwächen sich erst<br />

im täglichen Betrieb zeigen würden.<br />

Der Wechsel auf ein Fair Share-System, mit oder<br />

ohne Mehrflugleistung, wäre gravierend. Insbesondere<br />

das Aufgeben der PBS-Philosophie, ganz<br />

oder teilweise, muss durch die Vorteile des neuen<br />

Systems mindestens kompensiert werden. Selbstverständlich<br />

hat jedes System seine Vor- und<br />

Nachteile. Bevor wir uns aber für eine Umstellung<br />

auf eine neue Philosophie entscheiden, lohnt<br />

sich eine sehr genaue Analyse aller Faktoren.<br />

Schliesslich sind die AEROPERS-Piloten nicht<br />

die einzigen Betroffenen. Auch die Kolleginnen<br />

und Kollegen der Kabine sowie die Piloten der<br />

Regionalflotte und, nicht zu vergessen, die Planungsstellen<br />

von SWISS gehören dazu. Dass dort<br />

die Prioritäten zum Teil ganz anders gewichtet<br />

werden, ist anzunehmen und gibt dem Thema<br />

noch eine weitere Dimension.<br />

kabine 4/2007<br />

23


24<br />

Mario Kesselring<br />

Vorstandsmitglied kapers<br />

Fakten zur PBS-Planung<br />

Immer wieder tauchen Fragen auf im Bezug auf den Ablauf der PBS-Planung. Deshalb hier einige Fakten.<br />

•SWISS entrichtet für die Benützung des PBS eine fixe jährliche Maintenance-Gebühr. Es hat also auf<br />

die Kosten keinen Einfluss, wie oft und wie lange wir das System benützen und wie lange die Rechenzeit<br />

beträgt. Die Hardware ist im Besitze von SWISS.<br />

•Zwischen dem 10. und 16. jeden Monats werden PBS Testläufe durchgeführt. Dabei geht es darum, das<br />

richtige «Setup» zu finden, welches einerseits dem Optimizer erlaubt, die gesamte Produktion zu planen.<br />

Hier wird über UFERIEN entschieden, werden Recurrent Trainings innerhalb des Monats verschoben,<br />

eventuell zusätzliche VFERIEN geplant etc. Nebst den Pairings nehmen alle Preasignments, die Trainigsdaten<br />

der Schulung, die Daten aus AirCrews für Recency und den Monatsübertrag Einfluss auf den<br />

Planungsverlauf.<br />

•Ab dem 17. des Monats findet die eigentliche Planung mit den Final Runs statt. Dabei werden jetzt alle<br />

Bidfiles sowie auch die aktuellsten Änderungen im Produktionsplan berücksichtigt. Sobald der Optimizer<br />

eine komplette Lösung findet, ist die Planung beendet. Die Lösung ist diejenige mit der höchst möglichen<br />

Global Satisfaction. Findet der Optimizer keine Lösung, müssen die Setup-Parameter überarbeitet<br />

werden bis eine Lösung gefunden werden kann. Das Gerücht stimmt übrigens nicht, dass diese Runs<br />

auch schon ohne Bidfiles durchgeführt wurden um zu einer Lösung zu kommen.<br />

Andocken<br />

„Beim Verfahren darf sich nur der Bediener<br />

in der Fluggastbrücke aufhalten“<br />

kabine 4/2007<br />

Habt ihr euch auch schon gewundert, wie unterschiedlich<br />

die Andockzeit der Passagierbrücke in<br />

den verschiedensten Flughäfen ist? Nach vielen<br />

Jahren unermüdlichen Recherchierens bin ich<br />

dem Geheimnis nun endlich auf die Spur gekommen.<br />

Nebenstehendes Bild habe ich auf einer<br />

Passagierbrücke in einem deutschen Flughafen<br />

geschossen:<br />

Kein Wunder dauert es manchmal solange, wenn<br />

sich der arme Flughafenarbeiter ganz alleine<br />

auf dem Wege zum Flugzeug verfahren darf. Er<br />

könnte sich ja im Münchner Flughafen auf dem<br />

Weg zum Flugzeug verfahren und auf einmal in<br />

Milano andocken. Vielleicht wäre es ja hilfreich,<br />

wenn ihm unsere Piloten mit gezielten Handzeichen<br />

etwas unter die Arme greifen würden.


Liebe Spenderinnen und Spender<br />

Wir sind Ihnen sehr dankbar, dass Sie uns auch<br />

in diesem Jahr die Treue gehalten haben. Unser<br />

Spendenvolumen entwickelt sich erfreulich.<br />

Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass Kinderhilfswerke<br />

in der Regel mit traurigen und düsteren<br />

Bildern werben. Davon verspricht man sich<br />

grosse Wirkung und appelliert offensichtlich an<br />

das Mitgefühl und das schlechte Gewissen derer,<br />

die im Überfluss leben können.<br />

Wir haben uns für das Gegenteil entschieden. In<br />

den letzten Briefen und auf der Web-Seite werden<br />

Sie feststellen, dass „unsere Kinder“ lachen!<br />

Wir ziehen es vor, Ihnen die Resultate Ihrer Bemühungen<br />

und die positiven Bilder vor Augen zu<br />

führen und jene Kinder zu zeigen, denen Sie mit<br />

Ihren Spenden in den letzten Jahren zu einem geborgenen<br />

Zuhause und Bildung verholfen haben.<br />

Hunderte von diesen verwaisten und verlassenen<br />

Kindern haben durch Sie wieder lachen gelernt!<br />

Diese strahlenden Kinder sollen für uns alle Motivation<br />

und Ansporn sein. Spenden soll doch Freude<br />

bereiten!<br />

Dass Sie Freude gut mit Spenden verbinden können,<br />

zeigen wir Ihnen auf unserer Web-Seite unter<br />

der Rubrik „Hilfe“. Mehr und mehr Spenden<br />

erhalten wir aus Anlass von Familienfesten, Geburtstagen<br />

und Jubiläen. Wenn Sie der Meinung<br />

sind, dass Sie schon fast alles Wünschenswerte<br />

besitzen, so ist dies eine wunderbare Möglichkeit,<br />

Ihre Familie, Freunde und Bekannte zu einer<br />

Spende für die Kinderhilfe zu motivieren.<br />

Wir alle vom Stiftungsrat danken Ihnen recht<br />

herzlich und verbleiben<br />

mit freundlichen Grüssen<br />

Robert Amgwerd, Alan Antille (Swiss), Erika<br />

Barkai, Roland Bentele (Unique), Hansjörg<br />

Boksberger (Avireal), François Clavadetscher,<br />

Silvia Ditzler (Swissport), Rainer Fröhlich, Susanne<br />

Grau Schär, Heinz Gretler, Pierette Homberger<br />

(Swiss), Marcel Hungerbühler (Unique),<br />

Martin Junger, Rosmarie Königs, Alex Kugler<br />

(SRTechnics), Werner Krummenacher, Beat<br />

Looser (Swiss), Armin Lüthy, Margrit Messmer,<br />

Matthias Meuwly, Matthias Moelleney, Ursula<br />

Rosenberger, Claudia Ruggaber (Swissport),<br />

Fernand Schmid, Walter Vollenweider, Evi Zumsteg<br />

(Swissport)<br />

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