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21 - Virologie Wien

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Tatsache bedenken, dass Adenoviren über einen längeren Zeitraum ausgeschieden<br />

werden können und somit ihr Nachweis im klinischen Material nicht unbedingt einen<br />

kausalen Zusammenhang mit dem aktuellen akuten Krankheitsgeschehen beweist. Das<br />

Testergebnis muss daher immer im Kontext mit dem klinischen Bild interpretiert werden.<br />

Der serologische Nachweis einer Adenovirusinfektion wird mittels der Komplement-<br />

Bindungs Reaktion (KBR) durchgeführt. Hier ist jedoch eine wiederholte Untersuchung<br />

im Abstand von 10 bis 14 Tagen erforderlich um die Infektion durch einen mindestens 4-<br />

fachen Titeranstieg zu beweisen und ist daher keine brauchbare Alternative zu den<br />

empfindlichen und raschen Virusnachweismethoden.<br />

Bei den zumeist selbstlimitierenden Adenovirusinfektionen ist in der Regel nur eine<br />

symptomatische Behandlung erforderlich. Bei sehr schwer verlaufenden Erkrankungen<br />

werden antivirale Chemotherapeutika (z.B. Cidofovir, Ganciclovir, Ribavirin)<br />

versuchsweise eingesetzt, da für diese in vitro eine antivirale Aktivität gegen Adenoviren<br />

gezeigt werden konnte. Der klinische Nutzen dieser Substanzen bei Infektionen mit<br />

Adenoviren einerseits und die Gefahr der Resistenzbildung sowie die ihrer Toxizität<br />

andererseits werden sehr kontroversiell diskutiert.<br />

Mit Erfolg wurde in den USA bei Militärrekruten eine Impfung gegen die Adenovirus-<br />

Serotypen 4 und 7 durchgeführt (Russell et al., Vaccine 2006; 24(15): 2835-2842).<br />

Nachdem die Impfung aus wirtschaftlichen Gründen allerdings wieder eingestellt wurde,<br />

kam es erneut zu Infektionsausbrüchen, die eine Wirksamkeit dieser Impfung<br />

nachträglich belegten. Derzeit steht kein Impfstoff zur Prophylaxe von<br />

Adenovirusinfektionen zur Verfügung.<br />

VIR. EP. INF. NR. _______ <strong>21</strong>/10-4<br />

Für den Inhalt verantwortlich: Prof. Dr. Franz X. Heinz, Department f. <strong>Virologie</strong> d. Med. Universität <strong>Wien</strong><br />

Redaktion: Prof. Dr. H. Holzmann, Prof. Dr. Th. Popow-Kraupp; Department f. <strong>Virologie</strong> d. Med. Universität <strong>Wien</strong><br />

Mit Unterstützung der Firmen Baxter, Novartis und Abbott.<br />

Copyright by Prof. Dr. Franz X. Heinz. Veröffentlichungen auch auszugsweise sind nur mit Genehmigung gestattet.

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