12.11.2012 Aufrufe

NEW CERAMICS - Neue Keramik

NEW CERAMICS - Neue Keramik

NEW CERAMICS - Neue Keramik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

NEUE KERAMIK<br />

6<br />

08<br />

<strong>NEW</strong> <strong>CERAMICS</strong>


15. November bis 19. Dezember 2008<br />

Faltungen Bernd Fischer<br />

Wandobjekte und Plastiken Arbeiten 2007 – 2008<br />

galerie b15 renate wunderle<br />

zeitgenössische kunst · gefäß · objekt · skulptur<br />

Baaderstraße15 80469 München Tel. 089/202 10 10 Fax 089/642 14 45<br />

e·mail: b15 ·wunderle@t·online.de Internet: www.b15 ·wunderle.com


TiTel: "Blue"<br />

Michael Geertsen<br />

(Dänemark), XX. Biennale<br />

Internationale de la<br />

Céramique à Vallauris,<br />

courtesy Gallery Koppe,<br />

Seite 48<br />

Foto: Soren Nielsen<br />

INHALT<br />

4 DIe News International<br />

VORGesTeLLT<br />

8 Theresia Hebenstreit - 1001nackt Deutschland<br />

PORTRAITs<br />

13 Karen Thuesen Massaro USA<br />

16 Jean Paul Azaïs Frankreich<br />

19 Gunilla Åkesson Norwegen<br />

23 Theo Schipp Deutschland<br />

26 Jan Kollwitz Deutschland<br />

JUNGe TALeNTe<br />

30 Julia Beyer Deutschland<br />

32<br />

fORUm<br />

Offene Werkstätten Landshut Pädagogik<br />

38 Wie alles begann II Philosophie/Pädagogik<br />

AUssTeLLUNGeN/PROJekTe/VeRANsTALTUNGeN<br />

39 Porzellan + Schacholympiade Deutschland<br />

40 Symposium Römhild Deutschland<br />

42 Figürliche <strong>Keramik</strong> Deutschland<br />

44 Deutsche Künstler in Fuping China<br />

48 Biennale Vallauris Frankreich<br />

52 "Platform 2008" Schweiz<br />

BUcHBesPRecHUNGeN<br />

54 <strong>Neue</strong> Titel International<br />

GALeRIeN<br />

56 Ausstellungskalender International<br />

keRAmIk & ReIseN<br />

60 Die Töpferhöhlen in Kappadokien Türkei<br />

wIsseN & köNNeN<br />

64 Reduktionsversuche - Peter Wollwage Technik<br />

68 Raku III - Georg Krüger Technik<br />

70 kURse/semINARe/mäRkTe International<br />

74 ANzeIGeN International<br />

80 VORscHAU / ImPRessUm Information<br />

40<br />

44<br />

60<br />

48<br />

NEUE KERAMIK<br />

<strong>NEW</strong> <strong>CERAMICS</strong><br />

4<br />

8<br />

19<br />

26<br />

42<br />

6 / 2008


Ein Löschwassergefäß (Bronze) in der<br />

Verbotenen Stadt, Peking


Liebe Leserinnen und Leser<br />

der NEUEN KERAMIK<br />

6/2008<br />

„The China-Hype is over“, sagte mir Philippe Barde während der AIC-Tagung in Xi`an, China. Philippe Barde ist Professor für<br />

<strong>Keramik</strong> an der Universität für Kunst und Design in Genf und im Vorstand der AIC. (Der Bericht zur AIC-Tagung folgt im nächsten Heft.<br />

In dieser Ausgabe beschränken wir uns auf den Bericht über das Deutsche Museum in Fuping, das im Sommer eingeweiht wurde.)<br />

Philippe Barde meinte damit jedoch nicht, dass China und die Kooperation mit chinesischen Kollegen und Institutionen vorbei sei<br />

und China für den keramisch Interessierten wieder in einem Dunkel verschwinden würde, wie es vor seiner Öffnung und den Reformen<br />

von Deng Xiaoping in den 1980er Jahren dort herrschte.<br />

Nein, im Gegenteil, er brachte damit zum Ausdruck, dass China und die Kontakte dorthin im vergangenen Jahrzehnt das am<br />

meisten beachtete Thema waren - und dass diese Situation nun vorbei ist – China und die Kontakte dort hin beginnen für uns zur<br />

Normalität zu werden. Sicherlich nicht über Nacht, aber Schritt für Schritt. Der Scheitelpunkt des Interesses, oder besser der Euphorie<br />

des <strong>Neue</strong>n, ist überschritten – the Hype is over!<br />

Die wichtigsten keramischen Zentren, die international Beachtung für Artist-in-Residenz Programme finden, Fuping in der Nähe<br />

von Xi`an und Sanbao, am Stadtrand der Porzellanstadt Jingdezhen, sind etabliert. In Fuping wird noch gebaut und es stehen noch<br />

mehrere Museen und Atelierbauten fertig entworfen auf dem Reißbrett oder sind in Bau. Sie werden demnächst noch fertiggestellt<br />

und auch die andere Planung für ein Kulturzentrum sondergleichen wird hier sicherlich realisiert. Viele Westler und auch Kollegen aus<br />

den ostasiatischen Ländern werden hier noch einfliegen, hier arbeiten und die Museen mit ihren Arbeiten bestücken. Das alles wird<br />

sich realisieren, wie so manches in China, das man als Mensch aus den westlichen Gefilden nur staunend betrachten kann.<br />

Aber wir alle wissen, dass hinter diesem immensen „Hype“ (synonym für Medienrummel, etwas künstlich stimulieren) vor Ort viel<br />

Improvisation steckte, und dass jetzt eine Phase der Konsolidierung beginnen müsste und sicherlich beginnen wird. Wir erinnern uns<br />

an die ersten japanischen PKWs auf europäischen Straßen und an das Lächeln, das sie bei uns noch in den 1960er Jahren auslösten.<br />

Heute stehen die Wagen dieser Hersteller bei der Pannenstatistik des ADAC auf den ersten Plätzen der problemlos arbeitenden<br />

Fahrzeuge, zum Teil mit umweltverträglichen Antrieben, die unsere westliche Ingenieurswelt, wenigstens momentan noch, verschlafen hat.<br />

Ähnlich wird die Zukunft China ausschauen. Aus der gegenwärtigen Massenproduktion an Waren, die in vielen Bereichen keine<br />

hohe Qualität zeigen - China ist heute noch die billigste Werkbank der Welt - wird zunehmend eine Qualitätsproduktion werden. Das<br />

„aus der Erde schießen von Wolkenkratzern wie auch von Museen“ wird sich in ein geruhsameres und qualitätsvolleres Produzieren<br />

und Agieren verwandeln. Die sozialen Gegensätze, die heute auf virulente Weise und in krasser Form im Land noch vorhanden sind,<br />

werden sich egalisieren, und dann wird sich erst aufs <strong>Neue</strong> die imperiale Größe dieses bevölkerungsreichsten Staates der Welt in<br />

seiner ganzen Tragweite zeigen. Der wahre Umfang dieser Entwicklung ist heute noch nicht abzusehen.<br />

Und spätestens dann werden wir auch feststellen, wie wichtig die Kontakte zu unseren chinesischen Kollegen und Kolleginnen,<br />

wie wichtig das Hineintragen von westlichen Vorstellungen und Einsichten war und ständig ist, damit sich eine globalisierte Welt<br />

nicht nur an partikulären lokalen Interessen stößt, sondern dass sich ein gegenseitiges Verständnis entwickelt, das in einen fruchtbaren<br />

Austausch einmündet, in eine Adaption der gegenseitig als lebbar erkannten Eigenarten, und das letztlich zu einer liberalen<br />

und freiheitlichen Weltsicht führt.<br />

Die Zeichen hierfür stehen nicht schlecht, will mir scheinen. Ich schreibe diese Zeilen in Peking, nach Rückkehr von der oben<br />

genannten AIC-Konferenz, und wenn man hier durch die Straßen geht, ist man überrascht von der Menge an Menschen und mehr<br />

noch überrascht vom Durchschnittsalter dieser Menschen. Die weitaus meisten erscheinen mir jünger als 30, irgendwo zwischen<br />

20 und 30 Jahre, alt zu sein. Diese Jugend stellt sicherlich eine der Kraftquellen für das dynamische Geschehen in China dar.<br />

Aber all diese Menschen sind in westlicher Kleidung unterwegs – oder kann man das noch als westliche Kleidung definieren? Sie<br />

wird zumeist hier hergestellt und von westlichen und östlichen Designern entworfen, aber auf jeden Fall ist sie nicht an der traditionellen<br />

chinesischen Kleidung orientiert, die man noch in der Oper oder im Museum bewundern kann. Und die uniformierte Kleidung<br />

der Mao-Zeit ist völlig aus dem Straßenbild verschwunden. Blendet man die asiatische Physiognomie der Menschen auf der Straße<br />

aus, kann man feststellen, dass man auch am Times Square in New York unterwegs sein könnte. Junge Leute halten sich auch hier<br />

an der Hand, im Arm oder erlauben es sich sogar, sich in aller Öffentlichkeit zu küssen.<br />

Und wir sollten glücklich darüber sein. Denn was wäre, wenn sich auch hier in Asien ein geschichtlich gestützter, religiöser<br />

Fundamentalismus entwickelt hätte und auch hier verschleierte Frauen und traditionell gekleidete Männer - nur eben auf chinesische<br />

Art gekleidet - auftreten und uns, in unserer liberalen Lebensweise, zumindest als verachtenswert ansehen würden?<br />

Bei aller Konkurrenz, die uns durch China wirtschaftlich erwachsen ist, wir sollten froh um den weltweiten Zuwachs an global zu<br />

akzeptierender Lebensart sein, die von Seiten der chinesischen Bevölkerung, besonders der Jugend und sicherlich auch von den<br />

chinesischen Kultur- und Kunstschaffenden zum globalen Gesamten beigetragen wird.<br />

Vielleicht ist es auch an der Zeit, dass wir wieder ein wenig mehr „chinesische Werte“ in unseren Kulturraum einziehen lassen – sie<br />

haben im kulturellen Bereich zumeist hohen ästhetischen Wert, und man kann sich ja nehmen<br />

was passt und gefällt, der chinesische Kulturraum macht nichts anderes. Sinn macht ein<br />

solcher, sich ständig erneuernder Kulturaustausch allemal.<br />

In diesem Sinne und zum Abschluss des Jahres 2008 noch die besten Wünsche für<br />

die zwar erst in zwei Monaten bevorstehenden Feiertage.<br />

Alles Gute und bis zum Januar 2009.<br />

Ihr<br />

Bernd Pfannkuche<br />

(rechts mit Fred Olsen bei der Eröffnung der AIC-Konference in Xi`an, China)<br />

NOVEMBER / DEZEMBER 2008 NEUE KERAMIK 3<br />

VORWORT


DIE <strong>NEW</strong>S<br />

23.Internationale <strong>Keramik</strong>-Symposium in Bechyne (CR)<br />

Das 23. Internationale keramische Symposium in bechyne wird ununterbrochen seit dem Jahr 1966 veranstaltet. Es<br />

ist somit das älteste <strong>Keramik</strong>-Symposium in Europa. Die Arbeiten der letzten 40 Jahre sind in dem Internationalen<br />

<strong>Keramik</strong>museum in bechyne ausgestellt. Die Sammlung beinhaltet Werke namenhafter <strong>Keramik</strong>er aus der ganzen<br />

Welt. Alle zwei Jahre werden neue <strong>Keramik</strong>künstler aus dem Ausland und Tschechien eingeladen. Gearbeitet wird in<br />

allen Disziplinen der Freien und Angewandten <strong>Keramik</strong>. Dieses Jahr fand das Symposium vom 28. Juli bis 22. August<br />

statt. Die entstandenen Arbeiten werden im Internationalen <strong>Keramik</strong>museum in bechyne, später im Kunstgewerbe<br />

museum Prag, in der National Galerie Prag und in weiteren orten in Tschechien und im Ausland ausgestellt.<br />

Arbeit von Veronika Selingerova<br />

„Der andere Körting“ – Heiner Hans Körting als Maler und Zeichner - Unter diesem Titel stellt das museum für Angewandte<br />

Kunst Gera bis 15. Februar 2009 den bekannten <strong>Keramik</strong>er Heiner Hans Körting aus Dornburg (1911-1991) von einer ganz neuen Seite vor.<br />

mit seiner zweiten Frau Lisa schuf er jahrzehntelang ein umfangreiches und vielgestaltiges Lebenswerk, das vom winzigen Schälchen über<br />

Geschirre, vasen aller Größen, keramische Kleinplastiken und bilder oder Gartenkeramiken bis zu großen baukeramischen Aufträgen den<br />

ganzen Facettenreichtum der <strong>Keramik</strong> in sehr persönlicher Handschrift darstellte. Dabei experimentierte er permanent mit Formen und<br />

Dekoren. Für Körting gehörte meisterliches zeichnen zu seinem in handwerklichen betrieben und Schulen herausgebildeten Selbstverständnis<br />

ebenso wie sichere material- und Technologiekenntnisse der <strong>Keramik</strong> als Grundlage für schöpferisches Experimentieren. Er hinterließ ein<br />

riesiges Konvolut an Studien, Skizzen, zeichnungen, Gemälden und blättern in seltenen grafischen Drucktechniken. Es gab praktisch nichts,<br />

was er als darstellungsunwürdig empfunden hätte. Daneben hat Körting eine unübersehbare Fülle von Entwürfen zu keramischen Arbeiten<br />

geschaffen. Das mAK präsentiert erstmalig dieses Œvre Körtings in einer umfassenden Ausstellung, dessen Großteil sich dank finanzieller<br />

Unterstützung der Kulturstiftung der Länder im besitz des museums befindet. „Der andere Körting“ ist somit eine Ehrung an einen der<br />

bedeutendsten deutschen <strong>Keramik</strong>er und ein großartiges sinnlich-optisches vergnügen. Während dieser Ausstellung zeigt das museum<br />

zusätzlich in Kabinettausstellungen bis 23. November 2008 <strong>Keramik</strong>en von Ute Brade (Halle) und vom 28. November bis 15. Februar<br />

2009 von Ludwig Laser (obergeißendorf). H.–P. Jakobson<br />

Abenteuer Kristallglasur - mit dieser prachtvollen Ausstellung feiert<br />

das museum im Schloss der Porzellanmanufaktur FÜrSTENbErG eine<br />

Königsdisziplin der <strong>Keramik</strong>. bis zum 1. märz 2009 werden Arbeiten von<br />

Künstlerinnen und Künstlern aus drei Kontinenten gezeigt. Kristallglasuren<br />

bilden eine hochästhetische, spannungsreiche Synthese von ordnung<br />

und Chaos, beides fesselt viele menschen an diesem keramischen<br />

Phänomen. Sie werden meist auf ruhigen, zeitlosen und elegant<br />

gespannten Formen aufgebracht, die ganz der grandiosen Entfaltung der<br />

kristallischen Glasuren dienen. Damit stehen überwiegend handgedrehte<br />

stereometrische Unikatgefäße im mittelpunkt der Ausstellung, die auch<br />

erworben werden können. museum der Porzellanmanufaktur FÜrSTENbErG,<br />

meinbrexener Straße 2, D-37699 Fürstenberg/Weser, www.fuerstenbergporzellan.com<br />

Öffnungszeiten: ab 02.11.08: samstags und sonntags<br />

0 - 17 Uhr, 27.12. - 29.12.08 geöffnet, 24.12.-26.12., 30.12.08 - 07.01.09 geschlossen.<br />

The Galerie michel Giraud presents until November<br />

15 th 2008 Emile DECŒUR. For this retrospective<br />

will be presented more or less a hundred pieces<br />

which will be compared in order to understand<br />

Decœur’s diversity and excellence through a<br />

career of almost 50 years, from the Art Nouveau<br />

to the Art Deco. Each period is presented for<br />

the amateur to be able to apprehend the artist’s<br />

artworks in its whole. This monographic exhibition<br />

underlines the specific approach of Emile Decœur,<br />

who thanks to a continued questioning on the<br />

means of his art, managed during his all career to<br />

reinvent his artwork. To the researches on flambé<br />

glazes typical of the Art Nouveau period answers the controlled audacity<br />

of the Art Deco period, which is still nowadays admired by all. Galerie<br />

michel Giraud 35-37, rue de Seine - 75006 Paris. T. +33-1-43.25.11.01<br />

gmg1930@wanadoo.fr ww.galeriemichelgiraud.com<br />

An alle Holzbrenner - <strong>Keramik</strong>er<br />

können ihre Arbeiten unter‚ artist<br />

submission‘ ins Netz stellen.<br />

www.woodfiredceramics.net ist eine<br />

nicht kommerzielle Seite.<br />

ArTIST SUbmISSIoNS:<br />

www.woodfiredceramics.net/<br />

gallery/4647457_cCAfx<br />

ArTIST DIrECTorIES:<br />

www.woodfiredceramics.net/<br />

gallery/4734802_UfKzm<br />

<strong>NEW</strong> CATALoGUE:<br />

www.woodfiredceramics.net/<br />

gallery/3663005_cUqA3<br />

CoNTACT:<br />

www.woodfiredceramics.net<br />

CANDID ARTS TRUST - is based at its arts centre in Torrens Street,<br />

behind the Angel tube in Islington, London. Two victorian warehouses<br />

totaling 23,000 square feet have been converted into 6,500 sqft of<br />

exhibition space, two loft-style galleries have been created, as well<br />

as 20 artists studios, banqueting, conference and screening rooms,<br />

rehearsal spaces and a cafe. Each year the Candid Galleries host<br />

numerous College Degree Shows, group and individual exhibitions and<br />

as well as the Trust’s own shows such as The Islington Contemporary<br />

Art & Design Fair. Candid’s mandate is to promote the arts and arts<br />

education with special emphasis placed on helping newly graduated<br />

Art & Designers in their first years out of college. To this aim Network<br />

A.D. has been established; a membership scheme for graduates offering<br />

the chance to exhibit in Candid’s galleries regularily as well as a five<br />

page website. over the past few years Candid arts trust has developed<br />

an educational program which includes painting and drawing classes.<br />

CANDID ArTS TrUST, 3 Torrens St, London, EC1v 1NQ,<br />

T. +44-207 837 4237 info@candidarts.com<br />

In diesem Jahr feierte der Iznanger <strong>Keramik</strong> Markt sein 10 jähriges Jubiläum. Parallel zum<br />

marktgeschehen am Samstag und Sonntag fand wie jedes Jahr eine Themenaustellung im Iznanger<br />

rathaus statt, aus der heraus die Preisträger des Iznanger <strong>Keramik</strong>preis ermittelt werden. Die Jury,<br />

bestehend aus Prof.Dr. Harald Siebenmorgen, Direktor des badischen Landesmuseums Karlsruhe,<br />

Frau Dr. barbara Stark, Leiterin der städtischen Wessenberg Galerie Konstanz, und Dr. Klaus Läuger<br />

<strong>Keramik</strong>sammler, vergab drei Preise, wobei als Höhepunkt gelten darf, dass die prämierten Stücke<br />

einen Platz in der badischen Landessammlung finden.Die bemühungen des Iznanger <strong>Keramik</strong>marktes<br />

gehen dahin, das keramische Angebot breitgefächert zu halten, und bei einer guten mélange hohes<br />

handwerklich-künstlerisches Niveau zu zeigen. Links die Jury bei der Arbeit.<br />

4 NEUE KERAMIK NovEmbEr / DEzEmbEr 2008


Danner-Preis für Katja Maechtel - Am 16.oktober 2008 erhielt die <strong>Keramik</strong>künstlerin<br />

Katja maechtel aus Düsseldorf den vielbegehrten münchner Danner-Preis. Katja maechtel<br />

wurde 1971 in Karlsruhe geboren. Nach einer klassischen <strong>Keramik</strong>erlehre in ihrer Geburtsstadt<br />

studierte sie am Institut für Künstlerische <strong>Keramik</strong> und Glas der Fachhochschule Koblenz<br />

in Höhr-Grenzhausen und im Anschluss an der Akademie der bildenden Künste in münchen<br />

in der Klasse von Norbert Prangenberg. beide Studien schloss sie mit dem Diplom ab.<br />

Ihre Arbeiten wurden bisher schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so unter anderem<br />

1999 mit dem bayerischen Staatspreis und dem 2.Preis im richard-bampi-Wettbewerb sowie<br />

2003 mit dem <strong>Keramik</strong>preis der Frechener Kulturstiftung. zu ihren Arbeiten sagt sie: „meine<br />

Arbeiten basieren auf der Wahrnehmung von Formensprache und Sprachmustern. Ich suche<br />

nach neuen formalen Umsetzungen von überlieferten Formen und Abläufen.“ Diese Suche<br />

schließt auch das gedrehte Gefäß nicht aus, das sie gegebenenfalls zu großen Installationen<br />

aufbaut. Aber auch die Auseinandersetzung mit nichtkeramischen materialien ist für sie eine<br />

selbstverständliche Ausdrucksform. -so<br />

Der 3. von Fred Olsen in Deutschland eigenhändig<br />

entworfene und mitgebaute Fastfire-brennofen steht nun auf dem<br />

Atelierhof Scholen 53 in Niedersachsen. Die <strong>Keramik</strong>erin Sabine<br />

Kratzer baute in Form eines Workshops mit <strong>Keramik</strong>erkollegen aus<br />

ganz Deutschland mit dem bekannten amerikanischen ofenbauer<br />

einen knapp 1m 3 Holzbrennofen. Erwähnenswert ist auch, dass<br />

das Projekt vom Landkreis Diepholz durch den Landschaftsverband<br />

Weser-Hunte finanziell großzügig mit Euro 5000.- unterstützt<br />

wurde. In zukunft werden auf dem Atelierhof Kurse und Workshops<br />

stattfinden. So wird einem breiten Publikum die ganz ursprüngliche<br />

Form des brennens nähergebracht. Der 1. Workshop, in dem<br />

unterschiedliche keramische Fertigungstechniken ausprobiert und<br />

die Ergebnisse im Fastfire ofen gebrannt werden können, findet am<br />

3/4/5. April 2009 statt. Infos unter 04245/267.<br />

<strong>Neue</strong>röffnung der Porzellan- und Fayenceausstellung im Zunfthaus zur Meisen<br />

- Nach ihrem Ausflug an den Genfersee – in die Ausstellungsräume von Schloss Prangins –<br />

kehrt die Porzellan- und Fayencesammlung des 18. Jahrhunderts wieder nach zürich ins<br />

zunfthaus zur meisen zurück. Seit kurzem präsentieren sich Fayencen sowie Porzellan aus<br />

zürich und Nyon neu angeordnet, neu kontextualisiert und neu ausgeleuchtet. Gut 50 Jahre<br />

nach der Ersteinrichtung zeigt sich die Porzellan- und Fayencesammlung neu ausgestellt in<br />

den wundervollen barockräumen des zunfthauses zur meisen. Hier findet die Sammlung die<br />

ihr gebührende beachtung und wird künftig durch die wechselnde Präsentation weiterer<br />

bestände der <strong>Keramik</strong>sammlung der Landesmuseen ergänzt. zunfthaus zur meisen, Porzellan-<br />

und Fayenceausstellung, münsterhof 20, CH-8001 zürich. T. +41 (0)44 221 28 07, F. +41<br />

(0)44 211 29 49. www.landesmuseen.ch/meisen<br />

Steingutfabriken Velten-Vordamm - In der Ausstellung (bis 26.01.2009, Sa-mo 13 - 17<br />

Uhr) wird besonders das Werk von Charlotte Hartmann hervorgehoben. Die Künstlerin wurde<br />

vor 110 Jahren in berlin geboren und war prägend in den nur fünf Jahren ihrer Tätigkeit<br />

für das veltener Werk der Steingutfabriken (1919-1924). Sie entwarf eine große vielfalt an<br />

Dekoren, darunter das berühmte „Decor 29“, im Werksjargon auch „Paradiesgarten“ genannt.<br />

zahlreiche Unikate von ihr sowie viele Entwürfe ihrer Künstlerkollegen in velten und vordamm<br />

werden in der Ausstellung gezeigt. Unter den rund 150 Exponaten finden sich Arbeiten von:<br />

T. bogler, H. bollhagen, W. burri, C. o. Czeschka, E. Dörr, U. Fesca, G. Frommann, W. Gothein,<br />

G. Guzinski, m. Hahm, L. Harkort, Ch. Jartmann, W. Kreidl, G. marcks, m. meyfarth, m. müller,<br />

W. Stock und W. Sutkowski.<br />

<strong>Keramik</strong>-museum berlin, Schustehrusstraße 13, D-10585 berlin T. +49 (0)30 - 321 23 22<br />

theis@keramik-museum-berlin.de www.keramik-museum-berlin.de<br />

Staatspreis Baden-Württemberg an Joachim Lambrecht<br />

verliehen - Am 19. oktober wurde im veranstaltungshaus Salmen in<br />

offenburg der 34. baden-Württembergische Staatspreis verliehen. Einer<br />

der 3 Hauptpreise in Höhe von 5000.- Euro ging an den <strong>Keramik</strong>er Joachim<br />

Lambrecht. Der baden-württembergische Staatspreis wird alle 2 Jahre in<br />

Form eines Wettbewerbs mit Namen „Gestaltung Kunst Handwerk baden-<br />

Württemberg“ ausgeschrieben. Eine Jury wählt aus den eingereichten<br />

Arbeiten eine Auswahl aus, die dann jeweils in einer anderen badenwürttembergischen<br />

Stadt gezeigt wird, diesmal in offenburg. Der<br />

<strong>Keramik</strong>er Joachim Lambrecht ist in den<br />

letzten Jahren hauptsächlich mit seinen<br />

schwarzen rakuarbeiten hervorgetreten,<br />

die als Gefäßplastiken angelegt sind. Der<br />

rakubrand wird sehr gezielt eingesetzt, um<br />

ein weiches, warmes Schwarz zu erreichen,<br />

das die Plastizität seiner Arbeiten noch<br />

steigert. Joachim Lambrecht studierte<br />

nach seiner Töpferlehre bei Fritz Göllner in<br />

besigheim an der staatlichen Kunstakademie<br />

Stuttgart bildhauerei. Nach dem Studium<br />

trat er mit raumgreifenden Installationen<br />

aus verschiedenen materialien und mit<br />

Gipsplastiken in Erscheinung. Seit 1996<br />

wandte er sich erneut der <strong>Keramik</strong> zu,<br />

um seine Affinität zu Ton und Feuer in<br />

plastische Arbeiten umzusetzen.<br />

NovEmbEr / DEzEmbEr 2008 NEUE KERAMIK 5<br />

Majolika Plastik von Uwe Henneken am<br />

LBBW Neubau in Karlsruhe übergeben<br />

Im rahmen einer feierlichen Übergabe<br />

präsentierte die Landesbank baden-<br />

Württemberg in Anwesenheit des Künst-lers<br />

Uwe Henneken die Plastik „Sohn und Erbe“<br />

der Öffentlichkeit. Das rund acht meter hohe,<br />

grellfarbige Kunstwerk<br />

aus <strong>Keramik</strong>, das<br />

eine Figur (vanguard)<br />

mit Gelehrtenhut<br />

zeigt, ging aus einem<br />

Wettbewerb hervor,<br />

der anlässlich des<br />

Neubaus der LbbW<br />

an der Karlsruher<br />

Ludwig-Erhard-Allee<br />

ausgeschrieben wurde.<br />

Gefertigt wurde „Sohn<br />

und Erbe“ von der<br />

Staatlichen <strong>Keramik</strong><br />

manufaktur majolika.<br />

info@majolika-karlsruhe.com<br />

www.majolika-karlsruhe.com<br />

DIE <strong>NEW</strong>S


DIE <strong>NEW</strong>S<br />

<strong>Keramik</strong> trifft Glas - <strong>Neue</strong>s Ausstellungskonzept in Otterndorf - Für die Liebhaber der<br />

<strong>Keramik</strong> ist die Stadt otterndorf an der Niederelbe weiterhin ein attraktives ziel. Nachdem Peter<br />

Hagenah im Jahr 2007 seine jahrzehntelange erfolgreiche Ausstellungstätigkeit aus Altersgründen<br />

beendet hatte, fand sich zur Überraschung vieler die Glasgestalterin Hanne veit aus dem benachbarten<br />

Cuxhaven bereit, die Ausstellungsreihe fortzusetzen. Ihr erster „Wunschaussteller“ war martin<br />

mcWilliam, der seinen Kollegen Frank Schillo als zweiten <strong>Keramik</strong>er empfahl. vom Publikum wurden<br />

die Glasarbeiten von Frank meurer und oliver Drobar als gewinnende Ergänzung begeistert begrüßt.<br />

Neu sind neben dem geänderten Ausstellungsangebot auch die räume, die die Stadt otterndorf zur<br />

verfügung stellt. Waren bisher die Exponate auf zwei Ausstellungsorte in der Stadtscheune und im rathaus verteilt, so stehen nun in der<br />

Stadtscheune unter einem Dach die hellen räume des vormaligen „Studio A“ zur verfügung. kontakt@studioglas-veit.de<br />

Hohe Auszeichnung für Otto Piene - Der international renommierte Künstler otto Piene erhält in diesem Jahr den Großen Kunstpreis<br />

der Sparkassen-Kulturstiftung rheinland für sein Gesamtwerk. Piene, der in Düsseldorf und boston lebt, war neben Heinz mack und Günther<br />

Uecker Gründungsmitglied der Künstlergruppe zEro. Feuer, Licht und Luft sowie raum und bewegung sind die zentralen Elemente im Werk<br />

Pienes. Erst im Sommer 2007 hatte ihm das Hetjens museum in Düsseldorf eine große Einzelausstellung ausgerichtet. Der Preis ist mit 30.000<br />

Euro dotiert. In der Presseverlautbarung der Stiftung heißt es: „mit otto Piene ehren wir eine außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeit des 20.<br />

und 21. Jahrhunderts. Als Künstler, der in seinen Werken meisterhaft mit den Elementen der Natur umzugehen weiß, hat er vom rheinland aus<br />

bedeutung in der ganzen Welt erlangt. Die Stiftung ist stolz darauf, otto Piene mit dem rheinlandkulturpreis 2008 auszeichnen zu können.“<br />

Decœur im Musée National de la Céramique in Sèvres<br />

- das Curtis Erbes - bis 31. Dezember 2008. Das musée National<br />

de la Céramique in Sèvres zeigt zum ersten mal die <strong>Keramik</strong>en<br />

von Emile Decœur, einem der renommiertesten Künstler des<br />

Art Deco. Das musée National de Céramique ist der besitzer<br />

der weltweit größten Decœur Sammlung. Diese stammt aus<br />

dem bedeutenden Nachlass (571 Stücke) den Atherton Curtis<br />

(1863-1948) ein großer amerikanischer Sammler, Gönner und<br />

enger Freund Decœurs über mehr als dreißig Jahre nationalen<br />

museen hinterließ. Geboren in brooklyn/New York lies sich<br />

Atherton Curtis 1904 in Frankreich nieder und entdeckte Emile<br />

Decœur´s Kunstwerke 1907 im „Salon des Artistes Français“<br />

und auf der Pozellanausstellung, die im musée Galliera im<br />

selben Jahr stattfand. Kurze zeit später traf Curtis den<br />

Künstler und erwarb seine ersten vasen von ihm. Curtis wurde<br />

zum Patron Decœurs indem er regelmäßig bis zum Anfang<br />

des 2. Weltkrieges Stücke sozusagen direkt aus dem ofen<br />

kaufte. Dadurch zeigt die Sammlung ausgiebig alle Phasen,<br />

die der Künstler durchlief. musée National de la Céramique, Place de la manufacture,<br />

92310 Sèvres, Frankreich. T. +33-(0)1 41 14 04 20 musee.sevres@cultura.gouv.fr<br />

www.musee-ceramique-sevres.fr<br />

Gisela Schmidt-Reuther und Wilhelm<br />

Kuch bei der Ausstellungseröffnung vor<br />

dem <strong>Keramik</strong>museum Westerwald<br />

„KLASSIK IN FORM UND FARBE“<br />

- unter diesem Titel präsentiert<br />

das KErAmIKmUSEUm WESTErWALD<br />

<strong>Keramik</strong> der Werkstatt KUCH.<br />

Die Arbeiten von Elly und Wilhelm<br />

Kuch, die bereits früh weltweit ausstellten,<br />

wurden mit allen wichtigen<br />

internationalen <strong>Keramik</strong>preisen ausgezeichnet:<br />

den Preis der biennale in<br />

vallauris, den Premio di Faenza, und<br />

den Westerwaldpreis. Als Gründungsmitglieder<br />

der Gruppe 83 wie der AIC/<br />

IAC in Genf standen beide Kuch´s stets<br />

in vorderster reihe der Deutschen<br />

<strong>Keramik</strong>. Typisch für ihren ganz<br />

eigenen, man könnte im rückblick<br />

sagen, fast avantgardistischen, male-<br />

risch wie keramisch orientierten Stil, war eine absolut klare Formsprache.<br />

Die oberflächen der <strong>Keramik</strong>en sind frei, mit leichter Hand und<br />

treffsicherer Farbwahl wie dreidimensionale Leinwände bemalt, perfekte<br />

Dekors bestimmen das Gesamtbild. Dies gilt für klassisch elegante Gefäße,<br />

geometrische oder fruchtartig geformte montagen sowie für die plastischen<br />

Arbeiten. Die Ausstellung im KmW zeigt maßgebliche Arbeiten aus der<br />

gemeinsamen Schaffenszeit in einer retrospektive. Die Ausstellung ist<br />

noch bis zum 6. Januar 2009 zu sehen. <strong>Keramik</strong>museum Westerwald,<br />

Höhr-Grenzhausen www.keramikmuseum. de<br />

Susanne Bartram (zweite v. links) erhielt den<br />

1. Preis des Kölner Töpfermarktes 2008 (dotiert mit 1000<br />

Euro) und Ruth Stark (links) den 2. Preis (dotiert mit<br />

500 Euro). Der Preis wird von den Handwerkskammern<br />

in Köln, Düsseldorf und Aachen vergeben. Die Jury<br />

war mit drei bekannten <strong>Keramik</strong>erInnen besetzt:<br />

rita de Nigris (rechts), <strong>Keramik</strong>erin und Dozentin<br />

an der Fachschule für <strong>Keramik</strong>, Höhr-Grenzhausen,<br />

Thomas Naethe, <strong>Keramik</strong>er, Utzerath und Claudia<br />

Holzapfel (zweite v. rechts), <strong>Keramik</strong>erin, Troisdorf.<br />

<strong>Keramik</strong>galerie<br />

terra rossa - 10 Jahre<br />

Schaufenster der<br />

aktuellen <strong>Keramik</strong> in<br />

Leipzig - begeisterung<br />

für die keramische Kunst<br />

und Lust am praktischen,<br />

zielgerichteten Handeln bil-<br />

det die basis der <strong>Keramik</strong>-<br />

galerie terra rossa.<br />

Sowohl von den mitglie-<br />

dern des vereins als auch<br />

von mitarbeiterInnen der<br />

Galerie werden einem inter-<br />

essierten Publikum überlieferte, traditionelle und moderne<br />

brenn- und Glasurtechniken nahe gebracht. Der Standort in<br />

Leipzig am roßplatz 12 ist die Konstante in den zehn Jahren des<br />

Galeriebetriebes. mit Gründung im oktober 1998, zunächst als Gbr,<br />

wurde mit der Ausstellungstätigkeit begonnen. Dem keramischen<br />

Schaffen eine urbane bühne zu geben und dem Publikum Kunst,<br />

Kunsthandwerk und Design sowie Informationen über Technik<br />

und Arbeitsweise der <strong>Keramik</strong>erInnen zu vermitteln, ist das<br />

Hauptanliegen der Galerie terra rossa. Weitere Informationen zu<br />

terra rossa finden Sie unter www-terra-rossa-leipzig.de<br />

6 NEUE KERAMIK NovEmbEr / DEzEmbEr 2008


12. WESTERWALDPREIS 2009 – KERAMIK EUROPAS - Der Westerwaldpreis wurde 1973 erstmalig ausgeschrieben, um herausragende<br />

keramische Arbeiten handwerklicher wie künstlerischer Art im rahmen eines Wettbewerbes und einer Ausstellung im <strong>Keramik</strong>museum<br />

Westerwald zu präsentieren. Es werden Preise in 4 Sparten zu jeweils 5.000 Euro und ein Förderpreis für <strong>Keramik</strong>erInnen bis 35 Jahre zu<br />

4.500 Euro vergeben. Eine bewerbung ist möglich in den Sparten: 1. SALzbrAND/ STEINzEUG, PorzELLAN, 2. DESIGN / SErIE, 3. GEFÄß /<br />

Form / DEKor, 4. FrEIE ArbEITEN / SKULPTUr/ INSTALLATIoN, 5. FÖrDEPrEIS (bis einschließlich 35 Jahre). Über die vergabe der Preise<br />

entscheidet eine Jury mit internationaler besetzung in einem zweistufigen verfahren (1.Abbildungen/2. Auswahl objekte). Der Jury 2009<br />

gehören an: 1. Peter-Paul Weinert, Landrat des Westerwaldkreises (D), 2. Professor Gerhard Hahn, Krefeld (D), 3. Professor Frank Louis, Linz<br />

(A), 4. Professor Elaine o. Henry, Kansas (USA), 5. Caroline Cheng, Schanghai (Gb und CN), 6. Nani Champy-Schott, Plaisir (F), 7. monika<br />

Gass, <strong>Keramik</strong>museum Westerwald (D). Die veranstaltung findet statt unter der Ägide der bundeskanzlerin, Frau Dr. Angela merkel.<br />

Abgabe von Bewerbungsunterlagen bis zum 18. Januar 2009. Die Ausstellungseröffnung und die vergabe von Urkunden und Preisen<br />

finden statt am 28. August 2009 um 18 Uhr im <strong>Keramik</strong>museum Westerwald, Höhr-Grenzhausen. Am 29. August 2009 findet im neuen<br />

vortragssaal des museum ein Kolloquium statt. Die Ausschreibungs-Unterlagen in DEUTSCH, ENGLISCH, FrANzÖSISCH (als ausfüllbares<br />

Formular oder als PDF) können angefordert werden bei: info@keramikmuseum.de als Download www.keramikmuseum.de oder telefonisch<br />

0049 (0) 2624 9460 -10 oder per Fax 0049 (0) 2624 9460 -120<br />

Im vorfeld der 12. Wettbewerbsausstellung 2009 zeigt das <strong>Keramik</strong>museum ab Januar/Februar 2009 in einer rückschau die in der Sammlung<br />

des Hauses inventarisierten Ankäufe aus den Westerwaldpreis-Wettbewerben seit 1973. Info hierzu demnächst.<br />

Artists in Residence - Vallauris : Applications Deadlines - Located in the heart of the old town of vallauris France, the Association<br />

A.I.r. vallauris (Artists in residence) welcomes international artists from all horizons to meet and collaborate with local artists and<br />

to research and create new work in an artistic laboratory created specifically for them. Since its conception in 2002, over 90 creators of<br />

different nationalities have taken part in the program. The application deadlines for 2009 residencies are october 15th 2008 and April 15th<br />

2009. For more information please consult the website: www.air-vallauris.org<br />

Small Art Objects 2009 - This A.I.r. vallauris fund-raising event takes place bi-annually and includes a competition, exhibition and prizes.<br />

The Small Art objects can be made from any material, but are restricted in size to: 15cm X 15cm X 15cm. Entries must be received by may 31,<br />

2009. The exhibition opens July 4th, 2009 in vallauris France. For more information please consult the website: www.air-vallauris.org<br />

Ausschreibung K.i.Ste 09 - DIE WAND - Eine Kulisse fordert heraus. - Wie schon seit zehn Jahren, findet auch 2009 wieder die open-Air-<br />

Ausstellung K.i.Ste (<strong>Keramik</strong> im Steinbruch) im malerischen Steinbruch von oberpullendorf/Österreich vom 1. bis 3. mai 09 statt. Ausschreibungsbedingungen<br />

und bilder der Steinbruchwand auf der K.i.Ste-Homepage: www.kultur-oberpullendorf.at Bewerbungsschluss: 1. Dezember 2008<br />

(auch Entwurfskizzen und modellfotos möglich). Nähere Auskünfte: Waltraud Ehrenhöfer, T. 0043 (0)676 7570 409, traude.ehrenhoefer@bnet.at<br />

<strong>Keramik</strong>preis 2009 der Frechener Kulturstiftung - zum 15. mal seit 1972 verleiht die Frechener Kulturstiftung im nächsten Jahr<br />

den bekannten <strong>Keramik</strong>preis. Der <strong>Keramik</strong>preis der Frechener Kulturstiftung ist ein Förderpreis für keramische NachwuchskünstlerInnen<br />

im Alter von bis zu 35 Jahren, die ihre Tätigkeit in Deutschland ausüben. Er ist mit drei Geldpreisen in Höhe von jeweils 1.500 Euro<br />

ausgelobt. Für die Qualifizierung sind künstlerische Aussagen in allen <strong>Keramik</strong>bereichen möglich: Gefäß, Plastik, relief/bild, serielle<br />

<strong>Keramik</strong>, architekturbezogene <strong>Keramik</strong> und Installation. Erstmalig wird 2009 zusätzlich ein Sonderpreis ausgelobt. Das zulassungsverfahren<br />

erfolgt über fünf vorschlagsberechtigte: Gabriele beßler m.A., Kunsthistorikerin, Hohentwielstr. 143, 70199 Stuttgart; Gabi Dewald,<br />

Fachjournalistin, Dietrich-bonhoeffer-ring 15, 64653 Lorsch; Doris Kaiser, Künstlerin, markt 16, 47929 Grefrath; martin möhwald, Künstler,<br />

Ulestr. 2, 06114 Halle; renate Wunderle, Galeristin, baaderstr. 15, 80469 münchen. Nachwuchskeramiker können sich auch selbstständig<br />

bei einem vorschlagberechtigten bis zum 31.12.2008 um die Teilnahme bewerben. Die bis August 2009 einzureichenden keramischen<br />

Arbeiten der zugelassenen Teilnehmer werden in einer Gemeinschaftsausstellung in der zeit vom 20.09. bis 22.11. 2009 im KErAmIoN in<br />

Frechen gezeigt und in einem Ausstellungskatalog dokumentiert. Eine Fachjury, zu der neben den vorschlagberechtigten Frau Hannelore<br />

Seiffert, Sammlerin, und michael Cleff, Künstler, gehören, ermittelt die Preisträger. Die Auslobungsbedingungen können angefordert werden<br />

bei: Frechener Kulturstiftung, bonnstr. 12, 50226 Frechen, Tel. 02234-69769-0, Fax 02234-69769-20, info@keramion.de<br />

Internationale <strong>Keramik</strong>wochen Hüfingen 2009 - 17. Internationaler Töpfermarkt Hüfingen 2009 - Die bewerbungsfrist<br />

für den auf 50 ausgewählte Teilnehmer begrenzten Töpfermarkt Hüfingen (2009: 11. bis 13. September) endet am 31. Dezember 2008.<br />

bewerbung mit biografie, Angebotsbeschreibung, aussagekräftigen Fotos an die Projektorganisatorin: Ingrid rockrohr, Am rappenschneller<br />

16, D-78183 Hüfingen. - veranstalter: Stadt Hüfingen - www.huefingen.de<br />

Opening for Visiting Professor of Ceramics - Kyung Hee University-Global Campus, Ceramics Department, Seoul, Korea has an opening<br />

for a Ceramicist. The two year position for a visiting Professor begins on Sept. 1, 2009. only non-Korean ceramicists with an mFA degree or<br />

higher and teaching experience may apply. The annual salary is 41,000,000 Won (ca. $2900 U.S. per month). The teaching responsibility is<br />

11 hours/week of theory and technique with undergraduate and graduate students. All classes are taught in English. Private studio space will<br />

be provided. Please submit your resume, a CD of your art work, two professional references, and an official University transcript. Closing date:<br />

February 1, 2009. The final candidate will be notified in march 2009.For further information contact Prof. Kim: sukim@khu.ac.kr Kyung Hee<br />

University, College of Art and Design/Ceramics Department, 1 Seocheon-dong, Giheung-gu, Yongin-si, Gyeonggi-do, 449-701 republic of Korea<br />

Internationaler <strong>Keramik</strong>markt in Höhr-Grenzhausen - <strong>Keramik</strong>festival der besonderen Art am Samstag, 06. Juni 2009 von 10 bis<br />

18 Uhr und Sonntag, 07. Juni 2009 von 11 – 18 Uhr. Wer Interesse an einer Teilnahme als Aussteller hat, kann sofort die bewerbungsunterlagen<br />

anfordern oder unter: www.hoehr-grenzhausen.de – den Suchbegriff „Ausstellerinfo“ eingeben und die Unterlagen dort abrufen. Ehemalige<br />

Teilnehmer des marktes 2008 erhalten die Unterlagen automatisch. Bewerbungsende ist am 02. Februar 2009. Tourist-Information Höhr-<br />

Grenzhausen, rheinstr. 60a, D-56203 Höhr-Grenzhausen. Tel.: +49 (0) 26 24/1 94 33, Fax: +49 (0) 26 24/9473 129<br />

tourismus@hoehr-grenzhausen.de www.hoehr-grenzhausen.de<br />

Der nächste Frechener Töpfermarkt findet am 16. und 17. mai 2009 statt. Interessenten melden sich bitte bei der Stiftung KErAmIoN,<br />

bonnstraße 12, 50226 Frechen info@keramion.de T. +49 (0)2234-69 76 90) oder laden sich das bewerbungsformular von oktober 2008 an<br />

von der Internetseite www.keramion.de herunter. Anmeldeschluss ist der 9. Januar 2009.<br />

NovEmbEr / DEzEmbEr 2008 NEUE KERAMIK 7<br />

DIE <strong>NEW</strong>S


vorGeSTeLLT<br />

Antje Soléau<br />

Im Herbst 2005 startete die Wiesbadener <strong>Keramik</strong>erin Theresia Hebenstreit ein im<br />

wahrsten Sinne weltumspannendes Projekt. Sie fertigte 13 in Größe und Haltung<br />

unterschiedliche nackte, aber selbstbewusste Frauenfiguren, die aus ihrer bekannten<br />

Lilith-Figur entwickelt wurden. diese Figuren wurden je 77-mal vervielfacht, das heißt,<br />

es gibt insgesamt 1001 exemplare von ihnen. mit dieser zahl knüpfte Theresia Hebenstreit<br />

an die Geschichten aus 1001 nacht an, die die kluge Sheheradzade ihrem grausamen<br />

Liebhaber nacht für nacht erzählte. die Figuren oder Figurinen sind ebenso wie die<br />

Geschichten der Sheheradzade eine beeindruckende darstellung von weiblicher Klugheit<br />

und der macht der Phantasie.<br />

In einem ersten Prospekt, mit dem die Künstlerin ihre SammlerInnen einlud, eine<br />

dieser Figuren zu erwerben, schrieb sie: „davon (von den Geschichten der Sheheradzade,<br />

d.A.) angeregt und inspiriert möchte ich 1000 und eine nackte, kleine Frauenfiguren aus<br />

Terrakotta erschaffen. Als einzelwesen haben sie sich schon lange behauptet. nun sollen<br />

sie in großer Gemeinsamkeit ihr weibliches Selbstbewusstsein und ihre volle Körperlichkeit<br />

in dem Projekt 1001 nackt entfalten.“<br />

die SammlerInnen und andere Interessierte konnten eine dieser Figuren käuflich erwerben,<br />

überließen sie aber vertrauensvoll der Künstlerin für eine geplante „Weltreise“.<br />

mit dem verkaufserlös konnte Theresia Hebenstreit das große Projekt finanziell starten.<br />

1001 nackte<br />

Frauen auf<br />

Weltreise<br />

Theresia<br />

hebensTreiT<br />

und ihre<br />

Frauen - „armee“<br />

– ein Protokoll<br />

8 NEUE KERAMIK november / dezember 2008


von jedem Aufenthaltsort ihrer charmanten „Armee“<br />

informierte sie die besitzerInnen der Figurinen per<br />

gemailten rundschreiben. So schrieb sie nach der ersten<br />

Ausstellung in villach/Österreich am 11.Juni 2006: „die<br />

erste Ausstellung!!!! Sie hat stattgefunden, es war beeindruckend.<br />

Wir haben zweieinhalb Tage zum Aufbauen<br />

gebraucht, jede Figur in die Hand genommen und liebevoll<br />

auf ihren Kisten und darauf gelegten rot bemalten<br />

Platten fixiert. Lilith, „mother of all“, steht in der mitte,<br />

fast sakral anmutend und überschaut die Schar ihrer<br />

Schwestern, ein wirklich starkes bild. dank der liebevollen<br />

betreuung von Frau dr. renate obud vom Kulturamt<br />

in villach war es eine rundum gelungene und eindrucksvolle<br />

veranstaltung. die rede von monika Gass, der Leiterin<br />

des <strong>Keramik</strong>museums Westerwald, war informativ,<br />

einfühlsam und amüsant. Stellen Sie sich vor, sagte sie,<br />

ein vulkanausbruch in villach würde all das hier konservieren<br />

und nach 2000 Jahren brächten Archäologen diese<br />

Frauenarmee wieder ans Licht der Welt. ein matriarchat<br />

in villach? 2006?, was für eine ungewöhnliche Stadt, wie<br />

passt das ins gesamteuropäische bild vom Anfang des<br />

3.Jahrtausends?“<br />

Im Sommer 2006 reiste Theresia Hebenstreit mit einer<br />

Touristengruppe nach China und nahm auf diese reise<br />

auch Luzie, die kleinste ihrer Terrakotta-mädels mit. Sie<br />

stellte sie zu den Soldatenfiguren der Terrakotta-Armeee<br />

in X’ian, ließ sie auf der großen mauer und in der verbotenen<br />

Stadt in beijing posieren und traf alle vorbereitungen<br />

für eine Ausstellung im Sommer 2007. Luzie<br />

berichtete ihren Schwestern anschließend vom großen<br />

Abenteuer im fernen osten.<br />

Im Frühjahr 2007 folgte die zweite öffentliche Präsentation<br />

in breslau/Wroclaw, wo die Figuren im September<br />

2005 von ausgebildeten <strong>Keramik</strong>ern der <strong>Keramik</strong>fakultät<br />

der Kunstakademie vervielfältigt worden waren, bevor<br />

sie zum „Schminken“, also bemalen, und zum Signieren<br />

nach Wiesbaden ins Atelier kamen. In der einladung zur<br />

breslauer Ausstellung hieß es: „Theresia Hebenstreit,<br />

deutsche Künstlerin aus Wiesbaden (der Partnerstadt<br />

breslaus, d.A.), schickt im rahmen ihres Projektes<br />

"1001nackt" tausend und eine keramische Frauenfiguren<br />

in die Welt. Sie schuf eine vielfältige reihe von Frauenformen,<br />

angeregt durch die Weisheit und vorstellungskraft<br />

von Sheheradzade und die macht der chinesischen<br />

Terrakotta-Armee. Ihre kleinen Terrakottagestalten<br />

erzählen von Glück und Unglück und widersprechen allen<br />

gängigen Schönheitsidealen: nackt und rundlich, aber<br />

durchaus selbstbewusst, provozieren sie diskussionen<br />

über gesellschaftliche Gebote und das Streben nach<br />

erreichbaren vorbildern.“<br />

die Ausstellung in breslau war ein voller erfolg. Theresia<br />

Hebenstreit resümierte im mai 2007: „… viele besucher<br />

kamen und bestaunten die fröhliche und kommunikative<br />

Gesellschaft der 1001 nackten Tonfrauen. Auch<br />

das Interesse der medien war bemerkenswert. bekannte<br />

regionale und überregionale zeitungen und das Fern-<br />

ABBILDUNGEN -<br />

linke Seite -<br />

Luzie auf der Großen Mauer - China 2007<br />

rechts v.o.n.u.<br />

- Die Figuren trocknen noch in den Gipsformen<br />

- In Kisten verpackt geht es zu den verschiedenen Ausstellungspunkten<br />

THereSIA HebenSTreIT<br />

vorGeSTeLLT<br />

november / dezember 2008 NEUE KERAMIK 9


vorGeSTeLLT<br />

10 NK JULI / AUGUST 2008<br />

sehen brachten berichte über das Projekt. dann wurde<br />

die Ausstellung abgebaut, die Figuren wieder verpackt,<br />

in ihre 77 Kisten verstaut und mit dem LKW zurückgebracht.“<br />

„Ja, und jetzt soll es tatsächlich nach China<br />

gehen, schrieb Theresia Hebenstreit. meine Kollegin<br />

Anette mertens, die als Sinologin seit mehr als 15 Jahren<br />

beste Kontakte nach China pflegt und regelmäßig die<br />

ungewöhnlichsten reisen in dieses Land führt, hat dafür<br />

alle Fäden gezogen.“ „ ...und heute am 25.7.2007 verlässt<br />

das Schiff den Hafen von Hamburg und sticht in See<br />

gen China mit Ihren und meinen Figuren aus 1001 nackt<br />

in ihren Kisten, die ja auch in China wieder als Ausstellungspodeste<br />

dienen werden. Auf jeder Kiste stehen<br />

13 Figuren und das ganze 77 mal, wie gehabt, da darf<br />

keine fehlen. … Was mich nun in Tangshan erwartet,<br />

weiß ich ganz und gar nicht. es ist einfach ein großes<br />

Abenteuer, das ich voller Spannung auf mich zukommen<br />

lasse. Aber dank der guten Planung und vorbereitung<br />

von Anette mertens, der ausgewiesenen Chinakennerin,<br />

und der professionellen betreuung durch die Spedition<br />

müller und Partner und (man darf es kaum sagen) dank<br />

des vom Kiedricher Winzer-Speicher Schuth gesponserten<br />

und unter den Figurinen eingeschmuggelten Weins kann<br />

mir eigentlich nicht mehr viel passieren. Ich werde am<br />

25. August meinen 1001nackten nachfliegen und Ihnen<br />

Anfang oktober berichten, was diese im Land der Terra-<br />

kotta-Krieger an- und ausgerichtet haben.“<br />

Inzwischen nahm auch die deutsche Presse von dem<br />

völkerverständigenden Projekt der Theresia Hebenstreit<br />

notiz. Am 7.August 2007 informierte sie ihre SponsorInnen:<br />

„ Am montag, dem 13.August wird um 17.05 Uhr in<br />

Hr2 (96.7) im rahmen der Sendung mikado am nachmittag<br />

ein life Interview mit barbara Henke und der 1000<br />

und 2.Frau stattfinden.“ Am 17.August 2007 folgte die<br />

mitteilung: „Heute um 17.00 Uhr wird es voraussichtlich<br />

im Hessischen Fernsehen in der Sendung Hessen Aktuell<br />

einen beitrag über der Projekt 1001nackt geben, noch<br />

mal mit der 1002. Frau.“<br />

Selbst der Spiegel nahm von der weiblichen Tonarmee<br />

ABBILDUNGEN -<br />

links v.o.n.u. -<br />

Beim Aufbau und während der<br />

Ausstellungseröffnung in Breslau<br />

rechte Seite -<br />

Die Ausstellung in Villach<br />

10 N K november / dezember 2008


notiz und schrieb in seiner Ausgabe nr.36/2007: „ein Gegenentwurf<br />

zur streng ausgerichteten, weltberühmten chinesischen<br />

Terrakotta-Armee sollen sie sein, die 1001 nackten und ziemlich<br />

undisziplinierten Tonfrauen der Wiesbadener Künstlerin Theresia<br />

Hebenstreit.“ dass die regionale Tagespresse in Hessen auf das<br />

Projekt mehr oder minder intensiv einging, versteht sich fast von<br />

selbst.<br />

Über die Ausstellung in Tangshan schließlich schrieb Theresia<br />

Hebenstreit begeistert an die besitzerInnen der Figurinen: „Genau<br />

das hatte ich mir gewünscht, meine kleinen unvollkommenen<br />

Terrakotta-Frauen sollten reisen, reisen in der zeit, die wir, Sie als<br />

Leihgeber und ich als Schöpferin, ihnen zur verfügung gestellt<br />

hatten. Sie sollten reisen soweit wie möglich, und wenn irgend<br />

möglich eben auch nach China, in die Heimat ihrer großen brüder.<br />

Und genau das taten sie nun. diese Ausstellung in Tangshan, einer<br />

6 millionen Stadt östlich von beijing, war nun also ein weiterer<br />

Höhepunkt des reiseprojekts 1001nackt, nach den vielbeachteten<br />

Ausstellungen in villach und breslau. es war in der Tat ein würdiger<br />

Gegenbesuch (so stand es auf der Website des Hessischen<br />

rundfunks und auch im SPIeGeL), zu den 1001 Chinesen, die nach<br />

Kassel zur documenta gekommen waren. mehr als 2000 besucher<br />

stürzten sich mit vergnügen und großem Interesse auf das<br />

fröhliche Gewusel der 1001nackten und verbreiteten die botschaft<br />

der Ausstellung in der Stadt. dieses dichte zusammensein vieler<br />

THereSIA HebenSTreIT<br />

vorGeSTeLLT<br />

menschen an einem ort entsprach unbedingt den natürlichen<br />

chinesischen bedürfnissen. …<br />

Im bibliotheksgebäude der Universität standen meine 77<br />

Kisten, als ich am 3.September dort ankam, um meine damen<br />

dort mit Hilfe vieler netter mitarbeiter der Universität zu installieren.<br />

Am 6.September unserer zeitrechnung, morgens um 10.00<br />

Uhr, fand dort die eröffnung meiner Ausstellung 1001nackt statt,<br />

unter großer Anteilnahme der lokalen städtischen Prominenz, der<br />

Honoratioren der Universität und berühmtheiten aus Kultur und<br />

Kunst. … ein Toast auf Anette mertens, die einen großen Anteil<br />

an dem zustandekommen der Ausstellung hatte … ein dank an die<br />

direktorin der Universität von Tangshan …Was jetzt so selbstverständlich<br />

klingt, war die Frucht einer intensiven zusammenarbeit<br />

vieler menschen aus China und deutschland.“<br />

Im märz 2008 schließlich folgte ein Ausblick auf das Jahr 2008:<br />

„das ereignisreiche und erfolgreiche Jahr mit der Präsentation der<br />

1001nackt in Wroclaw (Polen) und der überwältigenden Ausstellung<br />

in Tangshan (China) ist vorüber. bei weiteren Ausstellungen<br />

in Holland, Göttingen und dotzheim zeigte ich neue einzelstücke<br />

und konnte mich über eine breite zustimmung von Publikum<br />

und Presse erfreuen … die Figuren aus 1001nackt rüsten sich<br />

für die große Abschlussausstellung in Heidelberg. Jede einzelne<br />

wird noch einmal dem liebevoll-kritischen blick der Künstlerin<br />

ausgesetzt, wird zugeordnet und katalogisiert, damit am ende<br />

november / dezember dezemberT 2008 NEUE KERAMIK 11 11


vorGeSTeLLT<br />

keine verwechslungen passieren und die Figuren ohne Probleme<br />

in die Hände ihrer besitzerinnen und besitzer übergehen können.<br />

Gleichzeitig arbeite ich jetzt an meinem Katalog, den Sie dann<br />

anlässlich der Ausstellung erwerben können. er wird das große<br />

Projekt 1001nackt ausführlich bebildern und beschreiben. … vier<br />

Ausstellungen in 3 Jahren, villach, Wroclaw, Tangshan und Heidelberg.<br />

veröffentlichungen im SPIeGeL und vielen anderen regionalen<br />

und überregionalen zeitungen, Filmbeiträge im polnischen und<br />

chinesischen Fernsehen, sowie Interviews im Österreichischen und<br />

Hessischen rundfunk – es ist viel passiert und ich freue mich auf<br />

einen fulminanten Abschluss des Projektes in Heidelberg.“<br />

Freuen wir uns mit Theresia Hebenstreit und den besitzerInnen<br />

der 1001 nackten auf die glückliche Heimkehr der erfolgreichsten<br />

„Armee“, die je von deutschland aus in die Welt zog. nicht mit<br />

Feuer und eisen, sondern mit Charme und Witz hat sie die Herzen<br />

der menschen überall dort erobert, wo sie in Aktion trat.<br />

ANTjE SoLéAU lebt in Köln und ist als freie Journalistin für deutsche und internationale<br />

Fachzeitschriften im Bereich Kunst und Kunsthandwerk tätig.<br />

Letzte Ausstellung von 1001nackt:<br />

Galerie Heller, Heidelberg, vom 23.11.2008 bis 18.1.2009.<br />

Bis zum 21.12.2008 ist die Installation komplett zu sehen, danach<br />

erfolgt die Ausgabe der einzelnen Figuren an ihre rechtmäßigen<br />

BesitzerInnen. www.galerie-heller.de<br />

Theresia Hebenstreit<br />

Ziegelhüttenstrasse 2a<br />

D-65199 Wiesbaden<br />

T. +49 (0) 611 42 55 16<br />

theresia-hebenstreit@t-online.de<br />

www.1001nackt.de<br />

ABBILDUNGEN - oben<br />

Während der Ausstellungseröffnung in Tangshan, China<br />

Theresia Hebenstreit wurde 1950 in Wiesbaden geboren. Nach dem Abitur<br />

1968 studierte sie von 1979 bis 1981 an der FH Wiesbaden <strong>Keramik</strong> Design<br />

bei Prof. Münster. Es folgten Studienaufenthalte 1980 und 1984 in England.<br />

1983 eröffnete sie ihre eigene Werkstatt in Wiesbaden, gleichzeitig<br />

war sie Gasthörerin für Plastische <strong>Keramik</strong> an der Universität Mainz. 1998<br />

folgte noch ein Studienaufenthalt in der Keramischen Werkstatt Margaretenhöhe<br />

in Essen bei Young Jae Lee. Von 1995 bis 2000 studierte sie<br />

Kulturanthropologie, Kunstgeschichte und Ethnologie an der Universität<br />

Mainz. Im Wintersemester 1998/99 übernahm sie eine Vertretungsprofessur<br />

und leitete das Institut für Künstlerische <strong>Keramik</strong> der FH Koblenz<br />

in Höhr-Grenzhausen. Seit 2006 leitet sie die Galerie im Thalhaus in<br />

Wiesbaden. Sie beteiligte sich an Ausstellungen, Projekten, Messen und<br />

Symposien im In- und Ausland und ist mit ihren Arbeiten in privaten und<br />

öffentlichen Sammlungen vertreten.<br />

12 NEUE KERAMIK november / dezember 2008


Karen Thuesen Massaro<br />

Titel - ja oder nein?<br />

Wenn eine Arbeit fertiggestellt ist, stellt sich einem die<br />

Frage, wie man sie nun mit der richtigen Bezeichnung<br />

umschreiben, identifizieren oder benennen soll. Ich<br />

gebe meinen Arbeiten schon seit langem Namen, da „Ohne Titel“<br />

mir für etwas mit dem man sich so intensiv beschäftigt hat als<br />

nicht passend vorkam. Nummern sind gute, neutrale Ordnungshilfen.<br />

Quantitativ und kurz. Ich habe manchmal sogar dieselbe<br />

Arbeit sowohl mit Nummern als auch mit Begriffen bezeichnet.<br />

Die Nummern wurden aber nach und nach in den Hintergrund<br />

gedrängt, da Titel aus Wörtern die Diskussionen über die Arbeiten<br />

erleichterten, speziell dann, wenn man die Arbeiten, oder ein Bild<br />

von ihnen, nicht direkt vor sich hat. Ich für mich selbst benutze,<br />

wenn ich über Arbeiten nachdenke, auch immer ihre Titel.<br />

KAREN THUESEN MASSARO<br />

Diese Titel können verschlüsselt sein oder die Natur der Arbeit<br />

wiedergeben. Ich ziehe es vor, Begriffe zu verwenden, die mir<br />

beim Arbeiten einfallen oder die ich mit Erlebnissen verbinde, die<br />

mit meiner Arbeit zu tun haben. Ich schaue mir das Stück eine<br />

Weile an; verschiedene Wörter bilden sich in meinem Kopf und<br />

wenn ihr Klang und die Symbolik passen, verwende ich sie. Titel<br />

können beschreibend sein wie Scrim (grober Baumwollstoff) zum<br />

Beispiel, welches wegen den schirmähnlichen bemalten und beklebten<br />

Platten so benannt wurde, oder Passage (die Strecke), wegen<br />

den Lufträumen zwischen den keramischen Wänden. Novella<br />

ABBILDUNGEN - oben - Clay Tablet - unten - Forum 07<br />

PORTRAITS<br />

NOVEMBER / DEZEMBER 2008 NEUE KERAMIK 13


PORTRAITS<br />

(die Novelle) wurde so benannt, weil es ewig<br />

dauerte, bis das kleine Stück fertig wurde<br />

und die Farben und Muster die Handlung auf<br />

der Oberfläche zuende brachten.<br />

Bei La Rambla (die Allee) wurde es weit<br />

schwieriger als beabsichtigt, aber eine Reise<br />

nach Barcelona lieferte dann gottseidank<br />

diesen Titel.<br />

Ich benutze die Namen von Leuten, um<br />

meinen Respekt oder meine Freundschaft zu<br />

zeigen oder um eine Sache zu thematisieren.<br />

Vor einigen Jahren benannte ich Arbeiten<br />

nach engen Freunden oder Verwandten,<br />

wobei die Arbeiten unsere Beziehungen zum<br />

Ausdruck brachten. Es gab Übereinstimmungen<br />

zwischen meiner Mutter als eineiiger<br />

Zwilling und dem Wechsel zwischen Symmetrie<br />

und Asymmetrie und den vielfachen<br />

Wechseln von Double Twin, Twin Roll, Twin<br />

Cones (...Zwillinge) übereinstimmen würde.<br />

Oft wird die Wirkung eines Stücks durch<br />

den Titel ausgelöst. Meine Arbeit 35 Chairs<br />

Waiting besteht aus fünf Reihen aus jeweils<br />

sieben leeren Stühlen, welche alle 15 cm groß<br />

sind. Uns ist zwar bekannt, dass Stühle dazu<br />

da sind, dass Menschen sich darauf setzen,<br />

uns wird aber vielleicht nicht bewusst, wie<br />

sich die Charaktere dieser Personen durch die<br />

Sitzposition und den Gebrauch der Stühle<br />

darstellen. Der Titel deutet auf einen leer,<br />

still und erwartungsvoll wirkenden Raum<br />

hin, welcher durch die vertrauten Objekte<br />

geschaffen wird.<br />

Naughty Orange (freche Orange), eine<br />

Sammlung von Früchten aus Porzellan<br />

darstelltwnd, wurde aus Verzweiflung heraus<br />

so benannt, da ich es auf ein Objekt gemalt<br />

habe, das eine gespaltenen Persönlichkeit<br />

hat. Jede Seite wäre für sich gut gewesen, es<br />

war keine Einheit herzustellen. Letztendlich<br />

habe ich einfach auf diese Wörter zurückgegriffen,<br />

um mein Problem mit Humor zu<br />

umgehen. Eines Abends, während ich blaue<br />

Punkte auf eine glänzende fleckige Kobalt<br />

Glasur malte, hörte ich Thelonius Monk im<br />

Blue Note (Jazzclub in New York) im Radio.<br />

Diese Musik ging dann praktisch als provozierender<br />

Groove in Blue Note über.<br />

Manchmal findet man Wörter sowohl<br />

in der Arbeit als auch im Titel wieder. Vor<br />

einigen Jahren habe ich Wände aus in Ton<br />

gegossenen Seifenstücken aufgebaut. Auf<br />

den ersten Blick wirkt Camay Corner für<br />

viele sicherlich sehr nüchtern. Wenn man<br />

jedoch ein zweites Mal hin schaut, erkennt<br />

man, dass einige der Strukturen auf der<br />

ABBILDUNGEN - v.o.n.u.<br />

- Scrime<br />

- Forum 07<br />

- Passage<br />

- Novella<br />

rechte Seite v.o.n.u.<br />

- Table Quartet<br />

- Garden Line<br />

14 NEUE KERAMIK NOVEMBER / DEZEMBER 2008


Oberfläche Buchstaben und keine Bemalung sind. Wenn man diese<br />

Schnörkel einmal gesehen hat, schaut man automatisch genauer<br />

hin und liest die Wörter.<br />

Nachdem man deren Sinn erkannt hat, verändert sich auch die<br />

Einstellung, mit der wir das Werk betrachten. Manchmal erstaunt<br />

uns die Erkenntnis und unsere Haltung und Sichtweise ändert sich.<br />

Diese Momente liebe ich. Egal ob ich sie bei meinen eigenen Werken<br />

erfahre, oder visuelle Irritationen entdecke. Während der Zeit, als<br />

ich mit den Seifen arbeitete, habe ich die Seifenstücke entweder als<br />

gestapelte kleine Tonblöcke gesehen oder als immer wiederkehrende<br />

Wortträger. Die Wörter haben meine Gedanken in unterschiedliche<br />

Richtungen dirigiert; Wortspiele entstanden durch verschiedene<br />

Anordnungen der Blöcke und den unterschiedlichen Logos. Ein<br />

spielerischer Scherz für unsere Sinne: Die Seifen, die man leicht an<br />

ihren Logos erkennen konnte, waren gar keine Seifen.<br />

Aber sage niemals Nie! Auch Ohne Titel kann ein interessanter<br />

Titel sein. Während ich arbeite, plappere ich in meinen Selbstgesprächen<br />

sowohl laut als auch in mir. Wie gut neue Ideen auch<br />

sein mögen, meine besten Arbeiten entstehen meiner Meinung<br />

nach dann, wenn ich ein Ziel habe und in einer Art instinktiver<br />

Trance arbeite: Aufmerksam das Material beobachten, entspannt<br />

aber dennoch auf der Suche nach dem erlösenden „Aha-Moment“.<br />

Zu sprechen über etwas, ist eher abstrakt, und sehr nützlich, um<br />

die Reaktion auf eine Arbeit zu ordnen und zu klären. Aber wenn<br />

man versucht die Objekte visuell zu erfahren und zu erspüren,<br />

muss man sehr auf die Eigenarten dieses non-verbalen Austausches<br />

achten, um letztendlich Erfolg zu haben. Wenn ich also ein<br />

"Ohne-Titel" machen würde, würde ich darauf achten, dass der<br />

Austausch zwischen dem Betrachter und dem Objekt über Allem<br />

steht. So würden viele verschiedene Interpretationen des Objektes<br />

ohne die steuernde Wirkung eines Titels entstehen. Im Endeffekt<br />

gilt: “What you see is what you get”.<br />

Dieser Text erschien zuerst in "Studio Potter", Volume 35 Nummer 2, 2007.<br />

Karen Thuesen Massaro studierte von<br />

1968 bis 1972 an der University of Wisconsin,<br />

Madison, die sie 1972 mit dem<br />

Master of Fine Art (M.F.A.) verließ.<br />

Während des Studiums war sie als<br />

Technische Assistentin und Lehrerin für<br />

<strong>Keramik</strong> am La Jolla Museum of Art,<br />

Kalifornien, tätig. Seit 1972 unterhält<br />

sie ein eigenes Studio.<br />

KAREN THUESEN MASSARO<br />

Karen Thuesen Massaro<br />

617 Arroyo Seco,<br />

Santa Cruz<br />

California 95060-3147, USA<br />

T. +1-831.429.5300<br />

claypieces@hotmail.com<br />

www.karentmassaro.com<br />

PORTRAITS<br />

NOVEMBER / DEZEMBER 2008 NEUE KERAMIK 15


PORTRAITS<br />

JEAN PAUL<br />

AZAïS<br />

"...entscheidend ist der Rauch"<br />

Nesrin During<br />

Jean Paul Azaïs` Charakteristikum ist die Suche nach möglichkeiten,<br />

Farbe allein aus der masse, aus der engobe,<br />

mit Hilfe wechselnder Atmosphäre in einem Holzofen zu<br />

erzeugen. dieses ziel erreichte er durch die beherrschung des<br />

Rauches. die Palette natürlicher Farben, die er erzeugt, entsteht<br />

durch Kohlenstoffeinschlüsse, die zwischen sehr dünnen Schichten<br />

aus Schlicker eingelagert werden. die Farben, die sich hierbei<br />

zeigen, entstehen aus den Stücken heraus, folgen den Formen<br />

der Stücke und schaffen so eine einheit zwischen Form und<br />

Oberfläche.<br />

Ich besuchte Jean Paul Azais an einem klaren, sonnigen<br />

Frühlingstag. er lebt im Südosten von Frankreich, zwischen<br />

Perpignan und einem kleinen Ort namens Ceret. In diesem<br />

reizvollen Ort wohnten einst Künstler und Autoren wie Picasso,<br />

Chagall, Soutine und Proust. Im ortseigenen museum für zeitgenössische<br />

Kunst finden sich viele <strong>Keramik</strong>en von Picasso und<br />

anderen Künstlern.<br />

Jean Paul Azaïs lebt in einem dorf mit dem wunderschönen<br />

namen Llauro in dem er 1952 geboren wurde. er hatte eine<br />

fröhliche, harmonische Kindheit mit viel Kontakt zur natur.<br />

Während seiner Schuljahre in Perpignan war er sehr interessiert an<br />

Pflanzen und Geologie. er trat einem Wissenschafts- und naturklub<br />

bei und studierte sogar ein Jahr lang Geologie, bevor er seine<br />

Ausbildung als Apotheker begann.<br />

Seine Liebe zur <strong>Keramik</strong> begann bereits in seiner Jugend.<br />

einer seiner Freunde, der ein Schüler von Loul Combres war,<br />

einem Pionier der polierten Oberflächen und Holzbrandtechniken,<br />

führte ihn in die Welt der <strong>Keramik</strong> ein. vom eigenen Tongraben<br />

und Aufbereiten über das drehen auf der Töpferscheibe bis<br />

zum bau von mehreren Holzöfen brachte er sich selbst die<br />

nötigen Techniken bei. da mediterrane und iberische <strong>Keramik</strong><br />

ihn fasziniert, sind seine <strong>Keramik</strong>en häufig formal an diese Stile<br />

angelehnt. Ausgehend von seinem naturwissenschaftlich Interesse,<br />

beschäftigte er sich mit alten und traditionellen Feuerungs- und<br />

Fertigungsweisen.<br />

Jean Paul Azaïs dreht seine Stücke auf einer alten Fußdrehscheibe,<br />

an die er einen motor angeschlossen hat. er verdreht sehr<br />

plastischen Ton von Ceradel (KPCL SAPeC), ein Limoge Produkt.<br />

es ist ein gut zu verarbeitender Ton, ohne Kalkeinschlüsse. er<br />

benutzt sowohl die weiß- wie die rotbrennende masse und auch<br />

eine eigene mischung, halb rot halb weiß, um ein weicheres Rot<br />

zu bekommen. zudem mischt er noch einen sehr feinen Sand in<br />

die Tonmasse.<br />

Jean Paul hat keine keramische Ausbildung absolviert, wurde<br />

16 NEUE KERAMIK nOvembeR / dezembeR 2008


also auch nie dazu gedrängt, benutzbare Objekte herzustellen.<br />

nach dem drehen und dem Abdrehen wird das Stück auf der<br />

Scheibe solange poliert bis die Oberfläche spiegelt und glänzt. Im<br />

nächsten Schritt werden die engoben aufgetragen. dabei handelt<br />

es sich um erden, die er im Umkreis von bis zu 5 km um sein<br />

Haus herum sammelt. bei einem Spaziergang durch die Felder<br />

zeigte er mir die Umgebung. dabei hob er dann und wann kleine<br />

erdklumpen auf und zeigte sie mir. er sagt, dass dieses Gebiet sehr<br />

mineralhaltig sei, und schon die alten Römer hier minen für eisen,<br />

blei, zinn und andere materialien angelegt hätten. Auch Gold<br />

soll im Flussbett gefunden worden sein. die erden, die Jean Paul<br />

sammelt, säubert er zu Hause, zerstößt, mahlt und verreibt sie und<br />

JeAn PAUL AzAIS<br />

siebt sie viele male in einzelnen Schritten. es ist die Arbeit eines<br />

echten Apothekers. diese erden stellen somit seine „Glasur“ dar.<br />

er benutzt kein verflüssigungsmittel, wie zum beispiel Kalgon oder<br />

ähnliches, in seinen feinen engoben und geht davon aus, dass die<br />

alten Römer auch kein verflüssigungsmittel benutzten.<br />

Wenn das gedrehte Stück noch feucht ist, gießt er die vorher<br />

mit einem Aräometer genau eingestellte engobe über die Form.<br />

Wenn die Form schon trocken ist, spritzt er die engobe mit einer<br />

Airbrush-Pistole auf. diese Pistole arbeitet wesentlich feiner als<br />

normale Spritzpistolen.<br />

nach dem Auftragen wird die Form wieder lange und ausgiebig<br />

mit Wolle poliert, um die Oberfläche zu glätten und die engobe<br />

in die Gefäßoberfläche einzuarbeiten. Jean Paul<br />

benutzt mehrere verschiedene engoben aus<br />

verschiedenen erden. eine sehr feine weiße und<br />

eine rotbrennende, eisenhaltige engobe benutzt<br />

er oft in Kombination, die Weiße oft auch als<br />

Grundierung. die Anzahl der Schichten variieren<br />

von mal zu mal und ergeben so verschiedene<br />

Farbergebnisse.<br />

die Grundfarbe des Tons aus dem ein<br />

Stück gemacht wurde, die darüberliegenden<br />

verschiedenfarbigen engoben und ihre dichte und<br />

dicke, alles wichtige Komponenten, sowie das<br />

brennen mit Holz in einer stark reduzierenden<br />

Atmosphäre lassen unendlich viele ergebnisse zu.<br />

eine dünne Schicht eisenhaltiger engobe<br />

auf einem hochpolierten Stück erzeugt meist<br />

eine spiegelartige, blanke Oberfläche. Jean Paul<br />

versucht Tiefe in der Farbe zu erzeugen und<br />

PORTRAITS<br />

ABBILDUNGEN -<br />

obere Reihe v.l.n.r.<br />

- Triangulo - 2007 - H 16 cm, D 20 cm - gebrannt bei 1084°C<br />

- drei Teststücke<br />

Triangulo -2007- H 9 cm, D 15 cm<br />

Pyxide - mit hellem Blau - H 14 cm, D 17,5 cm<br />

Arrow pot - H 25 cm, D 18 cm lederfarben mit Hochtemperatur-<br />

Metallisierung, 1084°C<br />

- Farbmetallisierungen bei Temperaturen über 1040°C - im<br />

Vordergrund Calabash - H 16,5 cm, D 13,5cm<br />

- Detail einer Oberfläche<br />

linke Seite unten -<br />

Decaying dry poppy seed box - H 22,5 cm, D 20 cm - weiße<br />

Engobe<br />

links - Dying dried smoked blue - H 25 cm, D 18 cm, stark<br />

reduziert<br />

nOvembeR / dezembeR 2008 NEUE KERAMIK 17


PORTRAITS<br />

experimentiert deshalb unaufhörlich mit verschiedenen engoben<br />

und brenntechniken. er erzeugt Farben, indem er unter starker<br />

Reduktion Farben einschließt und dann oxidierend weiter brennt,<br />

um eine dünne Schicht zu erzeugen, die das Licht absorbiert und<br />

auch reflektiert. zuerst brennt er immer oxidierend, hiernach<br />

folgt eine Phase in der er mit der Oxidation und der Reduktion<br />

herumspielt, um verschiedenen Farbvarianten zu erzeugen.<br />

manchmal hält er die Reduktion auch beim Abkühlen aufrecht.<br />

Sein Ofen ist ein weiterentwickelter Holzofen von Fred Olsen<br />

mit zwei Feuerungen. er brennt seine Stücke im einbrandverfahren.<br />

Im Ofen stellt er um jedes Stück eine Art Kapsel aus Steinen.<br />

Seine brenntechnik liegt zwischen der der alten Griechen, also<br />

einer eisenhaltigen engobe, die direkt im Holzfeuer gebrannt<br />

wird, und der gallisch-römischen Terra Sigillata, bei der die<br />

Ware von direkter Flammeneinwirkung geschützt wird. Um die<br />

metallischen Oberflächen zu erzeugen, benötigt Jean Paul extrem<br />

ABBILDUNGEN -<br />

oben v.l.n.r.<br />

- Blue nest - H 21cm, D 21.5cm - roter Ton, doppelwandig gedreht, weiße Engobe ,<br />

gebrannt bei 1020°C<br />

- Blick in den Ausstellungsraum<br />

unten links - der Ofen von Jean Paul Azaïs<br />

rechts - Nesrin During und Jean Paul Azais in seinem Studio<br />

viel Rauch. Hierzu füllt er am ende des brandes die Feuerlöcher mit<br />

Oliventrester (Reste aus der Olivenpresse) und verschließt den Ofen<br />

hermetisch mit einem Gemisch aus Sand und Asche um eine Re-<br />

Oxidation zu verhindern.<br />

da die Stücke zu Anfang nicht geschrüht sind, fängt er langsam<br />

an zu brennen und brennt mindestens zwölf Stunden lang. es<br />

kommt auch manchmal vor, dass er nach einem brand den Ofen<br />

nicht öffnet, sondern ihn nach dem Abkühlen ein zweites mal<br />

brennt, nur um zu sehen was passiert. er brennt bei Temperaturen<br />

zwischen 980°C und 1125°C. das zum Feuern benötigte Holz,<br />

meist Kastanie und Kiefer, schlägt er in seinen Wäldern.<br />

die Platzierung der Steine, die die Flammen zum Stück<br />

durchlassen oder sie abhalten, die dauer des brennens, die Holzart,<br />

die durch den Oliventrester erzeugte masse an Rauch oder auch<br />

die nachbrennzeit und das erneute brennen des Ofens bis zu einer<br />

bestimmten, höheren oder tieferen Temperatur. All dies sind die<br />

mittel, mit denen Jean Paul seine Farben erzeugt: Weiß, Grau,<br />

Anthrazit, Schwarz, Rot, Orange, braun, Gelb, Grün und auch blau.<br />

die bezeichnung des „der Wert des Rauches“ wurde von Jean<br />

Paul Azaïs geprägt. er ist der meister des Rauchbrands, der<br />

unbeschreibliche Farben auf den Oberflächen und in deren Tiefen<br />

erzeugen kann. Im moment schreibt er an einem buch über seine<br />

Arbeitstechniken und seine erfahrungen, doch er hofft, bald diese<br />

Arbeit abschließen zu können, um wieder zu seiner Arbeit im<br />

Atelier zurückzukehren.<br />

Nesrin During ist <strong>Keramik</strong>erin und schreibt neben ihrer praktischen und pädagogischen<br />

Tätigkeit für KLEI (NL), Ceramic Review (GB) und NEUE KERAMIK (D).<br />

Jean Paul Azaïs wurde 1952 in Perpignan, Frankreich, geboren. An der Universitität<br />

in Montpellier studierte er Pharmazie. Im Jahre 1971 begann er sich<br />

autodidaktisch mit <strong>Keramik</strong> zu beschäftigen und hatte seine erste Ausstellung<br />

1973 in Llauro. Seitdem hat er an zahllosen Ausstellungen in Deutschland,<br />

Belgien, Kroatien, Spanien, Frankreich, Italien, Japan, Mexiko, Neuseeland,<br />

den Niederlanden und der Schweiz teilgenommen.<br />

Er gewann Preise in Vallauris<br />

1984, Zagreb 1990 und<br />

1997, Spanien 1993, Mino,<br />

Japan, 1998 und 1st Prize<br />

Janaus 1999, Frankreich.<br />

Seine Arbeiten befinden sich<br />

in verschiedenen Sammlungen<br />

in Frankreich und Japan.<br />

Jean–Paul AZAÏS<br />

Les Clots<br />

66300 Llauro / Frankreich<br />

18 NEUE KERAMIK nOvembeR / dezembeR 2008


Grete Huus<br />

Seit langem schon verfolge ich den künstlerischen<br />

Werdegang und die <strong>Keramik</strong>en von Gunilla Åkesson.<br />

Jetzt, wo ich etwas über sie schreiben soll, denke ich,<br />

dass dies eine gewisse Intimität nicht nur voraussetzt sondern<br />

auch fordert. Ich habe Artikel von ihren Kritikern und auch von ihr<br />

selbst über die Arbeiten gelesen, welche für den außenstehenden<br />

Betrachter gleichzeitig schön aber auch anstößig erscheinen<br />

mögen. Jemand, der mehr Zeit mit den Arbeiten verbringt und<br />

über sie nachdenkt, wird einen gewisse Ruhe und Geschlossenheit<br />

in ihnen finden. Doch zur gleichen Zeit strahlen sie durch ihren<br />

organischen Ausdruck Unruhe aus – ist da Atmung, Leben, fragt<br />

man sich.<br />

Gunilla hat selbst über ihre Kunst in Form von Gedichten<br />

geschrieben, in denen sie versucht, uns die Hintergründe<br />

ihres Schaffens aufzuzeigen. Sie sagt: „Nun braucht man keine<br />

Erklärungen mehr. Es gibt keinen expliziten geistigen oder<br />

rationalen Prozess, es läuft mehr intuitiv aus der Hand“. Das<br />

Kommunizieren mit ihren Arbeiten ist wichtig. Man sollte als<br />

Betrachter eher auf seine Sinne achten, anstatt zu versuchen,<br />

distanziert und gedanklich ihre Kunst zu verstehen. Ihre Arbeiten<br />

GUNILLA MARIA ÅKESSON<br />

VERBORGENE ENERGIEN<br />

sind vieldeutig – doch ich will ihnen zuhören und versuchen sie zu<br />

verstehen.<br />

Zuerst möchte ich die Arbeit von Gunilla als <strong>Keramik</strong>erin<br />

vom zeitlichen Aspekt her betrachten. Diese Betrachtung bezieht<br />

sich auf ihre persönliche Entwicklung. Die Verbindung zwischen<br />

dieser Persönlichkeitsentwicklung und ihrem künstlerischen<br />

Ausdruck ist sehr interessant, da alles heller und aufgeweckter<br />

wurde. Hierbei entwickelten sich die Formen, Strukturen und<br />

Oberflächen in andere Richtungen und ihre Arbeitstechnik<br />

veränderte sich. Nach massigen Formen, die Schicht um Schicht<br />

aus ausgerolltem Tonplatten aufgebaut und mit einer matten<br />

Bariumglasur in dunklen Farben bemalt wurden, entstanden in<br />

einer modellierenden Wulstaufbautechnik helle, offene Objekte.<br />

Die Glasur ist nicht mehr trocken-matt, sondern großzügig<br />

aufgetragen, glänzend und auch tropfend. Die neusten Plastiken<br />

sind außerdem auffallend feminin, was durch die helle,<br />

ABBILDUNGEN -<br />

”Shell III” - 2007 - niedrig gebranntes Steinzeug/Porzellan - 15 x 66 x 50 cm<br />

PORTRAITS<br />

NOVEMBER / DEZEMBER 2008 NEUE KERAMIK 19


PORTRAITS<br />

schimmernde Glasur hervorgehoben wird, die an Perlmutt erinnert.<br />

Den weiblichen Aspekt thematisierte sie schon früher, jedoch<br />

nie so stark wie in ihren späteren Werken. Viele Formen sind<br />

unmittelbar erotisch oder lustbetont mit fließender roter Glasur,<br />

assoziativ zu Blut.<br />

Die teilweise biomorphen Objekte erinnern an die kleinen<br />

Skulpturen des Surrealist Hans Arp, die in den 1930er Jahren<br />

entstanden, wie zum Beispiel „Human Concretion“ oder „Hybrid<br />

Fruit Called Propaganda“. Aber sie erinnern mich ebenfalls<br />

an Frida Kahlo´s Bilder von ihren eigenen Organen auf dem<br />

Operationstisch. Eben weil Gunillas kleine Plastiken uns oft an<br />

etwas erinnern, was wir meinen schon einmal gesehen zu haben,<br />

erscheinen sie uns vertraut, obwohl wir nicht beschreiben können,<br />

was denn nun an ihnen so gewohnt ist.<br />

Die Formen deuten etwas an, was aus dem Innern zu<br />

entstehen scheint oder sind sie Erinnerungen einer fernen<br />

Vergangenheit – heran gespült vom Ozean? Für mich stellen sie<br />

am ehesten Organe dar, die zu einem menschenähnlichen Körper<br />

gehören: Herzen, Lungen, Blasen und anderes was es im Innern zu<br />

finden gibt. Sie leben – und atmen allein.<br />

Einige kann man als schön beschreiben, andere erinnern mich<br />

ABBILDUNGEN -<br />

oben v.l.n.r.<br />

- ”Movements I” - 2007 - niedrig gebranntes Steinzeug/Porzellan - 30 x 23 x 27 cm<br />

- ”Movements VII” - 2007 - niedrig gebranntes Steinzeug/Porzellan - 32 x 23 x 12 cm<br />

unten v.l.n.r.<br />

- ”Black” - 2005 - niedrig gebranntes Steinzeug/Porzellan - 38 x 15 x 12 cm<br />

- ”Movements IV” - 2007 - niedrig gebranntes Steinzeug/Porzellan - 53 x 38 x 22 cm<br />

rechte Seite oben<br />

- ”Red” - 2004 - niedrig gebranntes Steinzeug/Porzellan - 8 x 20 x 15 cm<br />

an Verstümmelung und Tod. Sie haben gelitten, scheint mir, und<br />

sich vor Schmerzen gewunden, als sie ihrem Ursprung entrissen<br />

wurden, und man hat Mitleid mit ihnen.<br />

Gunilla geht tief in sich, will sich dort selbst treffen und<br />

Türen, die einst verschlossen wurden, wieder öffnen. Sie hat<br />

Stillstand erlebt. Ihr begegneten Hindernisse, die eine lange Zeit<br />

lang für sie als unbezwingbar galten, bis sie diese überwinden und<br />

neue Räume betreten konnte.<br />

In dem Gedicht „Movement in Standstill“ sagt sie:<br />

I can not get any further<br />

The hands are being paralysed<br />

The direction is lost<br />

The movement...<br />

It is nothing<br />

Nothing<br />

Absolutely nothing<br />

The silence is silenced<br />

The movement is silenced<br />

Freezing.<br />

(”Movement in Standstill”; G.M. Åkesson 2001)<br />

Gunilla beschreibt den kreativen Prozess als eine Art<br />

hermeneutischen Kreislauf – sie kehrt immer wieder mit neuen<br />

Eindrücken und Erfahrungen, zu einem bestimmten Punkt zurück<br />

und kann von diesem Punkt aus wieder in einen neuen Kreislauf<br />

aufbrechen. Die Erfahrungen, die sie über die Zeit gesammelt hat,<br />

sind in Verbindungen sichtbar, die sie zwischen verschiedenen<br />

Objekten herstellt – sie sind verbunden durch Tunnel und Brücken,<br />

durchdringen einander. Die Formen sind oft perforiert, Licht kann<br />

durch die Öffnungen eindringen und wenn man will kann man in<br />

das Innere hineinschauen.<br />

Die Öffnungen werden nicht als Dekor verstanden. Sie stellen<br />

20 NEUE KERAMIK NOVEMBER / DEZEMBER 2008


eher die notwendigen Folgen für die Organismen dar, um sich am<br />

Leben zu erhalten. Dekore gehören nicht zu den Ausdrucksformen<br />

der Künstlerin. Das Erscheinungsbild der Oberfläche wird durch das<br />

Wechselspiel zwischen der Auftragsstärke und den Farbnuancen der<br />

Glasur, der Form und dem Material des Objektes gebildet.<br />

Für mich als Betrachter ist der Aspekt, dass die Objekte zu<br />

atmen scheinen, der am schwierigsten zu beschreibende. Sie<br />

erscheinen still und rätselhaft aber gleichzeitig aufgeschlossen<br />

– und ich kann nicht an ihnen vorbeigehen ohne von ihnen in<br />

ihren Bann gezogen zu werden. Sie haben etwas Menschliches<br />

an sich und erscheinen somit als Jemand oder Etwas, der oder<br />

das als solches wahrgenommen werden will und eine Bewertung<br />

herausfordert. Sie lassen mich ahnen, dass diese Objekte eventuell<br />

mehr über das Leben wissen als ich selbst.<br />

For your inner eye<br />

The truth is standing<br />

Do you dare<br />

To see it?<br />

You are being watched<br />

By<br />

Your own truth<br />

It is standing there<br />

Always<br />

Waiting...<br />

For you.<br />

(”For your inner eye”; G.M. Åkesson 1999)<br />

Gunillas Antrieb diese Form von Kunst zu machen, scheint aus<br />

einem starker Bedürfnis nach Selbstbespiegelung zu erwachsen.<br />

Dieses Bedürfnis erfordert Mut und Ehrlichkeit. Ihre Kunstwerke<br />

sind daher nicht gleichgültig. Sie fordern den Betrachter im<br />

Gegenteil heraus, einen Standpunkt zu beziehen. Ich ertappe mich<br />

dabei, ihnen starke und zielbewusste Charakterzüge zuzuschreiben,<br />

und sie bringen mich durch ihre mysteriöse, sinnliche Ausstrahlung<br />

dazu, eine Art zwischenmenschliche Beziehungen zu ihnen<br />

aufzubauen. Sei es, um sie aus ihrem Zusammenhang mit den<br />

anderen Objekten herauszunehmen und sie in den Bereich der<br />

Kunst zu stellen, unserem letzten Hort in unserer zerstörten<br />

Existenz, in dem nicht alles träge und festgelegt ist und Wunder<br />

und Scheu noch eine wichtige Rolle spielen.<br />

„Kunst ist unsere Hoffnung, das einzig mögliche Medium der<br />

Kommunikation zwischen Menschen, die bereit sind, aufeinander<br />

loszugehen im Streit“ sagte der amerikanische Direktor Peter<br />

Sellars vor kurzem in einem Interview. Und weiter: „Bevor<br />

irgendetwas durch Politik geändert werden kann, müssen wir<br />

verstehen, dass Kunst und Politik zusammengehören. Auf dem<br />

Feld der Kunst könnte dieses Verstehen geschehen. Ein Künstler<br />

entscheidet sich vielleicht dazu, einer Sache auf den Grund zu<br />

gehen und denkt nicht zuerst an die Folgen. Wenn man auf<br />

den Ursprung schaut, erkennt man, dass man dort am Anfang<br />

richtungsgebende Entscheidungen treffen konnte, und früher<br />

oder später muss man sich damit beschäftigen, was in einem<br />

Selbst gut oder schlecht ist. In diesem Spiegelbild sieht man<br />

zuerst sich selbst und später erst die Anderen – alles beginnt<br />

Gunilla M. Åkesson<br />

Brendeholten 6, 6800 Førde, Norwegen<br />

T./F. +47 57 82 36 01<br />

gunillaa@online.no<br />

www.kunst.no/gunilla<br />

Gunilla M. Åkesson studierte von 1987 bis 1992 am National College of Art and<br />

Design, Bergen, Norwegen. Seit 1990 Solo- und Gruppenausstellungen in Norwegen,<br />

Schweden, Deutschland, Dänemark, Belgiem, Italien und den Niederlanden. 2006 erhielt<br />

sie den National Scholarships for artists, travel and study (N), 2005 den County of Sogn<br />

og Fjordane, (N), 2001-2004 den Craftsmen Fund's 3 Jahre Scholarship for Artists (N).<br />

Ihre Arbeiten befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen.<br />

NOVEMBER / DEZEMBER 2008 NEUE KERAMIK 21<br />

GUNILLA MARIA ÅKESSON<br />

Fotos - Vidar Helle - copyright ©Gunilla M. Åkesson/BONO 2007<br />

somit hier. Wenn man sich selbst versteht, kann man auch Andere<br />

verstehen. Kunst ist Teil der kompletten Ökologie. Die Kunst<br />

kann keine sozialen, ökonomischen oder politischen Aktionen<br />

ausgleichen. Aber sie kann neue Wege und Handlungen bewirken<br />

und Verbindungen herstellen zwischen gänzlich verschiedenen<br />

Dingen. Alles in Allem geht es darum, zu versuchen sich in andere<br />

Menschen hineinzuversetzen, um sie so zu verstehen“.<br />

Kunst ist tief verwurzelt im Handwerk und lässt somit oftmals<br />

auch ausdrucksstarke Objekte entstehen, die wichtige existenzielle<br />

Fragen stellen. Diese keramischen Objekte stellen Arbeiten dar,<br />

die aus dem tiefsten Innern des Herzens stammen und einen<br />

existentiellen Charakter präsentieren. Früher wurden solche<br />

Arbeiten als Musterbeispiele für gutes Handwerk bezeichnet.<br />

„Kunst ist eine Frucht, die in einem Menschen wächst wie<br />

eine Pflanze oder Frucht oder ein Kind im Bauch der Mutter“<br />

sagte einmal der schon genannte Hans Arp und ich finde diese<br />

Beschreibung sehr passend für den ernsthaften Prozess des<br />

Entstehens eines jeden einzelnen Objektes durch den Künstler.<br />

Ihre Wege sind unergründlich, da sie tief in sich Energien zu<br />

haben scheinen, die erforschen und verändern.<br />

Grete Huus studierte an der Universität Bergen u.a. Kunstgeschichte und ist<br />

freiberuflich als Kuratorin und Dozentin tätig. Sie ist Mitglied der Norwegian<br />

Association of Craftsmen NK.<br />

PORTRAITS


PORTRAITS<br />

THEO SCHIPP<br />

Die beheizbare Plastik<br />

Doris Banzhaf<br />

Mehr als 400 Öfen und Kamine hat der Baukeramiker Theo<br />

Schipp zur Gestaltung von Innenräumen geschaffen –<br />

jeder ein Unikat mit wärmender Funktion.<br />

Sie spenden Wärme, sie gestalten Räume. Sie fügen sich in<br />

einen innenarchitektonischen Rahmen, sie stehen für sich – in<br />

Form, Farbgebung und Oberflächenstruktur. mehr als 400 Kachelöfen<br />

hat der baukeramiker Theo Schipp in den vergangenen<br />

25 Jahren geschaffen, jeder ein Unikat. den 56-Jährigen reizt<br />

das zusammenspiel von Gestaltung und Technik, von Form und<br />

Funktion.<br />

nach Anfängen in der Gefäßkeramik sind seit mitte der 80er<br />

Jahre Kachelöfen der Schwerpunkt seines keramischen Arbeitens.<br />

daneben stellt er in der Form und Farbgebung reduzierte und<br />

stilvolle möblierungen, Wasserspiele und Objekte – meist für den<br />

Garten – her. Gerne kombiniert er hierzu auch <strong>Keramik</strong> mit metall<br />

und Holz. Seine gesamte baukeramik hat stets die Gestaltung von<br />

Räumen im blick – sei es draußen in einem landschaftsgärtnerischen<br />

Sinne oder besonders in Gebäuden.<br />

noch vor seiner Ausbildung zum <strong>Keramik</strong>er an der Fachschule<br />

für <strong>Keramik</strong> in Landshut und dem Gesellenstück 1977 hatte Theo<br />

Schipp sich zunächst dem Studium der Innenarchitektur gewidmet<br />

und nach ein paar Semestern wieder abgebrochen. In der<br />

Rückschau meint er heute, sei ihm glücklicherweise schnell klar<br />

geworden, dass ihn die Raumgestaltung zwar lockte, aber nicht<br />

die trockene Theorie zu beginn des Studiums. die <strong>Keramik</strong> bot<br />

ihm stattdessen die möglichkeit, mit den Händen zu arbeiten,<br />

ohne die gestalterischen Ambitionen aufgeben zu müssen.<br />

bereits seinen ersten Ofen baute er – damals zusammen mit<br />

zwei anderen Schülern als Gesellenstück – in Überschlagtechnik.<br />

Hierbei wird auf einen Unterbau von Stegen und Tonstützen die<br />

Außenhülle in Form von Tonplatten aufgebracht (also überschlagen).<br />

der Ofen wird so in seiner äußeren Form als Ganzes<br />

geschaffen. Ist dieser Rohbau vollendet, sind die Flächen überarbeitet,<br />

die Feueröffnung eingesetzt und schließlich die Kanten<br />

gebrochen und geglättet, wird der Ofenkörper nach einem vorher<br />

festgelegten Raster in einzelne Kacheln geschnitten.<br />

22 NEUE KERAMIK nOvembeR / dezembeR 2008


ABBILDUNGEN -<br />

linke Seite -"Social Club"<br />

rechte Seite oben v.l.n.r. -"Grundofen"<br />

-"Castle Cross"<br />

-"Konvex mit beheizter Bank"<br />

mitte -"Kubus Grundofen"<br />

unten v.l.n.r -"Raumteiler"<br />

-"Spiel mit dem Dreieck"<br />

die Technik erlaubt Formenfreiheit, besonders beim Grundofen, der<br />

Theo Schipp besonders am Herzen liegt. dieser althergebrachte, traditionelle<br />

Kachelofen ist immer noch unschlagbar in der Qualität seiner Strahlungswärme<br />

für den menschlichen Organismus und der hohen effizienz<br />

in der energienutzung. die Freiheit bedingt jedoch eine genaue Planung:<br />

von der Idee zum Aufbau der Ofenform bis hin zur Teilung in Kacheln und<br />

zum einbau dort, wo der Ofen später den Raum gestaltet und wärmt, sind<br />

viele wichtige Schritte nötig. zwar favorisiert Theo Schipp den Grundofen<br />

aus energetischen Gründen, aus Gesundheitsaspekten und aufgrund der<br />

enormen Freiheitsgrade in der Gestaltung.<br />

THeO SCHIPP<br />

PORTRAITS<br />

nOvembeR / dezembeR 2008 NEUE KERAMIK 23


PORTRAITS<br />

ABBILDUNGEN -<br />

links v.o.n.u -<br />

-"Brunnen"<br />

-"Tisch" - <strong>Keramik</strong> - Douglasie<br />

oben v.l.n.r-<br />

-"Bunnen Kubus Kreissegment"<br />

-"Gasfackel"<br />

er hat aber in den mehr als drei Jahrzehnten seines Schaffens<br />

ebenso Öfen als Hypokaustensystem, (geschlossener Warmluftkreislauf,<br />

der Konvektionswärme in Strahlungswärme umwandelt),<br />

Heizkamine, offene Kamine oder auch Öfen mit kombinierter<br />

Warmwasserzubereitung realisiert.<br />

mit jedem Ofen entsteht ein Unikat. neben der künstlerischen<br />

Formensprache fordert Theo Schipp von sich „ein stimmiges Konzept“,<br />

das die Raumgröße und –ausstattung genauso im blick hat<br />

wie die Heizbedürfnisse künftiger Ofenbesitzer. das zusammenspiel<br />

von Gestaltung und Technik reizt und fordert ihn. Sofern möglich,<br />

lässt er sich vom späteren Standort des Kachelofens inspirieren.<br />

In der Regel verschafft er seinen Auftraggebern mit einem modell<br />

im maßstab von 1 : 10 die möglichkeit, visuell an seiner Idee<br />

teilzuhaben und sich von der Form oder auch Farbgebung oder<br />

Oberflächenstruktur vorher einen eindruck zu machen. Gespräche<br />

mit dem Kunden, die Koordination mit dem Architekten, und nicht<br />

zu vergessen, mit dem Schornsteinfegermeister bilden die Pfeiler<br />

einer jeden neuen Arbeit.<br />

In der Form bevorzugt Theo Schipp klare Konturen. verspielt ist<br />

ab und zu die Oberfläche des Ofens selbst. die Farbgebung bleibt<br />

meist dezent, die Form soll im vordergrund stehen und sich als<br />

zeitloses Ganzes auch noch nach Jahren in die Architektur des<br />

Raumes einfügen. die Überschlagtechnik erlaubt es ihm, Strukturen<br />

oder muster über den gesamten Ofen hinweg zu ziehen, bevor<br />

die Kacheln geschnitten und gebrannt werden. Jede Kachel ist ein<br />

genau ins Gesamtgefüge integrierter mosaikstein der Ofensplastik,<br />

die genau geplant, getrennt, gebrannt und nachher am Ofenstandort<br />

in langjähriger und bewährter zusammenarbeit mit einem<br />

Ofensetzer zu einem funktionierenden Ganzen zusammengefügt<br />

wird. Wird eine der Kacheln beim Herstellungsprozess oder einbau<br />

24 NEUE KERAMIK nOvembeR / dezembeR 2008


Theo Schipp wurde 1952 in Bad Kissingen geboren. Nach Fachhochschulreife und<br />

einem Ausflug in die Innenarchitektur 1977 Gesellenprüfung an der Fachschule für<br />

<strong>Keramik</strong> in Landshut. 1981 Meisterprüfung. 1977 Werkstatt E.Krautwig in Freiburg.<br />

1980 Weiterführung der Werkstatt in eigener Regie. 1984 Umzug in neue Werkstatt in<br />

Emmendingen, 1997 Umzug in neue Werkstatt in Waldkirch. Zwischen 1978 bis 1990<br />

mehrere mehrmonatige “<strong>Keramik</strong>reisen” nach USA, Australien, Indonesien, Großbritannien<br />

und Skandinavien. 1999 dreiwöchiges Seminar als Gastdozent zusammen mit Mani<br />

Tille an der “Escuola des Artes Visuais” in Maputo, Moçambique. In den 80-er und 90-er<br />

Jahren Einzel- und Gruppenausstellungen, heute überwiegend Auftragsarbeiten.<br />

Theo Schipp<br />

August-Jeanmaire-Straße 24<br />

D-79183 Waldkirch-Kollnau,<br />

Tel. +49 (0)76 81 - 40 93 20<br />

Fax: +49 (0)76 81 - 40 93 42<br />

info@theoschipp.de<br />

nOvembeR / dezembeR 2008 NEUE KERAMIK 25<br />

ABBILDUNGEN -<br />

links -<br />

-"Bank" - <strong>Keramik</strong> - Douglasie<br />

unten -<br />

- Stufen der Ofenherstellung<br />

THeO SCHIPP<br />

PORTRAITS<br />

beschädigt, so muss sie nachgefertigt werden und darf dennoch<br />

den Charakter der vorgängerin nicht einbüßen. Form,<br />

Oberfläche und Farbgebung – alles muss stimmen, damit sie<br />

sich später nahtlos einfügt.<br />

Theo Schipps erfahrung mit solchen nachträglich ergänzten<br />

mosaiksteinen wissen auch besitzer historischer Öfen zu<br />

schätzen. denn für Öfen, die teilweise bis zu 300 Jahre alt<br />

sind, arbeitet Theo Schipp fehlende elemente nach. Auch sie<br />

wurden übrigens teilweise schon damals in Überschlagtechnik<br />

hergestellt. die Herausforderung der nachbildungen ist<br />

neben der Form auch die Glasur. Früher war die Auswahl an<br />

Rohstoffen sehr eingeschränkt, sie waren oft verunreinigt,<br />

auch wurde mit giftigen Stoffen wie bleiweiß und bleimennige<br />

gearbeitet. das Herstellen eines solchen alten Glasurcharakters<br />

erfordert viel Improvisation und oft eine Unzahl<br />

von Glasurproben.<br />

neben Kunst und Technik ist das naturmaterial Ton selbst<br />

eine Herausforderung für jeden baukeramiker. Passgenauigkeit,<br />

Schwund und verzug beim Trocknen und brennen,<br />

besonders bei großen Stücken sind für Theo Schipp Routine<br />

und integraler bestandteil seiner Arbeit geworden. Als<br />

Arbeitsmaterial benutzt er eine grob schamottierte Steinzeugmasse<br />

aus dem Westerwald, mit der das Kachelmaterial<br />

bei 1050°C und die Arbeiten für den Aussenbereich, die ja<br />

frostbeständig sein müssen, bei 1250°C gebrannt werden.<br />

doch er arbeitet auch immer wieder gern mit metall und<br />

Holz, kombiniert beide wiederum miteinander und mit der<br />

<strong>Keramik</strong>. So, wie zwischen bestimmten keramischen Oberflächen<br />

und Glasuren Symbiosen entstehen, so geschieht<br />

dies auch zwischen <strong>Keramik</strong>, metall, Holz und vielen anderen<br />

materialien die vielfalt der Formen wird durch die materialkombinationen<br />

im freien künstlerischen Arbeiten noch<br />

größer. Auch im Ofenbau setzt Theo Schipp ab und zu auf<br />

Kombinationen mit metall. doch Form, Funktion, Farbgebung<br />

und Oberflächenstruktur im Raum – das bleibt stets<br />

der Kern seines baukeramischen Schaffens.<br />

Doris Banzhaf ist freie Journalistin in Freiburg.


PORTRAITS<br />

JK -<br />

JAN KOLLWITZ -<br />

JAPANISCHE KERAMIK Heinz Spielmann<br />

Einige konkrete Beobachtungen und allgemeine Bemerkungen<br />

Die Initialen seines Namens, die Jan Kollwitz mit einem<br />

an japanische Schriftzeichen erinnernden, ligierten<br />

Monogramm auf den Boden seiner Gefäße, auf seine<br />

Visitenkarten, Ausstellungseinladungen und Werkstattprospekte<br />

schreibt, verweisen zugleich auf das Konzept seiner Arbeit:<br />

Japanische <strong>Keramik</strong>. Darunter versteht er nicht eine europäische<br />

Kunst mit japanisierender Tendenz, sondern ein künstlerisches<br />

Handwerk nach Maßgabe des Fernen Ostens, ein Métier, das dem<br />

Gebrauch dient, bewährten Regulativen folgt, mehr durch die<br />

meisterliche Beherrschung dieser Regulative als durch Individualismus<br />

bestimmt ist und der Ästhetik im Alltag dient. Ein solches<br />

Verständnis der eigenen Arbeit unterscheidet sich kompromisslos<br />

von der verbreiteten Auffassung, <strong>Keramik</strong> sei eine als autonome<br />

Kunst realisierbare Disziplin. Kollwitz kann sich mit einer solchen<br />

Auffassung nicht einverstanden erklären, vielleicht deshalb nicht,<br />

weil er aus der eigenen Familientradition weiß, welchen Forderungen<br />

Kunst entsprechen sollte, denn seine Urgroßmutter war Käthe<br />

Kollwitz, die ihre Kunst des Zeichnens, Radierens und der Bildhauerei<br />

in den Dienst der Humanität stellte. Wer Kunst an solche<br />

Zielsetzungen gebunden sieht, kann sich mit einer mehr oder<br />

minder dekorativen, dem Kunstgewerbe im negativen Sinn oft<br />

sehr nahe kommenden Art von <strong>Keramik</strong> nicht zufrieden geben, er<br />

wählt statt dessen das weniger Ambitionierte, also das bei aller<br />

Bescheidenheit Anspruchsvollere. Mit der Zuwendung zu einer<br />

Schönheit für jeden und auf Dauer erfüllt er damit eine humane<br />

Zweckbestimmung, wie William Morris forderte, wie Bernard Leach<br />

26 NEUE KERAMIK NOVEMBER / DEZEMBER 2008


durchsetzte und wie es in Japan noch als Maxime gilt.<br />

Jan Kollwitz beliess es nicht beim Ungefähren, als er sich<br />

im Alter von 23 Jahren gegen die Schauspielkunst und für die<br />

<strong>Keramik</strong> entschieden hatte. Er lernte das Handwerk bei Horst<br />

Kerstan, der ihm den Respekt vor der japanischen Ästhetik<br />

vermittelte, lernte Japanisch und begab sich dann in den Fernen<br />

Osten. Er fand 1986 eine Umbruch-Situation vor. Zwar bewahrten<br />

die tradierten Töpferorte noch ihr Erbe; von den „alten Öfen“<br />

des 13. Jahrhunderts waren dies vor allem Seto, Tamba, Bizen,<br />

Tokoname und nach einer Phase der Stagnation auch Shigaraki.<br />

Von den „neuen Öfen“ des 16./17. Jahrhunderts standen Hagi und<br />

Karatsu weiter in Blüte. Das von Hamada Shojis* Ruhm und Lehre<br />

Fotos - Jochanan Kollwitz<br />

ABBILDUNGEN -<br />

linke Seite -<br />

Jan Kollwitz in seinem Atelier<br />

- 2008<br />

oben -<br />

Wohn- und Ausstellungsgebäude,<br />

Anagama und Ausstellungsräume<br />

von Jan Kollwitz in Cismar<br />

* Die japanischen Namen werden mit<br />

dem Familiennamen an erster, dem<br />

Vornamen an zweiter Stelle angeführt.<br />

JAN KOLLWITZ<br />

PORTRAITS<br />

lebende Mashiko hatte diesen Orten ein neues, ungemein fruchtbares<br />

Angebot gegenüber gestellt. Aber der regional geprägte<br />

Typus der „alten“ und „neuen“ Öfen hatte sich vielfach von der<br />

Ortsgebundenheit gelöst. Eine jüngere Generation hatte sich an<br />

anderen Plätzen Werkstätten eingerichtet, ging freier mit ererbten<br />

Regulativen um, wenn sie sich nicht auf individuelle Weise<br />

neu orientierte und eine nach einem eigenen Topos ausgerichtete<br />

plastisch-keramische Kunst favorisierte.<br />

Echizen, für das Jan Kollwitz sich entschied, war zwar einer der<br />

ältesten japanischen <strong>Keramik</strong>-Orte, aber seine durch eine bäuerliche<br />

Ware - vor allem große Vorratsgefäße - geprägte Tradition<br />

war weitgehend erloschen. Die umsichtige Praefektur-Verwaltung<br />

machte große Anstrengungen zur Belebung und Erneuerung des Erbes, gründete ein Museum mit<br />

alten, z.T. bei archöologischen Grabungen gefundenen Stücken der regionalen Produktion, half<br />

jungen Töpfern bei der Ansiedlung und liess nach dem Konzept des berühmten Seto-Meisters Kato<br />

Tokuro einen Ofen bauen, der den Werkstätten zur Verfügung stand. Jan Kollwitz fand mithin, als er<br />

ankam, eine durchaus lebendige,im Aufbruch befindliche Szene vor, aber er traf auch auf Werkstätten<br />

sehr verschiedener Ausrichtung. Zunächst arbeitete er bei Nakamura Yukata, der ebenso wie seine<br />

Frau eine abstrakt-zeichenhafte Kunst vertrat. Bei allem Respekt vor diesem Meister: Kollwitz wollte<br />

etwas Anderes, er dachte nicht an eine zweckfreie Kunst - er wollte Gefäße machen und fand dabei<br />

Unterstützung durch Yamada Kazu. Yamada kam aus Seto; sein Vater war dort ein geachteter Töpfer,<br />

er selbst ein Schüler des großen Kato Tokuro. Seine Arbeiten verraten diese Einflüsse, zeigen das rote<br />

oder gelbe Shino, das grüne und schwarze Oribe. Der junge Deutsche folgte, bei aller persönlichen<br />

Freundschaft, jedoch auch ihm nicht, sondern orientierte sich am Typus von Shigaraki. Er besteht aus<br />

einem Ton mit Quarzeinschlüssen und gewinnt seine Zeichnung allein aus dem Brand im Holzofen.<br />

NOVEMBER / DEZEMBER 2008 NEUE KERAMIK 27


PORTRAITS<br />

ABBILDUNGEN -<br />

oben -<br />

Vase, Iga-hanaire - 2005 - H 30 cm<br />

unten links -<br />

Wassertopf, mizusashi - 2008, H 23 cm<br />

unten rechts -<br />

Vase, hanaike - 2008 - H 24 cm<br />

Einen dafür geeigneten Anagama-Ofen liess sich Jan Kollwitz<br />

1988 unweit der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Benediktinerklosterkirche<br />

Cismar durch den japanischen, aus Mino stammenden<br />

Watanabe Tatsuo bauen. Er bereitete sich einen für seine<br />

Zwecke geeigneten Ton durch Beimengungen von Quarzsand und<br />

eröffnete 1990 auf diesen Grundlagen seine Werkstatt. Bald begann<br />

er eine Folge jährlicher Ausstellungen, deren dritte 1993 unweit<br />

der Werkstatt durch das Schleswig-Holsteinsche Landesmuseum<br />

ausgerichtet wurde. Seitdem hat der Töpfer seine Ressourcen<br />

ausgebaut, ohne seine Ziele grundsätzlich zu ändern. Er beharrt auf<br />

dem Canon fernöstlicher Gefäßtypologie und unterstreicht seine<br />

Haltung noch dadurch, dass er die japanischen Begriffe verwendet,<br />

etwa Hanaire für Vase, Oke für Brauchwassergefäß, Kame für<br />

Vorratsgefäß, Suiban für eine rechteckige Ikebana-Schale. Er glaubt<br />

daran, dass seine Arbeiten auch dann, wenn sie für eine spezifisch<br />

ostasiatische Zweckbestimmung wie für die Teezeremonie gedacht<br />

sind, in Europa ebenso dem Alltag dienen können. Für große oder<br />

kleine Vasen und Schalen, für Kummen und Deckeldosen findet<br />

sich durchaus auch hier eine Gebrauchsfunktion, zumal für denjenigen,<br />

der abseits von Konventionen seinem Leben eine Form geben<br />

will. Mit seiner kompromisslosen Konzeption hat Jan Kollwitz viele<br />

Freunde gefunden, sich einen Namen gemacht und eine eigenständige,<br />

wenn auch in Europa ein wenig exotisch scheinende Position<br />

geschaffen.<br />

Auf den ersten Blick scheint es in der Entwicklung des Künstlers<br />

während der letzten eineinhalb Jahrzehnte keine ins Auge fallende<br />

Entwicklung gegeben zu haben. Sieht man genauer hin, bemerkt<br />

man, dass Kollwitz dem Ofen, dem Holzbrand und der Feuerführung<br />

neue, subtile Nuancen abgewann. Die von warmem Hellbraun zu<br />

Rotbraun, zu Schwarz und Blaugrau wechselnde Farbigkeit wurde<br />

satter, der Aschenfluss kräftiger, die zufällig scheinende Verformung<br />

selbstverständlicher. Man spürt, dass hier jemand nicht auf Sensationen<br />

und vordergründige Effekte, nicht auf leicht zu erreichende<br />

Resultate, auf Wechsel und individuellen Ehrgeiz setzt, sondern auf<br />

rechte Seite<br />

links oben -<br />

Brauchwasserbehälter, oke - 2008 - H 23 cm<br />

rechts -<br />

Vase, Iga-hanaire - 2008 - H 29 cm<br />

links unten<br />

Wassertopf, mizusashi - 2008 - H 20 cm<br />

28 NEUE KERAMIK NOVEMBER / DEZEMBER 2008


die allmähliche Steigerung der Qualität, auf das Erreichen künstlerischer<br />

Substanz durch eine konsequente Beherrschung des Handwerks<br />

nach der Überzeugung, die Goethe vertrat, als er in seinen<br />

„Maximen und Reflexionen“ feststellte, aus tüchtigen Farbenreibern<br />

seien schon oft hervorragende Maler geworden.<br />

Die japanische <strong>Keramik</strong> war seit dem späten 19. Jahrhundert<br />

das wichtigste Vorbild für die europäische. Die Künstler, die ihr<br />

nacheiferten, beherrschten jedoch nicht deren Technologie, sie<br />

ahmten das Seladon, die Reisstrohaschenglasur, die Goldlackreparaturen<br />

ganz äußerlich nach, mischten etwa Kupferoxyde mit<br />

anderen Zusätzen, um auf diese Weise bei oxidierendem Brand<br />

ein dem Seladon ähnliches Graugrün zu erzeugen. Jan Kollwitz<br />

hat sich für eine diametral andere Rezeption der fernöstlichen<br />

Vorbilder entschieden, für eine Arbeit nach den genau übernommenen<br />

Verfahren und, darüber hinaus, für eine Orientierung an<br />

Form und Funktion. In einer Zeit, die ganz auf Individualität<br />

abhebt und das learning by doing the same verschmäht, erscheint<br />

heute eine Haltung als obsolet, die jahrhundertelang auch in<br />

JAN KOLLWITZ<br />

Europa bestimmend war und etwa in der authentischen Vokskunst<br />

über alle Veränderungen hinweg kulturelle Identität ermöglichte.<br />

Neu daran ist, dass im Zeichen der Globalisierung das Beharren<br />

auf kulturellen Ressourcen weite Räume überbrückt. Wie auch<br />

immer das Urteil darüber ausfällt - an einem ist nicht zu zweifeln:<br />

Wenn unser Individualismus sich nicht der Mittel versichert, mit<br />

denen er sich darzustellen vermag, wenn Kunst nicht im weitesten<br />

Sinn ihr Handwerk beherrscht, gibt sie ihre Grundlagen auf. Jan<br />

Kollwitz geht dagegen auf überzeugende Weise an und trägt damit<br />

dazu bei, Ressourcen zu erhalten, auf denen andere aufbauen können.<br />

Schließlich eine Anmerkung zu einem Paradoxon: Während<br />

die mittlere und jüngere Generation in Japan sich mehr und mehr<br />

dem aus dem Westen kommenden Individualismus verschreibt,<br />

bekennt sich in Deutschland ein gleichaltriger Künstler zu einem<br />

antipodischen Konzept. Es lohnt sich zu beobachten, was daraus<br />

resultieren wird.<br />

Prof. Dr. Heinz Spielmann war lange Jahre Direktor des Landesmuseum Schleswig,<br />

Schloß Gottorf und danach Gründungsdirektor des Bucerius Kunst Forums, Hamburg.<br />

Jan Kollwitz wurde 1960 in Berlin geboren. Von 1983 bis 1985<br />

Ausbildung bei Horst Kerstan in Kandern. 1986 bis 1987 Schüler<br />

von Nakamura Yutaka, in Echizen, Japan. Seit 1987 steht Jan<br />

Kollwitz im Austausch mit Yanada Kazu aus Echizen, Japan.<br />

Seit 1988 Werkstatt in Cismar und Bau des Anagama-Holzbrennofens<br />

durch Watanabe Tatsuo, aus Mino, Japan.<br />

Jan Kollwitz Arbeiten befinden sich in Deutschland in vielen<br />

privaten und öffentlichen Sammlungen.<br />

Jan Kollwitz<br />

Japanische <strong>Keramik</strong><br />

Altes Pastorat / Bäderstraße 23<br />

D-23743 Cismar<br />

T. +49 (0)4366-614<br />

www.jankollwitz.de jan.kollwitz@t-online.de<br />

PORTRAITS<br />

NOVEMBER / DEZEMBER 2008 NEUE KERAMIK 29


JUnGe TALenTe<br />

Perfekt Unperfekt<br />

über die <strong>Keramik</strong>erin Julia Beyer<br />

verschnörkelte, aufeinander gestapelte filigrane Tonfäden,<br />

zwei bienestöcke für Wespentaillen als Lehnen. zwei meter<br />

misst und 130 Kilo wiegt er, der Thron. bis zu seiner Fertigstellung<br />

beschäftigte sich Julia beyer zwei Jahre intensiv mit<br />

ihrem bisher größten Werk. Wer spekuliert, ob sie böse wird, wenn<br />

man droht, sich mit einem mitgebrachten zepter auf den Thron zu<br />

setzen und Privataudienzen abzuhalten oder die opium-rauchende<br />

raupe aus Alice im Wunderland samt Shisha zu imitieren, wird<br />

überrascht sein. Ihre Werke beabsichtigen keinen Abstand zum<br />

Marion C. Schmidt<br />

betrachter, im Gegenteil. bei Gelegenheiten, wie der im märz<br />

2008 zu ende gegangenen Ausstellung in der Galerie <strong>Keramik</strong>um<br />

in darmstadt, könnte sie einem möglicherweise gestatten, Türkischen<br />

Honig von dem zum Werk gehörenden plastischen Geschirr<br />

zu essen und starken Schwarztee daraus zu trinken.<br />

Auch andere Werke der <strong>Keramik</strong>erin reflektieren die gewünschte<br />

nähe der Kunst zum Publikum. An ihrem rand findet man ab<br />

und zu barocke, schleifenartige, dreidimensionale Garnierungen.<br />

breite, transparente Pinselstriche werden von feinen, aber<br />

bestimmten Linien und mustern in kräftigen Farben begleitet,<br />

sie erscheinen wie hüpfende Punkte, lose in einer Perlenkette<br />

aufgezogen. Ursprünglich wollte Julia beyer kein Geschirr<br />

„töpfern“. dann wohnte und arbeitete sie acht monate bei<br />

Sandy brown in Appledore in der englischen Grafschaft devon.<br />

Für Sandy ist der Übergang zwischen Kunst und Kunsthandwerk<br />

fließend. Geschirr ist Gebrauchsgegenstand, aber auch Kunst.<br />

bei entsprechender Qualität sind objekte mit praktischem zweck<br />

der Kunst, beispielsweise Gemälden, ebenbürtig. Sie hängen nur<br />

nicht an der Wand, sondern stehen auf dem Tisch. Julia beyers<br />

Werk erbittet Aktivität vom betrachter. Ganz minimalistisch, ein<br />

mentales dehnen im eigenen Interesse: Sieh’s weniger eng! oder<br />

ambitionierter: verändert sich die Perspektive nicht, verändere<br />

die Perspektive selbst. die zwischen rund und oval schwankenden,<br />

wellig und divers verzierten Werke, wie z.b. die Platten mit<br />

ihrem spärlich, aber pointiert platzierten dekor oder die schneckenförmigen,<br />

fast hypnotisierenden details am Thron und dem<br />

zugehörigen Geschirr sagen: der Künstlerin sind rechte Winkel<br />

und Kanten zuwider. „Stimmt,“ meint sie.<br />

Wichtig war ihr schon immer, <strong>Keramik</strong> zu nutzen, um sich mit<br />

schönen und doch praktischen dingen zu umgeben, den Alltag<br />

aufzuwerten und Lebensräume zu schaffen. Sie benutzt Ton, weil<br />

er lebendig ist, man ihm seinen ehemals weichen Charakter und<br />

die veränderung, die er im kreativen Prozess durchläuft, ansieht.<br />

die in der Schaffensphase ausgefilterten angenehmen Aspekte<br />

der Impressionen werden unters mikroskop gelegt. Ihre Kunst<br />

zeigt dem betrachter: Wie in der natur ist in unserer Kultur auch<br />

ohne ecken und Kanten alles in bester ordnung. die organischen<br />

Formen ruhen in sich, strahlen sinnlich und schön. bei ihrem<br />

Anblick fühlt man sich warm und geborgen und schließt mit<br />

dem Schiefen und Krummen in sich selbst Frieden. Plötzlich sind<br />

gerade diese züge unglaublich schön, einzigartig und vollkommen,<br />

denn es ist der eigene Charakter: perfekt unperfekt.<br />

In den von der Künstlerin gestalteten räumen gelten<br />

neue, eigene definitionen und regeln zum Wohlfühlen und für<br />

Ästhetik. Aber sie operiert nicht im vakuum, sondern in einem<br />

Kreislauf des Austausches mit der intellektuellen Umwelt und<br />

der realität. Sie schöpft aus allen Künsten, der Geschichte und<br />

der Gegenwart sowie in dem, was sein könnte, Inspirierendes.<br />

Sie beschränkt sich nicht auf die <strong>Keramik</strong> als einzige Ausdrucksform,<br />

sondern findet immer auch bereicherung und Ausgleich in<br />

anderen Spielarten der Kunst.<br />

Seit fünf Jahren wohnt sie wieder in münchen, seit Februar<br />

2006 entstehen in einer Werkstatt auf dem Gelände der ehemaligen<br />

Pfanni-Werke ihre <strong>Keramik</strong>en. Wie sie im kreativen Prozess<br />

vorgeht? In ihrer Werkstatt fragt sie sich als erstes, „Was fehlt<br />

mir noch?“ einfach, sagt sie, aber auch ehrlich. In meinen<br />

Augen ist ihre Kunst auch von anthropologischer bedeutung.<br />

30 NEUE KERAMIK november / dezember 2008


desmond morris, ein britischer biologe, interpretiert die Parks in<br />

den Städten oder die an Wände von Plattenbauten gesprühten<br />

Graffitis als einen drang des menschen, sich in der rasend voranschreitenden<br />

zivilisierung und der damit verbundenen Sterilität<br />

und Kultiviertheit die vielfalt der währenddessen verloren gegangenen<br />

Flora und Fauna zurück zu holen. Genau wie Julia beyer.<br />

die Künstlerin gewann durch ihren Aufenthalt in Appledore an<br />

Selbstbewusstsein. Sie ist entspannter, aber auch ambitionierter<br />

und dem ziel, Lebensräume zu schaffen, näher. das Umsetzen der<br />

Ideen gelingt besser. Sie denkt nicht nur darüber nach, etwas<br />

zu tun, sie probiert es. Ihre Werke wachsen, bedingt durch die<br />

mittlerweile zehnjährige Arbeit mit Ton, vorwiegend Steinzeug.<br />

Sie kennt dessen Grenzen, weiß, was man ihm abverlangen kann<br />

und fordert das material heraus. Sie möchte neue orte erobern:<br />

Große Gärten um alte Häuser oder Parks. das material fordert<br />

aber auch sie heraus. man sieht den Stücken den kreativen Prozess<br />

an. mühsal und zwang auf dem Weg zum ergebnis hinter-<br />

aBBilDuNGeN<br />

linke Seite - Thron - 2007 - H 200 cm, B 65 cm - Steinzeug<br />

oben v.l.n.r. - flache Schale - 2008 - D 40 cm - Steinzeug und Porzellanengobe<br />

- "BlauimQuadrat" - Platte - 2008 - 45 x 45 cm - Steinzeug und Porzellanengobe<br />

- große Schale - 2008 - D 45 cm - Porzellan<br />

unten - drei Becher - 2008 - H 10 cm - Steinzeug und Porzellanengobe<br />

JULIA beYer<br />

JUnGe TALenTe<br />

lassen ungewollte Spuren. deshalb ist es ihr wichtig, einfache<br />

Lösungen zu finden, die den vom Genuss geleiteten Weg das<br />

ergebnis bestimmen zu lassen, keine zwingenden vorstellungen<br />

zu entwickeln. die Künstlerin läuft parallel zur entwicklung<br />

ihres Werkes, arbeitet mit ihr und den erwarteten zufälligkeiten,<br />

reagiert und interagiert. mit dieser einstellung ist Julia beyer im<br />

oktober 2008 für ein halbes Jahr nach neuseeland und Australien<br />

gereist, um bei Künstlern zu wohnen, zu lernen und sich<br />

auszutauschen. Sie gönnt dem Plan Spontaneität. zufälligkeiten<br />

und Spielerisches entfaltet sich nicht am reißbrett. Ich denke an<br />

den chinesischen Konzeptkünstler Ai Weiwei und seine Skulptur<br />

„Template“. Kurz nach beginn der documenta 2007 fiel sein aus<br />

alten Türen bestehender Pavillon durch ein Unwetter in sich zusammen<br />

und Ai entschied sich gegen den Wiederaufbau. „Template“<br />

gefalle ihm nun besser. Julia beyer durchläuft und schätzt die<br />

gleiche natürlichkeit im kreativen Prozess. Perfekt unperfekt.<br />

Marion C. Schmidt ist freie Autorin und Übersetzerin. Sie lebt in Stuttgart.<br />

Julia Beyer<br />

wurde 1979 in Berlin geboren. 1998 Fachabitur Gestaltung und 2002 Abschluss an<br />

der <strong>Keramik</strong>fachschule Landshut. Bis 2003 Studienaufenthalt in North Devon, UK,<br />

bei der <strong>Keramik</strong>erin Sandy Brown (Stipendium der HWK München).<br />

Seit 2004 Werkstatt in München, Einzelausstellungen und Beteiligung an<br />

Gruppenausstellungen.<br />

Julia Beyer<br />

Dreimühlenstraße 16<br />

D-80469 München<br />

T. +49 (0)89-775818<br />

julia_beyer@t-online.de<br />

www.julia-beyer.de<br />

november / dezember 2008 NEUE KERAMIK 31


PÄDAGOGIK<br />

Malerische Orientierung,<br />

Gestaltung erspielen<br />

Das „Offene Atelier“ in der <strong>Keramik</strong>schule Landshut<br />

Das „Offene Atelier“ in der <strong>Keramik</strong>schule<br />

Landshut besteht seit etwa einem Jahr.<br />

Die leerstehende Hausmeisterwohnung<br />

der Fachschule bot Räumlichkeiten für<br />

Staffeleien, Leinwände und Farben. Angefangen<br />

hatte es, als ich selbst in meinem<br />

Schulleiterinnen-Atelier am Abend und den<br />

Wochenenden an meinen Bildern arbeitete<br />

und Schüler mich fragten, ob sie dazu kommen<br />

könnten.<br />

Schnell hat sich eine Gruppe interessierter<br />

Schüler aller Klassen gefunden und ich hatte<br />

Freude daran, mit ihnen in die Bereiche<br />

der Malerei zu gehen. Nun biete ich einmal<br />

die Woche einen Tag an, an dem man sich<br />

nach der Schule von 16:00 bis 22:00 Uhr<br />

mit Kunst und Malerei beschäftigen kann.<br />

Ein Konzept entwickelte sich dabei fast wie<br />

von selbst:<br />

Nichtschulisch und nicht mit lehrplanbezogen<br />

vorbereiteten Aufgabenfeldern soll die<br />

Arbeit im Offenen Atelier sein, sondern frei<br />

und sie soll die Suche nach einer<br />

ureigenen Formensprache möglich<br />

machen. Lockerer Umgang mit Farben<br />

auf der weißen Leinwand in<br />

einer entspannten Situation. Keine<br />

vorgegebenen Leistungserwartungen.<br />

Dennoch Kritik, auch mal harte,<br />

gegenseitig.<br />

Atmosphärisch herrscht im Atelier<br />

eine wohnliche Umgebung.<br />

Da wird in der Hausmeisterküche<br />

gekocht, gebacken, geklönt, gemeinsam<br />

für die Arbeit in Chemie-<br />

und Werkstoffkunde am nächsten<br />

Tag gelernt. Nebenbei sichern<br />

forschende Blicke die gerade eben<br />

letzten frischen Pinselstriche auf<br />

dem Bild, das dann gleich weiter gemalt<br />

werden soll.<br />

Ich selbst gliedere mich in den Arbeitsprozess<br />

ein, arbeite an meinen Bildern und gebe<br />

nur dann Rat, wenn er gewünscht wird.<br />

Außerordentlich profitabel für alle ist das<br />

nonverbale Lernen voneinander. Sehen und<br />

lernen sind da manchmal eins, ohne viel herumzureden.<br />

Wie einfach ist da das Lernen.<br />

Inzwischen können Besucher der Schule<br />

viele Werke unserer Schüler in allen öffentlich<br />

begehbaren Räumen der Schule betrachten.<br />

Dort hängen sie aber nicht immer befriedigend<br />

fertig. Die Arbeiten zeigen sich<br />

oft kompliziert, wollen sie doch im Dialog<br />

mit ihrem Gestalter oder Gestalterin bleiben.<br />

Diese laufen in der Woche zwischen<br />

den Atelierabenden hundertmal in der Schule<br />

von einer Unterrichtsstunde zur anderen<br />

an ihnen vorbei. „ES-malt-sich“ flüchtig<br />

wahrnehmend im Hintergrund weiter: Da<br />

schmeichelt sich wirklich gelebte visuelle<br />

Kommunikation, reges Auffüllen innerer<br />

Lehr-Räume, potenzielles Sensibilisieren der<br />

künstlerischen Wahrnehmung ein – ohne<br />

jegliche Mühe und Anstrengung, die der<br />

spielende Mensch sonst aufbringen muss,<br />

um etwas zu lernen.<br />

Wissenschaftlich, kunstdidaktisch steht<br />

immer wieder das Thema der Entwicklung des<br />

sog. „Anschaulichen Denkens“ zur Diskussion.<br />

Gefordert werden Fähigkeiten zu transkulturell<br />

funktionierender visueller Kommunikation,<br />

selbständiges Arbeiten, teamkompetentes<br />

Reagieren auch im Individualwesen eines<br />

Lernens in Kunstproduktion.<br />

"Ein/e Lernende/r soll hohe Bereitschaft<br />

Annette Ody<br />

haben, sich komplexen Fragestellungen problemorientiert<br />

zu stellen, er/sie soll alle Situationen,<br />

auch die mehrdeutigen und unrealistisch<br />

anmutenden, schnell erfassen und<br />

einordnen, dabei die Umwelt stets bewusst<br />

wahrnehmen, hier dauerhaft ideenreich Gestaltungen<br />

schöpferisch entwickeln können<br />

und sich sozialkompetent auch den Problemen<br />

des Nächsten widmen".<br />

Das alles bei niedrigsten Bafög-Sätzen<br />

- im besten Fall. In vielen Fällen: Schüler<br />

unserer Schule sitzen Samstags und an<br />

Abenden bei Lidl (im Supermarkt) an der<br />

Kasse, geben Nachhilfe, sortieren Waren bei<br />

Aldi (im Kaufhaus) ein, betreuen Behinderte,<br />

verkaufen Schrot und Korn und verteilen<br />

Prospekte in ganz Landshut. Neben einem<br />

8-Stunden Schultag, um sich die wunderbare<br />

Welt der <strong>Keramik</strong> erschließen zu können,<br />

lernend und finanziell.<br />

Nach Rudolf Arnheim (Prof. Dr. em., Psychology<br />

of Art, Havard University, USA 1904<br />

– 2007) ist ein künstlerisch arbeitender<br />

Mensch in der Regel darauf trainiert, sich<br />

in hochkomplexen Wahrnehmungssituationen<br />

klar orientiert zu bewegen, und ist in<br />

der Lage, Fragestellungen anschaulich und<br />

schöpferisch zu lösen.<br />

Ja, - Herr Arnheim hat recht: Das zeigen<br />

unsere Schüler immer wieder!<br />

Bewundernswert für mich: Viele Talente<br />

entdecken sich selbst im „Offenen Atelier“<br />

und keine der dort gemachten Erfahrungen<br />

der Experimente mit Farbe, Form und Komposition<br />

bleiben ungenutzt. Transfers der<br />

künstlerischen Erfahrungen und Leistungen<br />

aus dem Offenen Atelier auf die weitere<br />

Erntearbeit mit <strong>Keramik</strong> in unserer Schule<br />

ist - wie nebenbei - ein Geschenk an die<br />

Zukunft. Für mich selbst als Initiatorin des<br />

Offenen Ateliers immer wieder eine große<br />

Freude, und niemals, absolut niemals, zusätzlicher<br />

oder gar überflüssiger Arbeitsstress<br />

- das kann ich deutlich betonen.<br />

Somit hat auch ein Anastasius Grün, dto.<br />

Anton Alexander Graf von Auersperg (1806-<br />

1876) recht, wenn er den, oben eher wissenschaftlich<br />

benannten Lern- und Arbeitskomplex<br />

einfacher besingt: „Bei der Arbeit<br />

magst Du singen, das verleiht der Arbeit<br />

Schwingen“<br />

Annette Ody M.A. Kunst- und Literaturwissenschaften,<br />

<strong>Keramik</strong>meisterin und Fachschulrektorin der Staatliche<br />

Fachschulen für <strong>Keramik</strong>, Landshut<br />

32 NEUE KERAMIK NOVEMBER / DEZEMBER 2008


ABBILDUNGEN - v.l.n.r.<br />

1.Reihe -<br />

Judith Neidhart, Korbinian<br />

Köppl, Friederike Dux<br />

2.Reihe -<br />

Lilli Gaza, Johannes Schmidt<br />

Marieke Riegel<br />

3.Reihe -<br />

Anne Welsch, Julian Pittrof<br />

4.Reihe -<br />

Verena Brummer, Melike<br />

Öztürk, Camil von Hofacker<br />

5.Reihe -<br />

Carolin Immerz, Anja<br />

Wolfsteiner, Bianca Watzek<br />

NOVEMBER / DEZEMBER 2008 NEUE KERAMIK 33


PÄDAGOGIK<br />

ABBILDUNGEN - v.l.n.r.<br />

1.Reihe - Fanny Jentsch, Karoline Bichinger. 2.Reihe - Elisabeth Pracher, Frederike Ahrendt, 3.Reihe - Katharina Mellinghoff<br />

unten - Miriam Gebauer, Julia Himmelmann<br />

Melike Öztürk<br />

Das „Offene Atelier“ in der<br />

<strong>Keramik</strong>schule Landshut<br />

Dienstags, kurz nach Unterrichtsschluss,<br />

gegen 16:15 Uhr, wissen<br />

die Teilnehmer des „Offenen Ateliers“<br />

in der <strong>Keramik</strong>schule, dass es<br />

wieder soweit ist: „Meine Damen<br />

und Herren, ab sofort ist das Atelier<br />

offen!“<br />

Die Durchsage durch den Lautsprecher<br />

der Schule ist in allen<br />

Klassenräumen zu hören. Das „Atelier“,<br />

das ist die umfunktionierte<br />

Hausmeisterwohnung im Dachgeschoss<br />

des Schulgebäudes. Selbst in<br />

der Küche und im Badezimmer der<br />

ehemaligen Hausmeisterwohnung<br />

sind Leinwände und Malplätze aufgebaut.<br />

Ungefähr 15 Schüler und<br />

Schülerinnen aller Jahrgänge der<br />

<strong>Keramik</strong>schule nutzen das Angebot,<br />

sich mit freier Malerei zu beschäftigen.<br />

Malerei, die sonst keinen Platz<br />

hat im Ablauf eines engen Stundenplans.<br />

Aber nicht nur vom Bad bis<br />

in die Küche hinein sind Mal- und<br />

Farbexperimentierplätze aufgebaut<br />

und dienen der Entwicklung von gestalterischem<br />

Sehen. Es wird auch<br />

getanzt im „Offenen Atelier“ der<br />

<strong>Keramik</strong>schule. Es gibt einen großen<br />

Spiegel im ehemalige Esszimmer<br />

des Hausmeisters, vor dem gesteppt<br />

wird. Schüler unserer Schule können<br />

nämlich auch die Kunst der Bewegung<br />

am eigenen Leib erfahren<br />

im kostenlosen Stepptanzunterricht<br />

bei Regine und Marion, zwei Tanzlehrerinnen,<br />

die hier selbst üben.<br />

„Wer sich mit Tanz beschäftigt<br />

und sich bewegen lernt, der kann<br />

auch gut gestalten“ ist die Ansicht<br />

unserer Schulleiterin, Annette Ody,<br />

die die Angebote, Tanz und freie<br />

Malerei seit ihrem Antritt in das<br />

Amt eingerichtet hat. Und der<br />

Erfolg gibt ihr recht: Bewegung<br />

entsteht nicht nur beim Tanzen<br />

und beim Malen auf für uns ungewohnt<br />

große Leinwandformate. Ich<br />

möchte besonders hervorheben,<br />

dass parallel zum Malakt ein offener<br />

Schaffensprozess in Gang gesetzt<br />

wird, der auch das Miteinander<br />

der Schüler untereinander stärkt.<br />

Man findet neue Wege zueinander.<br />

Vielleicht gerade deshalb, weil im<br />

sogenannten “Offenen Atelier“ bewußt<br />

eine unschulische Struktur<br />

angedacht ist. Keine Stundenbegrenzung<br />

unterbricht eine schöpferische<br />

Phase, kein Leistungsdruck<br />

34 NEUE KERAMIK NOVEMBER / DEZEMBER 2008


im herkömmlichen Sinne blockiert<br />

den Ideeenfluss. Man kommt gegen<br />

16:30 Uhr und geht gegen 22:00<br />

Uhr. Zwischendrin wird gekocht,<br />

lecker gegessen, geplaudert und<br />

gemalt. Zwischendrin wird aber<br />

hauptsächlich gearbeitet und mit<br />

Farbe experimentiert. Und hier ist<br />

harte Arbeit an dem Bildobjekt und<br />

vor allem an sich selbst angesagt.<br />

Denn es entgeht niemandem, der<br />

dabei ist, was auf den einzelnen<br />

Leinwänden passiert. „ Tote Farbe<br />

aus der Tube“, wie Frau Ody sagt,<br />

ist nicht erlaubt. Wir machen unsere<br />

sehr erstaunlichen Erfahrungen<br />

mit Farbpigmenten und der unendlichen<br />

Vielfalt von differenzierten<br />

Farbklängen mit den Darstellungen<br />

von Paprika, Landschaften,<br />

Portraits, Pflanzen und Nichtgegenständlichem<br />

auf Leinwänden. Wir<br />

machen aber auch Erfahrungen von<br />

Grenzgängen und zum Beispiel die<br />

Erfahrung nicht mehr weitermachen<br />

zu können oder an den Rand seiner<br />

momentanen künstlerischen Ausdrucksfähigkeit<br />

zu geraten. Letzteres<br />

ist besonders schlimm zu erleben.<br />

Und hier wird dann erlernt,<br />

wie man damit umgeht. Die Station<br />

dieses Zustandes ist ein Übergang,<br />

eine Brücke zu einer nächsten<br />

Stufe von etwas <strong>Neue</strong>rlerntem.<br />

Unter anderem liegen Bücher aus,<br />

Kunstbände, in denen wir uns an<br />

Arbeiten anderer Maler weiter orientieren<br />

können. Per Kirkeby oder<br />

Chaim Soutine sind, als Beispiel mal<br />

genannt, ständige Begleiter unserer<br />

malerischen Reise.<br />

Gegen Ende findet eine große gemeinsame<br />

Bildbesprechung statt,<br />

meistens an einem Bild, das an<br />

diesem Abend eine bestimmte Form<br />

oder seine Fertigstellung gefunden<br />

hat. Das kann durchaus auch ein<br />

Bild von Frau Ody selbst sein, die<br />

sich damit auch gefährlich unserer<br />

Kritik öffnet.<br />

Inzwischen sind alle Flure und<br />

Eingangsbereiche der <strong>Keramik</strong>schule<br />

mit unseren Bildern aus dem „Offenen<br />

Atelier“ bestückt und sie erregen<br />

die Aufmerksamkeit von Besuchern.<br />

Es liegen bereits Anfragen<br />

nach Ausstellungen vor.<br />

Melike Öztürk, geb. 1974 in Roth/Deutschland,<br />

türkische Staatsbürgerin. Seit 2007 Schülerin<br />

der <strong>Keramik</strong>schule, 2. Jahr Berufsfachschule.<br />

Vor ihrer Ausbildung zur <strong>Keramik</strong>erin hat sie den<br />

Beruf der Krankenschwester erlernt. Sie übersetzt<br />

Bücher aus dem Deutschen ins Türkische.<br />

ABBILDUNGEN - v.l.n.r.<br />

FACHSCHULE FÜR KERAMIK LANDSHUT<br />

PÄDAGOGIK<br />

1.Reihe - Sofia Braun, Lisa Morgenstern. 2.Reihe - Oliver Pflug, Katharina Raddaz. 3.Reihe - Thomas Auer, Michael Choubow<br />

unten - Vanessa Andronic, Matthias Hien<br />

NOVEMBER / DEZEMBER 2008 NEUE KERAMIK 35


ForUm<br />

Wie alles begann ...<br />

Ein Versuch, die Entstehung und frühe Entwicklung der <strong>Keramik</strong> mit dem Aufkommen<br />

des Sozial- und Geisteslebens in Einklang zu bringen - Teil II und Schluss<br />

Gustav Weiß<br />

Die Entwicklung der <strong>Keramik</strong><br />

Wie der begriff der entwicklung alle Wissenschaften<br />

beherrscht, so gilt auch für die<br />

<strong>Keramik</strong>, dass ihre Wurzeln weit zurückreichen<br />

in eine zeit, in der sie nach archäologischer<br />

Ansicht noch gar keine <strong>Keramik</strong><br />

war, sondern ein Produkt aus Lehm. der<br />

lässt sich nur schwer modellieren, und auch<br />

die ersten Tonfiguren waren nicht modelliert,<br />

sondern wie ein lufttrockener Lehm<br />

aus trockenem Ton geschnitzt. Lehm ist<br />

ein Luftmörtel, das heißt, er erhärtet an<br />

der Luft, so wie der hydraulische zement<br />

im Wasser erhärtet. diese eigenschaft des<br />

Lehms müssen die menschen zuerst erkannt<br />

haben. offensichtlich wurde ihnen erst später<br />

die bildsamkeit des Tones bewusst und<br />

danach erst seine veränderung durch das<br />

Feuer.<br />

dieser Werdegang lässt sich mit der<br />

natürlichen biologischen entwicklung der<br />

Lebewesen vergleichen (Hübner 1966). Ihr<br />

entspricht als „vorentwicklung“ die entdeckung<br />

des Lehms als Luftmörtel, der auch<br />

gebrannt wurde, auf die die entdeckung<br />

der Plastizität des Tones als „embryonalleben“<br />

folgte. das führte zur Geburt der<br />

<strong>Keramik</strong> als ein im Feuer gehärteter Ton<br />

als „Jugendstadium“, noch ohne bemalung,<br />

das in das „reifestadium“ überging,<br />

das die bemalte <strong>Keramik</strong> als eigenständige<br />

Kunst ausweist. Um weiter in der Sprache<br />

der biologie zu bleiben, wurden in diesem<br />

Stadium Fortpflanzungszellen ausgesondert,<br />

so dass an dieser Stelle ein neuer<br />

Lebenszyklus begann. Wie die Gesellschaft,<br />

so entfaltete sich auch die <strong>Keramik</strong> zu ihrer<br />

gegenwärtigen mannigfaltigkeit. In den<br />

jahrtausendelangen zeiträumen vollzog sich,<br />

entsprechend der lebenden Natur, auch in<br />

der <strong>Keramik</strong> ein Wandel. die entdeckung<br />

Aus anstehendem Lehm geschnittene 63x61cm große<br />

Wisentfiguren in Tuc d´Audoubert, Frankreich.<br />

Magdalenien VI b, um 10.000 v.Chr.<br />

der Transmutation des Tones durch das<br />

Feuer legt die vermutung nahe, dass die<br />

menschen auch andere Gesteine dem Feuer<br />

aussetzten und dass dabei auch verglasungen<br />

vorkamen.<br />

die Prähistoriker verzeichnen schon aus<br />

der zeit zwischen 40 000 und 20 000 in europa<br />

ein aufkommendes Schmuckbedürfnis<br />

und Kunstäußerungen aus magisch-rituellem<br />

Anlass. In dieses Jungpaläolithikum<br />

fallen plastische Tier- und Frauenfiguren<br />

aus Lehm und die Funde der ersten Tonfiguren.<br />

Im südmährischen mammutjägerlager<br />

dolní vêstonice fand man unter über 2000<br />

gebrannten Tonklumpen geschnitzte Tierköpfe<br />

und die älteste venusfigur aus Ton.<br />

die „knetbare masse“ bestand nach Angaben<br />

des Ausgräbers Absolon (1924-38) aus<br />

Ton mit pulverisiertem verkohlten elfenbein<br />

und Knochen gemischt. die „roh gekneteten,<br />

gebrannten Tonklumpen“ wurden<br />

als rohmaterial gedeutet, aus dem offenbar<br />

nach dem Trocknen die Figuren geschnitzt<br />

wurden.<br />

erst zu beginn des 6.Jahrtausends,<br />

nachdem das alles schon zwanzigtausend<br />

Jahre lang Geschichte war, treten zuerst in<br />

Nordmesopotamien in Karim Schahir kleine<br />

undefinierbare Gegenstände aus Ton und<br />

in djarmo richtige Frauenfiguren auf, die<br />

sich überall in mesopotamien verbreiteten.<br />

es waren als Fruchtbarkeitsgöttinen gedeutete<br />

anthropomorphe Figuren und erst<br />

später Tierfiguren und Frauen mit Kindern<br />

– vielleicht ein zeichen für den bewusstseinswandel,<br />

der durch die erkenntnis des<br />

Keimens und der Fruchtbarkeit eintrat.<br />

einige Figuren waren noch ungebrannt<br />

(beidha II = 5500) wie auch frühe Tongefäße<br />

(el Chiam , Jordanien, 7700-7000).<br />

In Nordmesopotamien wurden in djarmo<br />

in den untersten Schichten 5900 neben<br />

Steingefäßen die ersten gebrannten Tongefäße<br />

ausgegraben. Sie waren mit organischen<br />

Substanzen gemagert, oft poliert,<br />

rot geslipt oder mit Streifen rot bemalt. die<br />

phantasievolle malerei auf Tongefäßen, die<br />

in mesopotamien und im Iran um 5000 zu<br />

einer eigenen Kunstgattung wurde, begann<br />

um 6000-5600 im irakischen Tell Hassuna<br />

mit der feintonigen, bemalten „Archaic<br />

painted ware“ mit rotem Schraffurmus-<br />

ter auf hellem Slip. Um 5500 ging sie in<br />

die „Standard painted ware“ mit geritzten<br />

mustern über. Um 5000 folgte im Irak die<br />

Samarra-<strong>Keramik</strong> und etwa 5000-4500 in<br />

Syrien die Halaf-<strong>Keramik</strong>, beide mit kunstvoller<br />

bemalung, neben der die gleichzeitigen<br />

Alabastergefäße schlicht aussahen,<br />

während in Ägypten die Steinschneidekunst<br />

und die elfenbeinschnitzereien die <strong>Keramik</strong><br />

als Kunstwerke weit übertrafen – so als ob<br />

der Ton dort kein würdiges material für den<br />

Künstler gewesen sei. Hingegen erfasste in<br />

mesopotamien und im Iran die Kunst der<br />

Gefäßbemalung im 5.Jahrtausend den ganzen<br />

bereich des fruchtbaren Halbmondes.<br />

die bemalung der Gefäße ist chronologisch<br />

die endstufe der oberflächengestaltung.<br />

Sie begann mit der Glättung und<br />

Politur, dann folgte der Auftrag einer feingeschlämmten<br />

Tonschicht (Slip) und danach<br />

erst die bemalung. der bemalung der<br />

Hauswände aus früheren zeiten wird, wie<br />

Wandbemalung in roter, grüner, schwarzer und<br />

gelber Farbe in Çatal Hüyük.<br />

in den Kulträumen von Çatal Hüyük, ein<br />

magischer Hintergrund nachgesagt, und<br />

das nicht nur wegen ihrer rätselhaftigkeit,<br />

sonder auch, weil unter den Wandpodesten,<br />

sogar in die Wand selbst eingelassene bestattungen<br />

festgestellt wurden.<br />

daneben gibt es in diesen räumen auch<br />

geometrische muster, für die eine verbindung<br />

zur Textilkunst angenommen wird<br />

(mallett 1990). Solche muster findet in<br />

Çatal Hüyük man nicht auf Gefäßen, wohl<br />

aber auf Ton-Pintaderas zur Körperbemalung.<br />

dagegen fanden sich in Turkmenistan<br />

aus einer jüngeren zeit die gleichen geometrischen<br />

muster der Wandbemalung auch<br />

auf keramischen Gefäßen.<br />

bei den Gefäßen ist es nur selten möglich,<br />

zwischen zweckbestimmung und Charakter<br />

als Kunstwerk zu unterscheiden.<br />

Sobald der zustand der bemalung eingetre-<br />

36 NEUE KERAMIK November / dezember 2008


Zeit Lebensbedingungen, Geistesleben und Gesellschaft<br />

Chr.Geb.<br />

Beginn der Chaldäer-Zeit (626, neubabylonisches Reich)<br />

mit Zukunfts deutung, Astrologie, Omendeutung, Magie<br />

in Mesopotamien · Zarathustra, Religionsstifter<br />

und Prophet in Chorassan (630–553) · Etruskische<br />

Schrift mit magischer Kraft (Ende 1. Jt. bis 8. Jh.)<br />

1000 Eisenzeit beginnt in Griechenland (1000)<br />

v.Chr. Trojanischer Krieg (1184) · Moses führt die Juden aus<br />

Ägypten (1225) · Astronomische Berechnungen in<br />

Babylon führen zur Astrologie und Alchemie · Babylonischer<br />

Stadtgott Marduk wird in ganz Vorderasien<br />

verehrt<br />

Bronzezeit endet im Vorderen Orient und in Ägypten<br />

(1600–1000)<br />

Abraham lebt in Palästina (zwischen 1900 u. 1700)<br />

Gilgamesch-Epos (Ende 2. Jt.)<br />

2000 Erste Aufzeichnungen historischer Ereignisse:<br />

v.Chr. Beginn der Geschichte<br />

Kupferzeit 2700–1600<br />

3000 Entstehung der Keilschrift in Uruk, Mesopoptamien<br />

v.Chr. Ältester europäischer Kalender auf Tongefäßen in<br />

Vučedol, Kroatien (3000–2600)<br />

4000 Chalkolithikum (Kupfersteinzeit)<br />

v.Chr. Anfänge des Totenkults in Ägypten<br />

Badari-Zeit in Ägypten<br />

Ausstrahlung der Halafkultur nach Syrien und Anatolien<br />

Kupferexport aus Arisma und Sialk, Iran, nach Mesopotamien<br />

und Ägypten<br />

5000 Sintflut-Flüchtlinge begründen die Vinča-Kultur (5300–<br />

v.Chr. 3500) auf dem Balkan mit der ältesten Zeichenschrift<br />

für das kultische Ritual von Bestattungszeremonien<br />

Beginn der Pflugkultur in Mesopotamien<br />

Erste Kultbauten (Eridu)<br />

Erste Stempelsiegel (Nord-Syrien)<br />

6000 Rechteckige Bauten in Çatal Hüyük, darin Kulträume<br />

v.Chr. mit großen plastischen Stierköpfen und Wandbemalung<br />

mit Jagdszenen und magischen Zeichen in Rot, Grün,<br />

Schwarz und Gelb<br />

Entstehung von Religion mit Opfern an ein weltbeherrschendes<br />

höheres Wesen · gemauerte Herde<br />

7000 Fortschreitende Sesshaftwerdung<br />

v.Chr. Sympathetische Magie<br />

Rundbauten aus Stein mit Estrichböden in Eynan im<br />

Jordantal, Israel (7500–6900) und Jericho, Jordanien<br />

(C14: 9850 ± 240)<br />

8000 Jungsteinzeit. Überwiegend Sesshaftigkeit mit pro-<br />

v.Chr. duzierender Wirtschaftsform: Domestikation von Wild-<br />

pflanzen, von Ziegen und Schafen, später Rindern,<br />

„Selbstdomestikation“ des Menschen und Domestikation<br />

des Tones.<br />

9000 Erste Niederlassungen in Beidha und Jericho. Daneben<br />

v.Chr. nomadisierende Hirten , die Gazellen und Antilopen in<br />

Herden hielten, denen sie folgten.<br />

35000 Jungpaläolithikum<br />

bis Wildbeuter, aneignende Wirtschaftsform.<br />

9000 Hütten und Zelte. Sorgfältige Bestattungen<br />

v.Chr.<br />

<strong>Keramik</strong><br />

Terra sigillata in Arretium und Puteoli (30)<br />

Die Ägyptische Fayence verliert ihre Bedeutung (um 500)<br />

Ischtartor mit farbigglasierten Ziegeln in Babylon (um 520)<br />

Griechische Vasenmalerei (1000–300)<br />

Früheste glasierte Ziegel in Tchoka Zanbil, Chusistan (14. / 13. Jh.) ·<br />

Mykenischer Stierkopfrhyton von Karpathos s, Griechenland (1400–<br />

1300) · Weiterentwicklung des Susa-Ofens aus Iran zum korinthischen<br />

Ofen in Griechenland · Spätminoisches Gefäß a in Knossos, Kreta<br />

(1600–1500) · Mittelminoische Schlangengöttin aus ägyptischer<br />

Fayence : in Knossos, Kreta (1650–1550) · Scheibengedrehte mittel -<br />

helladische Figuren mit Gebetsgeste L in Tiryns, Argolis. Griechenland<br />

(1900–1700) · Keilschrifttexte über Öfen, Schmelzen und<br />

Glasrezepte in Assyrien (1700–700) · Fayencegefäße K in Kerma,<br />

Sudan (1970–1930)<br />

Frühe Uscheptis mit gekreuzten Armen (als Gebetsgeste gedeutet) J<br />

in privaten und Königsgräbern Ägyptens (2040–1785) · Neu sumerischer<br />

Votivwagen H aus einem Tempel in Lagaš, Süd-Mesopo tamien<br />

(2150–1950) · Gesichtsurnen G in Troja II (2300) Scheingefäße<br />

mit Fayence-Einlagen F in Abusir II, Ägypten (2450) Frühdynastische<br />

Knickschultergefäße mit breitem Gesichtshenkel D in Kiš<br />

bei Babylon, Mesopotamien (2500– 2350) · Hartgebrannte Metallic<br />

ware in Tell Bia, Nord-Mesopotamien (2700–2200) · Auf der schnell<br />

rotierenden Töpferscheibe gedrehte Gefäße S in Djemdet Nasr,<br />

Süd-Mesopotamien (2900–2700) · Farbiges Stiftmosaik als Wandverkleidung<br />

des Tempels C in Uruk IVb, Süd-Mesopotamien (2900)<br />

Gefäße auf langsam laufender Töpferscheibe (Tournette) mit Bemalung<br />

auf weißer Engobe A in Telelat Ghassul, Jordanien (3400–2900)·<br />

Ältester Meilerofen mit durchlöcherter Ofensohle in Susa, Südwestiran<br />

Ältester Ofen mit kuppelförmigem Gewölbe mit Feuerzügen in Sialk,<br />

Zentraliran · Weibliche Tonfigur ] in Eridu XI, Mesopotamien (3600)<br />

Tänzerin-Figur [ aus Mohammerije, Ägypten (1370) · Nagadazeit liche<br />

Schiffsdarstellungen auf Gefäßen p in Gerzeh, Ägypten (3700–2900)<br />

Gefäße in Tell-i-Bakum I-IV o , Südiran (4000–3400) · Gefäße u<br />

und Figuren i in Ur, Süd-Mesopotamien (4000–3800)<br />

Gefäße, mit stilisierten Tieren bemalt y in Sialk bei Kaschan, Iran<br />

(4000–3500) · Schwarzrandkeramik (black toped) t und glasierte<br />

Steatit-Perlen in El-Badari, Ägypten(4100–3100) · Ältestes Gefäß<br />

mit Gesichtsdarstellung r in Tell Hassuna IV, Mesopotamien (4800)<br />

Gefäße in Tell Halaf e, Syrien (4600–3700) · Erste <strong>Keramik</strong> in<br />

Jericho, Stufe 5, 4 Jordanien (4900–4600) · In Ur werden erst jetzt<br />

beim Brennen 1050°C erreicht.<br />

Gefäße } und Figuren mit roter Streifenbemalung q, in Samarra,<br />

Mesopotamien (5000–4500) · Gebrannte und ungebrannte weibliche<br />

Tonfigur mit Kindern oder Jungtieren P in Hacilar, Schicht VI,<br />

(5400) und rotbraun auf hell bemalte Gefäße { in Schicht II (5100),<br />

Anatolien · Eine Tonfigur O neben zahlreichen Alabasterfiguren in<br />

Tell as-Sauwan, Mesopotamien (5400) · Kleine Tonfiguren U und<br />

rotgeslipte oder rot bemalte, polierte Gefäße I in Djarmo, Mesopotamien<br />

(5900–5500). Beim Brennen werden hier um 5900 1050°C<br />

erreicht, in Samarra erst um 5500.<br />

Tonfigur der gebärenden Muttergöttin auf einem von Leoparden<br />

flankierten Thron Y in Çatal Hüyük, Anatolien (6000–4300) · Älteste<br />

Gefäßkeramik: grobtonige, strohgemagerte Tongefäße R in Tell Hassuna,<br />

Nord-Mesopotamien (6000–5600) in Schicht 1a Archaic painted<br />

ware, in Schicht 1b Standard painted ware T · Luftgetrocknete<br />

Lehm ziegel (z.T. 72 x 28 x 8 cm groß) im präkeramischen Hacilar X,<br />

Anatolien (6000) · Gemauerte Lehm-Herde in Beidha VI-I, Jordanien<br />

(6000–5500) · Aus Ton modellierte, schwach gebrannte einfache Formen<br />

E in Karim Schahir bei Djarmo, Nord-Mesopotamien (7000–6000)<br />

Präkeramisches Neolithikum<br />

Basaltnäpfe mit Reliefmustern und Steine, geritzt mit anthropomorphen<br />

Darstellungen in Eynan, Israel (7500–6900) · Ungebrannte<br />

Tongefäße W in El-Chiam in der Wüste Juda, Jordanien (7600–6300)<br />

Kopfplastik aus Calcit in Mugharet el-Wad, Israel (7900–7000)<br />

Entdeckung des Lehms als Baustoff (Stampflehm) in Sialk, Iran<br />

Steingefäße, Perlen, Armringe aus Alabaster, Marmor, Kalkstein -<br />

plastiken<br />

Aus Ton geschnitzte „Venus“ Q in Dolní Věstonice, Mähren.<br />

Garvettien, C14 = 25600 +170<br />

Steinzeitkultur in Göbekli Tepe, Anatolien (10.000)<br />

GUSTAv WeISS ForUm<br />

Q W<br />

Die Entwicklung der <strong>Keramik</strong> und der Fortgang des Sozial- und Geisteslebens. Abbildungen aus den Grabungsberichten, die im neunbändigen<br />

Handbuch der Vorgeschichte von Hermann Müller-Karpe gesammelt sind. Mit freundlicher Genehmigung der C.H.Beck‘ schen Verlagsbuchhandlung<br />

(Oscar Beck), München. Die Zeichnungen wurden im Institut für Vorgeschichte der Universität Frankfurt a.M. angefertigt.<br />

November / dezember 2008 NEUE KERAMIK 37<br />

:<br />

F<br />

A<br />

r<br />

q<br />

u<br />

P<br />

U<br />

R<br />

p<br />

J<br />

S<br />

i<br />

t<br />

w<br />

{<br />

T<br />

s<br />

a<br />

I<br />

K<br />

G<br />

[<br />

y<br />

O<br />

L<br />

o<br />

H<br />

D<br />

]<br />

e<br />

}<br />

Y<br />

E


ForUm<br />

ten war, sind die dabei angewandten handwerklichen<br />

Techniken als Kunstfertigkeiten<br />

anzusprechen. einen Höhepunkt fand die<br />

Gefäßbemalung im Iran mit stilisierten<br />

Wand- und Gefäßbemalung in Yassy-Depe,<br />

Turkmenistan, 3000 v.Chr.<br />

Tierfiguren in Tepe Sialk bei Kashan (4800-<br />

4500) und Tepe Hissar südlich des Kaspischen<br />

meeres (3500-2900) sowie in der 1928<br />

von Herzfeld in Farsistan ausgegrabene <strong>Keramik</strong><br />

von Tell-i-bakum (Schicht II 4500).<br />

In mesopotamien verlagerten sich um 4000<br />

die Kultur- und Wirtschaftszentren aus dem<br />

Norden in die südlichen Flussoasen. Jetzt<br />

beherrschte die etwas weniger fantasievoll<br />

bemalte <strong>Keramik</strong> in Stil von Ubaid (4500-<br />

3700) ein großes Gebiet, woraus man auf<br />

zunehmende Kulturverbindungen schließen<br />

kann. In den Hochkulturen, in die auch die<br />

Töpferscheibe eindrang, stand die kunstvolle<br />

<strong>Keramik</strong> unter dem einfluss der oberschicht,<br />

aber deren religiöse Überzeugung<br />

ist an ihr nicht zu erkennen. die ergebnisse<br />

lassen sich nicht mit magie und Symbolik<br />

begründen, sondern scheinen ein Ausdruck<br />

von schöpferischen Fähigkeiten, Fantasie<br />

und Schönheitsempfinden zu sein. es gab<br />

eine zeitmode und einflüsse von fremden<br />

vorbildern. Als Kunstwerk drückte die <strong>Keramik</strong><br />

so sehr ihre zeit aus, dass die zeit an<br />

ihr festgemacht wird.<br />

In Ägypten stand hingegen die ägyptische<br />

Fayence unter dem vorzeichen der religion<br />

und diente auch dem König- und Götterkult.<br />

Goldgefasste Fayenceperlen fanden<br />

in der Geißel der Königsinsignien verwendung,<br />

und vermutlich bestand auch der Tierschwanz<br />

des Königsornats aus Fayenceperlenkaskaden.<br />

der dunkelblaue Fayencekopf<br />

der Königskobra sollte an der Stirn der Goldmaske<br />

Tutanchamuns den König beschützen.<br />

Thot, der Gott der Weisheit, wurde als<br />

leuchtend tiefblaue Fayencefigur in Paviangestalt<br />

dargestellt. Anders als die malfarben<br />

war die ägyptisch-blaue Glasur aus mineralien<br />

ein Symbol des Himmels und des ewigen<br />

Kreislaufs der Natur mit dem Glauben an die<br />

Wiedergeburt (Schulz 1997).<br />

In der griechischen religion wurden<br />

die Götter in menschengestalt mit ihren<br />

menschlichen eigenschaften und empfindungen<br />

auf den vasen dargestellt. die hierarchische<br />

Gliederung des Götterhimmels<br />

entsprach der menschlichen patriarchalischen<br />

Gesellschaft. die etrusker gaben den<br />

griechischen Göttern eigene Namen. Ihre<br />

vasenmalerei ging von attischen vorbildern<br />

aus und wurde zunehmend in zentren auto-<br />

nom. Während für die Griechen der marmor<br />

das bevorzugte material für Plastiken war,<br />

war es bei den etruskern die Terrakotta. daraus<br />

bestehen viele Tonstatuetten als Weihegaben<br />

und menschliche deckelfiguren von<br />

Urnen und Sarkophagen. die römer deckten<br />

ihren Kunstbedarf in der Frühzeit größtenteils<br />

durch Aufträge an die etrusker. erst<br />

unter Augustus kam es im 1. Jahrhundert zu<br />

einer römischen Kunst eigener Note. darin<br />

spielten die Porträts von Köpfen und büsten<br />

eine große rolle. die religion bestand anfänglich<br />

in Fortführung dörflicher riten aus<br />

vegetationskulten in der Familie. Schließlich<br />

kam es zur Pontifikalreligion mit dem<br />

Pontifex maximus an der Spitze und zu einer<br />

vergöttlichung des Herrschers mit geschönten<br />

Porträts. dabei spielte die Terrakotta<br />

eine wichtige rolle. mit der verwendung<br />

von Formschüsseln und der Herstellung von<br />

Tafelgeschirr bildete die Terra sigillata den<br />

ersten Schritt zur fabrikmäßigen <strong>Keramik</strong>produktion.<br />

Zusammenfassung<br />

riten, Kulte, religionen hatten durch<br />

ihre Sozialkontakte neben ihrer geistigen<br />

und ethischen auch eine soziologische bedeutung.<br />

Sie gehörten, wie die Politik und<br />

Wirtschaft, zur Umwelt, die die menschen<br />

in ihren Handlungen beeinflusste. es ist erstaunlich,<br />

wie sich die entwicklung des einzelnen<br />

in seiner Lebenszeit und der Gesellschaft<br />

über die Generationen in der <strong>Keramik</strong><br />

widerspiegelt. es ist der allgemeine verlauf<br />

von der realen erfahrung zur irrealen und<br />

zuletzt integralen vorstellung. So verlief<br />

das Geistesleben von den rituellen Kulten<br />

der Wildbeuter und Hirtennomaden 4 bis zu<br />

den organisierten religionen, und so verlief<br />

auch die entwicklung der <strong>Keramik</strong>. Sie<br />

begann mit konkreter beobachtung, entdeckung,<br />

erfahrung und zweckbestimmung<br />

und endete als Kunstwerk, wie wir es besonders<br />

im Iran bewundern. dann kam die<br />

Töpferscheibe auf, und die Kunst der bemalung<br />

ging zurück oder hörte ganz auf. von<br />

neuem kam ein Kreislauf („Lebenszyklus“)<br />

in Gang von den einfachen, undekorierten<br />

Formen der massenproduktion bis zur hohen<br />

Kunst der griechischen vasen. Nachdem diese<br />

zu ende war, begann es wieder realistisch<br />

mit der Terra sigillata, die den beginn der<br />

fabrikmäßigen Produktion darstellte. Und<br />

so lief es bis zur Kunst der manufakturen<br />

weiter, die mit dem zweiten Jahrtausend zu<br />

ende ging. die maschine setzte einen neuen<br />

4 ) die zeit seit der Schrift wird als „Geschichte“ bezeichnet,<br />

die zeit davor als „vorgeschichte“. diese Stützt sich<br />

vor allem auf Grabbeigaben. die zeit vor dieser vorgeschichte<br />

ist die der Hirtennomaden, die nur selten, wie<br />

in der Steinkupferzeit in Al badari, ihre Toten über Generationen<br />

hinweg mit beigaben an einem heiligen ort<br />

beigesetzt haben. das bedeutet, dass die kulturellen<br />

Leistungen der Hirtennomaden, die aus ihrer Naturnähe<br />

hervorgingen, nicht ausreichend gewürdigt werden<br />

können. zu diesen gehört vermutlich der beginn der<br />

Töpferei und die erfindung der Glasur.<br />

Kreislauf in Gang – die zeit des Karl marx<br />

und des Walter Gropius. das Werk der Hand<br />

wird jetzt zum design. die Handschrift, die<br />

man noch für das Testament braucht, wird<br />

vom email verdrängt, beherrscht von „asap“<br />

– keine zeit, um „as soon as possible“ auszuschreiben.<br />

Wir sind schon mitten drin in<br />

der zukunft. Stets waren es die breiteren<br />

entfaltungsmöglichkeiten in einem stetig<br />

größer werdenden rahmen, und sie sind es<br />

immer noch.<br />

Literatur<br />

Badawy, Alexander: „The tomb of Nyhetep-Ptah at Gaza<br />

and the tomb of Ánkhm´ahor at Saqqara”. berkeley:<br />

Univ. of California Press 1978.<br />

Blumenberg, H.: „Wirklichkeitsbegriff und Wirkungspotential<br />

des mythos“ In: Fuhrmann, M. (Hrsg.): „Terror<br />

und Spiel. Probleme der mythenrezeption“. münchen 1971.<br />

Boas, Franz: „ The mind of Primitive man. New York:<br />

Free Press, 2.Aufl. 1966.<br />

Ferguson, Adam: „Abhandlung über die Geschichte der<br />

bürgerlichen Gesellschaft. 2.Aufl. Jena: Fischer 1923.<br />

Frazer, James Georg: „der goldene zweig. eine Studie<br />

über magie und religion“. Köln/berlin: Kiepenhauer &<br />

Witsch, 1968.<br />

Gebser, Jean: „Ursprung und Gegenwart“ 2 bde. 4.Aufl.<br />

münchen: dt.Taschenbuchverlag 1992.<br />

Graves, R.: „die weiße Göttin“. Hamburg 1985.<br />

Haekel, Josef: „zum heutigen Forschungsstand der<br />

historischen ethnologie“. In: „die Wiener Schule der<br />

völkerkunde“. Festschrift zum 25jährigen bestand<br />

1929-1954. Wien 1956.<br />

Hübner, Jürgen: „Theologie und biologische<br />

entwicklungslehre“. münchen: beck 1966.<br />

Illies, Joachim: „Adolf Portmann, Jean Gebser, Johann<br />

Jakob bachofen. drei Kulturforscher, drei bilder vom<br />

menschen.“ zürich: edition Interfrom 1975.<br />

Koch, Heidemarie: „Frauen und Schlangen – die<br />

geheimnisvolle Kultur der elamer in Alt-Iran“.<br />

mainz: zabern 2007.<br />

Lanwerd, Susanne: „mythos, mutterrecht und magie“.<br />

berlin: dietrich reimer verlag 1992.<br />

Lehmann, Edvard: “die Anfänge der religion und die<br />

religion der primitiven völker“ In: Edvard Lehmann et<br />

al. „die religionen des orients“. Leipzig: Teubner 1913.<br />

Mallett, Marla: „A Weaver´s view of the Catal Hüyük<br />

Controversy” oriental rug review 1990 Nr.6.<br />

Müller-Karpe, Hermann: „Handbuch der vorgeschichte“.<br />

münchen: beck 1966-1980.<br />

Narr, K.J.: “beiträge der Urgeschichte zur Kenntnis der<br />

menschennatur”. In: Hans Georg<br />

Gadamer / Pasl Vogler (Hrsg.): <strong>Neue</strong> Anthropologie,<br />

bd.4: Kulturanthropologie. Stuttgart: Thieme 1973.<br />

Narr, K.J.: „das höhere Jägertum: Jüngere Jagd- und<br />

Sammelstufe“. In: Historia mundi bd.I, 1952, S.517.<br />

Otto, Eckart: „bibel und Christentum im orient“.<br />

Glückstadt: Augustin 1991.<br />

Schmidt, Wilhelm: “der Ursprung der Gottesidee“<br />

12 bde. 1912-55, bd 1 2.Aufl. 1926.<br />

Schmidt, Wilhelm: „die Primitialopfer in der Urkultur“.<br />

In: „Corona Amicorum. emil bächler zum 80.Geburtstag,<br />

10.Febr.1948“. berichte der St.Gallischen Naturwissenschaftlichen<br />

Gesellschaft 1945-47, 1948.<br />

Schott, S.: „mythe und mythenbildung im alten<br />

Ägypten“ 1964.<br />

Schulz, R. u. Seidel, M. (Hrsg.): „Ägypten. die Welt der<br />

Pharaonen“. Köln 1997.<br />

Siegmund, Georg: „der Glaube des Urmenschen“.<br />

bern: Francke verlag 1962.<br />

Vorbichler, Anton: „das opfer“. mödling: St.-Gabrielverlag<br />

1956. (vorbichler stützt sich auf die von<br />

P.Wilhelm Schmidt begründete Wiener Schule der<br />

völkerkunde, deren Kulturkreislehre inzwischen<br />

aufgegeben wurde)<br />

Weiß, Gustav: „<strong>Keramik</strong> – die Kunst der erde“. bern:<br />

Haupt 2004.<br />

Wesel, Uwe: „der mythos vom matriarchat“. Frankfurt<br />

a.m.: Suhrkamp, 5.Aufl. 1988.<br />

38 NEUE KERAMIK November / dezember 2008


Ausstellung vom 12. - 25.November 2008<br />

anläßlich der Schacholympiade im Internationalen<br />

Kongresszentrum Dresden, 3.<br />

Etage. Etwa 25 künstlerische Schachspiele<br />

aus Porzellan und artverwandten keramischen<br />

Materialen wie Sintolan, Terrakotta<br />

und Steinzeug, sowie aus Bronze und Holz.<br />

Außerdem: Skulpuren, Reliefs und Installationen<br />

zum Thema.<br />

Seit dem Jahr 1994 hat die Sächsische Porzellanmanufaktur<br />

dresden Schachspiele von hoher<br />

künstlerischer Qualität gefertigt und auf einigen<br />

dieser kostbaren Schachspiele aus Porzellan haben<br />

schon Großmeister wie Wolfgang Uhlmann entscheidende<br />

Turnierpartien gespielt. Nun werden sie<br />

im rahmen der Schacholympiade dresden 2008 in<br />

einer Wanderausstellung „Vis-a-vis - künstlerische<br />

Schachspiele aus Dresdner Porzellan und mehr“<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

die voraussetzungen hierfür wurden bereits am<br />

2.April 2008 durch dr. Klaus-Peter Arnold, vorsitzender<br />

des vereins dresdner Porzellankunst, olaf<br />

Stoy, organisator der Ausstellung und freischaffender<br />

Porzellankünstler, sowie Jörn-Torsten verleger,<br />

Geschäftsführer der Schacholympiade 2008 - Chess<br />

Foundation GmbH vertraglich vereinbart.<br />

Für die olympiade ist die Porzellanausstellung<br />

eine der tragenden Säulen innerhalb des ambitionierten<br />

Kulturprogramms, zu dem auch das musical<br />

„Chess“ in der Staatsoperette dresden und<br />

die Ausstellung „Schach und Intelligenz - vom<br />

Schachtürken zum Schachcomputer“ in den Technischen<br />

Sammlungen dresden gehört. ziel sei es,<br />

den besuchern eine erstklassige Schacholympiade<br />

zu präsentieren, die über das reine Turniergeschehen<br />

hinausgehe.<br />

Gezeigt werden in der Porzellan-Schau nicht nur<br />

Schachspiele aus Porzellan, sondern auch aus artverwandten<br />

keramischen materialien wie Steinzeug<br />

oder Terrakotta sowie aus Holz und Silber. ergänzt<br />

wird die Präsentation durch Skulpturen, reliefs und<br />

Installationen.<br />

die erste Station der als Wanderausstellung<br />

konzipierten Ausstellung war vom 30. August bis<br />

5. oktober die Galerie des Kunstvereins Freital im<br />

einnehmerhaus. Nach kleineren Präsentationen in<br />

verschiedenen Filialen der ostsächsischen Sparkasse<br />

dresden wandert die Ausstellung während<br />

der Schacholympiade vom 12. bis 25. November in<br />

die Konferenzebene des Internationalen Congress<br />

Centers dresden, dem Schauplatz der weltgrößten<br />

Schachveranstaltung. Red.<br />

Beteiligte KünstlerInnen:<br />

Ralf Becker (Bitterfeld), Andreas Ehret (Meißen), Mario Enke<br />

(Boren-Lindaunis), Prof.Ulrich Eißner (Dresden), Olaf Fieber<br />

(Meißen), Thomas Franz (Schmölln), Else Gold (Meißen),<br />

Acki Jürgens (Dresden), Heidrun Kuhn (Niederwiesa),<br />

Katharina Lewonig (Dresden), Frank Maasdorf (Dresden),<br />

Sarah Pschor (Dresden), Rico Rensmeyer (Halle), Gerald<br />

Schädlich (Hinterhermsdorf), Fritz-Peter Schulze<br />

(Radebeul), Olaf Stoy (Rabenau), Aneta Volrabova<br />

(Litomerice, CZ), Sonja Zimmermann (Dresden).<br />

Fotos - Olaf Stoy<br />

ABBILDUNGEN -<br />

oben - Thomas Franz - Schachspiel - Sanitärporzellan -<br />

engobiert - unglasiert - Schmelzfarben<br />

unten - Olaf Stoy - anima mechanica - Porzellan -<br />

teilweise glasiert bzw. mit Eisenoxidengoben<br />

dreSdeN<br />

AUSSTeLLUNGeN<br />

Vis - a - Vis<br />

Porzellankunst<br />

zur Schacholympiade<br />

November / dezember 2008 NEUE KERAMIK 39


VERANSTALTUNGEN<br />

Römhild 2008 - „Phönix aus der Asche“<br />

Das VIII Internationale <strong>Keramik</strong>-Symposium<br />

Heidi Preus-Grew<br />

Das Internationale <strong>Keramik</strong>symposium Römhild war seit 1978 Legende in der DDR. Es war eine der wenigen<br />

Veranstaltungen, bei denen in der DDR während der Teilung Deutschlands ein internationaler kultureller Austausch<br />

stattfand. Nach der Wiedervereinigung fand 1993 das letzte Symposium statt. Im April 2007 gründete<br />

sich in Römhild ein Verein, dessen Zweck es ist,<br />

das Symposium wiederzubeleben, und 2008 begann<br />

ein neuer Zyklus des Römhilder <strong>Keramik</strong>symposiums,<br />

diesmal mit fünf Beteiligten, das nun in dreijährigem<br />

Rhythmus wiederholt werden soll. Heidi Preus-Grew,<br />

Amerikanerin mit deutschen Wurzeln, war eine der<br />

Teilnehmerinnen und berichtet aus Römhild.<br />

mit viel Vorfreude kam ich nach Römhild,<br />

um an der Wiedergeburt des VIII. Internationalen<br />

<strong>Keramik</strong>-Symposiums Teil zu<br />

nehmen. das Symposium hat seit langem<br />

unter den <strong>Keramik</strong>ern der Vereinigten Staaten<br />

einen sehr guten Ruf. Nach der besichtigung<br />

des museums Schloss Glücksburg mit<br />

seiner überraschend starken und vielseitigen<br />

Sammlung von Ergebnissen der letzten Symposien,<br />

kann man voll und ganz verstehen,<br />

warum.<br />

diese Sammlung ist von besonderer bedeutung,<br />

da sich Römhild in der ehemaligen<br />

ddR befindet und trotz der behinderungen<br />

von Reisen im ost-block ein magnet für so<br />

viele internationale Künstler wurde. Es war<br />

sehr interessant, ein in der Nähe gelegenes<br />

ddR-bRd Grenz-bildungs-zentrum zu besuchen.<br />

dort konnte man einen Wachturm, die<br />

drei-zonenzäune, eine Strecke von Landminen,<br />

und Panzersperren besichtigen. Lebhafte<br />

Gespräche mit Einheimischen während<br />

des gesamten Symposiums umfassten viele<br />

Themen unter anderem auch ihre Erfahrungen<br />

vor und während der Phase der Wiedervereinigung.<br />

Römhild ist eine wunderbare kleine Stadt<br />

am Thüringer Wald, die am Fuße zweier<br />

schön bewaldeter berge liegt, den „Gleichbergen“,<br />

die aufgrund ihrer ähnlichen Form<br />

und Größe so genannt wurden. Auf einem<br />

von ihnen hat es eine keltischen Siedlung<br />

aus dem 5. – 1. Jahrhundert vor Christus gegeben.<br />

die hervorragenden archäologischen<br />

bronze-, Stein-, und <strong>Keramik</strong>funde sind ganz<br />

in der Nähe im Steinsburg-museum ausgestellt.<br />

dieses museum und weitere Gebäude<br />

im ort, wurden von einem Römhilder finanziert,<br />

der in den 1800er Jahren nach Amerika<br />

emigrierte und dort ein Vermögen als<br />

bierbrauer machte. Ich habe bald erfahren,<br />

dass die derzeitigen Römhilder bürger eine<br />

ähnlich großzügige Natur haben: sie sind<br />

welt-orientierte menschen, sind außerordentlich<br />

gastfreundlich, warm und einla-<br />

ABBILDUNGEN -<br />

oben - Arbeitsbesprechung während des Symposiums<br />

linke Spalte - Danijela Tennert bei der Arbeit, darunter<br />

eine der während des Symposiums entstandenen<br />

Arbeiten<br />

mittlere Spalte - Heidi Preus-Grew während der Arbeit,<br />

darunter eine ihrer Arbeiten<br />

40 NEUE KERAMIK NoVEmbER / dEzEmbER 2008


dend. Ihrer zielstrebigkeit und harter Arbeit<br />

ist es zu verdanken, dass dieses Symposium<br />

wieder auferstehen konnte. Ich freue mich,<br />

dass ich dadurch viel über die Region und<br />

ihre Geschichte erfahren konnte.<br />

das Symposium wurde sorgfältig geplant.<br />

Wir wohnten in einem liebevoll betrieben<br />

Jugendzentrum. An warmen Tagen aßen wir<br />

unser Frühstück und Abendessen draußen im<br />

Garten, umgeben von Natur. Von dort aus<br />

fuhren wir mit Fahrrädern in die Stadt oder<br />

gingen zu Fuß zu ELIoG, einem Unternehmen<br />

das industrielle brennöfen für den internationalen<br />

Export baut. dort konnten wir<br />

eine große Lagerhalle für unsere Arbeit nutzen.<br />

das Symposium hatte früher auf dem<br />

Töpferhof Gramann stattgefunden, der 1720<br />

gegründet wurde und in seiner blütezeit in<br />

der ddR 450 menschen beschäftigte. Heute<br />

arbeiten dort nur noch vier Personen. bei<br />

ELIoG hatten wir rund um die Uhr zugang zu<br />

unserem Studio.<br />

die Veranstalter hatten ein ehrgeiziges<br />

begleitprogramm organisiert mit Vorträgen<br />

regionaler Wissenschaftler, mehreren Holzbränden,<br />

unter anderem in einem kleinen<br />

keltischen ofen, Konzerten und Festen im<br />

Schlosshof Glücksburg. Wöchentlich gab es<br />

Künstlergespräche für die Öffentlichkeit.<br />

Wir unternahmen auch Ausflüge in die Umgebung,<br />

zum beispiel nach meiningen mit<br />

seinem bekannten Theater. Es gibt viel zu<br />

entdecken in dieser Region. Es ist in der Tat<br />

ein inspirierender ort! die Kirche in Römhild<br />

ist ein atemberaubendes gotisches Gebäude,<br />

das vor der Gründung meines eigenen Landes,<br />

den USA, gebaut wurde!<br />

markus Weingarten, ein Töpfer aus Römhild<br />

führte uns auf eine Wanderung im Wald<br />

in der Nähe unserer Unterkunft, um den<br />

lokalen Ton zu suchen. dieser ist außergewöhnlich<br />

plastisch und bekommt im brand<br />

ABBILDUNGEN -<br />

oben - Gudrun Petzold während des Symposiums,<br />

daneben eine während des Sympposiums entstandene<br />

Werkgruppe<br />

mittlere Reihe - Stephanie Link bei der Arbeit,<br />

daneben eines ihrer Arrangements<br />

unten - Elsbietta Grosseova während der Arbeit,<br />

daneben eine ihrer Arbeiten<br />

NoVEmbER / dEzEmbER 2008 NEUE KERAMIK 41<br />

bei 1000°C eine warme rötliche Farbe. diese<br />

alte Tongrube, die in der Vergangenheit<br />

möglicherweise von der Töpferei Gramann<br />

benutzt wurde, ist nun ein wundervoller, mit<br />

Quellwasser gefüllter Teich.<br />

Wie so oft, wenn ich im Ausland arbeite,<br />

kam ich ohne Konzept für das Thema, „Phönix<br />

aus der Asche“ hierher, sondern erwartete,<br />

dass mich die neue Umgebung inspirieren<br />

würde. Tatsächlich erlebte ich jeden<br />

Tag fruchtbare Inspirationen, zum beispiel<br />

aus Fakten eines Gesprächs, die sich durch<br />

Übersetzung veränderten oder bestimmten<br />

regional geprägten Gesten von neuen Freunden.<br />

meine beobachtungen der unermüdlichen<br />

Anstrengungen der organisatoren und<br />

engagierten Einheimischen fanden Ausdruck<br />

Fotos - Peter Ruszwurm<br />

in einem neuen Weg figurativer keramischer<br />

Plastiken. dabei verschmolz ich tierische mit<br />

menschlichen Eigenschaften, um besondere<br />

bedeutungen, Symbolik und psychologische<br />

Wirkungen auszudrücken. Es ist eine Kombination<br />

aus großer Freiheit im kreativen<br />

Prozess und den Ergebnissen von zeichnerischen<br />

Skizzen, die sowohl reale als auch fiktive<br />

Elemente enthalten. Es ist ein intuitiver,<br />

jedoch sehr wohl bewusster Prozess, auf die<br />

verfügbaren materialien zu reagieren, meine<br />

Absichten zu realisieren, und dabei die Real-<br />

Life-Situations einzubringen, die meine Arbeit<br />

motiviert.<br />

Heidi Preuss-Grew lebt in Portland und Salem, Oregon,<br />

USA. Sie ist Mitglied der AIC und Associate Professor of<br />

Art an der Willamette University, Salem, USA.


AUSSTELLUNGEN<br />

Figürliche <strong>Keramik</strong> in Freiburg<br />

Die Galerie Bollhorst zeigt vier figürlich arbeitende <strong>Keramik</strong>erInnen<br />

Frederik Bollhorst<br />

mit Marianne Eggimann stellt eine junge<br />

Schweizerin aus, die ihr Atelier in Leipzig<br />

betreibt. Eggimann schafft ein eigentümliches<br />

Skurrilitätenkabinett aus Porzellan. Ihre<br />

vielschichtigen Schöpfungen zeugen von<br />

einer unbändigen Lust am Gestalten einer<br />

Welt, in der ihre Neuschöpfungen selber ob<br />

ihrer Existenz zu staunen scheinen. Gleichsam<br />

erstarrt und konserviert unter „eisigen“<br />

bedingungen finden sich ihre Figuren oftmals<br />

in einer mundgeblasenen Schneekugel<br />

wieder. Ihre Wesen sind zumeist Neuschöpfungen,<br />

scheinbar aus Laboren entsprungen,<br />

in denen die Experimente genomumbauender<br />

Forscher zu abstrusen Geschöpfen führen.<br />

Eggimann baut eine Welt, die in transparent<br />

glasiertem Limoges-Porzellan unter Glaskolben<br />

kollektibel wird wie in einer Wunderkammer<br />

oder einer medizinisch-anatomischen<br />

Abteilung, wo in reihen geordnet in Formalin<br />

konservierte Abnormitäten auf voyeuristische<br />

blicke warten. In diesem Licht der<br />

Schneekugel entlarvend, traumwandlerisch,<br />

surreal, voller Lust und Neugier, schwelgt<br />

Eggimann zwischen seltsamen Tiergestalten<br />

und bürgerlichen Szenen. Es bleibt eine tiefe<br />

Einsamkeit dieser Geschöpfe, wenn sie, nach<br />

dem Schütteln der Schneekugel, geräuschlos<br />

einschneien.<br />

Eine eigene Art von Einsamkeit ist auch<br />

in den Arbeiten von Silvia Siemes zu erkennen,<br />

im besonderen in der reihe der „Haubenfrauen“,<br />

von denen einige in der Ausstellung<br />

zu sehen sind. diese Figuren stehen in<br />

Posen einer absoluten ruhe oder Kontemplation.<br />

die spärlichen Gesten sind nicht spontan,<br />

sondern für eine Ewigkeit geschaffen,<br />

von ihren Protagonistinnen sehr sorgfältig<br />

geplant und mit stoischer ruhe langsam und<br />

bewußt ausgeführt. die Figuren muten an,<br />

als folgten sie einer Art Aufgabe oder einem<br />

Auftrag, den sie mit einer inneren Haltung<br />

gelassen erfüllen. die Kleidung der Figuren<br />

ist unauffällig, spartanisch, ganz einem<br />

übergeordneten ziel angepaßt. die Strenge<br />

einer selbstauferlegten ordnung bekommt<br />

durch die Hauben der Figuren fast eine religiöse<br />

Färbung. den Figuren von Siemes ist<br />

eine sehr eigene, nahrhafte Stärke gemeinsam,<br />

trotz ihrer Einsamkeit und des zeitweiligen<br />

Gefühls einer Isolation.<br />

Gänzlich anders arbeitet Michael Flynn.<br />

die Arbeiten in der Ausstellung von michael<br />

Flynn zwingen den menschlichen Körper in<br />

expressive, spontane bewegungen. die Körper<br />

zeigen überformte dehnungen bis zum<br />

fast gefühlten, physischen Schmerz. die<br />

Szenen sind wie eingefroren dargestellt,<br />

fast wie in dem Sekundenbruchteil einer<br />

Fotografie. Flynns Arbeiten provozieren Erzählungen<br />

von der Lust an Körpern im Tanz,<br />

vom Schmerz und von rastlosigkeit. Flynns<br />

Arbeiten scheinen von einer Sehnsucht nach<br />

einer permanenten verwandlung geprägt zu<br />

sein. Sie erzählen von einer besessenheit und<br />

Leidenschaft, davon, Grenzen zu überschreiten<br />

oder zu verwässern. vieles geschieht<br />

in einer Art Tanz, vielleicht sogar rausch.<br />

Flynn arbeitet in einer radikalen Weise mit<br />

dem keramischen material. die Auseinandersetzung,<br />

gewissermaßen der Kampf mit dem<br />

material, ist das Fundament für die Aussage<br />

seiner Arbeit. mit dieser radikalität erweitert<br />

er konsequent die Grenzen des materials.<br />

Flynn operiert nicht in standardisierten<br />

Fertigungstechniken, sondern setzt selbstsicher<br />

seine eigenen Standards.<br />

Ähnlich wie bei michael Flynn entstehen<br />

die zumeist weiblichen Figuren von Nathalie<br />

Schnider-Lang in einem spontanen,<br />

fließenden Prozeß. Schnider-Lang modelliert<br />

mit einem weichen, stark schamottierten<br />

Ton. Um ihre bevorzugte Arbeitsmethode zu<br />

verdeutlichen, zieht man am besten ihre Serie<br />

aus kleinformatigen Figuren zu rate, die<br />

auf Ständern präsentiert werden. man kann<br />

sich sehr gut vorstellen, wie Schnider-Lang<br />

mit nur wenigen, temporeichen bewegungen<br />

ihrer Finger der Figur eine Grundpose,<br />

einen Grundcharakter verleiht. dabei folgt<br />

die Künstlerin einem vorherrschenden Gefühl,<br />

welches in der Figur eine spontane<br />

Umsetzung finden soll. die Figuren bleiben<br />

ständig in einem offenen Prozeß. die Figuren<br />

von Schnider-Lang sind bestimmt von<br />

einer sehr feinen Poesie. die pastelligen<br />

Engoben nehmen den Figuren ihr Gewicht,<br />

reduzieren ihre „Erdschwere“ und transportieren<br />

dafür umsomehr eine leicht weltentrückte,<br />

melancholische Gefühlswelt. Ihnen<br />

wohnt ein träumerischer, etwas weltverlorener<br />

Grundton inne. viele Gesten sind wie bei<br />

42 NEUE KERAMIK NovEmbEr / dEzEmbEr 2008


ABBILDUNGEN -<br />

linke Seite v.l.n.r.<br />

- Marianne Eggimann, Beutelspringer - 2007 - Porzellan, Glas, Wasser,<br />

Silikon, Kunstschnee, Glanzgold - H 13 cm<br />

- Marianne Eggimann, Space-Paar - 2006 - Porzellan, Glanzgold - H 17 cm<br />

oben links - Nathalie Schnider-Lang, Isabella - 2008<br />

oben rechts - Michael Flynn, Catching the Cock - 2007 - Porzellan - H 30 cm<br />

rechts - Silvia Siemes, Figuren aus der Reihe „Haubenfrauen“ - 2006/07<br />

michael Flynn durch übertrieben überdehnte Gliedmaßen überhöht,<br />

finden sich im Tanz wieder oder scheinen einem rhythmus zu folgen.<br />

die weißliche Haut der Figuren verleiht ihnen etwas maskenhaftes,<br />

Geschminktes und in ihrem Tun leicht Inszeniertes. die Figuren von<br />

Schnider-Lang, die sie bis in Lebensgröße arbeitet, wirken durch ihre<br />

eindrückliche Patina ausgesprochen zeitlos. Fast scheint es, als könnten<br />

die Arbeiten aus archäologischen Grabungen stammen. Schnider-<br />

Lang simuliert diesen Eindruck, indem sie die Engoben vor dem brand<br />

durch Schleifen teilweise bis auf den rohen Ton zurücknimmt und<br />

somit eindrückliche Spuren hinterläßt. der anschließende Salzbrand<br />

verstärkt durch seine oberflächenwirkung das Gefühl, einem Gegenstand<br />

mit Geschichte zu begegnen.<br />

die Lust, Geschichten zu erzählen, ist den vier Künstlern der Ausstellung<br />

gemeinsam. berühren sie sich gestalterisch kaum, so tragen<br />

alle den drang zum Erzählen in sich. Es ist äußerst gehaltvoll, der<br />

wundersamen Poesie der vier Künstler zu folgen und in ihre Welt<br />

einzutauchen.<br />

Die Ausstellung ist noch bis zum 28.11.2008 zu sehen in der<br />

Galerie Bollhorst, D-79098 Freiburg, Konviktstrasse 11<br />

Frederik Bollhorst hat an der Humboldt-Universität in Berlin Kulturwissenschaften und<br />

Kunstgeschichte studiert und führt die Galerie Bollhorst in Freiburg/Breisgau.<br />

NovEmbEr / dEzEmbEr 2008 NEUE KERAMIK 43<br />

Fotos - Galerie Bollhorst<br />

FrEIbUrG<br />

AUSSTELLUNGEN


AUSSTeLLUNGeN<br />

Fuping - China<br />

die internationalen Museen<br />

Beate Thiesmeyer<br />

die am häufigsten an uns gerichtete Frage der letzten monate<br />

war wohl für alle 15 deutschen <strong>Keramik</strong>er, die im Fuping Pottery<br />

Art village für das Flicam-Projekt gearbeitet haben, die gleiche:<br />

Wie war China?<br />

Nach einem monat in einem Land, dessen Kultur so reich und so<br />

fremd ist, mit Lebens- und Arbeitsbedingungen, die für uns Westeuropäer<br />

nur schwer vorstellbar sind, und doch so voller heiterer liebenswürdiger<br />

menschen, nahm jeder von uns sein China-bild mit.<br />

So ist auch dies ein sehr persönlicher bericht, in dem die <strong>Keramik</strong><br />

nicht immer im vordergrund steht.<br />

die Gruppe der deutschen <strong>Keramik</strong>er wurde von monika Gass, der<br />

Leiterin des <strong>Keramik</strong>museums Westerwald und dem chinesischen Initiator<br />

und mentor des Projektes dr. I Chi Hsu, eingeladen. die Auswahl<br />

sollte die vielfalt deutscher zeitgenössischer <strong>Keramik</strong> zeigen.<br />

Nur wenige von uns kannten sich gut und jeder hatte als einzelkämpfer<br />

(die 2 <strong>Keramik</strong>erpaare als doppelkämpfer) vorher soviel<br />

Informationen wie möglich zusammengetragen, um Strategien für<br />

seine Arbeit an diesem unbekannten ort zu entwickeln. Angereist<br />

15 <strong>Keramik</strong>erInnen aus Deutschland bestücken<br />

das neu eröffnete Deutsche <strong>Keramik</strong>museum in<br />

Fuping, China.<br />

Petra Bittl, Monika Debus, Manfred Emmenegger-Kanzler,<br />

Martin Goerg, Barbara Gröbl, Thomas Hirschler, Martin<br />

Möhwald, Werner Nowka, René Putbrese, Fritz Roßmann,<br />

Antje Scharfe, Michael Sälzer, Monika Schödel-Müller,<br />

Beate Thiesmeyer und Thomas Weber.<br />

wurde alleine oder in kleinen Gruppen. Insgesamt 6 von uns nutzten<br />

die Gelegenheit, in einem touristischen vorprogramm Peking<br />

und die herzliche und großzügige Gastfreundschaft von dr. Hsu<br />

kennen zu lernen. So dauerte es eine Weile, bis die Gruppe komplett<br />

in Fuping versammelt war.<br />

Sehr hilfreich für den Start waren die erfahrungen der Italiener,<br />

an denen sie uns großzügig teilhaben ließen. eine weitere möglichkeit<br />

zum Ausloten der möglichkeiten, waren die besuche in den<br />

bereits eröffneten <strong>Keramik</strong>-museen. die hier präsentierten Stücke<br />

waren (fast) alle unter den Umständen entstanden, die jetzt auf uns<br />

warteten. Hier konnte man beispielsweise die verschiedenen Tonsorten<br />

studieren und den einsatz der traditionellen bleiglasuren.<br />

zudem bedeutete es einen ungeheuren Ansporn, hier die Arbeiten<br />

so vieler bekannter <strong>Keramik</strong>er in diesen großartigen museen zu sehen.<br />

mit ihren Werken würden wir unsere messen lassen müssen!<br />

Jeder von uns hatte ein Konzept im Kopf und im Koffer wichtige<br />

Werkzeuge und Hilfsmittel.<br />

Wir waren angespannt, konnten aber dennoch den überaus herzlichen<br />

empfang genießen: das Gespräch mit Firmenchef Herrn Xu<br />

und seinem Sohn, das opulente begrüßungsdiner, unsere schönen<br />

zimmer mit bad und der Annehmlichkeit, sich immer ein heißes<br />

Getränk bereiten zu können.<br />

die ersten zwei Arbeitstage waren die schwierigsten. mit Hilfe<br />

der fünf unermüdlichen dolmetscher wurden Arbeitsplatz und ma-<br />

44 NEUE KERAMIK November / dezember 2008


terial organisiert. Wir fanden Platz im leer geräumten Ausstellungsraum<br />

der baukeramischen Produkte der Fule-Tile-Company. er lag in<br />

direkter Nachbarschaft der Produktionsstätten und gut erreichbar<br />

für die besucher.<br />

man versuchte, unsere speziellen Wünsche zu erfüllen, und wir<br />

hatten den eindruck, dass unsere Arbeit von allen ernst genommen<br />

und respektiert wurde. ein gutes Gefühl, was durch die freundliche<br />

Aufmerksamkeit, mit der Chairman Xu unsere Anstrengungen<br />

verfolgte, noch verstärkt wurde. All unser Tun wurde von einem<br />

jungen Fotografen, den die Firma eigens dafür eingestellt hatte,<br />

dokumentiert.<br />

die Arbeit kam in Fluss. Langsam hatten wir die zeit und muße,<br />

mal zu sehen, was die anderen so machen, zeit mit den Italienern zu<br />

feiern und zu singen. Und gerade beim Singen, wobei wir uns auf den<br />

kleinsten gemeinsamen Nenner „oh, Tannenbaum“ einigten, beim<br />

Tränenlachen und beim abendlichen rituellen biertrinken, wuchs die<br />

Gruppe zusammen. Immer besser ging es nun, Ideen auszutauschen<br />

und die ersten brennergebnisse und Proben zu diskutieren.<br />

Probleme kristallisierten sich heraus: die Tonqualität war sehr<br />

schwankend, so dass man für gleiche ergebnisse größere mengen<br />

der gewählten masse bunkern musste. der Ton war im lederharten<br />

zustand sehr empfindlich, trocknete schlecht durch und explodierte<br />

bei restfeuchte regelrecht im Tunnelofen. rohteile, die aus der<br />

Hohlstrangpresse kamen, standen unter so großer Spannung, dass<br />

sie nach dem brand aufrissen. es gab oft verunreinigungen. Wir<br />

mussten also hoch konzentriert und mit viel Frustrationstoleranz an<br />

unseren Stücken arbeiten.<br />

Und dann bebte die erde. obwohl wir doch über 500 km vom<br />

epizentrum entfernt waren, wanden sich die Fabrikschornsteine wie<br />

Schlangen, das bassin des Springbrunnens unseres Hotels schwappte<br />

über. Wir rannten mit zitternden Knien über einen boden, der wie<br />

ein Schiffsdeck im Sturm schwankte. ein essentielles erlebnis in Anbetracht<br />

der vielen Todesopfer in der Nachbarprovinz. Während der<br />

dreitägigen Staatstrauer nahmen wir an den Schweigeminuten für<br />

sie teil, die auf dem vorplatz des Potery Art villages mit der ganzen<br />

belegschaft begangen wurde. Gerade diese Teilnahme am Leben im<br />

village, wenn auch mit Privilegien für uns, war ein eindrücklicher<br />

bestandteil unseres Aufenthaltes.<br />

Wir hielten uns an Arbeits – und essenszeiten, arbeiteten 7 Tage<br />

die Woche und mindestens 10 Stunden am Tag, gewöhnten uns an<br />

drei warme mahlzeiten, die Nudelsuppe und den gebratenen Spinat<br />

zum Frühstück, schwitzten mit am Tunnelofen, schluckten den allgegenwärtigen<br />

Staub, lächelten den besuchergruppen zu, schüttelten<br />

Politikerhände.<br />

dies brachte uns den chinesischen Lebensbedingungen etwas<br />

näher. die Gänge in die Stadt Fuping, die man zu Fuß erreichen<br />

konnte, rundeten das bild ab.<br />

zuerst begleiteten uns unsere dolmetscher, die großen Spaß daran<br />

hatten, mit uns langnasigen exoten durch das Getümmel der<br />

Gassen zu streifen, wo unser Anblick immer verwundertes Staunen<br />

auslöste. doch bald ging es auch alleine mit ein paar chinesischen<br />

brocken, denn englisch konnte kaum jemand. Hier begegneten wir<br />

China, dem atemberaubenden verkehr aller erdenklichen Fahrzeuge,<br />

den Garküchen, den zahllosen Tee- und allgegenwärtigen mobiltelefonläden.<br />

Wir sahen die Gassen der Textil- und Pinselhändler,<br />

ABBILDUNGEN -<br />

linke Seite oben - das Deutsche Museum in Fuping<br />

linke Seite unten - Blick vom Französischen Museum auf das noch in Bau<br />

befindliche AIC- Museum<br />

rechts v.o.n.u.<br />

- Blick in das Museum mit chinesischen <strong>Keramik</strong>en<br />

- während des Aufbaus der Ausstellung<br />

- während der Eröffnung des Deutschen Museums<br />

November / dezember 2008 NEUE KERAMIK 45<br />

FUPING, CHINA<br />

AUSSTeLLUNGeN


AUSSTeLLUNGeN<br />

rochen die Gewürzmühlen und Soyasaucenbrauereien, wunderten<br />

uns über die lebendigen Auslagen der Fisch- und Geflügelhändler.<br />

Unsere harten Arbeitswochen wurden unterbrochen von wunderbaren<br />

Ausflugstagen. mit einem kleinen bus, einem waghalsigen<br />

Fahrer, zwei besorgten dolmetschern, dem unvermeidlichen Fotografen<br />

und einem vorrat an Trinkwasser und Sonnenschirmchen ging<br />

es hinaus in die fruchtbare Hochebene, deren Lösboden Gemüse<br />

und Weizenanbau begünstigt. Alle Sorten von Straßen gab es dort:<br />

löchrige Schotterpisten, staubige Landstraßen, aber auch 6-Spurige<br />

Autobahnen und prachtvolle Alleen. An den verkehr, ein Alptraum<br />

scheinbar völlig ohne regeln, mit orgiastischem Gehupe und<br />

Schleimhaut versengendem Gestank, konnte man sich erstaunlicherweise<br />

irgendwie gewöhnen. das durchhalten wurde immer belohnt!<br />

ein Höhepunkt war der besuch der Terrakotta-Armee. Über 6000<br />

tönerne Soldaten bewachen das Grab ihres Kaisers. Sie sind überlebensgroß<br />

und individuell gestaltet. Sie sind unglaublich präsent<br />

und lebendig. der Ton, der unter einer nur noch rudimentär vorhandenen<br />

bemalung sichtbar war, entsprach von Art und Farbe ungefähr<br />

dem, mit dem wir im 1 ½ Stunden entfernten Fuping arbeiteten.<br />

der Gedanke daran, wie vieler Handwerker- und Künstlerhände<br />

es bedurfte, um dieses Werk zu vollbringen, macht nachdenklich.<br />

Wie haben sie wohl gelebt und gearbeitet. bestimmt nicht so verwöhnt<br />

wie wir!<br />

ABBILDUNGEN -<br />

links oben - beim Besuch der Terra Cotta Armee in Xi`an<br />

links unten - beim Besuch eines Töpferdorfes in den Bergen<br />

oben - die Tunnelofenanlage in Fuping in der auch Arbeiten der<br />

Teilnehmer gebrannt wurden<br />

einblicke in heutiges chinesisches <strong>Keramik</strong>erleben bekamen wir<br />

in einem Töpferdorf in den bergen. Überall sind gebrauchte brennkapseln<br />

mit oberflächen, bei denen unsere Holzofentöpfer Wonneschreie<br />

ausstoßen würden, als baumaterial verwandt.<br />

Wer Höhr-Grenzhausen noch vor 30 Jahren kannte, dem waren<br />

die bilder, die wir beim blick in die Werkstätten sahen, gar nicht so<br />

fremd: Frauen auf niedrigen Hockern beim dekorieren, männer an<br />

mit Transmissionsriemen betriebenen drehscheiben, Gießbänke vor<br />

riesigen Trommelmühlen.<br />

Und wer das Landleben satt hatte, kam bei den Ausfügen nach<br />

Xi‘an auf seine Kosten. die Stadt ist etwa so groß wie Paris und<br />

damit eine von den kleineren millionenstädten Chinas. da sie über<br />

viele Jahrhunderte nicht nur die Hauptstadt des chinesischen reiches<br />

war, sondern auch Ausgangspunkt der völker verbindenden<br />

Seidenstraße, ist sie unglaublich reich an historischen bauten. die<br />

von einer über 20 km langen mauer umgebene Altstadt widerstand<br />

den zerstörungen der Kulturrevolution wie der bauwut der letzten<br />

Jahre gleichermaßen und bezauberte mit ihren Gassen voller Händler<br />

und Garküchen. Auf der rückfahrt im bus zeigten wir uns unsere<br />

Souvenir-beute, die nach gnadenlosem Feilschen den besitzer gewechselt<br />

hatte.<br />

beim besuch der kleineren, unbekannteren Terrakotta-Armee<br />

eines weiteren Herrschers fiel es uns schwer zu entscheiden, was<br />

eindrucksvoller war, die etwa 60 cm hohen eleganten Figuren, die<br />

den gesamten Kaiserhof mit mensch und Tier, Gefährt und Gerät darstellen<br />

oder das neu errichtete museumsgebäude. man lief auf dicken<br />

Glasplatten direkt über die Ausgrabungsstätte. ein einzigartiges beispiel<br />

moderner chinesischer baukunst, die imponieren will.<br />

So wie die museen in Fuping. Auch hier ist es gelungen, mit<br />

der Kombination aus backstein und beton eine imposante museumsarchitektur<br />

zu schaffen, die hochmodern ist, aber gleichzeitig<br />

mit ihrer archaischen Ausstrahlung an romanische Sakralbauten<br />

erinnert.<br />

In „unserem“ museum trocknete der beton noch, als wir unsere<br />

letzten Stücke in die Öfen schoben.<br />

die Anspannung der Tage vor der eröffnung war sehr groß. Wieder<br />

einmal stand der Tunnelofen wegen eines defektes still. In ihm<br />

unerreichbar eine große Anzahl von Stücken, von denen nun völlig<br />

unklar war, ob sie heil und ausreichend hoch gebrannt wieder ans<br />

46 NEUE KERAMIK November / dezember 2008


Tageslicht kommen würden. die brände zweier großer Kammeröfen,<br />

durch die für einige von uns die gesamte Produktion der 4 Arbeitswochen<br />

lief, standen noch aus.<br />

ohne zu wissen, welche Stücke nun tatsächlich gelingen würden,<br />

mussten wir die Gestaltung unserer Ausstellungsfläche planen und<br />

unseren bedarf an Podesten anmelden, die dann im rahmen der<br />

möglichkeiten nach unseren vorstellungen gefertigt wurden. Wer<br />

steht wo? Was passt zueinander? Heikle Probleme, die wir nach<br />

meinung unserer dolmetscher als Gruppe ohne Führer nicht würden<br />

lösen können. es war schwierig, aber es ging, und als monika Gass<br />

zwei Tage vor der eröffnungszeremonie eintraf, brauchte sie dem<br />

Ganzen nur noch den letzten Schliff zu geben. Gut tat uns ihr Lob!<br />

Sie schien stolz auf uns zu sein. Wir waren froh, dass sie da war<br />

und mit uns zusammen die deutsche <strong>Keramik</strong> bei der großen Feier<br />

vertreten würde. Sie hatte an alles gedacht und den Koffer voller<br />

Geschenke und kleiner Überraschungen für alle, die für uns wichtig<br />

waren. die Jüngste unserer Gruppe, barbara Gröbel, wurde nun ausgewählt,<br />

den dank von uns allen bei der eröffnung auszusprechen.<br />

die Feierlichkeiten begannen am späten vormittag. dr. Hsu war<br />

aus Peking angereist, begleitet von einer Gruppe bekannter chinesischer<br />

<strong>Keramik</strong>er und einiger Journalisten.<br />

ein meer von roten riesenlampions, Fahnen, bändern. Auch wir<br />

feierlich geschmückt mit den Papierblumenansteckern, die uns als<br />

„v.I.P.‘s“ kennzeichneten und einer schwarz-rot-goldenen Halsgirlande<br />

aus dem unergründlichen Koffer von monika Gass. Trommeln,<br />

zimbeln, Gesangsdarbietungen, reden, Geschenke, Glückwünsche,<br />

danksagungen und dann endlich das feierliche zerschneiden eines<br />

roten bandes. Unter Krachen der böller und in einem Schneesturm<br />

FUPING, CHINA<br />

AUSSTeLLUNGeN<br />

von Konfetti betraten alle das neue museum. Wir sind erleichtert,<br />

aber auch ein bisschen stolz auf uns.<br />

der große raum sieht wunderbar aus. eine gute mischung aus<br />

Gefäß, Plastik und Installation wurde gefunden. die holländischen<br />

und die angereisten chinesischen Kollegen beglückwünschten uns.<br />

die Feiern setzten sich bis zum Abend fort. bei einem Grillfest,<br />

das mit einem phantastischen Feuerwerk begann, hatten wir Gelegenheit,<br />

uns mit den holländischen Kollegen auszutauschen. Letzte<br />

Gelegenheit mit unseren chinesischen Gastgebern die gute zeit revue<br />

passieren zu lassen, die wir im Pottery Art village hatten und<br />

noch mehr über ihre Pläne zu erfahren. zeit, langsam Abschied zu<br />

nehmen von unseren großartigen dolmetschern. Sie waren unsere<br />

Stimme und auch unser Fenster für einen sehr persönlichen blick<br />

auf einen kleinen Teil dieses riesigen Landes.<br />

beim Abschiednehmen wurde uns sehr bewusst, dass wir quasi<br />

als Pioniere an einem international einzigartigen privatwirtschaftlichen<br />

Projekt teilnahmen: der Aufbau eines zentrums, in dem in<br />

museen, Galerien, Ausbildungsstätten zeitgenössische <strong>Keramik</strong> im<br />

mittelpunkt steht. Wird uns das mut und Kraft geben, uns auch in<br />

unserem Heimatland für den Stellenwert der keramischen Kunst im<br />

öffentlichen bewusstsein einzusetzen?<br />

Wir werden es, jeder an seinem Platz, gestärkt durch die Wertschätzung,<br />

die unserer Arbeit von unseren chinesischen Freunden<br />

entgegengebracht wurde, versuchen!<br />

Beate Thiesmeyer ist Töpfermeisterin und Freie Künstlerin und war Mitglied der Gruppe<br />

deutscher Künstler, die in Fuping arbeiteten. Sie lebt in Kaub am Rhein und schreibt<br />

gelegentlich für deutsche und internationale <strong>Keramik</strong>magazine.<br />

ABBILDUNGEN -<br />

links oben - die Gruppe der deutschen Künstler mit Gästen beim<br />

Abschiedsessen -<br />

sitzend v.l.n.r. - Werner B.Nowka, Monika Schödel-Müller, Barabara Gröbl,<br />

Monika Gass, René Putbrese<br />

stehend v.l.n.r. Mr. Wu, Thomas Hirschler, Antje Scharfe, Dr. Hsu, Chairman<br />

Xu, Fritz Roßmann, Martin Möhwald, Michael Sälzer, Thomas Weber, Beate<br />

Thiesmeyer, Petra Bittl und Manfred Emmenegger-Kanzler. Monika Debus und<br />

Martin Goerg waren zu diesem Zeitpunkt schon wieder abgereist.<br />

links unten - Dr.Hsu durchschneidet das Band bei der Eröffnung des Museums<br />

unten rechts - Monika Gass mit Übersetzerin und deutschen Künstlern bei der<br />

Eröffnung des Museums<br />

November / dezember 2008 NEUE KERAMIK 47


AUSSTELLUNGEN<br />

XX. Biennale Internationale<br />

de la Céramique à Vallauris<br />

Otto Lindner<br />

Viele Franzosen kennen die zwischen Cannes und Nizza an der Côte<br />

d’Azur gelegene Stadt Vallauris als einen Ort, der in enger Beziehung<br />

zur Kunst der <strong>Keramik</strong> steht. Vor allem Pablo Picasso, der<br />

hier in den 50er-Jahren lebte und schuf, aber auch Marc Chagall<br />

und Henri Matisse sowie bedeutende <strong>Keramik</strong>er wie Gilbert<br />

Portanier, Jean Derwal und Roger Capron, um nur einige zu nennen,<br />

haben die Stadt zu einem Pilgerort für <strong>Keramik</strong>liebhaber<br />

gemacht.<br />

Der Bürgermeister der Stadt hat dem Generaldirektor<br />

der Biennale Yves Peltier seit seinem Amtsantritt einen<br />

Blankoscheck ausgestellt, um der Biennale nach jahrelangem<br />

künstlerischen Dornröschenschlaf wieder<br />

zu neuer Dynamik zu verhelfen und das Image<br />

moderner und zeitgenössischer <strong>Keramik</strong><br />

aufzupolieren.<br />

Yves Peltier war bereits Leiter der Biennale<br />

2006 und möchte den eingeschlagenen<br />

Weg auch an der kommenden Biennale<br />

2010 fortsetzen. Er wünscht sich<br />

eine Biennale zeitgenössischer Kunst im<br />

Bereich <strong>Keramik</strong> an Stelle einer Biennale<br />

zeitgenössischer <strong>Keramik</strong>. Die Nuance<br />

ist wesentlich. Während berühmte Maler<br />

und Bildhauer, die von Zeit zu Zeit auch<br />

<strong>Keramik</strong> als Ausdrucksmittel verwenden,<br />

sofort grosse Aufmerksamkeit auf sich<br />

ziehen (z.B. Richard Deacon oder Miquel<br />

Barcelo), können bekannte Künstler aus<br />

der <strong>Keramik</strong>szene oft nur mit einem geringen Potenzial an<br />

Sammlern und Liebhabern rechnen. Selbst die Besten unter<br />

ihnen bekommen selten die Anerkennung, die sie für<br />

ihre Kunst verdienen. Dazu erklärt Yves Peltier etwas provozierend:<br />

„Mit Schwierigkeiten konfrontiert reagiert die<br />

<strong>Keramik</strong>szene mit korporativen<br />

Reflexen und zieht sich auf sich<br />

selbst zurück. Man muss zugeben,<br />

dass so manches keramische Werk<br />

künstlerisch ziemlich mittelmässig<br />

ist und die Fachleute, die das<br />

beurteilen sollten, nicht immer<br />

kompetent genug sind.....in Wirklichkeit<br />

bezahlen die Guten für<br />

die Schlechten, denn sie werden<br />

verdächtigt, korporative Werte zu<br />

befördern. Dieser Verdacht verhindert<br />

öffentliche Anerkennung.“<br />

In seinem Vorwort zu dem bemerkenswerten<br />

Katalog der Biennale<br />

lädt Yves Peltier uns ein, über<br />

unser Verhältniss zur zeitgenössischen<br />

Kunst und der Entwicklung<br />

zeitgenössischer <strong>Keramik</strong> nachzudenken:<br />

„Es existiert ein Problem<br />

zwischen der Welt der <strong>Keramik</strong> und<br />

der Welt zeitgenössischer Kunst.<br />

Das Problem ist komplex, vieldeutig<br />

und schwer zu verstehen. Auf<br />

der einen Seite herrscht Unverständniss<br />

sowie Unkenntniss der<br />

Mechanismen der Kunstszene und<br />

der sich daraus ergebenden Strategien<br />

des Kunstmarktes mit seinen<br />

Ansprüchen, auf der anderen<br />

Seite existiert häufig Gleichgültigkeit,<br />

Ablehnung, ja sogar deutlich<br />

gezeigte Verachtung.“<br />

Die seit 1966 bestehende Biennale<br />

bietet in ihrer 20. Ausga-<br />

48 NEUE KERAMIK NOVEMBER / DEZEMBER 2008


© Fotos - Gaby Giordano - Claude Germain - Dorte Krogh - Etienne Van Sloun - G. Ramaekers - Gitte Jungersen - Alain Chudeau<br />

ABBILDUNGEN -<br />

linke Seite - Enno Jaekel - Sleepers - Steinzeug in verschiedenen Grössen<br />

oben v.l.n.r - Bean Finneran - Installation - Stäbe aus Irdenware mit Farbkörpern<br />

- Plastiken von Richard Deacon<br />

Mitte - Gitte Jungersen - The Longings of Spiderman - Steinzeug und Plastikmännchen - 42 x 18 x 18 cm<br />

rechts - Arnaud Verin - La Sphinge - glasierte Irdenware - H 95 cm<br />

be weit mehr als nur den Wettbewerb europäischer zeitgenössischer <strong>Keramik</strong>.<br />

Sieben auf die ganze Innenstadt verteilte Gebäude laden zu einem abwechslungsreichen<br />

Rundgang ein und an jedem dieser Orte gibt es einen anderen Aspekt zeitgenössischer<br />

<strong>Keramik</strong> zu entdecken.<br />

Der Wettbewerb wird im Erdgeschoss des nach dem Maler Alberto Magnelli benannten<br />

<strong>Keramik</strong>museums in zum Teil abgedunkelten Räumen wirkungsvoll in Szene gesetzt.<br />

Die zehnköpfige Jury (1) hat unter 400 Bewerbern 30 Künstler in die engere Auswahl<br />

genommen, darunter konnten sich in diesem Jahr nur 7 Bewerber in der Kategorie<br />

„Gefäss-<strong>Keramik</strong>“ qualifizieren. Die grosse Mehrheit der ausgestellten Arbeiten kommt<br />

aus dem Bereich „Skulpturale, konzeptuelle und architektonische <strong>Keramik</strong>“ und kann<br />

damit leichter dem Begriff „zeitgenössische Kunst“ zugeordnet werden. Drei deutsche<br />

<strong>Keramik</strong>erInnen konnten die Juroren mit ihrer Arbeit überzeugen und gehören zu den 30<br />

ausgestellten Künstlern : Martin Goerg, Enno Jaekel und Anna-Franziska Kessler. Den mit<br />

15.000 Euro dotierten Grand Prix erhielt die Französin Clemence van Lunen für „fleur“,<br />

eine aus neun Einzelteilen bestehende Porzellanblume, die mit Hilfe eines unsichtbaren<br />

komplizierten Metallskeletts trotz ihrer Länge von 1,80 m scheinbar schwerelos im Raum<br />

zu stehen scheint. Ein Aufenthalt in der chinesischen Porzellanmetropole Jingdezhen<br />

half ihr, technische Schwierigkeiten bei der Verwirklichung ihrer Arbeit in den Griff zu<br />

bekommen.<br />

VALLAURIS<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

NOVEMBER / DEZEMBER 2008 NEUE KERAMIK 49<br />

49


AUSSTELLUNGEN<br />

© Foto - Otto Lindner<br />

Der Däne Michael Geertsen setzt sich sowohl realistisch wie abstrakt<br />

mit dem Konzept des Gefässes auseinander. Er dreht verschiedene<br />

Elemente, zerschneidet sie und fügt sie jenseits aller Funktionalität<br />

wieder zusammen. Popfarbig gelb glasiert mit vergoldeten Teilen ergibt<br />

dies ein unkonventionnelles und skulpturales Gefäss. Dafür wurde ihm<br />

der Preis der Stadt Vallauris im Bereich Gefäss-<strong>Keramik</strong> zugesprochen<br />

(5.000 Euro). Seine Wandobjekte sind im Treppenhaus des Museums zu<br />

sehen (siehe auch das Titelfoto).<br />

Der französische Künstler Raphaél de Villers erhielt den Preis für<br />

skulpturale, konzeptuelle und architektonische <strong>Keramik</strong> (5.000 Euro).<br />

Auch seine Werke entstanden in Jingdezhen und überraschen durch<br />

ihre expressive Spontaneität. Seine meist anthropomorphen oder zoomorphen<br />

Porzellanplstiken aus gedrehten, impulsiv zusammengesetzten<br />

Teilen räumen während des Brandes bei 1300°C dem Zufall einen<br />

ABBILDUNGEN - oben v.l.n.r.<br />

Clémence Van Lunen - Fleur - Porzellan, Gips, Leim, Metall - 72 x 110 x 180 cm - Grand Prix<br />

Raphaél de Villers - Annonciation - Prix de la Ville, "Céramique... sculpturale..."<br />

Piet Stockmans - 100 vases in box - Porzellan - H 18cm<br />

Martin Goerg - Form 1 - Steinzeug - Engoben und Porzellan - H 55 cm<br />

Kim Simonsson - Idol<br />

unten v.l.n.r.<br />

Charlotte Nordin - Unknown Forest - 5O x 5OO x 200 cm - Prix de la relève<br />

Michael Geertsen - Vessel - Fayence und Gold - H 55 cm - Prix de la Ville, "Le contenant"<br />

Anne Van Hoey - Etude géométrique - Fayence - 15 x 30 cm<br />

Maxim Velcosky (Qubus éditeur) - Ornament and crime - Porzellan - H 30 cm<br />

50 NEUE KERAMIK NOVEMBER / DEZEMBER 2008


grossen Platz ein. Entstehende Verformungen<br />

und Risse sowie verlaufene Farben werden<br />

akzeptiert und sind wesentlicher Ausdruck<br />

der fertigen Plastik.<br />

Die Schwedin Charlotte Nordin gewann<br />

den Preis für <strong>Keramik</strong>erInnen unter 35 Jahren<br />

(5.000 Euro). Ihre Kindheitserinnerungen an<br />

Wälder und mystische Geschichten von Trollen<br />

und Elfen waren Inspirationsquelle für<br />

ihre Installation „unknown forest“.<br />

Im 1. Stock versetzen uns die sensiblen<br />

Plastiken des Finnen Kim Simonsson für<br />

einen Moment in eine Welt à la „Alice im<br />

Wunderland“. Ganz anders ist der Eindruck<br />

bei den meist kleinformatigen Plastiken der<br />

Dänin Gitte Jungersen. Der ihre Werke umgebende<br />

leere Raum spielt eine grosse Rolle.<br />

Durch ihn kommt die teilweise beängstigende<br />

Einsamkeit der figurativ dargestellten Wesen<br />

zum Ausdruck.<br />

Gleich links vom Eingang zum Museum<br />

Magnelli befindet sich das Musée National<br />

Picasso, eine wundervolle kleine Kapelle aus<br />

dem 12.Jhd., in der Picasso 1952 auf Holztafeln<br />

sein Monumentalwerk „Krieg und Frieden“<br />

realisierte. Dort stehen und hängen die<br />

keramischen Skulpturen von Richard Deacon.<br />

Zwei seiner Plastiken waren bereits auf der<br />

Biennale in Venedig zu sehen und seine An-<br />

wesenheit in Vallauris ist ein Zeichen für die<br />

Wertschätzung der dortigen Biennale. Er bezeichnet<br />

seine <strong>Keramik</strong>plastiken als ein Konstruktionsspiel,<br />

erst am Ende des Brandes ist<br />

das monolithisches Resultat vollendet.<br />

Nach China im Jahr 2006 ist die Schweiz<br />

Gastland der diesjährigen Biennale. Die 12<br />

eingeladenen <strong>Keramik</strong>erInnen (2) teilen sich<br />

den Saal Eden neben dem Museum und überzeugen<br />

zumeist mit innovativen und technisch<br />

hochwertigen Arbeiten.<br />

Flaniert man anschliessend durch die<br />

Rue Clément Bel kommt man zum Maison<br />

des Quartiers, wo uns eine Ausstellung mit<br />

dem Titel „<strong>Keramik</strong> und Kitsch“ so manches<br />

Schmunzeln abringt und uns gleichzeitig<br />

demonstriert, wie zeitgenössische Künstler<br />

Kitsch auf spielerische und belebende Art<br />

und Weise in ihre Arbeit integrieren.<br />

Die kleine Chapelle de la Miséricorde wurde<br />

der Kalifornierin Bean Finneran bis zum<br />

31.08. für eine ihrer aussergewöhnlichen<br />

Installationen zur Verfügung gestellt. Das<br />

Ergebnis ist überwältigend : An die 40 000<br />

gebogene rote <strong>Keramik</strong>stäbe (in 90 Kisten<br />

aus Kalifornien eingeflogen), jeder mit einem<br />

schwarzen Punkt an einem Ende versehen,<br />

wurden hier am Boden der Kapelle zu einem<br />

ovalen, an die 10 m langen korallenartigen<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

Nest zusammengesteckt. In der Kapelle geradezu<br />

sakral wirkend, scheint ihre Installation<br />

der Planzenwelt entsprungen und animiert zu<br />

meditativer Betrachtung. Ab dem 1.09. steht<br />

die Kapelle dann bis zum Ende der Biennale<br />

dem Belgier Piet Stockmans zur Verfügung.<br />

Die sorgfältig gebauten, architektonisch<br />

wirkenden Skulpturen der englischen Preisträgerin<br />

„<strong>Keramik</strong>erInnen unter 35 Jahren“<br />

von 2006, Rebecca Catterall, sind im Espace<br />

Grandjean zu finden, wo sie am 1.09. von<br />

dem Dänen Anders Ruhwald abgelöst wird.<br />

Die enge Beziehung zwischen Designern<br />

und <strong>Keramik</strong>erInnen kommt schliesslich in<br />

der Ausstellung „Design, unter welchem<br />

Motiv?“ im Saal Jules Agard zum Ausdruck.<br />

Das ehrgeizige Projekt, Galeristen und<br />

Sammler zeitgenössischer Kunst für Künstler<br />

aus der <strong>Keramik</strong>szene zu interessieren,<br />

scheint bei Yves Peltier in besten Händen<br />

zu sein. Man kann ihn nur beglückwünschen<br />

zu seinem „cru 2008“ und auf eine mögliche<br />

Steigerung im Jahr 2010 neugierig sein.<br />

Die Biennale geht noch bis zum<br />

17.11.2008. Weitere Infomationen unter:<br />

http://biennale.vallauris.free.fr.<br />

Otto Lindner ist <strong>Keramik</strong>er und lebt in Soulatge, Süd-<br />

Frankreich. Er schreibt gelegentlich für internationale<br />

<strong>Keramik</strong>zeitschriften<br />

(1): Auch in der Zusammenstellung seiner Jury setzte<br />

Yves Peltier Akzente in Richtung zeitgenössische Kunst:<br />

Guy Bloch-Champfort (Kunstkritiker, Paris), Hélène<br />

Huret (Direktorin der Stiftung Bernardaud, Limoges),<br />

Brigitte Drud (Galeristin, Dänemark), Philippe Hardy<br />

(Generalinspektor des Kultusministeriums, Paris), Gitte<br />

Jungersen (Künstlerin, Dänemark), Jean-Jacques Wattel<br />

(Departements-Direktor bei Tajan, Experte dekorativer<br />

Kunst des 20. Jhd., Paris), Annette Sloth (Galeristin,<br />

Belgien), David Caméo (Direktor der Manufacture<br />

Nationale de Sèvres, Paris), Nathalie Pasqua und Elsa<br />

Lemarignier (Sammlerinnen, Paris), Kim Simonsson<br />

(Künstler, Finnland).<br />

(2): Philippe Barde, Ruth Amstutz, Joelle Bennelot,<br />

Fabien Clerc, Margareta Daepp, Marianne Eggimann,<br />

Patrica Glave, Christian Gonzenbach, Rebecca Maeder,<br />

Michèle Rochat, François Ruegg und Dorothee Schellhorn<br />

NOVEMBER / DEZEMBER 2008 NEUE KERAMIK NOVEMBER / DEZEMBER 2008 NEUE KERAMIK 51


AUSSTELLUNGEN SCHWEIZ<br />

“PLATFORM 2008”<br />

Laurin Schaub<br />

ABBILDUNGEN -<br />

oben<br />

- "БIŁŁIG!" - Clemens Bautz-Zukanović - Steingut - gegossen -<br />

Airbrush und Siebdruck<br />

mitte<br />

- "die Ellbogen auf dem Tisch" - Lydiane Pittet - Porzellan - seidenmatte Glasur<br />

unten<br />

- "Klangstoff <strong>Keramik</strong>"- Laurin Schaub - Porzellan - 1280° -<br />

reduzierend gebrannt - Installation 3m x 2m<br />

Es geht weiter !<br />

Rebecca Maeder<br />

die damals in der fabrik’Art in Kirchberg geborene Ausstellung<br />

“platform“ ist wieder ins Leben gerufen. Sie<br />

zeigt jeweils die zwei best benoteten diplomarbeiten jeder<br />

<strong>Keramik</strong>schule in der Schweiz.<br />

In dem kleinen Land der Schweiz findet man ein breites<br />

Spektrum der <strong>Keramik</strong>: Geschirr, objekte, Figuren, Skulpturen,<br />

Installationen, Architektur usw... die Schweizer <strong>Keramik</strong>szene<br />

ist sehr aktiv und zeigt sich international immer<br />

positiver.<br />

der verein swiss ceramics (Arbeitsgemeinschaft Schweizer<br />

<strong>Keramik</strong>) unterstützt dieses Erscheinungsbild mit verschiedenen<br />

Aktivitäten wie Wettbewerben, Internetauftritt<br />

und Zeitschriften. So wird in Ausstellungen und auf den<br />

zahlreichen märkten die hohe Qualität der Schweizer <strong>Keramik</strong><br />

gezeigt. Und schon bald feiert die ASK ihr 50. Jubiläum.<br />

2009 steht die ganze Schweiz unter dem Zeichen der<br />

<strong>Keramik</strong>! Ein Anlass, den man sich nicht entgehen lassen<br />

sollte…<br />

damit diese aktive Szene wachsen und stetige Nachfolge<br />

finden kann, vergibt die ASK einen Preis an die beste<br />

diplomarbeit von jeder Fachschule. die jährlich drei best<br />

prämierten Schüler werden ausserdem auf der Website unter<br />

www.swissceramics.ch vorgestellt.<br />

In Zusammenarbeit mit den Schulen und Galerien wird<br />

die ASK die Platform weiterorganisieren.<br />

dieses Jahr findet die Platform im artelier céramique von<br />

Gabriella Picci statt. die Fachklassen-Absolventin von 2007<br />

engagiert sich stark für die <strong>Keramik</strong>. Sie hat selber schon an<br />

internationalen Wettbewerben teilgenommen und eröffnete<br />

ihre Galerie in Lausanne im Winter 2007. die Ausstellung<br />

platform ist vom 1. bis zum 23. November zu sehen.<br />

die Schweiz zählt drei Schulen, die in allen bereichen<br />

der <strong>Keramik</strong> ausbilden: die Schule für Gestaltung bern und<br />

biel, die Ecole d’Arts Appliqués in vevey und die Ecole d’Arts<br />

Appliqués in Genf.<br />

die dauer des Studiums ist unterschiedlich. Auch die Tendenzen<br />

sind absolut verschieden. ohne diese zu analysieren<br />

gebe ich das Wort den AbsolventInnen des Jahrgangs 2008.<br />

der Nachwuchs spiegelt die eigenen umfassenden Arbeiten,<br />

die sowohl politische Themen wie auch Gebrauchsobjekte<br />

darstellen. Sie können mit diesem beitrag in die Welt der<br />

Schweizer diplomarbeiten 2008 eintauchen.<br />

52 NEUE KERAMIK NovEmbEr / dEZEmbEr 2008


Schule für Gestaltung Bern<br />

Klangstoffkeramik - Laurin Schaub<br />

Eine bespielbare Installation, als Ergebnis einer experimentellen<br />

Auseinandersetzung mit dem WerkSTOFF <strong>Keramik</strong> und dessen KLANG<br />

möglichkeiten. Pflanzenähnliche Objekte können mittels einer Übersetzung<br />

angetrieben werden, dabei drehen sie sich im Kreis und spielen<br />

ihre eigene Musik. Mit einem Bogen an den Rändern der Klangteller<br />

entlang gestrichen, entstehen obertonreiche, lang gezogene<br />

Klagelaute. Klangstoffkeramik versteht sich als ein Instrument gewordenes<br />

Experiment mit stark visuellem Charakter, und wirkt dabei,<br />

spartenübergreifend, in die neue Musik hinein.<br />

БIŁŁIG! - Clemens bautz-ZukanoviÐ<br />

Das Grundbedürfnis ist die Entwicklung von nützlichen und kostengünstigen<br />

Produkten mit lang anhaltendem und hohem Gebrauchswert<br />

für Konsumierende. Die Frage ist die nach der Definition von<br />

"Wert". Die Arbeit ist dahingehend als Studie angelegt. Durch (Re-)<br />

Kombination unterschiedlicher Grundelemente von Form, Farbe und<br />

Muster entstehen unterschiedliche Objekte. Deren optische und ideelle<br />

Aussage ergänzt sich mit den massetypischen Charaktereigenschaften<br />

ABBILDUNGEN -<br />

oben v.l.n.r.<br />

- "Vanessa, Mélissa, …" - Fanny Liberek - 19 Porzellanpuppen,<br />

Bett aus Metall - 300 x 200 x 107 cm - Giessporzellan - 1220°C<br />

- transparente Glasur - Puppee 24,5 x 19 x 14,5 cm -<br />

Bett 180 x 90 cm, Boden 300 x 200 cm<br />

- "Icebergs" - Clémence Kovaliv - 24 Stücke - 46 x 20 cm -<br />

Giessporzellan - Glasur - 1240°C<br />

unten<br />

- "o.T." - Ursula Vogel - Paperclay (Porzellan) - 60 cm - 1260°C<br />

SCHWEIZ<br />

AUSSTELLUNGEN<br />

des Steingutes zu spezifischen Produkten. Produktbezogen integriert<br />

die Studie u.a. folgende gestalterische Denk- und Handlungsansätze:<br />

Entschleunigung des Verbrauchsprozesses und Konsumerlebnisses, soziale<br />

Preisgestaltung: so billig wie möglich, so teuer wie nötig.<br />

Ecole d’Arts Appliqués, Vevey<br />

"die Ellbogen auf dem Tisch" - Lydiane Pittet<br />

„Porzellan-Tischservice bestehend aus verschieden grossen Schalen,<br />

einem Becher, einer Platte und einem Essteller. Das Service ist<br />

ausgehend von Isolationselementen aus gegossenem PVC entstanden.<br />

Dieses Baumaterial, ein Massenprodukt, wurde seinem Verwendungszweck<br />

entfremdet und in wertvolle Elemente einer Kleinserie<br />

verwandelt.“<br />

o.T. - Ursula vogel<br />

Am Anfang war da eine Geschichte. Eine etwas unangenehme,<br />

erotische Geschichte eines Bekannten. Es entstand ein Objekt, ein<br />

Gegenstand, der uns seine eigene Geschichte erzählt: Ein Hund. Eine<br />

Lampe. Ein Hund aus Porzellan. Die Dünne des Porzellanscherbens<br />

lässt das Licht im Innern des Hundes dessen Präsenz markieren und<br />

wird durch seinen Blick zur beobachtenden Hundelampe. Eine Reflexion über<br />

den Fetischismus zum Objekt und die Vermenschlichung gewisser Gegenstände.<br />

Ecole d’Arts Appliqués, Genf<br />

"Vanessa, Mélissa, …" - Fanny Liberek<br />

Die Pädophilie existiert unglücklicherweise seit Jahrhunderten. Vor zwanzig<br />

Jahren war dieses Thema noch vom Mantel des Schweigens verhüllt. Die missbrauchten<br />

Kinder konnten sich aus Furcht vor Strafmassnahmen oder weil sie<br />

als Lügner abgestempelt würden, weder den Eltern noch anderen Nahestehenden<br />

anvertrauen; sie waren ihrem Schicksal ausgeliefert und zum Schweigen<br />

gezwungen. Diese Arbeit prangert diese erlittenen Notsituationen an und erlaubt<br />

den Besuchern im Gedächtnis zu behalten, was sich ereignete und dass<br />

es sich wiederholen könnte.<br />

Und es gibt noch Clémence Kovaliv, die eine Installation aus Eisbergen<br />

realisiert hat. Sie möchte die LeserInnen nicht mit einem Text beeinflussen,<br />

damit man sich selbst Assoziationen sucht.<br />

Wir gratulieren besonders Ursula vogel, Clemens bautz-ZukanoviÐ und<br />

Fanny Liberek zu ihren ASK-Anerkennungspreisen und wünschen allen einen<br />

guten Sprung in die professionelle <strong>Keramik</strong>welt. man darf ja nicht vergessen,<br />

dass dies erst der Anfang ist.<br />

In diesem Sinne, seid mutig, aktiv und vertraut euch.<br />

Rebecca Maeder ist <strong>Keramik</strong>erin und lebt in der Schweiz.<br />

NovEmbEr / dEZEmbEr 2008 NEUE KERAMIK 53


BÜCHER • BÜCHER • BÜCHER •<br />

„Moderne <strong>Keramik</strong> des 20. Jahrhunderts –<br />

Die Sammlung Hinder/Reimers des Landes Rheinland-<br />

Pfalz“ auf Schloss Villa Ludwigshöhe - Ingrid Vetter<br />

2006 wurde das neue domizil der 1993 vom Land rheinland-Pfalz<br />

übernommenen Sammlung des ehemaligen museums für moderne<br />

<strong>Keramik</strong> deidesheim offiziell vorgestellt.<br />

Im Gewölbekeller von Schloss villa Ludwigshöhe in edenkoben ist<br />

ein depot für die 1.587 objekte umfassende Sammlung moderner<br />

deutscher und internationaler <strong>Keramik</strong> entstanden, das durch schmale<br />

Fensterbänder einen blick auf die vorhandenen Schätze gewährt. die<br />

Website www.keramik-sammlung.de informiert über die aktuellen<br />

Führungstermine im Ausstellungsraum.<br />

zum bestand gehören u.a. objekte von richard bampi, Jan bontjes<br />

van beek, bernard Leach/england, Arno Lehmann, Stephan erdös,<br />

Hubert Griemert, Walter Popp, Ingeborg und bruno Asshoff, ruth<br />

duckworth/USA, der <strong>Keramik</strong>er-dynastie Hohlt, beate Kuhn, Signe<br />

Pistorius-Lehmann, Gilbert Portanier/Frankreich, Klaus Lehmann, Lotte<br />

reimers, Ursula und Karl Scheid, Gotlind und Gerald Weigel, robert<br />

Sturm, dieter Crumbiegel, Antje brüggemann, reinhold rieckmann,<br />

vera und Fritz vehring, Gerd Knäpper/Japan, Thomas naethe und rita<br />

Ternes.<br />

Handelte es sich zu zeiten des „Wander-Galeristen“ Jakob Wilhelm<br />

Hinder überwiegend um Arbeiten führender deutscher <strong>Keramik</strong>er, so<br />

ergänzte Lotte reimers – seine mitarbeiterin seit 1951 – mit ihren<br />

erwerbungen bis 1993 die Sammlung um wichtige beispiele internationaler<br />

<strong>Keramik</strong>er.<br />

nach der Übernahme durch das Land rheinland-Pfalz wurde die Kol-<br />

lektion in ihrer Gesamtheit unter dem Titel „<strong>Keramik</strong> des 20. Jahrhunderts“<br />

1994 im rheinischen Landesmuseum in Trier gezeigt und<br />

anschließend dort eingelagert.<br />

Um weiter auf die museumssammlung aufmerksam zu machen, wurden<br />

1997 fünfundfünfzig ausgesuchte Arbeiten aus dem bestand als<br />

dauerpräsentation in die Abteilung „Kunst des 20. Jahrhunderts“<br />

des Landesmuseums mainz integriert. Außerdem tourte die Themen-<br />

Ausstellung „Aspekte der moderne – zeitgenössische <strong>Keramik</strong> aus der<br />

Sammlung Hinder/reimers“ nach der Auftaktausstellung 1997 auf<br />

dem Hambacher Schloss durch deutsche museen.<br />

Parallel dazu liefen die bemühungen um einen festen Standort für<br />

diese international bedeutende Sammlung.<br />

ende 2007 konnte der Gesamt-bestandskatalog gedruckt werden. In<br />

der umfangreichen Publikation (304 Seiten – Text in deutscher und<br />

englischer Sprache) sind dem Werkverzeichnis mit Abbildungen und<br />

wissenschaftlichen beschreibungen aller 1.587 Arbeiten großformatige<br />

„Porträts“ ausgesuchter objekte vorangestellt. ein markenverzeichnis<br />

in Schwarz-Weiß, Literaturverzeichnis und register komplettieren<br />

den band. der Leser wird auf eine visuelle reise durch die moderne<br />

<strong>Keramik</strong> mitgenommen, auf der sich ihm erschließt, wie Stile und<br />

Strömungen in der bildenden Kunst die Formen und oberflächen der<br />

modernen <strong>Keramik</strong> beeinflussten. zusätzliche biographische Würze<br />

erhält die Publikation durch ein Interview, in dem Lotte reimers<br />

sehr persönlich einblicke gewährt in ihr außergewöhnliches Leben<br />

als Galeristin, Sammlerin und Förderin keramischer Kunst und – nicht<br />

zuletzt – <strong>Keramik</strong>künstlerin.<br />

moderne <strong>Keramik</strong> des 20. Jahrhunderts, bestandskatalog der Sammlung<br />

Hinder/reimers des Landes rheinland-Pfalz<br />

304 Seiten, 21,5 x 28,5 cm, 1.685 Abbildungen in Farbe,<br />

258 Schwarzweiß-Abbildungen und 219 marken-Abbildungen.<br />

Hardcover mit Schutzumschlag. Text in deutsch und englisch.<br />

ISbn 978-3-89790-275-6,erschienen bei ArnoLdSCHe, Stuttgart<br />

E 64.80 sFr 114.00<br />

Ton färben und schöpferisch verarbeiten<br />

Jo Connell<br />

In diesem buch wird gezeigt, wie sich Ton einfärben und als dekor einsetzen lässt.<br />

vorgestellt wird eine vielfalt von methoden, mit denen sich faszinierende oberflächeneffekte<br />

allein mit Ton erzielen lassen, ohne dass eine Glasur notwendig wäre.<br />

"Colouring Clay" zeigt auf, wie man eine geeignete masse findet und mit Farbe in<br />

Form von oxiden oder Farbkörpern vermischt, und wie man mit von natur aus farbigen<br />

massen arbeitet. das Aufbereiten, mischen, Glasieren und brennen wird erläutert,<br />

ebenso das durchführen von Tests und das erzielen wiederholbarer ergebnisse. Auch<br />

eine einführung in die Geschichte der verwendung farbiger massen wird geboten.<br />

Anhand der Werke von Künstlern aus aller Welt werden die aktuellen Ansätze für die<br />

Arbeit mit farbigen massen aufgeführt, von sehr einfachen Herstellungsmethoden zu<br />

den komplizierteren. In diesem buch werden Aufbau- und daumentechniken, Struktureffekte,<br />

Intarsien, Laminieren, Applikationen, Achatware und neriage beschrieben<br />

– alles mit eingefärbten massen. Auch die Herstellung von selbstglasierenden massen<br />

und anderen ungewöhnlichen Tonmassen wird erklärt.<br />

Jo Connell ist professionelle <strong>Keramik</strong>erin und Universitätsdozentin. Ihre Arbeiten mit<br />

farbigen massen sind wohlbekannt und in vielen Publikationen abgebildet. Sie arbeitet<br />

in ihrem Atelier in Leichestershire und bestückt viele Ausstellungen. von ihr erschienen<br />

ist bereits „Keramische oberflächen“. die reihe „Keramische Handbücher“ ist als<br />

einführung in verschiedenste Themen und Techniken in verbindung mit Ton konzipiert.<br />

die bücher wenden sich an Studenten oder berufskeramiker, die in neuen bereichen<br />

experimentieren wollen. Hanusch verlag. Koblenz. September 2008. 95 Seiten, 118<br />

farbige Abbildungen, 23,4 (h) x 15,5 cm (b) Kartoniert. ISbn 978-3-936489-25-5<br />

Bestellen Sie direkt über www.neue-keramik.de oder 02624-948068<br />

E 19.95 sFr. 32.00<br />

2008 © Ingrid vetter, Kunsthistorikerin, betreut auf Schloss villa Ludwigshöhe<br />

(bild oben) die <strong>Keramik</strong>-Sammlung Hinder/reimers des Landes rheinland-Pfalz<br />

54 NEUE KERAMIK november / dezember 2008


BÜCHER • BÜCHER • BÜCHER<br />

neUerSCHeInUnGen bücher<br />

BREnnofEnBau - STEIn fÜR STEIn unD SCHRITT fÜR SCHRITT<br />

Joe Finch<br />

das buch ist eine benutzerfreundliche Anleitung für den bau des eigenen ofens.<br />

es bietet zunächst fundierte Grundlagen, erläutert wesentliche Fragen und gibt<br />

entscheidungshilfen. danach wird der bau von drei verschiedenen ofentypen im detail<br />

erläutert – Stein für Stein und Schritt für Schritt.<br />

diese ofentypen – zum befeuern mit Gas, Öl und Holz – wurden ausgiebig erprobt und<br />

getestet und sind bei führenden <strong>Keramik</strong>ern Großbritanniens im täglichen Gebrauch. der<br />

bau jedes dieser Öfen wird mithilfe von diagrammen und Fotos detailliert dargestellt.<br />

Joe Finch stammt aus einer Töpferfamilie und ist in england ein bekannter <strong>Keramik</strong>er –<br />

sein vater ist ray Finch von der Winchcombe Pottery. Joe lebt in der nähe von Cardigan<br />

in Wales und baut seit 1968 brennöfen. er ist viel gereist und hat <strong>Keramik</strong>- und<br />

brennofenseminare in Südafrika, Australien und Indien sowie beim International Ceramic<br />

Festival in Aberystwyth, Wales, geleitet.<br />

Paperback, 112 Seiten, 206 farbige Abbildungen, Diagramme und Grafiken.<br />

Format 18,5 x 24,5 cm<br />

Bestellen Sie direkt über www.neue-keramik.de oder 02624-948068<br />

E 24.80 sFr 39.50<br />

Lieferbar anfang november<br />

<strong>Keramik</strong> der 50er Jahre<br />

Formen, Farben und dekore – ein Handbuch von Horst Makus<br />

Auch für die <strong>Keramik</strong> galt es, nach dem ende des zweiten Weltkrieges und damit des<br />

„1000jährigen reiches“ und seiner völkisch aufgeblähten Kulturpolitik in den 50er Jahren<br />

einen neuanfang zu finden. experimentierfreude mit neuartigen Formen, abstrakt-expressiven<br />

dekoren und eigenwilligen Glasuren bestimmte das bild sowohl der Studiokeramik als<br />

auch der manufakturware. das lexikalisch gegliederte Werk enthält unzählige neue Informationen<br />

über Künstler und Firmen und ist damit ein unverzichtbares nachschlagewerk für<br />

Liebhaber dieser <strong>Keramik</strong>epoche geworden. Über 800 objektabbildungen und ca. 400 marken<br />

und Signaturen bieten einen breiten Fundus. dabei beschränkt sich der Autor ausschließlich<br />

auf vasen und vasenähnliche objekte aus manufakturherstellung. besonders interessant ist<br />

seine Wiederentdeckung des fast vergessenen bildhauers und <strong>Keramik</strong>ers Anton van eyk, der<br />

in der Gemeinde nettetal am niederrhein völlig zurückgezogen mit seiner Frau, der Textildesignerin<br />

dorothea van eyk, lebte. besondere Kennzeichen der 50er Jahre <strong>Keramik</strong> sind<br />

die Gemmo-Technik, die es ermöglichte, glasiertes Porzellan mit eingeschliffenen dekoren<br />

zu versehen, sowie die asymmetrischen Formen und die stark kontrastierenden Farbkombinationen<br />

wie schwarz-weiß, schwarz-rot oder schwarz-gelb. mitte der 50er Jahre wurde mit<br />

der Sgrafo-Technik des mehrschichten-Porzellans eine weitere neuerung eingeführt. dieses<br />

beeindruckende Spektrum an technisch und material-ästhetisch innovativer <strong>Keramik</strong> auf<br />

einem gestalterisch überraschend hohen niveau kann noch bis zum 21.Dezember 2008<br />

im Kreismuseum Zons (www.kreismuseumzons.de) aus der privaten Sammlung des Autors<br />

bewundert werden. –so Arnoldsche, Stuttgart 2008 E 49.50 sFr<br />

Confrontational Ceramics by Judith S.Schwartz<br />

This ground-breaking book looks at the use of ceramics as a tool for confrontation, where<br />

artists use this ancient and most plastic of media to make provocative commentaries about<br />

the inequities of the human condition. It is a massive overview of the ceramic scene from<br />

this perspective, showcasing representative artists‘ work juxtaposed against their Statements<br />

to provide the contexts for the issues against which they rail. This sumptuous art<br />

book is very much about how ceramic work is used to confront the harshest of realities.<br />

These artists take nothing for granted nor do they accept any condition as merely a fact of<br />

life. Their realities are the universal concerns that constitute the flux within which we all<br />

swim. The book is divided into relevant chapters: War and Politics, the environment, Social<br />

and Human Condition, Gender Issues and Popular Culture. Artists include very well-known,<br />

established makers, both alive and dead, such as Grayson Perry, robert Arneson, richard<br />

notkin and Howard Kottier, as well as introducing many lesser-known artists working in this<br />

area. This glamorous and radical book displays the work of 228 contemporary artists from<br />

30 different countries, including the UK, USA, Greece, Hungary, France, Israel, Canada, norway,<br />

Italy, Germany, The netherlands, Japan, China, Palestine, Sweden and estonia amongst<br />

others, making it truly international. Size 28 x 25 cm. Hardback.<br />

A&C black, London. ISbn: 978 07136 76556 £ 30.00<br />

november / dezember 2008 NEUE KERAMIK 55


GALERIEN<br />

�: Sonderausstellung / special exhibition | V: Eröffnung / vernissage | Fi: Finissage / finissage | � Ausstellungsende / end of the exhibition<br />

Einsendeschluß für die Ausgabe<br />

Januar / Februar 2009:<br />

01. Dezember 2008<br />

Last date for entries: 01 December 2008<br />

Amsterdam<br />

NL-1017 KH<br />

Gallery Carla Koch<br />

Veemkade 500. Detroit Building, 6th floor<br />

T: +31-20-67 37 310 www.carlakoch.nl<br />

ckoch@xs4all.nl O: Sa + So 11 - 18h, *A<br />

�: Morten Löbner Espersen � 16.11.<br />

NL-1017 GE<br />

Galerie De Witte Voet<br />

Kerkstraat 135. T: +31-20-6258412<br />

O: Do-Sa 12-17h, 1. So im Monat 14-17 h*A<br />

NL-1017 JR<br />

European Makers Gallery<br />

Spiegel gracht 2a (souterrain)<br />

T: +31-20-622-3088.<br />

gallery@europeanmakers.nl<br />

www.europeanmakers.nl O: Do - Sa 12 - 17h<br />

Permanent exhibitions with contemporary<br />

European ceramists. Hanna Jarlehed,<br />

Anna Rosenzweig, Beate Andersen,<br />

Kate McBride, Rafaela Pareja, Steen<br />

Kepp, Paolo Staccioli, Nesrin During,<br />

Agnes His, Rafael Perez a.o.<br />

Apeldoorn NL-7313 CJ<br />

Galerie Montana Keramiek<br />

Montanalaan 8. T. +31 55 3550540<br />

info@galerie-montana.nl<br />

www.galerie-montana.nl<br />

O: Fr, Sa + So 13-17h, *A<br />

�: Marga Knaven, Porzellan<br />

02.11.-14.12. V: 02.11., 14h<br />

Bargemon F-83830<br />

Galerie Beddington Fine Art<br />

Les Remparts T: +33-(0)494 766406<br />

contact@beddingtonfineart.com<br />

www.beddingtonfineart.com<br />

Beckum D-59269<br />

Forum <strong>Keramik</strong>. Galerie Irmtraud Stiegler<br />

Lippweg 33 T: +49-(0)2521-28501<br />

O: Di+Do 15-18h *A<br />

�: Renée Reichenbach - <strong>Neue</strong><br />

Arbeiten und Workshop. 07.-30.11.<br />

Berlin D-10997 Kreuzberg<br />

feuer-zeug-keramik<br />

Mariannenstr. 48. T: +49-(0)30-6183723<br />

O: Di-Fr 14-20, Sa 12-16h<br />

post@feuer-zeug-keramik.de<br />

www.feuer-zeug-keramik.de<br />

D-10585<br />

<strong>Keramik</strong>-Museum Berlin. Schustehrusstraße<br />

13. T: +49-(0)177-3212322<br />

F: 030-32102007. O: Sa-Mo 13-17h*A<br />

theis@keramik-museum-berlin.de<br />

www.keramik-museum-berlin.de<br />

�: <strong>Neue</strong>rwerbungen des KMB<br />

01.11.08-26.01.09<br />

D-10585<br />

GALERiE ThEis. am <strong>Keramik</strong>museum<br />

Berlin. Schustehrusstraße 15<br />

T: +49-(0)30-3212322. F: -32102007<br />

O: Di-Sa 14-18h, Mo 17-18h, *A<br />

D-10117<br />

Meissen® Galerie. Charlottenstraße 34<br />

T: +49-(0)30-20458166. F: -20458167<br />

www.meissengalerie.de O: Mo-Fr 11-18h,<br />

Sa 10-15h meissengalerie@aol.com<br />

D-10623<br />

Galerie Workshop. Fasanenstraße 11<br />

T+F: +49-(0)30-3122567 O: Mo-Fr 10.30-<br />

19, Sa 10.30-18h<br />

wohnenundkunst@gmx.de<br />

www.wohnen-und-kunst.de. Ständige<br />

Verkaufspräsentation Glas und <strong>Keramik</strong><br />

D-10117<br />

KUNsTREiCh am Pergamonmuseum<br />

Leela Beate Martiny, Am Kupfergraben 6<br />

T: +49-(0)30-20642781. F:-20642783<br />

O: Mo 12-19h, Di-So 11-19h.<br />

www.kunstreich-berlin.de<br />

kontakt@kunstreich-berlin.de<br />

Bonstetten CH-8906<br />

GG - GALERiE FÜR GEGENWARTsKUNsT<br />

Elfi Bohrer. Im Dorfzentrum Burgwies 2<br />

T: +41-(0)1-7003210. F: -7011027<br />

galerie@ggbohrer.ch www.ggbohrer.ch<br />

O: Di-Fr 14-18, Sa 11-16, So 13-17h*A<br />

�: heinz Göbel & Urs Twellmann -<br />

Malerei, holz-skulpturen.<br />

09.11.-07.12.<br />

Bozen I-39100<br />

Tonhaus. Rauschertorgasse 28<br />

T+F: +39-(0)471-976681<br />

O: Mo-Fr 9-12.30, 15-18, Sa 9-12.30h<br />

info@tonhaus.it<br />

Ständige Präsentation von <strong>Keramik</strong>ern<br />

aus verschiedenen Werkstätten<br />

Bremen D-28195<br />

KERAMIK GALERIE<br />

HILDE HOLSTEIN<br />

Hilde Holstein. Schnoor 5/7<br />

T: +49-(0)421-324885. Wechselnde<br />

Ausstellungen zeitgenössischer <strong>Keramik</strong>,<br />

<strong>Keramik</strong>objekte und Skulpturen<br />

gallerie.holstein@web.de<br />

O: Mo-Fr 11-18, Sa 11-16h<br />

Brescia Bs I-25121<br />

Maurer Zilioli - Contemporary Arts<br />

Via Trieste, 42b<br />

galleria@maurerzilioli.com<br />

www.maurerzilioli.com<br />

T: mobil 0039-331 331 16 81<br />

Brüssel B-1050<br />

Puls Contemporary Ceramics<br />

4,pl. du Châtelain-Kasteleinsplein<br />

T: +32-26 40 26 55. O: Mi-Sa 13-18h<br />

www.pulsceramics.com<br />

�: Gustavo Pérez und Ann Van hoey.<br />

�22.11.<br />

B-1000<br />

design flanders gallery<br />

Kanselarijstraat 19. O: Di-Fr 11-14h,<br />

Sa+So 13-17h. inge.vranken@designflanders.de<br />

www.designvlaanderen.be<br />

Bürgel D-07616<br />

<strong>Keramik</strong>-Museum Bürgel. Am Kirchplatz 2<br />

T: +49-(0)36692-491-41. F: -42<br />

keramikmuseum@stadt-buergel.de<br />

�: Telsche Neubert - zum 70.<br />

Geburtstag �März 09<br />

Carouge-Genève CH-1227<br />

Galerie Marianne Brand<br />

20 rue Ancienne, T/F: +41-(0)22-3013457<br />

www.galeriembrand.ch<br />

galerie-m.brand@genevalink.ch<br />

O: Di-Fr 14-18h, Sa-So 14-17h<br />

Coesfeld D-48653<br />

Kunstverein Münsterland-Coesfeld.<br />

Jakobiwall 1 T: +49-(0)2541-880711.<br />

www.kunstverein-muensterland.de<br />

�: Petra Bittl. 23.11.08 - Januar 09<br />

Courbevoie F-92400<br />

Musée Roybet-Fould 178, Boulevard<br />

Saint Denis T: +33-(0)1-433333073<br />

Darmstadt<br />

D-64291<br />

Galerie KERAMiKUM. Gloria Hasse<br />

Untere Mühlstr. 26.<br />

T+F: +49-(0)6151-37886<br />

www.keramikum.de O: Do-So 15-18h<br />

keramikum@keramikum.de<br />

�: Markus Klausmann und Jochen<br />

Rüth - Gefäße und Objekte<br />

09.11.-29.11. V: 09.11., 11.30h<br />

D-64297<br />

Galerie in der Villenkolonie. Brigitte<br />

Klee. Heidelberger Landstraße 36<br />

T+F: +49-(0)6151-953821<br />

www.galerie-klee.de mail@galerie-klee.de<br />

O: Do-So 15-18h*A<br />

�: <strong>Keramik</strong>: Johannes Peters.<br />

Malerei: sabine Gaiser-Koch.<br />

schmuck: ilka Bruse, Barbara<br />

Weinberger � 09.11.<br />

Deidesheim D-67146<br />

Lotte Reimers Archiv-Atelier-Ausstellung<br />

Stadtmauergasse 17 T. +49 (0)6326-1222,<br />

F -298 www.lottereimers.de<br />

Delft NL-2611 HK<br />

Galerie Terra Delft. Nieuwstraat 7<br />

T: +31-(0)15-2147072 www.terra-delft.nl<br />

O: Di-Fr 11-18, Fr 19-21, Sa 11-17h<br />

Den haag NL-2501 CB<br />

gemeentemuseum. Stadhoulderslaan 41<br />

T: +31-70 3381111.<br />

info@geneentemuseum.nl<br />

Deventer NL-7411 JN<br />

LOEs & REiNiER International Ceramics<br />

Korte Assenstraat 15 T: +31 (0)570-613004<br />

www.loes-reinier.com<br />

Dresden D-01187<br />

Galerie Kunstbahnhof. Tharandter Str.<br />

101-103. T: +49 (0)351-4674761.<br />

www.kunstbahnhof-dresden.de<br />

kunstbahnhof-dresden@gmx.de<br />

Dormagen D-41541<br />

Museum Zons. Schloßstraße 1<br />

T: +49 (0)2133-53020<br />

Dorset GB-DT9 3LU<br />

Alpha house Gallery<br />

South Street, Sherborne<br />

T: +44-(0)1935 - 814 944. F: - 863 932<br />

O: Di-Sa 10 - 17h www.alpha-house.co.uk<br />

artatalpha@aol.com<br />

Düsseldorf D-40213<br />

hetjens-Museum. Schulstrasse 4<br />

T: +49-(0)211-8994210. O: Di-So 11-17,<br />

Mi 11-21h. www.duesseldorf.de/hetjens<br />

�: Zeus, Venus und die Folgen -<br />

Antike Mythen im Wandel der Zeit<br />

�11.01.09<br />

Duingen D-31089<br />

Töpfermuseum Duingen. Töpferstr. 8<br />

T: +49-(0)170-7069219. O:Mi+So 15-17h<br />

www.duingen.de<br />

�: Die schöne Form - Aus der<br />

sammlung Fred Pubanz<br />

�25.01.09<br />

Eckernförde D-24340<br />

Museum Eckernförde. Rathausmarkt 8<br />

T: +49-(0)4351-712547<br />

O: Di-Sa 10-12.30, 14.30-17, So 11-17h<br />

museum-eckernfoerde@gmx.de<br />

Emmendingen D-79312<br />

Galerie im Gartenhof. Dorfstraße 46<br />

T:+49 (0)7641-41324. O:Mo-Fr 16-19h,<br />

Sa+So 11-18h www.galerie-im-gartenhof.de<br />

Eutin D-23701<br />

Ostholstein-Museum. Schlossplatz 1<br />

T: +49-(0)4521-7018-0. O:Di-So 14-17h,<br />

Do bis 19h www.oh-museum.de<br />

M.L. ESpErSEn - Galerie Carla Koch, Amsterdam (nL) BEATriCE vAn rhEEDEn - Stiftung Keramion, Frechen (D)<br />

pETrA BiTTL - Kunstverein Münsterland, Coesfeld (D)


O: Öffnungszeiten / opening time | T: Telefon / Telephone | F: Fax | *A und nach Absprache / and by appointment<br />

Frankfurt/Main D-60594<br />

Museum für Angewandte Kunst, Schaumainkai.<br />

T: +49 (0)69-21234037<br />

D-60439<br />

KUNsT im blauen haus, Am Urselbach 4<br />

T.+49 (0)69-95810593. imblauhaus@<br />

web.de www.imblauhaus.de<br />

O: Fr-So 12-18h *A<br />

�: Ulrike Panhorst, Malerei und Judith<br />

Runge, <strong>Keramik</strong> - Der Moment gilt - The<br />

moment matters � 07.12.<br />

Frechen D-50226<br />

stiftung Keramion - Zentrum für<br />

moderne + historische <strong>Keramik</strong> Frechen<br />

Bonnstr.12. T: +49-(0)2234 - 6976 - 90<br />

F: - 920. O: Di-Fr+So 10-17, Sa 14-17h<br />

info@keramion.de www.keramion.de<br />

�: "Aus holtz, schantzen, Erden und<br />

saltz gebacken" - salzbrand und seine<br />

Materialien � 08.02.09<br />

�: Moderner salzbrand � 23.11.<br />

�: Beatrice van Rheeden<br />

07.12.08 - 08.02.09 V: 07.12., 12 h<br />

Freiburg D-79098<br />

GALERiE FREDERiK BOLLhORsT<br />

Konviktstr. 11 T: +49-(0)761-766 72 78<br />

O: Mo.-Fr.14-19h, Sa 11-16h<br />

www.galerie-bollhorst.de<br />

info@galerie-bollhorst.de<br />

�: Ausstellung Nr.9:<br />

Figürliche <strong>Keramik</strong> von Marianne<br />

Eggimann, Michael Flynn, Nathalie<br />

schnider-Lang, silvia siemes�28.11.<br />

�: Joachim Lambrecht 30.11-31.12.<br />

Gelsenkirchen D-45894<br />

Galerie Jutta idelmann<br />

Cranger Straße 36, T: +49-209-595905<br />

info@idelmann.eu www.idelmann.eu<br />

O: siehe website u. nach Vereinbarung<br />

�: "Brückenschlag"<br />

<strong>Keramik</strong>-/ Porzellan-/ Glas- Design,<br />

studierende der hochschule Niederrhein,<br />

Krefeld 16.11.-21.12.<br />

V: 15.11., 19 h<br />

Fi: 14.12., 15 h<br />

Gees NL-7863 TE<br />

DEhULLU BEELDEN iN GEEs.<br />

Schaapveensweg 16. T: +31-(0)524-<br />

582364. info@beeldeningees.nl<br />

www.beeldeningees.nl O: Mi-So 13-17h<br />

�: Beelden in Gees 2008 herbst<br />

Mit Elt de Boer (NL), henneke Chevalier<br />

(NL), hielkje van Damme (D), Jeanette<br />

van Faassen (NL), iris hamelberg<br />

(D), Anne Kemerink (NL), Thomas König<br />

(D), Maria ten Kortenaar (NL) und<br />

Kitty Korver (NL)�30.11.<br />

Genf CH-1202<br />

Museé Ariana - Museé suisse de la céramique<br />

et du verre<br />

Avenue de la Paix 10. T: +41-(0)2241854-<br />

50 F: - 51. O: Di-So 10-17h<br />

ariana@ville-ge.ch<br />

�: La porcelaine de herend<br />

13.11.08 - 09.03.09 V: 12.11.<br />

Gera D-07545<br />

Museum für Angewandte Kunst im<br />

Ferberschen haus Gera. Greizer Straße 37<br />

O: Di 13-20, Mi+So 10-17h<br />

Giroussens F-81500<br />

MAisON DE LA CERAMiQUE C.G.<br />

Place Lucie Bouniol. T: +33-563416822<br />

www.ceramique.com/MCCG<br />

�: shino �11.01.09<br />

Göttingen D-37075<br />

Galerie Rosenhauer<br />

Konrad-Adenauer-Straße 34<br />

T:+49-(0)551-2052100. F: 0551-25421<br />

www.galerie-rosenhauer.de<br />

O: Mi-Sa 15.30-18.30, So 11.30-13+15-18h<br />

�:Adventsausstellung mit verschiedenen<br />

Künstlern 29.11-21.12.<br />

halle/saale D-06108<br />

Forum für zeitgenössische <strong>Keramik</strong><br />

<strong>Neue</strong> Residenz, Domstr. 5. O: Do-So 15-18, *A<br />

www.forum-fuer-zeitgenoessische-keramik.de<br />

hamburg D-20354<br />

Rosenthal studio-haus<br />

<strong>Neue</strong>r Wall. Poststrasse 2-4<br />

T: +49-(0)40-342466. F:-353526<br />

�: Gruppe 83, � 17.11.<br />

hameln D-31785<br />

<strong>Keramik</strong>galerie Faita. Alte Marktstraße 45<br />

T: +49-(0)5151-959133.<br />

F: -821294 www.faita.kulturserver-nds.de<br />

keramik-galerie-faita@onlinehome.de<br />

O: Di-Fr 10-13 u. 15-18, Sa 10-16h*A<br />

�: Das Prinzip Nüshu. susanne J.<br />

Koch und Barbara hast. 08.-22.11.<br />

hannover D-30175<br />

handwerksforum hannover Berliner<br />

Allee 17. T: +49-(0)511-34859-38, F -88<br />

www.hwk-hannover<br />

O: Di-Fr 11-18, Sa 11-14h<br />

�: 59. Weihnachtsschau:<br />

Kunst - handwerk - Design<br />

29.11.-21.12. (auch sa und so)<br />

heidelberg D-69117<br />

Galerie Marianne heller<br />

Fried rich-Ebert-Anlage 2. Am Stadtgarten<br />

T: +49-(0)6221-619090<br />

info@galerie-heller.de www.galerie-heller.de<br />

O: Di-Fr 11-13 + 14-18h, Sa 11-18<br />

�: 1001 nackt - Theresia hebenstreit<br />

23.11.08 - 16.01.09.<br />

V: 23.11., 11.30 h, Einführung in die<br />

Ausstellung durch die Künstlerin<br />

D-69214<br />

Dr. Dao Droste. Wasserturmstr. 56.<br />

T:+49-(0)6221-765138. StA. von Skulpturen<br />

Bildern und Accessoirs. www.daodroste.de<br />

O: Mi,Do 16-19, Sa 11-14h*A<br />

hochheim D-65239<br />

Galerie im Kelterhaus<br />

Rosemarie Jäger. Wintergasse 13<br />

T: +49-(0)6146-2203. F:-601068<br />

O: Fr 16-18, Sa+So 12-16h*A<br />

hohenberg a.d.Eger D-95691<br />

Porzellanikon hohenberg. Deutsches<br />

Porzellanmuseum Freundschaft 2.<br />

T: +49 (0)9233 7722-01, F:-08<br />

www.porzellanikon.org<br />

info@porzellanikon.org<br />

O: Di-So 10-17h *A<br />

höhr-Grenzhausen D-56203<br />

<strong>Keramik</strong>museum Westerwald<br />

Lindenstr. 13 T: +49-(0)2624-9460-10<br />

F: -120. www.keramikmuseum.de<br />

info@keramikmuseum.de O: Di-So.10-17h<br />

�: Willhelm und Elly Kuch - Klassik in<br />

Form und Farbe.�06.01.2009<br />

�: Titus Lerner - Die Terracotten.<br />

26.10.08 - 06.01.09.<br />

D-56203<br />

KAsiNO – KERAMiKKULTUR<br />

Galerie – Laden – Werkstatt – Café<br />

Kasinostrasse 7, T: +49 2624 94 16 99 0<br />

O: Mo-So 10–18 Uhr www.kultur-kasino.de<br />

Ute Matschke-Maria Meyer-Sandra Nitz-<br />

Nicole Thoss<br />

Laden: Uta Minnich / Stefan Bang<br />

Miriam Limberg / Maja Wlachopulos<br />

Nathalie Schnider-Lang & Peter Lang<br />

Iris Hamelberg / Steffi Herz<br />

�: "Rauchgold" - Christine hitzblech/<br />

Joachim Lambrecht/Martin Mindermann/<br />

Roland summer 09.11.08 - 23.03.09.<br />

D-56203<br />

<strong>Keramik</strong>gruppe Grenzhausen<br />

Brunnenstr. 13, T.+49 (0)2624-5953.<br />

O: sa 08.11. und so 09.11.<br />

V: 08.11., 15 h<br />

�: Werkstattausstellung 2008<br />

Johannesberg D-63867<br />

GALERIE<br />

METZGER<br />

Galerie Metzger. Hauptstr.18<br />

T: +49-(0)6021-460224. O: Mi 15-19<br />

Sa 15-17, So 11-17h, offen nur zu den<br />

Ausstellungen *A www.akene.de<br />

galerie-metzger@gmx.de<br />

�: "Wer hat Angst vor schwarz".<br />

�16.11.<br />

Karlsruhe<br />

D-76185<br />

Galerie Moorea Brock. Rheinstr.13<br />

Karlsruhe-Mühlburg. T: +49-(0)721-551305<br />

F: -551718. O: Mo-Fr 9-20, Sa 9-16h<br />

langer Sa 9-18h<br />

MAriAnnE EGGiMAnn - Galerie Frederik Bollhorst, Freiburg (D) SABinE KrATzEr - Galerie rosenhauer, Göttingen (D) DAS prinzip nüShu - Galerie Faita, hameln (D)<br />

GALERIEN


GALERIEN<br />

D-76185<br />

�: Sonderausstellung / special exhibition | V: Eröffnung / vernissage | Fi: Finissage / finissage | � Ausstellungsende / end of the exhibition<br />

staatliche Majolika Manufaktur<br />

Karlsruhe Gmbh. Ahaweg 6-8<br />

T: +49-(0)721/91237-70. F: -78<br />

www.majolika-karlsruhe.com<br />

staatliche Majolika Manufaktur<br />

Karlsruhe Gmbh<br />

O: Mo-Fr 10-19h und Sa/So 10-16h<br />

�: ART 4 You �07.12.<br />

�: Emil Wachter - Keramische Arbeiten<br />

07.12.08 - 29.03.09<br />

Kellinghusen D-25548<br />

Museum Kellinghusen. Hauptstraße 18<br />

T: +49-(0)4822-3762-10 u.-11. F: -15<br />

O: Do-So 14-17h *A<br />

museum@kellinghusen.de<br />

Köln D-50667<br />

Meissener Porzellan® im Meissen-haus<br />

In der Höhle 4. T: +49(0)221-2585677<br />

koeln@meissen.com www.meissen.com<br />

O: Mo-Fr 10-18, Sa 10-16h<br />

La Borne F-18250 Henrichemont<br />

Centre Creation Céramique de La Borne<br />

T+F: +33-2-48269621 ccclb@wanadoo.fr<br />

�: David Whitehead�24.11.<br />

Lausanne CH-1005<br />

L´artelier céramique, Rue Cité-Derrère 3<br />

T: +41 (0)21 311 25 57, mob. +41 (0)-79<br />

228 47 09 O: Sa-Di 10-17h, Mi-Fr 14-18h<br />

gaby.picci@bluewin.ch<br />

�: Platform 2008 - Diplomanten aus<br />

Vevey, Bern und Genf 01.11.-23.11<br />

V: 01.11., 14 h Eröffnung mit Preisvergabe<br />

der AsK<br />

Le Don du Fel F-12140<br />

Galerie du Don, Le Fel<br />

T: +33-565-541515, F -565-441515<br />

www.poteriedudon.com<br />

contact@poteriedudon.com<br />

�: steen Kepp, Yaku Kudden�16.11.<br />

Leeuwarden NL 8911 DZ<br />

Princessehof. National Museum of Ceramics.<br />

Grote Kerkstraat 11. T: +31-58-2948958.<br />

F: -2948956. museum@princessehof.nl<br />

O: Di-So 11-17h www.princessehof.nl<br />

Leiden NL-2313 KA<br />

Galerie Zone Nieuwstraat 17b<br />

T: +31-(0)715126307. O: Mi-Fr 12-18,<br />

Sa 10-17, So 13-17h www.annikadelfos.nl<br />

Permanent exhibition of members,<br />

ceramic artist Marianne Hensel, Jolanda<br />

Verdegaal and Annica Delfos<br />

Leipzig D-04103<br />

Grassi museum Museum für<br />

Angewandte Kunst Johannsiplatz 5-11<br />

T: +49-(0)341-22 29 100.<br />

www.grassimuseum.de<br />

O: Di-So 10-18, Mi+Do 10-20h<br />

D-04103<br />

<strong>Keramik</strong>galerie terra rossa<br />

Roßplatz 12, T/F +49-(0)341-9904399<br />

O: Mo-Fr 10-18, Sa 11-15h<br />

postbox@terra-rossa-leipzig.de<br />

www.terra-rossa-leipzig.de<br />

�: Budig & Budig - stoffwechsel<br />

� 16.11.<br />

�: 10 Jahre schaufenster der<br />

aktuellen <strong>Keramik</strong> 18.11.08-10.01.09<br />

V: 18.11., 20 h<br />

Lilienthal D-28865<br />

Galerie höftdeich. Höftdeich 7<br />

T+49 (0)4292-819618, F -819625<br />

O: Di-So 11-18h<br />

London GB-W1X 3HB<br />

Galerie Besson. 15 Royal Arcade / 28 Old<br />

Bond Street T: +44 (0)171-491 1706<br />

F: -495 3203 O: Mo-Fr 10-17.30h<br />

www.galeriebesson.co.uk<br />

GB-EC IV 0DN<br />

Barrett Marsden Gallery 17-18 Great<br />

Sutton Street. T: +44-20-733663-96.<br />

F: -733663-91 www.bmgallery.co.uk<br />

O: Di-Fr 11-18h, Sa 11-16h<br />

Ludwigsburg D-71634<br />

studiengalerie der pädagogischen<br />

hochschule. Reuteallee 46<br />

T+49 (0)7141-140-325<br />

O: während des Semesters Mo-Fr 9-17h<br />

�: Thomas Weber - "... hin und her"<br />

� 07.11.<br />

Mainz D-55116<br />

“forum handwerk”.<br />

GALERIE forum. Dagobertstr. 2<br />

T: +49-(0)6131-999247.<br />

galerieforum@web.de www.galerieforum.com<br />

O: Di-Fr 10-19, Sa 10-16h<br />

Margraten NL-6269 VE<br />

Galerie&Atelier Groot Welsden 48<br />

T: +31-43-4582751<br />

F: 4583029. O: Mi, Sa + So 13-17h *A<br />

www.keramiek-grootwelsden.nl<br />

Mettlach D-66693<br />

<strong>Keramik</strong>museum Mettlach<br />

Saaruferstr.1-3. T: +49-(0)6864-811020,<br />

F-812305. O:Mo-Fr 9-18h.Sa/So 9.30-18h<br />

info@keramikmuseum.mettlach.de<br />

Meissen D-01662<br />

Porzellan - Manufaktur Meissen<br />

Talstr. 9. T: +49-(0)3521-468324<br />

O: täglich 9-17h www.meissen.com<br />

Middelfart DK-5500<br />

DANMARKs KERAMiKMUsEUM<br />

Museum of International Ceramic Art-Denmark<br />

Kongebrovej 42. T:+45-64414798<br />

O: Di-So 11-17h. www.grimmerhus.dk<br />

München D-80333<br />

Galerie für Angewandte Kunst<br />

Pacellistraße 6-8. T: +49-(0)89-290147-0<br />

www.kunsthandwerk-bkv.de O: Mo-Sa 10 - 18h<br />

D-80333<br />

Galerie handwerk<br />

der handwerkskammer München<br />

Max-Joseph-Straße 4, Eingang Ottostraße<br />

T: +49-(0)89-5955-84 F:-44<br />

www.hwk-muenchen.de<br />

O: Di, Mi, Fr 10-18, Do 10 - 20, Sa 10-13h<br />

D-80469<br />

Baader strasse 15. Zeitgenössische<br />

Kunst - Gefäss – Objekt - skulptur<br />

T: + 49-(0)89-2021010<br />

O: Mi-Fr 11-13 + 14-18, Sa 11-13h*A<br />

www.b15-wunderle.com<br />

b15-wunderle@t-online.de<br />

�: Bernd Fischer - Faltungen -<br />

Wandobjekte und Plastiken 15.11.-19.12.<br />

Nançay b. Paris F-18330<br />

Galerie Capazza. Grenier de Villâtre<br />

T: +33-48518-022. F: -327<br />

O: Sa, So und Feiertage 9.30-12.30<br />

14.30-19.30h*A<br />

�: Castellane, Lao Paz und "Retour<br />

D´Ateliers" �30.11.<br />

New York City<br />

USA-10019<br />

Garth Clark Gallery. 24 West 57 Street<br />

T: +1-212-246.2205. F: +1-212.489.5168<br />

info@garthclark.com O: Di-Sa 10-18h<br />

Nijmegen NL-6541<br />

KERAMisCh ATELiER TOON ThiJs<br />

Krayenhofflaan 45. T: +31-(0)243778832.<br />

www.toonthijs-keramiek.com info@<br />

toonthijs-keramiek.com<br />

O: Do+Fr 14-17, Sa 10-17h. Permanentstock:<br />

several European ceramists - u.a.<br />

Pedro del Rio (Esp.), Ingrid Jacobsen<br />

(D), Ashref & Sue Hannah (UK)<br />

Neunkirchen/saar D-66578<br />

Galerie des Künstlerkreises. Langenstrich<br />

3. T:+ (0)49-6821-69593. O:Sa 11-15h<br />

Nuenen NL-6571 CJ<br />

Galerie `t Weefhuis. Lucas van<br />

Hauthemlaan 1. T: +31-40-2906630<br />

info@weefhuis.com www.weefhuis.com<br />

O: Fr-So 11-18h<br />

Obermachtal D-89611<br />

Galerie im Petrushof<br />

Maria und Wolfgang Faulhammer<br />

Maiertorweg 12. T.+49 (0)7375-950671<br />

www.galerie-im-petrushof.de<br />

Oensingen CH-470213660<br />

Schachen Galerie. Ruth und Max Künzi<br />

Schachenstraße 21. www.kuenzicons.ch<br />

T.+41 (0)62-396 33 55. F. -396 24 10<br />

O: Do+Fr 18-21, Sa+So 11-16h *A<br />

Ständige Präsentation und Verkauf der<br />

Arbeiten aus der Keramischen Werkstatt<br />

Margaretenhöhe / Young-Jae Lee, Essen<br />

Oranienburg D-16515<br />

Orangerie des schlossparks Oranienburg,<br />

Schlossplatz 1. T +49 (0)3301-6008111 od.<br />

+49 (0)30-84109218<br />

Orgon F-13660<br />

Association Entre Cièl & Terre<br />

Monastère ND de Beauregard T: +33-(0)490<br />

-733481 www.poteriedegea.com<br />

Oronsko Polen-26-505<br />

Galery "Chapel" -<br />

Centre of Polish sculpture<br />

ul. Topolowa 1. T. +48 48 6184516<br />

sekretariat@rzezba-oronsko.pl<br />

www.rzezba-oronsko.pl<br />

Paris F-75006<br />

Galerie hÉLÈNE PORÉE. 1, Rue de l’Odéon<br />

T: +33-1-43541700. F: -43541702<br />

O: Di-Sa 11-19h helene.poree@hotmail.fr<br />

www.galerie-helene-poree.fr<br />

� Claude Champy�08.11.<br />

� Chieko Katsumata. 13.11.-06.12.<br />

Portland USA 97209 OR<br />

Museum of Contemporary Crafts<br />

724 Northwest Davis Street.<br />

T: +1-503.223.2654<br />

www.museumofcontemporarycraft.org<br />

O: Di-So 10-18 h, Do 11-20 h<br />

�: Gertrud & Otto Natzler.�25.01.09<br />

Pully/Lausanne CH 1009<br />

L`Atelier-Galerie Gaia - Claudia von<br />

Boch. Av.S.Reymondin 15. T: +41 (0)78<br />

657 5418. O: Di 14-17.30h, Fr 9-12h<br />

14-17.30h, Sa 11-15h *A<br />

�: Barbara Weibel, Patrice Rouby<br />

histoires de feu 06.11.08 - 24.12.<br />

V: 05.11., 18h<br />

hErEnD porzELLAn - Museé Ariana, Genf (Ch) SiLviA SiEMES - Staatliche Majolika, Karlsruhe (D) W. und E. KuCh - <strong>Keramik</strong>museum Westerwald, höhr-Grenzhausen (D)


O: Öffnungszeiten / opening time | T: Telefon / Telephone | F: Fax | *A und nach Absprache / and by appointment<br />

Rheinsberg D-16831<br />

<strong>Keramik</strong>museum Rheinsberg<br />

Kirchplatz 1 T+F: +49 (0)33931-37631<br />

O: Di-Sa 10-18h, So 12-17h<br />

Regensburg D-93047<br />

ostwestkunst - galerie knyrim<br />

Der deutsche Spezialist für Ostkeramikkunst<br />

Hinter der Pfannenschmiede 3<br />

T:+49-(0)941-55427 info@ostwestkunst.com<br />

www.galerie-knyrim.eu<br />

O: Mi-Fr 15-20h, Sa 11-14h*A<br />

�: Antje scharfe -Nachdenken über<br />

Gefäße und andere Objekte aus Porzellan<br />

und steinzeug �22.11.<br />

�: 1000 ! KunstWerke<br />

Glas/<strong>Keramik</strong>/Papier-und Leinwandarbeiten/Druckkunst<br />

29.11.-24.12.<br />

V: 28.11., 19 h mit Punschfest<br />

Rotterdam NL-3015 CX<br />

Museum Boijmans Van Beuningen<br />

Museumpark 18-20 T: +31-1044.19.400<br />

www.boijmans.nl O: Di-So 11-17h<br />

santa Monika USA CA 90404<br />

Frank Lloyd Gallery<br />

2525 Michigan Ave. B5B.<br />

T: +1-310 264 3866<br />

www.franklooyd.com.org<br />

O: Di-Sa 11-18 h<br />

�: John Mason - ceramic sculptures<br />

�29.11.<br />

sarreguemines F-57200<br />

Musée de la Faience. 15-17 rue Poincaré<br />

T: +33-(0)387-9893-50. F:-28<br />

Musée des Techniques Faiencières 125<br />

av.de la Blies<br />

T: +33-(0)387-9893-50. F:-28 www.sarreguemines-museum.com<br />

�: Thiébaut Chagué - songe D´Argile<br />

�14.12., Auditorium mit dem Künstler<br />

07.12. 15h<br />

schleiz D-07907<br />

kunstwerkstatt<br />

n n ii rr gne gne ii omdes<br />

omdes<br />

ll pp ii dd ekaterina<br />

peitz<br />

Galerie Ekaterina Peitz Dipl.-Designerin<br />

präsentiert Kunstkeramik. Ernst-Thälmann-Straße<br />

4. T: +49 (0)3663-45 05 35<br />

www.Kunst-Peitz.de<br />

Ekaterina_Peitz@web.de<br />

GABriELE hAin - ovo Gallery, Todi (i)<br />

schimmert NL-6333 BG<br />

<strong>Keramik</strong>galerie De Kunstwinkel<br />

Marga van Poecke, Dirk Koene<br />

Hoofstraat 65. Schimmert bei Valkenburg (L.)<br />

T: +31-45-4042206 O: Mi+Sa 12-18h<br />

de.kunstwinkel@planet.nl<br />

selb D-95100<br />

Porzellanikon selb - Europäisches industriemuseum<br />

für Porzellan. Europäisches<br />

Museum für Technische <strong>Keramik</strong>.<br />

Rosenthal Museum. Werner-Schürer-Platz 1<br />

T: +49-(0)9287-9180-00 F: -30<br />

info@porzellanikon.org<br />

www.porzellanikon.org<br />

Porzellanikon hohenberg:<br />

�: Die Kunst der Kalligraphie -<br />

Geheime Botschaften taiwanesischer<br />

Künstler auf Porzellan�09.11.<br />

sint-Kruis (Brugge) B-8310<br />

LeJa Gallery. <strong>Keramik</strong>atelier Yoon-Kyung<br />

Lee, Zilversparrenstraat 23, T: +32-50-36<br />

31 64. www.users.skynet.be/yk.lee<br />

yk.lee@skynet.be<br />

soloturn CH-4500<br />

Kunstforum soloturn<br />

Schaalgasse 9 T: +41-(0)32-6213858<br />

www.kunstforum.cc<br />

O: Do/Fr 15-19 Sa 14-17h<br />

�: heinz Gerber �09.11.<br />

�: "präsent" 21.11.-21.12.<br />

sommerhausen D-97286<br />

Galerie beim „Roten Turm“<br />

Rathausgasse 20 T: +49-(0)9333-489<br />

www.galerie-beim-roten-turm.de<br />

O: Mi-So 14-18h<br />

Ganzjährig <strong>Keramik</strong> im <strong>Keramik</strong>keller<br />

staufen D-79219<br />

<strong>Keramik</strong>museum staufen<br />

Wettelbrunnerstr.3 T: +49-(0)7633-6721<br />

O: Mi-Sa 14-17, So 11-13/ 14-17h<br />

�: Emil Wachter. �30.11.<br />

�: Christine hitzblech �30.11.<br />

sögel D-49751<br />

Emsland Museum-schloss Clemenswerth<br />

T: +49 (0)5952-932325. O: Di-So 10-18h<br />

st-Quentin-la-Poterie F -30700<br />

Galerie TERRA ViVA<br />

5, rue de la Fontaine. T: +33-466-224878<br />

www.terraviva.fr O: Tgl.10-13 + 14.30-19h<br />

�: "Bijou De Createurs" �11.11.<br />

�: simone Perrotte, Claude Dutertre,<br />

Anne Krog Ovrebo �04.01.09<br />

�: "TERRA NOEl" alle sa/so im Dez.<br />

Musée de la Poterie Méditerranéenne<br />

17, rue de la Fontaine. Maison de la Terre<br />

T: +33-466-036586<br />

terres.de.mediterranee@wanadoo.fr<br />

WEiBEL/rouBy - Galerie Gaia, Lausanne (Ch)<br />

Tegelen NL-5932 AG<br />

<strong>Keramik</strong>centrum Tiendschuur Tegelen<br />

Pottenbakkersmuseum. Kasteellaan 8<br />

T: +31-(0)77-3260213. F: - 3260214<br />

O: Di-So 14-17h. www.tiendschuur.net<br />

tiendschuurtegelen@zonnet.nl<br />

Todi (Pg) I-06059<br />

ab OVO Gallery. Via del Forno, 4<br />

T: +39-75 8945526 info@abovogallery.com<br />

www.abovogallery.com<br />

O: Di-So 10.30-13.30 u. 15.30-19.30 h<br />

�: LUCE 3- Gabriele hain, Freia schulze,<br />

Dorothy Feibleman. �02.11.<br />

Treigny F-89520<br />

Association des Potiers créateurs de<br />

Puisaye (APCP) Le Couvent<br />

O: tägl. 14-19h. An Wochenenden und<br />

Feiertagen geschlossen<br />

Tulln A-3430<br />

Galerie flora cum arte (Praskac<br />

Pflanzenland). Praskacstr. 101-108<br />

O: Mo-Fr 8-18, Sa 8-17h.<br />

www.artspectra.at office@artspectra.at<br />

Turin I-10123<br />

Galleria Terre D`Arte.<br />

Via Maria Vittoria 20/A<br />

O: Mo-Sa 10.30-13.15, 16.15-19.30 h<br />

T: +39-011-19503453<br />

info@terredarte.net www.terredarte.net<br />

Velten D-16727<br />

Ofen- und <strong>Keramik</strong>museum Velten<br />

Wilhelmstr. 32. T: +49-(0)3304-31760<br />

F: -505887. www.ofenmuseum-velten.de<br />

info@ofenmuseum-velten.de<br />

O: Di-Fr 11-17, Sa+So 13-17h<br />

Vallauris F-06220<br />

A.i.R. Vallauris. Place Lisnard<br />

1 Boulevard des Deux Vallons<br />

T+F: +33(0)493-646550<br />

www.air-vallauris.org<br />

Villach<br />

A-9500<br />

Galerie Freihausgasse. Freihausgasse<br />

T: +43-(0)4242-2053450. www.villach.at<br />

O: Mo-Fr 10-12.30 + 15-18, Sa 10-12h<br />

A-9500<br />

Galerie Unart - Peter Resch. Kaiser-<br />

Josef-Platz 3. T: +43-(0)4242-28097<br />

www.galerie-unart.at<br />

Wassenaar NL-2242 WHW<br />

Galerie VWBK T: +31- (0)70 514 554<br />

O: Do-So 14-17h<br />

Weiden/Oberpf. D-92637<br />

internationales <strong>Keramik</strong>-Museum<br />

Zweigmuseum der <strong>Neue</strong>n Sammlung<br />

München. Luipoldstrasse 25.<br />

T: +49-(0)961-32030<br />

keramikmuseum@die-neue-sammlung.de<br />

O: Di-So 10-12.30 + 14-16.30h<br />

�: Porzellan aus China �Ende 2008.<br />

Westerstede D-26655<br />

Mühlenbrink 17. T: +49-(0)4488-525391<br />

F: -525392 www.belindaberger.de<br />

O: Sa+So 16-18h*A<br />

Wien A-1180<br />

genussgalerie - kunst & kulinarik.<br />

Gertrudplatz 3<br />

T: +43-1-4090933. F:-1-4090661<br />

www.genussgalerie.at<br />

maggies@genussgalerie.at<br />

O: Mi-Do 14-19, Fr 10-19, Sa 9-14h<br />

A-1180<br />

Galerie Candeias. Gymnasiumstraße 15<br />

T: +43-699-18572244, O: Mo-Sa 16-19h<br />

Wieren D-29568 OT. Emern, Bezirk Lüneburg<br />

GALERIEN<br />

Galerie Drei Eichen. Dr. Else Fricke,<br />

Unter den Eichen 31. T. +49 (0)5825/1346,<br />

F. -831 9079, email fricke.irc@t-online.de<br />

O: Do-So 15-18h<br />

Würzburg D-97070<br />

werkkunstgalerie. Sylvia Uebele<br />

Beim Grafeneckart 2, Rathaus Südflügel<br />

T: +49-(0)931-12189 O: Mo-Fr 10-18 +<br />

Sa 10-15h. www.werkkunstgalerie.de<br />

Zell im Wiesental D-79669<br />

Galerie am Brühl. Lisa Trefzer<br />

Ortsteil Gresgen 29. T+F: 07625-1816<br />

lisa_trefzer@gmx.de O: Sa+So 14-18h*A<br />

Zulte B-9870<br />

Centrum GOED WERK. Moerbeekstraat 86<br />

T: +32-56-60-9805 F: -7935<br />

tania.de.bruycker@pandora.be<br />

www.centrumgoedwerk.be Ö:Sa+So 14-18h<br />

Zürich<br />

CH-8045/8003<br />

Galerie Feuer 111.<br />

Grubenstrasse 27/Zweierestraße 111<br />

T: +41-444634713. www.raku.ch<br />

CH-8006<br />

Galerie Meystre. Catherine Noélle Meystre<br />

Scheuchzerstr. 16. www.galeriemeystre.ch<br />

O: nach Vereinbarung<br />

ThoMAS WEBEr, Studengalerie der pädagogischen hochschule, Ludwigsburg


KerAmIK & reISen<br />

KaPPaDOKIEN<br />

Töpferhöhlen am Roten Fluss<br />

Susanne Oberheu<br />

Abseits der Straße bestimmt der Gesang<br />

der vögel die Akustik: Askdere – Liebestal<br />

– nennen die bewohner Kappadokiens<br />

diese Schlucht und die Assoziation wird einem<br />

augenblicklich klar: bis zu 30 m hoch<br />

ist mancher überdimensionale Phallus aus<br />

Stein, den der Liebe Gott oder die natur hier<br />

einen neben dem anderen erschaffen hat,<br />

umschwirrt von vögeln und umrankt von<br />

Wein; ein paradiesisches „Liebestal“.<br />

nur wenige Kilometer entfernt liegt der<br />

Töpferort Avanos. Seit Generationen bestimmt<br />

das Töpferhandwerk das Leben seiner<br />

bewohner. Wir sind eine kleine reisegruppe:<br />

Töpfer und Hobbytöpfer wollen Kappadokien<br />

kennenlernen und vor allem das unter deutschen<br />

Töpfern noch völlig unbekannte Töpferzentrum<br />

Avanos.<br />

(Siehe www.kappadokya-travel.com)<br />

dort treffen wir auf einen dieser zahlreichen<br />

virtuosen an der Töpferscheibe, umringt<br />

von einer busladung lärmender Japaner.<br />

Kraftvoll und doch elegant zentriert er seinen<br />

Klumpen Ton,<br />

drückt ihn zur mitte zusammen und zwischen<br />

seinen Händen erwächst eine Art Kegel,<br />

den wir in steinerner Form erst vor ein<br />

paar Stunden im Liebestal bestaunt hatten.<br />

Wir versuchen dem touristischen Spektakel<br />

zu entkommen und entdecken eine<br />

kleine Werkstatt ganz abseits. Hier wird<br />

nicht gedreht, hier drängen sich keine zuschauerhorden<br />

durch das Atelier. erdogan<br />

Gülec steht vor einer riesigen Holztafel und<br />

modelliert Unmengen von Ton zu einem relief.<br />

Leise anatolische Gitarrenmusik schwebt<br />

durch den raum und vermischt sich mit dem<br />

duft dampfenden Tees und irdenen Tones. er<br />

hat wieder einen neuen Auftrag erhalten.<br />

vor ihm liegt aufgeschlagen ein buch über<br />

Hethitische Archäologie, das ein altes relief<br />

aus Hatuscha zeigt, der Hethiterhauptstadt<br />

nördlich von Kappadokien. Im maßstab 1:1<br />

hat ein Hotelier aus Istanbul diese Kopie zur<br />

verschönerung seiner rezeption bestellt.<br />

erdogan war einer der ersten hier in Avanos,<br />

die mit der Herstellung großflächiger Wandreliefs<br />

nach his-<br />

torischem vorbild begannen. mittlerweile ist<br />

sein name in der ganzen Türkei bekannt, nur<br />

Touristen verirren sich selten in sein altes<br />

Tuffsteinhaus oberhalb der Altstadt.<br />

man weiß, dass bereits die Hethiter etwa<br />

1500 v.Chr. am roten Fluss siedelten und<br />

aus dessen tonhaltigen Ablagerungen hochwertige<br />

Töpferwaren herstellten. noch heute<br />

gelten die komplizierten Schnabelkannen<br />

aus jener zeit zu den schwierigsten drehformen<br />

des Töpferhandwerkes. Seit über 3000<br />

Jahren werden in den Höhlen und Tuffsteinhäusern<br />

entlang des Flusses diese Kenntnisse<br />

und Fähigkeiten des Töpferns von einer<br />

Generation an die nächste weitergegeben.<br />

noch vor 20 Jahren gab es in Avanos über<br />

300 Töpferfamilien, in denen jeder männliche<br />

nachkomme das Handwerk lernen musste.<br />

die industrielle Fertigung hat viele Familien<br />

arbeitslos gemacht und so findet man<br />

heute noch einige hundert Töpfer, die mehr<br />

schlecht als recht ihren Lebensunterhalt<br />

mit Gebrauchskeramik oder Souvenirs für<br />

den Tourismus verdienen. Aus einigen Töp-<br />

60 NEUE KERAMIK november / dezember 2008


fern sind aber auch inzwischen international anerkannte<br />

Künstler geworden und sogar ausländische <strong>Keramik</strong>er<br />

haben sich in einigen dieser Höhlen niedergelassen: da<br />

arbeiten marokkanische, japanische und türkische Töpfer<br />

Seite an Seite. Weltweit bestehen verbindungen zu anderen<br />

Töpfereien und Kunstkeramikern, ganz besonders<br />

auch nach Frankreich und Kanada.<br />

Kappadokien ist bekannt durch seine einmalige vulkanlandschaft.<br />

1,7 millionen besucher zählte man 2007.<br />

Allerdings kamen die meisten nur kurz auf eine Stippvisite<br />

von der Küste herauf gefahren, ohne zu wissen in<br />

was für eine Wunderwelt sie da gerieten. Gäste, die sich<br />

längerfristig für dieses Unesco Weltkultur- und naturerbe<br />

interessierten, blieben dabei in der minderzahl. dass<br />

sich in Kappadokien ein traditionsreiches Töpferzentrum<br />

befindet, das in europa seinesgleichen sucht, blieb unter<br />

Töpfern ein Insidertipp und dem normalen Touristen völlig<br />

unbekannt.<br />

vulkane schütteten vor geologisch noch nicht einmal<br />

langer zeit gesehen, etwa 1 million Jahre, eine gigantische<br />

Tuffsteinschicht über Kappadokien auf. An den<br />

rändern dieser Schichten fraßen sich der aus ostanatolien<br />

kommende größte Fluss Kleinasiens, Kizilirmak, der<br />

rote Fluss, und andere kleinere rinnsale in das lockere<br />

Gestein hinein und formten eine der skurrilsten Landschaften<br />

der erde. der Tuff ist porös, leicht zu behauen<br />

und er schützt vor Kälte und Hitze. das nutzten schon<br />

die Hethiter und bauten sich komfortable Wohnhöhlen.<br />

Ganze unterirdische Städte entstanden später für tausende<br />

von menschen. die ersten Christen vor 2000 Jahren<br />

liebten die Abgeschiedenheit Kappadokiens und kratzten<br />

verzweigte Klosteranlagen und Hunderte von Kirchen in<br />

die bizarren Felsformationen. Und sie schmückten ihre<br />

heiligen Stätten mit wertvollen byzantinischen Fresken,<br />

die in der dunkelheit der Höhlen für 1000 Jahre vergessen<br />

waren, an Farbenpracht kaum eingebüßt haben und<br />

heute Weltkulturerbe sind.<br />

ABBILDUNGEN -<br />

linke Seite oben - "<strong>Keramik</strong>kopf"<br />

unten - "Hethitische Ringvasen"<br />

rechte Seite oben v.l.n.r - der Meister beim Drehen<br />

mitte<br />

- Meister und Sohn<br />

-"Kappadokische Töpferkunst"<br />

unten erste Reihe v.l.n.r.<br />

- Töpferei für Touristen im Zentrum von Avanos<br />

- Brennofen mit Töpfen<br />

- Keramisches Wandrelief mit kappadokischem Motiv<br />

zweite Reihe v.l.n.r.<br />

- Orientalischen Lampen<br />

- <strong>Keramik</strong>-Atelier Innenhof<br />

- Eingang in eine unterirdische Töpferhöhle im Zentrum<br />

von Avanos<br />

KAPPAdoKIen KerAmIK & reISen<br />

november / dezember 2008 NEUE KERAMIK 61


KerAmIK & reISen<br />

erdogan bringt uns zu der Werkstatt seines<br />

Freundes Harkan. Wieder stehen wir<br />

in einer der kühlen Höhlen und hier<br />

finden wir ausreichend Gelegenheit,<br />

uns in aller ruhe die traditionelle<br />

Töpferscheibe anzusehen. Wie schon<br />

zu Urzeiten ist das Schwungrad im<br />

boden verankert. darauf sind mit<br />

Ton verklebte <strong>Keramik</strong>röhren zu einer<br />

Welle übereinander montiert, welche<br />

den Scheibenkopf auf Arbeitshöhe<br />

bringen. dieser hat einen maximalen<br />

durchmesser von 15 cm und besteht<br />

vieler orts immer noch aus einem<br />

flachen Stein, der mit Ton einfach an die<br />

Welle geklebt wird; eine mehr als wackelige<br />

Angelegenheit, was äußerstes Feingefühl<br />

erfordert.<br />

der erste Freiwillige aus unserer Gruppe<br />

wagt sich an die ungewohnte Konstruktion<br />

heran. er setzt sich breitbeinig dahinter<br />

auf eine bank, tritt das Schwungrad mit dem<br />

Fuß an, erst zaghaft, dann kräftiger tretend.<br />

Schließlich verliert er so mit den beinen<br />

wedelnd und ohne Halt das Gleichgewicht<br />

und das Schwungrad sofort an Schwung.<br />

Schmunzelnd greift Harkan dem Aspiranten<br />

unter die Arme, bzw. ersetzt ihm die beine,<br />

indem er die wacklige maschinerie mit ge-<br />

zielten Tritten auf Touren bringt. der Kopf<br />

macht dabei beängstigende Schlenker und<br />

das zentrieren, zumindest für den Ungeübten<br />

zu einem Glücksspiel mit zweifelhaftem<br />

Ausgang. Harkan will uns zeigen, dass<br />

das doch gar nicht so schwierig ist und<br />

dreht in minutenschnelle eine komplette<br />

Teekanne mit Griff, Tülle und<br />

deckel und setzt alles noch feucht<br />

zusammen – „Fertig!“, grinst er.<br />

Auch ohne „Phallusnummer“ beim<br />

zentrieren ist das staunende Publikum<br />

begeistert. das war auch<br />

der Sinn der Übung und die<br />

frisch gedrehte Teekanne landet<br />

zum entsetzen der Touristen im<br />

Schlickereimer.<br />

„Hier in weniger exponierter<br />

Lage laufe das Geschäft nicht so gut“,<br />

klagt uns der meister sein Leid. das eigentliche<br />

Geschäft, von dem er und sein<br />

bruder leben können, spielt sich vor den Toren<br />

der Stadt ab. dort will er uns dann morgen<br />

hinführen.<br />

Als wir morgens um neun Uhr im "Gewerbegebiet"<br />

von Avanos ankommen, hat<br />

die Sonne schon wieder ihre volle Kraft erreicht.<br />

die Luft ist staubig, und während ein<br />

mit Töpfen beladener Lastwagen die Piste<br />

zwischen trostlosen betonhütten entlang<br />

rast, gehen wir, mund und nase zuhaltend<br />

in deckung. Harkan führt uns in eine dieser<br />

wenig romantischen zweckbauten. nur<br />

62 NEUE KERAMIK november / dezember 2008


ein paar nackte Glühbirnen sorgen für eine<br />

mangelhafte Innenbeleuchtung. Hier drehen<br />

muskel bepackte und Ton verschmierte<br />

männer die großen, und aus mehreren Teilen<br />

bestehenden klassischen anatolischen vorratsbehälter<br />

im Akkord. Trotz des schmalen<br />

Fußes sind einige bis zu eineinhalb meter<br />

hoch. Keine Stelle in diesem raum, die nicht<br />

mit Tonspritzern überdeckt ist. Ständig müssen<br />

wir den Arbeitern auf den engen Gängen<br />

ausweichen, die mal wieder einen dieser<br />

gigantischen Töpfe auf kleinen rollwägen<br />

nach draußen in die anatolische Sommerhitze<br />

schleppen, bei 20% Luftfeuchtigkeit<br />

ist eine Trockenkammer überflüssig. Harkan<br />

zeigt stolz auf einen Überseecontainer, der<br />

vor der Werkstatt steht. Was hier produziert<br />

wird, erklärt er uns, geht in alle Welt hinaus.<br />

ABBILDUNGEN -<br />

linke Seite oben v.l.n.r.<br />

- Mehmet dreht und formt eine Hethitervase<br />

mitte - Hethitische Sonne - Hethitisches Spiel<br />

unten v.l.n.r.<br />

- "Hethitisches Motiv als Wandrelief"<br />

- "Hethitische Votiv-Stiere "<br />

- "Wandrelief von Erdogan Gülec"<br />

rechte Seite oben<br />

- "Raku-<strong>Keramik</strong><br />

unten v.l.n.r.<br />

- Vorbereitung eines klassischen Mosaiks<br />

als Wandrelief von Erdogan Gülec<br />

- "Moderne Vasen"<br />

- "Fuß einer Tischlampe"<br />

diese historischen vorratsbehälter kauft kein<br />

mensch mehr in der Türkei, aber woanders<br />

seien seine Waren als Garten- oder Hausdekorationen<br />

sehr gefragt. Wir sollen am Abend<br />

wieder kommen und dann könnten wir beim<br />

brennen in einem der haushohen Öfen zuschauen.<br />

es ist schon dunkel, als wir den ort des<br />

Geschehens erreichen. Auch erdogan ist da<br />

und hat zur Feier des Tages eine Flasche<br />

Löwenmilch, den allseits beliebten raki,<br />

mitgebracht. vor dem ofen arbeitet Harkans<br />

bruder im wahrsten Sinne des Wortes im<br />

Schweiße seines Angesichts: nur einen meter<br />

von der Feuersbrunst im Innern entfernt<br />

hockt mehmet mit tief ins Gesicht gezogener<br />

Schirmmütze und füttert im Sekundentakt<br />

die Flammen mit Strohhäcksel, das schon in<br />

der Luft verglüht. ein Helfer<br />

sorgt mit seiner Forke dafür,<br />

dass immer genug material<br />

griffbereit um mehmet herumliegt;<br />

fast versinkt er im<br />

weichen Stroh. Schließlich<br />

gibt Harkans bruder einen<br />

Hinweis, dass er abgelöst<br />

werden will. Als er sich zu<br />

uns auf den boden setzt,<br />

unterscheidet sich seine Gesichtsfarbe<br />

nicht sonderlich<br />

vom Glanze der ofenglut;<br />

nur die Stirn blieb durch die<br />

mütze unbeschadet. der aus<br />

Tuffsteinquadern gemauerte<br />

ofen hat einen Grundriss<br />

von etwa 4 x 4m. Im erdgeschoss<br />

wird das Feuer geschürt<br />

und im obergeschoss<br />

KAPPAdoKIen KerAmIK & reISen<br />

liegen die getrockneten und nicht glasierten<br />

Töpfe scheinbar wild durcheinander, aber mit<br />

System, wie man uns versichert. Immer wieder<br />

gibt der meister zeichen und dann wird das<br />

offene dach des ofens mithilfe von blechen,<br />

Pappen und sogar Tierfellen zu- und wieder<br />

aufgedeckt. einen Abzug gibt es nicht, die<br />

rauchgase werden durch die Töpfe hindurch<br />

nach oben geleitet. Schließlich bittet mehmet<br />

um ruhe und eine erwartungsvolle Stille<br />

umgibt den leise knisternden ofen. Plötzlich<br />

knackt es fürchterlich aus dem Innern. Wir<br />

zucken zusammen, aber der meister beruhigt<br />

uns. „Ganz normaler Ausschuss“ sagt erdogan.<br />

In dieser nacht sollte uns noch so manch unangenehmes<br />

Knacken zusammenfahren lassen.<br />

nach vielen Stunden Arbeit lassen sich<br />

alle erschöpft ins noch übrige Stroh fallen.<br />

erdogan bereitet über einer Schaufel Glut<br />

einige leckere Lammspieße zu, dazu gibt es<br />

brot, Salat und natürlich Löwenmilch, die uns<br />

später ein wenig Katzenjammer bereitet. Als<br />

wir gehen, kommt die Sonne bereits glutrot<br />

über die kappadokischen berge und ausgeschlafene<br />

nachbarinnen bringen schwatzend<br />

einige Krüge, um die restglut für heißes Wasser<br />

zu nutzen.<br />

Am nachmittag wollen wir noch einmal in<br />

die Stille des Liebestals, mit seinem vogelgezwitscher<br />

und seiner unverwechselbaren<br />

Felsformen, die eigentlich ganz unverfänglich<br />

„Feenkamine“ heißen, weil die Kappadokier<br />

sie für Schornsteine einer unterirdischen<br />

Geisterwelt hielten. nur die Töpfer aus Avanos<br />

wussten es schon immer besser!<br />

Susanne Oberheu ist <strong>Keramik</strong>erin, Autorin und<br />

Reiseleiterin.<br />

Infos über Kappadokien:<br />

Geografische Lage: Kappadokien liegt inmitten der anatolischen Hochebene im Herzen<br />

der Türkei auf einer Höhe von durchschnittlich 1000 meter. die nächste Großstadt,<br />

Kayseri, liegt 60 km entfernt.<br />

Anreise: Türkisch Airlines fliegt von mehreren deutschen Städten aus über Istanbul nach<br />

Kayseri.<br />

Literatur: „Kappadokien – ein reiseführer durch das Land der Feenkamine und Felsenburgen“<br />

ISbn: 978-3-8334-8086-7 bod-verlag 05/2007<br />

Reiseanbieter: Kappadokya Travel - ricklinger Str. 44, d – 31535 neustadt<br />

reiseleiterin und Töpferin Susanne oberheu bietet 10-tägige Wander- und rundreisen im<br />

zusammenhang mit Töpferkursen vor ort an:<br />

Tel. +49 (0)157-71 42 0162<br />

www.kappadokya-travel.com email: Avanos@gmx.de<br />

november / dezember 2008 NEUE KERAMIK 63


WISSEN & KÖNNEN<br />

REDUKTIONSVERSUCHE<br />

UM EINEN KUPFERLÜSTER ZU ERZIELEN<br />

Peter Wollwage<br />

Gelegentlich treten beim Reduzieren mit<br />

Holzkohle schwarze, unansehnliche, und<br />

fleckige Oberflächen auf. Nach meinen Versuchen<br />

wird das durch eine zu hohe Temperatur,<br />

also über 700°C, beziehungsweise durch einen<br />

direkten Kontakt mit der Kohle verursacht.<br />

Das kann man vermeiden, wenn man nur<br />

die Innenwände der Kapsel, in der reduziert<br />

werden soll, mit einer Holzkohlepaste bestreicht,<br />

die Teile so einsetzt, dass die Glasur<br />

nicht die Wand berührt und dann bei maximal<br />

700°C, etwa 20 bis 30 Minuten die Temperatur<br />

hält. Wenn bei borhaltigen Glasuren dennoch<br />

unschöne Oberflächen und Bläschen in<br />

der Glasur entstehen, sollte man bei weniger<br />

als 700°C reduzieren.<br />

Damit schöne lüsterartig glänzende Oberflächen<br />

entstehen, kann eine alkalireiche,<br />

borarme oder borfreie Glasur empfohlen werden,<br />

die bei 1200°C gebrannt wird. Zum Reduzieren<br />

sollte man wieder eine Kapsel verwenden,<br />

deren Wände mit Holzkohlepaste dick<br />

bestrichen ist und unter 700°C reduzieren.<br />

Die Holzkohlepaste wird aus pulverisierter<br />

Holzkohle, Wasser und etwas Bentone EW hergestellt.<br />

Zur Herstellung der Paste verwende<br />

ich einen alten, hochtourigen elektrischen<br />

Haushalt-Mixer. Damit wird die Holzkohle fein<br />

E30/7 mit 4% CuO mit 2% CuO mit 1% CuO mit 0,5% CuO<br />

nach dem Brand bei 1230°C<br />

Die gleiche Serie mit 4%CuO mit 2% CuO mit 1% CuO mit 0,5% CuO<br />

nach dem Kapselbrand bei 700°C 30 Min. Haltezeit. Kapsel war wie oben beschrieben präpariert.<br />

Versuchs-Nr. E30/7 Versuchs-Nr. E31/3<br />

Gewichtsangaben Gewichtsangaben<br />

Fritte R&S 2120 70 50<br />

Fritte R&S 3158 ----- 30<br />

Quarzmehl 12 -----<br />

Kaolin 15 16<br />

SnO 2 2 2<br />

CuO 1 (bis 2%) 2<br />

Binder CMC 1 1<br />

Bentone EW 0,5 0,5<br />

Summe 101,5 101,5<br />

verteilt und vor allem das Bentone EW. Bentone<br />

EW ist ein Präparat aus Montmorillonit,<br />

das seine Wirkung erst durch hohe Scherkräfte<br />

beim Mischen entwickelt.<br />

Bei den meisten Glasuren, die ich verwendet<br />

habe, hat ein Zusatz von Soda zur Holzkohlepaste<br />

oder einfach eingestreut in die<br />

Kapsel, eine schönere Oberfläche der Glasuren<br />

gebracht. Soda (Na 2 ·CO 3 , Natriumcarbonat)<br />

ergibt in der geschlossenen Kapsel vermutlich<br />

einen leichten Dampf von Natriumoxid, welcher<br />

einen gleichmässigeren Kupferlüster auf<br />

der Glasuroberfläche erzeugt.<br />

Oft entsteht auf der Oberfläche bei der<br />

Reduktion ein matt-bräunlicher Belag. Dieser<br />

kann mit einem feinen Abrasiv-Schwamm<br />

(Haushalt oder Handwerksartikel) nass abgerieben<br />

werden.<br />

Welchen Einfluss die Zusammensetzung<br />

der reduzierenden Atmosphäre hat, möchte<br />

ich mit dem oben abgebildeten Versuch zeigen:<br />

Das linke Gefäss wurde wie schon beschrieben<br />

ohne Zusatz von Soda zur Reduktionskohle<br />

bei 700°C mit 20 Minuten Haltezeit reduziert.<br />

Das rechte Gefäss wurde bei gleichen<br />

Bedingungen in einer Kapsel mit einem Zusatz<br />

von Soda zur Reduktionskohle reduziert.<br />

Die Glasur beider Gefässe hatte die Zusammensetzung<br />

E22/9.<br />

Zusammensetzung in Mol%<br />

Oxide: Na 2 O CaO B 2 O 3 Al 2 O 3 SiO 2 SnO 2 CuO<br />

E30/7 20.11 5.0 ---- 5.0 68.0 0.86 0.81<br />

E31/3 17.06 4.69 10.25 5.35 60.11 0.88 1.66<br />

64 NEUE KERAMIK NOVEMBER / DEZEMBER 2008


ABBILDUNG rechts -<br />

Das linke Gefäss wurde bei 700°C, das mittlere bei 650°C<br />

und das rechte bei 600°C jeweils mit 20 Minuten Haltezeit<br />

reduziert. Was man auf den Bildern nicht gut erkennen<br />

kann ist, dass bei 600°C ein paar der dünneren Glasurzonen<br />

noch grün sind. Als optimal kann man in diesem Versuch<br />

650°C mit 20 Minuten Haltezeit ansehen. Glasur E22/9.<br />

ABBILDUNG Mitte -<br />

Ein gut und gleichmässig ausgeprägter Kupferspiegel mag<br />

für manchen Betrachter nicht als ästhetisch „schön“ angesehen<br />

werden. Daher sei noch eine Möglichkeit gezeigt,<br />

bei der die Reduktion bei 20’ 650°C nur teilweise stattfand.<br />

Diese Effekte genau zu reproduzieren ist jedoch sehr<br />

schwierig. Glasur E30/7.<br />

Jede Glasur hat eine optimale Temperatur<br />

für die Reduktion. Diese Temperatur und die<br />

Haltezeit sind jeweils empirisch heraus zu<br />

finden.<br />

Zusammenfassung:<br />

Die Glasurzusammensetzung ist für das<br />

Reduktionsergebnis ausschlaggebend. Stark<br />

borhaltige Glasuren ergeben praktisch keinen<br />

Lüster, sondern „nur“ eine rote Glasur. Der<br />

Lüster scheint durch die Wirkung des Kohlenmonoxids<br />

zustande zu kommen. Ein Kontakt,<br />

auch schon die Berührung oder ein zu kleiner<br />

Abstand von der Kohle verhindert die Bildung<br />

eines gleichmässigen Glanzes. Die Reproduzierbarkeit<br />

der Ergebnisse kann je nach<br />

Position des glasierten Teiles in der Kapsel<br />

beeinträchtigt sein. Die optimale Reduktionstemperatur<br />

liegt je nach Glasur und Brandführung<br />

zwischen 600° und 700°C und muss bei<br />

jeder Glasur empirisch ermittelt werden.<br />

Jedem, der Interesse an diesen Versuchen<br />

hat, möchte ich zu eigenen Experimenten<br />

raten, weil neben der wichtigen aber reproduzierbaren<br />

Glasurzusammensetzung und des<br />

Scherbens der Temperaturverlauf im Ofen je<br />

nach Grösse und Bestückung anders ist. Die<br />

besten Ergebnisse bekam ich auf einem Porzellanton.<br />

Mit diesen Versuchen hoffe ich, all<br />

jenen zu helfen, die sich die vielen Versuche<br />

nicht leisten können, die es braucht, um an<br />

ein einfaches und machbares Rezept zu kommen.<br />

Denn bei Experimenten gibt es neben<br />

den brauchbaren Ergebnissen doch überwiegend<br />

unbrauchbare Ergebnisse, wie das Bild<br />

(rechts) meiner Experimentsammlung zur Erreichung<br />

des Kupferslüsters zeigt.<br />

PETER WOLLWAGE<br />

WISSEN & KÖNNEN<br />

NOVEMBER / DEZEMBER 2008 NEUE KERAMIK 65


WISSEN & KÖNNEN<br />

RAKU - meine Faszination ohne Ende!<br />

Teil 3: Der Raku-Brand - die Faszination der thermischen Verwandlung<br />

Der <strong>Keramik</strong>er und Dozent Georg Krüger aus dem nördlichen Elsass<br />

gibt seine Erfahrungen an die Leser der NK weiter<br />

zuerst eine Korrektur der ersten zwei berichte.<br />

Es ist mir schlicht und einfach<br />

ein Tipfehler beim Übertragen des Glasurrezeptes<br />

passiert: die Fritte d 90158 wurde von<br />

mir mit d 90157 angegeben. diese Fritte gibt<br />

es aber nicht auf dem markt. Tut mir leid! Ich<br />

bitte um Korrektur des rezeptes.<br />

Einige Leser und viele Kursteilnehmer haben<br />

aufgrund der berichte eine menge Fragen<br />

gestellt. die Fragen geben aber auch immer<br />

Hinweise über die Sachfragen, über die ich<br />

noch berichten sollte. So zeigt sich, dass der<br />

brand und die brennführung eines rakubrandes<br />

durchaus noch einen bericht wert sind.<br />

Im Elektroofen wird die brennführung durch<br />

die Steuerung kontrolliert. Im Prinzip ist es<br />

auch möglich raku im Elektroofen zu brennen,<br />

wenn die voraussetzungen stimmen. Hier ist<br />

vor allem auf die Sicherheit zu achten!<br />

In Gasöfen, vor allem in denen, die im<br />

raku verwandt werden, wird im Normalfall die<br />

Steuerung per Hand betrieben. deshalb sind<br />

einige wichtige Steuerelemente zu beachten,<br />

die einen rakubrand erfolgreich werden lassen.<br />

bei der Erzeugung von Wärme in einem<br />

brennofen mit Primärbrennstoffen ist immer<br />

die Luftzufuhr und das verhältnis der Abgasabgabe<br />

zu beachten! So sollte der Gasofen<br />

folgende voraussetzungen haben: keramischer<br />

brenner mit Sicherheitseinrichtung und Nadelventil<br />

zur Feinregulierung des Gasdrucks,<br />

ein Abgaskanal, der mindestens ein drittel<br />

größer ist als die Öffnung, durch die das Gas<br />

einströmt, mit keramischen Platten, um die<br />

Öffnung dem Gasdruck anzupassen und einen<br />

Sicherheitsventil<br />

Manometer<br />

Temperaturfühler mit Anzeige. Wenn diese voraussetzungen<br />

gegeben sind, ist das brennen<br />

nicht schwer. bevor man den brand startet,<br />

sollte man immer im ofen nachschauen, ob<br />

der besatz so aufgebaut wurde, dass dem Fluss<br />

der brenngase genug Platz bleibt, um zum Abgaskanal<br />

oder zur Abgasöffnung zu kommen.<br />

Hier kann man leider nur diesen allgemeinen<br />

Tipp geben, da besatz und ofentypen wie<br />

auch die brenner sehr unterschiedlich sein<br />

können.<br />

beim brennen in neutraler brennatmosphäre<br />

geht man am besten so vor: in der Anheizphase<br />

sollte der Temperaturanstieg beim<br />

Glattbrand nicht über 200°C pro Stunde (bis<br />

400°C) betragen, damit die <strong>Keramik</strong> trocknen<br />

kann und sich der Temperatur anpasst. von<br />

400°C an kann der Gasdruck entsprechend<br />

dem druck erhöht werden, der für den brenner<br />

vorgesehen ist. diesen erfährt man beim<br />

Lieferanten oder Produzenten. die meisten<br />

brenner können mit einem druck von 100 bis<br />

300 mmbar betrieben werden. mehr als 300°C<br />

pro Stunde heize ich die Öfen nicht auf, da<br />

so die Qualität des Ausschmelzprozesses wesentlich<br />

besser ist (siehe bericht 2). Ab 750°C<br />

fängt man an seinen ofen kennen zu lernen.<br />

bei dieser Temperatur oder eventuell erst bei<br />

800°C (unterzügige Öfen, da der umgeleitete<br />

Abgaskanal die Abgase kühlt) entzündet sich<br />

das überschüssige, nicht im ofen verbrannte<br />

Gas und zeigt an der Abgasöffnung eine<br />

Flamme, die je nach menge, Temperatur und<br />

ofeninhalt zwischen den Farben orange-rot,<br />

grün-blau oder blau variieren kann.<br />

Nadelventil<br />

Nun kann man ausprobieren: 1. wie weit<br />

muss der Abgaskanal geöffnet werden, damit<br />

die Flamme erlischt? 2. Wie hoch ist der Gasdruck<br />

auf dem manometer und wie viel Grad<br />

pro Stunde steigt die ofentemperatur?<br />

Tipp: Wenn die ofentemperatur nicht richtig<br />

ansteigt oder sogar fällt, obwohl genug Gas<br />

zur verfügung steht (auf Flaschenvereisung<br />

achten), dann ist der Gasdruck im verhältnis<br />

zur Abgasöffnung zu groß. dies kann man nun<br />

durch die verminderung des Gasdrucks z.b.<br />

um 20 mmbar oder durch Öffnen der Abgassteine<br />

steuern. Sind die Abgasplatten zu weit<br />

geöffnet, steigt die Temperatur langsamer an<br />

als möglich und der Gasverbrauch kann bis<br />

zu 50% höher sein. Über diese beiden Stellelemente<br />

lässt sich das brennergebnis und der<br />

Gasverbrauch optimieren. optimal ist der Gasverbrauch<br />

und das oxidierende brennergebnis,<br />

wenn die Flamme in den ofen „zurückkriecht“<br />

entweder durch Öffnen der Abgasplatten oder<br />

durch langsame reduzierung des Gasdrucks.<br />

vor allem ruhe, Geduld, Protokollführung und<br />

genaue beobachtung führen bald zum Ergebnis.<br />

Nach jeder veränderung ist es notwendig,<br />

dem brennprozess zeit zum Ausgleich zu geben,<br />

d.h. 5-6 minuten sollten zwischen den<br />

einzelnen regulationsschritten liegen. Es ist<br />

Abbildungen -<br />

linke Abb. - Gasstrang mit rechts Nadelventil zur<br />

Druckregulierung, links Sicherheitsventil und unten<br />

der Druckanzeige (Manometer)<br />

rechte Abb. - Platten zum Regeln des Austrittsquerschnitts<br />

der Abzugsöffnung im Deckel des Ofens<br />

66 NEUE KERAMIK NovEmbEr / dEzEmbEr 2008


am besten, wenn man die brände mit einem<br />

ofen, den man kennen lernen will in<br />

der dämmerung oder Nacht macht, denn<br />

der Unerfahrene erkennt bei hellen Lichtverhältnissen<br />

nicht die Flamme. die in<br />

bericht 2 gezeigten Ergebnisse beruhen<br />

auf einer neutralen brennatmosphäre.<br />

Natürlich kann der rakubrand auch reduzierend<br />

geführt werden, um spezielle<br />

Effekte und Farben zu erreichen. Ich bin<br />

immer noch sehr fasziniert von solchen<br />

reduktionbränden, die in einem späteren<br />

bericht dargestellt werden.<br />

Graphische Gestaltung im Raku<br />

Unten und rechts zwei beispiele graphischer<br />

Gestaltung:<br />

Unten: Hier wird eine Wellpappe als<br />

Strukturgestaltung eingesetzt. der Ton<br />

muss noch sehr weich sein. diese strukturierte<br />

Fläche wird nach dem 1. brand<br />

mit malerband und Latex abgedeckt.<br />

Rechts oben und Mitte: mit einem<br />

weichen bleistift lassen sich Strukturen<br />

in den lederharten Ton gut einritzen.<br />

Nach dem 1.brand wird mit Latex abgedeckt.<br />

Eine eventuelle verstärkung der<br />

Linien mit einer speziellen schwarzen<br />

Sinterengobe kann sehr hilfreich sein.<br />

dieses Thema ist sehr wichtig in der<br />

Aussagekraft von rakukeramiken. durch<br />

die mögliche Karbonisierung des Scherbens<br />

in der Nachreduktion ergibt sich<br />

eine faszinierende vielfalt an formellen<br />

Aussagen der jeweiligen <strong>Keramik</strong>. Es ist<br />

leicht möglich grafische Aufteilungen<br />

der keramischen oberfläche zu erreichen<br />

und damit Aussagen zu betonen. die Planung<br />

solcher graphischen Aufteilungen<br />

sollten schon in der Entstehungsphase<br />

sein. Hier lohnt es sich schon über die<br />

Gestaltung nachzudenken. diese Arbeit<br />

unterscheidet sich auch wesentlich von<br />

dem zufälligen Überfließenlassen mit<br />

Glasur, die zwar der Form und dem Gießverhalten<br />

entsprechend typische muster<br />

erzeugt, die durchaus reizvoll sind, aber<br />

auch schnell im belanglosen enden können.<br />

den Anfängern und den spontanen<br />

menschen ist dies eine wichtige möglichkeit<br />

der Arbeit, dem Fortgeschrittenen<br />

wird aber das gezielte Abdecken mehr<br />

Ausdrucksmöglichkeiten bieten.<br />

So stehen drei Techniken zur Aussparung<br />

von Glasuren zur verfügung: Latexauftrag,<br />

Wachsauftrag und malerband.<br />

1.Latex ist leicht mit dem Pinsel aufzutragen<br />

und bei richtiger Auftragsstärke<br />

auch wieder zu entfernen. die Schicht<br />

sollte eher dick sein, damit sich das getrocknete<br />

Latex in einem Film abziehen<br />

lässt. bei einer rauen oberfläche ist dies<br />

unbedingt erforderlich!<br />

vorteile: Latex schützt sicher vor der<br />

Glasur. Fehler beim Aufrag lassen sich<br />

leicht korrigieren. Gerade runde, wellige<br />

und nicht gerade Linien sind die Stärke<br />

des Latexauftrags. Auch große Flächen<br />

lassen sich sehr gut abdecken.<br />

Nachteile: der starke Geruch des Lösungsmittels<br />

Ammoniak, den manche<br />

menschen nicht vertragen oder sogar allergisch<br />

darauf reagieren. Weiterer Nachteil<br />

ist der hohe Pinselverbrauch, der<br />

aber mit folgendem Trick vermindert werden<br />

kann: bevor man mit dem Pinsel ins<br />

Latex taucht, sollte man diesen in eine<br />

mischung von zwei drittel Spülmittel zu<br />

einem drittel Wasser tauchen, diesen<br />

dann am „Spüliglas“ ausdrücken, dann<br />

erst in die Latexlösung eintauchen und<br />

ohne auszudrücken auftragen. den Pinsel<br />

sollte man etwa alle 15 minuten einmal<br />

reinigen. bevorzugt man gerade Linien,<br />

die sehr scharf sein sollen, so ist Latex<br />

nicht so gut geeignet. Hier verwendet<br />

man lieber malerband.<br />

2. Malerband unten rechts: mit maler-<br />

band lassen sich vor allem gerade und<br />

graphisch exakte Linien darstellen. damit<br />

die Glasur das band nicht unterkriecht,<br />

muss dieses mit einem Plastikspachtel<br />

fest an die <strong>Keramik</strong> angedrückt werden.<br />

vorteile: Im Unterschied zu Latex ergeben<br />

die glasurfreien Flächen ganz klare<br />

Kanten, wenn die Glasur richtig aufgetragen<br />

wurde. Es ist relativ einfach gerade<br />

Flächenaufteilungen zu erhalten. Auch<br />

leichte bögen lassen sich mit Kreppband<br />

(malerband) gut abgrenzen.<br />

Nachteile: bei zu dicker Glasurlage<br />

läuft die Glasur eventuell in diese Struk-<br />

Die Abbildungen zeigen<br />

die verschiedenen, im Text erläuterten<br />

Dekortechniken<br />

GEorG KrÜGEr<br />

WISSEN & KÖNNEN<br />

NovEmbEr / dEzEmbEr 2008 NEUE KERAMIK 67


WISSEN & KÖNNEN<br />

turen, die rakuschwarz werden sollen. die<br />

bänder kleben nicht immer sehr fest auf der<br />

geschrühten <strong>Keramik</strong>. vor allem bei einem<br />

zweiten beguss oder beim Tauchen der <strong>Keramik</strong><br />

lösen sich die bänder leicht. Sehr schmale<br />

Aussparungen gelingen aus dem gleichen<br />

Grund nicht immer oder aber die Karbonisie-<br />

ABBiLDUNGEN oben v.l.n.r. - die vorbereiteten Flüssigkeiten - der Latexauftrag sollte möglichst so dick sein,<br />

dass er sich leicht abziehen läßt - die gesäuberte Latexhaut wird mit einer Nadel abgezogen<br />

Mitte v.l.n.r - Das Malerband muss mit einer Spachtel fest angedrückt werden - Beim Auftragen von Wachs<br />

darf kein Fehler passieren, jeder Fleck sperrt den Scherben ab - Die Wachsschicht muss nach dem Glasieren mit<br />

Wattestäbchen gesäubert werden<br />

links - Die drei Abdeckungsmöglichkeiten - Wachs - Latex - Malerband<br />

rung ist nur sehr unbefriedigend, weil das Anmachwasser<br />

alkalireicher Glasuren unter die<br />

bänder diffundiert.<br />

3. Wachs: Auch mit einem flüssigen resist-Wachs<br />

lassen sich ähnlich wie im Latex<br />

Aussparungen herstellen. die Wachsoberfläche<br />

muss nach dem Glasurauftrag gereinigt<br />

werden, wenn man keine Glasurpunkte in der<br />

schwarzen Fläche nach dem brennen haben<br />

möchte.<br />

vorteile: das Wachs ist leicht aufzutragen,<br />

verbraucht keine Pinsel im Übermaß, ist praktisch<br />

geruchsfrei und länger haltbar als Latex.<br />

Nachteile: Falls eine verkehrte Linie, ein unabsichtlicher<br />

Tropfen auf die <strong>Keramik</strong> kommt,<br />

ist dies nur durch einen weiteren Schrühbrand<br />

oder durch Erhitzen mit einem Gasbrenner zu<br />

korrigieren. das Säubern der Wachsschicht<br />

von Glasurresten kann oft sehr aufwändig<br />

sein, weil manche Glasuren das Wachs leicht<br />

anlösen oder weil das Wachs beim Auftrag<br />

noch nicht ganz durchgetrocknet war. Größter<br />

Nachteil ist aber, das immer wieder Spuren der<br />

Wachsverbrennung im rakuschwarz übrig bleiben<br />

oder Glasurreste verbleiben, die manchmal<br />

störend sind.<br />

Tipp: Für alle Abdeckverfahren kann es je<br />

nach motiv, Glasur und Form der <strong>Keramik</strong> sinnvoll<br />

sein, „Antiflusslinien“ in den lederharten<br />

Ton zu ritzen, damit die Glasur in diese Linien<br />

hineinläuft und nicht in das ausgesparte Areal,<br />

welches Schwarz werden soll. dies kann man<br />

am besten mit einem bleistift, der eher weich<br />

und nicht ganz spitz ist. Auf der vorigen Seite<br />

68 NEUE KERAMIK NovEmbEr / dEzEmbEr 2008


GEorG KrÜGEr<br />

WISSEN & KÖNNEN<br />

ABBiLDUNGEN -<br />

oben, links und Mitte - Arbeiten von Kursteilnehmern mit Beispielen<br />

verschiedener Abdecktechniken<br />

unten - ein gedrehtes Gefäß von Georg Krüger mit gewolltem äußerem<br />

Riß, abgedeckt mit Latex<br />

zeigt Andrea wie man es macht! Auf den Winkel (flach!!),<br />

den bleistift (eher weich) und auf die Tonhärte kommt es<br />

an (nicht zu feucht, eher spürbar lederhart). der Winkel zur<br />

Tonoberfläche sollte dabei relativ flach sein. dadurch, dass<br />

der bleistift mit seiner mine die Linie zieht und sich Graphit<br />

löst, bleiben die Schamottkörner in der Tonschicht und treten<br />

nicht an die oberfläche. Sollten doch einmal Körner nach<br />

oben kommen, so sind diese leicht mit einer steifen Plastikkarte<br />

nach unten zu bearbeiten (bericht 4).<br />

diese Abdecktechniken lassen sich auch bei anderen rakutechniken<br />

sehr gut einsetzen, zum beispiel bei Nacked<br />

raku oder den sogenannten Kupfermattglasuren und einigen<br />

anderen rakutechniken. Ich werde bei weiteren berichten<br />

auf das jetzige Thema zurückgreifen.<br />

Bericht 4: Oberflächenstrukturierung und Eisensulfat<br />

Georg Krüger - Céramique de la Gare<br />

97, Rue de Mouterhouse<br />

F-57230 Bannstein, Frankreich<br />

www.krueger-keramik.de<br />

Erläuterung der Fachbegriffe:<br />

keramischer Brenner: meist atmosphärischer Brenner mit Flamm-<br />

Rückschlagsicherung<br />

Nadelventil: dient der sehr genauen Regulierung des Gasdrucks<br />

Abgaskanal: entweder Öffnung im Ofendeckel oder unterzügiger<br />

Abgaskanal<br />

Besatz: hierzu zählen alle <strong>Keramik</strong>en, Brennplatten und Stützen<br />

Ofentypen: es gibt bei Gasöfen vor allem unterzügige und oberzügige<br />

Öfen; die unterzügigen Öfen brennen sparsamer und ausgeglichener,<br />

sind aber teurer und schwerer.<br />

Neutrale Brennatmosphäre: dies ist der optimale Verbrennungszustand<br />

in einem Gasofen. Der Gasverbrauch ist zum Temperaturanstieg<br />

optimal. Wenn die Ofentemperatur nicht ansteigt bei starkem<br />

Gasdruck, dann ist die Abgasöffnung zu verschlossen oder der Gasdruck<br />

zu hoch, wenn diese schon ganz auf ist.<br />

Karbonisierung: Schwarzfärbung der unglasierten Tonschicht mit<br />

Kohlenstoff durch die Hitze<br />

Latex: Latex wird mit Amoniakverbindungen streichbar gemacht,<br />

läßt sich bei richtiger Schichtdicke gut abziehen<br />

NovEmbEr / dEzEmbEr 2008 NEUE KERAMIK 69


KURSE - SEMINARE - VERSCHIEDENES<br />

“The BICMA Is A greAT opporTunITy for Any ArTIsT BeCAuse of<br />

ITs professIonAlIsM And ITs InTernATIonAl nATure”<br />

Rafael Pérez Fernández has been the winner of the II International Ceramics<br />

biennale of Marratxí, this competition awards had place the last 5th of July<br />

at the Museu del Fang. This artist from La Rioja has a long professional<br />

career. He started his education when he was 20 years old at the Massana<br />

school of the city of barcelona and from there he was trying and starting in<br />

different artistic discipline. Finally he stablished in Haro, a village from La<br />

Rioja, where he started up his own workshop, and where he has worked for<br />

more than 20 years.<br />

A total of 74 participants with 125 works of 21 different countries have<br />

well-attended in this second announcement of the competition, highlighting<br />

its international nature. The winning works and the finalists have been<br />

exhibited in the Museo de Fang of Marratxí until the 3rd of August. For the<br />

winner of the first prize of the competition, “the professionalism and the<br />

quality of the bICMA make also, that the satisfaction for this recognition of<br />

my work is greater”<br />

What made you bring your work to the BICMA?<br />

In my opinion, it is a competition that has had a very good approach and organization. That is why the idea of bringing my work atracts<br />

me from its first edition. The fact that is done in an international level made me know that for me it was a greater challenge. I was<br />

working during a lot of time in my work, but I do not want to show it until it was perfectly finished and I saw it sure.<br />

What means for you to have won the first prize?<br />

All the experience of having participated in this competition has been very positive for me and, obviously to have won the<br />

first prize it fills me of proud. The professionalism and the quality of the bICMA make also that the satisfaction for this recognition<br />

to my work is greater.<br />

What means for you your work?<br />

In general, my works does not have any personal meaning for me, what I try always thorough my works is look for the beauty. With my<br />

work I do not pretend to make any specific discourse but I work unconsciously.<br />

From your own personal experience in the BICMA, would you encourage to other artists to<br />

show their works in the following edition?<br />

To other artists that are interested I would tell them that my experience as contestant of this competition has been exceptional. What I<br />

would emphasize is the excellent organization, and the high level of the works and I would like to thank also the fantastic treatment<br />

that I have received from the beginning by all the staff. In short, I think that is a great oportunity for any artist because of its professionalism<br />

and its international nature.<br />

above l. to r. - Ichi Yosawada<br />

- Miguel Angel Gil Andaluz<br />

- Liz Howe<br />

- Rafael Parejaribera<br />

bottom - Kim Sang-Woo<br />

Toloño is the piece made by R. Pérez that has won the II BICMA<br />

70 NEUE KERAMIK NoVEMbER / DEzEMbER 2008


Der nächste frechener Töpfermarkt<br />

findet am 16. und 17. Mai 2009 statt.<br />

Interessenten melden sich bitte bei der<br />

Stiftung KERAMIoN, bonnstraße 12,<br />

D-50226 Frechen (info@keramion.de;<br />

Tel.: 02234-697 690) oder laden sich das<br />

bewerbungsformular von der Internetseite<br />

www.keramion.de herunter.<br />

Anmeldeschluss ist der 9. Januar 2009.<br />

3. Töpfermarkt der universitäts- und<br />

hansestadt greifswald auf dem historischen<br />

Marktplatz, am 23./24. Mai 2009,<br />

bewerbungen mit 3 aussagekräftigen<br />

Fotos und 1 Standfoto bis 31.01.09 an<br />

Pomm.Pott <strong>Keramik</strong>werkstatt, Schuhhagen<br />

1, 17489 Greifswald.<br />

13. Markt für Kunst und handwerk<br />

in hannover am 13./14. Juni 2009<br />

· offen für alle Formen von<br />

Kunsthandwerk<br />

· in der malerischen Altstadt Hannovers<br />

· Auswahl durch unabhängige Fachjury.<br />

Veranstalter:<br />

landeshauptstadt hannover, Kulturbüro<br />

bewerbungsunterlagen erhalten Sie vom<br />

Kulturbüro der Stadt Hannover, Susanne<br />

Drangmeister, Friedrichswall 15<br />

D-30159 Hannover, Tel.: 0511/168-43319,<br />

Fax: 0511/168-45073 www.Hannover.de<br />

Susanne.Drangmeister@Hannover-Stadt.de<br />

Bewerbungsschluss: 31. Jan. 2009<br />

Internationaler <strong>Keramik</strong>markt in höhrgrenzhausen<br />

- am 06. + 07. Juni 2009<br />

von (Sa) 10 bis 18 Uhr und (So) von 11<br />

– 18 Uhr. Auf einer ca. 500 Meter langen<br />

Marktzone wird alles gezeigt, was die<br />

Vielfalt der <strong>Keramik</strong> ausmacht. Das <strong>Keramik</strong>museum<br />

Westerwald, direkt in der<br />

Marktzone, lockt beim Museumsfest mit<br />

vielen Attraktivitäten bei freiem Eintritt.<br />

bewerbungsunterlagen anfordern unter:<br />

www.hoehr-grenzhausen.de – den<br />

Suchbegriff „Ausstellerinfo“ eingeben und<br />

die Unterlagen dort abrufen. Teilnehmer<br />

des Marktes 2008 erhalten die Unterlagen<br />

automatisch. bewerbungsende: Montag,<br />

02. Februar 2009. Weitere Informationen<br />

sowie die Unterlagen erhalten Sie bei:<br />

Tourist-Information Höhr-Grenzhausen,<br />

Rheinstr. 60a in 56203 Höhr-Grenzhausen<br />

Tel.: +49 (0) 26 24/1 94 33<br />

Fax: +49 (0) 26 24/9473 129<br />

e-mail: tourismus@hoehr-grenzhausen.de<br />

Internet: www.hoehr-grenzhausen.de<br />

17. Int. Töpfermarkt hüfingen 2009<br />

Die bewerbungsfrist für den auf 50 ausgewählte<br />

Teilnehmer begrenzten Töpfermarkt<br />

Hüfingen (2008: 11. bis 13. September)<br />

endet am 31. Dezember. – bewerbung mit<br />

biografie, Angebotsbeschreibung, aussagekräftigen<br />

Fotos an die Projektorganisatorin:<br />

Ingrid Rockrohr, Am Rappenschneller<br />

16, D-78183 Hüfingen.<br />

- Veranstalter: Stadt Hüfingen -<br />

www.huefingen.de<br />

der Iznanger Töpfermarkt mit <strong>Keramik</strong>preis<br />

findet am Samstag, den 18. und<br />

Sonntag, den 19.7.2009, statt. bis 31.<br />

12. 2008 bewerben bei Sabina Hunger,<br />

Hintere Gasse 41, 71063-Sindelfingen.<br />

www.toepfermarkt-iznang.de<br />

20 Jahre Alpen- Adria- <strong>Keramik</strong>markt -<br />

4.-6.Juni 2009, ca. 70 <strong>Keramik</strong>er präsentieren<br />

im historischen Stadtkern von<br />

Villach (Österreich) Handwerkskunst und<br />

Kunstwerke Informationen und bewerbungsunterlagen<br />

und unter<br />

+43 (0) 42 42-205,DW 3415 und unter<br />

kultur@villach.at bewerbungen bis 15.<br />

Jänner 2009 an: Kulturabteilung der Stadt<br />

Villach, Schloßgasse 11, Dinzlschloss,<br />

A-9500 Villach, Österreich.<br />

MÄrKTe<br />

pottbäckermarkt in Krefeld mit <strong>Keramik</strong>preis.<br />

Samstag 09. und Sonntag 10. Mai<br />

2009 rund um die Dionysiuskirche in der<br />

Krefelder Innenstadt bewerbungen mit<br />

biografie und 3 Fotos bis 10. Januar an:<br />

Stadtmarketing Krefeld, Verena Tomasik,<br />

Rathaus, 47792 Krefeld oder per Mail:<br />

verena.tomasik@krefeld.de<br />

www.krefeld.de/pottbaeckermarkt<br />

Internationaler 27. oldenburger<br />

Töpfermarkt, 1./ 2. August 2009<br />

Gut 100 Standplätze sind auf diesem europaweit<br />

ausgeschriebenen Spitzenmarkt für<br />

alle bereiche handwerklicher und künstlerischer<br />

<strong>Keramik</strong> zu bestellen. Parallel zum<br />

Markt findet für die Teilnehmer eine thematische<br />

Ausstellung im benachbarten<br />

oldenburger Landesmuseum statt, anläßlich<br />

derer 3 Geldpreise durch Juryentscheid<br />

sowie ein ebenfalls dotierter Publikumspreis<br />

vergeben werden. erstmals vergeben<br />

wird außerdem der „preis der neuen<br />

KerAMIK“ für herausragende leistungen<br />

auf dem gebiet der künstlerischen<br />

<strong>Keramik</strong>. zur bewerbung aufgerufen sind<br />

professionell arbeitende <strong>Keramik</strong>er und<br />

<strong>Keramik</strong>erinnen aus allen Sparten, vom<br />

Gebrauchsgeschirr über das Unikatgefäß<br />

bis zur keramischen Plastik.<br />

Info & Bewerbung: Die Werkschule e. V.,<br />

Hochheider Weg 169, 26125 oldenburg;<br />

Fon 0441/382930, Fax 0441/382742;<br />

info@werkschule.de, www.werkschule.de;<br />

www.oldenburger-toepfermarkt.de<br />

Bewerbungsschluss: 10. Januar 2009.<br />

28. darmsheimer Töpfermarkt in<br />

Sindelfingen-Darmsheim. 20. + 21. Juni<br />

2009. www.darmsheimer-töpfermarkt.de<br />

7. Internationaler Töpfermarkt in<br />

Überlingen am bodensee. 28., 29. und<br />

30. August 2009. bewerbungsschluß:<br />

Jeweils bis 30. November 2008.<br />

www.überlinger-töpfermarkt.de<br />

15. Töpfermarkt Waldenburg, 13. -<br />

14.06.2009 (jährlich 2. Juniwochenende)<br />

bewerbung bis Februar an Tourismusamt<br />

Waldenburg, Peniger Straße 10<br />

08396 Waldenburg, Tel. 037608/21000<br />

4. pöttermarkt vör sankt nikolai in<br />

Wismar. 11. und 12. Juli 2009.<br />

Anmeldeformular unter www.Wismar.de,<br />

Link: Veranstaltungen. Aussagekräftige<br />

bewerbung mit frankiertem Rückumschlag<br />

bis Ende Februar 2009 an Diana Hanczyk,<br />

Dorfstr.18, D19069-Seehof.<br />

14. dresdner Toepfermarkt 2009<br />

Der Toepfermarkt Dresden mit 65 Teilnehmern<br />

findet am 5. und 6. September<br />

2009 statt. Anmeldeschluss 25. Februar<br />

2008. bewerbungen bitte an Toepfermarkt<br />

Dresden e.V., Pillnitzer Landstr. 253<br />

01326 Dresden.<br />

www.toepfermarkt-dresden.de<br />

der 17. Wittenberger Töpfermarkt findet<br />

vom 26. bis 27. September 2009 auf dem<br />

Marktplatz statt. bewerbungsschluss:<br />

28.2. 2009. Unterlagen an Petra Schütze,<br />

Strasse des Friedens 1, 06773-Gräfenhainichen<br />

schicken.petraschuetze@yahoo.de<br />

Überregionaler Töpfermarkt großenrode<br />

am 09. - 10. 05. 2009. Einer der grössten<br />

und schönsten Märkte Norddeutschlands.<br />

Der Markt findet nur in jedem zweiten<br />

Jahre statt. Veranstalter: bürgerverein<br />

„Unsere Umwelt Mörliehausen e.V.“<br />

Mörliehäuserstr. 6, 37186 – Moringen<br />

info@toepfermarkt-grossenrode.de<br />

www.toepfermarkt-grossenrode.de<br />

Anmeldeschluss: 20. 12. 2008<br />

Wir sind für Feuer und Flamme<br />

KURSE - SEMINARE - VERSCHIEDENES<br />

Andrea und Georg<br />

Krüger<br />

Ceramique de la<br />

Gare<br />

Das haben wir bis jetzt ab März<br />

2009 geplant<br />

Archaische Brennverfahren<br />

Brennen in der Tonne<br />

Drehintensivkurs<br />

Drehwochenende Thema<br />

Drahtgitter<br />

Engoben und Varianten<br />

Glasperlenkurs<br />

Gartenkeramik<br />

Glas und <strong>Keramik</strong><br />

Intensivkurs Sommer<br />

Kapselbrand<br />

Metall und <strong>Keramik</strong><br />

Oberflächengestaltung<br />

Osterintensivkurs<br />

Raku in vielen Kursen<br />

Raku spezial<br />

Raku spezial Thema<br />

Raku Brennwochenende<br />

Stele und Varianten, größere<br />

Plastiken in Stücken<br />

Werkstatttage<br />

Wunschkurs<br />

oder was ihr euch wünscht unter<br />

kontakt@krueger-keramik.de<br />

Wir haben Freude an der Vermittlung unseres Wissens! Profitieren<br />

Sie davon und kommen Sie zu uns!<br />

Fordern sie ab Mitte November das neue Programm an!!<br />

intensive Betreuung; fast alle Kurse auch für Anfänger geeignet; Übernachtung<br />

und Werkstattessen möglich.<br />

Ceramique de la Gare, Andrea und Georg Krüger<br />

97, Rue de Mouterhouse,<br />

F-57230 Bannstein/Eguelshardt<br />

Telefon 00 33/387 96 00 11 /Fax 00 33/387 96 08 34<br />

e- mail : kontakt@krueger-keramik.de<br />

Homepage: www.krueger-keramik.de<br />

NoVEMbER / DEzEMbER 2008 NEUE KERAMIK 71


KURSE - SEMINARE - VERSCHIEDENES<br />

PETER KLUBE<br />

Im RAKU-KURS zeigt Peter Klube die verschiedenen<br />

Möglichkeiten des Arbeitens mit Raku<br />

für Anfänger und Fortgeschrittene auf. Als<br />

Haupt themen stehen bei jeweiliger Interessenlage<br />

zur Auswahl: 1. Massen - Ton, Paperclay<br />

bis Porzellan. 2. Engoben herstellen, einfärben,<br />

anwenden. 3. Glasuren - Rohstoffe aussuchen<br />

und bestimmen; 4. Oxide und Salze auf keramischen<br />

Oberflächen; 5. Brennen und Abräuchern 7.Von polierten<br />

Oberflächen über Terra Sigillata zu Naked Raku.<br />

MONIKA DEBUS<br />

NIEDRIGSALZBRAND UND<br />

DAS THEMA GEFÄSS.<br />

Wer Lust hat, ein bißchen zu experimentieren,<br />

hat in diesem Kurs Gelegenheit dazu,<br />

denn Schwerpunkt wird das Bemalen und<br />

Aufbauen freier Gefäßformen sein, die<br />

anschließend in dem eher ungewöhnlichen<br />

Niedrigsalzbrand fertig gestellt werden.<br />

Nebenbei können wir mehr über den Salzbrand erfahren.<br />

SUSANNE ALTZWEIG<br />

PAPERCLAY und SEINE VIELFÄLTIGEN<br />

GESTALTUNGSMÖGLICHKEITEN<br />

In diesem Kurs lernen Sie die Besonderheiten<br />

und Möglichkeiten des Paperclays<br />

kennen. Unter fachkundiger Anleitung von<br />

Susanne Altzweig, wird Ihnen die Plattenbautechnik<br />

vermittelt, so daß Gefäße, und<br />

Objekte entstehen können. Auch das Drehen<br />

an der Töpferscheibe ist möglich.<br />

MARTIN GOERG<br />

GROSSE GEFÄSSE AUFBAUEN<br />

Für das Aufbauen braucht man kaum<br />

Vorkenntnisse und auch keine aufwendige<br />

Ausrüstung. Unter professioneller Anleitung<br />

werden Technik und Tricks des Bauens und<br />

der Formgebung vermittelt und selbst umgesetzt,<br />

so dass am Ende des Kurses jeder<br />

sein eigenes Gefäß bewundern kann.<br />

WORKSHOPS 2009<br />

● PORZELLAN ● FIGUR ● SALZBRAND ● RAKU<br />

● DREHEN ● GROSSGEFÄSSE ● PAPERCLAY<br />

Die Kurse beginnen am Freitag, den 06. 03. 09, 15 Uhr<br />

und enden am Sonntag, den 08. 03. 09 gegen 17 Uhr.<br />

VERANSTALTUNGSORT: <strong>Keramik</strong>gruppe<br />

Brunnenstraße 13, 56203 Höhr-Grenzhausen<br />

Gemeinsames Abendessen am Freitag<br />

06. - 08. MÄRZ 2009<br />

ANMELDUNG anfordern bei<br />

TONraum-Peter Klube<br />

Steinreuschweg 2, D-56203 Höhr-Grenzhausen<br />

Tel./Fax: +49(0)2624 - 952967-0<br />

eMail: p.klube@neue-keramik.de<br />

Kurskosten: 220 E / Person<br />

Materialkosten: extra<br />

Teilnehmer pro Gruppe: 8-10 Personen<br />

NÄCHSTER WORKSHOP: 02.- 04. Oktober 2009<br />

<strong>Keramik</strong>kurse 2009<br />

FRITZ ROSSMANN<br />

PORZELLAN - DAS WEISSE GOLD<br />

Geschichtliches, gedrehtes, geformtes,<br />

getrickstes, strukturiertes - standard<br />

porcelain – transparentes, weißes -<br />

Southern Ice - gefärbtes, dickes –<br />

Paperclay - dünnes, gewischtes, ästhetisches,<br />

engobiertes, geheimes, glasiertes - Limoges<br />

Porcelain - etc. etc. Grundlage für die Formgebung und<br />

Oberflächenbehandlung sind Anregungen gewachsener<br />

traditioneller und zeitgenössischer <strong>Keramik</strong>.<br />

GASTDOZENT<br />

ANDREAS HINDER<br />

Die KERAMISCHE TIERPLASTIK<br />

Töpferlehre in Höhr-Grenzhausen,<br />

Gesellenjahre im In- und Ausland,<br />

Gestalter im Handwerk an der HWK-<br />

Kassel, Studium an der Staatlichen<br />

Fachschule für <strong>Keramik</strong>gestaltung in<br />

Höhr-Grenzhausen. Seit 1994 fertigt Andreas Hinder in<br />

seiner Werkstatt hauptberuflich keramische<br />

Tierplastiken. Diese werden aus grob schamottiertem<br />

Steinzeugton frei aufgebaut, mit vielfältigen<br />

Oberflächenstrukturen versehen und anschließend mit<br />

Porzellanengobe bemalt. So entstehen Klein- und<br />

Großplastiken für den Innenbereich oder frostsichere<br />

Skulpturen für den Außenbereich. Im Kurs wird Andreas<br />

Hinder seine praktischen Erfahrungen des täglichen<br />

Modellierens weitergeben. Tipps und Kniffe zum leichten<br />

Aufbauen einer Figur, einer abstrakten Plastik oder eines<br />

Reliefs sind ebenso Inhalt, wie die Suche nach der sinnvollen<br />

Form und deren Oberflächengestaltung.<br />

Skizzenoder kleine Modelle zum eigenen Gestal-<br />

tungsvorhaben können gerne mitgebracht werden! Ziel<br />

ist es, die TeilnehmerInnen bei der Realisation der<br />

eigenen Arbeit zu unterstützen.<br />

Keramische Gefäßgestaltung mit Thomas Naethe 04. März bis 09. März<br />

Dekoration auf dem Porzellan mit Beatrijs van Rheeden 27. März bis 29. März<br />

„Das kann ich auch!“ Vorbild - Nachbildung mit Harald Jegodzienski 03. April bis 12. April<br />

Kinderkurs - Frühlingsblumen aus Ton mit Gabi Schaly 15. April bis 17. April<br />

„Der König und die Königin“ <strong>Keramik</strong>-Bildhauerischer Kurs mit Maria Geszler 17. Mai bis 24. Mai<br />

Labyrinth - Grossplastiken - Gasreduktion mit Zsuzsanna Füsezi Heierli 01. Juni bis 08. Juni<br />

Körper und Raum -<br />

Bau eines großen Schneckenhauses mit Innenleben mit Karin Stegmann 20. Juli bis 25. Juli<br />

„Das Schiff“ <strong>Keramik</strong>-Bildhauerischer Kurs mit Maria Geszler 20. September bis 27. September<br />

„Farbträume – Erdräume“ mit Harald Jegodzienski 05. November bis 14. November<br />

Information und kostenfreie Kursbroschüre:<br />

Kunstzentrum Bosener Mühle<br />

Am Bostalsee, 66625 Nohfelden<br />

Tel. 06852 - 7474<br />

Fax: 06852 - 991190<br />

E-Mail: kunstzentrum@aol.com<br />

72 NEUE KERAMIK NoVEMbER / DEzEMbER 2008


<strong>Keramik</strong>- und Töpferschule<br />

Manu & Elio Corda-Güller<br />

im sonnigen Tessin • Die Schule der Wochenkurse • über alle praktischen Themen<br />

mit hervorragenden Dozenten aus 8 Ländern •<br />

Fordern Sie das Jahresprogramm an!<br />

03.11. - 08.11. Schmuck Lorraine Eidenbenz<br />

10.11. - 15.11. Glasuren komponieren: 1000°C-1280°C<br />

Brigitta Briner King<br />

17.11. - 22.11. Drucken auf <strong>Keramik</strong> Patrick King<br />

24.11. - 29.11. Roter Ton - Weisser Ton Victor Greenaway<br />

01.12. - 06.12. Oberflächen-Strukturen im Raku<br />

Stefan Jakob<br />

08.12. - 13.12. Töpfern auf der Töpferscheibe Oswald Platten<br />

2009<br />

02.02. - 07.02. Elfen / Feen / Gnome Peter Widmer<br />

09.02. - 14.02. Naked Raku Stefan Jakob<br />

16.02. - 21.02. Töpfern an der Töpferscheibe Oswald Platten<br />

23.02. - 01.03. Alles ist möglich - 6 Tage Francesca Conserva<br />

02.03. - 07.03. Freies Gestalten mit Ton Peter Widmer<br />

09.03. - 14.03. Porträt und Figuren Beat Staehli<br />

16.03. - 21.03. Stele in Haus und Garten Oswald Platten<br />

23.03. - 28.03. Drachen Samuel Bächtold<br />

30.03. - 04.04. Faszination Tier Pia Zürcher<br />

06.04. - 11.04. Ton und Sand Jürg C. Bächtold<br />

13.04. - 18.04. Glasuren komponieren: 1000°C-1280°C<br />

Brigitta Briner King<br />

20.04. - 25.04. Smoke Firing Luca Tripaldi<br />

27.04. - 02.05. Töpfern an der Töpferscheibe Oswald Platten<br />

04.05. - 09.05. Einen Rakuofen bauen Jörg C. Bächtold<br />

11.05. - 16.05. Die Kugel Peter Widmer<br />

18.05. - 23.05. Porzellan Drehen Patty Wouters<br />

25.05. - 30.05. Kapselbrand - Saggar Firing Patty Wouters<br />

01.06. - 06.06. Feuer- und Räucherschalen Francesca Conserva<br />

08.06. - 13.06. Menschliche Skulpturen Nino Mandrici<br />

15.06. - 20.06. Glas in <strong>Keramik</strong> verschmelzen Guido Vigna<br />

24.06. - 04.07. Feuer-Skulptur - 10 Tage Fred Olsen<br />

CH-6596 Gordola<br />

Tel. +41-91-745.34.95, Fax +41-91-745.65.36<br />

www.toepferschule.ch<br />

Besondere KeramiKKurse<br />

auf dem Sinai, direkt am Strand<br />

(z.B.Ägyptisch Blau, eine Einführung<br />

in die Kieselkeramik und<br />

„Kleine Stempelkunde“).<br />

Genießen Sie die wundervollen<br />

Korallenriffs, Wanderungen in<br />

der Bergwüste, die exquisiten<br />

Speisen... ein Urlaub zwischen<br />

Abenteuer und Stille,<br />

Kontakt:<br />

T. 03842-620414 oder 03834-594457<br />

www.doerte-michaelis.de<br />

K.i.ste 2009<br />

(<strong>Keramik</strong> im Steinbruch)<br />

Ausstellung von<br />

künstlerischer <strong>Keramik</strong><br />

1. bis 3. Mai 2009<br />

A - oberpullendorf<br />

Steinbruch<br />

Vernissage: 1. Mai, 16 Uhr<br />

Öffnungszeiten: 2. + 3. Mai,<br />

täglich von 10 bis 18 Uhr<br />

Info: 043 (0)676 7550 409<br />

(Ehrenhöfer)<br />

www.kultur-oberpullendorf.at<br />

bewerbungsschluss<br />

1. Dezember2008<br />

KURSE - SEMINARE - VERSCHIEDENES<br />

An- und VerKAuf<br />

Zu verkaufen: rosenberger<br />

<strong>Keramik</strong>brennofen, Frontlader, 9 kw,<br />

150 Liter, kaum benutzt. Mit Microprozessor<br />

(für 3 brennstufen); eine<br />

Töpferscheibe sowie Rohstoffe und<br />

weitere Werkstattausrüstung.<br />

Preis Vb.Tel.: 04827 95322<br />

Verkauf von 43 <strong>Keramik</strong>en<br />

Einzeln oder als Geamtkonvolut. Unter<br />

anderem: Walter Heufelder, Karlsruher<br />

Majolika, Wim und J. Mühlendyck, Theo<br />

Heidenreich, Elke bürger, brigitte Holt-<br />

Schuller. Tel.: 0172 207 0277<br />

Zu verkaufen: 30 verschiedene<br />

gipsformen für ofenkacheln + 2<br />

Halbkugel-Gipsformen (1x gebrannt),<br />

Durchmesser 40 cm. Reparaturbedürftiger<br />

runder brennofen. Als Rakuofen umrüstbar.<br />

Diverse Glasuren und Rohstoffe.<br />

Preis VS. Tel.: 07021 71057 (Ab).<br />

suche gebrauchte plattenwalze u.<br />

henkelpresse.<br />

Tel.: 0170 7273591 o. 09861 8738760<br />

seminare / Kurse<br />

feldbrandworkshops auf rügen.<br />

Die neuen Termine für 2008 sind da.<br />

Jutta Winckler, Tel. +49 (0)38302 88666<br />

www.keramik-ruegen.de<br />

skulpturen-reise nach Ägypten mit<br />

anschließendem Workshop in der oase<br />

Siwa vom 28.02.- 09.03.2009 mit Sabine<br />

Classen. DIE bRÜCKE, Tel.: 0761-7043260<br />

info@bruecke-reisen.de<br />

MITArBeIT<br />

biete ab März 2009 Arbeitsplatz in<br />

<strong>Keramik</strong>werkstatt mit -laden im zentrum<br />

von Weimar, Telefon: 0176/ 66625641<br />

Porzellan-/Kerammalerei als<br />

Auftragsarbeit zum Aufbau eines neuen<br />

Geschäftsfeldes zu vergeben. Anfragen<br />

i.steussloff@t-online.de<br />

NoVEMbER / DEzEMbER 2008 NEUE KERAMIK 73<br />

MÄrKTe<br />

3. <strong>Keramik</strong>tage auf schloß<br />

Weingartsgreuth am 18./19. Juli<br />

2009. Einladung an <strong>Keramik</strong>er<br />

(keine Händler/Wiederverkäufer/<br />

Hobbykeramiker). Für eine Teilnahme<br />

senden Sie bitte Ihre<br />

bewerbung mit beruflichem<br />

Lebenslauf und mindestens drei<br />

Fotos bis 19. Dez. 2008 an<br />

96193 Wachenroth oT<br />

Weingarts greuth,<br />

Tel. 09548.981284<br />

kulturgarten@schlossweingartsgreuth.de<br />

35. Bürgeler Töpfermarkt vom 19. - 21.<br />

Juni 2009. Anmeldung über bürgeler<br />

Töpfermarkt GmbH, Christine Freigang,<br />

An der Stadtmauer 1, 07616 bürgel<br />

Tel.: 036692 22262<br />

bewerbungsschluß 31. Januar 2009<br />

21. Österreichischer Töpfermarkt<br />

Vom 28. bis 30. August 2009<br />

bewerbungsschluss: 01. 12. 2008<br />

Unterlagen zu senden an:<br />

Eva Fürtbauer, Rathausplatz 1<br />

A-4810 Gmunden<br />

www.toepfermarkt.at<br />

20. Bremer <strong>Keramik</strong>markt<br />

Termin: 20.und 21. Juni 2009<br />

bewerbungsschluss: 15. Januar 2009<br />

bewerbungen an: Jutta und Roland<br />

Klein, Hinterm Fang 8,<br />

27211 Nordwohlde, Tel : 04249/961198<br />

sonsTIges<br />

Suche kleine Werkstatt im Münchner<br />

osten. Siehe www.wallmasker.com<br />

email: Toni.Lechner@gmx.de<br />

Tel. 0176-50 33 76 32<br />

"Kraak en Smaak" - Ausstellung im Keramiekcentrum Tiendschuur Tegelen,<br />

Kasteellaan 8, 5932 AG Tegelen, NL.Tel: 0031(0)-77-3260213. Bis 23.11.2008.<br />

Di - So von 14.00-17.00 Uhr. www.tiendschuur.net info@tiendschuur.net<br />

Teilnehmer: Ruth Amstutz, CH, Alphons ter Avest, NL, Neil Brownsword, GB, Elizabeth<br />

Callinicos, GB, David Cushway, GB, Barbara Diduk, USA, Bruce Gernand, GB, Sigurdur<br />

Gudmundsson, ISL, Christiane Haase, D, Eva Hild, S, Karin Hochstätter, D, Johan-Peter<br />

Hol, I, Seet van Hout, NL, Ingela Jonasson, S, Luc Merx, D, Monica de Miguel Rubio,<br />

NL, Trees De Mits, B, Peter Otto, NL, Ruudt Peters, NL, Julie Poitras Santos, USA, Har<br />

van der Put, NL, Nick Renshaw, NL, Luk van Soom, B, Anne-Marie van Sprang, NL, Terhi<br />

Tolvanen, NL, Xavier Toubes, USA, Han van Wetering, NL, Arne Widman, S, Christie<br />

Wright, USA, Hans van Hoek, NL. Kurator: Sacha Odenhoven, Tiendschuur. Gastkuratoren:<br />

Marc Kohlen & Andrea Wach, ekwc.


KURSE - SEMINARE - VERSCHIEDENES<br />

Märkte für professionelle Töpfer,<br />

Künstler & Kunsthandwerker<br />

Handmade in Germany<br />

keine Handelsware, keine kleinindustriell gefertigte Ware,<br />

keine Billigangebote, keine Globalisierung im Kunsthandwerk<br />

April 18.-19. EDESHEIM /RH.-PFALZ-Schloss Edesheim<br />

April 25.-26. BINGEN AM RHEIN-Burg Klopp<br />

Mai 01.-03. RHEINFELDEN / HRH.-Schloss Beuggen<br />

Mai 08.-09. ZIRNDORF-ANWANDEN-Gut Wolfgangshof<br />

Mai 23.-24. HINTERZARTEN-Hochschwarzwald-Freiburg, im und ums<br />

Kurhaus<br />

Mai 30.-01. Juni IFFEZHEIM-am Rennplatz bei Baden-Baden<br />

Juli 18.-19. BARTH-am Hafen-OSTSEE Neu<br />

August 01.-02. RIBNITZ-DAMGARTEN-Park am Hafen Ribnitz-OSTSEE<br />

August 08.-09. PUTBUS auf RÜGEN-Park am Hafen Lauterbach-OSTSEE<br />

August 15.-16. BAD DOBERAN-Bachgarten am Münster<br />

September 12.-13. VILLINGEN-SCHW.-Münsterplatz Neu<br />

September 19.-20. ANGELBACHTAL-Schlosspark mit See<br />

Oktober 16.-18. WALDSHUT/HRH.-am Viehmarkt<br />

GILDE DER SCHÖNEN KÜNSTE E.V.<br />

SCHLEIERMACHERSTR. 13 • 06114 HALLE-SAALE<br />

Fon + Fax: 0345 23 93 707 • 0177 21 22 658<br />

maerkte@gilde-info.com • www.gilde-info.com<br />

Clay2day ist ein besonderes Event für den <strong>Keramik</strong>liebhaber. Die<br />

biennale findet am 31. Mai und 1. Juni zum zweiten Mal im Park des<br />

Landhauses „Keukenhof“ statt (südlich von Amsterdam). Führende<br />

niederländische und internationale <strong>Keramik</strong>er werden ihre neuesten<br />

Arbeiten im Rahmen einer Verkaufsausstellung zeigen. Ein attraktives<br />

Rahmenprogramm mit einer ‚open air gallery‘, workshops und<br />

Vorführungen wird für ein festliches Ambiente sorgen. Die<br />

bewerbungsunterlagen stehen Ihnen im Internet zur Verfügung. Der<br />

Einsendeschluss: 31. Dezember 2008. Anmeldung und weitere<br />

Informationen: www.clay2day.nl<br />

im Kanton Wallis, hoch über dem rhonetal –wo die schweiz am schönsten ist!<br />

Auch 2009 unterrichten wieder international anerkannte <strong>Keramik</strong>er bei<br />

Ursula Fattorini in Albinen. Das Programm ist sehr vielseitig und bietet<br />

die unterschiedlichsten Techniken – mit schwergewicht auf porzellan – an!<br />

oberflächen-struktur am objekt im holzofenbrand<br />

SEUNG-Ho YANG, Korea / Frankreich 01.06. - 06.06.09<br />

rAKu – ein praktischer Weg<br />

STEVEN bRANFMAN, Newton/Mass. USA 29.06. - 04.07.09<br />

dynamische skulpturen aus paper-porzellan<br />

MICHAEL FLYNN, Cardiff/Wales Gb 03.08. - 08.08.09<br />

Kristallglasuren auf porzellan<br />

PETER KLUbE, Höhr-Grenzhausen/D 17.08. - 22.08.09<br />

porzellan und licht<br />

MoNIKA ARMbRUSTER, Nürtingen/D 07.09. - 12.09.09<br />

porzellan u. paper-porzellan im gas- u. holzofenbrand<br />

FRITz RoSSMANN, Höhr-Grenzhausen /D 31.08. - 05.09.09<br />

handgedrückte formen, poliert, engobiert - im rauchbrand<br />

IMKE SPLITTGERbER, Mühlacker/D 05.10. - 10.10.09<br />

Unser ausführliches Programm finden Sie auf unserer Web-Seite:<br />

www.toepferhuus.ch<br />

oder auf Anfrage bei Tel. +41(0)27 473 21 60<br />

Fax +41(0)27 473 21<br />

e-mail: fattorini@toepferhuus.ch<br />

74 NEUE KERAMIK NoVEMbER / DEzEMbER 2008


oesN<strong>Keramik</strong>-10.08:boesN<strong>Keramik</strong>4.06 26.09.2008 10:10 Uhr Seite 1<br />

Künstlerbedarf zu<br />

Großhandelspreisen<br />

internationaler Marktführer im<br />

Bereich Profi-Künstlermaterial<br />

34 Niederlassungen europaweit<br />

mit Ver kaufs flächen von durch -<br />

schnitt lich 3.000 m2 ca. 1 Mio. Profi-Kunden<br />

mehr als 26.000 Artikel<br />

1.568 Seiten starker Katalog<br />

sensationell günstige Preise<br />

bestellen Sie rund um die Uhr<br />

unter: www.boesner.com<br />

Den Katalog 2008/09<br />

erhalten Sie kostenlos in unseren<br />

Direktverkaufs-Niederlassungen.<br />

Oder gegen d 5,– bei der:<br />

boesner Versandservice GmbH<br />

Gleiwitzer Str. 2<br />

58454 Witten<br />

Direktverkaufsniederlassungen:<br />

86153 Augsburg<br />

Tel. 0821/567593-0<br />

83435 Bad<br />

Reichenhall<br />

Tel. 08651/96593-0<br />

12277 Berlin-<br />

Marienfelde<br />

Tel. 030/756567-0<br />

10405 Berlin-<br />

Prenzlauer Berg<br />

Tel. 030/756567-0<br />

28307 Bremen<br />

Tel. 0421/52260-0<br />

01237 Dresden<br />

Tel. 0351/21079-0<br />

40549 Düsseldorf<br />

Tel. 0211/563845-0<br />

85661 Forstinning<br />

Tel. 08121/9304-0<br />

60433 Frankfurt-<br />

Main<br />

Tel. 069/954340-0<br />

79111 Freiburg<br />

Tel. 0761/47975-0<br />

21509 Glinde<br />

Tel. 040/710054-0<br />

22525 Hamburg<br />

Tel. 040/530038-0<br />

30453 Hannover<br />

Tel. 0511/908806-30<br />

76185 Karlsruhe<br />

Tel. 0721/12084-0<br />

50829 Köln<br />

Tel. 0221/949777-0<br />

70771 Leinfelden-<br />

Echterdingen<br />

Tel. 0711/79740-50<br />

04179 Leipzig<br />

Tel. 0341/87069-0<br />

48163 Münster<br />

Tel. 0251/289092-0<br />

67112 Mutterstadt<br />

Tel. 06234/92710-0<br />

89231 Neu-Ulm<br />

Tel. 0731/72907-0<br />

90475 Nürnberg<br />

Tel. 0911/98862-0<br />

26121 Oldenburg<br />

Tel. 0441/2197969<br />

49082 Osnabrück<br />

Tel. 0541/760999-50<br />

66706 Perl-Besch<br />

Tel. 06867/9110-0<br />

58456 Witten<br />

Tel. 02302/9780-0<br />

CH-3270 Aarberg<br />

Tel. 0041/32/3916600<br />

CH-9542 Münchwilen<br />

Tel. 0041/71/9694300<br />

CH-5035 Unterentfelden<br />

Tel. 0041/62/7372121<br />

F-33300 Bordeaux<br />

Tel. 0033/557/199419<br />

F-94500 Champigny<br />

sur Marne<br />

Tel. 0033/155971770<br />

A-1110 Wien<br />

Tel. 0043/1/7697376-0<br />

A-8020 Graz<br />

Tel. 0043/316/585761<br />

NL-1099 BS Amsterdam<br />

Tel. 0031/20/5605080<br />

Versandservice<br />

58454 Witten<br />

Telefon:<br />

02302/91066-0<br />

Weitere Infos unter: www.boesner.com<br />

KURSE - SEMINARE - VERSCHIEDENES<br />

HEAD OF STURT POTTERY<br />

Sturt Craft Centre seeks an outstanding craftsperson to<br />

head the internationally renowned Sturt Pottery,<br />

Mittagong, Australia. Established in 1941, Sturt promotes<br />

excellence in Australian contemporary craft and<br />

design through a program which includes training and<br />

teaching, exhibitions and retail and residency programs.<br />

The tenure will be for one year, with possible extension.<br />

Accommodation on site may be suit.<br />

Details of the position are available at<br />

www.sturt..nsw.edu.au/aboutSturt/SturtPottery<br />

For all enquiries contact Megan Patey on<br />

mpatey@sturt.nsw.edu.au Ph +61 2 4860 2080<br />

NEU ∙ PREISGÜNSTIG ∙ DIREKTVERTRIEB<br />

Preisgünstige Ersatzheizleiter für <strong>Keramik</strong>brennöfen<br />

aller namhaften Hersteller<br />

Heizleiter für Sonderbauten von <strong>Keramik</strong>-, Glas-<br />

und Metallbehandlungsöfen<br />

HSK Heizleiter-Systeme<br />

Martin Kahlen<br />

Tel.: +49 (0)2402 864128<br />

HSK-Heizleiter.de<br />

info@hsk-heizleiter.de<br />

NoVEMbER / DEzEMbER 2008 NEUE KERAMIK 75


ANzEIGEN<br />

Technik, die Vertrauen schafft! r<br />

Die neuen Kammeröfen KE 55 L und KE 70 L<br />

zum Einführungspreis ab 1.767,00 €<br />

inkl. Regelanlage TC 304 und MwSt.<br />

Andrea Wolbring - <strong>Keramik</strong>- & Töpferbedarf GmbH & Co. KG<br />

Alles für das kreative Arbeiten mit<br />

Ton und Porzellan<br />

Andrea Wolbring - <strong>Keramik</strong>- & Töpferbedarf GmbH & Co. KG · Parsdorfer Str. 1 a · 85598 Baldham bei München<br />

Tel: 0 81 06 / 3 39 97 · Fax: 0 81 06 / 10 25 · e-Mail: info@keramikbedarf-online.de · Web: www.keramikbedarf-online.de<br />

HSL-MOBIL-GS-III<br />

BG sicherheitsgeprüfte Profitechnik<br />

zum Hobbypreis, 875 Watt, elektro -<br />

nische Energiesparregelung, verschleißfreier<br />

Direktantrieb (kein Reibrad-Friktionsgetriebe)<br />

Schwarzacher Werkstätten<br />

74869 Schwarzach • Schwanheimer<br />

Strasse, Tel. 0 62 62/22 402<br />

www.toepferscheiben.de<br />

HSL-PROFI-GS-III<br />

BG sicherheitsgeprüfte Profitechnik<br />

zum Hobbypreis, 875 Watt, elektro-<br />

nische Energiesparregelung, verschleißfreier<br />

Direktantrieb (kein Reibrad-Friktionsgetriebe)<br />

Schwarzacher Werkstätten<br />

74869 Schwarzach • Schwanheimer<br />

Strasse, Tel. 0 62 62/22 402<br />

annette.haag@jamos.de<br />

www.neue-keramik.de<br />

www.keramikfuehrer.de<br />

KerAMIKfÜhreronlIne<br />

Mit der Auslieferung des<br />

ge druckten ”KERAMIK FÜH RERS<br />

DEUTSCHLAND, ÖSTER REICH,<br />

SCHWEIz UND bENACHbARTE<br />

LäNDER 2007/8”, ist auch<br />

im Internet die online-Version<br />

des nützlichen<br />

Nach schlage werkes<br />

erschienen.<br />

www.keramikfuehrer.de<br />

Herbst-Aktion!<br />

Besondere Merkmale:<br />

• Leichte Bauweise als Tischgeräte für Hobby, Schulen<br />

und Einsteiger<br />

• Stahlbau hinterlüftet, dadurch hoher Korro sionsschutz<br />

und niedrige Außen temperaturen an Gehäuse und Tür<br />

• 2-schichtiger Isolieraufbau<br />

• Im Brennraum Feuerleichtstein<br />

(keramikfaserfrei)<br />

• 3-seitige Beheizung in Rillensteinen<br />

• Türverschluss abschließbar<br />

• Zuluftschieber in der Tür<br />

• 3 Jahre Garantie<br />

(nicht auf Verschleißteile)<br />

Alle Details, Maße und Preise fi nden Sie auf unserer Website: www.rohde-online.net<br />

Aktionsöfen<br />

auch innerhalb<br />

24H lieferbar*<br />

Aktion läuft<br />

bis 31.12.08<br />

*bei Bestellung am Vortag<br />

bis 15.00 Uhr (nur in D)<br />

Expressaufschlag 24,00 ¤<br />

(inkl. 19% MwSt.)<br />

AFT LEHNER KEG<br />

KERAMIKBEDARF<br />

ÖSTERREICH<br />

TONMASSEN GLASUREN BRENNÖFEN ZUBEHÖR<br />

FORMGEBUNG MASCHINEN<br />

HAUPTSTRASSE 3, A - 4642 SATTLEDT mail: aft-toepfern@netway.at<br />

TEL. +43 (0)7244/20006 FAX +43 (0)7244/20007 www.aft-toepfern.at<br />

76 NEUE KERAMIK NoVEMbER / DEzEMbER 2008


Weiss und wundervoll!<br />

Porzellan-Masse von Witgert!<br />

Keramische Rohstoffe und Fertigmassen<br />

Arno Witgert . OT Wahnscheid . D-56414 Herschbach<br />

Fon: +49 (0) 6435 9223-0 . Fax: +49 (0) 6435 9223-33<br />

witgert@ witgert.de . www.witgert.de<br />

Witgert_07_anz.indd 5 01.06.2007 09:02:21<br />

Eigentlich ist es ganz einfach<br />

den richtigen Lieferanten zu finden...<br />

Fordern Sie unseren kostenlosen Katalog an<br />

oder besuchen Sie uns im Internet<br />

<strong>Keramik</strong> veredeln<br />

FLÜSSIGGLASUREN/BRUSH-ON GLAZES DEKORFARBEN/BRUSH-ON COLOURS<br />

SKG KERAMISCHE FARBEN<br />

Hafenweg 26a<br />

D - 48155 Münster<br />

Telefon + 49 (0)251 65402<br />

Telefax + 49 (0)251 663012<br />

botz-glasuren@t-online.de<br />

ANzEIGEN<br />

NoVEMbER / DEzEMbER 2008 NEUE KERAMIK 77<br />

BOTZ STEINZEUG + BOTZ PLUS 9020<br />

www.botz-glasuren.de


ANzEIGEN<br />

Über 80 Qualitäts-Tone<br />

Wir führen das grösste Porzellan-Ton Angebot<br />

LEHMHUUS AG<br />

BEIM TÖPFERN GUT BERATEN<br />

Abhol- und Auslieferlager Schweiz und Deutschland<br />

www.lehmhuus.ch / Tel. +41-061 691 9927<br />

<strong>Keramik</strong><br />

Wir fertigen Öfen von 40 bis<br />

500 Litern und stellen uns mit<br />

Sonderanfertigungen schnell<br />

und unkonventionell auf Ihre<br />

individuellen Anforderungen<br />

ein.<br />

Aufgrund der vielfältigen<br />

Möglichkeiten des Gasbrandes<br />

bauen wir Gastoplader mit<br />

überschlagender Flamme,<br />

Elektroöfen und Raku-Öfen<br />

(auch über 1200˚ möglich).<br />

Alle Typen sind in diversen<br />

Formen und Größen lieferbar.<br />

Wir verwenden ausschließlich<br />

gesundheitlich unbedenkliches<br />

Material, in erster Linie Stein<br />

und Edelstahl.<br />

Michael Uciechowski<br />

Fleetrade 14a<br />

28207 Bremen<br />

Telefon 04 21 - 49 21 11<br />

Telefax 04 21 - 499 21 04<br />

Info anfordern!<br />

78 NEUE KERAMIK NoVEMbER / DEzEMbER 2008<br />

Brennöfen<br />

Egal, für welchen unserer Öfen<br />

Sie sich entscheiden: Aufgrund<br />

der Verwendung ausschließlich<br />

hochwertiger Materialien und<br />

der sorgfältigen Verarbeitung<br />

werden Sie bei sachgemäßer<br />

Bedienung über lange Jahre<br />

Freude haben und hervorragende<br />

Brennergebnisse erzielen.<br />

Wir legen Wert auf Energieersparnis,<br />

Arbeitssicherheit<br />

und Bedienungsfreundlichkeit.<br />

Auf Wunsch leisten wir auch<br />

Montageservice.<br />

In jedem Fall suchen wir<br />

schnell, unkonventionell und<br />

zuverlässig die für Sie<br />

maßgeschneiderte Lösung.


Brandheiß<br />

WELTE-THERM WT<br />

Optimale Ofentechnologie<br />

für anspruchsvolle Töpferarbeiten!<br />

Die WELTE-THERM WT Brennöfen überzeugen durch<br />

herausragende Zuverlässigkeit und innovative Features.<br />

Sie erwärmen die Herzen aller <strong>Keramik</strong>künstler –<br />

auch der günstige Preis macht heiß!<br />

NEU<br />

Hochwertige Heizspiralen! Elektronische Temperaturregler! Bequem und beweglich!<br />

Reimbold & Strick<br />

Handels- und Entwicklungsgesellschaft für chemisch-keramische Produkte mbH<br />

Unternehmensbereich: Heinz Welte, Glasur und Farbe<br />

Kunftstraße 2 • 51103 Köln-Kalk • Telefon 0221/82 85-904/905<br />

Telefax 0221/82 85-908 • e-mail: guf@reimbold-und-strick.de<br />

www.reimbold-und-strick.de<br />

ANzEIGEN<br />

NoVEMbER / DEzEMbER 2008 NEUE KERAMIK 79


iMprESSUM<br />

porTraiTs aussTellungen und projekTe<br />

galerienForuMWissen & können<br />

ausBlicke<br />

keraMik & reisen<br />

kurse / seMinare / MärkTe<br />

4<br />

1 2<br />

... und außerdem • DIE <strong>NEW</strong>S • weitere KüNSTlEr-porTrAiTS • unser FORUM • AUSSTEllUNGSBEricHTE •<br />

<strong>Neue</strong>s aus den GAlEriEN • WISSEN & KÖNNEN und und und ...<br />

Vorschau heFT 1-2009<br />

- erscheint in der ersten Januarwoche<br />

1 Hans-peter Jakobson, ehemaliger leiter des MAK<br />

in Gera, stellt uns die Arbeiten von<br />

FriedeMann henschel vor.<br />

Friedemann Henschel ist schon lange bekannt durch<br />

seine schwelgerische, geradezu überbordende Fülle<br />

erzählfreudiger Details an fast allen seinen Stücken.<br />

Unbekümmert und mit viel ironie bedient er sich im<br />

unendlichen Fundus menschlichen Schöpfertums.<br />

2 sandro lorenzini, aus italien hat im<br />

letzten Jahr während seines Aufenthaltes im<br />

Shigaraki cultural ceramic park, Japan, eine neue<br />

Kompositionsmethode seiner geometrischen Formelemente<br />

gefunden und stellt diese<br />

in kommendem Beitrag vor.<br />

3 andreas hinder fertigt in seiner<br />

Werkstatt in erster linie expressionistische<br />

Tierplastiken und verwendet dabei auch Kanthal-<br />

Stahl. Mit diesen Arbeiten ist er europaweit in<br />

Galerien vertreten. Susanne ziegler, MA, gibt uns<br />

einen Einblick in das Schaffen des Künstlers.<br />

4 im Wettbewerb "Tierisch Vergnüglich" im<br />

<strong>Keramik</strong>museum Westerwald, anläßlich des<br />

<strong>Keramik</strong>marktes in Höhr-Grenzhausen, erhielt<br />

nicole Thoss den preis der NEUEN KErAMiK.<br />

in diesem Beitrag erläutert sie eine ihrer<br />

Drucktechniken.<br />

Unter WiSSEN & KÖNNEN setzen wir zudem die<br />

raku-reihe mit Georg Krüger fort.<br />

5 Markus BöhM berichtet von der<br />

internationalen Holzbrandkonferenz in Mittagong,<br />

Australien und von den Eindrücken,<br />

die er während des Brennes der Öfen und<br />

der Vorträgen dort sammeln konnte.<br />

iMpressuM: NEUE KErAMiK issn 0933 - 2367<br />

scans und Bildbearbeitung: Huriye Hallac<br />

das abonnement läuft mit dem Kalenderjahr. Bei Nicht-<br />

Verlag <strong>Neue</strong> <strong>Keramik</strong> GmbH | Steinreuschweg 2<br />

layout: Huriye Hallac, Bernd pfannkuche<br />

kündigung des Abonnements bis zum 31. oktober läuft die-<br />

D-56203 Höhr-Grenzhausen | TEl.: +49-(0)2624-948068 druck: Druckerei Thiele&Schwarz, Kassel<br />

ses stillschweigend weiter. im Falle höherer Gewalt erlischt<br />

FAx: - 948071 | info@neue-keramik.de | www.ceramics.de keine haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte und jeder Anspruch auf rückerstattung des Bezugsgeldes.<br />

www.neue-keramik.de<br />

Bilder. Unverlangt eingesendetes Material kann nur mit bei- einzelheftpreise: (D) E 8,- | (A) E 9,- | (cH) sFr. 15,herausgeber<br />

und für den inhalt verantwortlich:<br />

liegendem frankierten rückumschlag zurückgesendet werden. Bei Einzelheften wird das porto gesondert berechnet.<br />

Bernd pfannkuche<br />

geschäftsleitung, redaktion: Bernd pfannkuche<br />

abonnement-Verwaltung: Martin Kröger<br />

TEl.: +49-(0)2624-948068 | FAx: - 948071<br />

kundenservice@neue-keramik.de<br />

Technische Beratung und anzeigen: peter Klube<br />

TEl.: +49-(0)2624-948068 | FAx: - 948071<br />

anzeigen@neue-keramik.de<br />

leserfragen: Gustav Weiß | TEl.: +49-(0)30-84109218<br />

FAx: - 84319266 | g.weiss@neue-keramik.de<br />

rechnungswesen und Buchhaltung: Melanie Sauter<br />

80 TEl.: +49-(0)6224-921018<br />

Übersetzungen: David Erban<br />

Alle nicht benannten Fotos: privat.<br />

copyright © by Bernd pfannkuche, Höhr-Grenzhausen.<br />

Sämtliche rechte vorbehalten.<br />

NEUE KErAMiK erscheint sechsmal jährlich.<br />

abonnementpreise ab 2007<br />

6 Hefte jeweils einschl. porto + Versand: für die Bundes -<br />

re pu blik Deutschland: E 45,- | Öster reich: E 49,- |<br />

Schweiz: SFr. 82,- | Europäisches Ausland: E 49,- |<br />

Außer europäisches Ausland:<br />

mit gewöhnlicher post: E 55,- | mit luftpost: E 65,-<br />

Test-Abo = 3 Hefte: (D) E 19,- | (A) EUr 20,- |<br />

(cH) SFr 35,-<br />

anzeigenpreisliste vom 1.1.1992, bitte im Verlag erfragen<br />

oder unter www.neue-keramik.de<br />

Bankverbindungen:<br />

poSTBANK BErliN: Blz 100 100 10 | kto.-nr. 661 704 104<br />

iBan: DE21 1001 0010 0661 7041 04 | Bic: pBNKDEFF<br />

DEUTScHE BANK BErliN: Blz 100 700 00 | kto.-nr. 0161 190<br />

iBan: DE55 1007 0000 0016 1190 00 | Bic: DEUTDEBB<br />

ScHWEizEr BANKGESEllScHAFT: UBS<br />

kto.-nr. 246-341.220.08 V<br />

iBan: cH82 0024 6246 3412 2008V | Bic: UBSWcHzH80A<br />

BANK AUSTriA / ÖSTErrEicH: NEUE KERAMIK März / April 2008<br />

iBan: AT55 1200 0515 6400 7829 | Bic: BKAUATWW<br />

35<br />

5


Öffnungszeiten:<br />

Di-Fr: 11 -13 Uhr und 14 -18 Uhr<br />

Sa: 11 -18 Uhr und nach Vereinbarung<br />

1001nackt<br />

ein Projekt der Künstlerin<br />

Theresia hebensTreiT<br />

23. November 2008 bis 18. Januar 2009<br />

Eröffnung : Sonntag, 23. November 11.30 Uhr<br />

www.galerie-heller.de<br />

info@galerie-heller.de<br />

Tel: + 49 (0) 6221-6190 90<br />

Friedrich-Ebert-Anlage 2<br />

Am Stadtgarten<br />

D-69117 Heidelberg


grassi<br />

GEFÄSS SKULPTUR<br />

Deutsche und internationale <strong>Keramik</strong> seit 1946<br />

Ausstellung vom 29. 11. 2008 bis 1. 3. 2009<br />

Johannisplatz 5–11 · 04103 Leipzig · Tel. 0341-2 22 91 00 · www.grassimuseum.de · Geöffnet: Di–So, Feiertage 10–18 Uhr, Mo geschlossen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!