das schützt vor Allergien - Eltern.de
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Das gesun<strong>de</strong> Kind<br />
£ Ernährung:<br />
Isst mein Kind genug?<br />
£ ErziEhung:<br />
Schluss mit Win<strong>de</strong>ln!<br />
£ Entwicklung:<br />
Auf die Beine, fertig, los!<br />
KOSTENLOS<br />
zum Mitnehmen<br />
Ausgabe April 2011 – November 2011<br />
RATGEBER<br />
in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />
Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit<br />
VorbEugEn, lindErn, hEilEn<br />
<strong>das</strong> <strong>schützt</strong><br />
<strong>vor</strong> <strong>Allergien</strong>
„Du lernst,<br />
wie Karotte<br />
wirklich schmeckt<br />
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BISPHENOL A<br />
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FÜR NATÜRLICHEN<br />
GESCHMACK<br />
ich bringe dir bei,<br />
wie du dich gesund<br />
ernährst.“<br />
Der Geschmackssinn Ihres Babys entwickelt sich bereits in <strong>de</strong>n ersten Monaten.<br />
Wenn es schon früh <strong>de</strong>n unverfälschten Geschmack <strong>de</strong>r Natur kennen lernt,<br />
steigt die Wahrscheinlichkeit, <strong>das</strong>s es gesun<strong>de</strong>s Essen auch später mag. Deshalb<br />
garantieren wir mit unserem Alete NaturNes Sorgfaltsversprechen <strong>de</strong>n<br />
konsequenten Verzicht auf Zusätze wie Salz, Verdickungsmittel und süße<br />
Saftkonzentrate bis zum 12. Monat. Nährstoffe und natürlicher Geschmack<br />
wer<strong>de</strong>n durch <strong>das</strong> schonen<strong>de</strong> Dampfgarverfahren ge<strong>schützt</strong>. Zu<strong>de</strong>m lässt sich<br />
<strong>de</strong>r umweltfreundliche Becher sicher erwärmen. Verlassen Sie sich auf über<br />
75 Jahre Erfahrung!<br />
Wir sind ein gutes Team.<br />
Du ich<br />
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inhalt<br />
So läuft‘s gut! 18<br />
Wie <strong>Eltern</strong> ihr Kind beim großen<br />
Abenteuer Laufenlernen am<br />
besten unterstützen. Dazu: Tipps<br />
für <strong>de</strong>n Schuhkauf 6<br />
TITELFOTO: MAURITIUS IMAGES/WEESTOCK<br />
34<br />
22<br />
10<br />
04 Editorial<br />
06 Wissen Experten beantworten Fragen<br />
10 <strong>Allergien</strong> Das hilft bei Neuro<strong>de</strong>rmitis, Asthma und Co<br />
16 Dünne Kin<strong>de</strong>r Checkliste für besorgte <strong>Eltern</strong><br />
18 Laufen lernen Unterstützung für Stehauf-Männchen<br />
22 Sauber wer<strong>de</strong>n Plädoyer fürs Töpfchen-Training<br />
26 Schmerzen Ist Ihr Kind ein kleiner Hypochon<strong>de</strong>r?<br />
30 Zahngesundheit Alles Wichtige über Milchzähne<br />
32 Info Die Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit<br />
34 Familienleben Warum Kleine manchmal klauen<br />
36 Schlafen Dürfen Babys auf <strong>de</strong>m Bauch liegen?<br />
42 Krank sein Fieber sanft und schnell senken<br />
44 Abwehrkräfte Kneippen hält gesund!<br />
46 Erste Hilfe Das hilft bei Bissen und Stichen<br />
48 Große Verlosung<br />
50 Vorsorge U1 bis U10 – was untersucht <strong>de</strong>r Arzt?<br />
54 Impressum<br />
54 Kurz und gut Aktuelle Meldungen<br />
ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
3
editorial<br />
Dr. Herbert Renz-Polster<br />
Kin<strong>de</strong>rarzt, Autor <strong>de</strong>s<br />
<strong>Eltern</strong>-Ratgebers<br />
„Gesundheit für Kin<strong>de</strong>r“<br />
und Dozent am<br />
Mannheimer Institut für<br />
Public Health <strong>de</strong>r<br />
Uni Hei<strong>de</strong>lberg. Kontakt:<br />
www.kin<strong>de</strong>r-verstehen.<strong>de</strong><br />
4 ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
Liebe <strong>Eltern</strong>,<br />
<strong>das</strong> Schreckgespenst „Allergie“ ist heute allgegenwärtig. Aber auch dieses Gespenst<br />
lebt <strong>vor</strong> allem von <strong>de</strong>r Angst. Deshalb hier kurz ein paar Fakten: Nicht je<strong>de</strong>r Ausschlag<br />
ist gleich eine Allergie. Nicht je<strong>de</strong>r „positive Allergietest“ ist gleich eine<br />
Krankheit. Und nicht je<strong>de</strong> Allergie bleibt bestehen. Zu<strong>de</strong>m gibt es heute mehr<br />
Möglichkeiten als jemals zu<strong>vor</strong>, um allergische Beschwer<strong>de</strong>n zu lin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r ganz<br />
zu beseitigen. Das früher gefürchtete Kortison etwa kann heute punktgenauer und<br />
in niedrigerer Dosierung eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Auch wenn Vorsicht durchaus geboten<br />
ist: Manchmal ist es die richtige Wahl.<br />
Auch Metho<strong>de</strong>n wie die Homöopathie o<strong>de</strong>r die Akupunktur bringen immer wie<strong>de</strong>r<br />
überraschen<strong>de</strong> Erfolge. Wenn man an ein bestimmtes Heilverfahren glaubt, entwickeln<br />
sich im Körper oft ungeahnte Selbstheilungskräfte.<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r Alternativmedizin wer<strong>de</strong>n allerdings manchmal zweifelhafte Therapien<br />
angeboten, die nichts bringen, aber viel Geld kosten. Wenn <strong>de</strong>r Lei<strong>de</strong>nsdruck<br />
sehr groß ist, setzen manche <strong>Eltern</strong> auch auf bestimmte Diäten o<strong>de</strong>r verbieten<br />
ihren Kin<strong>de</strong>rn mehr, als <strong>de</strong>r Arzt empfiehlt. Das ist kritisch.<br />
Klar soll die Krankheit weggehen, aber nicht auf Kosten <strong>de</strong>r „inneren Gesundheit“.<br />
Ein Kind, <strong>das</strong> von seinen <strong>Eltern</strong> nur noch als schwach und krank gesehen wird, hat<br />
keine guten Voraussetzungen, zu einem selbstbewussten Menschen heranzuwachsen.<br />
Aber Selbstbewusstsein braucht es zum Leben mit einer chronischen Erkrankung,<br />
wie etwa Asthma o<strong>de</strong>r Neuro<strong>de</strong>rmitis. Wichtiger als je<strong>de</strong> Therapie ist <strong>de</strong>shalb<br />
ein aktives, spannen<strong>de</strong>s, aber auch immer wie<strong>de</strong>r entspannen<strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rleben. In<br />
diesem Sinn wünsche ich viel Spaß beim Lesen dieses Heftes, die Titelgeschichte zum<br />
Thema <strong>Allergien</strong> beginnt auf Seite 10.<br />
Ihr Herbert Renz-Polster<br />
FOTOS: LIZ BANFIELD/GETTY IMAGES, JÜRGEN HUDELMAYER
Fr. 18.11. 14:30 + 18:30 NIEDERNHAUSEN Rhein-Main-Theater<br />
Sa. 19.11. 14:00 FRANKFURT Jahrhun<strong>de</strong>rthalle<br />
So. 20.11. 14:00 + 17:30 STUTTGART Lie<strong>de</strong>rhalle<br />
Di. 22.11. 16:00 NÜRNBERG Meistersingerhalle<br />
Mi. 23.11. 16:00 BAMBERG Stechert-Arena<br />
Do. 24.11. 16:00 ERFURT Messehalle<br />
Sa. 26.11. 15:00 MAGDEBURG Stadthalle<br />
So. 27.11. 15:00 BERLIN Tempodrom<br />
Mo. 28.11. 16:00 CHEMNITZ Stadthalle<br />
Di. 29.11. 16:00 COTTBUS Stadthalle<br />
Mi. 30.11. 16:00 ROSTOCK Stadthalle<br />
Do. 01.12. 15:00 DORTMUND Westfalenhalle 3A<br />
Fr. 02.12. 14:00 + 17:30 HANNOVER Theater am Aegi<br />
Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen!<br />
Telefonische Kartenreservierung: 01805-570070<br />
(0,14 €/Min. aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Festnetz, Mobilfunkpreise können abweichen)<br />
Nach <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rbüchern von Monika Finsterbusch,<br />
erschienen im Coppenrath Verlag<br />
Sa. 03.12. 15:00 OLDENBURG Weser-Ems-Halle<br />
So. 04.12. 14:30 + 18:00 BREMEN Musical Theater<br />
Mo. 05.12. 15:00 DÜSSELDORF Philipshalle<br />
Mi. 07.12. 14:00 + 17:30 BERN (CH) Theater National<br />
Do. 08.12. 14:00 + 17:30 ZÜRICH (CH) Kongresshaus<br />
Fr. 09.12. 14:00 + 17:30 CHUR (CH) Stadthalle<br />
Sa. 10.12. 14:00 + 17:30 BASEL (CH) Stadtcasino<br />
So. 11.12. 14:00 + 17:30 SURSEE (CH) Stadthalle<br />
Mo. 12.12. 14:00 + 17:30 HERISAU (CH) Casino<br />
Di. 13.12. 16:30 RAVENSBURG Oberschwabenhalle<br />
Fr. 16.12. 17:00 ST. POELTEN (A) VAZ<br />
Sa. 17.12. 13:00 + 17:30 WIEN (A) Stadthalle F<br />
So. 18.12. 17:00 WR. NEUSTADT (A) Arena Nova<br />
Karten<strong>vor</strong>verkauf im Internet unter: www.eventim.<strong>de</strong><br />
Österreich: Tel.: 01 / 96096, www.oeticket.com.<br />
Schweiz: Tel.: 0900 / 800 800 (CHF 1.19/min., Festnetztarif), www.ticketcorner.ch
wissen<br />
Babyhaut<br />
Ich habe gehört, <strong>das</strong>s man <strong>das</strong> Baby <strong>vor</strong> <strong>de</strong>m Babyschwimmen nicht<br />
eincremen soll, weil die Creme mit <strong>de</strong>m Chlor chemisch reagieren könnte.<br />
Ist da was dran?<br />
Ob Creme im Chlorwasser bei Babys zu Hautirritationen führen kann, ist nicht<br />
erwiesen – und eher unwahrscheinlich. Naheliegen<strong>de</strong>r: Pusteln und Hautrötungen<br />
kommen entwe<strong>de</strong>r vom Chlor selbst o<strong>de</strong>r von nicht ganz sauberem Wasser. So<br />
o<strong>de</strong>r so: „Sie sollten Ihr Kind <strong>vor</strong> <strong>de</strong>m Schwimmen trotz<strong>de</strong>m nicht eincremen<br />
o<strong>de</strong>r -ölen“, sagt Gerlin<strong>de</strong> Laven aus Landau, Leiterin von Babyschwimmkursen.<br />
Aber aus einem an<strong>de</strong>ren Grund: Die Cremeschicht auf <strong>de</strong>r Haut löst sich im<br />
Wasser, die Kleinen wer<strong>de</strong>n glitschig wie ein Fisch – und rutschen schnell mal<br />
aus <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n.<br />
Um die Haut zu schützen, besser nach <strong>de</strong>m Ba<strong>de</strong>n gründlich mit klarem Wasser<br />
abspülen und dann mit einer mil<strong>de</strong>n Babylotion eincremen.<br />
6 ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
SpaSS im naSSen<br />
Die meisten Babys genießen <strong>das</strong> Planschen<br />
– ihre Haut kann man schützen<br />
Recht<br />
Weil wir die Haftpflichtversicherung<br />
für unsere Tochter, 2, zweimal in<br />
Anspruch genommen haben,<br />
bekamen wir jetzt die Kündigung.<br />
Ist <strong>das</strong> erlaubt?<br />
Ja, ist es – <strong>de</strong>nn je<strong>de</strong>r Versicherte, aber<br />
eben auch Ihre Versicherung, darf nach<br />
je<strong>de</strong>m Scha<strong>de</strong>nsfall kündigen. Davon<br />
machen viele Versicherungen Gebrauch.<br />
„Kun<strong>de</strong>n, die zu ,teuer‘ sind,<br />
also von <strong>de</strong>r Versicherung öfter Schä<strong>de</strong>n<br />
bezahlt bekommen wollen, wer<strong>de</strong>n<br />
einfach rausgeschmissen“, sagt Thorsten<br />
Rudnik vom Bund <strong>de</strong>r Versicherten.<br />
Gar nicht so leicht, nun eine neue<br />
zu fin<strong>de</strong>n. Denn Versicherungen informieren<br />
sich gegenseitig über „teure“<br />
Kun<strong>de</strong>n. Darum auf keinen Fall flunkern!<br />
„Sagen Sie <strong>de</strong>r neuen Versicherung<br />
klar und <strong>de</strong>utlich, wie es zu <strong>de</strong>n<br />
Schä<strong>de</strong>n mit Ihrer Tochter kam und<br />
warum <strong>das</strong> Einzelfälle waren“, rät Rudnik.<br />
Vereinbaren Sie eventuell eine<br />
Selbstbeteiligung in überschaubarer<br />
Höhe, zum Beispiel bis 250 Euro.<br />
Scherbenhaufen –<br />
manche Haftpflichtversicherer<br />
steigen dann aus
Erziehung<br />
AN<strong>de</strong>rs, aber auch schön, wenn sich<br />
Papa um die Kleinen kümmert<br />
Mein Mann hat sich zwei Monate <strong>Eltern</strong>zeit genommen, ich gehe wie<strong>de</strong>r<br />
arbeiten. Jetzt macht er mit unseren Töchtern, 1 und 3, alles an<strong>de</strong>rs als ich,<br />
<strong>de</strong>r ganze Tag ist umgekrempelt. Verwirrt <strong>das</strong> die Kleinen nicht?<br />
Ein bisschen vielleicht – aber <strong>das</strong> ist auch gut so. „Gera<strong>de</strong> weil Papa manches<br />
an<strong>de</strong>rs macht als Mama, ist <strong>de</strong>r Wechsel für Kin<strong>de</strong>r eine Riesenchance“, sagt Dr.<br />
Eva Möhler, Chefärztin an <strong>de</strong>r Sonnenberg-Klinik für Kin<strong>de</strong>r- und Jugendpsychiatrie<br />
in Saarbrücken. Die Umstellung ist nämlich ein her<strong>vor</strong>ragen<strong>de</strong>s Training<br />
für die Sozialkompetenz, also die wichtige Fähigkeit, sich zum Beispiel in an<strong>de</strong>re<br />
Menschen hineinzuversetzen o<strong>de</strong>r auf wechseln<strong>de</strong> Umstän<strong>de</strong> angemessen zu<br />
reagieren. Für Ihre Töchter ist die neue Situation <strong>de</strong>shalb ganz sicher eine Bereicherung<br />
– belasten könnte sie eher Ihre Partnerschaft. Eva Möhler: „Wichtig ist,<br />
zu respektieren, <strong>das</strong>s <strong>de</strong>r Partner mit <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn an<strong>de</strong>rs umgeht. Er macht<br />
Dinge an<strong>de</strong>rs, aber auch gut!“ Ohne diese Toleranz ist es nur sehr schwer möglich,<br />
<strong>das</strong>s Mama und Papa gleichberechtigt erziehen. Und <strong>das</strong> ist es doch, was wir<br />
Frauen wollen, o<strong>de</strong>r?<br />
Arztbesuch<br />
Mein Sohn, 3, hat totale Angst <strong>vor</strong><br />
Spritzen und führt sich beim Arzt<br />
ziemlich auf. Kann man ihm diese<br />
Angst irgendwie nehmen?<br />
Wenn die Angst erst richtig groß ist,<br />
wirken nach <strong>de</strong>n Erfahrungen <strong>de</strong>s Berliner<br />
Kin<strong>de</strong>rarztes Dr. Ulrich Fegeler<br />
die üblichen Ablenkungsmanöver nicht<br />
viel. Es gibt aber die Möglichkeit, die<br />
Haut an <strong>de</strong>r Einstichstelle mithilfe eines<br />
sogenannten EMLA-Pflasters zu betäuben.<br />
Es wird 60 bis 90 Minuten <strong>vor</strong> <strong>de</strong>m<br />
Piks auf die betreffen<strong>de</strong> Stelle geklebt<br />
und kann im Allgemeinen sogar bei<br />
Säuglingen angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. „Viele<br />
solcher dann schmerzfreien Erfahrungen<br />
können dazu beitragen, Ängste<br />
abzubauen“, sagt Dr. Fegeler. Obwohl<br />
<strong>das</strong> Pflaster nicht rezeptpflichtig ist,<br />
sollten Sie es nur in Absprache mit Ihrem<br />
Kin<strong>de</strong>rarzt anwen<strong>de</strong>n – allein<br />
schon, damit er Ihnen zeigen kann, wo<br />
genau Sie es hinkleben müssen. �<br />
ANgstfAktor spritze<br />
Vielen Kin<strong>de</strong>rn verlei<strong>de</strong>t <strong>das</strong> <strong>de</strong>n<br />
Arztbesuch
wissen<br />
GroSSer Bär<br />
gibt kleinen Schmusern<br />
Sicherheit<br />
Entwicklung<br />
Unser Sohn, 3, hat ein Schmusetuch, <strong>das</strong> überallhin mitgeschleppt<br />
wird. Manchmal nervt <strong>das</strong> ganz schön, und ich frage mich, ob man ihm<br />
<strong>das</strong> nicht abgewöhnen kann?<br />
Besser wäre es, wenn Sie ihm sein Schmusetuch ließen, <strong>de</strong>nn es hilft ihm durch<br />
eine wichtige Entwicklungsphase. Ihr Sohn ist in einem Alter, wo er große<br />
Schritte in Richtung Selbstständigkeit macht. Er lernt zum Beispiel, ein paar<br />
Stun<strong>de</strong>n im Kin<strong>de</strong>rgarten zu verbringen. Das ist eine Riesenleistung, immerhin<br />
muss er zum ersten Mal eine Zeit lang ohne enge Bezugsperson auskommen.<br />
Und <strong>das</strong> in einer unbekannten Umgebung mit frem<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn, Geräuschen<br />
und Gerüchen. Das Schmusetuch gibt in solchen Situationen Sicherheit. Weil<br />
es etwas Bekanntes beinhaltet, zum Beispiel vertraut riecht, fällt es Ihrem Sohn<br />
leichter, Trennungen o<strong>de</strong>r Ortswechsel zu ertragen. Die Entwöhnung geschieht<br />
übrigens von ganz allein, Experten raten <strong>de</strong>shalb zu Gelassenheit: Früher o<strong>de</strong>r<br />
später gewinnt Ihr Sohn an Sicherheit – und <strong>de</strong>r Tag, an <strong>de</strong>m er sein Schmusetuch<br />
zu Hause vergisst, kommt ganz sicher.<br />
8 ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
Zahngesundheit<br />
Stimmt es, <strong>das</strong>s es besser für die<br />
Zähne ist, Bonbons zu kauen als zu<br />
lutschen?<br />
Das haben wir alle noch von früher im<br />
Ohr: Bonbons kauen ist ganz beson<strong>de</strong>rs<br />
schlecht für die Zähne. Stimmt<br />
aber gar nicht! Denn: Das Schädliche<br />
an Bonbons ist nicht ihre Härte, son<strong>de</strong>r<br />
ihr Zuckergehalt. Und da gilt: Je länger<br />
die Zähne mit Zucker in Berührung<br />
kommen, <strong>de</strong>sto schlechter für sie. Und<br />
weil ein Bonbon beim Kauen nun mal<br />
viel schneller verputzt ist als beim Lutschen,<br />
ist an <strong>de</strong>r Behauptung durchaus<br />
etwas dran. Das Kauen selbst stecken<br />
die Beißerchen ohne Schä<strong>de</strong>n weg.<br />
Aber: „Zehn Minuten lang Bonbons zu<br />
kauen ist ganz sicher genauso schädlich<br />
wie zehn Minuten Bonbons zu lutschen“,<br />
erklärt Dr. Jacqueline Esch vom<br />
Bun<strong>de</strong>sverband <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rzahnärzte.<br />
Grundsätzlich gilt also ohne Einschränkung:<br />
Je kürzer, <strong>de</strong>sto besser – und am<br />
besten gar nicht. FOTOS: CORBIS (3), GETTY IMAGES (3)<br />
Bunte VerSuchunG<br />
am besten außer Sichtweite stellen<br />
�
Für gelassene<br />
abenteuerlustige kreative glückliche che<br />
lieben<strong>de</strong> chaotische humorvolle<br />
EINE FÜR ALLE LE<br />
Ent<strong>de</strong>cken<br />
Sie jetzt<br />
die neue<br />
ELTERN!
allergie<br />
10 ELTERN DAS GESUNDE KIND
Bei vielen Kin<strong>de</strong>rn ticken die Abwehrkräfte aus und bekämpfen<br />
plötzlich ganz harmlose Substanzen. Warum <strong>das</strong> so ist,<br />
ob man <strong>Allergien</strong> <strong>vor</strong>beugen kann, und was im akuten Fall hilft<br />
Falscher Alarm<br />
im Immunsystem<br />
Ein kleiner Allergiker fin<strong>de</strong>t<br />
sich heute in fast je<strong>de</strong>r<br />
Kin<strong>de</strong>rgartengruppe. Seit<br />
Jahren zeichnet sich ab, <strong>das</strong>s unsere hygienische,<br />
also mikrobenarme Umwelt<br />
und Lebensweise einer <strong>de</strong>r wesentlichen<br />
Auslöser für die starke Zunahme<br />
<strong>de</strong>r <strong>Allergien</strong> ist. Eine repräsentative<br />
Umfrage, die ELTERN zusammen mit<br />
<strong>de</strong>r Krankenkasse DAK durchführen<br />
ließ, zeigt, <strong>das</strong>s heute drei Prozent <strong>de</strong>r<br />
unter Fünfjährigen Asthma und fünf<br />
Prozent Heuschnupfen haben und sogar<br />
14 Prozent von Neuro<strong>de</strong>rmitis betroffen<br />
sind. Bei Schulkin<strong>de</strong>rn lei<strong>de</strong>n 16<br />
Prozent unter Heuschnupfen, zehn<br />
Prozent unter Asthma und 13 Prozent<br />
unter Neuro<strong>de</strong>rmitis.<br />
Weniger Mikroben, mehr <strong>Allergien</strong> –<br />
wo ist da <strong>de</strong>r Zusammenhang? Die Antwort<br />
fin<strong>de</strong>t sich in unserem Immunsystem.<br />
Jahrtausen<strong>de</strong>lang war es damit<br />
beschäftigt, Kleinstlebewesen, Bazillen,<br />
Parasiten, Würmer usw. abzuchecken,<br />
in harmlos und gefährlich zu unter-<br />
schei<strong>de</strong>n und, falls nötig, zu bekämpfen.<br />
Für genug Material war gesorgt:<br />
Kin<strong>de</strong>r teilten sich mit Geschwistern<br />
Bett, Kleidung und Geschirr, hatten<br />
viel Kontakt zu Tieren, spielten im<br />
Dreck. Eine Lebensweise, die auch gravieren<strong>de</strong><br />
Nachteile hatte und schwache<br />
Kin<strong>de</strong>r oft <strong>das</strong> Leben kostete. Aber für<br />
<strong>das</strong> Immunsystem <strong>de</strong>r Überleben<strong>de</strong>n<br />
war sie richtig. Stimuliert durch <strong>de</strong>n<br />
ständigen Mikrobenansturm, war es super<br />
trainiert, sinnvoll beschäftigt und<br />
hatte für so einen Unfug wie <strong>Allergien</strong><br />
keine Kapazitäten frei.<br />
Heute dagegen ist <strong>das</strong> Immunsystem<br />
nicht ausgelastet. Es fehlt ihm an Arbeit<br />
in unserer hygienischen Welt, wo sich<br />
Kin<strong>de</strong>r – wenn sie überhaupt ins Freie<br />
gehen – nur auf Spielplätzen tummeln,<br />
statt auf Brachflächen, wo sie in regelmäßig<br />
gewechseltem Sand bud<strong>de</strong>ln,<br />
statt in Er<strong>de</strong> zu wühlen, wo sie oft erst<br />
im Kin<strong>de</strong>rgarten hautnahen Kontakt zu<br />
Gleichaltrigen haben und die meisten<br />
Tiere nur aus Bil<strong>de</strong>rbüchern kennen.<br />
Man könnte meinen, <strong>das</strong>s ein Immunsystem<br />
mit wenig Arbeit diese beson<strong>de</strong>rs<br />
gut macht. Das Gegenteil trifft zu:<br />
Es arbeitet schlampig. Nicht nur, <strong>das</strong>s<br />
es harmlose Substanzen wie z. B. Hühnereiweiß,<br />
Birkenpollen o<strong>de</strong>r Hausstaubmilbenkot<br />
als Bedrohung interpretiert.<br />
Es lässt auch noch zu, <strong>das</strong>s <strong>de</strong>r<br />
Körper auf <strong>de</strong>n vermeintlichen „Feind“<br />
mit einer Entzündung reagiert. Fin<strong>de</strong>t<br />
diese in <strong>de</strong>r Haut statt, kommt es zu<br />
Neuro<strong>de</strong>rmitis. Ist die Schleimhaut<br />
betroffen, entsteht Heuschnupfen.<br />
<strong>Allergien</strong> sind letztlich nichts an<strong>de</strong>res<br />
als durch harmlose Umweltstoffe ausgelös<br />
te Entzündungen.<br />
Das Allergiegeschehen ist viel zu komplex,<br />
als <strong>das</strong>s man nur die hygienische<br />
Lebensweise verantwortlich machen<br />
könnte: Auch die verän<strong>de</strong>rten Ernährungsgewohnheiten<br />
tragen eine Mitschuld.<br />
In <strong>de</strong>n vergangenen 50 Jahren,<br />
in <strong>de</strong>nen <strong>Allergien</strong> stark zugenommen<br />
haben, aßen unsere Kin<strong>de</strong>r statt<br />
�<br />
ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
11
allergie<br />
www.eltern.<strong>de</strong><br />
Sie wollen mehr wissen zum Thema<br />
Neuro<strong>de</strong>rmitis? Unter www.<br />
eltern.<strong>de</strong>/neuro<strong>de</strong>rmitis erfahren Sie<br />
alles über diese Krankheit.<br />
selbst gekochter, auf einfachen Zutaten<br />
basieren<strong>de</strong>r Kost mehr und mehr Fertiggerichte<br />
und Fast Food. Bei<strong>de</strong>s ist<br />
arm an für die Darmflora günstigen<br />
Keimen, dafür aber reich an Geschmacksverstärkern<br />
und schlechten<br />
Fetten, <strong>de</strong>ren entzündungsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />
Wirkung im Körper belegt ist.<br />
Eine weitere Rolle spielt <strong>de</strong>r Rückgang<br />
schwerer Infektionskrankheiten wie<br />
Tuberkulose, Blutvergiftung & Co. Sie<br />
waren oft tödlich, aber wer sie überstand,<br />
war gut gegen <strong>Allergien</strong> gefeit.<br />
Was be<strong>de</strong>utet <strong>das</strong> nun alles für <strong>Eltern</strong><br />
und ihre Kin<strong>de</strong>r? Wir können die Uhr<br />
nicht zurückdrehen, nicht alle auf Bau-<br />
12 ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
ernhöfe ziehen o<strong>de</strong>r einen kleinen Zoo<br />
in <strong>de</strong>r Wohnung einrichten. Doch wem<br />
es gelingt, einige <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Tipps<br />
zu befolgen, <strong>de</strong>r hat schon eine Menge<br />
getan:<br />
l sich gesund ernähren, spätestens ab<br />
<strong>de</strong>r Schwangerschaft. Mit ausgewogenen,<br />
möglichst schadstoffarmen Lebensmitteln<br />
und viel Seefisch. Stichwort:<br />
mediterrane Kost;<br />
l min<strong>de</strong>stens vier Monate voll stillen.<br />
Zwar ist die allergie<strong>vor</strong>beugen<strong>de</strong> Wirkung<br />
<strong>de</strong>s Stillens nicht so groß, wie man<br />
jahrelang dachte. Dennoch ist Muttermilch<br />
die für Babys gesün<strong>de</strong>ste Nahrung<br />
und beeinflusst seine Darmflora<br />
günstig. Wer nicht stillen kann o<strong>de</strong>r will<br />
und ein Kind mit erhöhtem Allergierisiko<br />
hat: HA-Milch, eventuell angereichert<br />
mit Prä- und Probiotika, ist eine<br />
gute Alternative;<br />
l frühestens ab <strong>de</strong>m fünften Monat zufüttern.<br />
Man weiß heute, <strong>das</strong>s es zwischen<br />
<strong>de</strong>r 16. und 24. Lebenswoche ein<br />
sogenanntes Toleranzfenster gibt, in<br />
<strong>de</strong>m <strong>das</strong> Baby neue Nahrungsmittel beson<strong>de</strong>rs<br />
gut verträgt;<br />
l <strong>de</strong>m Kind frühzeitig viel Kontakt mit<br />
an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn ermöglichen;<br />
l <strong>das</strong> Kind viel ins Freie schicken, außer<br />
bei starkem Pollenflug;<br />
l nicht rauchen!<br />
l Thema Haustiere: Ist <strong>das</strong> Tier schon<br />
da, wenn <strong>das</strong> Baby kommt, darf es bleiben.<br />
Weggeben sollte man es allerdings,<br />
wenn <strong>das</strong> Kind eine Allergie dagegen<br />
entwickelt. Wer sich erst nach <strong>de</strong>m Baby<br />
ein Tier anschafft, sollte lieber Hund<br />
statt Katze nehmen. Zum einen, weil<br />
Hun<strong>de</strong> nicht so leicht <strong>Allergien</strong> auslösen.<br />
Zum an<strong>de</strong>ren, weil man mit einem<br />
Hund viel ins Freie muss.<br />
Entwickelt <strong>das</strong> Kind trotz aller Vorsichtsmaßnahmen<br />
eine Allergie, verläuft<br />
sie zum Glück in <strong>de</strong>n meisten Fällen<br />
nicht sehr schwer. Die meisten<br />
Allergie-Kin<strong>de</strong>r können, eventuell mit<br />
leichter medikamentöser Unterstützung,<br />
ein ganz normales Leben führen.<br />
20 Prozent dagegen sind schwer betroffen.<br />
Sie müssen konsequent betreut,<br />
behan<strong>de</strong>lt und auf Arzneien eingestellt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Abgesehen von <strong>de</strong>n Medikamenten,<br />
mit <strong>de</strong>nen man allergische Beschwer<strong>de</strong>n<br />
lin<strong>de</strong>rn kann, gibt es nur eine Metho<strong>de</strong>,<br />
die an die Wurzel <strong>de</strong>s Übels<br />
geht: die Spezifische Immuntherapie<br />
(= SIT), allgemein auch Hyposensibilisierung<br />
genannt. Neben <strong>de</strong>n Insektengiftallergien,<br />
wo sie die größten Erfolge<br />
erzielt, kann man sie außer bei<br />
Pollen z. B. auch bei Hausstaub- und<br />
Tierhaarallergien einsetzen. Asthma-<br />
Kin<strong>de</strong>r profitieren nur selten von einer<br />
SIT. Und bei <strong>de</strong>r Neuro<strong>de</strong>rmitis lässt<br />
sich durch die SIT lei<strong>de</strong>r gar nichts<br />
ausrichten.<br />
�<br />
FOTOS: LACOPPOLA & MEIER/CORBIS, JOHN LUND/SAM DIEPHUIS/BLEND IMAGES/CORBIS, BLOOMIMAGE/CORBIS, IMAGE SOURCE/GETTY IMAGES
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071 744 05 55<br />
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<strong>de</strong>s Telemediengesetzes (TMG). Wir verarbeiten und nutzen personenbezogene Daten zur Auftragsabwicklung und zur<br />
Pflege <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nbeziehungen und für unsere Werbeansprachen. Dafür leiten wir ggf. die erfor<strong>de</strong>rlichen Daten an spezialisierte<br />
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babywalz-Fachgeschäfte<br />
auf einen Blick:<br />
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allergie<br />
Das gemeine Jucken:<br />
NEuRodERmiTis<br />
Wie entsteht sie? So genau weiß <strong>das</strong> niemand. Fest steht,<br />
<strong>das</strong>s bei betroffenen Kin<strong>de</strong>rn die Hautbarriere <strong>de</strong>fekt ist,<br />
so<strong>das</strong>s Schadstoffe eindringen können und Feuchtigkeit<br />
verloren geht.<br />
Was beeinflusst sie? Auch <strong>das</strong> bleibt häufig ein Rätsel. Bei<br />
manchen Babys wird die Haut schlechter, wenn ein Zahn<br />
kommt. An<strong>de</strong>re kriegen bei Schnupfen Ekzemschübe. Bei<br />
Kin<strong>de</strong>rn jenseits <strong>de</strong>s Babyalters lassen oft allergische Reaktionen<br />
auf Nahrungsmittel die Haut „aufblühen“.<br />
Was hilft? Konsequente Hautpflege, die bei Ekzemschüben<br />
durch medizinische Wirkstoffe wie Kortison o<strong>de</strong>r sogenannte<br />
Calcineurinhemmer ergänzt wird. Vor allem bei Babys<br />
darf es zu keinen Behandlungslücken kommen, <strong>de</strong>nn<br />
nur wenn es gelingt, die Baby-Neuro<strong>de</strong>rmitis zum Abheilen<br />
zu bringen, bleibt <strong>de</strong>m Kind die allergische Neuro<strong>de</strong>rmitis<br />
erspart, die in Einzelfällen zu einer lebenslangen Krankheit<br />
ausufern kann.<br />
uNTERm GLAssTuRZ ge<strong>de</strong>ihen we<strong>de</strong>r Blumen noch Kin<strong>de</strong>r<br />
14 ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
Das fiese Schniefen:<br />
HEuscHNupfEN<br />
Wie entsteht er? Durch herumfliegen<strong>de</strong> Allergene, die auf<br />
die Nasenschleimhaut gelangen und dort – bei entsprechen<strong>de</strong>r<br />
Bereitschaft <strong>de</strong>s Immunsystems – eine Entzündung<br />
auslösen.<br />
Was beeinflusst ihn? Die Konzentration <strong>de</strong>r „schuldigen<br />
Allergene“. Starker Flug von Gräserpollen zum Beispiel<br />
macht die Sache schlimmer. Lässt er nach, wer<strong>de</strong>n die Beschwer<strong>de</strong>n<br />
schwächer (ähnliche Reaktionen kann zum Beispiel<br />
auch Hausstaubmilbenkot auslösen).<br />
Was hilft dagegen? Die Allergene möglichst mei<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong>n<br />
Abend Haare waschen, sich nicht im Schlafzimmer umziehen,<br />
nur zu bestimmten Zeiten lüften (auf <strong>de</strong>m Land:<br />
spätabends, in <strong>de</strong>r Stadt: frühmorgens), beim Autofahren<br />
die Fenster schließen. Außer<strong>de</strong>m hilfreich: Nasenspülungen.<br />
Medikamentös helfen Antihistaminika, Nasensprays<br />
mit <strong>de</strong>m Wirkstoff DNFG sowie eine Hyposensibilisierung.
KORtIsON hilft in schweren Fällen<br />
Die ätzen<strong>de</strong> Atemnot:<br />
AsthmA<br />
Wie entsteht es? Bei Kleinkin<strong>de</strong>rn <strong>vor</strong> allem durch Erkältungen,<br />
<strong>de</strong>shalb nennt man es bei ihnen auch Infektasthma.<br />
Infolge <strong>de</strong>r Erkältung verengen sich die Bronchien etwas,<br />
und <strong>das</strong> Kind bekommt hörbar Probleme beim Atmen. Ab<br />
<strong>de</strong>m Schulalter tritt vermehrt allergisches Asthma auf. Dabei<br />
entzün<strong>de</strong>t sich die Schleimhaut <strong>de</strong>r Bronchien als Reaktion<br />
auf eingeatmete Allergene.<br />
Was beeinflusst es? Neben <strong>de</strong>n „schuldigen“ Allergenen<br />
auch körperliche Anstrengung sowie eventuell psychischer<br />
Stress.<br />
Was hilft dagegen? Atemwegserweitern<strong>de</strong> Substanzen, sowohl<br />
bei Infektasthma als auch bei allergischem Asthma.<br />
Wird es <strong>de</strong>utlich schlimmer, hilft zusätzlich ein Kortisonzäpfchen.<br />
Bei schweren Asthmaformen kommt man um<br />
regelmäßiges Inhalieren mit Kortison nicht herum.<br />
�<br />
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Richtig messen, ob<br />
<strong>de</strong>r Schuh passt!<br />
Die richtigen Kin<strong>de</strong>rschuhe<br />
dürfen we<strong>de</strong>r zu klein o<strong>de</strong>r<br />
zu groß noch zu schmal<br />
o<strong>de</strong>r zu weit sein!<br />
98 Prozent <strong>de</strong>r Menschen kommen<br />
mit gesun<strong>de</strong>n Füßen zur Welt. Aber<br />
nur noch 40 Prozent <strong>de</strong>r Erwachsenen<br />
haben tatsächlich gesun<strong>de</strong> Füße.<br />
Fuß<strong>de</strong>formationen aller Art sowie<br />
Hüft- und Rückenbeschwer<strong>de</strong>n können<br />
von falschem Schuhwerk in <strong>de</strong>r<br />
Kindheit herrühren. Kin<strong>de</strong>rfüße sind<br />
weich und formbar. Ihre Nervenzellen<br />
sind noch nicht vollständig ausgebil<strong>de</strong>t,<br />
und so merken Kin<strong>de</strong>r selbst<br />
nicht, ob ein Schuh passt.<br />
Sicher ist nur <strong>das</strong> regelmäßige<br />
Messen mit einem verlässlichen<br />
Maßsystem wie<br />
z.B. WMS, <strong>das</strong> vom<br />
<strong>de</strong>utschen Schuhinstitut<br />
in Lizenz vergeben wird.<br />
Am besten alle drei Monate,<br />
da Kin<strong>de</strong>rfüße in <strong>de</strong>n ersten Jahren<br />
zwei bis drei Schuhgrößen pro Jahr<br />
wachsen. Maßgeblich beteiligt an<br />
<strong>de</strong>r Entwicklung von WMS war auch<br />
Deutschlands bekannteste Kin<strong>de</strong>rschuhmarke<br />
„Elefanten“. Mit WMS<br />
wird nicht nur die Schuhlänge, son<strong>de</strong>rn<br />
auch die Ballenweite gemessen.<br />
WMS-Fußmessgeräte und Elefanten-<br />
Schuhe gibt es in über 1.100 Deichmann-Filialen<br />
sowie bei Roland und<br />
myShoes.<br />
Sneaker-Typ im Vintage-<br />
Look in Rosé und Silber,<br />
34,90 Euro.<br />
Weitere Infos unter www.elefanten.<strong>de</strong>
ernährung<br />
Isst mein Kind genug?<br />
Falls Sie Zweifel haben – es gibt drei Wege, <strong>das</strong> herauszufin<strong>de</strong>n<br />
In ZeIten <strong>de</strong>s<br />
dauersnackIngs<br />
Drei Fragen an die Ernährungswissenschaftlerin<br />
Dagmar von Cramm<br />
Was sagen Sie <strong>Eltern</strong>, die besorgt<br />
sind, ihr Kind esse zu wenig?<br />
Cool bleiben! So schnell verhungern<br />
Kin<strong>de</strong>r nicht in Deutschland.<br />
Objektiv gesehen, ist <strong>de</strong>r mäkelige<br />
Esser selten ein Drama. Der holt<br />
sich schon, was er braucht. In vielen<br />
Fällen han<strong>de</strong>lt es sich eher um ein<br />
emotionales Problem: Mein Kind mag<br />
nicht, was ich ihm koche.<br />
Das macht Mütter und Väter hilflos.<br />
Hat sich die Ernährung in<br />
<strong>de</strong>r Familie vielleicht doch<br />
irgendwie verän<strong>de</strong>rt?<br />
Auffallend ist: Wir leben heute in<br />
einer Snacking-Gesellschaft. Hier ein<br />
Apfel, dort ein Joghurt und<br />
zwischendurch eine Reiswaffel – kein<br />
Wun<strong>de</strong>r, wenn <strong>Eltern</strong> dann <strong>de</strong>n<br />
Eindruck haben, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Kind bei<br />
Tisch nur noch Spatzenhäppchen isst.<br />
Was empfehlen Sie <strong>Eltern</strong>, <strong>de</strong>ren<br />
Kind wirklich dünn ist?<br />
Wenn es dazu noch ewig schlapp,<br />
antriebsarm und oft krank ist, sollte<br />
ein Kin<strong>de</strong>rarzt die Sache abchecken.<br />
<strong>Eltern</strong> eines nur dünnen, aber ansonsten<br />
fröhlichen und lebhaften Kin<strong>de</strong>s<br />
empfehle ich eher einen Blick in die<br />
Entwicklungs- und Gewichtskurven<br />
<strong>de</strong>r Weltgesundheitsorganisation<br />
(www.who.int/childgrowth/en) – hier<br />
wur<strong>de</strong>n gesun<strong>de</strong> Kin<strong>de</strong>r von null<br />
bis fünf aus Japan, Norwegen und<br />
Kanada gemessen und gewogen.<br />
Und die waren ein gutes Stück leichter<br />
als <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Durchschnitt.<br />
16 ELTERN DAS GESUNDE KIND
FOTO: ERICKA MCCONNELL/GETTY IMAGES<br />
www.eltern.<strong>de</strong><br />
Ihr Kind isst wirklich zu wenig? Mit unseren Tipps auf<br />
<strong>Eltern</strong>.<strong>de</strong>/feinschmecker machen Sie ihm Lust aufs Essen.<br />
1. Der gelassene Blick<br />
Wie sieht Ihr Kind aus, wenn es in <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>wanne sitzt? Ehrlich:<br />
Besteht es wirklich nur aus Haut und Knochen? O<strong>de</strong>r<br />
könnte man es auch schlank und agil nennen?<br />
Es hat eine normale, gesun<strong>de</strong> Hautfarbe? Es spielt gern?<br />
Flitzt, klettert, tobt? Ist laut, lebhaft und wirkt zufrie<strong>de</strong>n?<br />
Dann ist <strong>das</strong> ein Grund, locker zu lassen. Ihr Kind ist okay.<br />
Mangelernährte Kin<strong>de</strong>r sind matt, lustlos und oft mü<strong>de</strong>, sie<br />
stolpern von einem Infekt in <strong>de</strong>n nächsten.<br />
2. Das Mampf-Tagebuch<br />
Auch wenn Sie die einzelnen Portionen mickrig fin<strong>de</strong>n,<br />
Sie wer<strong>de</strong>n erstaunt sein, was im Laufe <strong>de</strong>s Tages so alles<br />
zusammenkommt. Es hilft, einfach mal mitzuschreiben,<br />
was Ihr Kind isst und trinkt (auch im Kin<strong>de</strong>rgarten) – am<br />
besten mehrere Tage o<strong>de</strong>r eine ganze Woche lang. Oft<br />
summieren sich die Zwischenmahlzeiten und Naschereien<br />
ganz schön. Dazu kommt: Manche Kin<strong>de</strong>r trinken sich<br />
satt. Zwei Tassen Milch zum Frühstück ersetzen <strong>das</strong> ungeliebte<br />
Butterbrot ganz locker. Wer <strong>das</strong> persönliche Ernährungsprotokoll<br />
mit <strong>de</strong>n Empfehlungen <strong>de</strong>r Fachleute<br />
vom Dortmun<strong>de</strong>r Institut für Kin<strong>de</strong>rernährung vergleichen<br />
möchte, fin<strong>de</strong>t nach Alter gestaffelte Orientierungsmengen<br />
unter www.was-wir-essen.<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Specials für<br />
<strong>Eltern</strong>. Ganz wichtig: Die dort angegebenen Essensmengen<br />
sind Richtwerte. Es gibt Kin<strong>de</strong>r, die <strong>de</strong>utlich mehr<br />
und an<strong>de</strong>re, die <strong>de</strong>utlich weniger essen – und dabei völlig<br />
gesund sind.<br />
3. Die Gewichtskurve<br />
Ob es angemessen wächst und für Alter und Größe zu leicht<br />
o<strong>de</strong>r vielleicht doch gera<strong>de</strong> richtig ist, lässt sich mithilfe sogenannter<br />
Somatogramme überprüfen. Auf <strong>de</strong>n letzten Seiten<br />
<strong>de</strong>s gelben Untersuchungsheftes trägt <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rarzt<br />
Mess- und Wiegeergebnisse regelmäßig in Perzentilenkurven<br />
ein. Der Vorteil dieser Schaubil<strong>de</strong>r: Hier wer<strong>de</strong>n Dauertrends<br />
erfasst, nicht nur Momentaufnahmen. Solange sich Ihr Kind<br />
auf seiner Kurve stetig weiterentwickelt, besteht kein Grund<br />
zur Sorge. Genauer hinsehen muss man erst, wenn die Gewichtskurve<br />
einen <strong>de</strong>utlichen Knick zeigt.<br />
�<br />
Hyperaktiv?<br />
…an Magnesiummangel<br />
<strong>de</strong>nken!<br />
Unruhe, Nervosität,<br />
Hyperaktivität und<br />
Übererregbarkeit gehören zu<br />
<strong>de</strong>n sog. neuromuskulären<br />
Störungen und können durch<br />
einen Magnesiummangel<br />
ausgelöst wer<strong>de</strong>n.<br />
rezeptfrei in <strong>de</strong>r Apotheke<br />
Verla-Pharm unterstützt die<br />
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<strong>das</strong> einzige<br />
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– patentge<strong>schützt</strong> –<br />
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Magnesiocard ® Magnesium-Forschung<br />
5 mmol<br />
Wirkstoff: Magnesiumaspartat-hydrochlorid.<br />
Anwendungsgebiete: Nachgewiesener Magnesiummangel, wenn er Ursache<br />
für Störungen <strong>de</strong>r Muskeltätigkeit (neuromuskuläre Störungen, Wa<strong>de</strong>nkrämpfe)<br />
ist. Hinweis: Enthält zusätzlich zum Wirkstoff u.a. Sucrose (Zucker) (ca. 3,2 g,<br />
entspr. ca. 0,26 BE pro Btl.) und Lactose (im Aroma, < 5 mg pro Btl.).<br />
Stand: Dezember 2009<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen<br />
Sie Ihren Arzt o<strong>de</strong>r Apotheker.<br />
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laufen lernen<br />
18 ELTERN DAS GESUNDE KIND
Jetzt geht’s los!<br />
Für <strong>Eltern</strong> ist es wie ein kleines Wun<strong>de</strong>r – fürs Baby ein großes Abenteuer:<br />
laufen lernen! Die besten Hilfen, damit Ihr Kind allein <strong>vor</strong>ankommt!<br />
Anfangs...<br />
... braucht Ihr Baby noch alle viere. Vor <strong>de</strong>m ersten Geburtstag<br />
ist meist krabbeln angesagt. Vielleicht auch robben.<br />
O<strong>de</strong>r kugeln. O<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Po rutschen. Letztlich ist <strong>das</strong><br />
egal, Hauptsache, es geht <strong>vor</strong>wärts. Und Ihr Kind kommt<br />
endlich an seine Spielsachen ran, wenigstens solange sie auf<br />
<strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n liegen. Weil aber auch eine Kurzstrecke noch<br />
ziemlich anstrengend sein kann, muss man zwischendrin<br />
mal eine Pause machen und sich hinsetzen.<br />
Gute Hilfe ...<br />
... bieten Gitterbettchen, Sofa, Stuhl: Ihr Baby zieht sich an allem hoch. Wenn <strong>das</strong><br />
gelingt, ist die Befriedigung groß. Nur mit <strong>de</strong>m Hinsetzen klappt es oft noch nicht<br />
– Einjährige können die Knie noch nicht richtig beugen und lassen sich einfach<br />
nach hinten plumpsen. Ein paar blaue Flecken wird es geben. Aber keine Sorge:<br />
Nur wer ab und zu hinfällt, lernt, sich irgendwann mit <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n abzufangen.<br />
Was zum Schieben ...<br />
... ist i<strong>de</strong>al. Zum Beispiel ein Puppenwagen. Am besten, Sie bleiben immer in Reichweite,<br />
<strong>vor</strong> allem, wenn eine Treppe in <strong>de</strong>r Nähe ist. Was Babys, die schon stehen<br />
und ein paar Schritte gehen können, ebenfalls lieben: ein Sofa, an <strong>de</strong>m man sich<br />
entlanghangeln kann. O<strong>de</strong>r ein kleiner Parcours aus zusammengestellten Stühlen.<br />
Ein bisschen wackelig sind die ersten Schritte schon noch – aber wenn sich die<br />
Zehen in <strong>de</strong>n Teppich krallen, gibt <strong>das</strong> zusätzlichen Halt.<br />
Die Hand von Mama und Papa ...<br />
... ist die allerbeste Gehhilfe! Der Laufdrang eines Einjährigen ist kaum zu bremsen.<br />
Deshalb möchte Ihr Kind auch immer wie<strong>de</strong>r mal an Ihren Hän<strong>de</strong>n spazieren. Allerdings<br />
sollten Sie es nie zum Laufen überre<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn seine Muskeln und Gelenke<br />
trainieren sich selbst, und zwar nach und nach. Sind sie noch nicht so weit, scha<strong>de</strong>n<br />
ihnen die neuen Bewegungsabläufe eher. Falls Sie schon ungeduldig auf die ersten<br />
Schritte Ihres Kin<strong>de</strong>s warten – machen Sie sich erst mal keine Sorgen: Im Schnitt<br />
lernen Kin<strong>de</strong>r zwar mit 13 Monaten laufen, aber einige auch erst mit 18 Monaten,<br />
und <strong>das</strong> ist noch völlig in Ordnung.<br />
Rutschfeste Sohlen ...<br />
... wirken unspektakulär, sind aber <strong>vor</strong> allem auf rutschigen<br />
Bö<strong>de</strong>n wie Parkett und Fliesen unersetzlich. Wackelige<br />
Beinchen haben auf Gumminoppen o<strong>de</strong>r ganz weichen,<br />
biegsamen Le<strong>de</strong>rschläppchen einfach besseren Halt. Nur<br />
Barfußlaufen ist noch besser!<br />
�<br />
ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
19
laufen lernen<br />
Gern cool wie PAPA<br />
Unverzichtbar sind für<br />
Laufanfänger aber weiche,<br />
abrollbare Sohlen<br />
20 ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
Auf die GütesieGel Achten!<br />
Schuhe sind <strong>vor</strong> allem für draußen nötig, zum<br />
Schutz <strong>vor</strong> Kälte und Verletzungen. Die Sohle muss<br />
schön biegsam sein, damit <strong>de</strong>r Fuß gut abrollen<br />
kann. Und: Zwischen großen Zeh und Schuhspitze<br />
sollte man einen Daumen legen können.<br />
Achten Sie beim Schuhkauf am besten auf <strong>das</strong><br />
WMS-Zeichen: <strong>das</strong> Weiten-Maß-System <strong>de</strong>s<br />
Deutschen Schuhinstituts. Kin<strong>de</strong>rschuhe mit WMS-<br />
Zeichen sitzen gut und bieten Platz für<br />
Bewegung. Drei Kategorien gibt es: W=Weit,<br />
M=Mittel, S=Schmal. Sie stehen im Kin<strong>de</strong>rschuh<br />
direkt neben <strong>de</strong>r Größe.<br />
�<br />
�<br />
FOTOS: STEPHAN HOECK/GETTY IMAGES, MONALYN GRACIA/CORBIS
Wenn kleine Kin<strong>de</strong>r die Welt ent<strong>de</strong>cken, sollte sie<br />
nichts einschränken. Deshalb gibt es unsere Elefanten<br />
free Schuhe mit <strong>de</strong>r neuen fl exiblen Sohle. Sie ist so<br />
aufgebaut, <strong>das</strong>s sie sich je<strong>de</strong>r Bewegung <strong>de</strong>s Fußes i<strong>de</strong>al<br />
anpassen kann. Damit bekommen kleinen Ent<strong>de</strong>cker<br />
genau die Freiheit, die sie auf ihrem Weg brauchen.<br />
Jetzt bei &<br />
Kin<strong>de</strong>rfüße in besten Hän<strong>de</strong>n<br />
Die neue Freiheit<br />
für kleine Füße.<br />
www.elefanten.<strong>de</strong>
<strong>de</strong>nkanstoß<br />
Töpfchen-Training?<br />
Nur zu!<br />
22 ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
Aus Angst, ihrem Kind Gewalt anzutun, bereiten es viele <strong>Eltern</strong><br />
gar nicht mehr aufs Klo <strong>vor</strong>, stellt Familientherapeutin<br />
Nele Kreuzer fest. Und damit, so ihre These, riskieren sie Probleme
Von <strong>de</strong>r rolle?<br />
Wenn Vierjährige noch<br />
Win<strong>de</strong>ln tragen,<br />
ist was schiefgelaufen<br />
Seit einiger Zeit beobachte ich, <strong>das</strong>s „Sauberkeit“<br />
in vielen Familien wie<strong>de</strong>r zum Riesen-<br />
Thema gewor<strong>de</strong>n ist: Vierjährige mit Win<strong>de</strong>l,<br />
die fürs große Geschäft hinter <strong>de</strong>n Vorhang gehen und dann<br />
„Mama, fertig!“ rufen, Kin<strong>de</strong>rgartenkin<strong>de</strong>r mit chronischer<br />
Verstopfung, Mädchen und Jungen, die ihre <strong>Eltern</strong> mit <strong>de</strong>m<br />
Toilettengang erpressen.<br />
In <strong>de</strong>r Familienberatung sprechen mich immer mehr Mütter<br />
und Väter auf <strong>das</strong> Thema Sauberkeit an – o<strong>de</strong>r fragen<br />
in E-Mails: „Wir wollen unsere Tochter eigentlich nicht<br />
mehr wickeln. Aber sie macht nur in die Win<strong>de</strong>l. O<strong>de</strong>r gar<br />
nicht. Was sollen wir tun?“<br />
Ich bin mir sicher: Wenn ein Kind in wohlgesetztem<br />
Deutsch „Könntest du mir bitte die Win<strong>de</strong>l abnehmen?“<br />
sagt, dann ist was schief gelaufen. Da wur<strong>de</strong> etwas vernachlässigt,<br />
was früher selbstverständlich war: die Sauberkeitserziehung.<br />
Nennen wir es ruhig Töpfchentraining.<br />
Damit mich niemand falsch versteht: Mir ist völlig klar,<br />
<strong>das</strong>s die Kontrolle <strong>de</strong>r Ausscheidungen auch eine Frage<br />
<strong>de</strong>r körperlichen Reifung ist. Ein Kind muss seine<br />
Schließmuskeln beherrschen können – und die Nervenbahnen,<br />
die <strong>de</strong>m Gehirn „Blase“ o<strong>de</strong>r „Darm voll“ signalisieren,<br />
müssen ausgereift sein. In <strong>de</strong>r Regel ist <strong>das</strong><br />
am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s zweitens Lebensjahrs <strong>de</strong>r Fall, manchmal<br />
erst mit zweieinhalb.<br />
Tatsache ist, <strong>das</strong>s neun von zehn Kin<strong>de</strong>rn bis zu ihrem<br />
dritten Geburtstag <strong>de</strong>n Darm gut kontrollieren können, <strong>de</strong>r<br />
Rest ist spätestens ein Jahr später dazu in <strong>de</strong>r Lage. Vor<br />
diesem Hintergrund erstaunt die große Zahl von Mädchen<br />
und Jungen, die auch im Kin<strong>de</strong>rgartenalter noch mit Stinker<br />
am Po herumlaufen.<br />
Wie es zu dieser Entwicklung kommt? Mein Verdacht: <strong>Eltern</strong><br />
wollen es heute besser machen als ihre Großmütter.<br />
Die setzten ihre Kin<strong>de</strong>r oft schon mit <strong>de</strong>m ersten Geburtstag<br />
auf <strong>de</strong>n Topf, in <strong>de</strong>r Hoffnung, sie wür<strong>de</strong>n dann schneller<br />
trocken.<br />
Bis die Wissenschaftler uns verrieten, <strong>das</strong>s frühes Training<br />
wegen mangeln<strong>de</strong>r Reifung gar nichts bringt, ja die Kin<strong>de</strong>r<br />
sogar quält. Gleichzeitig spürten Krabbler dank immer besserer<br />
Win<strong>de</strong>ln kaum noch unangenehme Feuchtigkeit am<br />
Hintern. Und bald hieß es: Töpfchentraining? Das ist doch<br />
von <strong>vor</strong>gestern!<br />
Die Zurückhaltung <strong>de</strong>r <strong>Eltern</strong> ist sicher gut gemeint. Dahinter<br />
steckt <strong>de</strong>r ehrenwerte Wunsch, sein Kind gleichwertig<br />
zu behan<strong>de</strong>ln, ihm nichts <strong>vor</strong>zuschreiben, es mitbestimmen<br />
zu lassen. Und <strong>das</strong> Gefühl, <strong>de</strong>m Vierjährigen Gewalt<br />
anzutun, wenn man ihn auf <strong>de</strong>n Topf setzt.<br />
Aber <strong>das</strong> ist ein Missverständnis. Ein Kin<strong>de</strong>rgartenkind<br />
kann und will nicht alles mitentschei<strong>de</strong>n. Es kann sich<br />
nicht <strong>vor</strong>stellen, <strong>das</strong>s Aufs-Klo-Gehen praktischer ist als<br />
<strong>das</strong> Gewurstel mit <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>l. Wenn ihm seine <strong>Eltern</strong> also<br />
aus falsch verstan<strong>de</strong>ner Fürsorge o<strong>de</strong>r auch nur aus �<br />
ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
23
<strong>de</strong>nkanstoß<br />
24 ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
SELBST VERZIERT – so ein Topf bleibt nicht ungenutzt!<br />
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Unter www.eltern.<strong>de</strong>/topf<br />
zeigen wir Ihnen lustige und schräge<br />
Töpfchen. Da will kein<br />
Kind mehr in die Win<strong>de</strong>l machen!<br />
Gleichgültigkeit die Töpfchen-Nachhilfe verweigern, kann<br />
es sein, <strong>das</strong>s es auch nach vier Jahren noch begeistert mit<br />
seinem tragbaren Klosett herumrennt.<br />
Könnte es sein, <strong>das</strong>s manche Kin<strong>de</strong>r die Win<strong>de</strong>l auch <strong>de</strong>shalb<br />
gut fin<strong>de</strong>n, weil sie beim Wickel-Ritual die Aufmerksamkeit<br />
bekommen, für die Mutter und Vater im stressigen<br />
Familien- und Arbeitsalltag nicht immer die Zeit aufbringen?<br />
Dass die Aufmerksamkeit <strong>de</strong>r <strong>Eltern</strong> von Woche zu<br />
Woche größer wird, weil die ganze Win<strong>de</strong>lei sie doch mehr<br />
und mehr nervt?<br />
Nicht, <strong>das</strong>s es <strong>de</strong>r innigste Wunsch eines Kin<strong>de</strong>s wäre, seine<br />
<strong>Eltern</strong> zu erpressen, aber es sieht, <strong>das</strong>s es ein Mittel hat,<br />
mit <strong>de</strong>m es echt spannen<strong>de</strong> Reaktionen her<strong>vor</strong>rufen kann.<br />
Das Problem: Aus einem Machtkampf geht niemand als<br />
Sieger her<strong>vor</strong>. Wenn die <strong>Eltern</strong> drohen und Druck aufbauen,<br />
schaltet ein Kind auf stur.<br />
Deshalb: Machen Sie es an<strong>de</strong>rs! Ringen Sie sich frühzeitig<br />
zu einem – mo<strong>de</strong>raten – Töpfchentraining durch. Sie<br />
könnten zum Beispiel <strong>vor</strong> <strong>de</strong>m zweiten Geburtstag gemeinsam<br />
shoppen gehen und Ihr Kind seine „Kin<strong>de</strong>rtoilette“<br />
aussuchen lassen, egal ob in <strong>de</strong>r klassischen Form, als Nilpferd<br />
o<strong>de</strong>r Auto (nach meiner Erfahrung fühlen sich die<br />
meisten Kin<strong>de</strong>r mit Töpfchen wohler als mit einem Toilettenaufsatz).<br />
Wenn <strong>das</strong> eigene Klo da ist – erinnern Sie Ihr Kind regelmäßig<br />
daran. Sie können es alle zwei, drei Stun<strong>de</strong>n draufsetzen,<br />
sollten jedoch nicht enttäuscht sein, wenn anfangs nichts im<br />
Topf lan<strong>de</strong>t. Aber loben Sie es, wenn was drin ist.<br />
Wenn Sie <strong>das</strong> Training einige Tage durchhalten, wird Ihr<br />
Kind wahrscheinlich spätestens nach einer Woche von<br />
selbst auf seinen Thron gehen, wenn es muss. Manchmal<br />
auch erst kurz danach, aber solche Missgeschicke gehören<br />
anfangs dazu.<br />
Je entspannter Sie <strong>das</strong> Töpfchenthema nehmen, <strong>de</strong>sto leichter<br />
wird Ihrem Kind <strong>das</strong> Sauberwer<strong>de</strong>n fallen. Aber ganz<br />
ohne Ihre Hilfe geht’s eben nicht.<br />
�<br />
FOTOS: CHARLIE ROY/GETTY IMAGES, PINEAPPLE2/GETTY IMAGES, HALFDARK/GETTY IMAGES
Nichts sollte dich<br />
nachts wecken – nicht mal Feuchtigkeit.<br />
Normalerweise wecken dich selbst laute Geräusche nicht auf, aber wenn <strong>de</strong>ine Haut<br />
nur ein wenig feucht wird, kann <strong>das</strong> <strong>de</strong>inen Schlaf stören. Deshalb haben die neuen<br />
Pampers Baby-Dry extra saugfähige Zonen, die Feuchtigkeit noch schneller aufnehmen<br />
und wegschließen. Egal also, wie laut es draußen wird, du kannst dich auf bis zu 12 Stun<strong>de</strong>n<br />
Trockenheit verlassen. Für ungestörten, friedlichen Schlaf die ganze Nacht.<br />
Ruhige Nächte. Spannen<strong>de</strong> Tage.
hypochon<strong>de</strong>r<br />
26 ELTERN DAS GESUNDE KIND
Von Indianern<br />
und Krokodilstränen<br />
Die einen tapfer wie <strong>das</strong> Schnei<strong>de</strong>rlein, die an<strong>de</strong>ren<br />
wehleidig wie die Erbsenprinzessin: Warum reagieren Kin<strong>de</strong>r<br />
so unterschiedlich auf Schmerz und Krankheit?<br />
Ausgerechnet beim Familienfest! Die Kin<strong>de</strong>r<br />
rennen um die Tische. Jule stößt sich <strong>de</strong>n Kopf<br />
an. Ein Drama in drei Akten beginnt: Die Dreijährige<br />
schaltet eine Sirene an, <strong>das</strong>s an Unterhaltung nicht<br />
mehr zu <strong>de</strong>nken ist. Mama versucht zu trösten, drückt ihre<br />
Tochter und pustet <strong>das</strong> Aua weg. Doch Jules Alarmgeschrei<br />
verstummt nicht. Nun treten weitere Protagonisten hinzu.<br />
Oma sagt: „Das Kind ist aber wehleidig.“ Jules Taufpatin<br />
meint: „Sie will nur Aufmerksamkeit erregen.“ Und <strong>de</strong>r kleine<br />
Cousin Jonah stellt betreten fest: „Jule hat ganz dolles<br />
Aua. Die muss ins Krankenhaus!“<br />
Während<strong>de</strong>ssen zieht Mama genervt die zwei wichtigsten<br />
Utensilien aus ihrer Handtasche: Zaubercreme und Feenpflaster.<br />
Als die in ritueller Abfolge verabreicht sind, läuft<br />
Jule zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn. Zurück bleiben vier verrotzte<br />
Taschentücher, schiefe Blicke <strong>de</strong>r lieben Familie und ein<br />
Magengrummeln, <strong>das</strong> <strong>de</strong>r Mutter sagt: Hat sie dich mal<br />
wie<strong>de</strong>r rumgekriegt!<br />
Auf <strong>de</strong>r Heimfahrt grübeln Jules <strong>Eltern</strong>, warum ihr Kind<br />
so wehleidig ist. Vielleicht liegen Oma, Tante und Cousin<br />
doch nicht so daneben? Aber wer hat dann recht? Alle! Irgendwie.<br />
Der kleine Jonah zuallererst. Das bestätigt Dr.<br />
Holger Matthias Firnau von <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rschmerzambulanz<br />
<strong>de</strong>s Vodafone Stiftungsinstituts <strong>de</strong>r Vestischen Kin<strong>de</strong>r- und<br />
Jugendklinik in Datteln. Er fühlt kindlichen Schmerzen<br />
täglich auf <strong>de</strong>n Nerv. „Schmerz ist immer subjektiv“, �<br />
ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
27
hypochon<strong>de</strong>r<br />
betont Dr. Firnau. „Es gibt zahlreiche Hinweise, <strong>das</strong>s wir<br />
Schmerz von Geburt an unterschiedlich empfin<strong>de</strong>n, aber<br />
auch unterschiedlich gut unterdrücken können. Die Genetik<br />
spielt dabei eine Rolle, wir wissen nur noch nicht, in<br />
welchem Ausmaß. Ansonsten ist <strong>de</strong>r Umgang mit Schmerz<br />
großteils kulturell bedingt, erlernt, anerzogen, abhängig<br />
vom Temperament und kann auch psychische Auslöser<br />
haben“, erklärt Dr. Firnau. Sein Kollege aus <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rschmerzstation<br />
in Datteln, <strong>de</strong>r Diplompsychologe Michael<br />
Dobe, ergänzt: „Bei <strong>de</strong>r Untersuchung von Schmerz<br />
spielen immer drei Ebenen eine Rolle: die biologische, die<br />
psychologische und die soziale.“<br />
Heißt: Biologisch bedingt, erfährt je<strong>de</strong>r Mensch einen<br />
Schmerzreiz an<strong>de</strong>rs. Wie er darauf reagiert und damit umgeht,<br />
hängt von seiner psychischen Konstitution ab: Sorgen,<br />
schlechte Erfahrungen mit Schmerz sowie eine erhöhte Aufmerksamkeit<br />
für <strong>de</strong>n eigenen Körper können <strong>das</strong> Schmerzverhalten<br />
verstärken und die Bewältigung verzögern.<br />
Zu guter Letzt beeinflusst die nächste Umgebung die Handlungsweise<br />
eines Kin<strong>de</strong>s: Sind Krankheiten ein wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>s<br />
Thema in <strong>de</strong>r Familie? Wie gehen <strong>Eltern</strong> mit ihren<br />
Lei<strong>de</strong>n um? Wie reagieren sie, wenn ihr Kind sich wehtut?<br />
28 ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
Schwer Verletzt<br />
o<strong>de</strong>r nur leicht. Jetzt ist<br />
Trost <strong>das</strong> Wichtigste – und<br />
ernst genommen wer<strong>de</strong>n<br />
<strong>Eltern</strong> können in dieser Sache eine Menge falsch machen.<br />
Aber auch vieles richtig: wenn sie auf ihr Gespür, einen<br />
gesun<strong>de</strong>n Menschenverstand und <strong>de</strong>n gol<strong>de</strong>nen Mittelweg<br />
vertrauen. Im Normalfall können wir <strong>das</strong> tatsächliche Leid<br />
unserer Kin<strong>de</strong>r recht gut einschätzen. Sollten nach einem<br />
Sturz o<strong>de</strong>r während einer Erkrankung tatsächlich Zweifel<br />
an <strong>de</strong>r Harmlosigkeit bestehen, scha<strong>de</strong>t es nicht, <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rarzt<br />
zu konsultieren. Ansonsten gilt Regel Nummer eins:<br />
Das Kind ernst nehmen! Auch wenn’s nur ein – womöglich<br />
auch noch unsichtbarer – Kratzer ist. Denn <strong>das</strong> Kind lei<strong>de</strong>t<br />
in diesem Moment tatsächlich und braucht Trost. Vor allem,<br />
wenn Schreck, Angst, Scham und an<strong>de</strong>re Emotionen <strong>das</strong><br />
akute Leid begleiten. Denn die Schmerzbahnen im Gehirn<br />
sind eng verknüpft mit <strong>de</strong>n Zentren, in <strong>de</strong>nen Stress und<br />
Gefühle verarbeitet wer<strong>de</strong>n. Sie können <strong>de</strong>n Schmerz also<br />
tatsächlich verstärken.<br />
Während ein Kind sein Verhalten überhaupt nicht hinterfragt,<br />
haben <strong>Eltern</strong> großen Einfluss darauf, ob seine Reaktion<br />
auf Schmerz überzogen o<strong>de</strong>r angemessen wird.<br />
Daraus folgt Schritt Nummer zwei: In <strong>de</strong>n Arm nehmen,<br />
trösten, streicheln, pusten, wiegen, singen, murmeln –<br />
„nur bitte nicht so viel re<strong>de</strong>n“, for<strong>de</strong>rt Diplompsychologe<br />
FOTOS: MARTIN HOSPACH/FSTOP/CORBIS, BERND VOGEL/CORBIS, GLOWIMAGES/GETTY IMAGES
Michael Dobe: „Wir wissen aus <strong>de</strong>r Praxis, <strong>das</strong>s dies Wehleidigkeit<br />
verstärkt.“ Lieber nach <strong>de</strong>m Trösten rasch ablenken<br />
und sich wie<strong>de</strong>r normal verhalten. Damit tun sich<br />
manche Kin<strong>de</strong>r schwer.<br />
Das Vorbild hilft: Wenn Papa sich mit <strong>de</strong>m Hammer auf<br />
<strong>de</strong>n Daumen klopft – ein kurzes Autsch, einmal geschüttelt,<br />
Schulterzucken, egal, weiter geht’s!<br />
Und wie sieht’s mit trösten<strong>de</strong>n Zauberritualen aus? För<strong>de</strong>rn<br />
magische Salben und lustige Pflaster Wehleidigkeit? „Eigentlich<br />
nicht“, sagt Dr. Firnau: „Sie geben <strong>de</strong>m Umgang<br />
mit Schmerz eine Form und <strong>de</strong>m Kind <strong>das</strong> Gefühl, gut versorgt<br />
zu sein. Kin<strong>de</strong>r spielen gern – spielen wir mit!“<br />
�<br />
Meine<br />
Mama<br />
kennt<br />
sich aus.<br />
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zahnpflege<br />
ALLES SAUBER?<br />
Wenn Kin<strong>de</strong>r früh dran gewöhnt<br />
wer<strong>de</strong>n, kann<br />
Zähneputzen Spaß machen<br />
Gesun<strong>de</strong> Zähne –<br />
von Anfang an<br />
Zähne sind nicht nur zum Beißen da – son<strong>de</strong>rn wichtig für die gesamte<br />
Entwicklung Ihres Kin<strong>de</strong>s. Was Sie über die ersten Milchzähne wissen sollten<br />
Aua, ein Zahn kommt!<br />
Einen Zahn zu kriegen ist ein ganz natürlicher Prozess,<br />
<strong>de</strong>r eigentlich nicht wehtun dürfte. Trotz<strong>de</strong>m gibt es Kin<strong>de</strong>r,<br />
die darunter lei<strong>de</strong>n. Folgen<strong>de</strong>s kann ihnen helfen:<br />
l Beißen und kauen: am besten auf einem gekühlten<br />
Beißring (ohne Weichmacher; aus <strong>de</strong>m Kühlschrank,<br />
nicht tiefgekühlt!). Ebenfalls zum Draufrumkauen: Veilchenwurzel<br />
(bitte regelmäßig gründlich schrubben).<br />
l Homöopathische Kügelchen: zwei bis drei Globuli<br />
Chamomilla C12, wenn <strong>das</strong> Kind offensichtlich Schmerzen<br />
und eine rote Wange hat. An<strong>de</strong>re Möglichkeit: homöopathische<br />
Komplexmittel.<br />
l Leichte lokale Betäubungssalbe: dünn auf <strong>das</strong> geschwollene<br />
Zahnfleisch auftragen.<br />
l Schmerzzäpfchen: wenn nichts an<strong>de</strong>res hilft.<br />
l Bernsteinkettchen: Kann helfen, wenn die <strong>Eltern</strong> dran<br />
glauben. Wissenschaftliche Beweise gibt es nicht. Nur unter<br />
Aufsicht tragen lassen!<br />
30 ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
Milchzähne brauchen gute Pflege,<br />
weil sie …<br />
l nur dann richtig kauen und beißen und dabei gleichzeitig<br />
zur optimalen Entwicklung <strong>de</strong>r Kiefer beitragen können,<br />
wenn sie gesund sind;<br />
l Platzhalter für die bleiben<strong>de</strong>n Zähne sind. Muss ein<br />
Milchzahn gezogen wer<strong>de</strong>n, besetzen die Nachbarzähne<br />
die Lücke, und <strong>de</strong>r bleiben<strong>de</strong> Zahn fin<strong>de</strong>t keinen Platz;<br />
l wenn sie krank wer<strong>de</strong>n, nicht nur ihre Nachbarzähne<br />
anstecken, son<strong>de</strong>rn <strong>das</strong> Kind krankheitsanfällig machen;<br />
l fürs Sprechenlernen und <strong>das</strong> Bil<strong>de</strong>n von Lauten gebraucht<br />
wer<strong>de</strong>n.
FOTOS: IMAGE SOURCE/GETTY IMAGES, MAURITIUS IMAGES/SUPERSTOCK<br />
Deshalb: Putzen ab <strong>de</strong>m ersten Zahn<br />
Auch wenn’s lästig erscheint: Sobald <strong>de</strong>r erste Zahn<br />
her<strong>vor</strong>blitzt, sollte er geputzt wer<strong>de</strong>n. Schon<br />
damit sich <strong>das</strong> Kind von Anfang an daran gewöhnt.<br />
Zahnärzte empfehlen heute allerdings nicht mehr<br />
ein kleines Baumwollläppchen zum Reinigen <strong>de</strong>s ersten<br />
Zähnchens, son<strong>de</strong>rn gleich Bürste und Zahncreme.<br />
I<strong>de</strong>al ist eine Zahnbürste mit kleinem Kopf und<br />
extrem weichen Kunststoffborsten. Bei <strong>de</strong>r Zahnpasta<br />
sind sich Zahn- und Kin<strong>de</strong>rärzte uneins. Die einen<br />
raten, von Anfang an Kin<strong>de</strong>rzahncreme mit Fluorid<br />
zu verwen<strong>de</strong>n, die an<strong>de</strong>ren empfehlen fluoridfreie<br />
Zahncreme, dafür aber eine zusätzliche Kombitablette<br />
aus Fluorid und Vitamin D.<br />
Flaschenkaries:<br />
Lei<strong>de</strong>r immer noch ein Problem<br />
80 Prozent <strong>de</strong>r bei Kin<strong>de</strong>rn auftreten<strong>de</strong>n Karies betrifft<br />
nur 15 Prozent <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r. Einer <strong>de</strong>r Hauptgrün<strong>de</strong><br />
dafür: die sogenannte Nuckelflaschenkaries,<br />
die <strong>vor</strong> allem die Schnei<strong>de</strong>zähne zerstört. Sie bil<strong>de</strong>t<br />
sich, wenn Kin<strong>de</strong>r ständig am Fläschchen nuckeln: im<br />
Bett, im Kin<strong>de</strong>rwagen o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Autofahrt. Und<br />
zwar egal, was <strong>das</strong> Fläschchen enthält: ob gesüßten<br />
Tee, Milch o<strong>de</strong>r stark verdünnte Säfte. Sogar Wasser<br />
scha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Zähnen, weil sie ständig umspült wer<strong>de</strong>n.<br />
Aber natürlich richten süße Getränke <strong>de</strong>n größten<br />
Scha<strong>de</strong>n an; <strong>vor</strong> allem nachts, wenn <strong>de</strong>r letzte Schluck<br />
stun<strong>de</strong>nlang im Mund bleibt und kaum reinigen<strong>de</strong>r<br />
Speichel gebil<strong>de</strong>t wird. Deshalb bitte raus mit <strong>de</strong>r Flasche<br />
aus Bett und Kin<strong>de</strong>rwagen! Kin<strong>de</strong>r sollten nur<br />
trinken, wenn sie Durst haben bzw. zu <strong>de</strong>n Mahlzeiten.<br />
Und mit etwa einem Jahr brauchen sie ohnehin<br />
kein Fläschchen mehr. Ein Becher reicht. �<br />
zuckerfrei mit<br />
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Zähnchen kriegen ohne Qual<br />
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Bei <strong>de</strong>n ersten Anzeichen <strong>de</strong>s Durchbruchs <strong>de</strong>r ersten Zähnchen sollten<br />
Sie Dentinox - Gel N Zahnungshilfe sanft auf die Zahnleiste Ihres Babys<br />
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<strong>de</strong>r ersten Zähnchen und <strong>de</strong>s gesamten Milchgebisses.<br />
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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt o<strong>de</strong>r Apotheker.<br />
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Stand: 02/2011
stiftung kin<strong>de</strong>rgesundheit<br />
Gesundheit für alle<br />
Wir wollen, <strong>das</strong>s Ihr Kind gesund<br />
aufwächst. Die Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit stellt sich <strong>vor</strong><br />
32 ELTERN DAS GESUNDE KIND
FOTO: BIRGID ALLIG/CORBIS<br />
Kin<strong>de</strong>r sind Hoffnungsträger.<br />
Sie sind unsere Zukunft<br />
– unser höchstes<br />
Gut. Damit sie ihre Talente voll entfalten<br />
können, müssen wir alles für ihre<br />
Gesundheit tun. Deswegen gibt es die<br />
Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit. Sie hat bereits<br />
viele Projekte und Initiativen auf<br />
<strong>de</strong>n Weg gebracht.<br />
Dafür setzt sich die<br />
Stiftung ein<br />
Kampf gegen <strong>Allergien</strong><br />
Immer mehr Kin<strong>de</strong>r lei<strong>de</strong>n unter Heuschnupfen,<br />
Neuro<strong>de</strong>rmitis und Asthma.<br />
Damit wir mehr über Ursachen<br />
und Risikofaktoren erfahren, unterstützt<br />
unsere Stiftung die Langzeitstudie<br />
GINI. In <strong>de</strong>r „German Infant Nutritional<br />
Intervention Study“ wer<strong>de</strong>n<br />
mehr als 2000 Kin<strong>de</strong>r von Geburt an<br />
über mehrere Jahre beobachtet und<br />
untersucht. Die Ergebnisse nehmen<br />
Einfluss auf die allgemeinen Empfehlungen<br />
zur Säuglings- und Kin<strong>de</strong>rernährung.<br />
Keine Chance <strong>de</strong>m Übergewicht<br />
Etwa 15 Prozent unserer Kin<strong>de</strong>r sind<br />
zu dick. Um diese Entwicklung zu stoppen,<br />
sollen Kin<strong>de</strong>r schon im Kin<strong>de</strong>rgarten<br />
lernen und erleben, was gesun<strong>de</strong><br />
Ernährung be<strong>de</strong>utet. Die Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit<br />
hat <strong>de</strong>shalb gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>m Dr. von Haunerschen Kin<strong>de</strong>rspital<br />
<strong>de</strong>r Universität München und verschie<strong>de</strong>nen<br />
weiteren Partnern <strong>das</strong> Präventionsprojekt<br />
„TigerKids – Kin<strong>de</strong>rgarten aktiv“ auf<br />
<strong>de</strong>n Weg gebracht. Spielerisch wer<strong>de</strong>n<br />
Vorschulkin<strong>de</strong>r zu regelmäßiger Bewegung<br />
und gesun<strong>de</strong>r Ernährung geführt.<br />
Infos unter www.tigerkids.<strong>de</strong>.<br />
Für ältere Kin<strong>de</strong>r gibt es <strong>das</strong> erfolgreiche<br />
Programm „PowerKids“ (www.<br />
powerkids.<strong>de</strong>).<br />
Schluss mit <strong>de</strong>m Qualm!<br />
Die Stiftung wen<strong>de</strong>t sich entschie<strong>de</strong>n dagegen,<br />
<strong>das</strong>s Kin<strong>de</strong>r Tabakrauch ausgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n. Zu ihrem Schutz führen<br />
wir u. a. mit <strong>de</strong>m Deutschen Krebsforschungszentrum<br />
in Hei<strong>de</strong>lberg (DKFZ)<br />
und <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>szentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung eine Nichtraucher-<br />
Kampagne durch. Die Broschüre „Passivrauchen<strong>de</strong><br />
Kin<strong>de</strong>r – frühe Schädigung<br />
für ein ganzes Leben“ informiert über<br />
die Risiken <strong>de</strong>s (Passiv-)Rauchens (als<br />
PDF-Datei unter www.kin<strong>de</strong>rgesundheit.<strong>de</strong>).<br />
Säuglingstod – <strong>de</strong>m Schicksal<br />
trotzen<br />
Der Plötzliche Kindstod (SIDS, Sud<strong>de</strong>n<br />
Infant Death Syndrome) ist eine<br />
<strong>de</strong>r häufigsten To<strong>de</strong>sursachen im<br />
Säuglings alter. Forschungsergebnisse<br />
zeigen, <strong>das</strong>s die Rückenlage, <strong>das</strong> richtige<br />
Kin<strong>de</strong>rbett und eine rauchfreie<br />
Umgebung <strong>das</strong> Risiko für <strong>de</strong>n Plötzlichen<br />
Säuglingstod enorm senken.<br />
Die Stiftung unterstützt Informationskampagnen<br />
und <strong>de</strong>n Druck von Broschüren.<br />
Bitte helfen Sie uns!<br />
Als gemeinnütziger Verein ist die Stiftung<br />
Kin<strong>de</strong>rgesundheit auf Mitgliedsbeiträge,<br />
Spen<strong>de</strong>n und Schenkungen<br />
angewiesen. Sie können uns unterstützen<br />
durch:<br />
l eine Überweisung auf unser Spen<strong>de</strong>nkonto<br />
520 55 520 bei <strong>de</strong>r HypoVereinsbank<br />
München, BLZ 700 202 70,<br />
l Ihre Mitgliedschaft im Freun<strong>de</strong>skreis,<br />
<strong>de</strong>r die Stiftung bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit<br />
unterstützt, o<strong>de</strong>r<br />
l eine Schenkung – als Investition in<br />
die Zukunft unserer Kin<strong>de</strong>r.<br />
Weitere Informationen dazu fin<strong>de</strong>n Sie<br />
unter:<br />
www.kin<strong>de</strong>rgesundheit.<strong>de</strong>. �<br />
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klauen<br />
Das hab ich<br />
gefun<strong>de</strong>n!<br />
34 ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
Dass Dreijährige klauen, kommt <strong>vor</strong>. Aber als <strong>Eltern</strong> macht man sich doch Sorgen.<br />
Über die Grün<strong>de</strong> <strong>de</strong>r kindlichen Kleptomanie
FOTO: EMELY/CORBIS<br />
Es gibt Dreijährige, die stibitzen<br />
einfach, was ihnen<br />
gera<strong>de</strong> gefällt. Und wenn<br />
sie erwischt wer<strong>de</strong>n, lassen sie sich die<br />
abgefahrensten Ausre<strong>de</strong>n einfallen. Das<br />
hört sich dann in etwa so an: „Wo hast<br />
du <strong>de</strong>nn <strong>das</strong> Matchboxauto her?“ –<br />
„Ach <strong>das</strong>, hab ich im Wald gefun<strong>de</strong>n.“<br />
Was dahinter steckt, erklärt Hans Berwanger,<br />
Leiter <strong>de</strong>r Erziehungsberatungsstelle<br />
in Lichtenfels.<br />
Warum machen Kin<strong>de</strong>r<br />
lange Finger?<br />
„Von echtem Diebstahl kann man im<br />
Kin<strong>de</strong>rgartenalter gar nicht sprechen“,<br />
sagt Hans Berwanger. Und bezeichnet<br />
die Klauphase als normalen Teil <strong>de</strong>r<br />
Moralentwicklung. „Was richtig ist und<br />
was falsch, müssen Kin<strong>de</strong>r erst lernen.<br />
Um Moral, also etwa Sinn für Gerechtigkeit<br />
und Solidarität, zu entwickeln,<br />
muss man aber erst einmal sich selbst<br />
verstehen.“ Erst dann sei man imstan<strong>de</strong>,<br />
die Bedürfnisse an<strong>de</strong>rer Menschen<br />
zu respektieren. Grund<strong>vor</strong>aussetzung<br />
ist also: Selbstbewusstsein.<br />
Das wächst durch die Anerkennung <strong>de</strong>r<br />
Großen. Ersatzweise auch durch Statussymbole,<br />
sagt Berwanger: „Sein<br />
Selbst mit Besitztümern aufzuwerten ist<br />
für dieses Alter typisch. So ein Matchboxauto<br />
kann ein kleines Ich ungeheuer<br />
stärken.“ Der Gedanke dahinter:<br />
Wenn ich ein Auto habe, bin ich groß,<br />
so wie Papa.<br />
Sind manche Kin<strong>de</strong>r<br />
beson<strong>de</strong>rs gefähr<strong>de</strong>t?<br />
Das Beste: Kin<strong>de</strong>rgartenkin<strong>de</strong>r wissen,<br />
<strong>das</strong>s es Unrecht ist, an<strong>de</strong>ren etwas<br />
wegzunehmen. Eigentlich. Eine Untersuchung<br />
am Münchner Max-<br />
Planck-Institut für Kognitions- und<br />
Neurowissenschaften zeigt: 98 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Vierjährigen wissen, <strong>das</strong>s<br />
man nicht stehlen darf. Allerdings ist<br />
dieses Wissen nicht unbedingt mit<br />
moralischer Motivation verbun<strong>de</strong>n –<br />
also <strong>de</strong>r Bereitschaft, <strong>das</strong> Richtige zu<br />
tun, auch wenn es einem selbst Nachteile<br />
bringt.<br />
Manche Kin<strong>de</strong>r klauen so gut wie gar<br />
nicht. An<strong>de</strong>re haben mehr Schwierigkeiten<br />
mit <strong>de</strong>r „Mein-<strong>de</strong>in-Grenze“,<br />
wie Hans Berwanger es nennt. Zum<br />
Beispiel Kin<strong>de</strong>r, die zu früh teilen mussten<br />
– weil Geschwister da sind, o<strong>de</strong>r<br />
weil die <strong>Eltern</strong> ihr Eineinhalbjähriges<br />
schon im Sandkasten anhalten, seine<br />
Schaufel zu teilen. „Eigentlich logisch“,<br />
sagt <strong>de</strong>r Psychologe. „Wenn ständig<br />
ihre Grenzen überschritten wer<strong>de</strong>n, haben<br />
Kin<strong>de</strong>r wenig Gefühl dafür, wie es<br />
ist, wenn sie die Grenzen <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
überschreiten.“<br />
Wie reagiert man aufs<br />
Klauen richtig?<br />
Kin<strong>de</strong>r, die <strong>das</strong> mit <strong>de</strong>r Mein-<strong>de</strong>in-<br />
Grenze noch nicht hinkriegen, brauchen<br />
als Erstes eine eigene Schatzkiste,<br />
sagt Psychologe Berwanger: „Vielleicht<br />
sogar mit Schloss und Schlüssel.“ Öff-<br />
nen dürfe sie nur <strong>das</strong> Kind, „selbst<br />
wenn darin ein vergammeltes Wurstbrötchen<br />
liegt.“ Das Kind muss fühlen,<br />
<strong>das</strong>s sein Eigentum anerkannt wird.<br />
„Schau doch mal nach, ob da was drin<br />
ist, was dir nicht gehört?“ – <strong>das</strong> ist eine<br />
bessere Reaktion, als die Kiste eigenhändig<br />
zu durchstöbern.<br />
Und: die ganze Sache nicht zu hoch<br />
hängen! „Stehlen“ o<strong>de</strong>r „lügen“ sind<br />
einfach die falschen Worte. Besser:<br />
„Du wünschst dir zwar, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> <strong>de</strong>in<br />
Auto ist, aber es gehört dir nicht. Dass<br />
es <strong>de</strong>ins ist, hast du dir im Kopf ausgedacht.“<br />
Wenn die Reaktion <strong>de</strong>r <strong>Eltern</strong><br />
mit Humor gewürzt ist, kann ein Dreijähriger<br />
übrigens einen Fehler zugeben,<br />
ohne sein Gesicht zu verlieren.<br />
Aber am En<strong>de</strong> hilft nur Geduld, sagt<br />
Hans Berwanger. Denn auch Sozialverhalten<br />
lernen unsere lieben Kleinen nur<br />
durch: üben, üben, üben.<br />
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09/09
36 ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
Hilfe, mein Baby
FOTO: ABSODELS/GETTY IMAGES<br />
Meine Tochter ist acht Wochen alt und hat schon<br />
ihren eigenen Kopf. Sie will nicht mehr auf<br />
<strong>de</strong>m Rücken schlafen. Sie schreit trotz endloser<br />
Müdigkeit. Sobald ich sie allerdings auf <strong>de</strong>n Bauch lege, hat<br />
<strong>das</strong> Drama ein En<strong>de</strong>. „Du darfst sie nicht auf <strong>de</strong>n Bauch<br />
legen“, hämmert mein schlechtes Gewissen: „Der Plötzliche<br />
Kindstod!“ Aber wie hoch ist <strong>das</strong> Risiko wirklich?<br />
Das sagt <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rarzt:<br />
Dr. Tilman Kaethner, Arzt für Kin<strong>de</strong>r- und<br />
Jugendmedizin, Nor<strong>de</strong>nham<br />
„<strong>Eltern</strong>, die ihr Kind zum Schlafen auf <strong>de</strong>n Bauch legen,<br />
gehen ein Risiko ein. Der Plötzliche Kindstod ist die häufigste<br />
To<strong>de</strong>sart bei Babys im ersten Lebensjahr. Auch wenn heute<br />
nur noch 0,03 Prozent aller Kin<strong>de</strong>r eines Jahrgangs davon<br />
betroffen sind. 2008 starben in Deutschland daran 228 Babys<br />
– 1990 waren es noch 1300 Kin<strong>de</strong>r. Den historischen Tiefstand<br />
haben wir durch konsequente Aufklärung erreicht.<br />
Eines <strong>de</strong>r Risiken für <strong>de</strong>n Plötzlichen Kindstod ist nun mal<br />
die Bauchlage: Säuglinge, die auf <strong>de</strong>m Bauch schlafen, haben<br />
ein siebenmal höheres Risiko zu sterben.<br />
Für mich als Vater ein klarer Grund, mit <strong>de</strong>r Rückenlage <strong>vor</strong>zubeugen,<br />
nicht nur nachts, son<strong>de</strong>rn auch bei <strong>de</strong>n Tagesschläfchen.<br />
Übrigens: Auch die Seitenlage gilt nicht als optimal.<br />
Was <strong>das</strong> Risiko <strong>de</strong>s Plötzlichen Säuglingstods sonst noch<br />
senkt: ein eigenes Bettchen im <strong>Eltern</strong>schlafzimmer, eine<br />
Zimmertemperatur zwischen 16 und 18 Grad, Schlafsack<br />
statt Bett<strong>de</strong>cke, eine feste Matratze, kein Kopfkissen und,<br />
ganz wichtig, eine rauchfreie Wohnung.<br />
Die Erfahrung zeigt: Je<strong>de</strong>s Kind wird irgendwann auf<br />
<strong>de</strong>m Rücken schlafen, da müssen die <strong>Eltern</strong> einfach Nerven<br />
behalten.“<br />
schlafpositionen<br />
Das sagt die Physiotherapeutin:<br />
Annelie E. Adler, Praxis für Physiotherapie und neuro-<br />
physiologische Entwicklungsför<strong>de</strong>rung, Gehr<strong>de</strong>n<br />
„Kin<strong>de</strong>r nur noch auf <strong>de</strong>n Rücken zu legen halte ich für<br />
völlig falsch. Die <strong>Eltern</strong> wer<strong>de</strong>n durch diese Empfehlung<br />
so verrückt gemacht, <strong>das</strong>s sie ihre Kin<strong>de</strong>r auch in wachem<br />
Zustand nicht mehr auf <strong>de</strong>m Bauch liegen lassen. Dazu<br />
kommt, <strong>das</strong>s Babys heute nur noch in Bewegungsverhin<strong>de</strong>rungsmaschinen<br />
transportiert wer<strong>de</strong>n: Stichwort Autoschalen.<br />
Auch dort befin<strong>de</strong>n sie sich in Beugehaltung, wie<strong>de</strong>r in<br />
Rückenlage. Gleichzeitig erlebe ich in meiner Praxis immer<br />
mehr Kin<strong>de</strong>r mit Wahrnehmungs- und Koordinationsstörungen.<br />
Da gibt es für mich einen klaren Zusammenhang.<br />
Deshalb meine Bitte: Legen Sie Ihr Kind so oft wie möglich<br />
auf <strong>de</strong>n Bauch. Es muss ja nicht gera<strong>de</strong> zum Schlafen<br />
sein. Die Bauchlage ist wichtig für die gesun<strong>de</strong> Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s Gleichgewichtssinns: Das Baby hebt seinen Kopf, trainiert<br />
seine Rückenmuskulatur, lernt, wo oben und unten ist,<br />
stützt sich aus dieser Position auf die Unterarme, auf die<br />
Knie, auf die Füße.<br />
Nur so kann es die räumlichen Erfahrungen machen, die<br />
nicht allein für die Orientierung Voraussetzung sind, son<strong>de</strong>rn<br />
auch für unser Zeitgefühl, fürs Lernen überhaupt.“<br />
Das sagt die Mutter:<br />
Das hat man davon, wenn man Fachleute befragt: Am<br />
En<strong>de</strong> ist man zwar ein bisschen schlauer, aber genauso<br />
verwirrt wie <strong>vor</strong>her. Ich habe jetzt einen individuellen „Lageplan“<br />
beschlossen: Tagsüber, auf <strong>de</strong>r Krabbel<strong>de</strong>cke,<br />
wenn sowieso immer jemand dabei ist, darf Marlena oft<br />
auf <strong>de</strong>m Bauch liegen. Abends lasse ich sie auf <strong>de</strong>m Bauch<br />
einschlafen. Ist sie im Tiefschlaf, drehe ich sie auf <strong>de</strong>n<br />
Rücken. Das klappt in etwa 55 Prozent <strong>de</strong>r Fälle, ohne<br />
<strong>das</strong>s sie aufwacht. Am besten nach einer Viertelstun<strong>de</strong>,<br />
während <strong>de</strong>r ich alle zwei Minuten ans Bettchen schleiche<br />
und schaue, ob sie noch atmet.<br />
�<br />
ist ein Bauchschläfer<br />
Was tut man als Mutter, wenn sich <strong>das</strong> Kind einfach nicht an ärztliche<br />
Empfehlungen halten will? ELTERN-Redakteurin Sabine<br />
Grüneberg fragt zwei Experten – und trifft am En<strong>de</strong> ihre Entscheidung
Wun<strong>de</strong>r Natur: Die kleinen Füße sind<br />
<strong>das</strong> Erste, was <strong>Eltern</strong> von ihrem Kind zu<br />
spüren bekommen – und <strong>das</strong> Zarteste, was<br />
sie nach <strong>de</strong>r Geburt bewun<strong>de</strong>rn<br />
Magische Erziehung: Lesen Sie hier,<br />
warum Rapunzel, Aschenputtel und all die<br />
an<strong>de</strong>ren Märchenfiguren viel bessere<br />
Erziehungsberater sind als die Super-Nanny<br />
Zauberhafte I<strong>de</strong>en: Babys machen<br />
kreativ. Wir stellen Mamas, Papas<br />
und eine Großcousine <strong>vor</strong>, die sich zum<br />
Nähen und Basteln inspirieren ließen.<br />
Fünf tolle Einzelstücke zum Nachmachen<br />
I<strong>de</strong>aler Job: Eine Frau erzählt, wie man<br />
gleichzeitig als selbstständige Unternehmensberaterin<br />
und als Mutter von zwei<br />
kleinen Kin<strong>de</strong>rn erfolgreich sein kann<br />
Liebeserklärung<br />
*Wenn Träume<br />
Hand und Fuß<br />
bekommen, kann<br />
man wohl von<br />
einem Wun<strong>de</strong>r<br />
sprechen<br />
Unbekannt<br />
22 APRIL 2011_ELTERN<br />
Text Bigit Herrmann<br />
48<br />
112<br />
Frag doch mal<br />
Rapunzel<br />
ELTERN-Autorin Birgit Herrmann hat sich von Experten<br />
überzeugen lassen: Rapunzel, Aschenputtel<br />
und all die an<strong>de</strong>ren Märchenfiguren sind bessere<br />
Erziehungsberater als die Super-Nanny<br />
<strong>de</strong>signed<br />
by … Die<br />
… MAMA und PAPA. Babys<br />
machen kreativ – zumin<strong>de</strong>st diese<br />
fünf hier. Sie haben ihre<br />
<strong>Eltern</strong> und sogar die COUSINE zum<br />
Selbermachen inspiriert.<br />
Her ausgekommen sind ganz<br />
beson<strong>de</strong>re Dinge, die es nur einmal<br />
gibt. Nachmachen erlaubt!<br />
Weiblich,<br />
zwei Kin<strong>de</strong>r,<br />
CHEF<br />
Was aussieht wie BAUKLÖTZE, sind Coaching Tools<br />
Als Unternehmensberaterin weiß sie, <strong>das</strong>s Mütter ein<br />
betriebswirtschaftliches Risiko sind.<br />
Und als Mutter, wie schlimm es ist, <strong>de</strong>shalb abserviert<br />
zu wer<strong>de</strong>n. Mit diesem Wissen machte<br />
Uta von Boyen sich selbstständig. Ein Erfolgsmo<strong>de</strong>ll<br />
*Oft sind es die kleinsten<br />
Füße, die die größten<br />
Spuren hinterlassen<br />
Abraham Lincoln<br />
Die Liebesgeschichte zwischen <strong>Eltern</strong> und<br />
Kind beginnt mit <strong>de</strong>n Füßen.<br />
Sie sind <strong>das</strong> Erste, was Mütter zu spüren<br />
bekommen, und <strong>das</strong> zarteste,<br />
was wir nach <strong>de</strong>r Geburt bewun<strong>de</strong>rn.<br />
Eine Hommage in Bil<strong>de</strong>rn<br />
Fußnoten*<br />
I<strong>de</strong>e Sabine Grüneberg Fotos Sandra Seckinger<br />
Interview Ulrike Blieffert Fotos Andreas Pohlmann<br />
Führungskraft mit FLÄSCHCHEN? Hier klappt <strong>das</strong><br />
Was ist in <strong>de</strong>r ROTEN KISTE? Fynn beschäftigt sich selbst<br />
Jetzt am Kiosk<br />
ELTERN– für <strong>das</strong> spannen<strong>de</strong> Leben mit Kind<br />
106<br />
ELTERN_APRIL 2011<br />
Kind & Job<br />
Parkett, mo<strong>de</strong>rne Gemäl<strong>de</strong>: Ihr<br />
Büro ist groß, hoch und hell, ein Altbau in<br />
Flügeltüren,<br />
bester Münchner Lage. Diese Räume stellen<br />
sofort klar, <strong>das</strong>s Uta von Boyen sich<br />
nicht damit zufrie<strong>de</strong>n gibt, als Mutter ein<br />
bisschen was dazuzuverdienen. Sie stickt<br />
keine Krönchen auf Lätzchen, sie hat eine<br />
Krone im Logo ihrer eigenen Firma. Die<br />
Unternehmensberaterin selbst ist dann viel<br />
kleiner als erwartet und trägt zum Business-Outfit<br />
ihren zweiten Sohn Fynn auf<br />
<strong>de</strong>m Arm. Sie spricht schnell, wirkt dabei<br />
aber ganz und gar nicht hektisch.<br />
ELTERN: Ihr Sohn kommt immer<br />
mit ins Büro?<br />
UTA VON BOYEN: Ja, wenn es interne<br />
Termine gibt, schon. Wenn die Beziehung<br />
gut ist, ist er auch mal bei unkritischen<br />
Kun<strong>de</strong>ngesprächen dabei. Es<br />
gibt schon mal <strong>de</strong>n einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
komischen Blick, aber <strong>de</strong>n kann ich<br />
mittlerweile besser aushalten.<br />
Sagen Sie was dazu?<br />
Ich versuche, mich dann blö<strong>de</strong>rweise<br />
zu entschuldigen.<br />
Aha, daran müssen Sie aber noch<br />
arbeiten.<br />
Ja, <strong>das</strong> muss ich wirklich. Das ärgert<br />
mich auch an mir selber. Ich will da aber<br />
keine große Diskussion anzetteln, son<strong>de</strong>rn<br />
möglichst schnell auf <strong>de</strong>n Punkt<br />
kommen. Ich erlaube mir dann auch<br />
mal, Fynn bei meinen Mitarbeitern abzugeben.<br />
Das ist natürlich Luxus.<br />
Stimmt, dazu muss man Chefin<br />
sein. Was wäre, wenn die Kolleginnen<br />
auch alle Kin<strong>de</strong>r dabeihätten?<br />
113<br />
23<br />
Märchen<br />
a● Als mein Großer ins Märchenalter kam, ASCHENPUTTEL ● <strong>de</strong>rer ebenso wenig wahr wie die eigenen.<br />
war ich skeptisch: Ist <strong>das</strong> nicht alles zu Stichworte zur Erinnerung: Böse Stief- Sie wer<strong>de</strong>n mit Blut im Schuh ertappt, und<br />
grausam? Viel zu brutal, einfach nicht <strong>das</strong> familie – Tauben als Helfer beim Linsen- die Tauben hacken ihnen die Augen aus.<br />
Richtige <strong>vor</strong>m Schlafengehen?<br />
zählen – Kleid, <strong>das</strong> vom Bäumchen am Offensichtlich macht Rücksichtslosigkeit<br />
„Märchen sind <strong>das</strong> Beste, was einem Kind Grab <strong>de</strong>r Mutter herabfällt – Ball <strong>de</strong>s blind und beschränkt <strong>das</strong> Denken.<br />
passieren kann“, fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Kieler Psycho- Prinzen – Suche nach <strong>de</strong>r „richtigen Und ich? Staune nicht schlecht, als mein<br />
loge Armin Krenz. Sie vermitteln Werte Prinzessin“ mit <strong>de</strong>m verlorenen Schuh Sohn nach <strong>de</strong>m Märchen quietschver-<br />
wie Fleiß, Geduld und Gerechtigkeit, be- Darum geht es: Demütigung, Selbstvergnügt und tränentrocken aufspringt und<br />
reichern <strong>de</strong>n Wortschatz, „und sie schaftrauen, Rücksichtnahme. Und außer<strong>de</strong>m: meint: „Heute will ich mal mit <strong>de</strong>m anfen<br />
nichts Geringeres, als die kindliche Patchwork-Stress<br />
<strong>de</strong>ren Leo spielen.“ Alles wie<strong>de</strong>r gut.<br />
Psyche zu festigen“. An<strong>de</strong>re sprechen gar Warum es noch aktuell ist: „Du bist Nicht aus <strong>de</strong>m Kopf geht mir auch dies:<br />
von Superdoping für Kin<strong>de</strong>rhirne. nicht mehr mein Freund“, „Du Stinker“ Elfie Horak sagt, Aschenputtel sei ein<br />
Grausamkeiten, Hexen, Spinnrä<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r „Haha, <strong>de</strong>r Arif re<strong>de</strong>t komisch“ – so Märchen für Patchwork-Familien. Wie<br />
und Küchenmäg<strong>de</strong> sollen unsere Kin<strong>de</strong>r was ist im Kin<strong>de</strong>rgartenalter an <strong>de</strong>r Tages- unsere. Rücksicht, Ausschluss, Gemein-<br />
also auf ihr Leben im dritten Jahrtausend ordnung. Erwachsene sagen dann etwas heiten zwischen <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn meines<br />
<strong>vor</strong>bereiten? „Na klar“, sagt Krenz, <strong>de</strong>r wie: „So gehen wir nicht miteinan<strong>de</strong>r um. Freun<strong>de</strong>s und meinen bei<strong>de</strong>n gehören<br />
Erzieherinnen unter an<strong>de</strong>rem in Psycho- Das müsst ihr noch lernen.“ Elfi Horak zum Alltag. „Wie Kin<strong>de</strong>r eine Trennung<br />
logie <strong>de</strong>r Märchen fortbil<strong>de</strong>t, „Märchen wür<strong>de</strong> nichts <strong>de</strong>rgleichen sagen, son<strong>de</strong>rn verarbeiten, hängt davon ab, ob sie weiter<br />
machen die Welt überschaubar.“ meinem heulen<strong>de</strong>n Sohn, <strong>de</strong>r nicht zum Kontakt zum an<strong>de</strong>ren <strong>Eltern</strong>teil haben<br />
Die Hamburger Psychologin und Kin<strong>de</strong>rgeburtstag eingela<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>, mit können (wie Aschenputtel zur Mutter),<br />
Märchenexpertin Elfie Horak stimmt Aschenputtel antworten.<br />
ob Materielles eine zu große Rolle spielt,<br />
<strong>de</strong>m zu: „Kin<strong>de</strong>r leben heute in einer Die Botschaft: Auch wenn dir übel mit- und ob <strong>de</strong>r neue <strong>Eltern</strong>teil zu schnell ei-<br />
immer komplexeren Welt. Märchen sind gespielt wird, du dich allein gelassen ne positive Beziehung erwartet“, erklärt<br />
wie ein Navigationssystem, <strong>das</strong> auf spie- fühlst (die Mutter stirbt), es gibt einen Horak. Wow. Das steckt alles drin.<br />
lerische Art und Weise vermittelt, worauf Ausweg. „Das Märchen erklärt, wie man<br />
es ankommt.“ Die Einteilung in Gut und eine solche Situation verän<strong>de</strong>rn kann, um<br />
● RAPUNZEL ●<br />
Böse, die klaren Symbole machen Kin- danach stabil und selbstbewusst seinen Stichworte zur Erinnerung: Eine Frau<br />
<strong>de</strong>rn <strong>das</strong> Verstehen leicht. Märchen ver- Platz einzunehmen“, sagt Horak. Aschen- gelüstet es nach Rapunzeln aus <strong>de</strong>m vermitteln:<br />
In welcher Lebenskrise du dich puttel begibt sich nicht auf eine Stufe mit botenen Garten – Mann wird beim Klau-<br />
auch befin<strong>de</strong>st, du kannst <strong>de</strong>ine Ängste <strong>de</strong>n materialistischen Schwestern, fängt en von Zauberin erwischt und verspricht<br />
überwin<strong>de</strong>n, Her ausfor<strong>de</strong>rungen bewäl- nicht an zu zanken o<strong>de</strong>r Klei<strong>de</strong>r und sein erstes Kind – Kind wird in <strong>de</strong>n Turm<br />
tigen, wie klein und schwach du dich Schmuck einzufor<strong>de</strong>rn. Sie pflanzt statt- gesperrt – Zutritt nur über die herunter-<br />
auch fühlen magst. „Besser kann man ei<strong>de</strong>ssen etwas von innerem Wert auf <strong>de</strong>m gelassenen Haare – Königssohn – Rausne<br />
optimistische Lebenseinstellung nicht Grab ihrer Mutter, <strong>de</strong>n Reisig.<br />
wurf – Wüste – Happy End<br />
vermitteln“, fin<strong>de</strong>t Horak. „Märchen Ein Kind muss seine Bedürfnisse erst ken- Darum geht es: Loslassen können, Selbst-<br />
sind Lebensweisheiten, die über die Jahrnen, um sie einzufor<strong>de</strong>rn. Rücksichtnahbestimmung, unerfüllter Kin<strong>de</strong>rwunsch<br />
hun<strong>de</strong>rte Bestand behalten haben – ein me muss immer Selbstbewusstsein im Ge- Warum es noch aktuell ist: Ich habe<br />
Schatz, <strong>de</strong>n es zu hüten gilt.“ Ich las mich päck haben, <strong>das</strong> heißt: Ich kenne meine eine Freundin. Die hebt ihre Tochter auf<br />
mit Expertenbegleitung noch einmal Bedürfnisse und for<strong>de</strong>re sie ein – aber so, ein Po<strong>de</strong>st: „Julia kann schon..., Julia<br />
ein – und fand tatsächlich je<strong>de</strong> Menge <strong>das</strong>s ich an<strong>de</strong>ren nicht scha<strong>de</strong>. Die Schwes- möchte ..., Julia wird mal ...“ Egal, was<br />
wertvolle Anregungen:<br />
tern dagegen nehmen die Bedürfnisse an- Julia macht – sie ist toll. So viel Aufmerk-<br />
ELTERN_APRIL 2011<br />
49<br />
ELTERN_APRIL 2011<br />
„Mitohrhase“<br />
für Charlotte, 7 Monate<br />
Homema<strong>de</strong><br />
Text Britta Barchet<br />
I<strong>de</strong>e hatte Großcousine Giovanna. Sie ist zwölf<br />
und hat für Charlotte <strong>das</strong> Kerlchen erfun<strong>de</strong>n. Dann<br />
überre<strong>de</strong>te sie ihren Musiker-Papa Marcello, sich an<br />
die Nähmaschine zu setzen.<br />
Man braucht: schöne Stoffreste (einmal gewaschen<br />
und gebügelt), waschbare Bio-Füllwatte und Wollfa<strong>de</strong>n<br />
(Stickgarn), eine Nähmaschine.<br />
So haben Giovanna und Marcello es gemacht:<br />
Eine einfache Figur erfin<strong>de</strong>n, auf Pappe zeichnen und<br />
ausschnei<strong>de</strong>n (dabei Körper, Ohren, Arme und Beine<br />
als einzelne Teile behan<strong>de</strong>ln). Alle Teile zweimal auf <strong>de</strong>n<br />
Stoff übertragen und mit 5 mm Nahtzugabe zuschnei<strong>de</strong>n.<br />
Als Erstes jeweils Vor<strong>de</strong>r- und Rückseite von<br />
Ohren, Armen und Beinen auf links zusammennähen,<br />
kleine Öffnung lassen, wen<strong>de</strong>n, mit etwas Watte befüllen,<br />
Öffnung zunähen. Ein Rumpfteil nehmen (linke Stoffseite<br />
zeigt nach unten) und die fertigen Ohren, Arme und<br />
Beine an die richtigen Stellen legen: Die Teile liegen auf<br />
<strong>de</strong>m Rumpf und zeigen zur Körpermitte, nicht nach außen!<br />
(Am besten mit Steckna<strong>de</strong>ln fixieren). Darauf <strong>das</strong><br />
zweite Rumpfteil legen (linke Stoffseite zeigt nach<br />
oben). Dieses Sandwich am Rand entlang zusammennähen,<br />
am Kopf oben ein größeres Loch lassen. Das<br />
Ganze wen<strong>de</strong>n (Ohren, Arme und Beine zeigen jetzt<br />
nach außen!) und mit Füllwatte ausstopfen. Am Schluss<br />
von Hand <strong>de</strong>n Kopf zunähen und <strong>das</strong> Kerlchen mit<br />
einem Gesicht (keine Knöpfe!), einem Bauchnabel<br />
o<strong>de</strong>r einem Namen besticken.<br />
Gedauert hat es: etwa 3 Stun<strong>de</strong>n.<br />
Kosten: ab 10 Euro, im Ergebnis aber unbezahlbar!<br />
Und Charlotte? Liebt ihr Kerlchen, weil <strong>das</strong> Einschlafen<br />
damit viel schneller geht.<br />
107
Kin<strong>de</strong>r wachsen sehen<br />
Wie es ist, wenn Mädchen und Jungen ihren<br />
Körper ent<strong>de</strong>cken. Wie <strong>Eltern</strong> mit ihnen<br />
darüber sprechen sollten: Alles über Kin<strong>de</strong>r<br />
und Sexualität im neuen ELTERN-Extra<br />
Ärzten vertrauen<br />
Eine große Leserumfrage zeigt, was <strong>Eltern</strong><br />
heute von ihrem Kin<strong>de</strong>rarzt halten,<br />
was sie an ihm schätzen – und wo sie noch<br />
Verbesserungsbedarf sehen<br />
Mit Hasen kuscheln<br />
Langohren, mit <strong>de</strong>nen man wun<strong>de</strong>rbar<br />
spielen, schmusen und einschlafen kann –<br />
zum Kaufen und zum Selbermachen<br />
Den Mut nicht verlieren<br />
Eine Mutter schreibt, wie es ist, drei Babys<br />
in <strong>de</strong>r Schwangerschaft zu verlieren.<br />
Und was ihr am meisten geholfen hat, die<br />
Fehlgeburten zu überwin<strong>de</strong>n<br />
Extra<br />
Text Sabine Lotz<br />
Von wegen, <strong>Eltern</strong> seien heute überängst- Als wir <strong>de</strong>n Fragebogen entwickelten,<br />
lich und wür<strong>de</strong>n bei je<strong>de</strong>m Pipifax zum haben wir eine Liste mit Eigenschaften<br />
Kin<strong>de</strong>rarzt rennen: Der häufigste Grund, erstellt, die ein i<strong>de</strong>aler Kin<strong>de</strong>rarzt unserer<br />
<strong>de</strong>r in die Praxis führt, ist unserer Umfra- Meinung nach besitzen müsste. Von<br />
ge zufolge eine Vorsorge-Untersuchung. „nett“ bis zu „nie überfülltes Wartezim-<br />
So gut sind<br />
42 Prozent haben dies angekreuzt. An mer“. Wir waren skeptisch, ob irgen<strong>de</strong>in<br />
zweiter und dritter Stelle folgen Erkäl- Kin<strong>de</strong>rarzt all diesen Wünschen entspretungen<br />
mit 26 Prozent und Impftermine chen könnte. Damit lagen wir daneben:<br />
mit knapp 23 Prozent. Keine große Rolle Es scheint sogar je<strong>de</strong> Menge Ärzte zu ge-<br />
spielen dagegen Magen-Darm-Geben, die etliche o<strong>de</strong>r gar alle unserer<br />
schichten (1,2 Prozent) o<strong>de</strong>r Verletzungen Wünsche erfüllen!<br />
(0,4 Prozent). Die meisten <strong>Eltern</strong> (51,9 Gefragt, was sie an ihrem Kin<strong>de</strong>rarzt<br />
Prozent) suchen drei- bis fünfmal im Jahr gut fin<strong>de</strong>n, machten unsere Fragebogenunsere<br />
Kin<strong>de</strong>rärzte!<br />
o<strong>de</strong>r seltener <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rarzt auf. Teilnehmerinnen ihre Kreuzchen bei „ru-<br />
Die Wartezeiten dort halten sich enthig und gelassen“ (78,3 Prozent), „sougegen<br />
<strong>de</strong>m, was man allgemein über Praverän und kompetent“ (75,3 Prozent),<br />
xen hört, in Grenzen: Einen Termin be- „nett“ (72,6 Prozent), „untersucht mein<br />
kommen 46,6 Prozent innerhalb weniger Kind gründlich“ (70,1 Prozent), „hat ein<br />
Tage, und selbst wer unangemel<strong>de</strong>t sehr nettes Team“ (57,8 Prozent), „macht<br />
kommt, sitzt zum Großteil (60 Prozent) nichts über meinen Kopf hinweg“ (54,9<br />
kürzer als eine Stun<strong>de</strong> im Wartezimmer. Prozent). Nur verschwin<strong>de</strong>nd wenige,<br />
Offenbar gehen eher die Mütter mit nämlich 0,7 Prozent, bemängeln, <strong>das</strong>s<br />
<strong>de</strong>m Kind zum Arzt – <strong>de</strong>nn nicht einmal „nichts davon“ auf ihren Doc zutreffe.<br />
56 % zwei Prozent <strong>de</strong>r Antworten stammten Sensationelle 89,8 Prozent <strong>de</strong>r Ein-<br />
von Vätern. Zu mehr als 98 Prozent haben sen<strong>de</strong>r wür<strong>de</strong>n sich wie<strong>de</strong>r für ihren<br />
Mütter <strong>de</strong>n Fra- Arzt entschei<strong>de</strong>n. Erstaunlich – und<br />
<strong>de</strong>r Pädiater nehmen sich genug Zeit gebogenausge- gleichzeitig verständlich, wenn man<br />
füllt, <strong>de</strong>r in liest, wie sie sich nach <strong>de</strong>n Besuchen in<br />
ELTERN und <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rarztpraxis fühlen: beruhigt<br />
auf eltern.<strong>de</strong> und zuversichtlich (69,5 Prozent), gut<br />
erschienen ist. Herzlichen Dank an alle, informiert (50,7 Prozent) und unter-<br />
120 APRIL 2011_ELTERN<br />
die sich dafür Zeit genommen haben! stützt (43,3 Prozent).<br />
2021 Fragebögen haben wir ausge- Immerhin haben aber auch 26,9 Prowertet<br />
und können uns nun ein recht zent <strong>de</strong>r Frauen, die an unserer Umfrage<br />
gutes Bild davon machen, wie zufrie<strong>de</strong>n teilnahmen, schon einmal einen neuen<br />
unsere Leserinnen und Userinnen mit ih- Pädiater gesucht (7,2 Prozent mehrfach).<br />
rem Kin<strong>de</strong>rarzt sind. Die Ergebnisse spie- Hauptgrund (60,4 Prozent): Unzufriegeln<br />
<strong>vor</strong>wiegend die Online-Befragung <strong>de</strong>nheit mit <strong>de</strong>m Arzt.<br />
wi<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>nn fast alle Fragebögen wur<strong>de</strong>n Den einen waren die Wartezeiten zu<br />
am Computer ausgefüllt.<br />
lang, an<strong>de</strong>re ärgerten sich, <strong>de</strong>r Arzt sei<br />
121<br />
Hasen<br />
116<br />
Fehlgeburt<br />
Eigentlich<br />
habe ich<br />
70<br />
SELBER MACHEN Finger eines Strickhandschuhs<br />
abschnei<strong>de</strong>n und<br />
einsäumen, Kuppen ausstopfen, Kopf<br />
abbin<strong>de</strong>n, Gesicht aufsticken,<br />
Ohren und Pfoten aus Filz drannähen<br />
– fertig sind die Fingerpuppen-<br />
Häschen. Nähere Anleitung (nur<br />
in Englisch) im Buch „Happy Gloves“,<br />
HP Tra<strong>de</strong>, 10,80 Euro<br />
Hochsaison für Hasen<br />
Langohr-Alarm! Hier kommt die Konkurrenz für <strong>de</strong>n<br />
Osterhasen: Löffelträger zum Kuscheln, Spielen und Schlummern<br />
fünf Kin<strong>de</strong>r<br />
Wenn ein Baby im Bauch stirbt,<br />
reagiert je<strong>de</strong> Frau auf ihre ganz eigene Art:<br />
ELTERN-Autorin Kerstin Güntzel, Mutter<br />
zweier Töchter, verlor drei Babys in <strong>de</strong>r<br />
Schwangerschaft. Hier beschreibt sie, wie ihr<br />
<strong>vor</strong> allem eine Art Galgenhumor half,<br />
ihre Fehlgeburten zu überwin<strong>de</strong>n.<br />
Und loszulassen<br />
Die Lust ihrer Kin<strong>de</strong>r am eigenen Körper ist für die<br />
meisten <strong>Eltern</strong> ein schwieriges Thema. Wie damit umgehen,<br />
wie darüber sprechen? Lesen Sie in diesem Extra Antworten<br />
auf diese wichtigen Fragen – und profitieren Sie von <strong>de</strong>n<br />
Tipps unserer Expertin: wie Sie Ihre Kin<strong>de</strong>r in ihrer sexuellen<br />
Entwicklung begleiten und <strong>vor</strong> Missbrauch schützen können<br />
Text Nora Imlau<br />
So entwickelt<br />
sich die<br />
Sexualität<br />
Ihres Kin<strong>de</strong>s<br />
52 ELTERN_APRIL 2011<br />
53<br />
Jetzt bestellen!<br />
Wie zufrie<strong>de</strong>n sind Sie mit Ihrem Kin<strong>de</strong>rarzt? Das<br />
hatten wir Sie im Dezemberheft gefragt.<br />
Die Auswertung unserer Umfrage zeigt Erfreuliches:<br />
Zwar wechseln viele einmal <strong>de</strong>n Arzt –<br />
haben dann aber <strong>de</strong>n Richtigen gefun<strong>de</strong>n<br />
1_ Strickhase mit Rassel von<br />
Spiegelburg, 12,95 Euro, www.<br />
nostalgieimkin<strong>de</strong>rzimmer.<strong>de</strong><br />
2_ Frottee-Schnuffelhase, 14<br />
Euro, www.ostwald-berlin.<strong>de</strong><br />
3_ Musik-Hase, Filzspieluhr,<br />
39,90 Euro, www.lillefolk.<strong>de</strong><br />
4_ Schräger Hase „Puppchen“,<br />
auch in Rot, 19,95 Euro,<br />
www.blutsgeschwister.<strong>de</strong><br />
5_ Kuschelhase „Cordy Roy<br />
Bunny klein“ von Jellycat,<br />
ca. 14,50 Euro, über eigemannbryson@googlemail.com<br />
6_ Häkel-Hase von Sebra, pinkviolett<br />
o<strong>de</strong>r grün-blau,<br />
15,50 Euro, www.takatomo.<strong>de</strong><br />
7_ „Happy Kaninchen“,<br />
35 Euro, www.steiff.com<br />
ELTERN_APRIL 2011 117<br />
Kerstin Güntzel, 35,<br />
war in fünf Jahren<br />
fünfmal schwanger.<br />
Drei Kin<strong>de</strong>r hat<br />
sie verloren, zwei<br />
wollten bleiben:<br />
Elena, 5, und Laia, 1<br />
Umfrage<br />
LEUCHTHASE Lumilove Nachtlicht,<br />
32,95 Euro, www.mababique.<strong>de</strong><br />
dDas achte Weltwun<strong>de</strong>r erlebte ich in <strong>de</strong>n Jahren 2008 Das zweite Kind: ein Nordlicht<br />
und 2009. Je<strong>de</strong>nfalls beinahe. Denn damals war ich Wenige Monate später war ich wie<strong>de</strong>r schwanger.<br />
fast zwei Jahre lang schwanger. In dieser turbulenten Doch auch dieses Mal wuchs unser Kind nicht einfach<br />
Zeit schwankte meine Laune zwischen <strong>de</strong>m Phlegma <strong>vor</strong> sich hin, wie es an<strong>de</strong>re Babys im Bauch ihrer Müt-<br />
eines Faultiers und <strong>de</strong>r Reizbarkeit einer hungrigen ter tun: Ich reiste im vierten Monat quer durch Nor-<br />
Hyäne. Die meisten Schwangeren kennen diese Welwegen, als ich zu bluten anfing. Nein, bitte, nicht<br />
len. Doch bei mir war es extremer. Denn immer schon wie<strong>de</strong>r! Nicht jetzt! Nicht hier! Was sollte ich<br />
wenn ich gera<strong>de</strong> begonnen hatte, mich mit meinem tun? Wo gibt’s am Fjord zwischen nichts und niemand<br />
neuen Zustand anzufreun<strong>de</strong>n, war er schon wie<strong>de</strong>r <strong>das</strong> nächste Krankenhaus? Ich rief meine Frauenärztin<br />
<strong>vor</strong>bei. Und ich befand mich mittendrin in <strong>de</strong>r Statis- an, die mich beruhigte: Manchmal wür<strong>de</strong>n Minitik,<br />
die besagt, <strong>das</strong>s drei Viertel aller Fehlgeburten im Ä<strong>de</strong>rchen platzen, sagte sie. Das sei harmlos. Ich hoff-<br />
ersten Schwangerschaftstrimester eintreten: Dabei gete also auf „manchmal“ – und hatte Glück. Die Bluhen<br />
Hormone und Stoffwechsel zurück auf Start. Und tung hörte auf. Das Baby blieb. Und wuchs. Und wur-<br />
auch <strong>das</strong> Seelenleben versucht einen Neuanfang – was <strong>de</strong> geboren. Gesund! Im November 2005. An Fehlge-<br />
aber mit je<strong>de</strong>r glücklosen Schwangerschaft schwerer burten dachte ich jahrelang nicht mehr.<br />
wird. Doch von <strong>vor</strong>n:<br />
Der erneute Verlust lehrt mich Demut<br />
Mein erstes Sternenkind heißt „Botón“<br />
Doch dann, im Herbst 2008, planten wir Nummer<br />
2004 wur<strong>de</strong> ich 29. Mein Mann und ich fan<strong>de</strong>n, zwei – und ich hatte ein Déjà-vu: wie<strong>de</strong>r sofort<br />
<strong>das</strong> sei ein gutes Alter, um eine Familie zu grün<strong>de</strong>n. schwanger, wie<strong>de</strong>r leichte Blutungen in <strong>de</strong>r elften<br />
Doch aus unerfindlichen Grün<strong>de</strong>n bil<strong>de</strong>te ich mir ein, Woche – gera<strong>de</strong> als ich meine erste Tochter die Trep-<br />
nicht schwanger wer<strong>de</strong>n zu können. Und wie <strong>das</strong> mit pe hochtrug. Fast reflexhaft bekam ich Schuldgefühle:<br />
<strong>de</strong>n schlimmsten Befürchtungen so ist: Meist treten Hätte ich <strong>das</strong> bloß gelassen. Gleichzeitig hoffte ich,<br />
sie nicht ein! Statt<strong>de</strong>ssen wur<strong>de</strong> ich sofort schwanger <strong>das</strong>s alles wie<strong>de</strong>r gut wür<strong>de</strong>, so wie in Norwegen.<br />
– frei nach <strong>de</strong>m jiddischen Sprichwort: „Mensch Doch die Gynäkologin schüttelte <strong>de</strong>n Kopf. In dieser<br />
plant, Gott lacht.“ Doch dann, noch be<strong>vor</strong> ich so rich- Nacht weinte ich mich in <strong>de</strong>n Schlaf.<br />
tig hin und weg sein konnte angesichts meiner gro- Mann und <strong>Eltern</strong> trösteten: „Du kannst noch viele<br />
ßen Fruchtbarkeit, verabschie<strong>de</strong>te sich <strong>de</strong>r Nach- Kin<strong>de</strong>r bekommen.“ Die Ärztin erklärte: „Fast je<strong>de</strong><br />
wuchs im dritten Monat schon wie<strong>de</strong>r. Botón, Knopf, zweite Schwangerschaft en<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>n ersten drei Mo-<br />
heißt dieses Kind nun in meiner Erinnerung. Warum? naten. Häufig unbemerkt.“ Und mich versöhnte <strong>de</strong>r<br />
Damals lebte ich in Barcelona. In <strong>de</strong>r Notaufnahme Gedanke, <strong>das</strong>s ich ja schon ein klasse Kind habe. Auch<br />
<strong>de</strong>s hypermo<strong>de</strong>rnen Klinikums fertigte mich eine gar die Tatsache, <strong>das</strong>s die Fehlgeburt früh passierte, und<br />
nicht so hypermo<strong>de</strong>rne russische Arztmatrone in mein Gefühl, <strong>das</strong> Baby in meinem Bauch noch nicht<br />
holprigem Spanisch ab: „Ich sehe noch einen ,Botón‘, richtig gekannt zu haben, halfen. Mir je<strong>de</strong>nfalls.<br />
aber <strong>de</strong>r wird wohl in <strong>de</strong>n nächsten Tagen abgehen.“ Denn, ja, ich weiß es: Viele Frauen können mit all<br />
Psychologisch einfühlsam war diese Dame nicht. Aber diesen Sätzen nichts anfangen. Empfin<strong>de</strong>n sie als Zu-<br />
damals konnte ich damit leben. Eigentlich wollte ich mutung. Wollen sie nicht hören. Damals begriff ich<br />
auch nicht auf <strong>de</strong>m Sofa liegen und abwarten. Ich auch: Je<strong>de</strong> geht ihren eigenen Weg <strong>de</strong>r Bewältigung.<br />
wollte so tun, als sei nichts gewesen. Und so ging ich Ich schaffte es, nach dieser zweiten Fehlgeburt ir-<br />
bei diesem ersten Mal bald zur Tagesordnung über! gendwie gefasst zu bleiben – nicht so locker wie<br />
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42 ELTERN DAS GESUNDE KIND
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Die besten<br />
Fiebersenker<br />
Wenn die Temperatur beim Kind steigt, lei<strong>de</strong>n auch die <strong>Eltern</strong>. Aber<br />
<strong>das</strong> Fieber zeigt auch, <strong>das</strong>s <strong>de</strong>r Körper sich gegen die Krankheit wehrt.<br />
Die besten Metho<strong>de</strong>n, um diesen Heilungsprozess zu unterstützen<br />
Neigt ein Kind zu Fieberkrämpfen, sollten Sie<br />
bereits ab 38 Grad die Temperatur senken. Ansonsten<br />
sollte man Fieber bis 39 Grad nur dann<br />
lin<strong>de</strong>rn, wenn sich <strong>das</strong> Kind sehr schlecht fühlt. Be<strong>vor</strong> Sie<br />
Fieberzäpfchen o<strong>de</strong>r -saft geben, können Sie an<strong>de</strong>re, sanfte<br />
Fiebersenker aktivieren:<br />
Ruheinseln schaffen. Fieber zehrt an <strong>de</strong>n Kräften. Deshalb<br />
braucht <strong>de</strong>r Körper Ruhe. Manche Kin<strong>de</strong>r holen sie<br />
sich allein, in<strong>de</strong>m sie sich zurückziehen o<strong>de</strong>r schlafen. Aktiveren<br />
Kin<strong>de</strong>rn helfen Vorlese- und Kuschelstun<strong>de</strong>n.<br />
Wärmestau verhin<strong>de</strong>rn. Lockern Sie Ihrem Kind die Kleidung<br />
und packen Sie es nicht zu warm ein. Liegt es im Bett,<br />
können Sie es ganz ausziehen und mit einer dünnen Decke<br />
zu<strong>de</strong>cken. Babys die Win<strong>de</strong>l abnehmen – darin staut sich<br />
die Wärme – und eine Molton-Unterlage verwen<strong>de</strong>n.<br />
Genug trinken. Essen ist bei Fieber nicht so wichtig.<br />
Hauptsache ist, <strong>das</strong>s Ihr Kind so viel wie möglich trinkt,<br />
damit <strong>de</strong>r Kreislauf stabil bleibt. Ein fiebern<strong>de</strong>s Baby legen<br />
Sie möglichst oft an die Brust. Flaschenkin<strong>de</strong>r und Vorschulkin<strong>de</strong>r<br />
trinken viel Wasser (z. B. mit einem Spritzer<br />
frischer Zitrone), verdünnte Fruchtsäfte (z. B. Holun<strong>de</strong>r),<br />
Gemüsebrühe, Früchte- o<strong>de</strong>r Kräutertee.<br />
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Symptome und Behandlungsmöglichkeiten aller<br />
Kin<strong>de</strong>rkrankheiten fin<strong>de</strong>n Sie in unserem Lexikon<br />
Richtig wickeln. Leistenwickel sind sehr simpel und für<br />
Babys i<strong>de</strong>al. Legen Sie einfach ein lauwarm-feuchtes Tuch<br />
für zehn Minuten auf die Leisten.<br />
Wa<strong>de</strong>nwickel helfen her<strong>vor</strong>ragend bei hohem Fieber. Wickeln<br />
Sie um je<strong>de</strong> Wa<strong>de</strong> vom Knöchel bis kurz unters Knie<br />
ein in lauwarmem Wasser geschwenktes und ausgewrungenes<br />
Tuch (z. B. Stoffwin<strong>de</strong>l). Dann schlingen Sie ein trockenes<br />
Handtuch herum. Nach zehn Minuten erneuern, dreimal wie<strong>de</strong>rholen.<br />
Hilfreiche Medikamente<br />
Als synthetische Wirkstoffe zur Fiebersenkung sind für Kin<strong>de</strong>r<br />
am besten Paracetamol o<strong>de</strong>r Ibuprofen geeignet (als<br />
Zäpfchen, Saft, Pille o<strong>de</strong>r Brausetablette). Sie senken die<br />
Temperatur innerhalb einer Stun<strong>de</strong> um etwa ein Grad und<br />
lin<strong>de</strong>rn Kopf- und Glie<strong>de</strong>rschmerzen. Wichtig: Säuglinge<br />
unter drei Monaten dürfen ohne ärztliche Aufsicht keine<br />
schmerzstillen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r fiebersenken<strong>de</strong>n Medikamente bekommen,<br />
weil die Babys die Wirkstoffe nicht abbauen können.<br />
Ältere Kin<strong>de</strong>r können bis zu viermal täglich in einem<br />
Abstand von sechs bis acht Stun<strong>de</strong>n eine Tablette bekommen.<br />
Die Dosierung hängt von Alter und Gewicht ab. �
kneippen<br />
Power fürs<br />
Immunsystem<br />
Planschen macht nicht nur Spaß, es ist auch richtig gut für die Abwehrkräfte!<br />
44 ELTERN DAS GESUNDE KIND
FOTO: MAURITIUS IMAGES/SUPERSTOCK<br />
Stammt nicht von Pfarrer<br />
Kneipp, tut aber auch gut:<br />
<strong>de</strong>n Rasensprenger<br />
einschalten und drüberhüpfen,<br />
solange es Spaß macht<br />
Es müsste immer Sommer sein. Keine Rotznase,<br />
kein Husten, kein Fiebermessen und kein Warten<br />
beim Kin<strong>de</strong>rarzt. Statt<strong>de</strong>ssen Spaß pur mit<br />
ganz viel draußen sein, ba<strong>de</strong>n und mit Wasser herumspritzen.<br />
Das Schönste dabei: Die Planscherei macht nicht nur<br />
Spaß, sie hält auch fit. Und stärkt die Wi<strong>de</strong>rstandskraft gegen<br />
Infekte.<br />
Statt Planschen und Herumspritzen kann man auch „Kneippen“<br />
sagen, <strong>de</strong>nn so heißt seit Sebastian Kneipp <strong>das</strong> Abhärten<br />
mit Wasser. Der Pfarrer aus <strong>de</strong>m Allgäu wur<strong>de</strong> im<br />
19. Jahrhun<strong>de</strong>rt berühmt für seine Wasseranwendungen,<br />
mit <strong>de</strong>nen er Krankheiten nicht nur <strong>vor</strong>beugte, son<strong>de</strong>rn sie<br />
auch kurierte.<br />
Was zu Zeiten <strong>de</strong>s „Wasserdoktors“ reine Erfahrungsmedizin<br />
war, ist heute wissenschaftlich untermauert: Regelmäßige<br />
Kaltwasseranwendungen über zwei bis drei Monate<br />
stärken die Abwehrkräfte und senken die Anfälligkeit<br />
für Atemwegsinfekte.<br />
Dieser Effekt kommt so zustan<strong>de</strong>: Der Kaltwasserreiz auf<br />
<strong>de</strong>r Haut bewirkt, <strong>das</strong>s <strong>de</strong>r Körper bestimmte Immunzellen<br />
freisetzt. Die wie<strong>de</strong>rum aktivieren über verschie<strong>de</strong>ne<br />
Reaktionsstufen <strong>das</strong> gesamte Immunsystem. Gleichzeitig<br />
reagieren die Blutgefäße, ziehen sich erst zusammen, um<br />
gleich darauf wie<strong>de</strong>r weit zu wer<strong>de</strong>n. Regelmäßige Kaltreize<br />
steigern diese Reaktionsfähigkeit <strong>de</strong>r A<strong>de</strong>rn – nicht<br />
nur dort, wo <strong>das</strong> kalte Wasser auftrifft, son<strong>de</strong>rn auch weiter<br />
weg, zum Beispiel im Nasen-Rachen-Raum. Dadurch<br />
kriegen Krankheitserreger später nicht so leicht eine Chance.<br />
Probieren Sie <strong>das</strong> Kneippen doch mal aus!<br />
Wichtige Kneippregeln<br />
Am meisten Abwehrkräfte sammeln die kleinen Kneippianer<br />
bei min<strong>de</strong>stens drei „Kaltwasserkuren“ pro Woche<br />
(Temperatur so, wie <strong>das</strong> Wasser aus <strong>de</strong>r Leitung kommt).<br />
Außer<strong>de</strong>m wichtig: Dem Kind sollte <strong>vor</strong> und nach <strong>de</strong>m<br />
„Wassern“ warm sein. Deshalb bitte <strong>vor</strong>her Nacken und<br />
Füße befühlen. Nachher die Haut nicht abtrocknen, son<strong>de</strong>rn<br />
<strong>das</strong> Wasser nur abstreifen und <strong>das</strong> Kind, je nach<strong>de</strong>m, ob es<br />
mü<strong>de</strong> ist o<strong>de</strong>r nicht, entwe<strong>de</strong>r anziehen und herumrennen<br />
lassen o<strong>de</strong>r ihm, in Decken gehüllt und mit warmen Socken,<br />
eine gute halbe Stun<strong>de</strong> Nach-Ruhe verordnen. �<br />
was Kin<strong>de</strong>raugen strahlen lässt.<br />
Für <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rbuch-Start ins Leben.<br />
Die Bücher mit <strong>de</strong>r blauen Ecke.<br />
Begleiten Sie Ihr Kind, wenn es die Welt ent<strong>de</strong>ckt. Von Beginn an.<br />
Denn nie mehr lernt es so schnell wie in <strong>de</strong>n ersten drei Jahren.<br />
Daher ist es beson<strong>de</strong>rs wichtig, <strong>das</strong>s Sie es behutsam durch diese<br />
Zeit führen. Mit <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rbüchern von Ravensburger bieten Sie<br />
altersgerechte Inhalte und för<strong>de</strong>rn Ihr Kind auf liebevolle Weise.<br />
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Zum Beispiel liegen bei Kin<strong>de</strong>rärzten<br />
kostenlose Lesestart-Sets aus.<br />
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46 ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
�
Tierische Verletzung<br />
FOTO: BARBARA MAURER/GETTY IMAGES<br />
Insektenstiche können ganz schön wehtun,<br />
sind aber zum Glück meist harmlos.<br />
Bei Hun<strong>de</strong>bissen sollte man schnell reagieren<br />
Was tun nach einem Insektenstich?<br />
l Falls <strong>de</strong>r Stachel noch in <strong>de</strong>r Wun<strong>de</strong><br />
steckt, <strong>vor</strong>sichtig mit <strong>de</strong>n Fingern o<strong>de</strong>r<br />
einer Pinzette entfernen. Dabei möglichst<br />
nah am Ansatz fassen und aufpassen, <strong>das</strong>s<br />
die Giftblase nicht zerdrückt wird, da<br />
sonst Gift in die Wun<strong>de</strong> gelangt.<br />
l Die Einstichstelle mit Eis o<strong>de</strong>r einem<br />
wassergetränkten Tuch kühlen. Das lin<strong>de</strong>rt<br />
die Schmerzen und verringert die<br />
Schwellung.<br />
l Bei Stichen im Mundraum: Dem Kind<br />
kaltes Wasser zu trinken o<strong>de</strong>r Eis zu lutschen<br />
geben, eventuell auch von außen<br />
kühlen. Hat die Wespe o<strong>de</strong>r Biene in <strong>de</strong>n<br />
hinteren Mundhöhlenraum gestochen,<br />
kühlen und sofort <strong>de</strong>n Notarzt rufen!<br />
Bei starkem Anschwellen <strong>de</strong>r Atemwege<br />
droht Erstickungsgefahr.<br />
Achtung: Zu einem anaphylaktischen<br />
Schock kann es bei allergischen Kin<strong>de</strong>rn<br />
kommen: Die Atemwege ziehen sich zusammen,<br />
Schleimhäute bzw. <strong>das</strong> ganze<br />
Gesicht schwellen stark an, <strong>de</strong>r Puls rast,<br />
<strong>das</strong> Kind atmet schwer.<br />
In diesem Fall sofort <strong>de</strong>n Notarzt rufen,<br />
<strong>das</strong> Kind in <strong>de</strong>r Schocklage lagern, <strong>das</strong><br />
heißt auf <strong>de</strong>m Rücken liegend mit hoch<br />
gelegten Beinen, Kleidung an Hals und<br />
Taille lockern und <strong>das</strong> Kind beruhigen,<br />
bis <strong>de</strong>r Arzt da ist.<br />
l Jucken Stiche stark, kann man ein<br />
lin<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s Gel aus <strong>de</strong>r Apotheke auftragen.<br />
Was tun nach einem Hun<strong>de</strong>biss?<br />
Es passiert immer wie<strong>de</strong>r, trotz Vorsichtsmaßnahmen<br />
– <strong>vor</strong> allem im Sommer:<br />
Der Hund im Stadtpark will lei<strong>de</strong>r<br />
nicht gestreichelt wer<strong>de</strong>n und beißt kräftig<br />
in die Hand.<br />
Selten han<strong>de</strong>lt es sich um große Wun<strong>de</strong>n.<br />
Tierbisse sind in unseren Breiten<br />
eher wegen einer möglichen Infektion<br />
gefährlich. Denn mit <strong>de</strong>m Speichel gelangen<br />
Viren und Bakterien in die Wun<strong>de</strong>.<br />
Beißt ein Hund zu, liegt <strong>das</strong> Infektionsrisiko<br />
bei 15 bis 20 Prozent, haut<br />
eine Katze ihre Zähne ins Fleisch, sogar<br />
bei über 50 Prozent.<br />
Wur<strong>de</strong> ein Kind von einem Wildtier<br />
(o<strong>de</strong>r einem streunen<strong>de</strong>n Hund im Ausland)<br />
gebissen, kommt zusätzlich die<br />
Gefahr <strong>de</strong>r Tollwut hinzu. Damit sich<br />
<strong>de</strong>r Tollwuterreger nicht auf <strong>das</strong> Kind<br />
überträgt, ist eine Impfung (innerhalb<br />
von 72 Stun<strong>de</strong>n) nötig.<br />
Erste-Hilfe-Maßnahmen:<br />
l Die Wun<strong>de</strong> sofort auswaschen, dabei<br />
min<strong>de</strong>stens fünf Minuten lang unter fließen<strong>de</strong>m<br />
Wasser spülen, damit auch die<br />
letzten Speichelreste und Schmutz vollständig<br />
entfernt wer<strong>de</strong>n.<br />
l Die Wun<strong>de</strong> <strong>vor</strong>sichtig mit einer Kompresse<br />
o<strong>de</strong>r einem Papiertuch abtupfen,<br />
dann mit einem Pflaster o<strong>de</strong>r sterilem<br />
Mull ab<strong>de</strong>cken.<br />
l Sicherheitshalber mit <strong>de</strong>m Kind zum<br />
Arzt fahren. Das kann auch aus rechtlichen<br />
Grün<strong>de</strong>n sinnvoll sein (im Fall einer<br />
Scha<strong>de</strong>nsersatz-Klage).<br />
l Auf stark bluten<strong>de</strong> Bissverletzungen<br />
eine saubere Wundauflage pressen, <strong>de</strong>n<br />
verletzten Körperteil hoch lagern, verbin<strong>de</strong>n<br />
und mit <strong>de</strong>m Kind ins Krankenhaus<br />
fahren.<br />
�<br />
ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
47
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<strong>de</strong>n Wissensdurst von Kin<strong>de</strong>rn ab<br />
drei Jahren spielerisch. Auf <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rbeschreibbaren<br />
Fläche zeichnen<br />
die Kin<strong>de</strong>r Buchstaben mit <strong>de</strong>m angehängten<br />
Stift nach und lernen<br />
Groß- und Kleinbuchstaben kennen.<br />
Wert: je 20 Euro (Stichwort: ABC,<br />
Endziffer: 6).<br />
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Der neueste Trend aus <strong>de</strong>n USA: <strong>das</strong><br />
Nano-Board von Heelys. Es kombiniert<br />
die Funktionalität eines Skateboards<br />
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Rollschuhen und begrün<strong>de</strong>t einen revolutionären<br />
neuen Sport: <strong>das</strong> Freeboarding.<br />
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Weitere Infos unter www.heelys.<strong>de</strong>.<br />
Wert: je ca. 160 Euro (Stichwort:<br />
Nanoboard, Endziffer: 7).<br />
2 x 1 Carrera Auto<br />
Der kleine Flitzer von Carrera wur<strong>de</strong><br />
nach neuesten ergonomischen und orthopädischen<br />
Erkenntnissen entwickelt<br />
und för<strong>de</strong>rt die Mobilität und die motorische<br />
Entwicklung <strong>de</strong>r Kleinsten. Zwei<br />
Sitz höheneinstellungen ermöglichen eine<br />
perfekte Haltung. Die schmale Rückfront<br />
<strong>de</strong>s Rutschautos erleichtert <strong>das</strong> Abstoßen<br />
mit <strong>de</strong>n Beinen und optimiert <strong>de</strong>n gesamten<br />
Bewegungsablauf. Das coole<br />
Soundsystem mit Motoranlasser, Fahrgeräuschen<br />
und Hupe lässt Kin<strong>de</strong>raugen<br />
strahlen. Wert: je 69,90 Euro (Stichwort:<br />
Rutschauto, Endziffer: 8).<br />
ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
49
gesundheits<strong>vor</strong>sorge<br />
Text_Oliver Steinbach<br />
Der große Check-up<br />
50 ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
Ihr Kind bekommt in <strong>de</strong>n ersten Lebensjahren zehn<br />
kostenlose Untersuchungen. Warum je<strong>de</strong> einzelne wichtig<br />
ist, erklärt <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rarzt Dr. Hermann Josef Kahl<br />
FOTO: BLIDN IRENE WITTMANN
U1<br />
ALLES IN ORDNUNG?<br />
Bei <strong>de</strong>r U3 überprüft<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rarzt auch die<br />
Reflexe – zum<br />
Beispiel <strong>de</strong>n Greif-Reflex<br />
SOfORt NAch DER GEbURt<br />
Beim Neugeborenen wird geprüft: Wie ist die Hautfärbung?<br />
Atmet <strong>das</strong> Baby normal? Sind Herzschlag, Muskelspannung<br />
und Bewegungen in Ordnung? Bei Verdacht auf eine Krankheit ziehen Hebammen<br />
und Geburtshelfer umgehend einen Kin<strong>de</strong>rarzt hinzu.<br />
bASIS-UNtERSUchUNG<br />
Sie fin<strong>de</strong>t meist noch in <strong>de</strong>r Geburtsklinik statt. Erst diese<br />
gründliche Untersuchung zwischen viertem und sechstem Lebenstag<br />
gibt <strong>de</strong>n <strong>Eltern</strong> Gewissheit, ob ihr Baby gesund ist. Von großer Be<strong>de</strong>utung<br />
sind Stoffwechsel-Tests, die klären, ob die Schilddrüse richtig arbeitet, ob Eiweiß-<br />
o<strong>de</strong>r Zuckerstoffwechsel-Störungen <strong>vor</strong>liegen (dazu wird ein Tropfen Blut aus <strong>de</strong>r<br />
Ferse <strong>de</strong>s Babys genommen). Die <strong>Eltern</strong> erfahren auch einiges über Rachitis- und<br />
Fluorid-Prophylaxe (zur Zahnhärtung).<br />
U3<br />
bEIm KINDERARzt<br />
Zwischen vierter und sechster Lebenswoche bringen die <strong>Eltern</strong><br />
ihr Kind zum Kin<strong>de</strong>rarzt, <strong>de</strong>r es in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />
Monaten und Jahren betreuen wird. Das Baby wird gemessen und gewogen.<br />
Stimmt <strong>de</strong>r Wachstumsverlauf? Hört <strong>das</strong> Baby gut? Stimmen Herzfrequenz und<br />
Reflexe? Fällt beim Abtasten <strong>de</strong>r Organe etwas auf? Kann <strong>das</strong> Baby in Bauchlage<br />
schon für kurze Zeit <strong>de</strong>n Kopf heben? Lassen sich die Beinchen in <strong>de</strong>r<br />
Hüfte gut bewegen? In <strong>de</strong>r Regel heißt es nach 15 bis 20 Minuten: „Alles okay<br />
mit Ihrem Baby!“ Bei etwa drei von 100 Kin<strong>de</strong>rn sind eingehen<strong>de</strong>re Untersuchungen<br />
nötig. Übrigens: Der Arzt kann in seiner Praxis nicht alle Beson<strong>de</strong>rheiten<br />
feststellen. Es hilft ihm sehr, wenn Sie ihm mitteilen, ob Ihnen zu Hause<br />
etwas an Ihrem Baby aufgefallen ist, z. B.<br />
– ob es Probleme beim Schlucken hat,<br />
– ob es beson<strong>de</strong>rs schrill o<strong>de</strong>r aber kraftlos schreit,<br />
– ob sein Stuhlgang schleimig o<strong>de</strong>r wässrig ist.<br />
U4<br />
ERStE fORtSchRIttE<br />
Der Arzt untersucht, wie sich <strong>das</strong> Baby körperlich und geistig<br />
entwickelt hat. Es ist ja schon etwa drei Monate alt und nimmt<br />
immer stärker Kontakt zur Umwelt auf.Verfolgt es Gegenstän<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n Augen?<br />
Kann es Spielsachen in <strong>de</strong>r Hand halten? Die <strong>Eltern</strong> berichten <strong>de</strong>m Arzt, wie ihr<br />
Kind trinkt, ob es fähig ist, die Hän<strong>de</strong> zusammenzuführen bzw. zur Faust zu ballen.<br />
Und ob es zurücklächelt.<br />
�<br />
FOTOS: MATTON IMAGES U2<br />
mEINS! Mit etwa sechs<br />
bis sieben Monaten<br />
können Babys mit <strong>de</strong>r<br />
ganzen Hand nach<br />
Gegenstän<strong>de</strong>n greifen<br />
WER ISt DENN DAS?<br />
Verfolgt Ihr Baby bei<br />
<strong>de</strong>r U4 Gegenstän<strong>de</strong><br />
mit <strong>de</strong>n Augen? Hält es<br />
Blickkontakt? Wun<strong>de</strong>rbar!<br />
ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
51
gesundheits<strong>vor</strong>sorge<br />
KLAPPT JA schon<br />
prima! mit zehn<br />
bis zwölf monaten lernt ihr<br />
Kind laufen und<br />
baut vielleicht schon<br />
kleine Türme<br />
52 ELTErN DAS GESUNDE KIND<br />
U5<br />
nEUGIERIG und<br />
offen erforschen Krabbelkin<strong>de</strong>r<br />
ihre Umgebung.<br />
Darüber freut sich auch <strong>de</strong>r<br />
Kin<strong>de</strong>rarzt<br />
BEwEGTE ZEITEn<br />
Zu Beginn <strong>de</strong>s zweiten Lebenshalbjahres gilt <strong>das</strong> Augenmerk<br />
<strong>de</strong>s Arztes <strong>vor</strong> allem <strong>de</strong>r Bewegungsfähigkeit und Geschicklichkeit.<br />
Die meisten Kin<strong>de</strong>r können sich z. B. in Bauchlage schon gut mit bei<strong>de</strong>n<br />
Hän<strong>de</strong>n abstützen und <strong>de</strong>n Kopf oben halten. Außer<strong>de</strong>m greifen sie jetzt mit <strong>de</strong>r<br />
ganzen Hand nach Gegenstän<strong>de</strong>n.Die <strong>Eltern</strong> teilen <strong>de</strong>m Arzt mit, ob ihr Baby in<br />
<strong>de</strong>r Lage ist, Blickkontakt aufzunehmen. Ob es auf Zurufe o<strong>de</strong>r Telefonklingeln<br />
reagiert, und ob es sich vom Rücken auf die Seite bzw. auf <strong>de</strong>n Bauch dreht.<br />
U6<br />
FAsT EIn JAhR ALT<br />
Wie bei <strong>de</strong>n <strong>vor</strong>angegangenen Untersuchungen geht es zwischen<br />
zehntem und zwölftem Lebensmonat beson<strong>de</strong>rs um die<br />
motorische Entwicklung: um Krabbeln, Rutschen und Hochziehen in <strong>de</strong>n Stand,<br />
um gezieltes Greifen mit Zeigefinger und Daumen. Neben <strong>de</strong>m Check <strong>de</strong>r wichtigen<br />
Organe und an<strong>de</strong>rer Körperfunktionen rückt jetzt auch <strong>das</strong> Sprechverhalten<br />
ins Blickfeld. Die meisten Kin<strong>de</strong>r führen schon kleine Plapper-Dialoge mit ihren<br />
<strong>Eltern</strong> und bil<strong>de</strong>n Doppelsilben wie papa o<strong>de</strong>r dada (meist ohne Sinnbezug).<br />
U7<br />
KLEInKInd-UnTERsUchUnG<br />
Jetzt sollte <strong>das</strong> Kind sicher laufen, sich bücken und wie<strong>de</strong>r aufrichten<br />
können. Auch Treppen steigen, wenn es sich am Gelän<strong>de</strong>r<br />
festhält. Feinmotorische Fähigkeiten wer<strong>de</strong>n von vielen Ärzten anhand eines<br />
Steckspiels getestet.Der Kin<strong>de</strong>rarzt prüft, ob <strong>das</strong> Kind auf Auffor<strong>de</strong>rungen reagiert<br />
und einfache Gegenstän<strong>de</strong> benennen kann. Außer<strong>de</strong>m im Programm: ein Check<br />
<strong>de</strong>r Haut, verschie<strong>de</strong>ner Organe, <strong>de</strong>s Skelettsystems, <strong>de</strong>r Sinnesorgane.<br />
U7a<br />
chEcKUP FüR dREIJähRIGE<br />
Seit Juli 2008 schließt die U7a die zweijährige Lücke zwischen<br />
U7 und U8. Die Schwerpunkte dieser Untersuchung sind <strong>das</strong><br />
Erkennen und Behan<strong>de</strong>ln von Sehstörungen, aber auch von Sozialisations- und<br />
Verhaltensstörungen sowie Übergewicht.<br />
U8<br />
VERsTändIGUnGs-TEsT<br />
Den Kin<strong>de</strong>rarzt interessiert jetzt <strong>vor</strong> allem die Sprachentwicklung.<br />
Er versucht, <strong>das</strong> Kind in ein kleines Gespräch zu verwickeln.<br />
O<strong>de</strong>r er zeigt ihm Bil<strong>de</strong>r und Gegenstän<strong>de</strong>, zu <strong>de</strong>nen es eine Geschichte<br />
erzählen soll. Mädchen und Jungen im Kin<strong>de</strong>rgartenalter können sich selbst schon
mit „ich“ benennen und in ganzen Sätzen sprechen. Der Arzt testet <strong>das</strong> Stehen bei<br />
geschlossenen Augen, die Gangsymmetrie, die Kontaktfähigkeit. Er möchte von<br />
<strong>de</strong>n <strong>Eltern</strong> wissen, ob es Probleme mit nächtlichem Einnässen gibt, Schwierigkeiten<br />
im Umgang mit an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn, Konzentrationsprobleme o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Verhaltensauffälligkeiten.<br />
U9<br />
Letzte Kin<strong>de</strong>r-UntersUchUng<br />
Im Jahr <strong>vor</strong> <strong>de</strong>r Einschulung achtet <strong>de</strong>r Arzt beson<strong>de</strong>rs auf die<br />
Sehfähigkeit, <strong>das</strong> Gehör, die Feinabstimmung <strong>de</strong>r Bewegungen<br />
und die Fortentwicklung <strong>de</strong>r Sprache. Wie ausdauernd kann <strong>das</strong> Kind spielen? Wie<br />
steht es um sein Sozialverhalten? Sind Darm- und Blasenkontrolle in Ordnung?<br />
Kann es sich allein an- und ausziehen?<br />
J1<br />
J1 (U10): teenager-checK<br />
Die Jugendgesundheitsberatung gibt es erst seit einigen Jahren.<br />
Sie ist eine gute Gelegenheit, Verformungen <strong>de</strong>r Wirbelsäule,<br />
Fußschä<strong>de</strong>n und Haltungsfehler, Übergewicht, Sehfehler und <strong>Allergien</strong> zu erkennen.<br />
Vielleicht fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Teenager auch Vertrauen, um mit seinem Arzt über Schulschwierigkeiten<br />
o<strong>de</strong>r Probleme zu Hause zu re<strong>de</strong>n.<br />
�<br />
Die elf Termine<br />
im Überblick<br />
U1: gleich nach <strong>de</strong>r geburt<br />
U2: 3. bis 10. Lebenstag<br />
U3: 4. bis 6. Lebenswoche<br />
U4: 3. bis 4. Monat<br />
U5: 6. bis 7. Monat<br />
U6: 10. bis 12. Monat<br />
U7: 21. bis 24. Monat<br />
U7a: 34. bis 36. Monat<br />
U8: 3 1/2 bis 4 Jahre<br />
U9: 5 bis 5 1/2 Jahre<br />
J1: 12 bis 14 Jahre<br />
ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
53
impressum<br />
Das gesun<strong>de</strong> Kind<br />
RATGEBER<br />
Das gesun<strong>de</strong> Kind<br />
£ Ernährung:<br />
Isst mein Kind genug?<br />
£ ErziEhung:<br />
Schluss mit Win<strong>de</strong>ln!<br />
£ Entwicklung:<br />
Auf die Beine, fertig, los!<br />
KOSTENLOS<br />
zum Mitnehmen<br />
Ausgabe April 2011 – November 2011<br />
RATGEBER<br />
in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />
Stiftung Kin<strong>de</strong>rgesundheit<br />
VorbEugEn, lindErn, hEilEn<br />
<strong>das</strong> <strong>schützt</strong><br />
<strong>vor</strong> <strong>Allergien</strong><br />
Redaktion:<br />
Weihenstephaner Str. 7, 81673 München,<br />
telefon: 0 89 / 41 52 0,<br />
telefax: 0 89 / 41 52 627<br />
Verantwortlich für <strong>de</strong>n redaktionellen<br />
inhalt: Christiane Börger.<br />
Wissenschaftliche Mitarbeit: Professor<br />
Dr. med. Berthold Koletzko,<br />
STIFTUNG KINDERGESUNDHEIT.<br />
Grafische Gestaltung: Nadine Rogovitz.<br />
Bildredaktion: Eva Lichtenstern.<br />
imprimatur: Michaela Angermair.<br />
Verlags-/Marketingleitung: Ulrich Sommer<br />
Leitung Projektmanagement:<br />
Andrea Kobelentz<br />
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Ja<strong>vor</strong> Dimitrov-Neumann,<br />
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Regina Sporle<strong>de</strong>r, Telefon: 0 89/41 52 685<br />
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zzt. gilt Anzeigenpreisliste Nr. 21.<br />
„Das gesun<strong>de</strong> Kind“ erscheint in <strong>de</strong>r<br />
G + J Zeitschriften-Verlagsgesellschaft<br />
mbH.<br />
Verlagsgruppe München,<br />
Weihenstephaner Str. 7, 81673 München.<br />
© 2011 für alle Beiträge bei G + J Zeitschriften-<br />
Verlagsgesellschaft mbH.<br />
Alle Rechte <strong>vor</strong>behalten. Nachdruck nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung <strong>de</strong>s Verlages.<br />
Produktion: Peter Becker GmbH, Delpstr. 15,<br />
97084 Würzburg.<br />
druck: Evers-Druck-GmbH,<br />
Ernst-Günter-Albers-Straße, 25704 Meldorf<br />
Nahrungsergänzung<br />
Comeback <strong>de</strong>s Lebertrans<br />
Der schlimmste Tag <strong>de</strong>r Woche? Das war für Generationen von Kin<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r<br />
Tag, an <strong>de</strong>m sie Lebertran schlucken mussten. Ein öliges Zeug, <strong>das</strong> aus <strong>de</strong>r<br />
Leber von Kaltwasserfischen gewonnen wur<strong>de</strong>. Es enthält viel Vitamin D und<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb zum Schutz <strong>vor</strong> Rachitis verabreicht. Dann verschwand <strong>de</strong>r<br />
Lebertran aus <strong>de</strong>n Apothekenregalen, es gab ja genug Alternativen: die vom<br />
Kin<strong>de</strong>rarzt verordneten Vitamin-D-Tabletten im Babyalter, eine gute Ernährung<br />
mit Vollmilchprodukten, Pflanzenölen und Fisch sowie Bewegung an <strong>de</strong>r<br />
frischen Luft.<br />
Heute ist <strong>de</strong>r Lebertran wie<strong>de</strong>r da! Dieses Mal auch wegen seines hohen Gehalts<br />
an Omega-3-Fettsäuren, die Babys und Kleinkin<strong>de</strong>rn bei <strong>de</strong>r Entwicklung von<br />
Gehirn, Netzhaut und Immunsystem nützen. Das Gute: Lebertran schmeckt<br />
heute nicht mehr so scheußlich wie früher! Gesundheit und Qual stehen also in<br />
einem neuen, guten Verhältnis!<br />
Keimschleu<strong>de</strong>rn<br />
Aufpassen bei Wasserspen<strong>de</strong>rn<br />
Superpraktisch, diese Apparate, die man in vielen Geschäften, Arztpraxen und<br />
auf Ämtern fin<strong>de</strong>t. Bei Durst einfach einen Plastikbecher ziehen und füllen.<br />
Doch lei<strong>de</strong>r ist <strong>das</strong> Wasser, <strong>das</strong> man da trinkt, nicht immer so sauber, wie es<br />
aussieht. Wird <strong>de</strong>r Behälter, <strong>de</strong>m es entstammt, nicht sorgfältig gewartet, kann<br />
es Keime enthalten und krank machen. Vor allem anfällige Menschen bezahlen<br />
<strong>de</strong>n kostenlosen Drink dann mit Übelkeit und Durchfall. Deshalb am besten<br />
nur an Wasserspen<strong>de</strong>rn zapfen, die sauber und gepflegt aussehen und we<strong>de</strong>r in<br />
<strong>de</strong>r prallen Sonne stehen noch in Reichweite spielen<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r.
FOTOS: EDITH HELD/CORBIS, LILI K./CORBIS, SAGEL & KRANEFELD/CORBIS<br />
Schulutensilien<br />
Buntstifte, Radiergummi und Co.<br />
enthalten oft Schadstoffe<br />
Buntstifte wer<strong>de</strong>n von Kin<strong>de</strong>rn nicht nur zum Malen benutzt. Sie eignen sich<br />
auch her<strong>vor</strong>ragend, um darauf zu kauen. Deshalb sollte man beim Kauf darauf<br />
achten, <strong>das</strong>s Stifte (aber auch Tuschfarben, Radiergummis und Co.) frei von chemischen<br />
Zusatzstoffen und giftigen Farbstoffen sind. Denn Kin<strong>de</strong>r reagieren<br />
darauf viel empfindlicher als Erwachsene. Beim Einkauf <strong>de</strong>s Schulbedarfs sollten<br />
<strong>Eltern</strong> <strong>de</strong>shalb Produkte wählen, die unabhängig kontrolliert wur<strong>de</strong>n. Tipps:<br />
l Auf Prüfzeichen wie <strong>das</strong> „PROOF-Siegel“ o<strong>de</strong>r „LGA tested“ achten, die<br />
stehen für Unbe<strong>de</strong>nklichkeit.<br />
l Buntstifte sollten am besten aus naturbelassenem Holz bestehen.<br />
l Radiergummis aus Naturkautschuk sind ohne gesundheitsgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Weichmacher.<br />
l Gesün<strong>de</strong>r als Plastiklineale sind Holzlineale – sie halten auch länger.<br />
Studie<br />
Dicksein ist relativ<br />
<strong>Eltern</strong> haben einen wohlwollen<strong>de</strong>n Blick, wenn es ums Übergewicht<br />
ihrer Kin<strong>de</strong>r geht. Sie erkennen nicht, <strong>das</strong>s ihr Kind für<br />
sein Alter zu füllig ist, und unternehmen <strong>de</strong>shalb nichts, damit<br />
es schlanker wird. Zu diesen Ergebnissen kam die Potsdamer<br />
Psychologie-Professorin Petra Warschburger, die wissen wollte,<br />
was betroffene <strong>Eltern</strong> davon abhält, sich zum Thema Übergewicht<br />
bei Kin<strong>de</strong>rn beraten zu lassen. Wie ihre Umfrage unter<br />
rund 550 <strong>Eltern</strong> zeigte, erkennen viele Mütter und Väter die Not<br />
ihres dicken Kin<strong>de</strong>s erst, wenn es bereits adipös ist, also stark<br />
fettleibig. Auffällig dabei: Blind für ihr run<strong>de</strong>s Kind sind <strong>vor</strong><br />
allem <strong>Eltern</strong>, die selbst zu viel auf die Waage bringen.<br />
Medikamente<br />
Kin<strong>de</strong>r bekommen zu<br />
oft Antibiotika<br />
Fast je<strong>de</strong>s zweite Kind unter zehn Jahren<br />
(und sogar 60 Prozent <strong>de</strong>r Zwei- bis<br />
Vierjährigen) bekommt beim Arztbesuch<br />
ein Antibiotikum verschrieben –<br />
und <strong>das</strong> allzu oft ohne zwingen<strong>de</strong>n medizinischen<br />
Grund. Das ist <strong>das</strong><br />
Studienergebnis einer Forschungsgruppe<br />
an <strong>de</strong>r Universität Köln. Ausgewertet<br />
wur<strong>de</strong> eine Stichprobe von 47 000<br />
AOK-Versicherten. Die Forscher warnen:<br />
die häufige Einnahme von Antibiotika<br />
führt dazu, <strong>das</strong>s sich resistente<br />
Keime ausbreiten, und vermutlich auch<br />
dazu, <strong>das</strong>s bei Kin<strong>de</strong>rn vermehrt <strong>Allergien</strong><br />
auftreten.<br />
<strong>Eltern</strong> sollten kritisch nachfragen, wenn<br />
sie ein Rezept für ihr Kind bekommen:<br />
Harnwegsinfektionen, nicht-eitrige<br />
Mittelohrentzündungen und Infektionen<br />
<strong>de</strong>r Atemwege müssen nicht<br />
zwingend mit einem Antibiotikum therapiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Unerlässlich hingegen<br />
sind die Medikamente, wenn eine<br />
Krankheit ein<strong>de</strong>utig von Bakterien ausgelöst<br />
wur<strong>de</strong>, wie zum Beispiel Scharlach,<br />
Lungenentzündung o<strong>de</strong>r eine eitrige<br />
Mittelohrentzündung.<br />
Gesund essen<br />
kurz und gut<br />
Warme Mahlzeit?<br />
Kalter Kaffee!<br />
Auch wenn die Omas dieser Welt es<br />
nicht glauben möchten: Wie gesund eine<br />
Mahlzeit ist, hängt nicht davon ab, ob sie<br />
warm o<strong>de</strong>r kalt ist, son<strong>de</strong>rn nur davon,<br />
aus welchen Zutaten sie besteht. Fischstäbchen<br />
mit Pommes und Mayo sind<br />
zwar eine warme Mahlzeit, aber gesün<strong>de</strong>r<br />
ist <strong>de</strong>finitiv ein kaltes Vollkorn-Sandwich<br />
mit Käse und Tomatenscheibe. Es<br />
darf also so viel Kaltes gegessen wer<strong>de</strong>n<br />
wie gewünscht!<br />
�<br />
ELTERN DAS GESUNDE KIND<br />
55
Die kiddy Schutzengel<br />
<strong>de</strong>r Rundumschutz in Sachen mobiler Kin<strong>de</strong>rsicherheit<br />
Im Straßenverkehr<br />
9 bis 18 kg / von ca. 9 Monate bis ca. 4 Jahre<br />
beim Stadtbummel und selbst über <strong>de</strong>n Wolken<br />
9 bis 15 kg / von ca. 6 Monate bis ca. 4 Jahre 9 bis 36 kg / von ca. 9 Monate bis ca. 12 Jahre