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Der Einfluss der Finanzmärkte auf die Nachfrage nach Anlagefonds

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<strong>Der</strong> <strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> <strong>Finanzmärkte</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Nachfrage</strong> <strong>nach</strong> <strong>Anlagefonds</strong><br />

Lizentiatsarbeit eingereicht an<br />

<strong>der</strong> Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät<br />

<strong>der</strong> Universität Bern<br />

Institut für Finanzmanagement<br />

Prof. Dr. Claudio Lo<strong>der</strong>er<br />

Engehaldenstrasse 4<br />

CH-3012 Bern<br />

Betreuende Assistenten: Ph. Müller, U. Wälchli<br />

Christian Gertsch<br />

von Lauterbrunnen<br />

Ottostrasse 9<br />

8005 Zürich<br />

Mat.-Nr. 98-104-870<br />

Zürich, Oktober 2003


I<br />

EXECUTIVE SUMMARY<br />

Die 90er Jahre haben <strong>der</strong> <strong>Anlagefonds</strong>industrie ein grosses Wachstum beschert, so dass<br />

<strong>Anlagefonds</strong> heute einen wichtigen Teil in <strong>der</strong> privaten Finanzplanung darstellen. Das rasche<br />

Wachstum und <strong>die</strong> Popularität von kollektiven Kapitalanlagen beruht zu einem grossen Teil<br />

<strong>auf</strong> Kleinanlegern, welche während <strong>der</strong> letzten Jahre den Weg an <strong>die</strong> Börse suchten.<br />

<strong>Anlagefonds</strong> bieten solchen Anlegern gegenüber Direktinvestments in Wertschriften grosse<br />

Vorteile, weil das Anlagerisiko durch <strong>die</strong> Diversifikation und das professionelle<br />

Portfoliomanagement schon bei tiefen Anlagebeträgen und Gebühren vermin<strong>der</strong>t werden<br />

kann.<br />

Ende September 2002 waren weltweit 10’650 Mrd. USD in <strong>Anlagefonds</strong> angelegt und<br />

Investoren konnten unter fast 53’000 verschiedenen Fonds auswählen. 1 In <strong>der</strong> Schweiz<br />

verwalteten <strong>die</strong> 3’671 <strong>Anlagefonds</strong> Ende 2002 insgesamt 393 Mrd. CHF. 2 Diese<br />

eindrücklichen Zahlen erklären auch <strong>die</strong> grosse Anzahl Stu<strong>die</strong>n im Bereich <strong>der</strong> <strong>Anlagefonds</strong>,<br />

wobei sich <strong>die</strong> meisten davon <strong>auf</strong> Fragen zu Fondsperformance, Gebühren und<br />

Managerleistung konzentrieren. Die vorliegende Arbeit weicht von <strong>die</strong>sen klassischen<br />

Themen ab.<br />

Die Stu<strong>die</strong> gibt sowohl einen Überblick über <strong>die</strong> Grundlagen des Fondsgeschäfts als auch<br />

über verschiedene Fondsmärkte. Im Hauptteil folgt eine empirische Analyse des<br />

Zusammenhangs zwischen <strong>Finanzmärkte</strong>n und <strong>der</strong> <strong>Nachfrage</strong> <strong>nach</strong> <strong>Anlagefonds</strong> in <strong>der</strong><br />

Schweiz. Verschiedene OLS-Analysen regressieren <strong>die</strong> Netto-Cashflows <strong>der</strong> wichtigsten vier<br />

<strong>Anlagefonds</strong>kategorien <strong>der</strong> Schweiz <strong>auf</strong> schweizerische Aktien-, Obligationen- und<br />

Geldmarktindizes. Die Resultate sind konsistent mit den Resultaten diverser früherer Stu<strong>die</strong>n<br />

und zeigen, dass Aktienmarktrenditen einen signifikanten <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> <strong>Nachfrage</strong> <strong>nach</strong><br />

<strong>Anlagefonds</strong> ausüben. Keine <strong>der</strong> getesteten Hypothesen, ‘momentum trading’ und Portfolio-<br />

Re-Adjustierung kann im Zusammenhang mit Aktienmarktrenditen verworfen werden, im<br />

Gegensatz zu Obligationen- und Geldmarktrenditen. Im weiteren kann <strong>die</strong> Hypothese <strong>der</strong><br />

Liquiditäts<strong>auf</strong>bewahrung durch Geldmarktfonds nicht verworfen werden, wo<strong>nach</strong> sinkende<br />

(steigende) Aktien- und Obligationenrenditen <strong>die</strong> Netto-Cashflows in Geldmarktfonds positiv<br />

(negativ) beeinflussen.<br />

1<br />

2<br />

Vgl. FEFSI (2003a).<br />

Quelle: Lipper.


II<br />

Die erzielten Resultate sind mit den Stu<strong>die</strong>n von Fortune (1998), Remolona, Kleimann und<br />

Gruenstein (1997) sowie Dow und Elmendorf (1998) vergleichbar. Sie alle finden in ihren<br />

Arbeiten einen signifikanten <strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> <strong>Finanzmärkte</strong> <strong>auf</strong> verschiedene Fundflows.<br />

Allerdings existieren auch Arbeiten, welche teilweise abweichende Ergebnisse<br />

dokumentieren. Dies könnte u.a. mit dem Problem <strong>der</strong> ‚omitted variables’ zusammenhängen,<br />

d.h. mit relevanten Faktoren, welche nicht im Modell integriert sind, o<strong>der</strong> mit dem<br />

Verwenden unterschiedlicher Marktrenditen. Damit <strong>die</strong>se Quellen möglicher Verzerrung in<br />

Zukunft vermieden werden können, sind zusätzliche Kenntnisse über <strong>die</strong> Motivation von<br />

Anlegern für den Einstieg in <strong>Anlagefonds</strong> nötig.<br />

<strong>Der</strong> abschliessende Test <strong>auf</strong> Strukturbruch ergibt, dass sich <strong>der</strong> <strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong><br />

Finanzmarktrenditen <strong>auf</strong> den Netto-Cashflow von Aktien-, Obligationen- und<br />

Anlagestrategiefonds seit dem Ende <strong>der</strong> Russlandkrise im Oktober 1998 signifikant verän<strong>der</strong>t<br />

hat.

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