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magazin für lebensaspekte und glauben 0113 - Stiftung Gott hilft

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MEINE HOFFNUNGSGESCHICHTE// ICH LASSE DICH NICHT FALLEN<br />

Meine Hoffnungsgeschichte//<br />

Ich lasse dich nicht fallen!<br />

„Ich wurde missbraucht, man hat über mich<br />

verfügt <strong>und</strong> liess mich links liegen.<br />

Und doch ist mir <strong>Gott</strong> in entscheidenden<br />

Momenten begegnet.“<br />

Maria Jörg, Angestellte im Hotel Scesaplana<br />

Ich wurde in Spanien geboren <strong>und</strong> katholisch<br />

erzogen – mit allem, was dazu gehörte. Meine<br />

Mutter war katholisch <strong>und</strong> überzeugt,<br />

dass nur Katholiken wirklich gute Menschen<br />

sind. Mein Vater war Atheist <strong>und</strong> lange Zeit<br />

alkoholabhängig, sodass ich die meiste Zeit<br />

meiner Kindheit bei einem Onkel verbrachte,<br />

der mich täglich in die Kirche mitnahm, wo<br />

wir den Rosenkranz durchbeteten.<br />

Schwierige Vergangenheit<br />

Heute – nach vielen schweren Erfahrungen<br />

– kenne ich <strong>Gott</strong> <strong>und</strong> habe seine Liebe erfahren.<br />

Er schenkt mir Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Liebe,<br />

sodass ich trotz allem dankbar auf mein<br />

Leben zurückblicke. Das war nicht immer so,<br />

denn ich wurde als Kind fast täglich geschlagen.<br />

Und mein Vater stand unter dem Einfluss<br />

seiner Alkoholsucht <strong>und</strong> missbrauchte<br />

mich regelmässig. Damals fragte ich <strong>Gott</strong><br />

oft: Warum muss ich so leiden, hast du mich<br />

vergessen<br />

Unter dem Einfluss seiner Alkoholsucht<br />

missbrauchte mich mein Vater<br />

regelmässig<br />

Als ich meinen Vater– ich war gerade elfjährig<br />

– bei der Polizei verzeigte, lachten michdie<br />

Polizisten aus <strong>und</strong> glaubten mir nicht.<br />

Meine Mutter zog die Anzeige dann zurück,<br />

weil sie sich vor Vater fürchtete. Dennoch<br />

wurden kurz darauf auch meine fünf Geschwister<br />

von der Polizei befragt. Mit der<br />

Folge, dass zwei Tage später die Fürsorge<br />

kam. Sie holte mich zusammen mit vier Geschwister<br />

ab <strong>und</strong> verteilte uns auf verschiedene<br />

Kinderheime im ganze Land. Nur meine<br />

zweijährige Schwester konnte bei der Mutter<br />

bleiben.<br />

Mich plagte das Gewissen darüber, was ich<br />

ausgelöst hatte – <strong>und</strong> ich wünschte meinem<br />

Vater den Tod! Die folgenden sieben Jahre<br />

verbrachte ich in einem Kloster. Jeden Tag<br />

Die folgenden sieben Jahre verbrachte<br />

ich in einem Kloster<br />

wurde morgens, mittags <strong>und</strong> abends gebetet.<br />

Doch mein Hass auf den Vater setzte<br />

sich fest. Die Nonnen forderten mich auf:<br />

„Bete Kind, bete!“ Aber sie konnten mir<br />

damit nicht helfen.<br />

Eine Begegnung mit Folgen<br />

Mit 18 Jahren kam ich dann in die Schweiz,<br />

fand Arbeit in Seewis <strong>und</strong> verliebte mich in<br />

einen jungen Mann. Ein Jahr später besuchte<br />

ich die Grossmutter meines zukünftigen<br />

Ehemannes, um sie zur Hochzeit einzuladen.<br />

Doch sie war gerade im Gespräch mit einem<br />

älteren Herrn. Als er mich erblickte, fragte er<br />

mich nach meinem Namen <strong>und</strong> meinem Anliegen.<br />

Ich heisse Maria Encarna“, sagte ich,<br />

ich komme aus Spanien, <strong>und</strong> wir wollen in<br />

einem Monat heiraten. Ich erklärte ihm auch,<br />

dass ich meine Familie nicht einladen könne,<br />

weil sie in Spanien lebe. Er merkte aber, dass<br />

dies nicht der einzige Gr<strong>und</strong> war. Obwohl ich<br />

ihm nicht mehr sagte, versicherte er mir mit<br />

einem Blick, der inneren Frieden ausstrahlte:<br />

„Das kommt schon gut, mein Kind, das<br />

kommt schon gut!“ Dann stellte er sich mir<br />

vor: „Ich heisse Ernst, Ernst von Känel senior,<br />

ich wohne unten an der Strasse bei ‚<strong>Gott</strong><br />

<strong>hilft</strong>’.“<br />

Als ich mich von der Grossmuter verabschiedet<br />

hatte <strong>und</strong> nach Hause unterwegs war,<br />

kam der Wunsch in mir auf, diesen inneren<br />

Frieden auch zu bekommen, den ich bei<br />

Ernst von Känel gespürt hatte. Doch was<br />

sollte ich dafür tun Da meinte ich, die Stimme<br />

<strong>Gott</strong>es zu hören: „Ich bin bei dir.“<br />

Ich wusste, was ich zuerst zu tun hatte.<br />

Noch vor der Hochzeit schrieb ich einen<br />

Brief an meinen Vater <strong>und</strong> versicherte ihm:<br />

„Ich habe dir verziehen.“ Meine Schwester<br />

hat Vater den Brief vorgelesen. Er konnte<br />

weder lesen noch schreiben <strong>und</strong> antwortete<br />

nicht darauf. Und bei mir wollte der Frieden<br />

noch nicht einkehren.<br />

Wir heirateten. 10 Jahre später fand ich eine<br />

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