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Bemerkungen zu den Funde der Przeworsk-Kultur in ...

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46 Michał Kasiński<br />

Diese Quellenbasis kann als Ausgangspunkt<br />

für die Untersuchung des Vorkommens o<strong>der</strong><br />

des Fehlens <strong>der</strong> Unterschiede zwischen <strong>den</strong><br />

Materialien <strong>der</strong> <strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong> dienen,<br />

die e<strong>in</strong>erseits aus ihrem Kerngebiet und<br />

an<strong>der</strong>seits aus heutigem Deutschland stammen.<br />

Der Hauptnachdruck wird beson<strong>der</strong>s<br />

auf die Analyse <strong>der</strong> Materialien aus Thür<strong>in</strong>gen,<br />

Sachsen-Anhalt und Bran<strong>den</strong>burg<br />

gelegt. Die hier vorkommen<strong>den</strong> Gefäße<br />

mit <strong>den</strong> für die <strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong> typischen<br />

Merkmalen bil<strong>den</strong> e<strong>in</strong>e differenzierte Gruppe,<br />

die mit dem aus dem Kerngebiet <strong>der</strong><br />

<strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong> bekannten Formenspektrum<br />

vergleichbar ist 5 . Wie von Meyer bewiesen<br />

kommen sie <strong>in</strong> gleichmäßiger Streuung<br />

<strong>in</strong> ganz Mitteldeutschland vor (Meyer<br />

2008, Abb. 147). E<strong>in</strong>zig bei e<strong>in</strong>igen Gebieten<br />

lässt sich das Fehlen gewisser Gefäßkategorien<br />

bemerken. Diese Situation betrifft<br />

das Nordvorfeld des Thür<strong>in</strong>ger Waldes und<br />

Hessen, wo ke<strong>in</strong>e Krausengefäße des Typs<br />

TD III vorkommen. Im O<strong>der</strong>gebiet fehlen<br />

auch die für die <strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong> charakteristischen<br />

Schüsseln des Typs TD II (Meyer<br />

2008, 184). Im Falle <strong>der</strong> keramischen<br />

<strong>Funde</strong> aus Thür<strong>in</strong>gen ist diese Situation<br />

m<strong>in</strong>destens teilweise durch <strong>den</strong> Charakter<br />

<strong>der</strong> Quellenbasis <strong>zu</strong> erklären. Die mit <strong>der</strong><br />

<strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong> <strong>in</strong> Zusammenhang stehen<strong>den</strong><br />

Materialien kommen hier fast e<strong>in</strong>zig<br />

im Kontext von Siedlungen vor (Abb. 1). Es<br />

ist e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Situation als diejenige, die <strong>in</strong><br />

Hessen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Bran<strong>den</strong>burg<br />

<strong>zu</strong> beobachtet ist. Die Materialien<br />

<strong>der</strong> <strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong> s<strong>in</strong>d hier sowohl aus<br />

Siedlungen als auch aus Gräbern bekannt,<br />

wobei das Vorkommen <strong>der</strong> Krausengefäße<br />

des Typs TD III fast auf diese zweite Quellenkategorie<br />

begrenzt ist. Damit ist auch das<br />

5<br />

In diesem Artikel wird die von T. Dąbrowska (1997,<br />

101–104) bearbeitete Typologie <strong>der</strong> Gefäße <strong>der</strong> <strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong><br />

verwendet (die hier verwendete Abkür<strong>zu</strong>ng:<br />

TD).<br />

Fehlen dieser Gefäße <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen <strong>zu</strong> erklären.<br />

Es ist jedoch nicht aus<strong>zu</strong>schließen, dass<br />

<strong>der</strong> un<strong>zu</strong>reichende Bearbeitungsstand <strong>der</strong><br />

Materialien aus diesem Gebiet E<strong>in</strong>fluss auf<br />

das Verbreitungsbild hat.<br />

In <strong>der</strong> Untersuchung <strong>der</strong> regionalen und<br />

chronologischen Differenzierung <strong>der</strong> aus<br />

Mitteldeutschland bekannten Keramik <strong>der</strong><br />

<strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong> kann die Analyse <strong>der</strong><br />

Tassen des Typs I nach Dąbrowska (1997,<br />

101–104) genutzt wer<strong>den</strong> (Abb. 3). Im<br />

Kerngebiet <strong>der</strong> <strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong> s<strong>in</strong>d sie<br />

e<strong>in</strong>e weit verbreitete Form, die sowohl <strong>in</strong><br />

Siedlungen, als auch <strong>in</strong> Grabkomplexen<br />

vorkommt. Im letztgenannten Fall dienen<br />

sie meistens als Beigefäße. Auch <strong>in</strong> Mitteldeutschland<br />

gehören sie <strong>zu</strong> <strong>der</strong> zahlreichsten<br />

Gefäßgruppe, die im Keramikstil <strong>der</strong><br />

<strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong> hergestellt wurde. So<br />

sehr jedoch die Tassen im Kerngebiet <strong>der</strong><br />

<strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong> e<strong>in</strong>e wenig differenzierte<br />

Gruppe bil<strong>den</strong>, so kennzeichnet die aus<br />

Deutschland bekannten Exemplare e<strong>in</strong>e<br />

weitgehende Vielfältigkeit, die jedoch vor<br />

allem die metrischen Merkmale betrifft.<br />

Die unten vorgestellte Analyse wurde <strong>in</strong><br />

Anlehnung an die Sammlung <strong>der</strong> 59 Gefäße<br />

TD I, die von Deutschland, Böhmen, Mähren<br />

und dem Besiedlungsraum <strong>der</strong> Gubener<br />

Gruppe bekannt s<strong>in</strong>d, durchgeführt (vgl.<br />

Katalog). In diese Sammlung wur<strong>den</strong> nur<br />

die Gefäße e<strong>in</strong>geschlossen, <strong>der</strong>en Form, Dimension<br />

und Ornamentik sicher rekonstruiert<br />

wer<strong>den</strong> konnten. Die besprochenen Tassen<br />

TD I zeigen ke<strong>in</strong>e große Differenzierung<br />

<strong>der</strong> Form, dagegen ist e<strong>in</strong>e Differenzierung<br />

<strong>in</strong> ihren Dimensionen fest<strong>zu</strong>stellen. Als Maß<br />

dieses Merkmales wurde <strong>der</strong> Koeffizient HD<br />

angenommen, <strong>der</strong> als die Quadratwurzel<br />

des Produktes von <strong>der</strong> Höhe des Gefäßes <strong>zu</strong><br />

se<strong>in</strong>em maximalen Durchmesser verstehen<br />

ist. Das Vorkommen <strong>der</strong> untersuchten Form<br />

außerhalb des eigentlichen Gebiets <strong>der</strong><br />

<strong>Przeworsk</strong>-<strong>Kultur</strong> wurde hier durch Abb.<br />

4 illustriert. Sie zeigt auch die metrische

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