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vorGeSTeLLT<br />
Antje Soléau<br />
Im Herbst 2005 startete die Wiesbadener <strong>Keramik</strong>erin Theresia Hebenstreit ein im<br />
wahrsten Sinne weltumspannendes Projekt. Sie fertigte 13 in Größe und Haltung<br />
unterschiedliche nackte, aber selbstbewusste Frauenfiguren, die aus ihrer bekannten<br />
Lilith-Figur entwickelt wurden. diese Figuren wurden je 77-mal vervielfacht, das heißt,<br />
es gibt insgesamt 1001 exemplare von ihnen. mit dieser zahl knüpfte Theresia Hebenstreit<br />
an die Geschichten aus 1001 nacht an, die die kluge Sheheradzade ihrem grausamen<br />
Liebhaber nacht für nacht erzählte. die Figuren oder Figurinen sind ebenso wie die<br />
Geschichten der Sheheradzade eine beeindruckende darstellung von weiblicher Klugheit<br />
und der macht der Phantasie.<br />
In einem ersten Prospekt, mit dem die Künstlerin ihre SammlerInnen einlud, eine<br />
dieser Figuren zu erwerben, schrieb sie: „davon (von den Geschichten der Sheheradzade,<br />
d.A.) angeregt und inspiriert möchte ich 1000 und eine nackte, kleine Frauenfiguren aus<br />
Terrakotta erschaffen. Als einzelwesen haben sie sich schon lange behauptet. nun sollen<br />
sie in großer Gemeinsamkeit ihr weibliches Selbstbewusstsein und ihre volle Körperlichkeit<br />
in dem Projekt 1001 nackt entfalten.“<br />
die SammlerInnen und andere Interessierte konnten eine dieser Figuren käuflich erwerben,<br />
überließen sie aber vertrauensvoll der Künstlerin für eine geplante „Weltreise“.<br />
mit dem verkaufserlös konnte Theresia Hebenstreit das große Projekt finanziell starten.<br />
1001 nackte<br />
Frauen auf<br />
Weltreise<br />
Theresia<br />
hebensTreiT<br />
und ihre<br />
Frauen - „armee“<br />
– ein Protokoll<br />
8 NEUE KERAMIK november / dezember 2008