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AUTOMATION - x-technik

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Bildverarbeitung<br />

Vom Kinderzimmer in die Produktion: ReconstructMe modelliert in Echtzeit<br />

PROFACTOR: Fortschritte in der 3D-Objekterkennung<br />

„Next Level“ – Fabrikshalle: Wenn die Softwareingenieure von PROFACTOR die Kamera „Kinect“ der Microsoft<br />

Spielkonsole Xbox 360 in die Hand nehmen, haben sie keinen neuen Punkterekord im Auge. Das „Spiel“ beim<br />

österreichischen Forschungsunternehmen heißt ReconstructMe und zielt auf Anwendungen in der Industrie ab: „Augen“<br />

für den Roboter und das blitzschnelle Erstellen von CAD-Modellen oder Arbeitsumgebungen werden damit Realität.<br />

Die Kamera „Kinect“ der Spielkonsole<br />

Xbox 360 ist in der Lage, Bewegungen<br />

von Spielern vor dem Fernseher zu detektieren.<br />

PROFACTOR nutzt das System<br />

zur 3D-Objekterkennung. Dazu wurde<br />

von PROFACTOR Software-Ingenieuren<br />

ein neuer Algorithmus implementiert. Er<br />

ermöglicht den Einsatz der Kamera als<br />

Scanner. Dieser beschränkt sich nicht auf<br />

die Aufnahme von Bildern, sondern erkennt<br />

Objekte – und das in Echtzeit. Möglich<br />

ist das durch die Verknüpfung der von<br />

der Kamera aufgenommenen Bilder mit<br />

dem Bewegungspfad der Kamera.<br />

Das exakte Modell eines beliebigen Gegenstandes<br />

oder einer Arbeitsumgebung<br />

erfolgt in Sekundenschnelle. Derzeit lotet<br />

PROFACTOR aus, wie das System in der industriellen<br />

Praxis eingesetzt werden kann.<br />

ReconstructMe – Einsatzmöglichkeiten<br />

3D-Dokumentation:<br />

Die realitätsgetreue und dreidimensionale<br />

Abbildung von Körpern in digitaler Form<br />

zur Dokumentation wird in unterschiedlichsten<br />

Bereichen wie Baugewerbe, Wissenschaft<br />

und Medizin immer wichtiger.<br />

ReconstructMe unterstützt diesen Prozess<br />

durch eine einfache und kostengünstige<br />

3D-Digitalisierung.<br />

Rapid Prototyping:<br />

Die schnelle Herstellung von Musterbauteilen<br />

bedingt Konstruktionsdaten. Sind<br />

diese nicht oder nicht vollständig vorhanden,<br />

so kann ReconstructMe ein Weg sein,<br />

diese kosteneffizient und schnell aus vorhandenen<br />

Bauteilen zu ermitteln.<br />

Assistenzrobotik:<br />

Roboter, die mit dem Menschen auf engem<br />

Raum kooperieren, benötigen alleine<br />

aus Gründen der Sicherheit einen „Sehsinn“,<br />

um Bewegungen in Echtzeit planen<br />

zu können und Kollisionen zu vermeiden.<br />

Reverse Engineering:<br />

Auch die Rekonstruktion von Werkstücken,<br />

von denen kein CAD-Modell vorliegt,<br />

ist möglich. ReconstructMe kann<br />

diese Daten schnell und einfach erheben.<br />

Vermessen von Werkstücken vor der Bearbeitung<br />

im Produktionsprozess.<br />

Griff in die Kiste:<br />

ReconstructMe könnte auch den von PRO-<br />

FACTOR entwickelten iRobFeeder beim<br />

Detektieren und Handling unsortiert dargebotener<br />

Werkstücke unterstützten.<br />

Ambient Assisted Living:<br />

Beim Projekt zur Entwicklung eines „intelligenten<br />

Rollstuhls“ (RHADAR) bietet sich<br />

ReconstructMe als Navigationshilfe durch<br />

die Wohnung an. Abseits der industriellen<br />

Anwendung bieten sich folgende Einsatzmöglichkeiten<br />

an: Orthopädie und Sportindustrie<br />

(Skischuhe), Forensische Unfallanalyse,<br />

Archäologische Archivierung,<br />

Kreation von künstlichen Alter-Egos in der<br />

Spieleindustrie.<br />

ReconstructMe – im Wettbewerb<br />

Neu ist die Einfachheit mit der 3D-Daten<br />

von beliebigen Objekten gewonnen werden<br />

können. Ist bei Mitbewerbern eine<br />

umständliche Umpositionierung und Rekalibrierung<br />

des Systems notwendig, um<br />

unerreichte Daten aufzunehmen, reichen<br />

bei ReconstructMe der Griff zur Kamera<br />

und das Filmen der Objekte oder Regionen.<br />

Neben der technischen Überlegenheit<br />

von ReconstructMe tragen vor allem<br />

die geringen Kosten des Gesamtsystems<br />

(bei rund 700 Euro) zum Erfolg bei.<br />

Herkömmliche 3D-Vermessungssysteme<br />

haben einen Preis von mehreren Tausend<br />

bis Zehntausend Euro. Für Privatanwender<br />

ist die Software kostenlos. ReconstructMe<br />

ist eine 100prozentige Eigenentwicklung<br />

der PROFACTOR GmbH. Die<br />

technologischen Grundlagen wurden im<br />

EU FP7 Projekt „Role Shadow Robotic<br />

System for Independent Living“ als Teil<br />

der flexiblen Bildverarbeitung eines Assistenzroboters<br />

entwickelt.<br />

Profactor GmbH<br />

Links das<br />

Abbild des<br />

realen Objekts.<br />

Mit<br />

der Kinect<br />

wird das<br />

Objekt von<br />

allen Seiten<br />

gescannt.<br />

Rechts<br />

ist das<br />

Ergebnis<br />

zu sehen,<br />

das 3D<br />

Modell des<br />

gescannten<br />

Objekts.<br />

Im Stadtgut A2, A-4407 Steyr-Gleink<br />

Tel. +43 7252-885-0<br />

www.profactor.at<br />

www.reconstructme.net<br />

32<br />

<strong>AUTOMATION</strong> 5/September 2012

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