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nachhaltig handeln – zukunft sichern - Gemeinde Unterhaching

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NACHHALTIG HANDELN – ZUKUNFT SICHERN<br />

INDIKATOREN, STANDORTBESTIMMUNG, ENTWICKLUNGSPOTENZIALE<br />

1. Nachhaltigkeitsbericht<br />

der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Unterhaching</strong><br />

© <strong>Gemeinde</strong> <strong>Unterhaching</strong><br />

2006<br />

1


IMPRESSUM<br />

Herausgeber und Copyright<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Unterhaching</strong><br />

Rathausplatz 7<br />

82008 <strong>Unterhaching</strong><br />

Ansprechpartner<br />

Thomas Portenlänger<br />

Tel. 089 / 66551 - 311<br />

hauptverwaltung@unterhaching.de<br />

Redaktion, Grafik und Layout<br />

Jobst Münderlein<br />

c/o Münchener Initiative CSR<br />

Innere-Wiener-Str. 30-32<br />

81667 München<br />

Tel. 089 / 459915 - 26<br />

Fax: 089 / 459915 - 11<br />

www.muenchenerinitiative.de<br />

Klaus Schulze-Neuhoff<br />

Agenda 21 <strong>Unterhaching</strong><br />

www.agenda21-unterhaching.de<br />

Alexandra Marr<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Unterhaching</strong><br />

2


Vorworte<br />

GEMEINSAM NACHHALTIGKEIT GESTALTEN<br />

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />

mit diesem ersten Nachhaltigkeitsbericht wollen wir Sie<br />

über die <strong>Unterhaching</strong>er Nachhaltigkeitsindikatoren und<br />

die Ergebnisse der 2. Zukunftskonferenz im Oktober 2005<br />

informieren.<br />

Nach dem Erfolg des Zukunftsfestes 1999 und der ersten<br />

Zukunftskonferenz 2001 hat diese nun endgültig unter<br />

Beweis gestellt, dass in unserer <strong>Gemeinde</strong> etwas etabliert<br />

ist, was Experten gemeinhin als “Bürgerkommune” bezeichnen.<br />

Die Zweite Zukunftskonferenz der <strong>Gemeinde</strong> und der<br />

Lokalen Agenda 21 <strong>Unterhaching</strong> mit Vereinen und Organisationen<br />

sowie vielen Bürgern wollte nach Wegen<br />

suchen, wie die Lebensqualität vor Ort auf Dauer gesichert<br />

werden kann. Dieses Ziel entspringt oben beschriebenem<br />

Geist einer “Bürgerkommune”. Keine Kommune<br />

wird auf Dauer ohne Bürger auskommen, die dieses Ziel<br />

auch im Interesse der nachfolgenden Generationen in den<br />

Mittelpunkt ihres ehrenamtlichen Handelns stellen.<br />

Wir alle werden uns künftig zunehmend darauf einstellen<br />

müssen, dass der Verwaltung Grenzen gesetzt sind, die<br />

nur durch ehrenamtlichen Einsatz überwunden werden<br />

können. Das heißt, der Staat wird niemals alles bis ins<br />

letzte Detail und zur vollen Zufriedenheit für jedermann<br />

regeln können.<br />

Die Zweite Zukunftskonferenz hat in diesem Sinne wichtige<br />

Ideen entwickelt, die uns in den nächsten Jahren<br />

leiten sollen. Ich freue mich, dass die Bürger die Lokale<br />

Agenda 21 zu ihrem 10-jährigen Bestehen mit vielen neuen<br />

Projekten “beschenken” konnten.<br />

Liebe <strong>Unterhaching</strong>er Mitbürger,<br />

<strong>Unterhaching</strong> ist endlich so weit. Acht Jahre nach Beginn<br />

des Agenda-Prozesses hat der <strong>Gemeinde</strong>rat auf<br />

Initiative der Lokalen Agenda 21 <strong>Unterhaching</strong> den<br />

Beschluss gefasst, Agenda 21 messbar zu machen.<br />

Mit der zweiten Zukunftskonferenz im Herbst 2005<br />

wurde ein Projekt ins Leben gerufen, welches erste<br />

Messgrößen auf der Basis einer Standortbestimmung<br />

künftig in alle Entscheidungsprozesse der <strong>Gemeinde</strong><br />

integrieren soll.<br />

Damit wird die Grundlage geschaffen für einen professionellen<br />

Umgang mit der Kernidee von Agenda 21,<br />

nämlich der Vision von einer <strong>nachhaltig</strong>en, d.h. allen<br />

kommenden Generationen mit gleichen Chancen offenstehenden<br />

Welt .<br />

Die Lokale Agenda 21 hat allen Anlass den Entscheidungsträgern<br />

der <strong>Gemeinde</strong> zu danken. Es ist nicht<br />

selbstverständlich, dass <strong>Gemeinde</strong>räte und <strong>Gemeinde</strong>verwaltung<br />

einem Antrag des Agenda-Beirates und<br />

damit aller Agenda-MitstreiterInnen in der Bürgerschaft<br />

entsprechen.<br />

Möge das vertrauensvolle Miteinander von Agenda-<br />

Verantwortlichen, <strong>Gemeinde</strong>rat und <strong>Gemeinde</strong>verwaltung<br />

auch und gerade auf Basis dieses Nachhaltigkeitsberichtes<br />

noch viele weitere Früchte tragen, die anderen<br />

<strong>Gemeinde</strong>n und ihren Agenda-Initiativen Mut machen<br />

können.<br />

Den Bericht zum Stand der Nachhaltigkeit in <strong>Unterhaching</strong><br />

wollen wir weiter ausbauen und mit Leben erfüllen.<br />

Erwin Knapek<br />

1. Bürgermeister<br />

Klaus Schulze-Neuhoff<br />

Sprecher der Lokalen Agenda 21<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

IMPRESSUM<br />

VORWORTE<br />

Die Lokale Agenda 21....................................... 5<br />

Nachhaltigkeit messen ..................................... 9<br />

SOZIALES<br />

13 Arbeitslosenquote .................................................... 25<br />

14 Sozialleistungsquote ............................................... 26<br />

15 Kinderbetreuungsplätze .......................................... 27<br />

16 Wohnsituation .......................................................... 28<br />

17 Kriminalität ............................................................... 29<br />

Die Indikatoren ..................................................... 11<br />

EINE GEMEINDE – EINE WELT<br />

ÖKOLOGIE, RESSOURCEN UND<br />

KLIMASCHUTZ<br />

1 Abfallmengen ............................................................. 12<br />

2 Recycling-Quote ........................................................ 13<br />

3 Flächenbewirtschaftung ........................................... 14<br />

4 Siedlungsstruktur ...................................................... 15<br />

5 Verkehrsdichte ... ....................................................... 16<br />

6 Wasserverbrauch ....................... ............................ 17<br />

7 Stromverbrauch ......................................................... 18<br />

8 Klimaschutz .................................................................19<br />

9 Nachhaltige Energiegewinnung................................ 20<br />

10 Naturschutz............................................................21/22<br />

18 Entwicklungszusammenarbeit .............................. 31<br />

Wie geht es weiter.......................................... 32<br />

Anhang<br />

Ansprechpartner, Quellen,<br />

Literatur, Adressen...... ..... ............................................ 42<br />

Alterspyramide für <strong>Unterhaching</strong><br />

(Daten zur Bevölkerungsentwicklung)<br />

ÖKONOMIE<br />

11 Nachhaltiges Wirtschaften ......................................23<br />

12 Schulden .................................................................. 24<br />

4


Die Lokale Agenda 21<br />

WORUM GEHT ES BEI NACHHALTIGER ENTWICKLUNG UND AGENDA 21<br />

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ wurde schon Ende<br />

des 18. Jahrhunderts von der deutschen Forstwirtschaft<br />

geprägt. Georg Ludwig Hartig, Oberforstmeister<br />

aus Dillenburg, schrieb vor über<br />

200 Jahren, dass die Wälder so genutzt werden<br />

sollen, „dass die Nachkommenschaft ebensoviel<br />

Vorteile daraus ziehen kann, als sich die<br />

jetzt lebende Generation zueignet“.<br />

Eine ähnliche Definition der „Nachhaltigen<br />

Entwicklung“ verwendet auch der Brundtland-<br />

Bericht von 1987; hier heißt es: „Unter dauerhafter<br />

Entwicklung verstehen wir eine Entwicklung,<br />

die den Bedürfnissen der heutigen Generation<br />

entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger<br />

Generationen zu gefährden, ihre eigenen<br />

Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil<br />

zu wählen.“<br />

Durch die Konferenz der Vereinten Nationen für<br />

Umwelt und Entwicklung (UNCED), die im Jahr<br />

1992 in Rio de Janeiro abgehalten wurde, ist<br />

der entsprechende, international gängige englische<br />

Begriff „sustainable development“ als<br />

politischer Leitbegriff weltbekannt geworden; er<br />

bildet einen Bezugspunkt für integrative Politik<br />

auf globaler, nationaler, regionaler und lokaler<br />

Ebene.<br />

Ob „<strong>nachhaltig</strong>“, „dauerhaft umweltgerecht“<br />

oder „<strong>zukunft</strong>sfähig“ – der Begriff lässt viele<br />

alternative und abstrakte Auslegungen zu.<br />

Dennoch besteht eine breite Übereinstimmung,<br />

dass Nachhaltigkeit nicht auf den Bereich der<br />

Ökologie zu beschränken ist, sondern dass<br />

auch wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche<br />

Aspekte zu betrachten sind. Nicht nur auf<br />

internationaler, sondern auch auf nationaler,<br />

regionaler und lokaler Ebene müssen Schutz<br />

der Umwelt, soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche<br />

Belange und die Beteiligung der Bürgerin-<br />

nen und Bürger ausbalanciert werden, denn<br />

nur ein Gleichgewicht dieser verschiedenen<br />

Aspekte kann zu einer <strong>nachhaltig</strong>en Entwicklung<br />

führen.<br />

Auf der bereits genannten Konferenz in Rio<br />

unterzeichneten 179 Staaten ein „Aktionsprogramm<br />

für das 21. Jahr-hundert“ – die so<br />

genannte Agenda 21. In diesem wegweisenden<br />

Dokument werden Handlungsmaßnahmen<br />

beschrieben, die zur Realisierung einer<br />

globalen <strong>nachhaltig</strong>en Entwicklung unter<br />

anderem in den Bereichen Klima- und Energiepolitik,<br />

Armutsbekämpfung sowie Bevölkerungs-<br />

und Landwirtschaftspolitik beitragen<br />

sollen. Die Ziele können in diesen Politikfeldern<br />

nur dann erreicht werden, wenn auch<br />

vor Ort, auf der regionalen und lokalen Ebene,<br />

eine <strong>nachhaltig</strong>e Entwicklung verfolgt und<br />

die Globalisierung mitgestaltet wird.<br />

Bereits im Vorfeld der UNCED-<br />

Verhandlungen konnten sich die vertretenen<br />

Kommunen mit ihrer Forderung durchsetzen,<br />

nicht nur als ausführende Organe nationaler<br />

Politik, sondern als eigenständige Akteure<br />

bei der Umsetzung dieses für das 21. Jahrhundert<br />

so wichtigen Aktionsprogramms<br />

berücksichtigt zu werden. Kapitel 28 der<br />

Agenda 21 in Rio fordert deshalb ganz explizit<br />

die Beteiligung der Kommunen weltweit:<br />

„Jede Kommunalverwaltung soll in einen<br />

Dialog mit ihren Bürgern, örtlichen Organisationen<br />

und der Privatwirtschaft eintreten und<br />

eine ‚kommunale Agenda 21‘ beschließen.“<br />

Dieser Aufruf soll Kommunen dazu bewegen,<br />

einen Lokale-Agenda-21-Prozess in Gang zu<br />

setzen und mit allen gesellschaftlichen Gruppen<br />

vor Ort ein Handlungsprogramm zu<br />

erarbeiten. Jede Kommune muss dabei unter<br />

Beachtung ihrer jeweiligen lokalspezifischen<br />

Rahmenbedingungen ihren<br />

eigenen Weg finden.<br />

Bild: Pablo Schindelmann, Komma21, Landesamt für<br />

Umwelt, Augsburg, welches das Projekt fördert<br />

Das bedeutet: Kommunen sind aufgerufen,<br />

ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen<br />

im Blick auf das Ziel der <strong>nachhaltig</strong>en<br />

Entwicklung zu ermitteln. Sie sollten sich<br />

Ziele setzen und ihren Weg mit Hilfe von<br />

Indikatoren zu den verschiedenen Problembereichen<br />

sichtbar machen. Vor allem<br />

aber können sie durch die Umsetzung von<br />

konkreten Maßnahmen und Projekten<br />

dazu beitragen, diese Ziele vor Ort zu<br />

verwirklichen und damit auch für die kommenden<br />

Generationen eine lebenswerte<br />

Zukunft gestalten.<br />

5


Die Lokale Agenda 21<br />

... GESCHICHTENWETTBEWERB: „So stelle ich mir meine Zukunft vor“<br />

... „Die Zukunft der Welt“<br />

„Nach vielen Jahren wird es auf der Welt fast kein grünes Fleckchen Wiese mehr geben. Alles wird mit Häusern,<br />

großen Industrien, Hochhäusern und anderen Gebauten zugebaut sein. Es wird nur noch laute Straßen<br />

geben, die an Grundstücken vorbeiführen. Die Menschen werden aber auch mit hochmodernen Raketen das<br />

Weltall erkunden und auf dem Mars leben können. Nach und nach werden die selten gewordenen Tierarten<br />

aussterben und es wird fast keinen Lebensraum mehr für die übrigen Tiere existieren. Die Welt wird von oben<br />

betrachtet nur noch ein grauer Fleck mit etwas Wasser dazwischen sein. Auch in den früheren so kleinen<br />

Orten wird man nur noch eine Großstadt vorfinden. Die Welt wird nur noch hohe Schatten von den Gebäuden<br />

auf die Straßen werfen und kaum noch Sonnenlicht durchlassen. Die Erde wird nur noch ein Alptraum für die<br />

gewohnten Landleute sein.“<br />

Bild: Klaus Schulze-Neuhoff (l.), Arianne Fischer (r.)<br />

Anlässlich der zweiten <strong>Unterhaching</strong>er Zukunftskonferenz am 14./15. Oktober 2005 wird Ariane Fischer (11 J.) aus <strong>Unterhaching</strong>,<br />

als Gewinnerin Aufsatzwettbewerbs zum Thema „So stelle ich mir die Zukunft vor“ vom langjährige Agenda 21-Sprecher Klaus<br />

Schulze-Neuhoff geehrt. Mit ihrem Beitrag habe sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern „in eindringlicher Weise ihre Sorgen über<br />

die ökologische Zukunft unseres Planeten“ aufgeschrieben. Schulze-Neuhoff versicherte ihr, dass die in der Agenda 21 aktiven<br />

<strong>Unterhaching</strong>er Bürgerinnen und Bürger alles daran setzen werden, dass dieses beängstigende Zukunftsszenario nicht Realität<br />

wird und stattdessen eine für alle zukünftigen Generationen ökologisch lebenswerte, sozial-gerechte, wirtschaftlich gedeihliche,<br />

<strong>nachhaltig</strong>e Welt Gestalt annimmt.<br />

6


Die Lokale Agenda 21<br />

WAS IST BISLANG GESCHEHEN<br />

Den Startschuss zum Agendaprozess in<br />

<strong>Unterhaching</strong> bildete ein Informationsabend des<br />

Umweltbeauftragten der Erzdözese München<br />

im März 1995, bei dem zur Gründung eines<br />

Agendaforums aufgerufen wurde.<br />

Kurz darauf, im Juli 1995, riefen daraufhin ca.<br />

zwanzig engagierte Bürgerinnen und Bürger<br />

das <strong>Unterhaching</strong>er „Agendaforum“ ins Leben.<br />

Beteiligt waren neben kirchlichen Gruppen u.a.<br />

auch die Volkshochschule, ortsansässige Vereine,<br />

Parteien und Umweltverbände. Ziel war<br />

es, die Forderungen des Kapitels 28 der Agenda<br />

21 des Umweltgipfels von Rio auf kommunaler<br />

Ebene umzusetzen. Protokolle der monatlichen<br />

Treffen des Agendaforums wurden dem<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat und der <strong>Gemeinde</strong>verwaltung<br />

zugeleitet.<br />

Im September 1995 übernahm der damalige<br />

erste Bürgermeister Walter Paetzmann die<br />

Schirmherrschaft und wirkte aktiv als Bindeglied<br />

zwischen <strong>Gemeinde</strong>rat und <strong>Gemeinde</strong>verwaltung<br />

auf der einen Seite und Bürgerforum<br />

auf der anderen Seite mit. Als Ansprechpartner<br />

in der Verwaltung wurde das Umweltamt der<br />

<strong>Gemeinde</strong> benannt.<br />

Öffentlichkeitsarbeit war von Beginn an eine<br />

der dringlichsten Aufgabe der lokalen Agenda<br />

21. Deshalb galt es zunächst die Bevölkerung,<br />

den <strong>Gemeinde</strong>rat und die Verwaltung über die<br />

Agenda 21 zu informieren und für deren Ziele<br />

zu sensibilisieren.<br />

Im Oktober 1995 wurde deshalb bereits ein<br />

Umwelttag organisiert, ein eigenes Logo entwickelt,<br />

dass mittlerweile von mehreren Nachbargemeinden<br />

sowie dem Landkreis München<br />

übernommen wurde, und so erreicht, dass<br />

Presse ausführlich über die lokalen Agenda-<br />

Aktivitäten berichtete.<br />

In der Zeit zwischen Oktober 1995 und April<br />

1996 erarbeitet sich das Agendaforum eine<br />

Satzung und entwickelte die seitdem existierenden<br />

Organisationsstrukturen.<br />

Es wurde eine Vollversammlung (Bürgerforum)<br />

eingerichtet, die seitdem vierteljährlich<br />

öffentlich zusammenkommt, grundlegende<br />

Beschlüsse fasst und ggf. für den Agenda-<br />

Beirat vorbereitet, sowie allen Projekten und<br />

Arbeitskreisen ein Forum für ihre Öffentlichkeitsarbeit<br />

bietet.<br />

Am 20. November 1995 konnten aufgrund<br />

des regen Zuspruchs - mittlerweile hatte sich<br />

die Zahl der Aktiven verdoppelt – die ersten<br />

fünf Arbeitskreise gegründet werden.<br />

Mit dem „Arbeitskreis Eine <strong>Gemeinde</strong> - Eine<br />

Welt“ und dem „Arbeitskreis Jugend“ kamen<br />

dann weitere zwei und jüngst, bei der zweiten<br />

Zukunftskonferenz im Oktober 2005, der (im<br />

Aufbau befindliche) „Arbeitskreis Gesundheit,<br />

Ernährung, Konsum“ neu hinzu.<br />

Inzwischen existieren in <strong>Unterhaching</strong> also<br />

insgesamt acht Agenda 21-Arbeitskreise:<br />

1. Abfallwirtschaft<br />

2. Eine <strong>Gemeinde</strong> - Eine Welt<br />

3. Energie<br />

4. Jugend<br />

5. Gesundheit, Ernährung, Konsum<br />

6. Natur und Landschaft<br />

7. Siedlung und Verkehr<br />

8. Wirtschaft<br />

Beteiligt am Bürgerforum sind neben vielen<br />

engagierten Privatpersonen u.a. auch folgende<br />

Organisationen und Institutionen:<br />

Bund Naturschutz<br />

Evangelische und katholische Pfarrjugend<br />

Jugendkulturwerkstatt<br />

Gewerbeverband <strong>Unterhaching</strong><br />

Pax Christi<br />

Pfadfinder<br />

Gymnasium <strong>Unterhaching</strong><br />

Volkshochschule<br />

Pfarrgemeinderäte aus 4 Pfarrgemeinden<br />

Mütter gegen Atomkraft<br />

Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB)<br />

Bündnis 90 / Die Grünen<br />

Junge Liberale und FDP<br />

Junge Union und CSU<br />

Jungsozialisten und SPD<br />

Nach dem plötzlichen Tod des 1. Bürgermeisters<br />

Walter Paetzmann wurde Dr.<br />

Erwin Knapek, der bereits maßgeblich am<br />

Gründungsprozess der Lokalen Agenda<br />

beteiligt war, zum neuen Bürgermeister<br />

der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Unterhaching</strong> gewählt.<br />

Im Mai 1996 wurde in der konstituierenden<br />

Sitzung des <strong>Gemeinde</strong>rates einstimmig<br />

beschlossen, dessen Geschäftsordnung<br />

so abzuändern, dass sich im Umweltbeirat<br />

das Bürgerforum der Lokalen Agenda 21<br />

wieder findet, d.h. die Sprecher der Arbeitskreise<br />

sowie der Vollversammlung<br />

wurden als Mitglieder in den Umweltbeirat<br />

berufen. Der Beirat trug zunächst die<br />

Bezeichnung Umweltbeirat/Agenda21,<br />

später wurde er in Agenda-Beirat umbenannt.<br />

Sodann ging es an die Umsetzung der<br />

Lokalen Agenda 21. Im Oktober 1996<br />

machten sich die Arbeitskreise an eine<br />

erste Bestandsaufnahme und die Erarbeitung<br />

erster Vorschläge für geeignete<br />

(Nachhaltigkeits-)Indikatoren, die der<br />

Orientierung und Erfolgskontrolle des<br />

Agenda 21-Prozesses dienen.<br />

Zur kontinuierlichen Information der Bürgerinnen<br />

und Bürger wurde die Öffentlichkeitsarbeit<br />

weiter fortgesetzt. Beispielsweise<br />

fand im November 1996 eine Ausstellung<br />

zum Thema Agenda 21 im Rathaus<br />

statt. Im Juni 1997 wurde dann das A-<br />

genda-Denkmal am Rathausplatz eingeweiht,<br />

wo sich die Arbeitskreise erstmals<br />

öffentlich darstellten.<br />

Im Dezember 1997 erfolgte dann die<br />

offizielle Beschlussfassung des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

zur Lokalen Agenda 21 um<br />

so den Status der Lokalen Agenda 21<br />

auch institutionell in <strong>Unterhaching</strong> fest zu<br />

verankern und später entsprechende<br />

Zuschussanträge stellen zu können,<br />

Die Lokale Agenda 21 ist in <strong>Unterhaching</strong><br />

somit durch eine Satzung, die Geschäftsordnung<br />

des <strong>Gemeinde</strong>rats und den <strong>Gemeinde</strong>ratsbeschluss<br />

fest verankert.<br />

7


Die Lokale Agenda 21<br />

Rechtsgrundlage<br />

Geschäftsordnung<br />

des <strong>Gemeinde</strong>rates <strong>Unterhaching</strong> 2002 / 2008<br />

"Auszug"<br />

§ 22<br />

Beirat zur Agenda 21<br />

(1) Der Beirat zur Agenda 21 besteht aus den drei Umweltbeauftragten (§ 8 Abs. 3 Nr. 6),<br />

dem Sprecher der Vollversammlung der LOKALEN AGENDA 21 und den Sprechern<br />

der Arbeitskreise der LOKALEN AGENDA 21. Die Anzahl und die Aufgabengebiete der<br />

Arbeitskreise werden von der Vollversammlung der LOKALEN AGENDA 21 festgelegt.<br />

Die Arbeitskreise wählen aus ihrer Mitte jeweils einen Sprecher. Die Arbeitskreise erarbeiten<br />

auf ihrem Gebiet Empfehlungen für den <strong>Gemeinde</strong>rat. Die Empfehlungen<br />

werden von den jeweiligen Sprechern schriftlich in den Beirat zur Agenda 21 eingebracht.<br />

Über diese Empfehlungen befindet der Beirat zur Agenda 21 vorberatend imSinne des § 7.<br />

Der Beirat zur Agenda 21 wird von den Umweltbeauftragten in jährlichem Wechsel geleitet.<br />

2) Neben der fachlichen Beratung der gemeindlichen Entscheidungsgremien steht der<br />

Beirat zur Agenda 21 auch den Bürgern für die Beantwortung aller einschlägigen Fragen<br />

zur Verfügung.<br />

3) Der Beirat zur Agenda 21 tritt vier Mal im Jahr zusammen.<br />

4) Empfehlungen des Beirates zur Agenda 21 sind von den zuständigen Gremien zu be<strong>handeln</strong>.<br />

Bei fristgebundenen Stellungnahmen zu Entscheidungen des <strong>Gemeinde</strong>rates<br />

zwischen zwei Beiratssitzungen genügt eine Empfehlung auf der Grundlage eines Beschlusses<br />

des Sprecherkreises (Sprecher der Vollversammlung und Sprecher aller Arbeitskreise),<br />

um eine Behandlung in den zuständigen Gremien zu bewirken.<br />

8


Nachhaltigkeit messen<br />

WARUM BRAUCHT MAN INDIKATOREN<br />

Jobst Münderlein, Moderator der<br />

Zukunftskonferenz<br />

Indikatoren sind Mess- oder Kenngrößen für die<br />

Bewertung und Trendbeschreibung zentraler<br />

Problemfelder einer <strong>nachhaltig</strong>en Entwicklung.<br />

Werden mehrere Indikatoren in systematischer<br />

Art und Weise zusammengefasst, so spricht<br />

man von einem Indikatorensystem.<br />

Das hier vorgestellte Indikatorensystem orientiert<br />

sich an Leitlinien und Kriterien, die für das<br />

Ziel einer <strong>nachhaltig</strong>en Entwicklung in Kommunen<br />

und bei der Lokalen Agenda eine zentrale<br />

Rolle spielen. Dabei werden vier Bereiche<br />

angesprochen: Ökologie, Ressourcen und<br />

Klimaschutz sowie Ökonomie, der soziale<br />

Bereich und der Bereich EINE <strong>Gemeinde</strong> EINE<br />

Welt. In jedem dieser Bereiche sollen Teil-Ziele<br />

einer <strong>nachhaltig</strong>en Entwicklung formuliert werden,<br />

die wiederum mit je einem zentralen Indikator<br />

zugeordnet werden.<br />

Mit den vier Bereichen sind die Handlungsfelder<br />

genannt, um die es bei dem Ziel der <strong>nachhaltig</strong>en<br />

Entwicklung geht; die Teil-Ziele benennen<br />

einzelne Problemfelder; die Indikatoren schließlich<br />

können im Rahmen der Kommunalpolitik<br />

verschiedene Funktionen übernehmen:<br />

– sie können verdeutlichen, wo möglicherweise<br />

Handlungsbedarf in der Kommune<br />

besteht, an welchen Stellen und in welcher<br />

Richtung Verbesserungen möglich sind;<br />

– sie signalisieren außerdem, wo in der<br />

letzten Zeit etwas erreicht wurde, wo kommunalpolitische<br />

Maßnahmen oder die Aktivitäten<br />

von Bürgerinnen und Bürgern erfolgreich<br />

waren;<br />

– sie erlauben (mit Einschränkungen) einen<br />

Vergleich mit anderen Kommunen;<br />

– und sie können Lücken in den vorhandenen<br />

Daten identifizieren und so Verbesserungen<br />

in der Kommunalstatistik anregen.<br />

Mit anderen Worten: Indikatoren und Indikatorensysteme<br />

können im Rahmen kommunaler<br />

Entscheidungsprozesse helfen, die richtigen<br />

Maßnahmen zu finden, um die Lebensqualität<br />

in der Kommune zu erhöhen oder<br />

sicherzustellen.<br />

Wie die Lokale Agenda 21 auch, so richtet<br />

sich das Indikatorensystem keineswegs nur<br />

an die Kommunalpolitik oder an die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Kommunalverwaltung.<br />

Eine breite Diskussion der Entwicklungen,<br />

die durch die Zeitreihen der Indikatoren<br />

deutlich zutage treten, kann dazu beitragen,<br />

Projekte zur Kommunalentwicklung zu<br />

finden, die schließlich das „Herz“ jeder Lokalen<br />

Agenda sind. Der Entwurf des hier präsentierten<br />

Indikatorensystems wurde deshalb<br />

auch im Rahmen der zweiten Zukunftskonferenz<br />

<strong>Unterhaching</strong> im Oktober 2005 vorgestellt<br />

und öffentlich diskutiert.<br />

Das Indikatorensystem enthält 19 Indikatoren,<br />

die von der Lokalen Agenda 21 <strong>Unterhaching</strong><br />

unter anderem auch nach Vorlagen<br />

eines bundesweiten Leitfadens vorgeschlagen<br />

wurden. Ein Blick auf die Entstehungsgeschichte<br />

dieses Leitfadens verdeutlicht<br />

besonders gut, wie das Indikatorensystem<br />

verwendet werden kann – und wo seine<br />

Grenzen liegen.<br />

Die Arbeit an dem System begann in den<br />

Jahren 1996/97, als mit Förderung durch<br />

das Projekt „Angewandte Ökologie“ der<br />

Landesanstalt für Umweltschutz Baden-<br />

Württemberg in einem Pilotprojekt ein<br />

System mit 60 Indikatoren für die Stadt<br />

Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis<br />

entwickelt und getestet wurde. Dazu wurden<br />

bereits vorliegende Systeme ausgewertet;<br />

vor allem aber wurden ein Katalog<br />

möglicher Teil- Ziele <strong>nachhaltig</strong>er Entwicklung<br />

und, in einem zweiten Schritt, die<br />

dazugehörigen Indikatoren mit vielen<br />

verschiedenen Gruppen und Gesprächskreisen<br />

in den beteiligten Kommunen<br />

diskutiert und Vorschläge zur Überarbeitung<br />

gesammelt. Die Teil-Ziele und Indikatoren<br />

dieses Pilotprojektes können daher<br />

als Ergebnis eines längeren Prozesses<br />

angesehen werden, an dem verschiedene<br />

Gruppen von Wissenschaftlern, vor allem<br />

aber auch Bürgerinnen und Bürger der<br />

Region beteiligt waren. Insbesondere die<br />

Formulierung der Teil-Ziele <strong>nachhaltig</strong>er<br />

Entwicklung erwiesen sich dabei weitgehend<br />

als konsensfähig.<br />

In einer zweiten Phase wurde die Arbeit an<br />

Indikatorensystemen auf weitere Kommunen<br />

ausgedehnt, deren Verwaltungen<br />

Interesse an einer Übertragung auf ihre<br />

Stadt hatten. Bereits bei den Studien, die<br />

für die Stadt Viernheim in Südhessen und<br />

für Aalen im Ostalbkreis entstanden, zeigte<br />

es sich, dass an einigen Stellen der<br />

Wunsch auftrat, sowohl die Teil-Ziele<br />

<strong>nachhaltig</strong>er Entwicklung als auch Indikatoren<br />

an die jeweils lokalen Gegebenheiten<br />

anzupassen. Hier und in einer weiteren<br />

9


Nachhaltigkeit messen<br />

Was kann ein erster Nachhaltigkeitsbericht leisten<br />

Studie für Luxembourg-Stadt wurde aber deutlich,<br />

dass es einen Kernbereich von Teil-Zielen<br />

und Indikatoren gab, die von den meisten Beteiligten<br />

für unverzichtbar gehalten wurden.<br />

Aus diesen Erfahrungen entstand die Idee, ein<br />

möglichst leicht handhabbares und praxisnahes<br />

Indikatorensystem zu entwickeln, das auf der<br />

einen Seite einen Kern von festen Indikatoren<br />

enthalten, auf der anderen Seite aber flexibel<br />

genug sein sollte, um durch die Aufnahme<br />

zusätzlicher Teil-Ziele und Indikatoren auf die<br />

besonderen Gegebenheiten einer Kommune<br />

reagieren zu können.<br />

Ein erster Entwurf eines solchen Systems<br />

wurde im Auftrag der Umweltministerien von<br />

vier Bundesländern (Baden-Württemberg,<br />

Bayern, Hessen und Thüringen) und in Zusammenarbeit<br />

mit 16 Kommunen erstellt und<br />

getestet.<br />

Der vorliegende Indikatorenbericht enthält 12<br />

Kern-Indikatoren des Leitfadens sowie 6 ergänzende<br />

Indikatoren, die auf die besonderen<br />

Gegebenheiten der hiesigen Kommunalentwicklung<br />

und der Lokalen Agenda 21 eingehen.<br />

Einige Problembereiche, die für Lokale Agenda-Prozesse<br />

häufig eine große Rolle spielen,<br />

wurden bei den vorliegenden Kern-Indikatoren<br />

nicht berücksichtigt, da methodische<br />

Probleme zum jetzigen Zeitpunkt wissenschaftlich<br />

noch nicht genügend geklärt sind oder sich<br />

die Datenerhebung extrem aufwendig gestalten<br />

würde.<br />

Eine weitere Lücke besteht bei den sogenannten<br />

„weichen“ Indikatoren, mit denen Einstellungen<br />

und das subjektive Empfinden der Lebensqualität<br />

der Wohnbevölkerung nachgezeichnet<br />

werden können. Weiche Indikatoren lassen sich<br />

durch periodisch wiederholte standardisierte<br />

Repräsentativbefragungen ermitteln. Auch<br />

dieser Bereich ist aufgrund des hohen Aufwandes,<br />

der für belastbares Datenmaterial notwendig<br />

ist, zunächst nicht berücksichtigt worden.<br />

Der vorliegende Bericht ist ein Anfang.<br />

Wichtig ist weniger der Vergleich der Kommunen<br />

untereinander, sondern die Betrachtung<br />

der Entwicklung der eigenen Kommune im<br />

Zeitablauf. Wo stand die Kommune vor drei<br />

Jahren – wo steht sie heute Haben eigene<br />

Anstrengungen, Maßnahmen und Projekte<br />

erkennbare Wirkungen In dieser Perspektive<br />

ist es wichtig, den Kern-Satz von Indikatoren<br />

dort zu ergänzen, wo es für die eigene Arbeit<br />

geboten ist. Die Diskussion darüber ist auch<br />

und gerade ein Thema der Lokalen Agenda.<br />

Die Auseinandersetzung mit dem Nachhaltigkeitsbericht<br />

sollte auch im Rahmen erweiterter<br />

Bürgerbeteiligungsprozesse stattfinden.<br />

Die zweite <strong>Unterhaching</strong>er Zukunftskonferenz<br />

im Oktober 2005 wurde deshalb auch genutzt,<br />

um den Bürgern und Bürgerinnen der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Unterhaching</strong> die existierenden Vorschläge<br />

für die 19 Nachhaltigkeitsindikatoren vorzustellen<br />

und deren Einschätzung über die darin<br />

abgebildeten Entwicklungen in den betroffenen<br />

Handlungsfeldern zu reflektieren und gemeinsam<br />

zu diskutieren.<br />

Die Ergebnisse dieses Bürgerbeteiligungsprozesses,<br />

an dem wie schon 2001 bei der ersten<br />

Zukunftskonferenz, rund 150 Personen aus<br />

Verwaltung, Wirtschaft und der Zivilgesellschaft<br />

teilnahmen, sind in diesen ersten Nachhaltigkeitsbericht<br />

der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Unterhaching</strong> eingeflossen.<br />

Die folgenden Nachhaltigkeitsberichte sollten<br />

für neue Indikatoren offen bleiben. Darüber<br />

hinaus sollten Ziele für die <strong>Gemeinde</strong><br />

konkretisiert und Maßnahmen zur Zielerreichung<br />

sowohl auf Seiten der Kommunalverwaltung<br />

als auch auf Seiten der Bürgerschaft<br />

entwickelt werden.<br />

10


Die Indikatoren<br />

Kennzahlen zur Erfolgskontrolle und Orientierung<br />

ÖKOLOGIE, RESSOURCEN UND<br />

KLIMASCHUTZ<br />

1 Abfallmengen<br />

Siedlungsabfälle in kg pro Einwohner und Jahr<br />

2 Recycling-Quote<br />

Entwicklung des Restmüllanteils in Prozent<br />

ÖKONOMIE<br />

11 Nachhaltiges Wirtschaften<br />

Unternehmen mit Umweltzertifizierung<br />

12 Schulden<br />

Kommunale Schulden pro Einwohner<br />

3 Flächenbewirtschaftung<br />

Flächenverbrauch für Siedlung und Verkehr je Einwohner<br />

4 Siedlungsstruktur<br />

Flächenanteile von Siedlung und Verkehr, Grünfläche<br />

und Landwirtschaft<br />

5 Verkehrsdichte<br />

Anzahl der PKW pro 1000 Einwohner<br />

6 Wasserverbrauch<br />

Wasserverbrauch pro Person und Tag<br />

7 Stromverbrauch<br />

Stromverbrauch in KWh pro Einwohner und Jahr<br />

8 Klimaschutz<br />

CO2 Emissionen bezogen auf Wärme, Strom und Verkehr<br />

9 Nachhaltige Energiegewinnung<br />

Erneuerbare Energie in KWh pro Einwohner und Jahr<br />

10 Naturschutz<br />

a) Ausgleichsflächen b) Ortsdurchgrünung, Anzahl der<br />

Großbäume<br />

SOZIALES<br />

13 Arbeitslosenquote<br />

Zahl der Erwerbslosen in <strong>Unterhaching</strong><br />

14 Sozialleistungsquote<br />

Anzahl der SozialempfängerInnen<br />

15 Kinderbetreuungsplätze<br />

Quote der Betreuungsplätze für Kinder<br />

16 Wohnsituation<br />

Zahl der Zu- und Fortzüge, Wanderungssaldo<br />

17 Kriminalität<br />

Bekannt gewordene Straftaten je 1000 Einwohner<br />

EINE GEMEINDE - EINE WELT<br />

18 Entwicklungszusammenarbeit<br />

Entwicklungspolitische Aktionen und Partnerschaften<br />

11


Abfallmengen<br />

ÖKO LLOG IE I , RESSOURCEN UND K LL IMASCHUTZ<br />

I<br />

1<br />

INDIKATOR: Siedlungsabfälle in kg pro Einwohner und Jahr<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Zu den Siedlungsabfällen gehören Rest- und<br />

Bioabfälle, sowie restmüllähnliche Gewerbeabfälle.<br />

Zum Gesamtabfallaufkommen zählen<br />

auch Wertstoffe aus kommunalen Sammlungen,<br />

wie u.a. Papier, Sperrmüll, Holz- und<br />

Gartenabfälle, Verpackungen aus Kunststoff,<br />

Glas und Metall.<br />

Nicht zu den Siedlungsabfällen aus privaten<br />

Haushalten zählen gewerbliche Abfälle, u.a.<br />

Produktionsabfälle, Sondermüll, Bodenaushub,<br />

größere Mengen an Bauschutt oder<br />

Straßenaufbruch.<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Eine Verringerung des Gesamtabfallaufkommens<br />

bedeutet weniger Energieverbrauch,<br />

sowohl für die Beseitigung von Abfällen, als<br />

auch für die Verwertung.<br />

Abfallvermeidung bleibt Priorität. Und die<br />

Wiederverwertung (vgl. Indikator 2: „Recycling“)<br />

ist der Verbrennung vorzuziehen.<br />

Gemäß Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz<br />

(KrW-/AbfG) ist deshalb oberster Grundsatz<br />

die Vermeidung von Abfällen.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

Die Gesamtabfallmenge pro Einwohner ist in<br />

<strong>Unterhaching</strong> von 495 kg im Jahr 2001 auf<br />

473 kg im Jahr 2005 zurückgegangen. Dies<br />

ist erfreulich und spricht für einen bewussteren<br />

Umgang der Bürger und Gewerbe mit<br />

Abfall.<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Eine wichtige Aufgabe im Bereich der Abfallwirtschaft<br />

wird daher auch weiterhin die<br />

Information und Sensibilisierung über Möglichkeiten<br />

zur Müllvermeidung z.B. durch eine<br />

vermehrte Nutzung von Pfandsystemen und<br />

bewussteren Einkauf sowie der effizienteren<br />

Verwertung sein.<br />

Die Zusammenarbeit von Kindergärten,<br />

Lehrern, Schülern und deren Eltern mit<br />

Hausmeistern und Wertstoffhöfen etc. kann<br />

noch ausgebaut werden.<br />

Siedlungsabfälle und Gesamtabfallmenge in kg je<br />

Einwohner pro Jahr<br />

kg/Einwohner<br />

600<br />

550<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

471 469 495 473 474 474 473<br />

220 226 213 218 216 218 223<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Jahr<br />

Siedlungsabfälle/Einwohner Gesamtabfallmenge in kg/Einwohner<br />

12


ÖKO LLOG IE I , RESSOURCEN UND K LL IMASCHUTZ<br />

I<br />

Recyclingquote<br />

2<br />

INDIKATOR: Anteil des Restmülls am Gesamtaufkommen und Recyclingquote<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Restmüll beschreibt den Anteil von Müll, der<br />

nicht in den Stoffkreislauf zurückfließt, also –<br />

wie im Landkreis München – der Müllverbrennung<br />

zugeführt wird.<br />

Die Recyclingquote gibt die Menge aller<br />

Wertstoffe in Bezug zur Gesamtabfallmenge<br />

wieder.<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Ein besonders niedriger Anteil von Restmüll<br />

und eine hohe Recyclingquote sprechen für<br />

eine <strong>nachhaltig</strong>e Wirtschaftentwicklung.<br />

Durch die Wiederverwertung von Abfällen, die<br />

der Müllverbrennung entzogen werden, können<br />

Rohstoffe gespart werden, vorausgesetzt,<br />

die Wertstoffe werden wieder sinnvoll<br />

eingesetzt.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

Das Interesse an der Mülltrennung hat beim<br />

Bürger in den letzten Jahren leicht nachgelassen,<br />

auch wenn eine Recyclingquote von<br />

etwa 70% weiterhin auf eine sehr hohe Bereitschaft<br />

zur Mülltrennung hinweist (zum<br />

Vergleich: im Jahre 1997 lag die Recyclingquote<br />

bei nur 42 %!).<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Beispielsweise gilt es den Anteil von Recyclingpapier<br />

im schulischen Bereich zu erhöhen.<br />

Von 200 Millionen Schulheften sind<br />

derzeit nur 5 % aus umweltfreundlichem<br />

Recyclingpapiere, erkennbar am „Blauen<br />

Engel“, obwohl es keine Qualitätsunterschiede<br />

zu Papier aus Frischfaser gibt.<br />

Inzwischen haben sich die technischen Möglichkeiten<br />

zur Mülltrennung stark verbessert.<br />

Selbst kleinste Metallteilchen wie Kronkorken<br />

werden aus einem Gemisch von Verpackungen<br />

mechanisch entfernt.<br />

Trotz dieser technischen Fortschritte können<br />

wir auf bewährte Trennsysteme wie z.B. bei<br />

in Prozent<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Anteil des Restmülls und Recyclingquote<br />

31 29 29 28 29 29 31<br />

45<br />

69 71 72 72 71 71 69<br />

55<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Restmüll<br />

Recyclingquote<br />

Papier oder Glas, nicht verzichten, wenn wir<br />

nicht Qualitätseinbußen bei den Rohstoffen<br />

hinnehmen wollen.<br />

Einen wesentlichen Faktor werden in Zukunft<br />

nicht nur die Abfalltrennung spielen, sondern<br />

auch das Vermögen von Industrie und Politik<br />

die eingesparten Wertstoffe einem sinnvollen<br />

Kreislauf wiederzuzuführen. Das erfreuliche<br />

daran: durch ressourcenschonendes Wirtschaften<br />

lassen sich betriebliche Kosten<br />

einsparen.<br />

Für eine Bewertung der Nachhaltigkeit erscheint<br />

es sinnvoll in Zukunft den Rest- und<br />

Sperrmüllanteil gesondert von den Wertstoffen<br />

zu erfassen und in dessen verschiedene<br />

Stoffe (Verpackungen, Biomüll, Glas, Papier/Pappe,Textilien,<br />

Metalle, Spermüll,Sondermüll,<br />

Haushaltsrestmüll) zu untergliedern.<br />

13


Flächenbewirtschaftung<br />

ÖKO LLOG IE I , RESSOURCEN UND K LL IMASCHUTZ<br />

I<br />

3<br />

INDIKATOR: Siedlungs- und Verkehrsfläche in m² pro Einwohner<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Der Indikator beschreibt, wie viel Fläche je<br />

Einwohner für Siedlung und Verkehr verbraucht<br />

wird.<br />

Siedlungs- und Verkehrsflächen i. e. Sinn<br />

sind: Gebäude- und Freiflächen, Betriebsflächen<br />

(ohne Abbauflächen, z.B. Kiesabbau)<br />

und Verkehrsflächen.<br />

Nicht dazu gerechnet werden alle Arten von<br />

Grünflächen (Erholungsflächen, Friedhofsflächen<br />

sowie Flächen für Land- und Forstwirtschaft)<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltig ist der sparsame Umgang mit<br />

„Boden“ als endliche Ressource. Die Fläche<br />

pro Einwohner sollte auf ein Maß zurückgeführt<br />

werden, welches sozialverträglich ist<br />

und durch einen hohen Anteil an Grünfläche<br />

ausgeglichen wird, damit verdichtetem Wohnen<br />

Erholungsflächen gegenüberstehen, die<br />

ausreichende Lebensqualität bieten.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

<strong>Unterhaching</strong> gehört zum Umlandbereich im<br />

Verdichtungsraum München. Es liegt jedoch<br />

nicht auf einer Entwicklungsachse.<br />

Die attraktive Lage und gute Infrastruktur<br />

führt zu erhöhter Nachfrage zur Schaffung<br />

neuen Wohnraums und zur Errichtung neuer<br />

Gewerbegebiete.<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Die hohen Grundstückspreise führen zu<br />

weiterer Verdichtung im bereits bebauten<br />

Bereich. Daneben entsteht auch Wohnraum<br />

in neuen Bebauungsgebieten, wie im Gebiet<br />

„Stumpfwiese“ im nördlichen Teil der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Hier werden mehrheitlich Mehrfamilienhäuser<br />

und Reihenhäuser gebaut. Der<br />

Flächennutzungsplan sieht im <strong>Gemeinde</strong>gebiet<br />

noch eine Entwicklung von Wohnbauflächen<br />

am Finsinger Weg im Nordosten der<br />

<strong>Gemeinde</strong> und am Oberweg, im Süden der<br />

<strong>Gemeinde</strong> vor. Hier soll eine maßvolle Verdichtung<br />

geschaffen werden, die zu einer<br />

Verringerung der Siedlungs- und Verkehrsfläche<br />

pro Einwohner führt.<br />

Siedlungs- und Verkehrsfläche in m 2 pro Einwohner<br />

200<br />

in m 2 pro Einwohner<br />

180<br />

160<br />

140<br />

176,7<br />

171,5<br />

168,6<br />

120<br />

100<br />

1997 2001 2005<br />

14


Siedlungsstruktur<br />

ÖKO LLOG IE I , RESSOURCEN UND K LL IMASCHUTZ<br />

I<br />

4<br />

INDIKATOR: Flächenanteile von Siedlung und Verkehr, Grünfläche, Landwirtschaft<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Der Indikator beschreibt, welcher Anteil der<br />

<strong>Gemeinde</strong>fläche für Siedlung und Verkehr<br />

verbraucht wird und welche Anteile Grünflächen<br />

und Landwirtschaft in Anspruch nehmen.<br />

Hier werden unterschieden zwischen:<br />

• Siedlungs- und Verkehrsflächen i. e.<br />

Sinn: Gebäude- und Freiflächen, Betriebsflächen<br />

(ohne Abbauflächen, z.B.<br />

Kiesabbau) und Verkehrsflächen<br />

• Grünflächen: Erholungsflächen, Friedhofsflächen,<br />

sowie<br />

• Flächen für Land- und Forstwirtschaft<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Erhalt bzw. Aufbau eines ausgewogenen<br />

Verhältnisses der drei Flächenarten.<br />

Das heutige Verhältnis von Siedlungs- und<br />

Verkehrsflächen zu Grünfläche von 3 zu 2<br />

sollte erhalten bleiben, um z.B. negative<br />

Auswirkungen auf das Kleinklima der <strong>Gemeinde</strong><br />

zu vermeiden und die Lebensqualität<br />

in Zeiten verdichteten Bauens zu erhalten.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

Das im Ortsentwicklungsplan 1993 geplante<br />

Bevölkerungswachstum wurde eingehalten.<br />

Dennoch gibt es kaum noch Entwicklungsflächen<br />

sofern der Regionalplan beachtet wird<br />

(Erhalt des ökologischen Gleichgewichts<br />

durch Grünzüge und Trenngrün). Die Frischluftschneise<br />

nach München wird immer mehr<br />

zugebaut.<br />

Der Indikator lässt sich nicht nur lokal bewerten,<br />

sondern auch im Rahmen der Planungsregion.<br />

Weitere Bebauung und damit einhergehende<br />

Verkehrsbelastungen stößt auf<br />

zunehmende Ablehnung bei den Bürgerinnen<br />

und Bürgern <strong>Unterhaching</strong>s, die bei der<br />

Zukunftskonferenz 2005 mit überwiegender<br />

Mehrheit eine tendenzielle Verschlechterung<br />

der Situation sahen.<br />

Der hohe prozentuale Anstieg der Grünflächen<br />

bei gleichzeitiger Abnahme der Landwirtschaftsflächen<br />

sind auf die neue Zuordnung<br />

des Landschaftspark „Hachinger Tal“<br />

zurückzuführen.<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

in Prozent<br />

Flächenanteile von Siedlung und Verkehr, Grünflächen<br />

sowie Land- und Forstwirtschaft<br />

100%<br />

42 39<br />

75%<br />

56<br />

50%<br />

21<br />

26<br />

9<br />

25%<br />

35 37 39<br />

0%<br />

1997 2001 2005<br />

Siedlungs- und Verkehrsflächen Grünflächen Land- und Forstwirtschaft<br />

In Zukunft soll deshalb im Rahmen der Bauleitplanung<br />

die Öffentlichkeitsarbeit vermehrt<br />

werden, damit mehr Bürgerinnen und Bürger<br />

sich in die Bauleitplanung einbringen. Dadurch<br />

soll darauf hingewirkt werden,<br />

−<br />

−<br />

−<br />

−<br />

die verbleibende Grünschneisen zu<br />

erhalten<br />

den Anteil der pro 1000 qm Baufläche zu<br />

schaffenden Ausgleichsflächen zu erhöhen<br />

der thermischen Versiegelung entgegenzuwirken<br />

und<br />

auf eine mäßige Nachverdichtung hinzuwirken.<br />

Durchschnittlich 40-50 % der Siedlungs- und<br />

Verkehrsflächen sind versiegelt. Theoretisch<br />

könnten 10 % der versiegelten Fläche entsiegelt<br />

werden. Rechtliche, nutzungsbedingte<br />

oder finanzielle Restriktionen begrenzen das<br />

Entsiegelungspotenzial.<br />

15


ÖKO LLOG IE I , RESSOURCEN UND K LL IMASCHUTZ<br />

I<br />

Verkehrsdichte<br />

5<br />

INDIKATOR: Anzahl der PKW pro 1000 Einwohner<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Der Indikator gibt Auskunft über den Grad der<br />

Motorisierung. Eine hohe PKW-Zahl pro 1000<br />

Einwohner zeugt von hohem Mobilitätspotenzial<br />

und Wohlstandsniveau, indiziert jedoch<br />

auch eine vermehrte Nutzung dieses Verkehrsmittels.<br />

Soweit sich die Nutzung pro<br />

PKW nicht verringert, wird nicht nur Energie<br />

verbraucht, sondern werden auch Emissionen<br />

(CO 2 und Feinstaub) produziert.<br />

Darüber hinaus entstehen zunehmend Verkehrsprobleme<br />

mit daran erwachsenden<br />

Konsequenzen für den Straßenbau und die<br />

dafür benötigte Fläche.<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Die PKW-Quote sollte über die Zeitachse<br />

verringert , zumindest auf der Anzahl der<br />

Haushalte gehalten werden. Mobilität kann in<br />

einer <strong>Gemeinde</strong> wie <strong>Unterhaching</strong> auch durch<br />

den ÖPNV oder verstärkte Fahrradnutzung<br />

erreicht werden.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

Die leichte Abnahme der Anzahl der Personenkraftwagen<br />

lässt keinen Trend über die<br />

Entwicklung des Verkehrsaufkommens und<br />

daraus resultierende schädliche ökologische<br />

Auswirkungen in <strong>Unterhaching</strong> erkennen. Die<br />

dargestellte Abweichung bewegt sich angesichts<br />

von „Unbekannten“ wie z.B. der Anzahl<br />

von KFZ mit auswärtigem Kennzeichen (z.B.<br />

Dienst-KFZ) noch im Rahmen der üblichen<br />

Varianz.<br />

Bei der Zukunftskonferenz wurde deutlich,<br />

dass viele Bürgerinnen und Bürger einen<br />

hohen Handlungsbedarfs sehen, um der<br />

steigenden innerörtlichen Verkehrsbelastung<br />

durch die Ansiedlung des Hauptsitzes der<br />

Firma INFINEON sowie neuen Gewerbegebieten<br />

am Ortsrand zu Taufkirchen und in den<br />

Nachbargemeinden entgegenzuwirken.<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Zur Reduzierung der Verkehrsbelastung<br />

empfielt die lokale Agenda 21, dass in Zukunft<br />

u.a. das Radwegenetz und der öffentliche<br />

Verkehr verbessert, sowie alternative Mobilitätsformen<br />

wie beispielsweise die Mitfahrzentrale<br />

für Pendler (MIFAZ) genutzt werden.<br />

Durch letztere können Fahrer wie Mitfahrer<br />

durch Spritkostenteilen eine Menge Geld<br />

(etwa 50 bis über 100 € / Monat) sparen.<br />

700<br />

600<br />

611<br />

627<br />

612 613 601<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

PKW pro 1000 Einw.<br />

16


Wasserverbrauch<br />

ÖKO LLOG IE I , RESSOURCEN UND K LL IMASCHUTZ<br />

I<br />

6<br />

INDIKATOR: Wasserasserverbrauch pro Einwohner und Tag<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Der Indikator gibt Auskunft über den sparsamen<br />

Umgang mit der lebenswichtigen Ressource<br />

„Wasser“, was in Zukunft noch mehr<br />

an Bedeutung gewinnen wird, da ein Großteil<br />

der Weltbevölkerung über zuwenig Wasser<br />

verfügt.<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Der Wasserverbrauch ist im Sinne einer<br />

<strong>nachhaltig</strong>en Entwicklung zu senken. Dies<br />

betrifft <strong>Unterhaching</strong>, weil es zu den im Wasserüberfluss<br />

lebenden mitteleuropäischen<br />

Zonen gehört.<br />

Nur ein sparsamer Umgang mit der Ressource<br />

Wasser ermöglicht die Versorgung wasserarmer<br />

Regionen (wie z.B. künftig Südeuropa)<br />

mit Trinkwasser. Damit wird gleichzeitig<br />

Migrationswellen in wasserreiche Gebiete<br />

entgegengewirkt.<br />

Daneben trägt ein sparsamer Wasserverbrauch<br />

wegen seiner positiven Auswirkung<br />

auf die Abwasserentsorgung bzw. Aufbereitung<br />

zur Stabilisierung des Wasserpreises<br />

bei.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

Eine Einschätzung der Entwicklung des Wasserverbrauchs<br />

ist für die letzten Jahre nicht<br />

eindeutig. Trinkwasser wird jedoch langfristig<br />

knapp. Speziell in Europa führt das Abschmelzen<br />

der Gletscher zu einer Reduzierung<br />

der Trinkwasserreserven. Im Jahr 2005<br />

war es weltweit so heiß wie nie zuvor. Diese<br />

Häufung von heißen Sommern wird noch<br />

weiter zunehmen. Global führt dieses alarmierende<br />

Ausmaß der Erderwärmung zu<br />

einer erhöhten Zahl an tropischen Wirbelstürmen,<br />

Umberschwemmungen, Dürreperioden<br />

und der möglichen Verbreitung von<br />

Krankheitserregern. Darüber hinaus gefährdet<br />

es die natürlichen Existenzgrundlage vieler<br />

Menschen in südlichen Ländern, die von der<br />

Landwirtschaft leben, verursacht weltweit<br />

immense auch ökonomische Schäden und<br />

birgt enormes Konfliktpotential in manchen<br />

Weltregionen. Verteilungskämpfe sind vorprogrammiert.<br />

Ein sorgsamer und bewusster Umgang mit<br />

der endlichen Ressource Trinkwasser ist<br />

deshalb auch bei uns wichtig.<br />

Wasserverbrauch in Liter pro Einwohner und Tag<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

165 165 162 162 165<br />

154<br />

129 127 128 128 126 130<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

<strong>Unterhaching</strong><br />

Bundesdurchschnitt<br />

Wobei in <strong>Unterhaching</strong> insbesondere auf<br />

Maßnahmen zur Einsparung gesetzt werden<br />

sollte. Potenziale stecken noch in<br />

− baulichen Maßnahmen zur Sammlung und<br />

Verwendung von Regenwasser als Brauchwasser<br />

− moderne Techniken zur Vermeidung von<br />

überflüssigem Wasserfluss (Spartasten<br />

ect.)<br />

− integrative Planungen, wie z.B. die Erhöhung<br />

der Grundwasserneubildung in den<br />

Gewinnungsgebieten<br />

17


ÖKO LLOG IE I , RESSOURCEN UND K LL IMASCHUTZ<br />

I<br />

Stromverbrauch<br />

7<br />

INDIKATOR: Stromverbrauch in kWh pro Einwohner und Jahr<br />

(Haushalte und Gewerbe, <strong>Gemeinde</strong>, Sondertarife)<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Der Stromverbrauch gibt Auskunft über die<br />

Effizienz im Umgang mit Energie. Angesichts<br />

stromverteuernder Zukunftsrisiken wie z.B.<br />

den Klimarisiken oder Lieferengpässen fossiler<br />

Verbrennung oder Sicherheitsrisiken bei<br />

Atomenergie kommt der Effizienz im Stromverbrauch<br />

eine immer stärkere Bedeutung<br />

zu, wenn die Lebensqualität nicht beeinträchtigt<br />

werden soll.<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Mittel- bis langfristig ist der Stromverbrauch<br />

bei gleicher Lebensqualität zu senken.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

In den vergangenen drei Jahren ist der<br />

Verbrauch an elektrischer Energie im <strong>Gemeinde</strong>bereich<br />

gestiegen.<br />

Der jährliche Stromverbrauch pro Einwohner<br />

stieg von etwa 3000 kWh auf 3300 kWh. Vor<br />

allem beim privaten Verbrauch und beim<br />

Gewerbe ist der Anstieg deutlich zu sehen.<br />

Gründe hierfür könnten ein Anstieg der Anzahl<br />

von elektrischen Geräten sowie eine zu<br />

geringe Nutzung von Stromsparmaßnahmen<br />

sein.<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Die Verteuerung des Strompreises wird zu<br />

einem vermehrten Einsatz von Stromspartechniken<br />

führen. Informationskampagnien<br />

hierzu sollten diese Entwicklung beschleunigen.<br />

Stromverbrauch in kWh pro Einwohner und Jahr<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

Sondertarife u.<br />

Strassenbeleuchtung<br />

Privat- u. Gewerbe<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Jahr<br />

18


ÖKO LLOG IE I , RESSOURCEN UND K LL IMASCHUTZ<br />

I<br />

Klimaschutz<br />

8<br />

INDIKATOR: Kohlendioxid-(CO2)- Emissionen bezogen auf Wärme, Strom und Verkehr<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Die Kohlendioxid -Emissionen bezogen auf<br />

Wärmeenergie, Strom und Verkehr beschreiben<br />

-abgesehen von der Emission innerhalb<br />

geschlossener Kreisläufe (z.B. Holzverbrennung<br />

/Biodiesel) den Anteil der fossilen Energie<br />

am kommunalen Energieverbrauch.<br />

CO2 -Emissionen sind stark klimaschädlich<br />

und sollten im Einklang mit Internationalen<br />

Abkommen (z.B. das am 16. Februar 2005 in<br />

Kraft getretene Kyoto-Protokoll) insbesondere<br />

in den Industrieländern vermieden bzw. stark<br />

vermindert werden.<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Reduktion der CO 2 -Emissionen um 21% bis<br />

2012 (deutsche Verpflichtung im Rahmen des<br />

Kyoto-Protokolls);<br />

Bei der Erzeugung von Strom und Wärme<br />

sollte auf umweltfreundliche Energien gesetzt<br />

werden. Die fossile Verbrennung ist zurückzufahren<br />

und zu reduzieren.<br />

Nicht nur örtliche Bedeutung, auch Anteil am<br />

Gesamten.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

Die Emission von CO 2 ist in den letzten<br />

Jahren leicht gestiegen, pro Einwohner und<br />

Jahr von etwa 6,3 auf 7,5 Tonnen.<br />

Gründe hierfür können ein Anstieg der Zahl<br />

von energieverbrauchenden Anlagen und zu<br />

geringe Nutzung von Energiesparmaßnahmen<br />

sein.<br />

Aufgrund dieser Entwicklung besteht in <strong>Unterhaching</strong><br />

weiterhin großer Handlungsbedarf.<br />

Um einen positiven Beitrag zur Erreichung<br />

der Kyoto-Ziele erbringen zu können, muss<br />

der Verbrauch von Heizöl, Erdgas und elektrischem<br />

Strom reduziert werden.<br />

CO 2 Emissionen in <strong>Unterhaching</strong><br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Große Einsparpotenziale liegen im Bereich<br />

erhöhter Energieeffizienz im Gebäudebereich<br />

und einer Reduzierung der Emissionen im<br />

Straßenverkehr sowie in der Nutzung von<br />

regenerativen Energien.<br />

Durch den Einsatz von Geothermie als Energiequelle<br />

wird eine Reduzierung von CO 2 in<br />

<strong>Unterhaching</strong> von 50% bis zum Jahr 2010<br />

erwartet.<br />

Informationen über Fördermaßnahmen gibt<br />

es in der <strong>Gemeinde</strong>verwaltung.<br />

Bundesdurchschnitt: 10,9 to CO 2 pro Einwohner<br />

7,0<br />

6,0<br />

Tonnen C02 pro Einwohner und Jahr<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Verkehr<br />

Heizöl<br />

Gas<br />

Strom<br />

Nützliche Links:<br />

Online CO2-Rechner<br />

http://www.bayern.de/lfu/luft/co2_rechner/<br />

19


Nachhaltige<br />

Energiegewinnung<br />

ÖKO LLOG IE I , RESSOURCEN UND K LL IMASCHUTZ<br />

I<br />

9<br />

INDIKATOR: In der <strong>Gemeinde</strong> installierte Erneuerbare Energie<br />

in kWh pro Einwohner und Jahr<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Die im gesamten <strong>Gemeinde</strong>bereich installierte<br />

erneuerbare Energie (Schwerpunk Solarenergie)<br />

sowohl im privaten als auch im<br />

öffentlichen Bereich. Unter erneuerbarernEnergien<br />

versteht man: Energiequellen, die<br />

nach den Zeitmaßstäben des Menschen<br />

unendlich lange zur Verfügung stehen. Dazu<br />

gehören: direkte Sonnenenergie (Solarwärme,<br />

Photovoltaik), indirekte Sonnenenergie<br />

(Biomasse, Windenergie, Wasserkraft), Erdwärme<br />

und Gezeitenkraft. Erneuerbare Energien<br />

werden auch als regenerative Energien<br />

bezeichnet. Derzeit umfasst der entsprechende<br />

Indikator für <strong>Unterhaching</strong> die Solarthermie<br />

und die Photovoltaik<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Steigerung des Anteils an regenerativen<br />

Energien durch alternative Energiegewinnung<br />

schont Umwelt (Luft) und fossile Energien.<br />

Die Geothermie dürfte zukünftig positiv zur<br />

Bilanz beitragen.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

Sowohl die Photovoltaik als auch die Solarthermie<br />

wurden in den vergangenen Jahren<br />

weiter ausgebaut. Damit konnte die jährlich<br />

erzeugte regenerative Energie pro Einwohner<br />

von etwa 31 kWh auf 40 kWh angehoben<br />

werden.<br />

Die Gründe hierfür sind<br />

−<br />

−<br />

Preissteigerung bei fossilen Energieträgern<br />

gestiegenes Bewusstsein für den Einsatz<br />

regenerativer Energien<br />

−<br />

kommunale und staatliche Fördermaßnahmen<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Mit der Beibehaltung der gesetzlichen Förderung<br />

kann sich der Trend der zunehmenden<br />

Nutzung von Photovoltaik zur Stromerzeugung<br />

in den nächsten Jahren fortsetzen.<br />

regenerative Energie pro Einwohner und Jahr<br />

Steigende Öl- und Gaspreise werden die<br />

Installation von Solarthermie weiter vorantreiben.<br />

40<br />

35<br />

KWh pro Einwohner und Jahr<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

28<br />

30<br />

32<br />

33<br />

34<br />

33<br />

Solarthermie kWh/Einwohner<br />

Photovoltaik kWh/Einwohner<br />

5<br />

0<br />

7<br />

3 4<br />

5 6<br />

7<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

20


ÖKO LLOG IE I , RESSOURCEN UND K LL IMASCHUTZ<br />

I<br />

Naturschutz<br />

10<br />

INDIKATOR: a) Ausgleichsflächen in m²<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Ausgleichsflächen sind erst seit 2001 im<br />

Rahmen von neuen Bebauungsplänen gesetzlich<br />

vorgeschrieben und gesondert auszuweisen.<br />

Die Quantifizierung je Bauvorhaben<br />

bewegt sich im Rahmen des kommunalen<br />

Ermessens innerhalb einer Bandbreite.<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Ausgleichsflächen sind im Interesse des<br />

Naturschutzes und eines hohen Grünflächenanteils<br />

möglichst großzügig auszuweisen.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

Im Rahmen der Bauleitplanung sind Ausgleichsflächen<br />

nachzuweisen. Diese sollen<br />

einen Ausgleich zum Eingriff in Natur und<br />

Landschaft durch die Bebauung sein.<br />

Bei der Festsetzung der Ausgleichsflächen<br />

orientiert sich die <strong>Gemeinde</strong> zwar an der<br />

unteren Grenze des zulässigen Rahmens., ,<br />

damit kann aber erreicht werden, dass die<br />

Ausgleichsfläche direkt im Bereich des Eingriffs<br />

angesiedelt wird.<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Die Ausweisung von Ausgleichsflächen in<br />

unmittelbarer Nähe der Baugebiete soll weiter<br />

erfolgen.<br />

Die Minimierung der Versiegelung von Flächen<br />

durch flächensparendes Bauen und die<br />

Entsiegelung im Bestand soll Ziel bleiben.<br />

Ausgleichsflächen in m²<br />

70000<br />

60000<br />

58095,5<br />

50000<br />

49649<br />

40000<br />

30000<br />

20000<br />

10000<br />

7950<br />

14678<br />

24549<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

21


ÖKO LLOG IE I , RESSOURCEN UND K LL IMASCHUTZ<br />

I<br />

Naturschutz<br />

10<br />

INDIKATOR: b) Ortsdürchgrünung, Anzahl der Großbäume auf öffentlichen Flächen<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Die Ortsdurchgrünung ist der Anteil unversiegelter<br />

Fläche an der Siedlungs- und Verkehrsfläche<br />

i.e.S. (Definition siehe auch<br />

Indikator 4).<br />

Als Große Bäume zählen hier solche ab<br />

einem Stammumfang von 1,50 m auf öffentlichen<br />

Flächen, gemessen in einem Abstand<br />

von 1 m zum Erdboden.<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Möglichst viele Großbäume, die standortund<br />

fachgerecht gepflanzt bzw. gepflegt<br />

werden, zur Verbesserung des Kleinklimas<br />

Möglichst große Ausgleichsflächen<br />

Möglichst geringe Versiegelung<br />

Möglichst viel Wand- und Dachbegrünung<br />

Möglichst viele Großbäume, die standortund<br />

fachgerecht gepflanzt werden.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

Soweit neue Baugebiete ausgewiesen werden,<br />

wird mit Mitteln der Bauleitplanung auf<br />

eine Ortsdurchgrünung geachtet, indem<br />

Straßenbegleitgrün und Großbäume festgesetzt<br />

werden. In den Bereichen, die bereits<br />

bebaut sind und kein Bebauungsplan besteht,<br />

soll durch die Baumschutzverordnung und im<br />

Rahmen von Baugenehmigungsverfahren die<br />

Begrünung weitgehend erhalten bleiben.<br />

Großbäume müssen häufig bei Nachverdichtungsmaßnahmen<br />

weichen. Es gibt nur wenige<br />

Standorte für Großbäume. Die Großbäume<br />

sind auf öffentlichen Flächen mit rund<br />

20% vertreten, die restlichen Großbäume<br />

sind im Privatbesitz.<br />

Auf der zweiten Zukunftskonferenz wurden in<br />

Hinblick auf den Erhalt und die bestmögliche<br />

Pflege von Großbäumen folgende Vorschläge<br />

formuliert:<br />

ENTWICKLUNGPOTENZIALE :<br />

1. Zur Erfassung der Bäume und zur Baum-<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2005<br />

70<br />

Anzahl der Großbäume<br />

Jahr<br />

kontrolle soll sich die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Unterhaching</strong><br />

ein rechnergestütztes Programm anschaffen.<br />

Damit können aktuelle Daten über Anzahl<br />

und Art der Bäume sowie deren Vitalität<br />

erfasst werden. Die <strong>Gemeinde</strong> hat damit im<br />

Schadensfall einen Nachweis durchgeführter<br />

Baum-Überprüfungen.<br />

2. Durch eine fachgerechte Anpflanzung<br />

heimischer Bäume auf öffentlichen Flächen<br />

sowie ausreichend ausgewiesenen Ausgleichsflächen<br />

sollte das Nachwachsen gesunder<br />

Bäume sichergestellt werden.<br />

3. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit sollte<br />

versucht werden auch bei privaten Besitzern<br />

Interesse für Erhalt und Pflege der bestehenden<br />

(Groß)Bäume sowie Neuanpflanzungen<br />

zu fördern.<br />

22


ÖKONOMIE<br />

I<br />

Nachhaltig Wirtschaften<br />

11<br />

INDIKATOR: Anzahl der Unternehmen mit Umweltzertifizierung<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Die Zahl der Unternehmen am Ort mit Umweltzertifizierung<br />

bzw. Umweltengagement ist<br />

ein Gradmesser, in wieweit in der örtlichen<br />

Wirtschaft die Erkenntnis des fruchtbaren<br />

Miteinanders von Ökologie und Ökonomie<br />

sowie im sozialen Bereich gewachsen ist.<br />

Gemessen werden sollen Unternehmen mit<br />

folgender Anerkennung bzw. Zertifizierung:<br />

- Teilnehmer am Umweltpakt Bayern<br />

- EMAS II (DIN ISO 14001 wurde in EMAS<br />

integriert)<br />

- ÖKOPROFIT<br />

- QuH-Zertifizierung<br />

- Teilnehmer beim Tag der Regionen<br />

Angestrebt wird auch die Messung der Anzahl<br />

örtlicher Unternehmer, die Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der Ausbildungsreife und<br />

Berufseignung von Arbeitslosen, insbesondere<br />

Langzeitarbeitslosen und arbeitslosen<br />

Jugendlichen sowie zur besseren Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf ergreifen oder<br />

unterstützen.<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Je mehr Unternehmen mit Umweltzertifizierung<br />

am Ort, desto besser, da dies ein Gradmesser<br />

für einen optimierten Rohstoff- und<br />

Energieeinsatz (Ökoeffizienz) ist, der negative<br />

Umweltauswirkungen mindert (z.B. CO 2 -<br />

Emissionen, Chemikalien, Lärm etc.) und den<br />

Unternehmen sogar bares Geld erspart.<br />

Darüber hinaus gilt es zudem im Sinne einer<br />

<strong>nachhaltig</strong>e Wirtschaftsförderung auch die<br />

Ausbalancierung sozialer und ethischer<br />

Aspekte (z.B. Menschenrechte, Internationale<br />

Kernarbeitsnormen, Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf u.v.m.) im Rahmen der Wirtschaftstätigkeit<br />

der lokalen Betriebe zu fördern.<br />

Unter dem Stichwort der „gesellschaftlichen<br />

Verantwortung von Unternehmen (engl.: CSR<br />

oder auch Corporate Citizenship) kommt hier<br />

von Seiten ethisch bewussterer oder auch<br />

„CSR-affinen“ Konsumenten und organisierten<br />

Interessensgruppen eine breite Palette<br />

von Erwartungen auf die Unternehmen zu.<br />

Laut einer Umfrage der Financial Times<br />

Deutschland vom April 2006 achtet inzwischen<br />

eine deutliche Mehrheit von gut 70%<br />

der Bevölkerung bei Kaufentscheidungen auf<br />

verantwortliches Geschäftsgebaren.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

Am Umweltpakt Bayern haben sich aus der<br />

<strong>Gemeinde</strong> bereits 9 Unternehmen mit Erfolg<br />

beteiligt.<br />

Mit der Firma Schallmoser-Entsorgungs KG<br />

hat sich erstmals im Jahr 2003 ein <strong>Unterhaching</strong>er<br />

Betrieb gemäß der EG-Umwelt-<br />

Auditverordnung (EMAS II) zertifizieren lassen.<br />

Bei der Gewerbeausstellung 2005 des Gewerbeverbandes<br />

<strong>Unterhaching</strong> wurde bei<br />

einer Podiumsdiskussion das Thema Arbeitslosigkeit<br />

bearbeitet. An den Messeständen<br />

erklärten Unternehmer das Berufsbild der von<br />

ihnen ausgeübten oder angebotenen Tätigkeiten.<br />

Im Jahr 2006 wurde bereits zum vierten Mal<br />

anlässlich des Tages der Regionen den<br />

Bürgern die Bedeutung regional und biologisch<br />

erzeugter sowie fair gehandelter Produkte,<br />

regionaler Dienstleistungen, regenerativer,<br />

alternativer Energien und des bürgerschaftlichen<br />

Engagements nahe gebracht.<br />

Die Beteiligung örtlicher Unternehmen ist<br />

gestiegen.<br />

Anzahl<br />

Unternehmen am Ort mit Umweltzertifizierung/- engagement<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

2003 2004 2005 2006<br />

Um der freiwilligen unternehmerischen Auseinandersetzung<br />

mit diesen Themen eine<br />

Orientierung zu geben, soll bis 2008 eine<br />

international gültiger CSR-Standard erarbeitet<br />

werden (ISO 26000).<br />

Umweltpakt Bayern<br />

EMAS II<br />

ÖKOPROFIT<br />

Firmen mit QuH-<br />

Zertifizierung<br />

Teilnehmerzahl der örtlichen<br />

Unternehmen am Tag der<br />

Regionen<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Es ist zu wünschen, dass weitere Betriebe<br />

das Zertifikat ÖKOPROFIT erwerben, das<br />

sich als praxisorientiertes Einsteigerprojekt<br />

für den kooperativen betrieblichen Umweltschutz<br />

eignet. Handwerksbetriebe sollten sich<br />

verstärkt an der QuH-Zertifizierung, dem<br />

Qualitätsverbund umweltbewusster Handwerker,<br />

beteiligen.<br />

Ansässigen Unternehmen, die sich mit ihrer<br />

Umweltleistung sowie sozialen und ethischen<br />

Aspekten ihres Handelns auseinandersetzen<br />

können dies, als "Preis für <strong>nachhaltig</strong>es<br />

Wirtschaften" im Sinne der zweiten Zukunftskonferenz,<br />

beim Tag der Regionen den Bürgern<br />

vorstellen.<br />

23


ÖKONOMIE<br />

I<br />

Schulden<br />

12<br />

INDIKATOR: Anteil der kommunalen Schulden des Gesamthaushalts pro Einwohner<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Der Schuldenquote ermöglicht eine Aussage<br />

über eine <strong>nachhaltig</strong>e Finanzpolitik der Kommune,<br />

die nachwachsenden Generationen<br />

Gestaltungsspielräume hinterlässt.<br />

Die Realisierung sozialer und räumlicher<br />

Gerechtigkeit hängt stark von den finanziellen<br />

Ressourcen der öffentlichen Haushalte ab.<br />

Je höher sich die kommunalen Schulden<br />

belaufen, desto eingeschränkter sind die<br />

Spielräume für Investitionen in die Zukunft.<br />

Schulden belasten mittel- und langfristig auch<br />

die Gestaltungsspielräume nachfolgender<br />

Generationen.<br />

Bei Gebrauch dieses Indikators ist regelmäßig<br />

ein Blick auf die Rücklagen der Kommune<br />

zu werfen<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Die Aufnahme von kommunalen Schulden für<br />

konsumptive Ausgaben (z.B. Betriebs- und<br />

Verwaltungskosten) stellt einen groben Verstoß<br />

gegen Nachhaltigkeitsprinzipien dar.<br />

Die Kreditaufnahme für kommunale Investitionen<br />

ist insbesondere einer Abwägung im<br />

Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit = Wirksamkeit<br />

für nachkommende Generationen zu<br />

unterziehen. Knackpunkt bei Investitionen<br />

sind oft die Nachfolgelasten. Hier kann das<br />

Geothermieprojekt als gutes Beispiel für<br />

„rentable Schulden“ dienen, da ab Wärmeverkauf<br />

bzw. Stromerzeugung ein kapitalrückfluss<br />

vorhanden ist, so dass nach einer kurzen<br />

Zeit die Investitionen getilgt und der<br />

<strong>Gemeinde</strong> die Gewinne zufließen.<br />

Im interkommunalen Vergleich ist der Maßstab<br />

die Kommune mit vergleichbarer Wirtschaftskraft<br />

und Größe mit der niedrigsten<br />

Schuldenquote.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

Der Schuldenstand je Einwohner hat derzeit<br />

Rekordstand erreicht. Dieser ist im wesentlichen<br />

zurückzuführen auf die hohen finanziellen<br />

Investitionen bei neuen Bauprojekten, die<br />

u.a. zur Realisierung der inzwischen erfolgreich<br />

abgeschlossenen Geothermiebohrung<br />

notwendig waren.<br />

Für das Haushaltsjahr 2006 wird gemäß<br />

Haushaltsplan der <strong>Gemeinde</strong> mit einer deutlichen<br />

Steigerung der Verschuldung auf ca.<br />

1020 Euro pro Einwohner gerechnet.<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Mittel- bis langfristig ist eine Verringerung der<br />

Schulden bzw. die Schuldenfreiheit angestrebt.<br />

Schulden je Einwohner<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

in Euro<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Schulden je Einwohner<br />

24


SOZIALES<br />

I<br />

Arbeitslosenquote<br />

13<br />

INDIKATOR: Arbeitslose in <strong>Unterhaching</strong> a) Geschlecht b) Alter c) Dauer d) gesamt<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Die Arbeitslosenquote gibt neben der Erwerbstätigenquote<br />

Auskunft über die adäquate<br />

Versorgung mit Arbeitsplätzen in einer<br />

<strong>Gemeinde</strong> oder Region. Sie beschreibt die<br />

Zahl der Erwerbslosen im Verhältnis zu allen<br />

Beschäftigten der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

Arbeitslosigkeit selbst bedeutet Abhängigkeit<br />

von sozialen Transferleistungen und führt bei<br />

längerer Dauer nicht selten in den Sozialleistungsbezug.<br />

Im Vergleich zu anderen Kommunen liefert<br />

sie ein Spiegelbild der Sozialstruktur am Ort.<br />

Im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit ist die<br />

Quote der Jugendarbeitslosigkeit und diejenige<br />

der Langzeitarbeitslosen besonders von<br />

Bedeutung.<br />

Die Jugendarbeitslosigkeit gibt ein Bild über<br />

die Generationengerechtigkeit bei der Verteilung<br />

vorhandener Arbeit wider.<br />

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im<br />

Hinblick auf das Potential für die Bildung von<br />

sozialen Randgruppen von Bedeutung.<br />

Entwicklung der Arbeitslosen nach Geschlecht, Alter<br />

und Dauer der Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt<br />

Die Gesamtquote sollte nicht über dem<br />

Durchschnitt der Stadt München liegen.<br />

Die Jugendarbeitslosigkeit soll nahe Null sein.<br />

Die Langzeitarbeitslosigkeit soll weit unter<br />

dem Durchschnitt der Stadt München liegen.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

Die Arbeitslosenquote <strong>Unterhaching</strong>s lag im<br />

Jahr 2005 mit 5.33 % weit unter der Münchens<br />

mit 7,61 %. Dies entspricht dem Trend<br />

in den südlichen Umlandgemeinden und<br />

hängt mit sozial-demografischen Aspekten,<br />

wie z. B. dem generell höheren Ausbildungsstand<br />

der Bevölkerung im Landkreis zusammen.<br />

Der im Einzelnen sprunghafte Anstieg<br />

der Zahl der arbeitslosen Personen von 2004<br />

auf 2005 lässt sich z. T. auf die Arbeitsmarktreformen<br />

zurückführen.<br />

Es sind jedoch auch generelle Beschäftigungsverluste<br />

in <strong>Unterhaching</strong> aufgrund der<br />

konjunkturellen Schwäche insbesondere in<br />

der Dienstleistungs- sowie Informations- und<br />

Telekommunikationsbranche zu verzeichnen.<br />

Hiervon sind besonders Frauen betroffen.<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Entscheidend für das Entstehen von Jugendund<br />

Langzeitarbeitslosigkeit sind folgende<br />

Faktoren: Mangelnde Ausbildungsreife und<br />

Berufseignung sowie Mangel an Ausbildungsplätzen.<br />

Gefordert sind deshalb ein<br />

ausreichendes Angebot an Ausbildungsplätzen<br />

sowie die Förderung des Übergangs von<br />

der Ausbildung zum Beruf.<br />

Die Beseitigung sozio-kultureller Barrieren,<br />

insbesondere bei sozialschwachen sowie<br />

Migrantenfamilien ist Voraussetzung zur<br />

Verbesserung der Zukunftsaussicht unserer<br />

Jugend. Programme zur Berufsvorbereitung,<br />

die derzeit in Kooperation zwischen der<br />

Arbeitsagentur und den Kommunen eingerichtet<br />

werden, sollten wahrgenommen werden.<br />

Das lokale Ausbildungsplatzangebot hängt ab<br />

von der Ansiedlung neuer Betriebe sowie der<br />

Bereitschaft zur Übernahme sozialer Verantwortung<br />

durch lokale Unternehmen.<br />

Für ältere Arbeitslose stellen die sog. 1,25 €-<br />

Jobs Arbeitsgelegenheiten dar, die den Übergang<br />

in den ersten Arbeitsmarkt erleichtern<br />

können. Zur Schaffung solcher Arbeitsangebote<br />

existieren verschiedene Förderprogramme<br />

(MAW, ABM, usw.)<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

124<br />

108<br />

96 95 100<br />

75<br />

59 61<br />

54<br />

63 67<br />

52<br />

162<br />

140<br />

134<br />

133<br />

115<br />

76<br />

59 63 63 67<br />

54 53<br />

9,00<br />

8,00<br />

7,00<br />

6,00<br />

5,00<br />

Arbeitslose ges.<br />

7,67 7,54 7,61<br />

5,12 5,03<br />

5,33<br />

0<br />

%<br />

4,00<br />

Männer < 25 J<br />

Frauen < 25 J<br />

Männer > 25 und langzeitarbeits<br />

Frauen > 25 und langzeitarbeitsl<br />

Männer 55 J. und älte<br />

Frauen 55 J. und älte<br />

Männer langzeitarbeitslo<br />

Frauen langzeitarbeitslo<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

2003 2004 2005<br />

München<br />

<strong>Unterhaching</strong><br />

2003 2004 2005<br />

25


SOZIALES<br />

I<br />

Sozialleistungsquote<br />

14<br />

INDIKATOR: Zahl der EmpfängerInnen von ALG II + Sozialhilfe je 1000 Einwohner<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Die Quote der Sozialleistungsempfänger<br />

(früher: Sozialhilfeempfänger) hat eine ähnliche<br />

Aussagekraft über die soziale Struktur<br />

wie die Arbeitslosenquote, nur befinden sich<br />

die Betroffenen auf der „sozialen Leiter“ eine<br />

Stufe tiefer. Ähnliche Probleme wie bei<br />

Arbeitslosigkeit sind die Folge. Je länger die<br />

Personen Sozialhilfe bezogen haben, desto<br />

schwieriger der Wiedereinstieg ins Arbeitsleben.<br />

Seit 2004 wird die Zahl der ehemaligen<br />

Sozialhilfeempfänger und die Zahl der Empfänger<br />

von ALG II zusammengezählt um die<br />

Statistik logisch fortzuschreiben.<br />

Im Allgemeinen wir die neue Bezeichnung<br />

„Sozialempfänger“ zu benutzen sein.<br />

Sozialleistungsempfänger pro 1000 Einwohner<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Es sind alle Anstrengungen zu unternehmen,<br />

die Sozialhilfequote soweit wie möglich zu<br />

senken. Zusätzliches Ziel der Verwaltung<br />

sollte es sein, öffentliche Unterstützung durch<br />

die Sozialhilfe bzw. das Arbeitslosengeld II<br />

nur den wirklich Bedürftigen zukommen zu<br />

lassen.<br />

Langzeitarbeitslose sollten mehrheitlich und<br />

im Vergleich zu anderen Kommunen überdurchschnittlich<br />

in EIN-EURO-25-Jobs vermittelt<br />

werden.<br />

Übergang Sozialhilfe in<br />

ALG II<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

Die Zahl der <strong>Unterhaching</strong>er Bürger und<br />

Bürgerinnen die in den vergangenen Jahren<br />

Sozialleistungen empfangen haben, hat sich<br />

vor dem Hintergrund der Einführung von ALG<br />

II nicht dramatisch verschlechtert. Es ist<br />

jedoch eine steigende Tendenz seit 2005<br />

festzustellen. Insbesondere in Neubaugebieten<br />

ist durch verstärkten Zuzug die Zahl der<br />

Empfänger gestiegen. Dies gilt umso mehr für<br />

die Zahl der alleinerziehenden Empfängerinnen.<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Nach Information der zuständigen Mitarbeiter<br />

des Landratsamtes wird sich die Zahl wahrscheinlich<br />

weiter erhöhen, da im Bereich<br />

Familienhilfe viele Alleinerziehende betreut<br />

werden, welche noch nicht Sozialempfänger<br />

sind.<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

Sozialleistungsempfänger<br />

je 1000 Einwohner<br />

davon alleinerziehend<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0,0<br />

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

26


SOZIALES<br />

I<br />

Kinderbetreuungsplätze<br />

15<br />

INDIKATOR: Zahl der Betreuungsplätze für Kinder von unter 3 Jahren<br />

und von 3-6 Jahren<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Die Kennzahl gibt an, in welchem Umfang die<br />

<strong>Gemeinde</strong> Müttern und Vätern die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf ermöglicht.<br />

Kinder unter 3 Jahren werden in sogenannten<br />

Kinderkrippen untergebracht. Kinder von 3-6<br />

Jahren werden in kommunalen Kindergärten<br />

(kirchliche und freie Trägerschaft) betreut.<br />

Dieser Indikator zeigt auf, welches Gewicht<br />

eine <strong>Gemeinde</strong> auf die Förderung von Nachwuchs<br />

in einer Gesellschaft legt, in der die<br />

Berufstätigkeit der Frau zur Normalität geworden<br />

ist.<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Kinder unter 3 Jahren:<br />

Mittelfristig sollte eine Bedarfsdeckungsquote<br />

von 100% erreicht werden<br />

Kindergartenplätze:<br />

Bei Kindergartenplätzen ist ein Deckungsgrad<br />

von annähernd 100% aufrechtzuerhalten.<br />

Betreuungsplätze:<br />

Bei den Horten ist mit 225 Plätzen ebenfalls<br />

ein relativ guter Bedarfsdeckungsgrad erreicht.<br />

Erleichterung bringen auch die Mittagsbetreuungen<br />

in den Schulen soqwie die<br />

außerschulische pädagogische Kinderbetreuungseinrichtung<br />

in der Jugendkulturwerkstadt<br />

<strong>Unterhaching</strong>.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE:<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> wird weiterhin bedarfsorientiert<br />

Kinderbetreuungsplätze planen bzw. aufrechterhalten.<br />

Gerade im Bereich der Ganztagsbetreuung<br />

klafft noch eine Lücke zwischen<br />

Bedarf und Angebot.<br />

Durch gesetzliche Änderungen (z.B. Kindergartenkinder<br />

unter drei Jahren Regeleinschulung<br />

mit fünfeinhalb Jahren, ergeben sich<br />

zukünftig kleine Änderungen.<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> plant einen weiteren Ausbau<br />

der Krippenplätze sowie der Ganztagesplätze<br />

im Kindergartenbereich.<br />

Eine bessere Unterstützung von Tagesmutterprojekten<br />

ist anzustreben.<br />

Kinderbetreuungsplätze<br />

600<br />

599<br />

500<br />

578<br />

400<br />

300<br />

200<br />

200<br />

225<br />

100<br />

0<br />

48<br />

72<br />

Betreuungsplätze Kinder<br />

bis 3 Jahre<br />

Betreuungsplätze Kinder<br />

3-6 Jahre<br />

Betreuungsplätze<br />

Schule/Hort<br />

27


SOZIALES<br />

I<br />

Wohnsituation<br />

16<br />

INDIKATOR: Zahl der Zu- und Fortzüge pro 1000 EinwohnerInnen und Wanderungssaldo<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Wenige Fortzüge zeugen von Bodenständigkeit,<br />

sozialem Zusammenhalt und intakten<br />

sozialen Netzen.<br />

Je geringer die Fluktuation, um so höher ist<br />

die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger,<br />

<strong>Unterhaching</strong> als dauerhaften Lebensmittelpunkt<br />

anzunehmen und sich aktiv für die<br />

Gestaltung der Lebensqualität in der <strong>Gemeinde</strong><br />

einzusetzen.<br />

Da der Indikator jedoch im Zeitalter der Globalisierung<br />

immer mehr im Zeichen der<br />

Flexibilität von Arbeitnehmern steht, kann nur<br />

der laufende Vergleich mit entsprechenden<br />

Kommunen am Rande einer Großstadt eine<br />

adäquate Aussage über die Entwicklung<br />

ermöglichen.<br />

„Wanderungssaldo“<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Die Quote von Zu- und Fortzügen sollte unter<br />

der Quote vergleichbarer Randgemeinden<br />

von Großstädten liegen.<br />

Vor den Hintergrund einer zunehmenden<br />

Alterung unserer Gesellschaft besteht auch<br />

großer Bedarf, eine seniorengerechte sowie<br />

kinder- und familienfreundliche Infrastruktur<br />

zu gestalten und erhalten.<br />

Für das gedeihliche Zusammenleben der<br />

Generation gilt es ein geeignetes Wohnraumangebot<br />

zu schaffen. Dazu gehören neben<br />

Angeboten für selbstbestimmtes Wohnen im<br />

Alter auch betreute Wohngruppen und sogenannte<br />

„Mehrgenerationenhäuser“, deren<br />

Schaffung die Bundesregierung innerhalb der<br />

nächsten vier Jahre gezielt fördern will.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE:<br />

Das Saldo aus Wegzügen und Zuzügen ist<br />

positiv, sodass die Wohnsituation in <strong>Unterhaching</strong><br />

allgemein als attraktiv bezeichnet werden<br />

kann.<br />

Auch im Hinblick auf die Gestaltung attraktiver<br />

Angebote für Ältere sowie Familien mit<br />

Kindern kann sich die <strong>Gemeinde</strong> sehen<br />

lassen.<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Zur Eröffnung einer Ausstellung zu barrierefreiem<br />

Wohnen am Eröffnungstag der zweiten<br />

Zukunftskonferenz im Kulturzentrum der<br />

<strong>Gemeinde</strong> wurden neben dem <strong>Unterhaching</strong>er<br />

Seniorenpass viele interessante Innovationen<br />

vorgestellt.<br />

Durch Verbesserung der Pflegeinfrastruktur<br />

sowie durch den weiteren Ausbau von sozialen<br />

Netzen im ehrenamtlichen Bereich, kann<br />

es gelingen, die Quote der Wegzüge zu<br />

senken.<br />

14<br />

in Prozent %<br />

12<br />

10<br />

8<br />

8,2<br />

9,7<br />

8,4 8,9<br />

11,1<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

8,4<br />

7<br />

9<br />

7,4 7,8<br />

2,7<br />

1,2<br />

0,7<br />

1<br />

1,1<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

Zuzüge Wegzüge Wanderungssaldo<br />

28


SOZIALES<br />

I<br />

Kriminalität<br />

17<br />

INDIKATOR: Bekannt gewordene Straftaten<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Der Indikator gibt Auskunft über den objektiven<br />

Sicherheitszustand in <strong>Unterhaching</strong> und<br />

ist gleichzeitig Maßstab für das subjektive<br />

Sicherheitsempfinden.<br />

Indirekt lässt sich auch ein Rückschluss auf<br />

den sozialen Zusammenhalt ziehen, da die<br />

Zahl von Straftaten in anonymen Siedlungsgebieten<br />

erfahrungsgemäß höher ist als in<br />

Siedlungsgebieten mit vorhandenen sozialen<br />

Netzwerken.<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Unter dem Gesichtspunkt der „EINEN“ <strong>Gemeinde</strong><br />

muss das Ziel sein, die Zahl der<br />

Straftaten insgesamt auf einem Niveau zu<br />

halten, welches ländlichen Strukturen entspricht.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

In den letzten Jahren ist ein leichter Anstieg<br />

bei der Gesamtzahl der Straftaten zu verzeichnen,<br />

der nur zum Teil mit dem Wachstum<br />

der Kommune erklärt werden kann.<br />

Dennoch liegt das generelle Kriminalitätsniveau<br />

in <strong>Unterhaching</strong> vergleichsweise<br />

niedrig. Erst in den letzten vier Jahren hat<br />

es sich auf das durchschnittliche Niveau<br />

der Landkreisgemeinden um München<br />

herum erhöht. Die Kriminalitätsrate innerhalb<br />

der Landeshauptstadt München ist<br />

doppelt so hoch.<br />

Bekannt gewordene Straftaten<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Soweit es möglich wird, soziale Netze<br />

innerhalb der Bürgerschaft trotz des <strong>Gemeinde</strong>wachstums<br />

auszubauen, kann es<br />

gelingen, die Zahl der Straftaten wieder<br />

zurückzuführen.<br />

Hinzu kommen konzertierte Aktionen im<br />

Bereich der Gewaltprävention (z.B. Runder<br />

Tisch gegen Gewalt ect.)<br />

Straftaten in <strong>Unterhaching</strong><br />

1200<br />

Straftaten<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

903<br />

719<br />

699<br />

811<br />

777<br />

985<br />

943<br />

1104<br />

1015<br />

400<br />

654<br />

200<br />

0<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

29


SOZIALES<br />

I<br />

Kriminalität<br />

Entwicklung der Straßenkriminalität<br />

Delikte<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

185<br />

189<br />

184<br />

179<br />

152<br />

134 139<br />

123<br />

113<br />

1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

Häufigkeitszahlen-Vergleich<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

92,61 94,85<br />

45,63<br />

43,95<br />

48,31<br />

37,31<br />

93,89<br />

92,16 92,12 92,63 91,26 91,81 90,90<br />

54,56<br />

47,74 45,65 46,88<br />

40,30 52,37<br />

45,97 44,49<br />

44,97<br />

46,91<br />

44,11<br />

34,54 38,56<br />

33,08<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

86,99<br />

48,33<br />

44,36<br />

München-Stadt Landkreis <strong>Unterhaching</strong><br />

30


EE II I NN EE GG EE MM EE II INN DD EE -- - EE II I NN EE WW EE LL TT<br />

Entwicklungszusammenarbeit<br />

18<br />

INDIKATOR: Aktionen und Partnerschaften von Kirchen und deren Initiativen<br />

mit dem Ziel der Entwicklungszusammenarbeit<br />

• DEFINITION DES INDIKATORS<br />

Die Anzahl der entwicklungspolitischen<br />

Aktivitäten und Partnerschaften von Kirchen<br />

und deren Initiativen ist ein Anhaltspunkt<br />

für das Engagement der <strong>Gemeinde</strong>bürgerinnen<br />

und -bürger für die EINE<br />

WELT.<br />

Sie macht deutlich, ob und inwieweit das<br />

Motto GLOBAL DENKEN und LOKAL<br />

HANDELN in der Bürgerschaft bereits<br />

verankert ist.<br />

• ZIELSETZUNG i. S. v. Nachhaltigkeit<br />

Ziel des kommunalen EINE WELT Engagements<br />

ist es sowohl direkt Menschen in ärmeren<br />

Weltregionen zu unterstützten als indirekt<br />

durch Partnerschaften, Projekte und Veranstaltungen<br />

zur Völkerverständigung und<br />

Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger<br />

für globale Themen wie Armutsbekämpfung,<br />

Menschenrechtsschutz, HIV/Aids sowie den<br />

weltweiten Klimawandel etc. beizutragen.<br />

• STANDORT UND ENTWICKLUNGS-<br />

POTENZIALE<br />

Das Niveau des Engagements für die EINE-<br />

WELT in <strong>Unterhaching</strong> ist bei den lokalen<br />

Kirchengemeinden besonders stark ausgeprägt.<br />

Sie führen seit vielen Jahren Partnerschaftsprojekte<br />

durch und fördern die Auseinandersetzung<br />

mit entwicklungspolitischen<br />

Themen (Menschrechte, Sozialstandards,<br />

Fairer Handel).<br />

ENTWICKLUNGSPOTENZIALE:<br />

Die Zahl und die Art von Partnerschaften mit<br />

der EINEN WELT sind ausbaufähig. Denkbar<br />

sind Partnerschaften im Bereich Energie<br />

sowie Bildung auch auf der Ebene der lokalen<br />

Agenda 21.<br />

Durch den Ausbau des fairen Handels in<br />

<strong>Unterhaching</strong> – nicht zuletzt mit Hilfe des<br />

neuen AK Gesundheit, Ernährung und Konsum<br />

– kann die wirtschaftliche Partnerschaft<br />

mit der EINEN WELT wachsen.<br />

Aktionen und Partnerschaften mit dem Ziel der<br />

Entwicklungszusammenarbeit<br />

10,0<br />

8,0<br />

Anzahl<br />

6,0<br />

7<br />

Entwicklungspolitische<br />

Aktivitäten und<br />

Partnerschaften<br />

4,0<br />

2,0<br />

0,0<br />

2003 2004 2006<br />

Jahr<br />

31


Wie es weiter geht<br />

... NACH DER ZUKUNFTSKONFERENZ 2005<br />

„UNSERE LEBENSQUALITÄT AUF DAUER SICHERN“<br />

... so lautete das Motto der zweiten <strong>Unterhaching</strong>er Zukunftskonferenz zu der die <strong>Gemeinde</strong> am 14. und 15. Oktober 2005 in das<br />

Rathaus eingeladen hatte.<br />

IMPRESSIONEN, THEMEN UND ERGEBNISSE<br />

Etwas 150 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung, darunter viele Vertreter und Vertreterinnen von Unternehmen,<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat und Verwaltung und den lokalen Vereinen.<br />

32


Wie es weiter geht<br />

... MIT DER AGENDA 21<br />

... NACH DER ZUKUNFTSKONFERENZ 2005<br />

PROGRAMM<br />

Im Laufe der beiden Tage während der Zukunftskonferenz<br />

2005 befassten sich die Teilnehmer/innen mit diversen<br />

Themen aus den Bereichen Wirtschaft und Verkehr, Energie<br />

und Ressourcen, Verwaltung, Soziales, Eine <strong>Gemeinde</strong> -<br />

Eine Welt sowie Natur und Landschaft.<br />

Abgeschlossene Projekte und Aktivitäten aus den<br />

Arbeitskreisen sowie die von der <strong>Unterhaching</strong>er Agenda 21<br />

ausgewählten Indikatoren wurden während der sogenannten<br />

„Promenade“ vor- und zur Diskussion gestellt. Später<br />

wurden diese auch mit den geladenen Experten in einer<br />

„Talkrunde“ diskutiert.<br />

Pablo Schindelmann in seiner neuen Funktion als Agenda 21-<br />

Fachmann der KommA21 Bayern des Bayerisches Landesamt für<br />

Umwelt lobte die <strong>Unterhaching</strong>er Agenda 21 als einen der „Leuchttürme“<br />

in Bayern und Beispiel für viele andere Kommunen.<br />

Freitag, 14. Oktober 2005 (Tag 1)<br />

16.00 Uhr Begrüßung<br />

16.10 Uhr Plenum<br />

16.45 Uhr Promenade<br />

18.30 Uhr Plenum<br />

18.45 Uhr Experten-Talk<br />

20.30 Uhr Ende<br />

Samstag, 15. Oktober 2005 (2. Tag)<br />

08.30 Uhr Morgenandacht<br />

09.00 Uhr Plenum<br />

09.20 Uhr Offene Arbeitsgruppen<br />

(Großgruppen)<br />

11.30 Uhr Offene Arbeitsgruppen<br />

(Kleingruppen)<br />

13.30 Uhr Projektgruppen<br />

16.00 Uhr Abschlussplenum<br />

17.00 Uhr Ende<br />

VERLAUF<br />

In Plenarsitzungen, bei der „Promenade“, in Arbeitsgruppen und<br />

einer „Talkrunde“ identifizierten und diskutierten die Bürgerinnen<br />

und Bürger <strong>Unterhaching</strong>s jene Themen und Probleme, die sie als<br />

besonders wichtig für die Zukunft ihrer <strong>Gemeinde</strong> erachteten. Die<br />

vielen einzelnen Anregungen und Ideen sollen durch die 15 neu<br />

geschaffenen Projektgruppen in die Praxis umgesetzt werden.<br />

Zu den besonderes Highlights der diesjährigen Zukunftskonferenz<br />

gehören sicher:<br />

♦ die Bildung des Arbeitskreis „Gesundheit, Ernährung,<br />

Konsum“, der sich in Zukunft diesem immer mehr an Bedeutung<br />

gewinnenden Themenkomplex widmen will,<br />

♦ das Vorhaben in <strong>Unterhaching</strong> bis spätestens 2035 eine<br />

Energiewende hin zu ausschließlichen Versorgung aus regenerativen<br />

Energieformen herbeizuführen<br />

♦ mit dem „Beschluss-Check Nachhaltigkeit“ in Zukunft alle<br />

Entscheidungen unter Einbeziehung von Nachhaltigkeitskriterien<br />

zu treffen.<br />

Das großes Engagement aller Beteiligten, die Offenheit für andere<br />

Meinungen und Interessen, viel Zeit für Gespräche am Rande, die<br />

Bereitschaft, selbst anzupacken und nicht nur von anderen zu<br />

fordern und nicht zuletzt viel Spaß prägten auch diese Zukunftskonferenz.<br />

33


Wie es weiter geht<br />

... MIT DER AGENDA 21<br />

TALKRUNDE<br />

Einen Blick über den eigenen Tellerrand und Raum für eine angeregte Diskussion mit den geladenen Fachleuten über aktuelle<br />

Themen, die Rolle und Funktion von Nachhaltigkeitsindikatoren bot die dieses Mal durchgeführte „Talkrunde“.<br />

Moderator Dr. Stefan Heiland interviewt Bürgermeister<br />

Knapek und die Gäste der Talkrunde Bud Willim (3ter v.l..),<br />

Wolfgang Fänderl (rechts).<br />

Unser Dank gilt dafür den Bürger/innen <strong>Unterhaching</strong>s und insbesondere<br />

den engagierten Experten, die an diesem Abend für eine interessante<br />

Diskussion gesorgt haben:<br />

♦<br />

♦<br />

♦<br />

Dr. Walter Heinl, Bayrisches Staatsministerium für Umwelt,<br />

Gesundheit und Verbraucherschutz<br />

Bud Willim, Sozialreferat der LH München, „Koordination Bürgerschaftliches<br />

Engagement und Förderung von Selbsthilfe“<br />

Wolfgang Fänderl, Wiss. Mitarbeiter am Centrum für angewandte<br />

Politikforschung (CAP) der LMU<br />

FOTOWETTBEWERB „Mein Wohlfühlplatz in <strong>Unterhaching</strong>“<br />

Der Fotowettbewerb "Mein Wohlfühlplatz" in <strong>Unterhaching</strong>", der anlässlich der Zweiten Zukunftskonferenz ausgeschrieben wurde,<br />

wurde gesponsert von der Kreissparkasse München-Starnberg - Filiale <strong>Unterhaching</strong>.<br />

Dies sind die Gewinner unseres Wettbewerbs:<br />

1. Platz 300,- € 2. Platz 200,- € 3. Platz 100,- €<br />

Die Jury bildeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Zweiten Zukunftskonferenz 2006.<br />

34


Wie es weiter geht<br />

... MIT DER AGENDA 21<br />

ERGEBNISSE DER PROJEKTGRUPPEN<br />

Die Projektgruppen traten mittlerweile bereits mindestens einmal zusammen, um mit der Verwirklichung ihrer Ziele zu beginnen :<br />

Projekt 1<br />

„Beschluss-Check Nachhaltigkeit”<br />

Worum geht´s<br />

Welche Ziele werden verfolgt<br />

Nachhaltigkeit soll als neues und<br />

zusätzliches Kriterium in die Beschlussvorlage<br />

der Kommune eingeführt werden.<br />

Ansprechpartner:<br />

Thomas Portenlänger<br />

Tel. 66551-311<br />

Projekt 2<br />

„Nachhaltiges Wirtschaften“<br />

Worum geht´s<br />

Welche Ziele werden verfolgt<br />

Gewerbeverbände, Unternehmen,<br />

<strong>Gemeinde</strong>verwaltung und Bürger/innen<br />

wirken zur Förderung verantwortlichen und<br />

<strong>nachhaltig</strong>en Wirtschaftens zusammen.<br />

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:<br />

Herr und Frau Riedmann<br />

Tel. 61500089<br />

Projekt 3<br />

Radwegenetz<br />

Worum geht´s<br />

Welche Ziele werden verfolgt<br />

Verbesserung der Verbindungen;<br />

Schwachstellenanalyse; Steigerung der<br />

Attraktivität des Radwegenetzes.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Stefan König<br />

Tel. 618576<br />

E-mail: stefankoenig@gmx.de<br />

35


Wie es weiter geht<br />

... MIT DER AGENDA 21<br />

Projekt 4<br />

Schulwegsicherung<br />

Worum geht´s<br />

Welche Ziele werden verfolgt<br />

Mehr Sicherheit für Schüler und Schülerinnen<br />

auf ihrem Schulweg: Bürgersteig, Radwege,<br />

Zebrastreifen<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Dorle Jarczyk<br />

Tel. 61501329<br />

Projekt 5<br />

„Bürgertreff“<br />

Worum geht´s<br />

Welche Ziele werden verfolgt<br />

Schaffung eines Offenen Treffs für alle<br />

Bürger/innen als Informationsbörse,<br />

Kommunikationsplattform und „Schaufenster“<br />

für Bürgerengagement und –interessen<br />

inkl. offenem Betrieb im „Fairbraucher-Café“<br />

Ansprechpartnerinnen:<br />

Frau Klopcic, Fr. Schwärzler, Fr. Paetzmann<br />

Projekt 6<br />

„Nachhaltiges Einkaufen in <strong>Unterhaching</strong>“<br />

Worum geht´s<br />

Welche Ziele werden verfolgt<br />

Durch die Erstellung einer Broschüre zum<br />

Thema „Nachhaltiges Einkaufen“ und deren<br />

Veröffentlichung im Amtsblatt sowie durch<br />

Infostände beim Wochenmarkt und im Einzelhandel<br />

sollen Verhaltensänderungen bei<br />

Verbrauchern in Bezug auf gesundes Leben<br />

angeregt werden.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Hanne Paetzmann,<br />

AK Gesundheit, Ernährung, Konsum<br />

Tel. 61599707<br />

36


Wie es weiter geht<br />

... MIT DER AGENDA 21<br />

Projekt 7<br />

„Essenseinladung mit Informationsaustausch“<br />

Worum geht´s<br />

Welche Ziele werden verfolgt<br />

In entspannter Atmosphäre sollen Informationen<br />

über biologisch, regional und fair gehandelte<br />

Lebensmittel vermittelt und ausgetauscht werden,<br />

um dadurch Veränderung des Konsum- bzw.<br />

Ernährungsverhaltens zu bewirken.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Hanne Paetzmann,<br />

AK Gesundheit, Ernährung, Konsum<br />

Tel. 61599707<br />

Projekt 8<br />

„Engagement in der Einen Welt“<br />

Worum geht´s<br />

Welche Ziele werden verfolgt<br />

Bildung eines Netzwerks von Bürger/innen<br />

mit Kontakten in alle Welt, um Interessierten<br />

(jungen Menschen) Auslandsaufenthalte<br />

zu ermöglichen.<br />

Ansprechpartner/innen:<br />

Wiebke Schulze-Neuhoff, Tel. 616312<br />

und Familie Münderlein, Tel. 616274<br />

Projekt 9<br />

„Raum für Jugendkultur“<br />

Worum geht´s<br />

Welche Ziele werden verfolgt<br />

Erarbeitung eines vereinsübergreifenden<br />

Nutzungskonzeptes für den Johanneshof.<br />

Ansprechpartner:<br />

Matthias Brabetz<br />

Tel. 0179-4902272<br />

37


Wie es weiter geht<br />

... MIT DER AGENDA 21<br />

Projekt 10<br />

Gemeinschaftswohn-Projekte<br />

Worum geht´s<br />

Welche Ziele werden verfolgt<br />

Ein Pflegeheim in direkter Nachbarschaft<br />

mit Vorbereitung für „alten- und behindertengerechtes“<br />

Verbleiben am Wohnort; bezahlbar<br />

ohne Zuhilfenahmen von Sozialhilfe oder<br />

Pflegeversicherung.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Horst Kopetzky<br />

Tel. 66559095<br />

E-mail: Hkopetzky@aol.com<br />

Projekt 11<br />

„Energiewende in <strong>Unterhaching</strong>“<br />

Worum geht´s<br />

Welche Ziele werden verfolgt<br />

Herbeiführen einer Energiewende, d.h. Verzicht<br />

auf fossile Energieträger durch Einsatz von<br />

regenerativen Energien und Energieeinsparungen<br />

bis zum Jahr 2035.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr Prof. Dr. Hermann Mader,<br />

AK Energie<br />

Tel. 6111766<br />

Projekt 12<br />

“Bürgerbeteiligung Ortsentwicklung”<br />

Worum geht´s<br />

Welche Ziele werden verfolgt<br />

Verbesserte Möglichkeiten zur Mitwirkung<br />

der Bürger bei der Bauleitplanung; Anstoß<br />

und Begleitung (Aktualisierung) der Ortsentwicklungsplanung;<br />

Monitoring und Fortentwicklung<br />

der relevanten Indikatoren.<br />

Ansprechpartner:<br />

Herr und Frau Schubert<br />

Tel. 615001159<br />

38


Wie es weiter geht<br />

... NACH DER ZUKUNFTSKONFERENZ 2005<br />

Projekt 13<br />

„Weggestaltung am Hachinger Bach“<br />

Worum geht´s<br />

Welche Ziele werden verfolgt<br />

Wegverbesserung zwischen Kapellenstrasse<br />

und Hachinger Bach.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Frau Ulrike Seidel,<br />

AK Landschaft und Natur<br />

Tel. 0175-5952517<br />

Projekt 14:<br />

„Förderprogramm Dachbegrünung“<br />

Worum geht´s<br />

Welche Ziele werden verfolgt<br />

Bessere Aufklärung der Bürgerinnen und<br />

Bürger über Möglichkeiten zu kleinräumlichen<br />

Ortsdurchgrünung z.B. auf Garagendächern,<br />

Müllhäusern etc..<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Frau Lerch-Wolfrum<br />

Tel. 66551-311<br />

Projekt 15<br />

“Inselpatenschaften”<br />

Worum geht´s<br />

Welche Ziele werden verfolgt<br />

Bürger übernehmen die freiwillige Pflege<br />

von Verkehrsinseln.<br />

Ansprechpartner:<br />

Thomas Portenlänger,<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Unterhaching</strong><br />

Tel. 66551-311<br />

39


Wie es weiter geht<br />

... MIT DER AGENDA 21<br />

KLIMAFREUNDLICHER NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />

Ein <strong>zukunft</strong>sweisender Meilenstein zum Abschluss der Veranstaltung war sicherlich auch die Überreichung der Urkunde über die<br />

„Klimaneutralität“ der diesjährigen Zukunftskonferenz, die dem Sprecher des Arbeitskreises „Energie“ , Herrn Dr. Hermann Mader<br />

stellvertretend für die <strong>Gemeinde</strong> durch Moritz Lehmkuhl, dem Geschäftsführer<br />

der Sustainable Partner GmbH überreicht wurde.<br />

Um in Zukunft die Möglichkeit zum interkommunalen Vergleich nicht auszuschließen, ist eine Beteiligung der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Unterhaching</strong> am Projekt „Nachhaltigkeitsindex“ (NAX) von KGSt, InWEnt und Agenda-Transfer sinnvoll. Die Beteiligung ist<br />

kostenlos.<br />

40


Anhang<br />

... MIT DER AGENDA 21<br />

DOKUMENTATION<br />

Eine umfassende Dokumentation der zweiten Zukunftskonferenz wird es dieses Mal nicht geben. Stattdessen publiziert die<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Unterhaching</strong> dieses Jahr erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht, in den die Anregungen und Kommentare der<br />

<strong>Unterhaching</strong>er Bürger/innen zu den während der Promenade vorgestellten Indikatoren eingearbeitet werden.<br />

VIDEO<br />

Die Video-Gruppe des <strong>Unterhaching</strong>er Kulturzentrums (KUBIZ) hat auch die zweite Zukunftskonferenz gefilmt und gemeinsam<br />

mit der Lokalen Agenda 21 eine 35-minütige Video-Dokumentation erstellt. Diese kann in der <strong>Gemeinde</strong>bücherei ausgeliehen<br />

oder auch erworben werden. Die Vervielfältigung gegen eine geringe Schutzgebühr ist ausdrücklich erwünscht!<br />

♦ Kontakt: Heinrich Echter, Tel. 616832<br />

INTERNET<br />

Umfangreiche Informationen über die Lokale Agenda 21 sowie Presseberichte über die Zukunftskonferenzen, einschließlich<br />

einer kleinen Broschüre über deren Verlauf und Ergebnisse finden Sie im Internet als pdf-Dokument zum download unter<br />

♦ www.agenda21-unterhaching.de<br />

IHRE FRAGEN, ANREGUNGEN UND HINWEISE<br />

... richten Sie bitte an:<br />

♦<br />

Thomas Portenlänger<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Unterhaching</strong><br />

Tel. 089/66551-311<br />

hauptverwaltung@unterhaching.de<br />

♦<br />

Klaus Schulze-Neuhoff<br />

Sprecher der Lokalen Agenda 21<br />

Tel. 089/616312<br />

Schulze_Neuhoff@web.de<br />

41


Anhang<br />

QUELLEN UND LITERATUR<br />

Fotos:<br />

Titelbild:<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Unterhaching</strong><br />

Alle anderen Fotos:<br />

Hr. Nebauer, Herr Dr. Heiland, Hr. Krause, Fr. Krause, Fr. Schubert<br />

DATENQUELLEN<br />

Statistisches Bundesamt<br />

www.statistik-bund.de/<br />

Statistisches Landesamt Bayern<br />

www.statistik.bayern.de/<br />

Landratsamt München<br />

Gemeindlicher Zahlenspiegel<br />

www.rwe.com<br />

www.energieverbraucher.de<br />

www.bund-naturschutz-nbg.de<br />

www.arbeitsamt.de/hast/dienststellen/index.html<br />

Links der Bundesanstalt für Arbeit zu den einzelnen Arbeitsämtern bundesweit<br />

Polizei <strong>Unterhaching</strong><br />

Wasserwerk <strong>Unterhaching</strong><br />

Arbeitskreise der lokalen Agenda 21 <strong>Unterhaching</strong><br />

42


Anhang<br />

QUELLEN UND LITERATUR<br />

INTERNET-NAVIGATOR<br />

Informationen zum Projekt „Die <strong>zukunft</strong>sfähige Kommune“ der Deutschen Umwelthilfe<br />

www.duh.de<br />

Informationen zum Projekt „Evaluationsmöglichkeiten anhand von Prozessindikatoren“ der Fachhochschule Erfurt<br />

www.fh.erfurt.de/vt<br />

Informationen zum Indikatorensystem des Zukunftsrates Hamburg<br />

www.<strong>zukunft</strong>srat.de/main/indikator/index.html<br />

Internationale Sammlung von Indikatorensystemen<br />

http://iisd.ca/measure/<br />

Nachhaltigkeitsspiegel niederländischer Städte<br />

www.ncdo.nl/la21/spiegel<br />

Der Klassiker Sustainable Seattle<br />

www.scn.org/sustainable<br />

www.pakt-fue-ausbildung.de<br />

www.pakt-sucht-partner.de<br />

www.zdh.de; www.bda-online.de<br />

www.bmwi.de<br />

www.bmbf.de<br />

www.bmas.bund.de<br />

Qualitätsverbund umweltbewusster Handwerksbetriebe (QuH) www.quh.de<br />

ÖKOPROFIT München www.muenchen.de/oekoprofit<br />

Umweltpakt Bayern www.umweltpakt.bayern.de<br />

EG-Öko-Audit-Verordnung (EMAS) www.stmugv.bayern.de/de/wirtschaft/management/doc/emas.pdf<br />

BDI/BDA-Portal www.csrgermany.de<br />

respACT Austria<br />

LITERATURHINWEISE<br />

Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg u.a. (Hrsg.) (2000): Leitfaden „Indikatoren im Rahmen einer lokalen<br />

Agenda 21“. Bezugsquelle: FEST, Schmeilweg 5, 69118 Heidelberg<br />

Teichert, Volker/Diefenbacher, Hans/Dümig, Dorothee/Wilhelmy, Stefan (2002): Indikatoren zur Lokalen Agenda 21 – Ein Modellprojekt<br />

in 16 Kommunen. Osnabrück: Leske und Budrich<br />

43


Alter<br />

#W<br />

96<br />

90<br />

84<br />

78<br />

72<br />

66<br />

60<br />

54<br />

48<br />

42<br />

36<br />

30<br />

24<br />

18<br />

12<br />

6<br />

0<br />

Altersstruktur der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Unterhaching</strong><br />

400 300 200 100 0 100 200 300<br />

Anzahl<br />

Männer Frauen<br />

44


NOTIZEN<br />

45


NOTIZEN<br />

46


NOTIZEN<br />

47


© <strong>Gemeinde</strong> <strong>Unterhaching</strong><br />

Rathausplatz 7<br />

82008 <strong>Unterhaching</strong><br />

www.unterhaching.de<br />

48

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