20.01.2015 Aufrufe

Ayurvedische Behandlung von Heuschnupfen - Europäische ...

Ayurvedische Behandlung von Heuschnupfen - Europäische ...

Ayurvedische Behandlung von Heuschnupfen - Europäische ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Rosenberg Gesellschaft für ganzheitliche<br />

Gesundheit & Bildung gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Europäische</strong> Akademie<br />

für Ayurveda<br />

Ayurveda-Gesundheitsund<br />

Kurzentrum<br />

Forsthausstraße 6<br />

D-63633 Birstein<br />

tel 0049-(0)6054-9131-0 . fax -36<br />

www.ayurveda-akademie.org<br />

www.rosenberg-ayurveda.de<br />

<strong>Ayurvedische</strong> <strong>Behandlung</strong> <strong>von</strong> <strong>Heuschnupfen</strong><br />

Review zweier klinischer Studien<br />

Artikel <strong>von</strong> Marco Lebbing, Facharzt für Allgemeinmedizin und<br />

Medizinischer Ayurveda-Spezialist<br />

Endlich ist der Sommer da. Aber mit den steigenden Temperaturen und der Schönheit der blühenden<br />

Bäume und Blumen entstehen für viele Menschen allergische Beschwerden, die bis in den<br />

Herbst hinein anhalten können. Die allergische Rhinitis (allergischer Schnupfen) ist weltweit<br />

bekannt. Zwar gilt sie als ein Risikofaktor für die Entwicklung eines Asthma bronchiale, ist jedoch<br />

eher eine lästige und störende Erkrankung als eine bedrohliche. Gerade die Chronizität und regelmäßige<br />

Verschlechterung bei Kontakt mit entsprechenden Allergenen ist belastend.<br />

Die Schulmedizin bietet eine hauptsächlich symptomatische Therapie zur Reduktion der Symptome. Wir wollen<br />

hier zwei Studien vorstellen, die einen ayurvedischen Ansatz zur <strong>Behandlung</strong> der allergischen Rhinitis untersuchen.<br />

Beide wurden 2009 in der Zeitschrift Ayu veröffentlicht. Die erste, eine „klinische Studie <strong>von</strong> Anurjata<br />

Janita Pratishyaya (allergische Rhinitis und eine vergleichende Bewertung <strong>von</strong> Nasya karma)“, veröffentlicht <strong>von</strong><br />

NEHA J. MODHA (TANK), V. D. SHUKLA, M. S. BAGHEL vom Institut für Post-Graduale Lehre und Forschung an<br />

der Gujarat Ayurved University in Jamnagar, vergleicht zwei verschiedene reinigende Nasenbehandlungen mit<br />

einer oralen phytotherapeutischen <strong>Behandlung</strong>. Die zweite, „eine klinische Evaluation <strong>von</strong> Haridra Khanda und<br />

Pippalyadi Taila Nasya auf Pratishayaya (allergische rhinitis)“, veröffentlicht <strong>von</strong> CHHAYA BHAKTI, MANJUSHA<br />

RAJAGOPALA, A. K. SHAH., NARAYAN BAVALATTI derselben Universität vergleicht die orale <strong>Behandlung</strong> mittels<br />

einer als Haridra Khanda bekannten Pflanzenmischung und eine Nasenbehandlung durch mit langem<br />

Pfeffer mediziniertes Öl.<br />

Beide Autoren vergleichen den modernen Begriff der allergischen Rhinitis mit dem ayurvedischen Konzept <strong>von</strong><br />

Pratishayaya. Modha et. al. spezifizieren dies noch weiter als Vata-Pratishyaya. Allergie wird für beide unter<br />

dem Begriff „Asatmyaja Vyadhi (eine Krankheit, die durch Unzuträgliches entsteht)“ erklärt und nach den klassischen<br />

Texten sind die Auswirkungen verbunden mit einer erblichen Komponente, falschen<br />

Nahrungsmittelkombinationen (viruddhahara) bzw. einer langfristigen Vergiftung mit Toxinen niedriger<br />

Intensität (dushivisha – beinhaltet auch nicht zuträgliche Nahrungsmittelkombinationen) sowie durch den<br />

Übergang der Jahreszeiten (ritu sandhi).<br />

2013 © Rosenberg <strong>Europäische</strong> Akademie für Ayurveda . D-63633 Birstein Seite 01


Rosenberg Gesellschaft für ganzheitliche<br />

Gesundheit & Bildung gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Europäische</strong> Akademie<br />

für Ayurveda<br />

Ayurveda-Gesundheitsund<br />

Kurzentrum<br />

Forsthausstraße 6<br />

D-63633 Birstein<br />

tel 0049-(0)6054-9131-0 . fax -36<br />

www.ayurveda-akademie.org<br />

www.rosenberg-ayurveda.de<br />

Erblichkeit wird bei Sushruta erwähnt und kann als die individuelle Immunität (bala) erklärt werden. Diese wird<br />

zum Zeitpunkt der Empfängnis festgelegt und kann z. B. einen erhöhten IgE-Level (allergietypische Antikörper)<br />

bedingen. Viruddhahara wird in diesem Zusammenhang als Nahrungsmittelallergie bzw. -unverträglichkeit gesehen,<br />

welche alle möglichen Reaktionen und Interaktionen mit dem normalen Körperstoffwechsel hervorrufen<br />

können. Caraka hat zusätzlich die Punkte Verunreinigung und das Nichtbefolgen der Ernährungsempfehlungen<br />

(Dushivisha acarya) ergänzt. Diese führen zu verschiedensten, das Blut verunreinigende Störungen und die entsprechenden<br />

Symptome können mit allergischen Reaktionen in Zusammenhang gebracht werden. Weiter<br />

erklären die Autoren, Vagbatha folgend, umweltbedingte Allergien durch den Übergang der Jahreszeiten (Ritu<br />

sandhi), welcher alle drei Doshas aggraviert (Tridosha prakopa). Es kann eine Verunreinigung der Körpergewebe<br />

(dhatus) entstehen und ungewünschte Erkrankungen können auftreten (Asatmyaha Roga) wenn die jahreszeitliche<br />

Routine nicht richtig befolgt wird.<br />

Nach Modha bestehen drei verschiedene krankheitsauslösende Wege. Der erste ist die Verunreinigung des<br />

Windelements (vayu), hauptsächlich durch Vata aggravierende Faktoren. Der zweite ist eine Kapha/Pitta/Rakta<br />

Dominanz, ebenfalls durch entsprechende aggravierende Faktoren. Der Dritte ist eine Kombination der vorgenannten.<br />

Alle drei Wege führen zu einer Behinderung <strong>von</strong> Udana Vata durch Kapha/Pitta/Rakta. Von den drei<br />

grundlegenden ayurvedischen <strong>Behandlung</strong>smöglichkeiten (besänftigend – samshamana, reinigend – samshodhana<br />

und Vermeidung der auslösenden Faktoren – nidanaparivarjana) betont Caraka die reinigende<br />

<strong>Behandlung</strong> der Nase (Nasya). Das wiederholte Auftreten der Beschwerden und die Chronizität werden durch<br />

eine nicht vollständige Ausleitung der Doshas erklärt. Diese bleiben auf einem prädisponierten Level. Durch entsprechende<br />

Faktoren, welche auch als Allergene gesehen werden können, kann dann die wiederholt auftretende<br />

Symptomatik verursacht werden.<br />

Beide Studien rekrutierten die Patienten aus dem Jamnagar Krankenhaus. Ausgewählt wurden Patienten mit<br />

den Symptomen einer allergischen Rhinitis ohne komplizierende Faktoren. Ausgeschlossen wurden Patienten mit<br />

Zeichen einer ansteckenden Erkrankung, mit anatomischen Veränderungen wie einer Verkrümmung der<br />

Nasenscheidewand (Septumdeviation), Nasenschleimhautwucherungen (Nasenpolypen) oder bekannten systemischen<br />

Erkrankungen. Während <strong>von</strong> Modha keine ethische Beurteilung erwähnt wird, wurde die zweite Studie<br />

vom Ethik-Komitee der Gujarat Ayurved Universität, Jamnagar genehmigt.<br />

Modha vergleicht den Effekt einer reinigenden Nasenbehandlung (Pradhana Nasya) mit einer Ölanwendung.<br />

Unter der Annahme eines entzündlichen Zustandes der Nasenschleimhäute wurde Curcuma (Haridra) als wohlbekannte<br />

und erfahrungswissenschaftlich belegte Pflanze bei entzündlichen Zuständen mit einer blutreinigenden<br />

(raktashodhana) und antitoxischen (vishaghna) Qualität zur zusätzlichen oralen Gabe ausgewählt. Insgesamt<br />

wurden 69 Patienten in die Studie aufgenommen und per Zufall in drei Gruppen aufgeteilt.<br />

Gruppe A wurde mit einem mit einer Paste aus mit getrocknetem Ingwer medizinierten Öl behandelt. Die<br />

Patienten erhielten über 14 Tage jeweils 6-8 Tropfen Öl pro Nasenloch. In Gruppe B erfolgte eine reinigende<br />

<strong>Behandlung</strong> mit feinem Kataphala Pulver in der klassischen Dosierung <strong>von</strong> 3 Muchuti bis eine erfolgreiche<br />

Reinigung (samyak shuddhi lakshana) beobachtet werden konnte. Im Durchschnitt erfolgte die <strong>Behandlung</strong> über<br />

2013 © Rosenberg <strong>Europäische</strong> Akademie für Ayurveda . D-63633 Birstein Seite 02


Rosenberg Gesellschaft für ganzheitliche<br />

Gesundheit & Bildung gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Europäische</strong> Akademie<br />

für Ayurveda<br />

Ayurveda-Gesundheitsund<br />

Kurzentrum<br />

Forsthausstraße 6<br />

D-63633 Birstein<br />

tel 0049-(0)6054-9131-0 . fax -36<br />

www.ayurveda-akademie.org<br />

www.rosenberg-ayurveda.de<br />

3-6 Tage. In beiden Gruppen schloss sich eine orale <strong>Behandlung</strong> mit „Sudha Haridra“ in einer Dosierung <strong>von</strong> 2<br />

g mit warmem Wasser oder Milch dreimal täglich über 21 Tage an. Gruppe C erhielt lediglich die eben<br />

beschriebene orale Medikation. Eine Nachuntersuchung erfolgte einen Monat nach Ende der <strong>Behandlung</strong>.<br />

Die Beurteilung der Therapieeffizienz beinhaltete die Linderung <strong>von</strong> subjektiven Symptomen (Behinderung der<br />

Nasenatmung, Naselaufen, Niesen, Geruchsverlust, Kopfschmerzen, Husten, Juckreiz, Obstruktionsgefühl im<br />

Rachen, Rötungen um die Nase sowie plötzlich beginnendes und endendes Naselaufen - Akasmat Pravriti und<br />

Nivriti) auf einer Skala <strong>von</strong> 0 bis 3 (0 = keine Symptome, 1 =milde Symptome, 2 = moderate Symptome und 3<br />

= volle Symptomatik). Des Weiteren wurden objektive Kriterien wie Stuhl, Urin und Blutuntersuchungen mit<br />

besonderem Augenmerk auf die Zahl der eosinophilen Blutkörperchen und die Blutsenkungsgeschwindigkeit<br />

untersucht. Die Gesamtbeurteilung erfolgte über eine vollständige Rückbildung der Symptome = 100%, eine<br />

deutliche = 75-100%, eine moderate = 50 – 75%, eine allgemeine Linderung = 25-50% sowie unveränderte<br />

Symptome = < 25% Besserung. In jeder Gruppe beendeten 2 Patienten die <strong>Behandlung</strong> nicht. Bei einem<br />

Patient aus Gruppe B trat eine übermäßige Reinigung auf, anderen war es nicht möglich, die tägliche<br />

<strong>Behandlung</strong> im Krankenhaus durchzuführen, es lagen ungünstige Zustände (apathaya sevana) vor oder sie<br />

sprachen nicht auf die <strong>Behandlung</strong> an. Die Auswertung der Teilnehmer zeigte, dass das Unterdrücken der<br />

natürlichen Reflexe (Vegadharana), unregelmäßige oder instabile Jahreszeiten (Ritu Vaishamya) und die<br />

Inhalation <strong>von</strong> Partikeln oder Rauch (Dhuli Rajah Sevana) die primären auslösenden Faktoren waren. Bei gut<br />

95% der Patienten waren Naselaufen (Nasa Srava), Niesen (Kshavatu) und Kopfschmerzen (Shirahshula) die<br />

Hauptbeschwerden. Alle Ergebnisse werden ausführlich in Tabellen dargestellt und die Linderung der einzelnen<br />

Beschwerden innerhalb der einzelnen Therapiegruppen dargestellt. Hier zeigt sich zusätzlich die gleichmäßige<br />

Verteilung der Symptome in den verschiedenen Gruppen.<br />

Die nasale Obstruktion, die pharyngeale Stauung, Rötungen um die Nase und der Augen (Konjuktiven) werden<br />

als Manifestation einer entzündlichen Reaktion mit einer Beteiligung des Blutgewebes (rakta) und des<br />

Plasmagewebes (rasa) gesehen. Weitestgehend zeigen alle Gruppen einen signifikanten Rückgang der<br />

Symptome mit leichten Unterschieden untereinander. Signifikante Veränderungen der Laborparameter konnten<br />

nicht gezeigt werden, wenn auch ein nicht-signifikanter Rückgang der Eosionphilenzahl in allen drei Gruppen<br />

dargestellt wird. Die besten Ergebnisse werden in Gruppe B mit einer Reduktion <strong>von</strong> mehr als 90% für die<br />

meisten Symptome erzielt. Nur Kopfschmerzen (83,5%) und Verlust des Riechens (68,5%) waren weniger,<br />

jedoch immer noch mehr bzw. gleich zu den anderen Gruppen gebessert. Dies spiegelt sich auch im<br />

Gesamteffekt der <strong>Behandlung</strong> wider, wobei 91,3% in Gruppe B eine deutliche Besserung verglichen zu 78,9%<br />

in Gruppe A und 76,2% in Gruppe C angaben.<br />

In der Diskussion versuchen die Autoren die Verbindung zwischen den unterschiedlichen Effekten und den<br />

unterschiedlichen Eigenschaften der verwendeten Verfahren herzustellen. Sie schließen, dass Ingwer ebenso<br />

wie Kataphala durch ihre scharfen (tikshna) und heißen (ushna) Eigenschaften den krankheitsverursachenden<br />

Weg durchbrechen. Die Symptomlinderung ist durch die Kapha und Vata reduzierende Eigenschaften und<br />

einen vataregulierenden (vata-anulomana) Effekt zu erklären. Zusätzlich sind beide als antientzündlich und<br />

2013 © Rosenberg <strong>Europäische</strong> Akademie für Ayurveda . D-63633 Birstein Seite 03


Rosenberg Gesellschaft für ganzheitliche<br />

Gesundheit & Bildung gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Europäische</strong> Akademie<br />

für Ayurveda<br />

Ayurveda-Gesundheitsund<br />

Kurzentrum<br />

Forsthausstraße 6<br />

D-63633 Birstein<br />

tel 0049-(0)6054-9131-0 . fax -36<br />

www.ayurveda-akademie.org<br />

www.rosenberg-ayurveda.de<br />

schmerzlindernd beschrieben. Kataphala soll einen anticholinergen Effekt haben, welcher die vermehrte nasale<br />

Sekretion lindert. Ingwer soll die Freisetzung <strong>von</strong> Entzündungsmediatoren hemmen und einen lokal antientzündlichen<br />

wirken. Haridra wirkt primär auf Blut- und Plasmagewebe-bezogene Symptome. Durch seine antihistaminergen<br />

Eigenschaften soll es direkt auf die allergische Reaktion wirken und die Freisetzung <strong>von</strong><br />

Entzündungsmediatoren verhindern. Die Autoren schließen in ihren Überlegungen daraus, dass die lokal reinigende<br />

<strong>Behandlung</strong> eine direkte Wirkung auf die akuten Symptome hat und eine sofortige Linderung bringt,<br />

während die orale <strong>Behandlung</strong> einen systemischen Effekt hat. Die Ergebnisse zeigen weiterhin einen etwas<br />

besseren lokalen Effekt durch Kataphala im Vergleich zu Ingwer.<br />

Die zweite Veröffentlichung <strong>von</strong> Bhakti et al. Untersucht den Effekt <strong>von</strong> Haridra khanda, eine Mischung <strong>von</strong><br />

Curcuma (Haridra), Triphala (Früchte <strong>von</strong> drei verschiedenen Myrobalanenbäumen), schwarzem Pfeffer, langem<br />

Pfeffer, Ingwer (zusammen Trikatu) und anderen. Hier<strong>von</strong> wurden 6 g zweimal täglich als Granulat verabreicht.<br />

Diese <strong>Behandlung</strong> wurde mit einer zusätzlichen lokalen Applikation eines mit langem Pfeffer medizinierten Öls<br />

verglichen. Dieses wurde dreimal über sieben Tage, mit jeweils einer Woche Pause, in einer Dosierung <strong>von</strong> 4-8<br />

Tropfen pro Nasenloch durchgeführt. Eine Nachuntersuchung erfolgte nach zwei Monaten. Der Effekt auf die<br />

Symptome (Kshavathu = Niesen, Nasavarodha = nasale Obstruktion, Nasasrava = Rhinorhoe - Naselaufen, Kasa<br />

= Husten, Shirah shula = Kopfschmerz, Kandu = Juckreiz, Bhutva Bhutva = Wiederkehr, Aruchi =<br />

Geschmacksverlust, Svarabheda = Rauheit der Stimme, Jvara = Fieber, Shirogaurava = Schweregefühl im Kopf,<br />

Shvasa Kashtata = Schwierigkeiten bei der Respiration und Gandha hani = Anosmie – Verlust des Riechsinns)<br />

wurde mit einem Score <strong>von</strong> 0 bis 4 bewertet. Der Gesamteffekt wurde nach oben genannter Skala beurteilt<br />

und es wurden ebenfalls Blutproben genommen.<br />

Von den 32 eingeschlossenen Patienten beendeten 26 die <strong>Behandlung</strong>. Gründe für die weggefallenen<br />

Patienten werden nicht genannt. Laut Autoren waren Staub und Verschmutzung die Hauptursachen. Erneut<br />

konnte eine signifikante Reduktion bezüglich aller oben genannter Symptome in den beiden Gruppen gezeigt<br />

werden. Die Laboruntersuchungen zeigten ebenfalls einen signifikanten Rückgang der Eosinophilenzellzahl,<br />

während die Veränderungen für die weißen Blutkörperchen und die Blutsenkungsgeschwindigkeit nicht signifikant<br />

waren. Erneut zeigte die Gruppe mit sowohl lokaler als auch systemischer <strong>Behandlung</strong> im Ganzen bessere<br />

Ergebnisse. Es gaben 53,33% eine deutliche Besserung und 40% eine moderate Besserung an, verglichen mit<br />

45,45% und 36,3% in der lediglich systemisch behandelten Gruppe.<br />

Die Autoren schließen aus Ihren Ergebnissen, dass die verwendete Pflanzenmischung hilft, die Körpergewebe<br />

zu regenerieren und die Widerstandsfähigkeit der Nasenschleimhäute zu verbessern. Es wird weiter diskutiert,<br />

dass viele der Zutaten Vata und Kapha als primäre krankmachende Faktoren zurück zu einem normalen Niveau<br />

bringen. Das verwendete Öl hilft weiterhin, lokale Obstruktionen zu beseitigen und die blockierte Sekretion<br />

durch seine leichten und sich schnell ausbreitenden (vyavayi) Eigenschaften zu beheben. Zusätzlich wird ein<br />

lokaler, das Immunsystem modulierender Effekt postuliert. Dieser soll den entzündlichen Prozess reduzieren<br />

und durch seine antibakterielle und seine antivirale Eigenschaft zur Vermeidung sekundärer Infektionen beitragen.<br />

2013 © Rosenberg <strong>Europäische</strong> Akademie für Ayurveda . D-63633 Birstein Seite 04


Rosenberg Gesellschaft für ganzheitliche<br />

Gesundheit & Bildung gemeinnützige GmbH<br />

<strong>Europäische</strong> Akademie<br />

für Ayurveda<br />

Ayurveda-Gesundheitsund<br />

Kurzentrum<br />

Forsthausstraße 6<br />

D-63633 Birstein<br />

tel 0049-(0)6054-9131-0 . fax -36<br />

www.ayurveda-akademie.org<br />

www.rosenberg-ayurveda.de<br />

Beide Untersuchungen zeigen ermutigende Ergebnisse für die <strong>Behandlung</strong> der allergischen Rhinitis durch ayurvedische<br />

Maßnahmen. Auch wenn in keiner Gruppe eine vollständige Rückbildung berichtet wurde, kann die<br />

teilweise deutliche Linderung für alle Symptome als Hinweis dienen, dass eine lokale sowie ergänzende systemische<br />

ayurvedische <strong>Behandlung</strong> helfen kann, die Last der Patienten zu vermindern. Zwar steht ebenfalls ein<br />

rein symptomatischer Ansatz im Vordergrund. Die Autoren diskutieren jedoch bezüglich der Entstehung<br />

Ansätze, die eine langfristige Linderung möglich erscheinen lassen. Auch die postulierten Wirkweisen bieten<br />

Möglichkeiten für weitergehende Studien und Diskussionen. Beide Studien umfassen jedoch nur wenige<br />

Patienten und es gab keinerlei Kontrollgruppe.<br />

Die allergische Rhinitis wird zu einem großen Teil durch die Exposition mit Allergenen ausgelöst. Bei einem<br />

Untersuchungszeitraum <strong>von</strong> zwei Monaten wäre eine entsprechende Kontrollgruppe sicher sinnvoll, um einen<br />

systemischen Fehler durch ein natürliches Nachlassen der vorhandenen Allergene zu verhindern. Es hätte<br />

zusätzlich eine tiefergehende statistische Auswertung zwischen den einzelnen Gruppen stattfinden können,<br />

um die einzelnen <strong>Behandlung</strong>en noch detaillierter miteinander zu vergleichen. Insbesondere der<br />

Veröffentlichung <strong>von</strong> Bhakti fehlt eine umfassendere Darstellung des gesamten Untersuchungsaufbaus und<br />

beide Studien erklären zu keinem Zeitpunkt die statistischen Methoden, mittels welcher die Ergebnisse beurteilt<br />

wurden. Als <strong>Behandlung</strong>sbeobachtung geben beide Untersuchungen jedoch erfreuliche Hinweise auf die<br />

Effektivität einer symptomreduzierenden Therapie der allergischen Rhinitis. Für in Europa tätige Therapeuten ist<br />

sie zusätzlich nützlich, da die meisten der verwendeten Komponenten leicht erhältlich sind. Sicherlich motivieren<br />

die Studien dazu, Nasenbehandlungen in der nächsten Allergiesaison als alternative symptomreduzierende<br />

<strong>Behandlung</strong>en durchzuführen.<br />

Marco Lebbing, Arzt für Allgemeinmedizin und Medizinischer Ayurveda-Spezialist<br />

1. Clinical Study of Anurjata Janita Pratishyaya (Allergic Rhinitis) & Comparative Assessment of Nasya Karma<br />

NEHA J. MODHA (TANK)* V. D. SHUKLA ** M. S. BAGHEL ***<br />

Institute for Post Graduate Teaching and Research in Ayurveda, Gujarat Ayurved University, Jamnagar.<br />

AYU-VOL. 30, NO. 1 (JAN.-MAR.) 2009, pp 47-54<br />

www.ayujournal.org/temp/Ayu30147-2212018_060840.pdf<br />

2. A Clinical evaluation of Haridra Khanda & Pippalyadi Taila<br />

Nasya on Pratishyaya (Allergic Rhinitis)<br />

CHHAYA BHAKTI * MANJUSHA RAJAGOPALA ** A. K. SHAH. *** NARAYAN BAVALATTI ****<br />

Institute for Post Graduate Teaching and Research in Ayurveda, Gujarat Ayurved University, Jamnagar.#<br />

AYU-VOL. 30, NO. 2 (APRIL-JUNE) 2009, pp. 188-193<br />

www.ayujournal.org/temp/Ayu302188-2218302_060943.pdf<br />

2013 © Rosenberg <strong>Europäische</strong> Akademie für Ayurveda . D-63633 Birstein Seite 05

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!