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BUSINESS-INITIATIVE 2012 - Nord-Handwerk

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<strong>Handwerk</strong>skammer :: Hamburg<br />

Luftreinhalteplan 2011<br />

Hamburgs Luft<br />

soll besser<br />

werden<br />

die andauernden<br />

grenzwertüberschreitungen der<br />

stickoxide machen einen neuen<br />

luftreinhalteplan erforderlich.<br />

Im Dezember 2011 übersandte die<br />

Freie und Hansestadt Hamburg der<br />

EU-Kommission eine Fortschreibung des<br />

Luftreinhalteplans von 2004. Notwendig<br />

ist der neue Luftreinhalteplan geworden,<br />

da die Schadstoffbelastungen in der Luft<br />

seit Jahren die von der EU-Kommission<br />

festgelegten Grenzwerte überschreiten.<br />

Problematisch sind in Hamburg vor allem<br />

Stickstoffbelastungen, die im hohen Maße<br />

über den Grenzwerten liegen. Hohe Werte<br />

von Stickoxiden in der Luft sind gesundheitsschädigend<br />

und können vor allem<br />

bei Kindern Atemwegserkrankungen<br />

auslösen.<br />

Verantwortlich für die Planung der<br />

Luftreinhaltung ist in Hamburg die Behörde<br />

für Stadtentwicklung und Umwelt.<br />

Neben einem Maßnahmenkatalog<br />

zur Verbesserung der Luftqualität enthält<br />

der Luftreinhalteplan grundlegende Informationen<br />

zum Hamburger Luftmessnetz,<br />

zur Verkehrsentwicklung, zu Langzeitverläufen,<br />

zur aktuellen Luftqualität und zu<br />

den Verursachern. Hinsichtlich der beabsichtigten<br />

Maßnahmen geht der Plan<br />

von einer Verursachergerechtigkeit aus,<br />

das heißt, die stärksten Verursacher der<br />

Luftverschmutzung sollen am stärksten in<br />

die Maßnahmen einbezogen werden.<br />

Fokus auf den Straßenverkehr<br />

Die im Luftreinhalteplan aufgeführten<br />

Maßnahmen beziehen sich zum großen<br />

30 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Februar <strong>2012</strong><br />

Teil auf den Straßenverkehr. Eine Vielzahl<br />

von ihnen strebt die Reduzierung des<br />

motorisierten Individualverkehrs an, unter<br />

anderem durch Steigerung der Attraktivität<br />

des öffentlichen Nahverkehrs, Förderung<br />

von Rad- und Fußgängerverkehr sowie<br />

Konzepte zum Mobilitätsmanagement. Der<br />

Verkehr soll noch stärker verstetigt werden.<br />

Die Stadt will stärker emissionsarme<br />

Antriebsarten fördern, wie zum Beispiel<br />

die Elektromobilität.<br />

Partnerschaft für Luftgüte<br />

Ein wichtiger Bestandteil des Planes soll<br />

die „Partnerschaft für Luftgüte und schadstoffarme<br />

Mobilität“ werden. Gemeinsam<br />

wollen die Stadt Hamburg, die Handelskammer<br />

und die <strong>Handwerk</strong>skammer dazu<br />

beitragen, Hamburgs Luft zu verbessern.<br />

Auch Hamburger Unternehmen haben<br />

die Möglichkeit, an dieser Partnerschaft<br />

teilzunehmen. Unter anderem sollen durch<br />

gezielte Anreize wie PR-wirksame Maßnahmen<br />

Unternehmen freiwillig dazu angeregt<br />

werden, beispielsweise ihre Fuhrparks<br />

umweltgerecht auszustatten.<br />

bewertung des Plans<br />

Der Luftreinhalteplan belegt, dass der<br />

Schiffsverkehr der Hauptemittent von<br />

NOx noch vor dem Kfz-Verkehr ist.<br />

Nichtsdestotrotz wird vor allem der Straßenverkehr<br />

für Gesundheitsbeeinträchtigung<br />

verantwortlich gemacht. Als „Lini-<br />

enquelle“ ist er über das ganze Stadtgebiet<br />

verteilt und auch häufig in unmittelbarer<br />

Nähe von Randbebauung.<br />

Auffallend ist im Luftreinhalteplan weiterhin,<br />

dass häufig zwischen Feinstaubbelastung<br />

und NOx-Belastung „gesprungen“<br />

wird. Dies wird der Situation in<br />

Hamburg aber nicht gerecht: Wirklich<br />

kritisch sind nicht die Feinstaubbelastungen,<br />

sondern die dauerhaft hohen<br />

Stickstoffbelastungen.<br />

Diese und weitere Maßnahmen überzeugen<br />

nicht hinsichtlich der Verursachergerechtigkeit.<br />

Zwar werden Information<br />

über Gesprächskreise, Forschungsprojekte<br />

und Internet-Informationsquellen<br />

zu den Themen „Landstromversorgung“<br />

und „Gas statt Schweröl als Treibstoff für<br />

Schiffe“ genannt. Konkrete Verbesserungen<br />

werden aber nicht quantifiziert,<br />

weil die Maßnahmen zu teuer bzw. nur<br />

für Schiffsneubauten möglich sind.<br />

Es wird die Prüfung einer Umweltzone<br />

und einer Citymaut angesprochen<br />

– jedoch sei auch mit diesen Mitteln die<br />

Einhaltung der Grenzwerte nicht möglich<br />

ist.<br />

Eine flächendeckende Einhaltung des<br />

NO2-Immissionsgrenzwertes bis zum Jahr<br />

2015 mit den geplanten lokalen Maßnahmen<br />

nicht gewährleistet werden. Einige<br />

Maßnahmen werden erst zu einem späteren<br />

Zeitpunkt ihre volle Wirksamkeit<br />

entfalten.

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