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der Mühlhof - Dorfgemeinschaft Köbbinghausen eV

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Kubbinchusen<br />

Die älteste Erwähnung eines Köbbinghauser Bürgers findet sich in P. D. Frommanns »Geschichte <strong>der</strong><br />

Gemeinden Plettenberg, Ohle und Herscheid nach vielen Quellen« aus dem Jahre 1927 (S. 22).<br />

Frommann erwähnt hier die Familie Stoeter, die von den Kölner Erzbischöfen mit dem Oberhof zu<br />

»Vredelinchusen« (Frehlinghausen), dem Hof in den Eichen (Kellermann), belehnt waren. Die<br />

Nutznießung dieses Hofes hatte danach im Jahre 1405 ein »Theod. oppme Kampe de Kubbinchusen«.<br />

Kobbynckhusen<br />

Die vermutlich älteste Urkunde, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Ortsname <strong>Köbbinghausen</strong> auftaucht, ist eine Fehde-Schadens-<br />

Liste über »Kölnisch-westfälische Fehdeschäden im Sü<strong>der</strong>lande«. Die Fehden fallen in die Regierungszeit<br />

des Herzogs Joh. II. von Kleve (1481-1521). In <strong>der</strong> Urkunde, die nach 1480 (aber vor 1486) abgefaßt<br />

wurde, heißt es unter Nr. 1 »Gebrechen des Sü<strong>der</strong>landes« unter fol. 4b aus Plün<strong>der</strong>ungen und<br />

Brandschatzungen im »Ampt van Swartenbergh« u. a.:<br />

Item hebn Fre<strong>der</strong>ich Supetuit ind Joigen van Plettenbg. ind an<strong>der</strong> Colsche hovetlude vur Plettenbg.<br />

geweyst ind dair eyn capell ind eyn hospitael genant dey Boell, geschynt ind geplun<strong>der</strong>t, geacht up 1 1/2 c<br />

g. Item hebn deselven to denselven tyden to Kobbynckhusen gebrant, geplun<strong>der</strong>t ind umbgeslagen ind<br />

voirt perde ind koye genomen, geacht up IIIIc g.<br />

Sinngemäß übersetzt heißt dies wohl:<br />

Ebenso sind Frie<strong>der</strong>ich Supetuit und Jörgen van Plettenberg und an<strong>der</strong>e kölnische Hofesleute in<br />

Plettenberg gewesen und haben in <strong>der</strong> Kapelle auf dem Böhl und im dortigen Hospital zerstört<br />

(geschunden) und geplün<strong>der</strong>t. Ebenfalls haben dieselben zu <strong>der</strong>selben Zeit in <strong>Köbbinghausen</strong><br />

gebranntmarkt, geplün<strong>der</strong>t und nie<strong>der</strong>geschlagen und Pferde und Kühe gestohlen!<br />

Kobbinkhusen<br />

Steuern und Abgaben - diese Wörter kannten unsere Vorfahren auch schon im 14. Jahrhun<strong>der</strong>t. Obwohl<br />

die Köbbinghauser überwiegend freie Bürger waren, mußten sie Abgaben entrichten. Im »Schatboick in<br />

Mark« aus dem Jahre 1486 hat <strong>der</strong> Steuererheber alle Köbbinghauser notiert, die steuerpflichtig waren.<br />

Bei dieser Steuer handelte es sich um eine Son<strong>der</strong>abgabe, die deshalb fällig war, weil Herzog Johann II.<br />

durch seine Genußsucht und viele Fehden (Frommann, 1927, S. 23) für eine miserable Finanzlage<br />

gesorgt hatte. Der Adel beschloß deshalb auf dem Landtag zu Wickede, dem Herzog eine Steuer zu<br />

bewilligen, die halb im Jahre 1486 und halb im Jahre 1487 erhoben werden sollte.<br />

Die Höhe <strong>der</strong> Steuer richtete sich nach dem Wert des Gutes. Bei einem Wert von 25 Gulden betrug die<br />

Steuer 1 Gulden, beim Wert von 50 Gulden waren 2 Gulden Steuern zu entrichten, war das Gut 100<br />

Gulden wert, mußten 4 Gulden, bei 200 Gulden mußten 6 Gulden gezahlt werden.<br />

In <strong>Köbbinghausen</strong> mußte Hans Hoistat den höchsten Steuerbetrag zahlen: 5 Gulden. Sein Hof war<br />

demnach 150 Gulden wert.<br />

Im Steuerbuch (»Schatboick in Mark«) sind folgende Bürger aus »Kobbinkhusen« aufgeführt:<br />

Hans Koninck 2 Gulden<br />

Hans in den Kamp 1 1/2 Gulden<br />

Peter to Mettenhus 1 1/2 Gulden<br />

Jacop Pauwes 2 Gulden<br />

Hans ter Schuren 4 Gulden<br />

Hans Hoistat 5 Gulden<br />

Lecks 1 Gulden<br />

Mertyn to Kobbinkhusen 1 1/2 Gulden<br />

Molner 2 Gulden<br />

Gabell Doerholten 4 Gulden<br />

Albert uppen Brink 2 Gulden<br />

Hans un<strong>der</strong> den Over 3 Gulden<br />

Hans Doerholten 3 Gulden<br />

Im »Schatboik in Mark« nicht aufgeführt ist Bremcke. Es bestand damals noch nicht als selbständige<br />

Bauernschaft son<strong>der</strong>n gehörte zur Bauernschaft <strong>Köbbinghausen</strong> (Frommann, 1927, S. 24).<br />

Das größte, wenigstens ertragreichste Gut im Kirchspiel Plettenberg besaß damals Hans Hoistat in<br />

<strong>Köbbinghausen</strong>. Zu diesem gehörten auch zwei Eisenhämmer.<br />

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