Mitteilungen des Deutschen Hispanistenverbandes e.V. - Deutscher ...
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<strong>Mitteilungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Deutschen</strong> Hispanistenverban<strong>des</strong> 27 (November 2009)<br />
im Vortrag von Franz-Joseph Meißner zur sogenannten MES-Studie.<br />
(http://www.uni-giessen.de/rom-didaktik/Multilingualism). Die Studie war<br />
eine Kooperation verschiedener europäischer Länder, in denen mehr als 6.000<br />
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 und 9 sowie deren Ansichten<br />
zu ihren Muttersprachen, den Unterrichtssprachen, den Umgebungssprachen,<br />
den Fremdsprachen, die sie bereits erlernen und die sie noch erlernen wollten,<br />
sowie dem Fremdsprachenunterricht erfasst wurden. Die Ergebnisse der Studie<br />
stellen konkrete Forderungen an die weitere Motivationsforschung und Mehrsprachigkeitsdidaktik,<br />
insofern als dass das Spanische nach wie vor seine besondere<br />
Bedeutung als dritte oder vierte Fremdsprache in der Sekundarstufe II<br />
hat.<br />
In diesem Kontext zeigt sich auch, dass sich die Mehrsprachigkeitsdebatte<br />
weiterhin intensiv Fragen der lebensweltlichen Mehrsprachigkeit stellen muss.<br />
Es ist nicht zuletzt die Frage zu stellen, welche Kompetenzen von Schülerinnen<br />
und Schülern im schulischen Fremdsprachenunterricht Spanisch ausgebildet<br />
und bewertet werden, die eine Varietät <strong>des</strong> Spanischen als Muttersprache<br />
sprechen. Mit dieser Fragestellung beschäftigte sich der Vortrag von Giselle<br />
Zenga-Hirsch.<br />
Der Kompetenzbegriff zog sich durch weitere Vorträge und spiegelte die<br />
derzeitige Diskussion um eine output-Orientierung <strong>des</strong> schulischen Unterrichts<br />
wider. Es ging um die Entwicklung von Aufgabenformaten, die verschiedene<br />
Kompetenzen einzeln oder integriert entwickeln und die als Lernziele die<br />
Kompetenzbeschreibungen <strong>des</strong> europäischen Referenzrahmens (bzw. im Falle<br />
von Englisch und Französisch als erste Fremdsprache die daran orientierten<br />
Bildungsstandards) im Blick haben. Innerhalb dieser am Ziel der kommunikativen<br />
Kompetenz ausgerichteten und handlungsorientierten Fremdsprachendidaktik<br />
stellt der Text eine zentrale Kategorie dar. Diesen nahmen Bàrbara<br />
Roviró und Britta Thörle in den Blick. Nach einer Analyse der Rahmenvorgaben<br />
in Lehrplänen und dem Referenzrahmen widmeten sie sich der Frage, ob<br />
aktuelle Lernmaterialien in der Lage sind, die Ziele eines kompetenzorientierten<br />
Unterrichts zu erfüllen, d.h. Lernende zur Rezeption authentischer Texte<br />
anzuleiten und sie zu befähigen, Texte situationsangemessen zu produzieren.<br />
Weitere Beiträge betrachteten Einzelkompetenzen. Mit dem Hörverstehen<br />
beschäftigte sich der Beitrag von Steffi Morkötter und Anna Schröder-Sura,<br />
die auf die Form fokussierende Hörverstehensübungen zur Förderung von<br />
bottom-up-Prozessen vorschlugen. Die Sprechkompetenz und in besonderem<br />
Maße die Lernerorientierung betrachtete Werner Imbach in seinem Projekt<br />
zum Einsatz <strong>des</strong> darstellenden Spiels im Spanischunterricht. Einen Ansatz zur<br />
Erhöhung der Methodenkompetenzen der Lernenden und der Entwicklung<br />
ihrer Autonomie lieferte der Beitrag von Lena Christine Bellingrodt zum elektronischen<br />
Portfolio epos. Durch das Portfolio werden die Lernenden angeleitet,<br />
ihre Lernfortschritte zu dokumentieren und zu evaluieren. Ebenso ging es<br />
Frank-Ulrich Nädler darum herauszuarbeiten, ob ein offener Ansatz der Aufgabenorientierung<br />
Lernenden bei der Entwicklung von Sprachlernbewusstheit