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Bemerkungen zu den Funde der Przeworsk-Kultur in ...

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50 Michał Kasiński<br />

Abb. 6. Die metrische Differenzierung <strong>der</strong> Tassen TD I im Kerngebiet <strong>der</strong> <strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong> (am Beispiel <strong>der</strong><br />

Gräberfel<strong>der</strong> Kamieńczyk und Ciecierzyn) im Mittelelbegebiet sowie Saale-Unstrutgebiet und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gubener<br />

Gruppe<br />

Es sei hier unterstrichen, dass <strong>in</strong> dem Bestattungsritus<br />

<strong>der</strong> <strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong> die<br />

Tassen TD I als Beigefäße <strong>in</strong>s Grab gelegt<br />

wur<strong>den</strong>. Sie sollten demnach als Teil <strong>der</strong><br />

Grabausstattung betrachtet wer<strong>den</strong>. In <strong>der</strong><br />

Jastorf-<strong>Kultur</strong> wurde diese Gefäßform als<br />

Urne verwendet, also <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ganz an<strong>der</strong>en<br />

Funktion als <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong>.<br />

Diese Ersche<strong>in</strong>ung ist durch die markanten<br />

Unterschiede <strong>in</strong> dem Bestattungsritus zwischen<br />

bei<strong>den</strong> <strong>Kultur</strong>en <strong>zu</strong> erklären. Soweit<br />

auf dem Kerngebiet <strong>der</strong> <strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong><br />

<strong>zu</strong> dieser Zeit die Brandgrubenbestattungen<br />

überwogen, für die die Keramik zahlreich<br />

als Ausstattungsmerkmal vorkommt<br />

(Godłowski 1977, 172 –174; Niewęgłowski<br />

1981), dom<strong>in</strong>ieren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jastorf-<strong>Kultur</strong> die<br />

Urnenbestattungen, so dass die Zahl <strong>der</strong> im<br />

Grab vorkommen<strong>den</strong> Gefäße auf die Urne<br />

und eventuell auf sie abdeckende Schüssel<br />

begrenzt war (Seyer 1982, 80 – 81; Müller<br />

1985, 44 – 47).<br />

Wie schon oben erwähnt, kam <strong>in</strong> Mitteldeutschland<br />

die Mehrheit <strong>der</strong> untersuchten<br />

Tassen TD I <strong>in</strong> <strong>den</strong> Gräbern vor, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en<br />

sie dem lokalen Bestattungsbrauch gemäß<br />

als Urnen dienten. Um <strong>den</strong> Kontext besser<br />

<strong>zu</strong> bewerten, <strong>in</strong> dem die <strong>in</strong> dem Keramikstil<br />

<strong>der</strong> <strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong> hergestellten Gefäße<br />

auf <strong>den</strong> Gräberfel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Jastorf-<strong>Kultur</strong><br />

<strong>in</strong> Mitteldeutschland vorkommen, sei auf<br />

weitere Fragen, <strong>den</strong> Bestattungsritus <strong>der</strong><br />

Jastorf-<strong>Kultur</strong> betreffend, aufmerksam gemacht.<br />

Im Falle <strong>der</strong> als Urne verwendeten<br />

Keramikgefäße ist <strong>zu</strong> vermuten, dass ihre<br />

Form, Größe, Ornamentik und möglicherweise<br />

an<strong>der</strong>e, nicht erfassbare Merkmale<br />

durch verschie<strong>den</strong>e Normen bestimmt

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