Frickingen - Aktionsprogramm Seefelder Aach
Frickingen - Aktionsprogramm Seefelder Aach
Frickingen - Aktionsprogramm Seefelder Aach
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Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Maßnahmenprogramm<br />
in der<br />
G E M E I N D E F R I C K I N G E N<br />
Siedlungsentwässerung<br />
Gewässerentwicklung<br />
Landwirtschaft<br />
Stand: März 2004<br />
http://www.seefelder-aach.de
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
I N H A L T S V E R Z E I C H N I S:<br />
A. GEWÄSSERENTWICKLUNG<br />
1. Allgemeines<br />
2. Maßnahmen<br />
2.1. Renaturierung Frickinger Dorfbach<br />
2.2. Umbau der Wehranlage am Sandabsetzbecken<br />
2.3 Gewässerentwicklungsplan<br />
2.4 Umbau der Wehranlage Bruckfelder <strong>Aach</strong><br />
2.5 Öffnung und Renaturierung von Wassergräben<br />
2.6 Flussgebietsuntersuchung für das Gewässersystem der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
B. ABWASSERBESEITIGUNG<br />
1. Allgemeines<br />
2. Maßnahmen<br />
2.1 Regenwasserbehandlung nach dem Stand der Technik<br />
2.2 Zusätzliche Maßnahmen zur Regenwasserbehandlung<br />
2.3 Anschlüsse von Teilorten und Weilern/Einzelanwesen<br />
2.4 Ausbau der Kläranlage (entfällt/keine Maßnahmen erforderlich)<br />
C. LANDWIRTSCHAFT<br />
1. Allgemeines<br />
2. Maßnahmen<br />
2.1 Schlagbilanzen zur bedarfsgerechten Düngung<br />
2.2 Reduzierte Stickstoffdüngung<br />
2.3 Umweltgerechte Gülleausbringung<br />
2.4 Erosionsschutz durch konservierende Bodenbearbeitung<br />
2.5 Sachgemäßer Umgang mit Pflanzenschutzmitteln
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Gewässerentwicklung<br />
A. Gewässerentwicklung<br />
1. Allgemeines<br />
DAS EINZUGSGEBIET<br />
Die <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong> mit ihrem Einzugsgebiet von 287 km 2 durchfließt auf einer Lauflänge<br />
von insgesamt ca. 70 km das oberschwäbische Hügelland und das Bodenseebecken,<br />
bevor sie bei Seefelden, Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen in den Bodensee<br />
mündet. Während sich die biologische Güte der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong> seit den 70er Jahren<br />
deutlich verbessert hat, gibt es hinsichtlich der Gewässerstrukturgüte, also der Strukturen<br />
im und am Gewässer, noch deutliche Defizite. Heute befinden sich etwa 85%<br />
des Gewässerlaufs strukturell in einem stark entwicklungsbedürftigen Zustand. Dies<br />
mindert die natürlichen Möglichkeiten des Wasserrückhalts und damit des Hochwasserschutzes<br />
sowie die Qualität des Gewässers als Lebensraum für Pflanzen, Tiere<br />
und nicht zuletzt der Menschen. Artenreiche Lebensgemeinschaften sind zwingend<br />
auf eine Vielfalt an Strukturen und Lebensräumen am Gewässer angewiesen. Auf<br />
Grundlage des Gewässerentwicklungskonzeptes (GEK) für das Einzugsgebiet der<br />
<strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong>, das vom Bereich Ravensburg der Gewässerdirektion Donau/Bodensee<br />
erstellt wurde sowie der von den Gemeinden für ihre Gewässer erstellten<br />
Gewässerentwicklungspläne werden für jede Gemeinde im Einzugsgebiet Maßnahmen<br />
zur Verbesserung der Gewässerstrukturgüte vorgeschlagen.<br />
GRUNDSÄTZE DER GEWÄSSERENTWICKLUNG<br />
Weitgehend naturnahe Gewässerstrecken sollen durch extensive Unterhaltung erhalten<br />
werden. Entwickeln ist dort möglich, wo durch Impulse bzw. kleinere Maßnahmen<br />
im Rahmen der Unterhaltung noch eine eigendynamische Gewässerentwicklung<br />
möglich ist. Naturferne Strecken sollen durch konkrete Baumaßnahmen<br />
zumindest in Teilbereichen umgestaltet werden.<br />
SEITENGEWÄSSER EINBEZIEHEN<br />
Getreu des Grundsatzes, Probleme von der Wurzel her anzugehen, sollen neben<br />
dem Hauptgewässer verstärkt die Zuflüsse der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong> betrachtet und in ihrer<br />
Gewässerökologie und -Struktur aufgewertet werden. Konkrete Entwicklungsziele<br />
sind beispielsweise die Wiederherstellung der Durchgängigkeit des Gewässers, die<br />
Sicherung von Mindestwassermengen, die Entfernung von Ufer- oder Sohlverbau<br />
oder die Schaffung eines Uferrandstreifens mit einem naturnahen Gehölzsaum.<br />
letzte Fortschreibung: 01.03.04
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Gewässerentwicklung<br />
A.2.1 Renaturierung Frickinger Dorfbach<br />
KURZBESCHREIBUNG:<br />
Der Frickinger Dorfbach soll in einem<br />
Abschnitt vor der Einmündung in die<br />
Salemer <strong>Aach</strong> auf einer Länge von<br />
etwa 600 m in Bezug auf Querprofil<br />
und Bepflanzung naturnah umgestaltet<br />
werden.<br />
Durch eine Verlegung von der Straße<br />
weg und die Ausweisung eines Gewässerrandstreifens<br />
soll eine Pufferzone<br />
zur Straße auf der einen bzw.<br />
zur Landwirtschaft auf der anderen<br />
Seite geschaffen werden.<br />
ZIELE:<br />
• Dynamische Eigenentwicklung ermöglichen und Pufferzone schaffen durch Verlegung<br />
von der Straße einerseits und Abstand zu landwirtschaftlichen Flächen andererseits<br />
• Naturnahe Umgestaltung mit aufgeweitetem Querprofil<br />
• Ausweisung eines Gewässerrandstreifens<br />
DURCHFÜHRUNG:<br />
TRÄGER: Gemeinde <strong>Frickingen</strong>/LAND BADEN-WÜRTTEMBERG/BODENSEEKREIS<br />
ZEITRAUM: WURDE TEILWEISE IM JAHRE 2001 REALISIERT<br />
FINANZIERUNG:<br />
GESAMTKOSTEN:<br />
28.000 € (ohne Grunderwerb)<br />
Landesfördermittel gemäß den Förderrichtlinien Wasserwirtschaft in Höhe von 70 %<br />
wurden gewährt<br />
STAND DER UMSETZUNG:<br />
Die Maßnahme wurde im innerörtlichen Bereich, entlang des Neubaugebiets ‚Eschle’<br />
fertiggestellt. Aus Kostengründen muss auf eine Realisierung des restlichen Bereichs<br />
derzeit jedoch verzichtet werden.<br />
Baukosten 28.000 € / Fördermittel 19.600 €<br />
letzte Fortschreibung: 01.03.04
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Gewässerentwicklung<br />
A.2.2 Umbau der Wehranlage am Sandabsetzbecken<br />
KURZBESCHREIBUNG:<br />
Durch einen Umbau des Wehres am<br />
Sandabsetzbecken <strong>Frickingen</strong> zu einer<br />
Blocksteinrampe soll die Durchgängigkeit<br />
des Riedgrabens bzw. Schwarzen<br />
Grabens für Gewässerorganismen<br />
wieder hergestellt werden.<br />
ZIELE:<br />
• Wiederherstellung der Durchgängigkeit für Gewässerorganismen<br />
• Ökologische Aufwertung des Gewässers<br />
DURCHFÜHRUNG:<br />
TRÄGER: GWD DONAU/BODENSEE BEREICH RAVENSBURG<br />
ZEITRAUM: HERBST/WINTER 2001/02<br />
FINANZIERUNG:<br />
GESAMTKOSTEN: 100.000.- €<br />
STAND DER UMSETZUNG:<br />
Maßnahme ist fertiggestellt.<br />
letzte Fortschreibung: 07.11.03
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Gewässerentwicklung<br />
A.2.3 Gewässerentwicklungsplan<br />
KURZBESCHREIBUNG:<br />
Für die wesentlichen Gewässer II. Ordnung<br />
innerhalb des Gemeindegebiets<br />
sollen Gewässerentwicklungspläne erstellt<br />
werden. Mit der Gewässerentwicklungsplanung<br />
wird eine Erhaltung und<br />
Entwicklung funktionsfähiger Fließgewässer-Ökosysteme<br />
und eine nachhaltige<br />
Gewässerbewirtschaftung verfolgt.<br />
ZIELE:<br />
- Naturnahe Regelung des Wasserhaushalts und des Abflussgeschehens<br />
- Erhaltung bzw. Wiederherstellung naturnaher Gewässerstrukturen<br />
- Verbesserung der Lebensverhältnisse für Flora und Fauna im und am Gewässer<br />
DURCHFÜHRUNG:<br />
TRÄGER: GEMEINDE FRICKINGEN<br />
ZEITRAUM: 2001<br />
FINANZIERUNG:<br />
GESAMTKOSTEN: 15.000 €<br />
Für die Maßnahme wurden Fördermittel von 10.500 € gewährt (Fördersatz 70 %)<br />
STAND DER UMSETZUNG:<br />
Die Vorstellung und Verabschiedung des Gewässerentwicklungsplanes erfolgte in<br />
der Gemeinderatssitzung am 20.11.2001.<br />
letzte Fortschreibung: 07.11.03
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Gewässerentwicklung<br />
A.2.4 Umbau der Wehranlage Bruckfelder <strong>Aach</strong><br />
KURZBESCHREIBUNG:<br />
Durch den Einbau einer ‚Rauen Rampe’<br />
im Bereich der Wehranlage Bruckfelder<br />
<strong>Aach</strong> soll die Durchgängigkeit<br />
der Salemer <strong>Aach</strong> für Gewässerorganismen<br />
wiederhergestellt werden.<br />
ZIELE:<br />
• Durchgängigkeit für Gewässerorganismen<br />
• Ökologische Aufwertung des Gewässers<br />
• Renaturierung des Gewässers<br />
DURCHFÜHRUNG:<br />
TRÄGER: STADT ÜBERLINGEN UND GEMEINDE FRICKINGEN<br />
ZEITRAUM: 2004<br />
FINANZIERUNG:<br />
GESAMTKOSTEN: 50.000.- €<br />
Fördermittel in Abhängigkeit von der Landesförderung gemäß Förderrichtlinien Wasserwirtschaft<br />
werden erwartet (Zuschusshöhe 70 %)<br />
STAND DER UMSETZUNG:<br />
Derzeit wird die Planung erstellt.<br />
letzte Fortschreibung: 01.03.04
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Gewässerentwicklung<br />
A.2.5 Öffnung und Renaturierung von Wassergräben / Umsetzung<br />
entsprechend dem Gewässerentwicklungsplan<br />
KURZBESCHREIBUNG:<br />
Viele kleinere Gräben wurden in der<br />
Vergangenheit verdolt oder mit Sohlschalen<br />
versehen. Notwendige Gewässerrandstreifen<br />
sind meistens nicht vorhanden.<br />
Immer dort, wo sich ein Grunderwerb<br />
ermöglichen lässt oder durch<br />
Umnutzungen neue Situationen entstehen,<br />
sollen verdolte und befestigte Gräben<br />
geöffnet bzw. naturnah umgestaltet<br />
werden.<br />
ZIELE:<br />
- Naturnahe Regelung des Wasserhaushalts und des Abflussgeschehens<br />
- Erhaltung bzw. Wiederherstellung naturnaher Gewässerstrukturen<br />
- Verbesserung der Lebensverhältnisse für Flora und Fauna im und am Gewässer<br />
DURCHFÜHRUNG:<br />
TRÄGER:<br />
ZEITRAUM:<br />
GEMEINDE FRICKINGEN<br />
DAUERHAFT<br />
FINANZIERUNG:<br />
GESAMTKOSTEN:<br />
Fördermittel gemäß Förderrichtlinien Wasserwirtschaft<br />
STAND DER UMSETZUNG:<br />
letzte Fortschreibung: 01.03.04
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Gewässerentwicklung<br />
A.2.6 Flussgebietsuntersuchung für das Gewässersystem<br />
der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
KURZBESCHREIBUNG:<br />
Im Rahmen einer detaillierten Flussgebietsuntersuchung<br />
soll aufgezeigt werden, welchen<br />
Hochwasserschutzgrad das Hochwasserrückhaltebecken<br />
Hohenbodmann den<br />
unterhalb liegenden Ortslagen bietet, ob die<br />
Regelung des Beckens nach heutigen Gesichtspunkten<br />
noch verbessert werden kann<br />
und wie sich die Hochwasserabflussverhältnisse<br />
für die unterhalb liegenden Ortslagen<br />
darstellen.<br />
ZIELE:<br />
- Verbesserung des Hochwasserschutzes<br />
- Regelung des Abflussgeschehens<br />
- Schaffung und Aktivierung von naturnahen Retentions- und Überflutungsflächen<br />
DURCHFÜHRUNG:<br />
TRÄGER:<br />
ZWECKVERBAND FLUSSBAU SALEMER AACH ZUSAMMEN MIT DER GEMEINDE<br />
SALEM UND UNTER BETEILIGUNG DER GEWÄSSERDIREKTION DONAU/ BO-<br />
DENSEE, BEREICH RAVENSBURG<br />
ZEITRAUM: 2003 - 2005<br />
FINANZIERUNG:<br />
GESAMTKOSTEN: 280.800 €<br />
Es sind Fördermittel in Höhe von 196.550 € (Fördersatz 70 %) bewilligt.<br />
STAND DER UMSETZUNG:<br />
Die Vermessung des Talraumes und der Gewässer ist weitgehend abgeschlossen.<br />
Für die weitere Bearbeitung werden mit diesen Daten nun hydrologische und hydraulische<br />
Modelle erstellt.<br />
letzte Fortschreibung: 01.03.04
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Abwasserbeseitigung<br />
B. Abwasserbeseitigung<br />
1. Allgemeines<br />
VERBESSERUNG DER REGENWASSERBEHANDLUNG<br />
Die Untersuchungen an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong> haben gezeigt, dass die für die Badeverbote<br />
im Mündungsbereich ursächlichen hohen Keimgehalte vor allem durch die<br />
Überläufe aus der Mischwasserkanalisation hervorgerufen werden. Durch die Erstellung<br />
von Regenwasserkonzeptionen in den Gemeinden, die u.a. auch durch neue<br />
differenzierte technische Vorgaben erforderlich wurden, soll der Handlungsbedarf<br />
aufgezeigt werden, damit sich die Entlastungsmengen in einem ersten Schritt verringern.<br />
Mögliche Maßnahmen sind der Bau von Regenüberlaufbecken, das Schließen<br />
von Regenauslässen und der optimierte Betrieb mit abgestimmten Wassermengen.<br />
Die Erstellung der Regenwasserkonzeptionen ist daher von großer Bedeutung<br />
und sollte zügig zum Abschluss gebracht werden. Die Maßnahmen der Regenwasserbehandlung<br />
kommen natürlich auch der Gewässergüte der <strong>Seefelder</strong><br />
<strong>Aach</strong> und dem Bodensee zugute.<br />
Es ist davon auszugehen, dass das gewünschte Ziel hinsichtlich Badewasserqualität<br />
nur erreicht werden kann, wenn zusätzliche Maßnahmen bei der Regenwasserbehandlung<br />
ergriffen werden. Dies können Bodenfilter sein, die den Regenüberlaufbecken<br />
nachgeschaltet werden oder alternativ Maßnahmen zur Entsiegelung, mit<br />
denen ebenfalls die Mischwasserentlastung verringert wird. Die hierzu erforderlichen<br />
Berechnungen sind sinnvollerweise mit den Regenwasserkonzeptionen zu erstellen,<br />
damit ökologisch und wirtschaftlich gute Lösungen z.B. in Form von Machbarkeitsstudien<br />
erarbeitet werden. Bei Neubaugebieten sind modifizierte Entwässerungsverfahren<br />
ohnehin gem. Wassergesetz von Baden-Württemberg soweit wie möglich<br />
anzuwenden.<br />
letzte Fortschreibung: 07.11.03
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Abwasserbeseitigung<br />
ANSCHLÜSSE IM LÄNDLICHEN RAUM<br />
Im Einzugsgebiet der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong> waren 1999 noch 2100 Einwohner an keine<br />
zentrale Kläranlage angeschlossen. 2003 sind es mittlerweile nur noch ca. 1000 Einwohner.<br />
Die Reinigungsleistung der vorhandenen Kleinkläranlagen/3-Kammer-<br />
Ausfaulgruben ist in der Regel hinsichtlich der Nährstoffelimination gering. Die Abläufe<br />
dieser Anlagen belasten die <strong>Aach</strong> erheblich mit Stickstoff, Phosphor aber auch<br />
mit Keimen. Ziel ist es, möglichst viele Abwässer der Streusiedlungen über die öffentliche<br />
Kanalisation den kommunalen Kläranlagen zuzuführen, um die Nährstoffbelastung<br />
der Gewässer zu vermindern. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen ist dies nicht<br />
für alle Einwohner möglich, so dass auf Dauer ca. 500 Einwohner dezentral entsorgt<br />
werden müssen, deren Behandlungsanlagen auf voll biologische Kleinkläranlagen<br />
umgerüstet werden müssen.<br />
AUSBAU VON KOMMUNALEN KLÄRANLAGEN<br />
Die Abwasserreinigung in den kommunalen Kläranlagen des Einzugsgebietes entspricht<br />
weitgehend den Anforderungen der Abwasserverordnung und den Bodenseerichtlinien.<br />
letzte Fortschreibung: 01.03.04
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Abwasserbeseitigung<br />
B.2.1 Regenwasserbehandlung nach dem Stand der Technik<br />
KURZBESCHREIBUNG:<br />
Die Maßnahmen zur Sanierung der Regenwasserbehandlung sind 2 Prioritätsstufen<br />
zuzuordnen. Vorrangig sind folgende Maßnahmen (Stufe 1) umzusetzen:<br />
Entlastungsanlage Bemerkungen Kosten<br />
in Mio. €<br />
RÜB Ahäusle Reduzierung der Abflussdrosselung zur Optimierung<br />
0,208<br />
der Beckenausnutzung<br />
RÜB Kläranlage Umbauarbeiten am bestehenden RÜB zur 0,567<br />
Verbesserung der Schmutzfrachtrückhaltung<br />
RÜB Steigen Reduzierung der Abflussdrosselung zur Optimierung<br />
der Beckenausnutzung<br />
0,158<br />
ZIELE:<br />
Senkung der Belastungen von Stickstoff, Phosphor und sauerstoffzehrenden Substanzen<br />
sowie Keimen (Badewasserqualität) in der <strong>Aach</strong> durch Reduzierung und Behandlung<br />
von entlastetem Mischwasser.<br />
DURCHFÜHRUNG:<br />
TRÄGER:<br />
GEMEINDE FRICKINGEN/AZV OBERE SALEMER AACH<br />
ZEITRAUM: 2002 - 2005 (STUFE 1)<br />
FINANZIERUNG:<br />
GESAMTKOSTEN (STUFE 1): 0,933 Mio. €<br />
Fördermittel in Abhängigkeit von der Landesförderung gemäß Förderrichtlinien Wasserwirtschaft<br />
STAND DER UMSETZUNG:<br />
Folgende Maßnahmen wurden durchgeführt:<br />
Regenwasserkonzept des Abwasserzweckverbandes Obere Salemer <strong>Aach</strong> ist fertiggestellt.<br />
letzte Fortschreibung: 07.11.03
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Abwasserbeseitigung<br />
B.2.2 Zusätzliche Maßnahmen zur Regenwasserbehandlung<br />
KURZBESCHREIBUNG:<br />
Zur Verbesserung der Keimbelastung in der<br />
<strong>Aach</strong> sind Bodenfilter den Regenüberlaufbecken<br />
nachzuschalten. Alternativ kann dieses<br />
Ziel ganz oder teilweise durch Entsiegelung erreicht<br />
werden. Durch eine Machbarkeitsstudie<br />
soll die wirtschaftlichste Lösung erarbeitet<br />
werden.<br />
ZIELE:<br />
• Senkung der Keimbelastung in der <strong>Aach</strong><br />
• gesicherte Badewasserqualität im Mündungsbereich<br />
DURCHFÜHRUNG:<br />
TRÄGER:<br />
ZEITRAUM:<br />
GEMEINDE FRICKINGEN<br />
NOCH OFFEN<br />
FINANZIERUNG:<br />
GESAMTKOSTEN: noch offen €<br />
STAND DER UMSETZUNG:<br />
letzte Fortschreibung: 07.11.03
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Abwasserbeseitigung<br />
B.2.3 Anschlüsse von Teilorten und Weilern/Einzelanwesen<br />
KURZBESCHREIBUNG:<br />
Folgende Anschlüsse sind herzustellen:<br />
Teilort Einwohner Baukosten in €<br />
------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Geiswinkel 10 0,022<br />
Steigen/Heimatsweiler 32 0,063<br />
Rickertsweiler 30 0,065<br />
Golpenweiler 22 0,016<br />
______________________________________________<br />
Summe 94 0,166<br />
ZIELE:<br />
Senkung der Belastungen von Stickstoff, Phosphor und sauerstoffzehrenden Substanzen<br />
sowie Keimen (Badewasserqualität) in der <strong>Aach</strong> durch Anschluss an die<br />
kommunale Kläranlage (Verbesserung des Wirkungsgrades)<br />
DURCHFÜHRUNG:<br />
TRÄGER:<br />
ZEITRAUM: 1996 - 2001<br />
GEMEINDE FRICKINGEN/PRIVATINITIATIVEN<br />
FINANZIERUNG:<br />
GESAMTKOSTEN GEMEINDE: 0,166 Mio. €<br />
Fördermittel in Abhängigkeit von der Landesförderung gemäß Förderrichtlinien Wasserwirtschaft,<br />
bei Privaten gemäß Programm „Pumpe und Schlauch“. Die Anschlüsse<br />
wurden von Privatinitiativen hergestellt. Die Gemeinde gewährte den Initiativen Baukostenzuschüsse<br />
in Höhe des jeweiligen Kanalbeitrags.<br />
letzte Fortschreibung: 07.11.03
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Abwasserbeseitigung<br />
STAND DER UMSETZUNG:<br />
Folgende Teilorte und Weiler/Einzelanwesen wurden angeschlossen:<br />
Teilort EW Baukosten Fördermittel Fertigstellung<br />
in Mio. € in Mio. €<br />
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
• Geiswinkel 10 0,022 0,004 1999<br />
• Steigen/Heimatweiler 32 0,063 0,021 1999<br />
• Rickertsweiler 30 0,065 0,017 2001<br />
• Golpenweiler 22 0,016 0,010 2000<br />
________________________________________________________________<br />
Summe 94 0,166 0,052<br />
letzte Fortschreibung: 07.11.03
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Landwirtschaft<br />
C. Landwirtschaft<br />
C.1 Allgemeines<br />
NÄHRSTOFFBELASTUNG DER SEEFELDER AACH DURCH LANDWIRTSCHAFT<br />
Berechnungen zu den Nährstofffrachten im Einzugsgebiet der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong> wurden<br />
vom Institut für Gewässerforschung und Gewässerschutz der Gesamthochschule<br />
Kassel auf der Grundlage des Untersuchungsprogrammes des Instituts für<br />
Seenforschung, Lagenargen, durchgeführt. Dabei ergaben sich im Jahre 1998 aus<br />
dem gesamten Einzugsgebiet Jahresfrachten in der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong> von rd. 348 Tonnen<br />
Stickstoff und rd. 10,4 Tonnen Phosphor. Aus sogenannten diffusen Quellen<br />
(Landwirtschaft und natürliche Hintergrundlast) stammen 90 % des Stickstoffs und<br />
40 % des Phosphors. Aus der Landwirtschaft gelangt Stickstoff hauptsächlich über<br />
das Grund- und Dränagenwasser, Phosphor vorwiegend durch Abschwemmung und<br />
Bodenerosion in die Oberflächengewässer.<br />
STICKSTOFFEINTRÄGE<br />
In einer modellhaften Berechnung wurde die theoretische N-Belastung aus diffusen<br />
Quellen in Höhe von 283 t pro Jahr ermittelt und den „Verursachern“ Ackerland<br />
(216 t), Grünland (38 t) und Wald (29 t) zugeordnet. Für die 11 500 ha Ackerfläche<br />
des Einzugsgebietes ergibt sich somit ein Eintrag in den Fluss von 19 kg N pro ha<br />
Ackerfläche. Für eine Verringerung der Stickstoffbelastung sind Schlagbilanzen und<br />
eine reduzierte N-Düngung auf Ackerflächen die wichtigsten Werkzeuge.<br />
PHOSPHOREINTRÄGE<br />
Phosphor wird im Gegensatz zu Stickstoff direkt durch Abschwemmungen und Bodenerosion<br />
eingetragen. Die 10,4 t Jahresfracht bedeuten eine geringe Belastung<br />
der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong>. Im Hinblick auf den Bodensee als Trinkwasserspeicher ist jedoch<br />
eine weitere Reduzierung notwendig. Bei einem Anteil der natürlichen Hintergrundlast<br />
von etwa 20 % bleiben weitere 20 %, die von landwirtschaftlichen Flächen<br />
stammen. Die Landwirtschaft kann zu einer Reduzierung am besten durch Mulchsaatverfahren<br />
auf den Ackerflächen beitragen.<br />
PFLANZENSCHUTZMITTELEINTRÄGE IN DIE SEEFELDER AACH<br />
Untersuchungen des Instituts für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft<br />
der Universität Stuttgart hatten als Zielsetzung, das Ausmaß der Pflanzenschutzmitteleinträge<br />
zu untersuchen und ggf. Beratungsempfehlungen an die Landwirte<br />
abzuleiten. Es wurden die Abläufe der Kläranlagen in <strong>Frickingen</strong>, Buggensegel<br />
und Grasbeuren beprobt. Außerdem erfolgten Untersuchungen des Riedgrabens<br />
letzte Fortschreibung: 01.03.04
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Landwirtschaft<br />
zwischen Ittendorf und Ahausen, um den Eintrag von Pflanzenschutzmitteln über Direkteinträge<br />
bei der Ausbringung und über Drainagen festzustellen. Im ersten Untersuchungsprogramm<br />
der Jahre 1999/2000 wurden in 93 % der Proben aus Kläranlagenabläufen<br />
Pflanzenschutzmittel (PSM) nachgewiesen. Im Untersuchungsjahr<br />
2002/2003 verringerte sich dieser Anteil auf 80 %.<br />
Die Belastung der Fließgewässerproben zeigt sich relativ unverändert mit 58 % bzw.<br />
mit 52 % positiven Proben im ersten bzw. im zweiten Untersuchungszeitraum. Im<br />
ersten Untersuchungsjahr wurden 9,2 kg Wirkstoffe durch die <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong> in den<br />
Bodensee eingetragen. Zur Gesamtfracht an der Mündung tragen die Kläranlagenabläufe<br />
mit 62 % bei. Als wichtigen Grund für diesen relativ hohen Anteil wird die unsachgemäße<br />
Reinigung der Pflanzenschutzgeräte auf den Hofflächen der landwirtschaftlichen<br />
Betriebe angesehen. Das belastete Waschwasser gelangt dann über die<br />
Kanalisation zur Kläranlage und von dort ins Gewässer. Für die Trinkwasserversorgung<br />
aus dem Bodensee ergibt sich keine Gefährdung durch die von der <strong>Seefelder</strong><br />
<strong>Aach</strong> eingetragenen PSM-Frachten. Doch bleibt deren Reduzierung ein vorrangiges<br />
Ziel der landwirtschaftlichen Beratung.<br />
LANDWIRTSCHAFTLICHE BERATUNG<br />
Grundlage der Landwirtschaftlichen Beratung<br />
ist die „gute fachliche Praxis“. Auf austragsgefährdeten<br />
Flächen (Bodenabtrag und<br />
Nitratauswaschung) soll mit Hilfe von Betriebs-<br />
und schlagbezogenen Nährstoffbilanzen<br />
(Schlag: Fläche, die einheitlich bewirtschaftet<br />
wird), durch konservierende Bodenbearbeitungsmaßnahmen<br />
(Mulchsaat) und<br />
durch standortgerechte Bepflanzung der<br />
Nährstoffeintrag in die <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong> verringert<br />
werden. Die Beratung erfolgt in Form<br />
von Einzelberatungsgesprächen, Informations-<br />
und Weiterbildungsveranstaltungen,<br />
die den Landwirten im Einzugsgebiet der<br />
<strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong> angeboten werden. Zusätzlich wurde mit 20 Landwirten ein Arbeitskreis<br />
gegründet. In den Arbeitskreistreffen werden Maßnahmen zur Reduzierung von<br />
Nährstoffeinträgen diskutiert, in ihrer praktischen Umsetzung getestet und Erfahrungen<br />
ausgetauscht.<br />
letzte Fortschreibung: 01.03.04
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Landwirtschaft<br />
C.2.1 Schlagbilanzen zur bedarfsgerechten Düngung<br />
KURZBESCHREIBUNG:<br />
Betriebsnährstoffbilanzen, die ein landwirtschaftlicher Betrieb im Rahmen der Düngeverordnung<br />
erstellen muss, geben keinen genauen Aufschluss darüber, welche<br />
Schläge und Kulturarten hinsichtlich der Nährstoffeinträge in das Gewässer kritisch<br />
zu betrachten sind.<br />
Bei der Erstellung schlagbezogener Nährstoffbilanzen werden der Ertrag der jeweiligen<br />
Kulturart, der Bodenvorrat an Nährstoffen, die Nährstoffnachlieferung aus dem<br />
Boden, aus organischen Düngern und aus Vor- und Zwischenfrüchten berücksichtigt.<br />
Bei der Erstellung dieser Schlagbilanzen für jede Kulturart, die im jeweiligen Betrieb<br />
angebaut wird, zeigte sich, dass die Nährstoffgehalte der organischen Dünger wie<br />
Gülle etc. nicht genügend berücksichtigt werden. Im Rahmen der fachlichen Beratung<br />
werden Schlagbilanzen zur bedarfsgerechten Düngung aufgestellt.<br />
ZIELE:<br />
• Verminderung von Nitratauswaschung<br />
• Kostenersparnis bei der Düngung<br />
• Unveränderte Erträge<br />
DURCHFÜHRUNG:<br />
TRÄGER:<br />
ZEITRAUM:<br />
Landwirte, ALLB Markdorf<br />
Daueraufgabe<br />
FINANZIERUNG:<br />
GESAMTKOSTEN:<br />
keine<br />
STAND DER UMSETZUNG:<br />
• Berechnung von schlagbezogenen Nährstoffbilanzen im landwirtschaftlichen<br />
Betrieb<br />
• Durchführung von Düngeseminaren und Informationsveranstaltungen<br />
• Arbeitskreis „gewässerschonende Landbewirtschaftung“<br />
• Anwendung des Leitfadens „Beratung landwirtschaftlicher Betriebe hinsichtlich<br />
der Reduzierung von Nährstoffeinträgen“ (Schlecker und Konold, 2002)<br />
letzte Fortschreibung: 01.03.04
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Landwirtschaft<br />
C.2.2 Reduzierte Stickstoffdüngung<br />
KURZBESCHREIBUNG:<br />
Um die Nitratbelastung des Grundwassers und somit auch der Fließgewässer zu reduzieren,<br />
können Landwirte vom Land Baden-Württemberg im Rahmen des MEKA II-<br />
Programmes (Markt- Entlastungs- und Kulturlandschafts- Ausgleich) gefördert werden,<br />
wenn sie auf der gesamten Ackerfläche die nach der Schlagbilanz (siehe 2.1)<br />
ermittelte bedarfsgerechte Stickstoffdüngung um 20 % reduzieren. Da bei einer um<br />
20 % verringerter Düngung mit Ertragsverlusten zu rechnen ist, werden diese monetär<br />
ausgeglichen. Die Maßnahmen erfolgen in Verbindung mit Grundnährstoff- und<br />
Stickstoffuntersuchungen im Boden, Stickstoffanalyse der Gülle und entsprechender<br />
Dokumentation.<br />
ZIELE:<br />
• Verminderung von Nitratauswaschung<br />
DURCHFÜHRUNG:<br />
TRÄGER:<br />
Landwirte, ALLB Markdorf<br />
ZEITRAUM: Daueraufgabe, (MEKA II für 5 Jahre ab 2001)<br />
FINANZIERUNG:<br />
PROGRAMM:<br />
FÖRDERMITTEL:<br />
MEKA II<br />
70 €/ha<br />
STAND DER UMSETZUNG:<br />
• In der Gemeinde <strong>Frickingen</strong> werden zur Zeit ca. 57 ha mit dieser MEKA II Maßnahme<br />
gefördert.<br />
letzte Fortschreibung: 01.03.04
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Landwirtschaft<br />
C.2.3 Umweltgerechte Gülleausbringung<br />
KURZBESCHREIBUNG:<br />
Die umweltgerechte Gülleausbringung<br />
ist Teil eines modernen Düngemanagements.<br />
Durch die direkte Einarbeitung<br />
der Gülle in den Boden werden<br />
Stickstoffverluste - vor allem<br />
Ammoniakverluste und Oberflächenabschwemmung<br />
- vermieden. Somit<br />
kann ein größerer Teil der Nährstoffe<br />
durch die Kulturpflanzen verwertet und<br />
die mineralische Düngung<br />
entsprechend reduziert werden.<br />
Wirtschaftlich sinnvoll ist der überbetriebliche Einsatz dieser Ausbringungstechnik,<br />
die überwiegend von der Gülle-Ausbring-Gemeinschaft (GAG) Ravensburg bereitgestellt<br />
wird.<br />
ZIELE:<br />
• Bessere Ausnutzung des Stickstoffs, Vermeidung von Stickstoffverlusten<br />
• Geringere Geruchsbelästigungen<br />
• Arbeitszeitersparnis<br />
DURCHFÜHRUNG:<br />
TRÄGER: Landwirte, Gülle-Ausbring-Gemeinschaft Ravensburg<br />
ZEITRAUM:<br />
Daueraufgabe<br />
FINANZIERUNG:<br />
KOSTEN:<br />
Die umweltgerechte Gülleausbringungstechnik ist mit durchschnittlichen Kosten von<br />
2,60 €/m 3 teurer als die konventionelle Ausbringung. Die Mehrkosten werden in etwa<br />
durch die MEKA-Förderung von ca. 0,8 €/m 3 kompensiert.<br />
PROGRAMM: MEKA II<br />
STAND DER UMSETZUNG:<br />
• Im Einzugsgebiet der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong> werden zur Zeit etwa 10 % (entspricht<br />
19.500 m³/a) des Gülleaufkommens umweltgerecht ausgebracht.<br />
letzte Fortschreibung: 01.03.04
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Landwirtschaft<br />
C.2.4 Erosionsschutz durch konservierende Bodenbearbeitung<br />
KURZBESCHREIBUNG:<br />
Auf hängigen Ackerflächen soll der<br />
Bodenabtrag und somit der Eintrag<br />
von Nährstoffen in Oberflächengewässer<br />
verringert werden. Dies<br />
erfolgt durch Einsaat der Hauptfrüchte<br />
in die oberflächlich verbleibende<br />
organische Substanz der Vorbzw.<br />
Zwischenfrucht und den Verzicht<br />
auf wendende Bodenbearbeitung<br />
mit dem Pflug. Karten über<br />
die unterschiedliche Erosionsgefährdung<br />
von landwirtschaftlich genutzten Flächen (Hot Spots) liegen vor. Besonders bei<br />
landwirtschaftlichen Kulturarten, die erst spät den Boden vollständig bedecken (z.B.<br />
Mais und Zuckerrüben), sollte diese Art der Bodenbearbeitung erfolgen. Mit Hilfe des<br />
EDV-Programms PC-ABAG können schlagbezogene Erosionsberechnungen erstellt<br />
werden. Durch Einzelberatung und die Bildung eines Arbeitskreises erfolgen erste<br />
Schritte zu einem Erosionsschutz durch konservierende Bodenbearbeitung.<br />
ZIELE:<br />
• Verminderung von Bodenabtrag<br />
• Kostenneutralität (Verluste durch geringere Erträge werden durch geringere Kosten<br />
bei der Bodenbearbeitung und durch die Ausgleichszahlung kompensiert)<br />
DURCHFÜHRUNG:<br />
TRÄGER:<br />
ZEITRAUM:<br />
Landwirte, ALLB Markdorf<br />
Daueraufgabe<br />
FINANZIERUNG:<br />
FÖRDERMITTEL:<br />
PROGRAMM:<br />
60 €/ha (Ausgleich für Mindererträge)<br />
MEKA II<br />
letzte Fortschreibung: 01.03.04
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Landwirtschaft<br />
STAND DER UMSETZUNG:<br />
• Anwendung des Leitfadens „Erfassung diffuser Nährstoffeinträge anhand eines<br />
Landschafts-Informationssystems“ (Schlecker und Konold, 2003)<br />
• In der Gemeinde <strong>Frickingen</strong> beträgt die Mulchsaatfläche zur Zeit ca. 10 ha.<br />
letzte Fortschreibung: 01.03.04
FRICKINGEN<br />
Integrierter Gewässerschutz<br />
an der <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong><br />
Landwirtschaft<br />
C.2.5 Sachgemäßer Umgang mit Pflanzenschutzmitteln<br />
KURZBESCHREIBUNG:<br />
Durch die unsachgemäße Reinigung<br />
von Pflanzenschutzgeräten auf befestigten<br />
Flächen werden Pflanzenschutzmittel<br />
direkt oder über Kläranlagen<br />
in die <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong> eingetragen.<br />
Im Rahmen der amtlichen<br />
Beratung und Schulung wird auf die<br />
sachgerechte Ausbringung von<br />
Pflanzenschutzmitteln und die sachgerechte<br />
Reinigung der Pflanzenschutzgeräte<br />
hingewiesen, um die<br />
Einträge in die <strong>Seefelder</strong> <strong>Aach</strong> zu reduzieren. Aufkleber, die an die Pflanzenschutzgeräte<br />
angebracht werden, dienen als „Gedächtnisstütze“, um Landwirte an die<br />
sachgemäße Reinigung der Geräte auf dem Feld zu erinnern. Diese Thematik betrifft<br />
auch Kommunen und Privatleute, die u.a. auf öffentlichen Grünflächen und in Kleinund<br />
Hausgärten Pflanzenschutzmittel einsetzen.<br />
ZIELE:<br />
• Verminderung punktueller Pflanzenschutzmitteleinträge<br />
• Sensibilisierung der Landwirte<br />
DURCHFÜHRUNG:<br />
TRÄGER:<br />
ZEITRAUM:<br />
Landwirte, Gemeinde, Private, ALLB Markdorf<br />
Daueraufgabe<br />
FINANZIERUNG:<br />
GESAMTKOSTEN:<br />
keine<br />
STAND DER UMSETZUNG:<br />
• Verteilung des Aufklebers (siehe Bild)<br />
• gezielte Informationsveranstaltungen bzgl. der Verringerung von PSM-Einträgen<br />
• Sachkundenachweis (Schulung für Nebenerwerbslandwirte, die keinen Abschluss<br />
im Beruf „Landwirt“ besitzen)<br />
letzte Fortschreibung: 01.03.04