RICHTIG GROSS RAUSKOMMEN - Nord-Handwerk
RICHTIG GROSS RAUSKOMMEN - Nord-Handwerk
RICHTIG GROSS RAUSKOMMEN - Nord-Handwerk
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DAS MAGAZIN DER HANDWERKSKAMMERN FLENSBURG HAMBURG LÜBECK SCHWERIN<br />
1<br />
JANUAR 2014<br />
WWW.NORD-HANDWERK.DE<br />
8447 * 2,20<br />
<strong>RICHTIG</strong> <strong>GROSS</strong><br />
<strong>RAUSKOMMEN</strong><br />
Imagekampagne wird<br />
bis 2019 verlängert<br />
Im Blickpunkt<br />
Messekalender 2014<br />
ab Seite 40<br />
HANDWERKSINTERESSEN<br />
Hans Peter Wollseifer<br />
neuer ZDH-Präsident<br />
HANDWERKSLEBEN<br />
Deutschlands beste<br />
Azubis aus dem <strong>Nord</strong>en<br />
Kammer-Infos (ab S. 20)
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TEL +49.4101.5999-0 | FAX 5999-55<br />
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PROJEKT<br />
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STANDPUNKT<br />
Neue <strong>Handwerk</strong>sspitze gewählt –<br />
neue/alte Herausforderungen<br />
Udo Hansen,<br />
Hauptgeschäftsführer der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Flensburg.<br />
Anfang Dezember haben die Vollversammlungen<br />
des <strong>Handwerk</strong>s eine neue ehrenamtliche Spitze<br />
gewählt. Hans Peter Wollseifer löst Anfang Januar<br />
Otto Kentzler als Präsident des ZDH ab. Auch<br />
das geschäftsführende Präsidium, das Präsidium<br />
und die Vizepräsidenten wurden gewählt.<br />
Das <strong>Handwerk</strong> wird auch in der neuen Amtszeit<br />
mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert<br />
werden:<br />
Die sogenannten Deregulierungsbemühungen<br />
insbesondere auf europäischer Ebene werden<br />
fortgeführt. Die EU-Kommission hat bereits im<br />
Oktober 2013 eine Mitteilung zur Bewertung<br />
der nationalen Reglementierungen des Berufszugangs<br />
vorgelegt. Sie ist ein Angriff auf die Meisterprüfung<br />
im deutschen <strong>Handwerk</strong>. Die EU-<br />
Kommission verkennt auf eklatante Weise, dass das<br />
auch von ihr gelobte duale Ausbildungssystem in<br />
Deutschland ohne Qualifikationsanforderungen<br />
wie den Meisterbrief und entsprechend darauf<br />
aufbauende ehrenamtliche Strukturen nicht funktionieren<br />
kann.<br />
Die enorme Ausbildungsleistung des <strong>Handwerk</strong>s<br />
wäre ohne die Spitzenqualifikation Meisterbrief<br />
nicht möglich! Ein warnendes Beispiel sollte<br />
die Entwicklung bei den Fliesen-, Platten- und<br />
Mosaiklegern oder Gebäudereinigern seit der<br />
Novellierung der <strong>Handwerk</strong>sordnung 2004 sein.<br />
Die Zahl der Ausbildungsbetriebe im Fliesen-,<br />
Platten- und Mosaiklegerhandwerk ist um 40<br />
Prozent zurückgegangen, obwohl die Gesamtzahl<br />
der Betriebe in diesem <strong>Handwerk</strong> exorbitant<br />
gestiegen ist.<br />
Die Schwächung des bewährten Qualifizierungssystems<br />
ist ein Angriff auf die Wettbewerbsfähigkeit<br />
Deutschlands. Sie schädigt die<br />
erfolgreiche duale Ausbildung auf Dauer! Das<br />
<strong>Handwerk</strong> ist gut beraten, die erfolgreich arbeitende<br />
Geschäftsstelle in Brüssel weiter aufzuwerten,<br />
um noch frühzeitiger auf Fehlentwicklungen<br />
innerhalb der EU reagieren zu können.<br />
Auch eine andere Entwicklung bereitet Sorgen:<br />
Gerade in den letzten Jahren ist die durchschnittliche<br />
Betriebsgröße im <strong>Handwerk</strong> weiter gesunken.<br />
Auch dies hat unter anderem mit der Libe-<br />
ralisierung der <strong>Handwerk</strong>sordnung zu tun – viele<br />
Existenzgründungen ohne Qualifikation führen<br />
zu Kleinstbetrieben. Die Aufgabe wird es sein,<br />
gerade in den Mitgliedsorganisationen dafür<br />
zu werben, dass es genügend <strong>Handwerk</strong>sbetriebe<br />
am Markt gibt, die eine breite Palette an<br />
handwerklichen Leistungen mit ausreichend<br />
eigenem Personal anbieten. Dazu gehört auch<br />
das Bewusstsein, dass Betriebe des <strong>Handwerk</strong>s<br />
kreative Lösungen finden müssen, ihr Personal an<br />
den Betrieb zu binden, um den Fachkräftebedarf<br />
auch in Zukunft decken zu können.<br />
Auf nationaler Ebene wird von der <strong>Handwerk</strong>sspitze<br />
weiterhin eine konstruktiv-kritische<br />
Begleitung der Bundesregierung erwartet. Auch<br />
wenn der Koalitionsvertrag in weiten Teilen das<br />
<strong>Handwerk</strong> positiv hervorhebt, ist es zunächst<br />
nicht gelungen, einige das <strong>Handwerk</strong> und den<br />
Mittelstand bedrängende Themen zur Zufriedenheit<br />
zu lösen. Nach wie vor ungelöst ist etwa<br />
das Problem der kalten Progression bei der Einkommenssteuer.<br />
Auch die steuerliche Förderung<br />
der energetischen Gebäudesanierung – ein unverzichtbarer<br />
Beitrag zur Energiewende – wird<br />
nicht angegangen.<br />
Für die Sozialversicherungssysteme fatal sind<br />
die verschiedenen Versprechen der Koalition im<br />
Bereich der Alterssicherung. Die Einführung<br />
einer Mütterrente, einer Mindestrente, eines<br />
abschlagfreien Renteneintritts mit 63 und dergleichen<br />
mehr führen zu hohen Mehrbelastungen<br />
für die Rentenkasse. Eine Anhebung der Sozialversicherungsbeiträge<br />
wird über kurz oder lang<br />
die Folge sein.<br />
Herausforderungen gibt es reichlich – wünschen<br />
wir der neuen <strong>Handwerk</strong>sspitze ein engagiertes<br />
Eintreten für handwerkliche Interessen!<br />
Ihre Meinung unter E-Mail<br />
u.hansen@hwk-flensburg.de<br />
Januar 2014 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 3
INHALT :: JANUAR 2014<br />
STANDPUNKT<br />
03 Neue/alte Herausforderungen<br />
HANDWERKSNACHRICHTEN<br />
06 Das <strong>Handwerk</strong> hat einen neuen Präsidenten<br />
Hans Peter Wollseifer folgt Otto Kentzler im Amt nach.<br />
08 Attraktiver deutscher Arbeitsmarkt<br />
Zahl der Zuwanderer steigt deutlich.<br />
36<br />
Die besten Azubis Deutschlands dem <strong>Nord</strong>en<br />
Zwölf der insgesamt 111 erstplatzierten Bundessieger der<br />
praktischen Leistungswettbewerbe kommen aus dem<br />
<strong>Nord</strong>en. Wir haben sie besucht.<br />
HANDWERKSLEBEN<br />
38 Die besten Azubis Deutschlands aus <strong>Nord</strong>deutschland<br />
Zwölf Bundessieger im Porträt.<br />
Foto: Seemann<br />
TITEL :: IMAGEKAMPAGNE<br />
10 Auf geht‘s in die zweite Runde<br />
Imagekampagne wird um fünf Jahre verlängert.<br />
IM BLICKPUNKT<br />
HANDWERKSZEUG<br />
42 IM BLICKPUNKT: Messeauftritt<br />
Messekalender für das <strong>Handwerk</strong> 2014.<br />
Wenn alles so ist, wie Sie es<br />
gern haben, sorgen wir dafür,<br />
dass alles so bleibt, wie es ist.<br />
12 Es gibt keine Alternative<br />
Kommentar von Udo Hansen.<br />
44 Fallstricke für Auftraggeber<br />
Tipps für die Zusammenarbeit mit EU-Subunternehmern.<br />
Sie haben schon viel erreicht. Dafür haben<br />
14 Die Zutaten – so gelingt Kampagne<br />
14 Günde, warum die Imagekampagne erfolgreich ist.<br />
47 Steuertipp<br />
Bei Betriebsfesten Freigrenzen nutzen.<br />
Sie hart gearbeitet. Aber haben Sie auch<br />
alles getan, um das Erreichte zu schützen?<br />
Damit Sie Ihren Lebensstandard ganz ent-<br />
HANDWERKSINTERESSEN<br />
16 <strong>Handwerk</strong> ist zurück in der Erfolgsspur<br />
Konjunkturbericht für das zweite Halbjahr 2013.<br />
HANDWERKSWELT<br />
44 Schuhe aus Haifischleder und ein geheimnisvoles Amulett<br />
Zwei <strong>Nord</strong>lichter gewinnen Gestaltungspreis „Die gute Form“<br />
spannt genießen können, brauchen Sie jetzt<br />
Sicherheit. Die Sicherheit, dass Ihr Leben<br />
und das Ihrer Lieben auch dann lebenswert<br />
bleibt, wenn tatsächlich mal etwas Unvor-<br />
18 Fachkräfte dringend gesucht<br />
Zu viele Stellen bleiben unbesetzt.<br />
REGIONALES<br />
20 Berichte und Bekanntmachungen aus<br />
Kammerbezirk und Bundesland.<br />
40<br />
Auf zur Messe<br />
Ein Messestand ist nur was für große Unternehmen.<br />
Weit gefehlt. Eine Möbeltischlerei aus Bad Segeberg<br />
beweist das Gegenteil. Mit seinem selbst designten<br />
Outdoor-Schaukelstuhl will Inhaber Klaus-Peter Adam<br />
die IHM „rocken“.<br />
Foto: GHM<br />
RUBRIKEN<br />
35 Rundblick<br />
49 Impressum und Kleinanzeigen<br />
50 <strong>Handwerk</strong>sbörse<br />
hergesehenes passieren sollte. Lassen Sie<br />
uns darüber reden, damit wirklich alles so<br />
bleibt, wie es ist.<br />
Infos unter (0231) 1 35-79 97 oder<br />
www.signal-iduna.de<br />
Unsere Onlineausgabe unter: www.nord-handwerk.de<br />
facebook.com/<br />
Magazin.<strong>Nord</strong>handwerk<br />
twitter.com/<br />
<strong>Nord</strong>handwerk<br />
4 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Januar 2014<br />
Januar 2014 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 5
HANDWERKSNACHRICHTEN<br />
HANDWERKSNACHRICHTEN<br />
Das <strong>Handwerk</strong> hat einen neuen Präsidenten<br />
ZDH-Generalsekretär<br />
Holger Schwannecke (li.)<br />
und ZDH-Präsident<br />
Otto Kentzler (re.)<br />
gratulieren dem neu<br />
gewählten Präsidenten<br />
Hans Peter Wollseifer<br />
Die Vollversammlung des Zentralverbands des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s hat Hans Peter<br />
Wollseifer mit absoluter Mehrheit das Vertrauen ausgesprochen. Am 1. Januar hat<br />
er in der Nachfolge Otto Kentzlers das Amt des ZDH-Präsidenten übernommen.<br />
Zentralverband des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s wählt neues Präsidium<br />
Thomas Zimmer ist neuer Vizepräsident<br />
Auf dem <strong>Handwerk</strong>stag in Dortmund<br />
wurde Thomas Zimmer, Präsident der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer für Oberfranken,<br />
zum neuen Vizepräsidenten des Zentralverbands<br />
des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s<br />
gewählt. Karl-Heinz Schneider, Präsident<br />
des Zentralverbandes des Deutschen<br />
Dachdeckerhandwerks, wurde im Amt<br />
des Vizepräsidenten bestätigt. Als weitere<br />
Mitglieder des Geschäftsführenden<br />
ZDH-Präsidiums wurden Peter Dreißig,<br />
Präsident der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Cottbus, und Peter Becker, Präsident des<br />
Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks,<br />
bestätigt.<br />
Neues Präsidium<br />
Neu gewählt wurde auch das Präsidium<br />
des Zentralverbandes des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s.<br />
Mitglieder sind für den Deutschen<br />
<strong>Handwerk</strong>skammertag (DHKT): Joachim<br />
Thomas Zimmer,<br />
Präsident der HWK für<br />
Oberfranken wurde zum<br />
neuen ZDH-Vizepräsidenten<br />
gewählt.<br />
Möhrle, Präsident<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Reutlingen,<br />
Stefan Füll, Vize-<br />
Präsident <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Wiesbaden, Stefan<br />
Lobenstein,<br />
Präsident <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Erfurt,<br />
Lena Strothmann,<br />
Präsidentin<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Ostwestfalen-Lippe<br />
zu Bielefeld, Ralf Scheler,<br />
Präsident <strong>Handwerk</strong>skammer zu Leipzig,<br />
Hans-Peter Siegmeier, Präsident<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Ostmecklenburg-<br />
Vorpommern, Peter Voss, Präsident<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Osnabrück-Emsland-<br />
Grafschaft Bentheim, Werner Wittlich,<br />
Präsident <strong>Handwerk</strong>skammer Koblenz.<br />
Für den Unternehmerverband Deutsches<br />
<strong>Handwerk</strong>s (UDH) wurden ins<br />
Präsidium gewählt: Marianne Frickel,<br />
Präsidentin Bundesinnung der Hörgeräteakustiker,<br />
Wilhelm Hülsdonk, Bundesinnungsmeister<br />
Zentralverband des<br />
Kraftfahrzeughandwerks, Erwin Kostyra,<br />
Präsident Bundesverband Metall, Marcus<br />
Nachbauer, Bundesinnungsmeister Bundesverband<br />
Gerüstbau, Franz Xaver Peteranderl,<br />
Vize-Präsident Zentralverband des<br />
Deutschen Baugewerbes, Stephan Schwarz,<br />
Vorstandsmitglied Bundesinnungsverband<br />
des Gebäudereiniger-<strong>Handwerk</strong>s, Karl-<br />
August Siepelmeyer, Präsident Bundesverband<br />
Farbe Gestaltung Bautenschutz,<br />
Manfred Stather, Präsident Zentralverband<br />
Sanitär Heizung Klima.<br />
Die Gruppe der wirtschaftlichen und<br />
sonstigen Einrichtungen des <strong>Handwerk</strong>s<br />
wird im Präsidium repräsentiert von Walter<br />
Tschischka, Präsident der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Mannheim und des Zentralverbandes<br />
der Deutschen Elektro- und informationstechnischen<br />
<strong>Handwerk</strong>e.
HANDWERKSNACHRICHTEN<br />
Arbeitsagentur warnt vor Internet-Jobbörse<br />
Falsche Rechnungen<br />
Zahl der Zuwanderer deutlich gestiegen<br />
Attraktiver deutscher Arbeitsmarkt<br />
Die Agentur für Arbeit warnt Arbeitgeber vor falschen<br />
Rechnungen eines dubiosen Jobportals. Derzeit<br />
erhalten Arbeitgeber bundesweit Rechnungen des<br />
Portals „Job Direct“. Darin werden sie aufgefordert,<br />
für die Veröffentlichung ihrer Stellenangebote 580<br />
Euro zu zahlen.<br />
Die meisten Migranten kommen nach Deutschland,<br />
um zu arbeiten. Probleme bereitet nach<br />
wie vor ihre Integration in den Arbeitsmarkt.<br />
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind im<br />
ersten Halbjahr 2013 ungefähr ein halbe Millionen<br />
Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit<br />
zugewandert. Das sind zwölf Prozent mehr als im<br />
Vergleichszeitraum des Vorjahres.<br />
Besonders stark ist der Anstieg aus den EU-Ländern,<br />
und hier seit 2007 aus Rumänien und Bulgarien.<br />
Gerade ihr Zuzug dürfe sich zukünftig noch verstärken.<br />
Seit Jahresbeginn dürfen Bürger dieser Länder<br />
uneingeschränkt in Deutschland leben und arbeiten.<br />
In einer neuen Studie hat das Deutsche Institut für<br />
Wirtschaftsforschung (DIW) die Folgen der Zuwanderung<br />
für den deutschen Arbeitsmarkt untersucht.<br />
Der Befund: Die meisten Zuwanderer kommen<br />
wegen einer Beschäftigung oder Ausbildung. Die<br />
in letzter Zeit Zugezogenen sind im Schnitt besser<br />
qualifiziert. Allerdings bestehen deutliche Probleme<br />
bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Viele Migranten<br />
mit einer qualifizierten Berufsausbildung<br />
üben trotz Anerkennungsgesetz einfache berufliche<br />
Tätigkeiten aus. Laut Studie haben Migranten zum<br />
Beschäftigungsaufbau zu einem Drittel beigetragen,<br />
zum Aufbau der Arbeitslosigkeit um etwas mehr als<br />
die Hälfte.<br />
Der viel zu häufig erhobene Vorwurf der Zuwanderung<br />
in die sozialen Sicherungssysteme verfängt<br />
übrigens nicht. Laut Statistischem Bundesamt liegt die<br />
Arbeitslosenquote der hier lebenden Rumänen zum<br />
Beispiel, bezogen auf die sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten, bei 7,5 Prozent – und damit niedriger<br />
als die Quote der Deutschen.
TITEL<br />
TITEL<br />
Einsteigen – die Fahrt<br />
geht noch weiter<br />
Jetzt ist es beschlossene Sache. Die bundesweite<br />
Imagekampagne des <strong>Handwerk</strong>s wird fortgesetzt.<br />
Aber wieso eigentlich und von wem?<br />
Warum war die Kampagne bisher<br />
so erfolgreich? Macht es für<br />
die Betriebe Sinn, jetzt<br />
noch einzusteigen?<br />
Antworten auf<br />
diese Fragen gibt<br />
es auf den<br />
nachfolgenden<br />
Seiten.<br />
Foto: HWK Hamburg/Heine<br />
Miniatur Wunderland Hamburg<br />
10 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Januar 2014 Januar 2014 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 11
TITEL<br />
TITEL<br />
Es gibt keine Alternative<br />
Kommentar von Udo Hansen,<br />
Hauptgeschäftsführer der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg.<br />
Auf geht‘s in die<br />
zweite Runde<br />
„Wir wollen das <strong>Handwerk</strong> zu<br />
einer Bewegung machen“<br />
Welchen Weg die Imagekampagne einschlagen wird, ist ein großes<br />
Geheimnis. Ein bisschen haben wir dennoch erfahren – aus erster<br />
Hand. Ein Gespräch mit HEIMAT-Chef Matthias von Bechtolsheim.<br />
Mit großer Geschlossenheit hat das <strong>Handwerk</strong><br />
auf dem Deutschen <strong>Handwerk</strong>stag in<br />
Dortmund die Fortsetzung der Imagekampagne<br />
für zunächst fünf weitere Jahre von<br />
2015 bis 2019 beschlossen. Eine nicht hoch<br />
genug zu bewertende Entscheidung!<br />
Soll eine Kampagne<br />
dieser Art eine<br />
nachhaltige Wirkung<br />
erzielen, darf sie nach<br />
einem Zeitraum von<br />
fünf Jahren nicht<br />
beendet werden.<br />
Nach Darstellung der<br />
Größe und Vielfalt des<br />
Udo Hansen<br />
<strong>Handwerk</strong>s wird es –<br />
nach einem parallel stattfindenden Wechsel<br />
der Agentur – jetzt zunehmend darum<br />
gehen, noch viel mehr Jugendliche für das<br />
<strong>Handwerk</strong> und eine handwerkliche Ausbildung<br />
zu interessieren. Es wäre auch sehr<br />
überlegenswert, einem Vorschlag der neuen<br />
Agentur zu folgen, den bundesweiten Tag<br />
des <strong>Handwerk</strong>s vornehmlich in Schulen zu<br />
veranstalten. Die Jugendlichen müssen dort<br />
abgeholt werden, wo sie sich aufhalten!<br />
Man wird den immer größer werdenden<br />
Fachkräftebedarf nur dann decken können,<br />
wenn man neue und unkonventionelle<br />
Wege geht. Das <strong>Handwerk</strong> war in der<br />
Vergangenheit häufig zu brav bei seinem<br />
Auftritt in der Öffentlichkeit.<br />
Die Imagekampagne bietet die einmalige<br />
Chance, eingetretene Wege zu verlassen und<br />
das <strong>Handwerk</strong> offensiv und begeisternd zu<br />
präsentieren. Geben wir dieser Kampagne<br />
alle Chancen und engen wir die Agentur bei<br />
ihren Ideen nicht zu stark ein!<br />
Antworten Sie dem Autor unter:<br />
u.hansen@hwk-flensburg.de.<br />
WWW.HANDWERK.DE<br />
Zukunft kommt<br />
von Können.<br />
Die Imagekampagne wird um weitere fünf Jahre verlängert.<br />
Mit neuen Ideen, neuer Stoßrichtung und einer neuen<br />
Agentur gilt es, den Erfolg zu vertiefen.<br />
Wichtige Weichen in die Zukunft<br />
hat das <strong>Handwerk</strong> im Dezember<br />
vergangenen Jahres auf dem<br />
Dortmunder <strong>Handwerk</strong>stag gestellt.<br />
Eine davon: Die bundesweite Imagekampagne<br />
wird bis 2019 fortgesetzt.<br />
Ohne das deutliche Votum des Deutschen<br />
<strong>Handwerk</strong>skammertages wäre<br />
Ende dieses Jahres Schluss gewesen mit<br />
der gleichermaßen ambitionierten wie<br />
erfolgreichen Imagepflege der Wirtschaftsmacht<br />
von nebenan.<br />
Näher an die Zielgruppe<br />
Mit zunehmender Bedeutung des<br />
Themas Fachkräftesicherung wird<br />
die Imagekampagne dabei in Zukunft<br />
noch stärker die Jugendlichen<br />
in den Mittelpunkt stellen. Auch<br />
stärkere regionale Akzente werden<br />
eine Rolle spielen. Wie das konkret<br />
aussehen wird, darüber brüten derzeit<br />
die Verantwortlichen – und hüllen<br />
sich in Schweigen.<br />
<strong>Handwerk</strong> setzt auf HEIMAT<br />
Für die Fortsetzung und Weiterentwicklung<br />
ihrer Imagekampagne<br />
setzt das deutsche <strong>Handwerk</strong> auf die<br />
Kreativität, das Gewusst-wie und die<br />
Erfahrung der namhaften Berliner<br />
Werbeagentur HEIMAT. Sie betreut<br />
unter anderem Kunden wie<br />
Rewe, Otto, VR-Banken, Volkswagen,<br />
Hornbach oder Burger King.<br />
Erste Kreationen aus den Händen der<br />
HEIMAT-Kreativen für die Imagekampagne<br />
werden ab September 2014<br />
in der Öffentlichkeit zu sehen sein.<br />
Bis dahin liegt die Federführung<br />
Für Öffentlichkeit sorgen. Das Team der <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin rührt beim Drachenbootfestival<br />
in der Landeshauptstadt die Werbetrommel für den „Tag des <strong>Handwerk</strong>s“ (2012).<br />
Fotos: HWK Flensburg, HWK Lübeck, HEIMAT, hfr<br />
Engagement gefragt. Azubis des Fortbildungszentrums<br />
der Kammer Lübeck werben für ihren<br />
Beruf in der Lübecker Fußgängerzone (2011).<br />
für die <strong>Handwerk</strong>skampagne weiterhin<br />
beim derzeitigen Etathalter<br />
Scholz & Friends Berlin.<br />
Seit 2010 unterstreicht die Agentur<br />
die Vielfalt, Modernität, Innovationskraft<br />
und Lebensnähe des <strong>Handwerk</strong>s.<br />
Mit aufmerksamkeitsstarken Imagefilmen<br />
und humorvollen Slogans wie<br />
„Am Anfang waren Himmel und<br />
Erde. Den ganzen Rest haben wir<br />
gemacht“ oder „Ich baue keine Stadien.<br />
Ich gebe 80.000 Menschen ein<br />
Zuhause“ ist es Scholz & Friends in<br />
den zurückliegenden vier Jahren gelungen,<br />
das <strong>Handwerk</strong> deutlich stärker<br />
in der Öffentlichkeit und als Marke zu<br />
positionieren. Die Arbeit der Agentur<br />
Scholz & Friends hat das Fundament<br />
geschaffen, auf der das <strong>Handwerk</strong> und<br />
die Agentur „Heimat“ weiter aufbauen<br />
können.<br />
Einsteigen und groß rauskommen<br />
Was für die ersten vier Kampagnenjahre<br />
galt, gilt für die Zukunft. Die<br />
Imagekampagne ist keine Kampagne<br />
der anderen. Sie ist Sache jedes einzelnen<br />
Betriebs. Jedes <strong>Handwerk</strong>sunternehmen,<br />
das zum Kampagnenbetrieb<br />
wird, steigert den gemeinsamen<br />
Erfolg. Wie das geht? Ganz einfach.<br />
Alle Infos finden Interessierte unter<br />
www.handwerk.de. Außerdem gibt<br />
es in den <strong>Handwerk</strong>skammern Kampagnenbeauftragte,<br />
die den Weg zum<br />
Kampagnenmeister ebnen helfen.
TITEL<br />
TITEL<br />
Die Zutaten – so gelingt Kampagne<br />
Der Erfolg einer Imagekampagne hängt von 1.000 Faktoren ab.<br />
Vierzehn besonders wichtige haben wir aufgeschrieben. Eine nicht<br />
ganz ernst gemeinte Zusammenstellung in ernst gemeinter Absicht.<br />
Kreativität ...<br />
... ist der Humus jeder Kampagne.<br />
Ihren Ort hat sie im präfrontalen Kortex.<br />
Ein Bereich direkt hinter der Stirn. Das<br />
vermuten einige Wissenschaftler, längst<br />
nicht alle. Kreativität und Kampagnenkonzeption<br />
sind komplexe Dinge.<br />
Deshalb ist die Zusammenarbeit mit<br />
einer erfahrenen Agentur<br />
ratsam. Für das <strong>Handwerk</strong><br />
erwies<br />
sich die Beauftragung<br />
von<br />
Scholz & Friends<br />
als Glücksgriff.<br />
Fans und Verbündete ...<br />
... verschaffen einer Kampagne zusätzliche<br />
Aufmerksamkeit. Sie adeln – je<br />
nach Grad und<br />
Qualität ihrer<br />
Bekanntheit – das<br />
vertretene Anliegen.<br />
Während Philipp<br />
Rösler kampagnentechnisch<br />
stets gut<br />
rüberkam, sollte<br />
Günter Netzer<br />
etwas am Ausdruck<br />
arbeiten.<br />
Mehrwert ...<br />
... steigert die Seriosität und Glaubwürdigkeit<br />
einer Kampagne. Mehrwert<br />
schirmt gegen den Vorwurf, sich<br />
in schlichter Reklame zu verlieren.<br />
Zahlreiche Materialien wie<br />
die Berufsbilder oder der<br />
Lehrstellenradar bieten<br />
echten nachhaltigen<br />
Nutzen.<br />
Maximale Nähe ...<br />
... zur Zielgruppe ist das A und O. Jugendliche<br />
lassen sich am einfachsten in<br />
der Schule erreichen. Dafür braucht es<br />
Multiplikatoren ohne Berührungsangst.<br />
Leute wie Jens Waller und Svenja Kaszubowski<br />
von der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Flensburg (Foto oben).<br />
Ausdauer ...<br />
... und Geduld verlangen Produkt-<br />
und Imagewerbung gleichermaßen.<br />
Werbung braucht die ständig variierte<br />
Wiederholung. Es dauert lange, bis sich<br />
ihre Botschaften in den Köpfen verwurzelt<br />
und die komplexen Kommunikationsstrukturen<br />
durchdrungen haben.<br />
Prominenz ...<br />
... hilft, die Kampagnenbotschaft<br />
in der<br />
Zielgruppe zu verankern.<br />
Vorausgesetzt<br />
der Prominente passt<br />
zur Zielgruppe. Simon<br />
Gosejohann wurde in<br />
kurzer Zeit zum Gesicht<br />
der Jugendkampagne.<br />
ZDF-Nachrichtenfrau Marietta Slomka<br />
hätte sich vermutlich schwerer getan.<br />
Musik ...<br />
... hat in der Markenkommunikation einen<br />
festen Platz. Sie ist Teil der „Brand<br />
Identity“. Es ist sicher kein Nachteil,<br />
dass das von Florian Lakenmann<br />
komponierte Kampagnenlied „Stell<br />
dir vor“ mit dem Hamburger Kinderchor<br />
Alsterspatzen von jungen<br />
Künstlern gesungen wird, die ihr<br />
<strong>Handwerk</strong> verstehen.<br />
MACHER und MITMACHER ...<br />
... der Imagekampagne sind rund eine<br />
Millionen <strong>Handwerk</strong>sbetriebe – theoretisch.<br />
Jeder Betrieb, der wie die Tischlerei Derner<br />
aus Wattenbek (Foto) Kampagnenbetrieb wird,<br />
verstärkt ihre Wirkkraft. Nebenher erzielt der<br />
Kampagnenbetrieb durch sein Bekenntnis<br />
einen deutlichen eigenen Imagegewinn.<br />
Filme, Videos, Spots ...<br />
... für Kino, Fernsehen, Internet und<br />
Social Media gehören einfach dazu. Im<br />
Rahmen der Imagekampage sind vielbeachtete<br />
Produktionen entstanden. Am<br />
spektakulärsten ganz sicherlich: „Was<br />
wäre die Welt ohne das <strong>Handwerk</strong>“.<br />
Fotos: ZDH, Scholz & Friends, HWK-Flensburg, HWK-Lübeck, HWK-Schwerin, NH-Archiv, Posternetwork, hfr<br />
Verantwortliche ...<br />
... braucht jedes Projekt. Im besten Fall<br />
tragen Verantwortliche nicht nur Verantwortung,<br />
sondern packen tatkräftig<br />
mit an. So wie Horst Kruse ( Foto re.)<br />
und Andreas Katschke, Präsident und<br />
Hauptgeschäftsführer der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Lübeck. Kampagnenarbeit in<br />
ihrer unmittelbarsten Form.<br />
Flotte Sprüche ...<br />
... Claims, Slogans, Taglines verdichten<br />
die Kernidee einer Kampagne und<br />
bringen sie sprachlich auf den Punkt.<br />
Das ist eine Kunst. Natürlich lassen sich<br />
Zielgruppen ansprechen mit „For you.<br />
Vor Ort“. oder „Come in and find out“.<br />
Erreichen wird man sie eher mit „Das<br />
<strong>Handwerk</strong> – Die Wirtschaftsmacht. Von<br />
nebenan“. oder „Ein Meer zu teilen ist<br />
ein Wunder. Zwei<br />
Meere zu verbinden<br />
<strong>Handwerk</strong>“.<br />
Besser geht nicht.<br />
Übermut ...<br />
... tut selten gut, in der Werbung gehört<br />
sie – wohldosiert – dazu. Wie anders<br />
wollte man die Haltung des Hamburger<br />
<strong>Handwerk</strong>s bezeichnen, auf Deutschlands<br />
größter Werbefläche für die Wirtschaftsmacht<br />
von nebenan zu werben.<br />
Das Banner an Dock 10 der Traditionswerft<br />
Blohm und Voss maß 170 Meter!<br />
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Mühsam, weil es viel leichter ist, eine<br />
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Vertreter der vermeintlich unabhängigen<br />
Presse für die Berichterstattung zu<br />
gewinnen. Lohenswert ist Pressearbeit,<br />
weil journalistische Veröffentlichungen<br />
als besonders glaubwürdig gelten.<br />
Wenn Journalisten über eine Kampagne<br />
berichten, heißt das, sie hat das Stadium<br />
öffentlicher Relevanz erreicht. Foto unten:<br />
Edgar Hummelsheim (re.), Hauptgeschäftsführer<br />
der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Schwerin, informiert die Pressevertreter<br />
anlässlich des „Tags des <strong>Handwerk</strong>s“.<br />
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über den ollen Kulli und den doofen<br />
Anstecker – und (fast) alle strecken<br />
gierig ihre Hände danach aus. Werbemittel<br />
machen jede Kampagne sinnlich.<br />
Durch sie lässt sich eine Kampagne<br />
essen, austrinken, anziehen, wegwerfen,<br />
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Januar 2014 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 15
HANDWERKSINTERESSEN :: POLITIK<br />
ZDH IN KÜRZE<br />
Riesiger dunkler Schatten<br />
In ungewöhnlich deutlichen Worten hat der<br />
Zentralverband des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s<br />
(ZDH) den Ende November von CDU, CSU und<br />
SPD vereinbarten Koalitionsvertrag kritisiert.<br />
Die beschlossenen Belastungen werden sich<br />
wie ein „riesiger<br />
dunkler Schatten<br />
auf das Land legen“,<br />
sagte der<br />
gerade aus dem<br />
Amt verabschiedete<br />
ZDH-Präsident<br />
Otto Kentzler<br />
in Berlin.<br />
Die Beschlüsse im Bereich der Sozialversicherungen<br />
mit den zusätzlichen jährlichen<br />
Milliardenausgaben belasteten nicht nur die<br />
aktuellen Beitrags- und Steuerzahler. Sie<br />
seien außerdem ein „dicker Rucksack“ für<br />
die nachfolgende Generation, so Kentzler.<br />
Zentrale Fragen der Rentenversicherung wie<br />
Kombirente oder eine Vorsorgepflicht für<br />
Selbstständige würden dagegen gar nicht<br />
erst angepackt.<br />
Der ZDH kritisiert außerdem, dass der Einstieg<br />
in den Abbau der kalten Progression<br />
nicht angegangen wird. „Die bestehende<br />
Steuerungerechtigkeit wird fortgeschrieben“,<br />
konstatierte Kentzler. In der Energiepolitik<br />
werde die Chance versäumt, die Energieeffizienz<br />
stärker in den Vordergrund zu stellen.<br />
Das <strong>Handwerk</strong> tritt für den Einstieg in die<br />
steuerliche Abschreibung der energetischen<br />
Gebäudesanierung ein. Auch hierzu wird es<br />
nicht kommen.
HANDWERKSINTERESSEN :: NACHWUCHS<br />
Berufsorientierung<br />
Die Eltern bleiben die<br />
wichtigsten Ratgeber<br />
Wer im immer enger werdenden Lehrstellenmarkt<br />
erfolgreich Azubis gewinnen<br />
und zu Fachkräften ausbilden will,<br />
sollte um die Erwartungen wissen, die<br />
junge Leute an die betriebliche Ausbildung<br />
knüpfen. Eine aktuelle Umfrage<br />
unter mehr als 3.000 Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen gibt Hinweise,<br />
worauf es den Lehrlingen von morgen<br />
ankommt. Die Datenerhebung hat das<br />
Institut für Demoskopie Allensbach im<br />
Auftrag von McDonald’s im Mai und<br />
Juni 2013 durchgeführt.<br />
Fachkräfte dringend gesucht<br />
Laut ZDH-Strukturumfrage blieben 2013 rund 40 Prozent der<br />
offenen Stellen für qualifizierte Mitarbeiter unbesetzt.<br />
Im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion<br />
um den Fachkräftemangel stehen die<br />
sogenannten MINT-Berufe – Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaften, Technik.<br />
Aber auch im <strong>Handwerk</strong> wird es für die<br />
Unternehmen immer schwieriger, qualifiziertes<br />
Personal zu gewinnen.<br />
Wie eng der Markt inzwischen ist, zeigt<br />
eine aktuelle ZDH-Strukturumfrage. An<br />
die 10.000 Betriebe aus 36 Kammerbezirken<br />
haben daran teilgenommen. Beinahe<br />
jedes dritte Unternehmen hatte im ersten<br />
Halbjahr 2013 unbesetzte Stellen.<br />
WAS AZUBIS WIRKLICH WOLLEN<br />
Erwartungen von Schülern, die planen, eine betriebliche<br />
Ausbildung zu machen. Mehrfachnennungen in Prozent.<br />
Vorbereitung auf Berufsalltag<br />
Fester Ansprechpartner im Betrieb<br />
Mitarbeit anstatt Aushilfstätigkeit<br />
Abwechslung<br />
Viel Neues lernen<br />
Angemessene Vergütung<br />
Eigenständig arbeiten<br />
Entwicklungsmögl. gezeigt bekommen<br />
Gefordert werden<br />
Feste Arbeitszeiten<br />
Nicht zu viel Stress<br />
37<br />
56<br />
60<br />
66<br />
66<br />
87 %<br />
Ganz oben im Ranking steht der<br />
Wunsch, einen festen Ansprechpartner<br />
im Betrieb zu haben. Außerdem<br />
wollen Azubis im Betriebsalltag richtig<br />
mitarbeiten und nicht nur Aushilfstätigkeiten<br />
erledigen. Weniger wichtig<br />
sind dagegen feste Arbeitszeiten und<br />
die Höhe der Ausbildungsvergütung.<br />
Interessant ist, dass laut Studie auch<br />
für die Generation Web 2.0 die Eltern<br />
die mit Abstand wichtigste Informationsquelle<br />
während der Berufsorientierung<br />
sind und die hilfreichste noch<br />
dazu.
REGIONALES AUS FLENSBURG / SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
HANDWERKSKAMMER :: FLENSBURG<br />
Unsere Themen<br />
Kammergremium tagte<br />
22 Der <strong>Nord</strong>en macht glücklich<br />
Gemeinsame Obermeistertagung<br />
in Niebüll<br />
Koalitionsvertrag –<br />
Chancen vertan<br />
Hier steht eine Bildunterzeile<br />
Hier steht Hier<br />
steht eine Bildunterzeile<br />
Hier steht<br />
29 Goldmedaille für tolle<br />
Leistungen<br />
Sparkasse zeichnet <strong>Handwerk</strong>snachwuchs<br />
aus<br />
In der 184. Sitzung der Vollversammlung der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Flensburg zählten Haushalts- und Berufsbildungsthemen<br />
zu den typischen Tagesordnungspunkten. Kammerpräsident<br />
Eberhard Jürgensen gab zudem eine erste Bewertung über<br />
den Koalitionsvertrag ab. Vor welchen Herausforderungen die<br />
kommunale Wirtschaftsförderung aktuell steht, erläuterte<br />
Gastreferent Dr. Olaf Krüger.<br />
Fotos: Haumann<br />
Weitere Themen<br />
24 Ausbildung ist bestes Kapital<br />
Zentrale Einschreibungsfeier<br />
der KH Heide<br />
26 Berufsinformationsbörse<br />
war top<br />
Obermeistertagung in<br />
Rendsburg<br />
28 Mehr Betriebe in<br />
den Innungen<br />
Obermeistertagung in Husum<br />
30 Qualität setzt sich durch<br />
VR-Förderpreis 2013<br />
32 „Geht selbst nach Brüssel“<br />
EU-Abgeordnete in der Berufsbildungsstätte<br />
Kiel<br />
34 Einigkeit in vielen Punkten<br />
SPD-Landtagsabgeordnete in<br />
Flensburg<br />
Eine Nadel für den Neuen: Die neuen<br />
Obermeister werden traditionell im<br />
Rahmen der Vollversammlungen<br />
ins Amt eingeführt. Präsident<br />
Eberhard Jürgensen wünschte dem<br />
Obermeister der Dachdeckerinnung<br />
Flensburg-Schleswig-Eckernförde,<br />
Heiko Oehlert, viel Erfolg bei der<br />
Ausübung dieses wichtigen Amtes.<br />
Der Bericht zur Situation des <strong>Handwerk</strong>s<br />
bildet immer einen Schwerpunkt<br />
der Vollversammlungssitzungen. Diesmal<br />
berichtete Präsident Eberhard Jürgensen<br />
zunächst über die Wahl von Hans Peter<br />
Wollseifer zum neuen ZDH-Präsidenten.<br />
Der Präsident freute sich auch, dass im<br />
Rahmen der DHKT-Vollversammlung die<br />
Verlängerung der Imagekampagne bis Ende<br />
2019 beschlossen wurde. „Das ist ein gutes<br />
Signal. Wir wollen den erfolgreichen Weg<br />
weiterbeschreiten.“ Wirtschaftlich gesehen<br />
stehe das <strong>Handwerk</strong> sehr gut da. „Die Konjunktur<br />
wird laut unserer Prognosen 2014<br />
einen ähnlichen Verlauf nehmen.“<br />
Sorge bereite dagegen das Thema Ausbildung.<br />
„Aktuell haben wir in diesem Jahr<br />
2.549 neue Verträge registriert. Das entspricht<br />
einem Rückgang um 5,8 Prozent<br />
gegenüber 2012.“ Jürgensen sieht damit die<br />
Tendenz bestätigt, dass die Anzahl ausbildungsfähiger<br />
Bewerber zurückgehen werde.<br />
„Das <strong>Handwerk</strong> muss sich weiter anstrengen<br />
und auch zusätzliche Personenkreise für eine<br />
Ausbildung erschließen“, so der Präsident.<br />
Dazu zählten nicht nur Schulabgänger mit<br />
höherwertigem Abschluss, sondern auch<br />
die steigende Zahl der Studienabbrecher.<br />
Mehrbelastungen bei den<br />
Sozialversicherungen<br />
Der jüngst zwischen der CDU/CSU und der<br />
SPD vereinbarte Koalitionsvertrag hinterließ<br />
beim Präsidenten gemischte<br />
Gefühle. „Das klare Bekennt-<br />
nis zum <strong>Handwerk</strong>, zur Meisterqualifikation<br />
und die ausdrückliche Würdigung der Rolle<br />
des <strong>Handwerk</strong>s beim Thema berufliche Bildung<br />
ist zu begrüßen.“ Aber es gäbe auch eine<br />
Reihe von Kritikpunkten, wie das Versäumnis,<br />
die kalte Progression abzubauen. Darüber<br />
hinaus würden die Renten- und Pflegeversicherungsbeschlüsse<br />
jährliche Milliarden-<br />
Belastungen zur Folge haben, die aktuellen<br />
Beitragszahler und zukünftige Generationen<br />
stark belasten würden. „Und bei der Energiepolitik<br />
wurde die Chance versäumt, steuerliche<br />
Anreize in Form von Abschreibungsmöglichkeiten<br />
bei der energetischen Gebäudesanierung<br />
umzusetzen“, stellte Jürgensen fest.<br />
Auf Landesebene wertete der Kammerpräsident<br />
es als Erfolg, dass die für die neue<br />
EU-Förderperiode in Schleswig-Holstein<br />
angedachte Kürzung der Förderung der<br />
überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung<br />
(ÜLU) reduziert werden konnte. „Ursprünglich<br />
sollte die Kürzung 27 Prozent<br />
betragen. Wir haben viele Gespräche mit<br />
der Politik geführt. Jetzt liegen wir bei einer<br />
Reduzierung um zehn Prozent.“<br />
Als Gast der Sitzung zeigte Dr. Olaf Krüger,<br />
Geschäftsführer der WiREG – Wirt-<br />
schafts- und Regionalentwicklungsgesellschaft<br />
Flensburg/Schleswig mbH auf, welche<br />
Faktoren heutzutage die regionale Wirtschaftsförderung<br />
beeinflussen würden – von<br />
der Globalisierung bis hin zum demografischen<br />
Wandel. In seinem Vortrag erläuterte<br />
er die primären Aufgaben der Wirtschaftsförderung<br />
und unterstrich die Rolle der Bestandspflege.<br />
„Der bloße Blick auf Neuansiedlungen<br />
ist der falsche Weg. Wenn gute Rahmenbedingungen<br />
existieren, schaffen auch<br />
bestehende Unternehmen Arbeitsplätze“,<br />
erklärte Krüger. Die Unternehmensstruktur<br />
im Kreis und der Stadt sei mittelständisch<br />
geprägt. „Knapp 90 Prozent stellen die<br />
Klein- und Kleinstbetriebe mit bis zu neun<br />
Beschäftigten.“<br />
Regionalentwicklung und<br />
Innovationsförderung<br />
Zu den Schwerpunkten der Arbeit der<br />
WiREG zählten auch Regionalentwicklung<br />
und Innovationsförderung. Bei der<br />
Innovationsförderung verwies Olaf Krüger<br />
auf die große Anzahl erfolgreicher Existenzgründungen,<br />
die ihren Ursprung als Neugründungen<br />
im Technologiezentrum (TZ)<br />
hatten. Seit Gründung der WiREG im April<br />
1996 wurden im Schnitt acht Existenzgründungen<br />
pro Jahr im TZ durchgeführt,<br />
von denen ein Großteil nach ihrer Ausgliederung<br />
aus dem TZ in der Stadt und im<br />
direkten Umland als Unternehmen Fuß<br />
gefasst hätten.<br />
Beim Thema Ansiedlungsstruktur verwies<br />
Olaf Krüger darauf, dass in neu ausgewiesenen<br />
Gewerbegebieten 60 Prozent der Betriebe<br />
aus der eigenen Kommune stammen würden<br />
und rund 30 Prozent aus einem Umkreis<br />
von bis zu 50 km. Probleme bereite derzeit<br />
das Flächenangebot „Wir haben keine größeren<br />
Gewerbeflächen mehr. Voraussichtlich<br />
sind wir im Jahr 2025 ausverkauft.“<br />
Auf der Herbsttagung wurden auch wieder<br />
zwei verdiente Ehrenamtsträger ausgezeichnet.<br />
Für ihr Engagement in ihrem Berufsstand<br />
und auf anderen Ebenen der <strong>Handwerk</strong>sorganisation<br />
erhielten der ehemalige Kreishandwerksmeister<br />
der Kreishandwerkerschaft <strong>Nord</strong>friesland<br />
<strong>Nord</strong>, Hans-Jürgen Grube, und der<br />
Obermeister der Friseur-Innung Flensburg<br />
Stadt und Land, Bernd Hanemann, den Ehrenmeisterbrief,<br />
die höchste Auszeichnung der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg.
HANDWERKSKAMMER :: FLENSBURG<br />
HANDWERKSKAMMER :: FLENSBURG<br />
Wechsel an der Spitze<br />
Grube geht – Christophersen kommt<br />
Über zehn Jahre stand Hans-Jürgen Grube an der Spitze der Kreishandwerkerschaft<br />
<strong>Nord</strong>friesland-<strong>Nord</strong>. Ende November wurde er verabschiedet.<br />
Gemeinsame Obermeistertagung in Niebüll<br />
Der <strong>Nord</strong>en macht glücklich<br />
Zufriedenheit als Wohlstandsindikator – dieses Thema hatte sich der Finanzexperte Prof. Dr. Bernd<br />
Raffelhüschen anlässlich der traditionellen Obermeistertagung der Kreishandwerkerschaften <strong>Nord</strong>frieslands<br />
ausgesucht. In Niebüll kommentierte er aber auch den Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD kritisch.<br />
Das „Glück“ ist schon seit einiger<br />
Zeit ein beliebtes Thema in den Medien.<br />
Bei seinem Auftritt vor den Obermeistern<br />
der Kreishandwerkerschaften <strong>Nord</strong>frieslands,<br />
stellte auch Finanzexperte Prof. Dr. Bernd<br />
Raffelhüschen das „Glück“ in den Fokus<br />
seiner Rede. Dabei ging er von alternativen<br />
Wohlfahrts- und Zufriedenheitsmessungen aus.<br />
„Mit dem Glücksatlas messen wir seit Jahren<br />
den Wohlstand. Und zwar nicht anhand der<br />
Entwicklung des Brutto-Inlandsproduktes,<br />
sondern anhand der Lebenszufriedenheit des<br />
Einzelnen“, so Raffelhüschen. Diese würde<br />
durch eine Reihe von Faktoren bestimmt – die<br />
von der Lebenseinstellung, der Erziehung,<br />
bis hin zu äußeren Faktoren wie Wohnumfeld<br />
oder Rechtsstaatlichkeit reichen.<br />
Allerdings seien nackte Zahlen wenig aussagekräftig.<br />
Zwar hätte sich allein das Brutto-<br />
Inlandsprodukt von 1970 bis 2011 auf das 5,3-<br />
Fache gesteigert – inflationsbereinigt auf<br />
das 1,6-Fache. Doch damit wisse man noch<br />
nichts über die Zufriedenheit. „Bei unserer<br />
Befragung werden jedes Jahr 20.000 Personen<br />
nach ihren objektiven Lebensumständen<br />
befragt“, erklärte Raffelhüschen.<br />
Dabei werde auch nach Regionen, Alter<br />
und Geschlecht unterschieden.<br />
In Bezug auf die Zufriedenheit habe sich<br />
Deutschland im europäischen Vergleich<br />
auf Platz acht von insgesamt 30 Nationen<br />
vorgearbeitet – mit einem Punktwert von<br />
7,0 bei maximal zehn möglichen. Deutschlandweit<br />
am zufriedensten seien die Menschen<br />
in Schleswig-Holstein, Hamburg und<br />
Niedersachsen. Letztlich beeinflussten vier<br />
Gründe die Lebenszufriedenheit. „Die sogenannten<br />
4 Gs lauten Gesundheit, Gemeinschaft,<br />
Geld und genetische Disposition“, so<br />
Raffelhüschen. Und diese seien multiplikativ<br />
verknüpft. „Wenn man eine negative<br />
Lebenseinstellung hat, nützten einem die<br />
anderen Dinge auch nicht weiter.<br />
Zum Abschluss kritisierte Raffelhüschen<br />
den Koalitionsvertrag. „Vor allem der älteren<br />
Wählerschaft wurden zahlreiche Wahlversprechen<br />
gemacht.“ Dazu gehörten die<br />
Erhöhung der Erwerbsminderungsrente,<br />
der vorzeitige Renteneinstieg mit 63, die<br />
Lebensleistungsrente und die Mütterrente,<br />
die alle ohne jegliche Gegenfinanzierung<br />
aus Steuern in den Vertrag eingeflossen<br />
seien. Dies gefährde nicht nur die Rücklagen<br />
der Rentenversicherung und führe zu<br />
Beitragserhöhungen, sondern schaffe im<br />
Zusammenhang mit der Generationenbilanz<br />
riesige Nachhaltigkeitslücken.<br />
Verwies auf die Folgen des Koalitionsvertrages für<br />
die nachfolgenden Generationen: Prof Dr. Bernd<br />
Raffelhüschen.<br />
Beim Thema Mindestlohn befürchtet der<br />
Finanzexperte in einigen Branchen steigende<br />
Arbeitslosenzahlen. Die EEG-Umlage verteuere<br />
dagegen den Strom. „Jede Energieform<br />
wird mittlerweile subventioniert. Das<br />
ist Planwirtschaft wie zu Zeiten der DDR.“<br />
Hier empfahl er den Subventionsabbau und<br />
wegen der vorhandenen Überspannungsprobleme<br />
den schnellen Trassenausbau.<br />
Ingwer Christophersen hatte als frisch gewählter<br />
Kreishandwerksmeister erstmals die<br />
Gäste begrüßt. Sein Vorgänger, Hans-Jürgen<br />
Grube, wurde nicht nur durch die Kreishandwerkerschaft<br />
geehrt (siehe Kasten), sondern vom<br />
Präsidenten des Verbandes <strong>Handwerk</strong> Schleswig-<br />
Holstein e.V., Ulrich Mietschke, mit der Ehrennadel<br />
in Silber mit Urkunde von der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
der Kreishandwerkerschaften<br />
ausgezeichnet.<br />
Die Verleihung des Titels „Ehrenkreishandwerksmeisters“<br />
bezeichnete Bernd Eichner,<br />
Vizepräsident der <strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg,<br />
als „sichtbares Zeichen für eine erfolgreiche<br />
Tätigkeit im Ehrenamt. Unsere Gesellschaft<br />
braucht Menschen wie Dich.“
HANDWERKSKAMMER :: FLENSBURG<br />
Kreishandwerksmeister Olaf Wagner<br />
ehrt die Tischlerin Johanna Klein,<br />
die beim landesweiten<br />
Vergleichswettkampf<br />
1. Landessiegerin wurde.<br />
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Sprechtage der Betriebsberater<br />
KH <strong>Nord</strong>friesland-<strong>Nord</strong><br />
in Niebüll<br />
am 2.1.2014 und 6.2.2014,<br />
jeweils 8.30–12 Uhr,<br />
Anmeldung:<br />
Tel.: 04661 96650<br />
Zentrale Einschreibungsfeier der Kreishandwerkerschaft Heide<br />
Ausbildung ist bestes Kapital<br />
Über 300 neue Lehrlinge haben im vergangenen Jahr<br />
ihre Ausbildung im Kreis Dithmarschen begonnen.<br />
Zur offiziellen Begrüßung des Nachwuchses hatte die<br />
Kreishandwerkerschaft Heide nach Brunsbüttel eingeladen.<br />
Zum zweiten Mal nach 2012 feierte<br />
die neugegründete Kreishandwerkerschaft<br />
Heide im Elbeforum in Brunsbüttel<br />
den Dithmarscher <strong>Handwerk</strong>snachwuchs<br />
mit einer Zentralen Einschreibungsfeier.<br />
Kreishandwerksmeister Olaf Wagner gratulierte<br />
den Neuen zur Berufswahl und zur<br />
Wahl eines <strong>Handwerk</strong>sberufes. „Sie werden<br />
schnell begreifen, dass eine fundierte Ausbildung<br />
das beste Kapital für den weiteren<br />
Berufsweg ist“, betonte Wagner. Den neuen<br />
Lehrlingen wünschte er, dass diese Wissbegier<br />
zeigen und ihre Teamfähigkeit unter<br />
Beweis stellen, um den Anforderungen des<br />
Ausbildungsberufs und des Ausbildungsbetriebs<br />
gerecht zu werden.<br />
Bernd Eichner, Vizepräsident der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Flensburg, lobte zunächst die<br />
Tatkraft der Kreishandwerkerschaft: „Nach<br />
der Insolvenz der alten Kreishandwerkerschaft<br />
und des erforderlichen Konsolidierungskurses<br />
ist es Ihnen dennoch geglückt,<br />
wieder eine solch beeindruckende Feier<br />
auf die Beine zu stellen.“ Zu den Lehrlingen<br />
sagte er, dass er überzeugt sei, dass „die<br />
allerwenigsten den Schritt ins <strong>Handwerk</strong><br />
bereuen werden.“ Anschließend erklärte<br />
er die Rolle der <strong>Handwerk</strong>skammer in der<br />
<strong>Handwerk</strong>sorganisation und verwies auf die<br />
Berührungspunkte, die es gerade auch beim<br />
Thema Ausbildung gibt.<br />
Dirk Loßack, Staatssekretär im Bildungsund<br />
Wissenschaftsministerium, erinnerte die<br />
neuen Lehrlinge daran, dass sie jetzt nicht<br />
mehr für sich selbst verantwortlich seien.<br />
„Sie sind mit dem, was sie nun tun, auch für<br />
den Erfolg des Betriebes verantwortlich“,<br />
so Loßack.<br />
Er lobte das <strong>Handwerk</strong> für dessen Beitrag<br />
zur Fachkräftesicherung, der durch die<br />
Ausbildungsbereitschaft im dualen System<br />
dokumentiert werde. „Mit seinem Ausbildungsengagement<br />
leistet das <strong>Handwerk</strong> einen<br />
wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit<br />
unseres Landes“, betonte der Staatssekretär.<br />
Allein rund ein Drittel aller Lehrlinge würden<br />
landesweit im <strong>Handwerk</strong> ausgebildet<br />
werden. Von Seiten der Landesregierung<br />
werde man deshalb versuchen, die Rahmenbedingungen<br />
so zu gestalten, dass die<br />
klar gesteckten Ziele, die im Rahmen der<br />
landesweiten Fachkräfteinitiative gesetzt<br />
worden seien, auch erreicht würden.<br />
Bevor sich die neuen Lehrlinge nach<br />
Innungen getrennt in die Lehrlingsbücher<br />
eintrugen, wurden die innungsbesten<br />
Prüflinge geehrt. Sie hatten sich zum<br />
Teil auch beim Praktischen Leistungswettbewerb<br />
der <strong>Handwerk</strong>sjugend<br />
auf<br />
Landesebene unter<br />
den ersten Drei platzieren<br />
können. Diese<br />
Leistung wurde<br />
von den Sponsoren<br />
der Kreishandwerkerschaft<br />
und dem<br />
Versorgungswerk<br />
mit diversen Preisen<br />
gewürdigt.
HANDWERKSKAMMER :: FLENSBURG<br />
HANDWERKSKAMMER :: FLENSBURG<br />
Foto: Haumann<br />
Seminarreihe „Fit fürs Ausland“<br />
Rechtlich abgesichert<br />
nach Dänemark<br />
Wer den Schritt nach Dänemark wagt,<br />
sollte sich mit den dort geltenden rechtlichen<br />
Bedingungen auskennen, damit<br />
der Auslandseinsatz kein teures Abenteuer<br />
wird. Ein Seminar der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Flensburg beleuchtete deshalb die verschiedenen<br />
rechtlichen und steuerlichen<br />
Aspekte beim Arbeiten in Dänemark.<br />
„Gerade in den letzten Jahren gab es<br />
zahlreiche Neuerungen, die man dringend<br />
beachten muss“, sagte Anna Griet Hansen,<br />
Außenwirtschaftsberaterin der Kammer, bei<br />
der Begrüßung der Teilnehmer. Die Vorträge<br />
der Rechtsanwältin Nicole Schünemann-Føh<br />
(Apenrade/DK) und des Steuerberaters<br />
Søren Kring (Padborg/DK) beleuchteten<br />
vor allem das Vertragsrecht mit<br />
der dringenden Empfehlung, alles schriftlich<br />
zu fixieren.<br />
Darüber hinaus<br />
empfahlen die Referenten<br />
die Betriebshaftpflicht<br />
hinsichtlich<br />
ihrer Gültigkeit<br />
für Auslandseinsätze<br />
zu überprüfen. Sie<br />
wiesen ebenfalls darauf<br />
hin, dass die in<br />
Deutschland üblichen<br />
AGBs zum Teil<br />
Rechtsanwältin Nicole in Dänemark keine<br />
Schünemann-Føh. Gültigkeit besitzen.<br />
Wer sich mit dem<br />
Gedanken einer Firmengründung in Dänemark<br />
beschäftigt, erhielt ebenfalls Tipps<br />
zur Wahl der Unternehmensform und<br />
Informationen zur Betriebsbesteuerung<br />
und zu den steuerlichen Besonderheiten<br />
im Zusammenhang mit dem Einsatz von<br />
Personal.<br />
Die Seminarteilnehmer zeigten sich<br />
zufrieden. „Es ist wichtig, sich über die<br />
Bestimmungen auf dem Laufenden zu<br />
halten. Für mich waren die Ausführungen<br />
zum Thema Umsatzsteuer und die steuerliche<br />
Behandlung der Mitarbeiter von<br />
großem Nutzen“, sagte Syna Hansen vom<br />
Solarpark Rodenäs. Einem Betrieb, der<br />
bereits eng mit einem dänischen Unternehmen<br />
kooperiert.
HANDWERKSKAMMER :: FLENSBURG<br />
HANDWERKSKAMMER :: FLENSBURG<br />
Obermeistertagung in Husum<br />
Mehr Betriebe in den Innungen<br />
Die Trends für 2014 im südlichen <strong>Nord</strong>friesland sind positiv. Die konjunkturelle<br />
Situation der Betriebe ist sehr gut und die Zahl an Innungsbetrieben wächst.<br />
Kreishandwerksmeister Rolf Hansen, der für weitere drei Jahre im Amt bestätigt wurde,<br />
zog ein zufriedenstellendes Fazit.<br />
Die diesjährigen Medaillen-Gewinner (v. li.): Inga Hansen, Lennard Köhn und Julia Folkers.<br />
SONDER-<br />
KONDITIONEN<br />
FÜR DAS DEUTSCHE<br />
HANDWERK!<br />
Mit positiven Erwartungen geht<br />
das <strong>Handwerk</strong> in <strong>Nord</strong>friesland<br />
in das Jahr 2014. Kreishandwerksmeister<br />
Rolf Hansen, der wie der gesamte<br />
Vorstand wiedergewählt worden war,<br />
bekräftigte anlässlich der Obermeistertagung<br />
der Kreishandwerkerschaft<br />
<strong>Nord</strong>friesland-Süd in Husum, dass sich<br />
das <strong>Handwerk</strong> aktuell in einer sehr<br />
guten Verfassung befinde. „Wir haben<br />
zurzeit auch ein sehr niedriges Zinsniveau,<br />
so dass das Klima für Investitionen<br />
sehr gut ist.“<br />
Positiv wertete Hansen auch den Zugang<br />
von 25 neuen Innungsbetrieben<br />
im vergangenen Jahr. Zudem hätten<br />
sich zusätzlich sieben Fördermitglieder<br />
für die Innungen finden lassen. „Dies<br />
ist ein positiver Trend. Über alle Innungen<br />
haben wir leichte Zuwächse<br />
zu verzeichnen.“<br />
Als überaus gelungen wertete der<br />
Kreishandwerksmeister auch die beiden<br />
Großveranstaltungen im <strong>Nord</strong>see-Congress-Centrum<br />
(NCC), die im Herbst<br />
stattgefunden haben. Dies waren zum<br />
einen die Siegerehrung im Praktischen<br />
Leistungswettbewerb der <strong>Handwerk</strong>sjugend<br />
auf Landesebene sowie die<br />
Einschreibungsfeier der Kreishandwerkerschaft<br />
<strong>Nord</strong>friesland-Süd. „Ich<br />
glaube, dass unsere Einschreibungsfeier<br />
mit über 300 Gästen wieder eine schöne<br />
Würdigung für die Lehrlinge war,<br />
die sich für das <strong>Handwerk</strong> entschieden<br />
haben“, stellte der Kreishandwerksmeister<br />
fest.<br />
Anke Fuchs von der IKK <strong>Nord</strong> informierte<br />
als Gastrednerin über betriebliche<br />
Gesundheitsförderung. Hierbei<br />
werde häufig der Fehler gemacht,<br />
Gesundheitsförderung mit großen Be-<br />
Einstimmig wiedergewählt: Kreishandwerksmeister<br />
Rolf Hansen.<br />
trieben zu assoziieren. „Aber auch kleinere<br />
Betriebe gerade des <strong>Handwerk</strong>s<br />
haben die Chance, ihre Mitarbeiter<br />
beim Thema Gesundheit zu fördern.“<br />
Angesichts älter werdender Belegschaften<br />
und der Tatsache, dass 50 Prozent<br />
der krankgeschriebenen älteren<br />
Mitarbeiter im Durchschnitt über sechs<br />
Wochen krank wären, sei „das Thema<br />
nicht zu unterschätzen“. Die IKK biete<br />
<strong>Handwerk</strong>sunternehmern deshalb an,<br />
deren Mitarbeiter direkt vor Ort zu<br />
schulen. Daneben gebe es für IKK-<br />
Versicherte noch eine Reihe weiterer<br />
Angebote zum Thema Gesundheit.<br />
Michael Kwauka, Direktor des Regionalen<br />
Bildungszentrums in Husum,<br />
verwies auf die aktuell sehr guten Ausbildungszahlen.<br />
Mit Ausnahme des Friseurberufes<br />
habe es keine Einbrüche in<br />
den verschiedenen <strong>Handwerk</strong>sberufen<br />
gegeben. Bei den Friseuren sei die Situation<br />
allerdings kritisch. So komme<br />
man zusammen mit der Berufsschule<br />
Niebüll in diesem Schuljahr nur noch<br />
auf zehn Lehrlinge. Deshalb sei zukünftig<br />
eine gemeinsame Beschulung<br />
geplant, die im Wechsel zwischen den<br />
Standorten stattfinden soll.<br />
„Ab 2018 wird sich allerdings die<br />
Zahl der Schülerinnen und Schüler<br />
drastisch verringern“, betonte Kwauka.<br />
Dabei ermutigte er auch die Betriebe,<br />
die Schülerinnen und Schüler, die aktuell<br />
an der Schule aufgrund verschiedener<br />
Defizite für eine Ausbildung fit<br />
gemacht werden sollen, Praktika in den<br />
Betrieben anzubieten. „Ich denke, dass<br />
bei zwei Drittel dieser jungen Leute<br />
durchaus die Hoffnung besteht, dass<br />
aus ihnen noch etwas werden könne.“
REGIONALES AUS LÜBECK / SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
HANDWERKSKAMMER :: LÜBECK<br />
Unsere Themen<br />
22 „Bewährtes Qualifizierungssystem<br />
nicht schwächen“<br />
Dezembertagung<br />
der Vollversammlung<br />
24 Mit dem <strong>Handwerk</strong><br />
auf Tuchfühlung<br />
Wirtschaftsminister besichtigt<br />
Berufsbildungsstätte Travemünde<br />
Weitere Themen<br />
25 Land unterstützt Aus- und<br />
Weiterbildung<br />
Berufsbildungsstätte Kiel<br />
26 Vom Meister zum Manager<br />
Betriebswirte des <strong>Handwerk</strong>s<br />
27 <strong>Handwerk</strong> beklagt Bürokratie<br />
Amtsköste in Neumünster<br />
30 Qualität setzt sich durch<br />
VR-Förderpreis 2013<br />
32 „Geht selbst nach Brüssel“<br />
EU-Abgeordnete in der Berufsbildungsstätte<br />
Kiel<br />
34 Einigkeit in vielen Punkten<br />
SPD-Landtagsabgeordnete in<br />
Flensburg<br />
twitter.com/<br />
PR_hwk_luebeck<br />
facebook.com/<br />
hwkluebeck<br />
Erfolgreiche Informationsveranstaltung<br />
Kursänderung<br />
Berufliche Perspektive trotz Studienabbruch.<br />
Das <strong>Handwerk</strong> wirbt um Abiturienten und<br />
Studienaussteiger als Auszubildende: mit Erfolg.<br />
Aufmerksam lauscht Philipp Glaucke<br />
den Worten von Manfred Weber. Der<br />
Ausbildungsberater der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Lübeck erläutert dem jungen Mann die<br />
vielfältigen Möglichkeiten einer Ausbildung<br />
im <strong>Handwerk</strong>. „Ich möchte den Kontakt<br />
zu Menschen“, sagt Glaucke. Weber<br />
lächelt. Eigentlich eine ganz typische Beratungssituation.<br />
Eigentlich. Denn Philipp<br />
Glaucke studiert Physik – noch.<br />
Laut einer aktuellen OECD-Studie bricht<br />
von den rund 2,5 Millionen Studenten in<br />
Deutschland jeder dritte vorzeitig sein<br />
Studium ab. Zu ihnen wird auch Philipp<br />
Glaucke gehören. Studienabbruch gleich<br />
Karriereende? Nein, sagt Marc Lode, Ausbildungsplatzakquisiteur<br />
der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Lübeck: „Ein Studienabbruch muss<br />
nicht das Aus bedeuten! Er ist eher als Kursänderung<br />
in den Biographie zu verstehen.“<br />
Studierende, die ihr Studium nicht wie<br />
geplant fortsetzen, hätten eine Vielzahl<br />
von Karrieremöglichkeiten, führt er aus.<br />
Nach Ansicht Lodes dürfe dieses Potenzial<br />
an Fach- und Führungskräften der Wirtschaft,<br />
insbesondere dem <strong>Handwerk</strong> nicht<br />
verloren gehen. Aus diesem Grund hat die<br />
<strong>Handwerk</strong>sammer gemeinsam mit der Industrie-<br />
und Handelskammer zu Kiel, der<br />
Agentur für Arbeit Kiel und der Christian-<br />
Albrechts-Universität zu Kiel zu einer ersten<br />
gemeinsamen Informationsveranstaltung<br />
geladen, um hilfesuchenden Studierenden<br />
neue Perspektiven aufzuzeigen. Und das<br />
mit großer Resonanz: 42 junge Menschen<br />
waren der Einladung Ende letzten Jahres<br />
nach Kiel gefolgt und ließen sich von Experten<br />
Alternativen zum Studium oder neue<br />
Strategien für eine berufliche Karriere nach<br />
dem Studium aufzeigen.<br />
Werkbank statt Hörsaal<br />
Auch das <strong>Handwerk</strong> wirbt seit längerem<br />
verstärkt um Abiturienten oder Studienaussteiger<br />
als Auszubildende. „Das <strong>Handwerk</strong><br />
braucht diese Talente. Wir wollen sie in dieser<br />
Phase der Umorientierung über handwerkliche<br />
Bildungs- und Karriereangebote<br />
informieren“, erklärt Marc Lode. Zahlreiche<br />
<strong>Handwerk</strong>sbetriebe bieten nicht nur eine<br />
handwerkliche Ausbildung. Sie bieten einen<br />
Karriereplan, der über Gesellenbrief und<br />
Meisterausbildung zu Managementaufgaben<br />
oder der Betriebsübernahme führt.<br />
Genau diesen Weg, vom Hörsaal zur Werkbank,<br />
genauer gesagt auf den Dachstuhl, ist<br />
auch Jona Sell gegangen. Der 23-Jährige<br />
absolviert derzeit eine Zimmererlehre. Zu<br />
seiner Studienzeit meint er: „Ich habe an der<br />
Uni schnell gemerkt, das BWL eigentlich<br />
nichts für mich ist. Ich habe die Arbeit mit<br />
den Händen vermisst.“ Und so stieg er aus<br />
dem „theoretischen Unibetrieb“ aus, um<br />
„endlich wieder mit den Händen zu arbeiten“.<br />
Dass bei Jona Sell der Kopf nicht zu<br />
kurz kommt, dafür sorgt seine Zusatzausbildung<br />
zum Technischen Betriebswirt (Hwk).<br />
„Jona Sell geht genau den richtigen Weg.<br />
Der Technische Betriebswirt verbindet eine<br />
Erstausbildung im <strong>Handwerk</strong>sbetrieb mit<br />
Holz statt Hörsaal: Jona Sell hat sein BWL-<br />
Studium für eine Zimmererlehre an den<br />
Nagel gehängt.<br />
einer betriebswirtschaftlichen Zusatzqualifikation“,<br />
erläutert Lode. Ziel sei es, den Lehrlingen<br />
bereits während der Ausbildung ein<br />
solides Gespür für die Unternehmensführung<br />
zu vermitteln und sie auf Führungsaufgaben<br />
vorzubereiten. So wie bei Jona Sell. Vielleicht<br />
auch bei Philipp Glaucke. Der (Noch-)Student<br />
ist nach der Beratung von Manfred<br />
Weber sicher, eine berufliche Perspektive<br />
trotz Studienabbruch zu haben.
HANDWERKSKAMMER :: LÜBECK<br />
HANDWERKSKAMMER :: LÜBECK<br />
Die Bundessieger vor der Vollversammlung<br />
(stehend v. li.): Melanie Arnold, Zweitplatzierte<br />
bei den Konditorei-Fachverkäufern,<br />
Vanessa Klincker, Siegerin bei den Raumausstattern,<br />
Kristin Schmidt-Burmester,<br />
Dritte bei den Konditoren, Julia de Vries,<br />
ebenfalls Dritte bei den Friseuren,<br />
Johanna Wilke, Siegerin bei den Bestattungsfachkräften,<br />
Nicole Paluschek,<br />
Zweitplatzierte bei den Gebäudereinigern,<br />
Vitali Kuhn, Sieger bei den Maurern,<br />
Dominik Thurau, 1. Preisträger „Die Gute<br />
Form im <strong>Handwerk</strong> – <strong>Handwerk</strong>er gestalten“<br />
bei den Goldschmieden, und Ann-Christin<br />
Abraham, Zweite bei den Zahntechnikern, sowie<br />
(vorne im Bild) Nils Böhm, Zweitplatzierter bei<br />
den Informationselektronikern, und Jacob Richter,<br />
ebenfalls Zweiter bei den Dachdeckern.<br />
Serie<br />
Ich mache mit, weil ...<br />
Jan Fiergolla leitet in Lübeck einen Meisterbetrieb<br />
für Sonnenschutz und Sicherheit,<br />
die Fiergolla GmbH. Daneben<br />
engagiert er sich bei den Lübecker Junioren<br />
des <strong>Handwerk</strong>s, deren Vorsitzender<br />
er auch ist. Bei der Interessenvertretung<br />
der jungen <strong>Handwerk</strong>sunternehmen<br />
in der Hansestadt nutzt Jan Fiergolla<br />
auch die Imagekampagne des deutschen<br />
<strong>Handwerk</strong>s.<br />
„Die <strong>Handwerk</strong>sjunioren haben sich<br />
von den Machern der Imagekampagne<br />
mit einem eigenen Slogan ausstatten<br />
lassen. Der Spruch ‚Wenn jemand das<br />
<strong>Handwerk</strong>szeug für eine Karriere hat,<br />
dann doch wohl wir‘ passt perfekt zu<br />
Foto: Grünke<br />
Dezembertagung der Vollversammlung<br />
„Bewährtes Qualifizierungssystem<br />
nicht schwächen“<br />
Das <strong>Handwerk</strong> im Kammerbezirk blickt auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr zurück. Für Unverständnis<br />
sorgen Bestrebungen der Europäischen Kommission zur Abschaffung bestehender Berufsreglementierungen.<br />
Für weite Bereiche des <strong>Handwerk</strong>s<br />
war das Jahr 2013 ein wirtschaftlich<br />
gutes Jahr. „Die <strong>Handwerk</strong>skonjunktur ist<br />
weiter stabil, und das auf einem erfreulich hohen<br />
Niveau“, stellte Günther Stapelfeldt, der<br />
Vizepräsident der <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck,<br />
auf der Vollversammlung der Kammer<br />
Ende letzten Jahres fest. Drängende Aufgabe<br />
bleibe weiterhin die Fachkräftesicherung.<br />
Zu diesem Thema sprach Friederike<br />
Kampschulte vom schleswig-holsteinischen<br />
Wirtschaftsministerium als Gastrednerin. Sie<br />
stellte die Strategie zur Fachkräftesicherung<br />
in Schleswig-Holstein vor, die so genannte<br />
Fachkräfteinitiative „Zukunft im <strong>Nord</strong>en“.<br />
Ziel dieser Initiative, an der sich auch die<br />
<strong>Handwerk</strong>skammern beteiligen, ist es, Maßnahmen,<br />
Projekte und Strategien zur Behebung<br />
des Fachkräftemangels zu entwickeln.<br />
Kampschulte bezeichnete die Fachkräfteinitiative<br />
als „ein lebendes und lernendes Projekt“.<br />
Man werde die Maßnahmen immer<br />
wieder auf ihre Wirksamkeit überprüfen.<br />
Lobend äußerte sie sich über das Projekt<br />
„Moin Espana“ der <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck,<br />
in dem in diesem Jahr erstmals junge<br />
Spanier für eine Ausbildung in Schleswig-<br />
Holstein gewonnen werden konnten.<br />
Unverständnis herrscht im <strong>Handwerk</strong><br />
hinsichtlich der aktuellen Bestrebungen<br />
der Europäischen Kommission, bestehende<br />
Berufsreglementierungen auf den Prüfstand<br />
zu stellen. Potenziell betroffen von<br />
dieser Entwicklung sind unter anderem<br />
alle zulassungspflichtigen <strong>Handwerk</strong>sberufe<br />
in Deutschland. „Wer die Qualifikationsanforderungen<br />
für die Selbstständigkeit<br />
und damit den Meisterbrief in Frage stellt,<br />
gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit und<br />
unterhöhlt die Attraktivität der dualen<br />
Berufsausbildung“, sagte Stapelfeldt. Die<br />
Europäische Kommission wolle offenbar<br />
nicht wahrnehmen, dass zwischen<br />
der Qualifikation von Betriebsinhabern<br />
und der enormen Ausbildungsleistung des<br />
<strong>Handwerk</strong>s ein direkter Zusammenhang<br />
bestehe.<br />
Positionspapier verabschiedet<br />
Zu den Plänen der Europäischen Kommission<br />
verabschiedete die Vollversammlung<br />
ein Positionspapier. Darin warnt sie<br />
ausdrücklich davor, das bewährte Qualifizierungssystem<br />
zu schwächen. „Für das<br />
<strong>Handwerk</strong> besteht in keiner Weise ein Bedarf<br />
für die Überprüfung der 41 zulassungspflichtigen<br />
Berufe. Die noch bestehenden<br />
Reglementierungen dienen vor allem der<br />
Absicherung und dem Erhalt eines hohen<br />
Verbraucherschutzniveaus und der Erbringung<br />
hochwertiger Leistungen. Zudem ist<br />
die Meisterqualifikation als Zugangsvoraussetzung<br />
zu den nach der <strong>Handwerk</strong>sordnung<br />
reglementierten Berufen das entscheidende<br />
Bindeglied für die Erbringung einer qualitativ<br />
hochwertigen betrieblichen dualen<br />
Ausbildung“, heißt es in dem Papier.<br />
Die Vollversammlung verabschiedete<br />
daneben eine weitere Resolution, in der<br />
sie die Bedeutung von Tarifverträgen im<br />
<strong>Handwerk</strong> unterstreicht.<br />
Dank an die Landesregierung<br />
Lobende Worte fand der Vizepräsident<br />
für die schleswig-holsteinische Landesregierung.<br />
„Die Belange des <strong>Handwerk</strong>s<br />
werden von der Landesregierung ernst genommen“,<br />
sagte Stapelfeldt. Er bedankte<br />
sich dafür, dass das Wirtschaftsministerium<br />
des Landes die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung<br />
im Jahr 2014 in unveränderter<br />
Höhe mit rund drei Millionen Euro<br />
bezuschusst und in der darauffolgenden<br />
Förderperiode pro Jahr 2,7 Millionen Euro<br />
in Aussicht gestellt hat. Diese Förderung<br />
komme jedem Ausbildungsbetrieb zugute,<br />
weil sich dadurch die Kosten für die Betriebe<br />
deutlich reduzierten.<br />
Ehrung der Bundessieger<br />
Höhepunkt der Vollversammlung war<br />
die Ehrung der Siegerinnen und Sieger<br />
im Leistungswettbewerb des Deutschen<br />
<strong>Handwerk</strong>s. Die Nachwuchshandwerker<br />
aus dem Bezirk der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Lübeck sicherten sich fünf erste, fünf<br />
zweite und zwei dritte Plätze. Auch der<br />
erste Preis im Wettbewerb „Die gute<br />
Form im <strong>Handwerk</strong> – <strong>Handwerk</strong>er gestalten“<br />
ging an einen jungen Gesellen<br />
aus dem Kammerbezirk Lübeck. Stapelfeldt<br />
gratulierte den Siegern zu ihrem<br />
Erfolg: „Mit diesem Hintergrund stehen<br />
Ihnen in Ihrem Berufsleben alle Möglichkeiten<br />
offen.“
HANDWERKSKAMMER :: LÜBECK<br />
Berufsbildungsstätte Kiel<br />
Land unterstützt Ausund<br />
Weiterbildung<br />
Wirtschaftsminister Reinhard Meyer bei seinem Rundgang durch die Kfz-Werkstätten und mit Kammervorstand Ralf Stamer (re.) bei den Bootsbauern ...<br />
den Bäckern und in der Schweißwerkstatt (Foto Mitte). Ausbildungsmeister Christian Schramm überreichte dem Minister ein Geschenk der Glaserlehrlinge: einen Briefständer.<br />
Wirtschaftsminister besichtigt Berufsbildungsstätte Travemünde<br />
Mit dem <strong>Handwerk</strong> auf Tuchfühlung<br />
Einen Nachmittag lang schaute Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer<br />
Ausbildungsmeistern und Lehrlingen in der Berufsbildungsstätte Travemünde über die Schulter.<br />
Von der Qualität und Breite der Ausbildung zeigte sich Meyer sehr beeindruckt.<br />
Fünf Werkstätten standen auf dem<br />
Besichtigungsprogramm des schleswig-holsteinischen<br />
Wirtschaftsministers<br />
Reinhard Meyer, der sich Ende November<br />
einen ganzen Nachmittag für seinen Besuch<br />
in der Berufsbildungsstätte Travemünde Zeit<br />
genommen hatte. Angesichts der breiten<br />
Angebotspalette der Einrichtung war dies<br />
jedoch nur ein kleiner Einblick.<br />
Thomas Baehr, Leiter der Berufsbildungsstätte<br />
Travemünde, gab dem Minister<br />
daher zunächst einen umfassenden<br />
Überblick über Struktur und Aufgaben<br />
der Einrichtung. 36 Werkstätten umfasst<br />
sie, 80 Lehrgänge der überbetrieblichen<br />
Lehrlingsunterweisung werden hier durchgeführt.<br />
Zudem gibt es zwei Kompetenzzentren<br />
mit überregionaler Bedeutung.<br />
Von der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung<br />
über die berufliche Aus- und<br />
Fortbildung bis hin zur Aufstiegsfortbildung<br />
reicht das Aufgabenspektrum dieser<br />
in Schleswig-Holstein einzigartigen<br />
Bildungseinrichtung des <strong>Handwerk</strong>s.<br />
Von der Theorie ging es dann zur Praxis.<br />
Der Rundgang, der von Ralf Stamer,<br />
Vorstandsmitglied der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Lübeck, Hauptgeschäftsführer Andreas<br />
Katschke und Thomas Baehr begleitet<br />
wurde, führte von der Schweißwerkstatt,<br />
über die Kfz- und Bootsbauerwerkstätten<br />
zur Werkstatt der Bäcker und abschließend<br />
in die Glaserwerkstatt. Überall ließen<br />
sich die Auszubildenden und ihre Ausbildungsmeister<br />
bereitwillig vom Minister<br />
über die Schulter schauen.<br />
Viel Anerkennung gab es von ihm für die<br />
Motivation der Ausbilder und die Leistungsfähigkeit<br />
der Einrichtung. „Der heutige<br />
Rundgang bestätigt meine Überzeugung<br />
noch einmal kräftig, was für einen hohen<br />
Stellenwert die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung<br />
in der handwerklichen Ausbildung<br />
hat“, sagte Reinhard Meyer. Und<br />
weiter: „Sie überzeugen durch handwerkliche<br />
Ausbildung auf höchstem Niveau.“<br />
Zum Abschied übergab Ausbildungsmeister<br />
Christian Schramm Reinhard Meyer<br />
noch ein ganz besonderes handwerkliches<br />
Andenken: einen gläsernen Briefständer, den<br />
die Glaser-Auszubildenden extra für den<br />
Minister angefertigt hatten. „Das kommt<br />
auf jeden Fall als Erinnerung auf meinen<br />
Schreibtisch“, versprach Meyer.
HANDWERKSKAMMER :: LÜBECK<br />
HANDWERKSKAMMER :: LÜBECK<br />
Amtsköste in Neumünster<br />
<strong>Handwerk</strong> beklagt Bürokratie<br />
Betriebswirte des <strong>Handwerk</strong>s<br />
Vom Meister zum Manager<br />
Zeugnisausgabe für 35 neue Betriebswirte des <strong>Handwerk</strong>s. Die erfolgreichen<br />
Absolventen trafen sich dazu in der <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck.<br />
Es ist ein beschwerlicher Weg: das Fortbildungsstudium<br />
zum Betriebswirt des<br />
<strong>Handwerk</strong>s für <strong>Handwerk</strong>smeister und<br />
Unternehmerfrauen. Dementsprechend<br />
stolz waren die 35 Absolventen, die in den<br />
vergangenen Wochen diese umfangreiche<br />
betriebswirtschaftliche Qualifikation erfolgreich<br />
abschließen konnten.<br />
Ihre Prüfungsurkunden erhielten die<br />
Teilnehmer im Rahmen einer Feierstunde<br />
aus den Händen von Bauingenieur<br />
Ralf Stamer, einem Vorstandsmitglied der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck. „Sie haben<br />
das, was eine Unternehmerpersönlichkeit<br />
ausmacht: Ausdauer, Ehrgeiz, Fachwissen<br />
und Flexibilität. Und genau hier liegt<br />
Ihre Chance, auch in der jetzigen Zeit<br />
einen <strong>Handwerk</strong>sbetrieb gegenüber den<br />
Mitbewerbern auf dem Markt zu positionieren“,<br />
würdigte Stamer die Leistung<br />
der Absolventen.<br />
Der Lehrgang „Betriebswirt des<br />
<strong>Handwerk</strong>s“ ist speziell auf das <strong>Handwerk</strong><br />
ausgerichtet und soll <strong>Handwerk</strong>smeisterinnen<br />
und <strong>Handwerk</strong>smeistern,<br />
Unternehmerinnen und Unternehmern<br />
sowie Führungskräften in <strong>Handwerk</strong>sbetrieben<br />
in die Lage versetzen, den Wandel<br />
in Wirtschaft und Politik erfolgreicher<br />
zu meistern.<br />
Der Betriebswirt des <strong>Handwerk</strong>s umfasst<br />
über 500 Unterrichtsstunden, wobei<br />
sich die Absolventen je zur Hälfte mit den<br />
unterschiedlichen Facetten und Aspekten<br />
der Betriebswirtschaft und des Steuerrechts<br />
auseinandersetzen. Die andere<br />
Hälfte besteht aus Volkswirtschaft, Personalführung,<br />
allgemeinen Rechtsfragen<br />
und dem Arbeitsrecht.
HANDWERKSKAMMER :: LÜBECK<br />
HANDWERKSKAMMER :: LÜBECK<br />
:: FORTBILDUNG<br />
Fortbildungszentrum Lübeck<br />
Betriebswirt/in (HWK)<br />
Vollzeit: ab 13.1.14, Mo–Fr<br />
8.30–14.45 Uhr, 600 U-Std., 4.190 €<br />
Teilzeit in Kiel: ab 7.3.14, Fr 16–20.15<br />
+ Sa 9–15 Uhr, 520 U-Std., 3.390 €<br />
Arbeitstechniken und -methoden<br />
15.1.–5.2.14, Mi 18–21.15 Uhr,<br />
16 U-Std., 140 €<br />
Word Grundlagen<br />
20.–24.1.14, Mo–Fr 8–15 Uhr,<br />
40 U-Std., 310 €<br />
Forderungsmanagement<br />
24./25.1.14, Fr 16–19.15 + Sa 9–16 Uhr,<br />
12 U-Std., 120 €<br />
Meistervorbereitungslehrgänge<br />
Maurer und Betonbauer I + II Vollzeit<br />
ab 18.2.14, Di–Sa 8 U-Std. täglich,<br />
1.000 U-Std., 7.050 €<br />
Zimmerer I + II Vollzeit<br />
ab 18.2.14, Di–Sa 8 U-Std. täglich,<br />
1.000 U-Std., 7.050 €<br />
Tischler I + II<br />
ab 28.2.14, Fr 16–21 + Sa 8–13 Uhr,<br />
800 U-Std., 6.200 €<br />
Elektrotechniker I + II Vollzeit<br />
ab 1.4.14, Di–Sa 8 U-Std. tägl.,<br />
1.100 U-Std., 7.850 €<br />
Maler und Lackierer I + II Vollzeit<br />
ab 11.11.14, Di–Sa 8 U-Std. tägl.,<br />
800 U-Std., 6.600 €<br />
Metallbauer und Feinwerkmechaniker<br />
I + II Vollzeit<br />
ab 4.11.14, Di–Sa 8 U-Std. tägl.,<br />
900 U-Std., 6.600 €<br />
Information und Anmeldung:<br />
Fortbildungszentrum der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Lübeck,<br />
Juliane Wiesenhütter, Tel.: 0451 38887-710,<br />
Nadire Aslan-Tut, Tel.: 0451 38887-711,<br />
E-Mail: fbz@hwk-luebeck.de<br />
Berufsbildungsstätte Travemünde<br />
Meistervorbereitungslehrgang<br />
Kfz-Techniker I<br />
7.4.– 2.5.2014, Mo–Fr 8–16 Uhr + evtl.<br />
Sa, 180 U-Std., nur für FR Karosserietechnik<br />
2.000 €, zzgl. Prüfungsgeb.<br />
340 € und Klausurkosten 130 €<br />
Information und Anmeldung:<br />
Berufsbildungsstätte Travemünde,<br />
Manuela Melz, Tel.: 04502 887-360,<br />
E-Mail: mmelz@hwk-luebeck.de<br />
Berufsbildungsstätte Elmshorn<br />
AU-Prüflehrgang Pkw<br />
lfd. auf Anfrage, ab 8 Uhr, 1–2 Tage, 169/338 €<br />
Nicole Klopp, Tel.: 04121 4739-611<br />
Vorbereitung auf die Schweißerprüfung<br />
lfd. auf Anfrage<br />
Meistervorbereitungslehrgänge<br />
Friseur I + II Teilzeit<br />
ab Mai 14, Mo 13–21.30 Uhr,<br />
400 U-Std., 2.800 €<br />
Friseur III + IV Teilzeit<br />
ab Mai 14, Mo 13–21.30 Uhr,<br />
350 U-Std., 1.600 €<br />
Information und Anmeldung:<br />
Berufsbildungsstätte Elmshorn,<br />
Holger Hester, Tel.: 04121 4739-612,<br />
E-Mail: bbe@hwk-luebeck.de<br />
Tipp des Monats<br />
Internationaler<br />
Schweißfachmann<br />
Ab März 2014 beginnt in Elmshorn<br />
und/oder Bad Segeberg eine Weiterbildung<br />
zum „Internationalen Schweißfachmann“.<br />
Der Schweißfachmann wird als<br />
verantwortliche Schweißaufsicht nicht<br />
nur durch nationale und internationale<br />
Normen für alle Bereiche der Herstellung<br />
von Bauteilen durch Schweißen<br />
gefordert, sondern ist auch zum Erwerb<br />
und Erhalt der Herstellerqualifikation<br />
notwendig.<br />
In den bis zu 280 Unterrichtsstunden<br />
wird die Anwendung aller wichtigen<br />
Regelwerke und die Optimierung der<br />
Fertigung unter Kosten-, Sicherheits- und<br />
Qualitätsgesichtspunkten erlernt. Der Lehr-<br />
Berufsbildungsstätte Kiel<br />
Meistervorbereitungslehrgang<br />
Friseur I + II in Teilzeit<br />
Termin auf Anfrage, Mo 9–17 + Mi<br />
17–21.15 Uhr, 400 U-Std., ca. 2.800 €<br />
Ölfeuerungstechnik Grund- und<br />
Aufbaukurs<br />
Termin auf Anfrage, jew. 14 Std.,<br />
Fr + Sa, 210 €<br />
Information und Anmeldung:<br />
Berufsbildungsstätte Kiel,<br />
Anett Eckholz, Tel.: 0431 533332-511,<br />
E-Mail: aeckholz@hwk-luebeck.de<br />
Kreishandwerkerschaft Lübeck<br />
Meistervorbereitungslehrgang III + IV<br />
13.1.–14.3.14, Mo–Fr 8–15 Uhr,<br />
330 U-Std., 1.470 € inkl. Lehrmittel<br />
Information und Anmeldung:<br />
Kreishandwerkerschaft Lübeck,<br />
Herr Starbusch,<br />
Tel.: 0451 38959-15,<br />
E-Mail: info@khs-luebeck.de.
HANDWERKSKAMMER :: SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
HANDWERKSKAMMER :: SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
VR-Förderpreis 2013<br />
Schwerstarbeit für die Jury<br />
Goldschmiedin Silke Lazarevic<br />
Die Preisträger des Jahres 2013<br />
Was macht <strong>Handwerk</strong> so einzigartig? Was zeichnet seine<br />
Betriebe aus? Antworten auf diese Fragen liefert jedes Jahr<br />
der VR-Förderpreis <strong>Handwerk</strong>. In diesem Jahr setzten sich drei<br />
Betriebe als Preisträger durch, die für Innovation,<br />
Kreativität, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung stehen.<br />
Seit 2002 gibt es den VR-Förderpreis<br />
<strong>Handwerk</strong> der Volks- und<br />
Raiffeisenbanken in Schleswig-Holstein.<br />
Der damit einhergehende Wettbewerb ist<br />
der erste im nördlichsten Bundesland, der<br />
das <strong>Handwerk</strong> mit seinen Betrieben aus<br />
der Anonymität herausführt und beispielhaft<br />
die Leistungsfähigkeit, Vielfalt sowie<br />
die soziale und gesellschaftliche Verantwortung<br />
dieses Wirtschaftsbereichs einem<br />
breiten Publikum bekannt macht. Auch<br />
die drei sehr unterschiedlichen Preisträger<br />
des Wettbewerbs 2013 machten die<br />
Einzigartigkeit dieses Wirtschaftsbereiches<br />
deutlich.<br />
Die 12. Auflage des VR-Förderpreises<br />
<strong>Handwerk</strong> in Schleswig-Holstein, zu deren<br />
Siegerehrung im Gästehaus der Landesregierung<br />
in Kiel auch der schleswigholsteinische<br />
Wirtschaftsminister Reinhard<br />
Meyer anwesend war, verbuchte zwei Rekordzahlen.<br />
Zum einen das im Jahr 2013<br />
erstmalig von 10.000 auf 15.000 Euro<br />
angehobene Preisgeld, zum anderen eine<br />
Rekordbeteiligung von Seiten der <strong>Handwerk</strong>sbetriebe.<br />
Der Vorsitzende des Presse- und Informationsdienstes<br />
der Volks- und Raiffeisenbanken<br />
(PVR), Dr. Michael Brandt, sagte<br />
bei der Siegerehrung im Gästehaus der<br />
Schirmherr Reinhard Meyer,<br />
schleswig-holsteinischer<br />
Wirtschaftsminister, war ein<br />
gefragter Interviewpartner.<br />
Foto: Haumann<br />
Landesregierung in Kiel: „In den vergangenen<br />
Jahren hatten wir stets leicht wachsende<br />
Zahlen an Bewerbungen. In diesem<br />
Jahr haben sich 55 Betriebe beworben. Das<br />
ist eine absolute Rekordmarke.“ Eine Zahl,<br />
die vor allen Dingen für die Popularität des<br />
Preises spreche, aber auch für die Qualität<br />
der diesjährigen Preisträger. Denn es sei<br />
eine Vielzahl wirklich guter Bewerbungen<br />
zu verzeichnen gewesen, die es der Jury<br />
bei der Auswahl nicht leicht gemacht habe.<br />
Auch Andreas Katschke, Hauptgeschäftsführer<br />
der <strong>Handwerk</strong>skammer Schleswig-<br />
Holstein, lobte die Qualität der diesjährigen<br />
Bewerbungen und die Bedeutung des<br />
Preises für die Wahrnehmung des <strong>Handwerk</strong>s<br />
in der Öffentlichkeit. „Die Vielfalt<br />
unseres Wirtschaftsbereiches, die Art und<br />
Weise, wie das <strong>Handwerk</strong> gesellschaftliche<br />
Verantwortung übernimmt, sind Eigenschaften,<br />
die nach außen kommuniziert werden<br />
müssen“, betonte Katschke. Und hierfür<br />
eigne sich der VR-Förderpreis aufgrund<br />
seiner hohen Präsenz in den Medien bestens.<br />
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister<br />
Reinhard Meyer ließ es sich nicht nehmen,<br />
als Schirmherr des Wettbewerbs persönlich<br />
an der Ehrung der drei <strong>Handwerk</strong>sbetriebe<br />
teilzunehmen. „Der Wettbewerb gibt den<br />
Betrieben Jahr für Jahr die Gelegenheit,<br />
das <strong>Handwerk</strong> in all seinen Facetten darzustellen.“<br />
<strong>Handwerk</strong> sei ein aktiver und<br />
dynamischer Bestandteil der Wirtschaft<br />
und zeichne sich durch Verlässlichkeit, Stabilität,<br />
Flexibilität und Kontinuität aus,<br />
sagte der Minister. Ausdruck hierfür seien<br />
auch die Preisträger des Jahres 2013.
HANDWERKSKAMMER :: SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
HANDWERKSKAMMER :: SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
EU-Abgeordnete in der Berufsbildungsstätte Kiel<br />
„Geht selbst nach Brüssel“<br />
Das <strong>Handwerk</strong> ist in vielen Fällen von EU-Gesetzen und Vorhaben<br />
direkt betroffen. Um auf die daraus resultierenden Schwierigkeiten<br />
aufmerksam zu machen, hat der Landeshandwerksrat schleswigholsteinische<br />
EU-Abgeordnete eingeladen.<br />
Die Abgeordnete<br />
Ulrike Rodust<br />
im Gespräch<br />
mit Tischlerlehrling<br />
Lynn Zschiegner.<br />
Immer mehr Regelungen des<br />
Bundes, aber auch des Landes<br />
Schleswig-Holstein haben ihren Ursprung<br />
in Entscheidungen des Europäischen Parlaments<br />
oder der Europäischen Kommission.<br />
Für das <strong>Handwerk</strong> sind diese Gesetze<br />
und Verordnungen nicht immer sinnvoll<br />
und positiv. Der Landeshandwerksrat<br />
hatte deshalb Ende November die<br />
schleswig-holsteinischen Abgeordneten<br />
des Europäischen Parlaments, Ulrike Rodust<br />
von der SPD und Reimer Böge von<br />
der CDU, in die Berufsbildungsstätte Kiel<br />
eingeladen, um auf die Gefahren und<br />
Nachteile hinzuweisen, die daraus für<br />
das <strong>Handwerk</strong> entstehen können. Von<br />
Seiten des Landeshandwerksrats nahmen<br />
für die <strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg<br />
Anna Griet Hansen, für das <strong>Handwerk</strong><br />
Schleswig-Holstein e. V. Tim Brockmann<br />
und für die <strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />
Andreas Katschke an dem Gespräch teil.<br />
Tischlermeister Stefan Fluche (links) stellte EU-<br />
Parlamentarier Reimer Böge die Werkstätten vor.<br />
Andreas Katschke warnte vor den Gefahren<br />
für die Qualifikation und damit für<br />
die Ausbildungsleistung im <strong>Handwerk</strong>, die<br />
von einer Mitteilung der Europäischen<br />
Kommission zu reglementierten Berufen<br />
ausgehen. Die 41 <strong>Handwerk</strong>e der Anlage<br />
A sind „reglementierte Berufe“, weil<br />
sie im Regelfall die Meisterprüfung als<br />
Zugang zur Selbstständigkeit erfordern.<br />
Die Europäische Kommission lobt zwar<br />
einerseits das duale Ausbildungssystem als<br />
Vorbild für Europa, andererseits greift sie<br />
immer wieder das Erfordernis an, dass die<br />
Anlage-A-<strong>Handwerk</strong>e in Deutschland nur<br />
mit einer Qualifikation ausübbar sind.<br />
Die Abgeordneten bestätigten, dass die<br />
einzelnen Generaldirektionen der Europäischen<br />
Kommission sehr selbstständig<br />
arbeiten und „jede Generaldirektion ihr<br />
Fotos: Katschke<br />
Ding macht“. Dadurch sei die Politik<br />
der Europäischen Union oft sehr unabgestimmt.<br />
Ulrike Rodust empfahl den<br />
handwerklichen Organisationen deshalb,<br />
in Brüssel stärker aktiv zu werden.<br />
Probleme auch in Dänemark<br />
Wie schwer der Marktzugang für unsere<br />
Betriebe in anderen Mitgliedsstaaten ist,<br />
schilderte Anna Griet Hansen am Beispiel<br />
von Dänemark: Von Doppelbesteuerung<br />
über RUT-Meldepflichten bis zu Zertifizierungsanforderungen<br />
reichen die<br />
„heimlichen Marktbeschränkungen“,<br />
bei denen Dänemark auch Anfragen<br />
und Kritik der Europäischen Kommission<br />
„aussitzt“.<br />
Vor überzogenem Datenschutz warnte<br />
Andreas Katschke bei den Plänen für<br />
eine „Datenschutz-Grundverordnung“.<br />
Es könne nicht sein, dass alle Unternehmen<br />
in Schleswig-Holstein – von<br />
groß bis klein – die gleichen Pflichten<br />
erfüllen müssen: „Unsere Betriebe sind<br />
keine Datenkraken wie Facebook oder<br />
Google. Man kann sie also auch nicht<br />
den gleichen bürokratischen Regelungen<br />
unterwerfen.“ Besonders abenteuerlich<br />
seien Datenschutzbestimmungen für die<br />
Gesundheitshandwerke, für die zukünftig<br />
die Gefahr bestehe, dass sie ärztliches<br />
Personal beschäftigen müssen, nur um die<br />
Daten ihrer Kunden zu verwalten.<br />
Beide Abgeordneten lobten nach dem<br />
Rundgang die Vielfalt und das Leistungsspektrum<br />
der handwerklichen Bildungsstätten.<br />
„Was Sie hier vor Ort machen,<br />
ist schon beeindruckend“, sagte Ulrike<br />
Rodust ebenso voll des Lobes wie ihr<br />
Kollege Reimer Böge.
HANDWERKSKAMMER :: SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
:: AUWI-TICKER<br />
Deutschland<br />
Volle Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
für Bulgaren und Rumänen<br />
Seit dem 1. Januar 2014 benötigen Staatsangehörige<br />
aus Rumänien und Bulgarien<br />
keine Arbeitsgenehmigung-EU mehr,<br />
wenn sie als Arbeitnehmer eine Beschäftigung<br />
in Deutschland aufnehmen.<br />
Sie besitzen damit das Recht auf freien<br />
und uneingeschränkten Zugang zum<br />
deutschen Arbeitsmarkt.<br />
Für Arbeitnehmer aus Kroatien besteht<br />
dagegen mindestens bis zum 1. Juli<br />
2015 eine grundsätzliche Arbeitsgenehmigungspflicht.<br />
Kroatische Staatsbürger<br />
benötigen eine Arbeitserlaubnis, um in<br />
Deutschland eine Beschäftigung ausüben<br />
zu dürfen.
REGIONALES AUS HAMBURG<br />
HANDWERKSKAMMER :: HAMBURG<br />
Unsere Themen<br />
23 Tausch gegen neueste Räume<br />
Bis 2017: Berufsbildende<br />
Schulen fusionieren<br />
30 Probefahrt stärkstes Argument<br />
Auftakt für Info-Reihe zu<br />
<strong>Handwerk</strong> und E-Mobilität<br />
Weitere Themen<br />
24 Wie wird der Kunde König?<br />
Auszubildende im Knigge-Kurs<br />
25 Die Nächsten sollen profitieren<br />
Spende an Paul-Wilken-Stiftung<br />
26 Schutz finden per Brötchentüte<br />
Bäcker gegen Gewalt an Frauen<br />
28 Auf einmal im Wunschberuf<br />
Projekt zeigt Wege ins <strong>Handwerk</strong><br />
31 Generationswechsel in Harburg<br />
Neuer Bezirkshandwerksmeister<br />
34 Hamburg-Wappen, kreativ<br />
Maler ermittelten Bundessieger<br />
am Elbcampus<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg unter neuer Leitung<br />
„Unsere Pflicht ist<br />
vorauszudenken“<br />
Das <strong>Handwerk</strong> wird wieder wahrgenommen in der Stadt. Ob<br />
Imagekampagne oder Masterplan – die <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
hat dafür Impulse gesetzt. Was Frank Glücklich in zehn Jahren<br />
als Hauptgeschäftsführer bewegt hat und wie sein Nachfolger,<br />
Henning Albers, den Ball aufnehmen will – ein Interview.<br />
<strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong>: Ihr Einstieg in der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer im Jahr 2004, Herr<br />
Glücklich, fiel zusammen mit dem Ende der<br />
Meisterpflicht in 53 Gewerken. Hätten Sie<br />
erwartet, dass das <strong>Handwerk</strong> in Hamburg zehn<br />
Jahr später so gut dasteht, wie es dasteht?<br />
Frank Glücklich Ich hatte die Sorge, dass<br />
die Änderung der <strong>Handwerk</strong>sordnung zu<br />
einem Einbruch bei Ausbildung und Qualität<br />
in den betroffenen Gewerken führen<br />
könnte. Das hat sich leider bestätigt. Dass<br />
das <strong>Handwerk</strong> heute gut dasteht, hat neben<br />
konjunkturellen Gründen mit einem<br />
gewandelten Bewusstsein der Kunden zu<br />
tun. Die „Geiz ist geil“-Mentalität hat<br />
dem <strong>Handwerk</strong> zugesetzt. Das war nicht<br />
qualitätsfördernd. Gott sei Dank gibt es<br />
eine Trendwende. Kunden haben heute<br />
das Gefühl: Es ist zu teuer, billig zu kaufen.<br />
Sie setzen wieder auf<br />
Qualität und sind auch<br />
bereit, für Qualität zu<br />
bezahlen.<br />
Ist die Strategie der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer aufgegangen,<br />
der Qualifizierung<br />
gerade unter den<br />
neuen Vorzeichen höchste<br />
Priorität einzuräumen, Stichwort Elbcampus?<br />
Glücklich Die Kammer hat von vornherein<br />
auf einen Qualitätswettbewerb<br />
gesetzt. Das ist die Bedingung, dass das<br />
„Das ist das Gute am<br />
Masterplan <strong>Handwerk</strong> 2020:<br />
Wir wissen, wo wir<br />
hinwollen.“<br />
Frank Glücklich<br />
<strong>Handwerk</strong> eine gute und starke Zukunft<br />
hat, und nicht ein Preiswettbewerb mit<br />
Dumpingangeboten. Dazu gehört, dass<br />
sich die Betriebe zukunftsfähig machen<br />
können, indem sich Mitarbeiter und Betriebsinhaber<br />
immer auf dem neuesten<br />
Stand der Technik und der Kundenbedürfnisse<br />
halten. Aufgrund der Betriebsgröße<br />
können sie das nicht aus sich heraus leisten.<br />
Deshalb brauchen sie ein modernes,<br />
leistungsfähiges, qualitativ ausgerichtetes,<br />
nachfrageorientiertes Bildungszentrum.<br />
Das ist der Elbcampus, der als Kompetenzzentrum<br />
der <strong>Handwerk</strong>skammer bundesweit<br />
einen Spitzenplatz einnimmt.<br />
Einen Sprung nach vorn hat die Kammer<br />
nicht nur in der Weiterbildung gemacht, auch<br />
im Kerngeschäft haben Sie eine Modernisierung<br />
angestoßen. Wo liegt<br />
für die Betriebe, für die<br />
Kunden der hauptsächliche<br />
Gewinn?<br />
Glücklich Viele, die<br />
heute ins Servicecenter<br />
gehen und umfassend<br />
beraten werden,<br />
können sich gar nicht<br />
mehr vorstellen, dass<br />
früher für ihre Fragen ganz unterschiedliche<br />
Abteilungen zuständig gewesen<br />
wären. Wir haben ab 2004 alles, was die<br />
Kammer tut, auf den Prüfstand gestellt.<br />
Daraus sind ganz andere Arbeitsprozesse<br />
entstanden und 2006 eine neue Organisationsstruktur.<br />
Die Kammer hat sich so<br />
aufgestellt, dass es für die Bedürfnisse ihrer<br />
Kunden optimal ist.<br />
Zweitens haben wir versucht – ganz<br />
erfolgreich, wie ich denke –, mehr Service<br />
für unsere Mitglieder zu liefern. Wir<br />
haben nicht die Beiträge erhöht, sondern<br />
Projekte ins Haus geholt. Wir haben geschaut,<br />
was ist gut fürs <strong>Handwerk</strong> und die<br />
Betriebe und welche Drittmittelgeber, ob<br />
EU, Bund oder Land, fördern Themen, die<br />
wir brauchen. Auf diese Weise haben wir<br />
auf Feldern wie der Nachwuchsgewinnung<br />
oder der Beratung der Betriebe vor Ort<br />
sehr viel bewegen können.<br />
Herr Albers, ist intern alles getan oder steckt<br />
die Kammer noch mittendrin im Wandel?<br />
Henning Albers Wandel wird es immer<br />
geben, denn die Anforderungen der Kunden<br />
und die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
ändern sich laufend. Darauf<br />
müssen wir uns immer neu einstellen. Wichtig<br />
ist, dass wir die Impulse der Kunden aufnehmen<br />
und für Verbesserungen nutzen. Beispiel<br />
Betriebsberatung: Vor Jahren war Existenzgründung<br />
das beherrschende Thema, heute geht es<br />
viel stärker um Erweiterungen, wie Betriebe<br />
Nischen besetzen können sowie um Standortberatung,<br />
weil Gewerbeflächen endlich sind.<br />
Das Angebot nachfrageorientiert auf die Betriebe<br />
auszurichten, dies war einer der Gründe,<br />
warum ich 2006 zur Kammer gekommen bin.<br />
Die Vollversammlung hat mich nicht gewählt,<br />
damit ich das Ruder um 180 Grad herumreiße,<br />
sondern sie setzt auf Kontinuität und eine<br />
zukunftsorientierte Weiterentwicklung.<br />
In vielen Handlungsfeldern wurden in den<br />
letzten Jahren die Weichen gestellt. Hier gilt es,<br />
den eingeschlagenen Weg fortzusetzen, wie bei<br />
den Finanzen, der Modernisierung des Gewerbehauses<br />
und des Seniorenwohnparks, dem stets<br />
marktorientierten und auskömmlichen Betrieb<br />
des Elbcampus und der Qualitätspolitik. Am<br />
Herzen liegen mir auch die für das <strong>Handwerk</strong><br />
existenziell wichtigen Themen, wie die Versorgung<br />
des <strong>Handwerk</strong>s mit geeigneten Flächen<br />
sowie die Fachkräftesicherung und -gewinnung.<br />
So viel zur Kontinuität. Wo wollen Sie Akzente<br />
setzen?<br />
Albers Neue Schwerpunkte nenne<br />
ich zum einen die in den nächsten Jahren<br />
anstehenden Betriebsübergaben. Zum<br />
Keine Zäsur, sondern ein fließender Übergang: Henning Albers (links), neuer Hauptgeschäftsführer der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg, und Vorgänger Frank Glücklich haben über Jahre als Tandem gewirkt.<br />
anderen ist es die Förderung qualifizierter<br />
Neugründungen. Es wird auch darum<br />
gehen, Potenziale der Energiewende für<br />
das <strong>Handwerk</strong> zu erschließen. Neue Akzente<br />
möchte ich bei der Bezirksarbeit<br />
setzen, zum Beispiel durch die Weiterentwicklung<br />
der Imagekampagne, und bei<br />
der Kundenorientierung, zum Beispiel<br />
durch das interne Projekt „Kunden im<br />
Mittelpunkt“.<br />
Die Imagekampagne inklusive Regionalaktivitäten<br />
ist gerade bis 2019 verlängert worden.<br />
Unbestritten ist das <strong>Handwerk</strong> in Hamburg<br />
damit aus dem Schatten getreten und hat Sympathien<br />
gewonnen. Aber macht sich das wirklich<br />
für den einzelnen Betrieb bezahlt?<br />
Glücklich Die Imagekampagne ist ein<br />
gutes Beispiel, dass die Kammer die Pflicht<br />
hat, vorauszudenken und dabei zu helfen,<br />
das <strong>Handwerk</strong> zukunftsfähig zu machen.<br />
Warum? In Hamburg hat die Vollversammlung<br />
auf Werben von Präsident Katzer entschieden,<br />
erheblich mehr zu tun als auf<br />
Bundesebene. Es gab viele Skeptiker, die<br />
sagten: So viel Geld, das wir zum Fenster<br />
rausschmeißen.<br />
Heute redet keiner mehr so. Die<br />
Imagekampagne wird bundesweit jährlich<br />
auf ihre Wirkung hin überprüft und<br />
das Resultat ist überzeugend. Und wird<br />
von dem gestützt, was wir als Reaktion<br />
von Kunden, Politik und den <strong>Handwerk</strong>ern<br />
selbst erleben. In Hamburg haben<br />
wir zusätzlich ausgewertet, wie die<br />
Imagekampagne auf Jugendliche >><br />
Foto: Rosenau<br />
20 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Januar 2014<br />
Januar 2014 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 21
HANDWERKSKAMMER :: HAMBURG<br />
HANDWERKSKAMMER :: HAMBURG<br />
Foto: Gehle/HwK Hamburg<br />
Vorzeigeobjekt: Frank Glücklich (links) und Präsident Josef Katzer führen im Sommer 2012 Holger Schwannecke<br />
(Mitte), Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen <strong>Handwerk</strong>s, durch den Elbcampus.<br />
>> wirkt, also die, die wir dringend als<br />
Nachwuchskräfte brauchen. Das Ergebnis<br />
hat uns selbst überrascht: Die positive Resonanz<br />
liegt noch deutlich über den Werten<br />
auf Bundesebene. Der Unternehmer Katzer,<br />
der als neuer Präsident gesagt hat, um<br />
uns in Zukunft am Markt zu behaupten,<br />
müssen wir heute investieren, hat Recht<br />
behalten.<br />
Es geht dem <strong>Handwerk</strong> gut, aber … Das<br />
Problem, dass Fachkräfte fehlen, ist eklatant.<br />
Die <strong>Handwerk</strong>skammer verfolgt viele Ansätze,<br />
um Nachwuchs und neue Zielgruppen für die<br />
Betriebe zu erschließen – von der Qualifizierung<br />
von Migranten bis zur Personalberatung<br />
„Lüüd“. Ist der Königsweg schon dabei?<br />
Glücklich Was wir machen, ist viel und<br />
es zeigt Wirkung. Wir haben in den vergangenen<br />
Jahren bei neuen Lehrlingsverträgen<br />
gegen den Bundestrend hinzugewonnen<br />
und standen teilweise<br />
besser da als die Handelskammer.<br />
Was ich<br />
sagen will, ist: Es gibt<br />
keinen Königsweg. Wir<br />
müssen uns in allen Bereichen<br />
als Kammer in<br />
enger Zusammenarbeit<br />
mit den Innungen, mit<br />
unseren Betrieben engagieren.<br />
Wer einmal Erfahrungen mit<br />
dem <strong>Handwerk</strong> gemacht hat, bleibt auch<br />
im <strong>Handwerk</strong>, denn es hat viel zu bieten,<br />
über den Verdienst hinaus.<br />
„Die Vollversammlung hat<br />
mich nicht gewählt, damit<br />
ich das Ruder um<br />
180 Grad herumreiße.“<br />
Henning Albers<br />
Einen Coup kann man den Masterplan<br />
<strong>Handwerk</strong> 2020 nennen. Ist durch diese Vereinbarung<br />
mit dem Senat aber nicht die Agenda<br />
der Kammer auf Jahre vorherbestimmt?<br />
Glücklich Welche Ziele konkret angegangen<br />
werden, erarbeiten wir jährlich gemeinsam<br />
mit dem Senat. 2014 sind darunter der<br />
<strong>Handwerk</strong>erhof, der in Eimsbüttel entstehen<br />
soll, um Betriebe in der Stadt zu halten,<br />
und die Initiative für 1.000 Elektromobile<br />
im <strong>Handwerk</strong>, um nur zwei spektakuläre<br />
Maßnahmen zu nennen. Das ist das Gute am<br />
Masterplan: Wir wissen, wo wir hinwollen,<br />
aber die Rahmenbedingungen verändern<br />
sich permanent. Deshalb bleibt genügend<br />
zu tun für die Zukunft.<br />
Albers Wir werden im Frühjahr eine<br />
neue Vollversammlung haben, und ich sehe<br />
es als meine Aufgabe an, die Vollversammlung<br />
dabei zu unterstützen, eine Vorstellung<br />
zu entwickeln, was die Handlungsfelder<br />
der kommenden Jahre sein sollen, und abzustimmen,<br />
was kammerpolitisch gewollt<br />
wird.<br />
Zunächst muss die neue Vollversammlung<br />
gebildet werden. Am Wahlverfahren gemäß<br />
<strong>Handwerk</strong>sordnung üben<br />
auf Bundesebene alle Parteien<br />
Kritik – zu Recht?<br />
Glücklich Die Kritik<br />
ist aus meiner Sicht berechtigt.<br />
Sie betrifft zwei<br />
Punkte: Dass wir in unseren<br />
Gremien kaum<br />
Frauen haben, obwohl<br />
in Hamburg 25 Prozent<br />
aller Betriebe von Unternehmerinnen geführt<br />
werden. Und dass der überwiegende<br />
Teil unserer Mitglieder weder passiv noch<br />
aktiv an der Wahl beteiligt ist. Dies ist nicht<br />
einfach zu ändern. Wir kennen die Adressen<br />
von 130.000 Arbeitnehmern, die ja<br />
auch in der <strong>Handwerk</strong>skammer organisiert<br />
sind, gar nicht. Man darf die Kritik aber<br />
nicht aussitzen, sondern muss das Thema<br />
aktiv angehen. Dass eine solche Modernisierungsdebatte<br />
Widerstände hervorruft,<br />
ist normal, macht sie aber nicht weniger<br />
notwendig.<br />
Herr Albers, bitte fassen Sie in einem Satz<br />
zusammen, was Ihre Ziele für die Arbeit als<br />
neuer Hauptgeschäftsführer sind.<br />
Albers Meine Ziele sind: zufriedene Kunden,<br />
ein engagiertes Ehrenamt, motivierte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, solide Finanzen,<br />
eine gute Zusammenarbeit mit den<br />
Innungen, ein funktionierendes Netzwerk<br />
zu allen relevanten Institutionen der Stadt<br />
sowie ein modernes Image des <strong>Handwerk</strong>s.<br />
Herr Glücklich, Sie haben in Ihrer Amtszeit<br />
sicher fast alle <strong>Handwerk</strong>sberufe kennengelernt,<br />
die in Hamburg ausgeübt werden. Jetzt hätten<br />
Sie die Zeit: Welches <strong>Handwerk</strong> würden Sie<br />
selbst gern erlernen?<br />
Glücklich Ich habe meine Fähigkeiten<br />
mit Freude und Energie ins <strong>Handwerk</strong><br />
eingebracht, weil das <strong>Handwerk</strong> für mich<br />
ein wichtiger gesellschaftlicher Faktor ist.<br />
Aber ich werde bei meinen Kompetenzen<br />
bleiben. Ab Januar möchte ich sie außerhalb<br />
des <strong>Handwerk</strong>s einsetzen.
HANDWERKSKAMMER :: HAMBURG<br />
HANDWERKSKAMMER :: HAMBURG<br />
Seminar vermittelt Lehrlingen Grundregeln für überzeugendes Auftreten<br />
Azubi-Knigge: Wie wird der Kunde König?<br />
Das Auftreten spielt eine wichtige<br />
Rolle bei der Entscheidung, ob ein<br />
Kunde seinen <strong>Handwerk</strong>er weiterempfiehlt.<br />
Dabei kommt es auf<br />
jeden Mitarbeiter an, Azubis eingeschlossen.<br />
Zehn probten jetzt<br />
den „Ernstfall“ im Knigge-Kurs.<br />
Jung-Geselle Bernhard Meyer 1967 (das n kam später<br />
zum Namen hinzu, um Verwechslungen vorzubeugen)<br />
1. Landessieger – keine schlechte Ausgangs-basis,<br />
um beruflich seinen Weg zu gehen.<br />
Damit andere loslegen können: Bernhard Meyner<br />
hat sein Stipendium zurückgespendet.<br />
Fotos: Privat (2)<br />
Zehn Augenpaare richten sich auf<br />
die junge Frau, die vor die Seminarteilnehmer<br />
tritt und mit monotoner<br />
Stimme und gesenktem Blick verkündet:<br />
„Guten Tag, mein Name ist Kristina<br />
Blume, ich bin Ihre Seminarleiterin. Ich<br />
freue mich sehr, Ihnen heute das Wichtigste<br />
zum kundenorientierten Auftritt vorstellen<br />
zu können.“ Zehn Auszubildende aus<br />
verschiedenen Betrieben, die ihre Lehre<br />
gerade begonnen haben, blicken sich irritiert<br />
an. Kristina Blume tritt einen Schritt<br />
zur Seite und lacht. „Na, jetzt haben Sie<br />
sicherlich gedacht, dass das ein nutzloser<br />
und langweiliger Nachmittag wird. Was<br />
war los?“ – „Das stimmt, ich habe gedacht,<br />
:: STIMMIGE KOMBINATION<br />
Bereits seit 2008 unterstützt das Projekt<br />
„Passgenaue Vermittlung Auszubildender“<br />
Hamburger <strong>Handwerk</strong>sbetriebe bei<br />
der Suche nach geeigneten Auszubildenden.<br />
Die Mitarbeiter des Projekts führen<br />
Gespräche und Einstufungstests mit Jugendlichen<br />
durch und entscheiden dann,<br />
welche Bewerber den Anforderungen des<br />
Betriebes entsprechen. Das Projekt wird<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie sowie aus dem Europäischen<br />
Sozialfonds (ESF) gefördert.<br />
Kontakt: Matthias Hartmann, Tel. 040<br />
35905-786, E-Mail: mhartmann@hwkhamburg.de<br />
Gleich heißt es, eine Situation beim Kunden nachzuspielen: Seminarleiterin Kristina Blume erläutert den<br />
Auszubildenden Lasse Jürgensen, Umut Kocaman und Cyril Tucholski (von links) die Aufgabe.<br />
dass Sie sich nicht freuen, hier mit uns zu<br />
sein, und dass Sie die Dinge, mit denen<br />
wir uns hier beschäftigen wollen, nicht<br />
gut rüberbringen werden“, bestätigt Lasse<br />
Jürgensen, Mechatroniker für Kältetechnik<br />
im ersten Lehrjahr.<br />
Erstkontakt unter Beobachtung<br />
Mit diesem verblüffenden Einstieg lenkt Kristina<br />
Blume die Aufmerksamkeit der jungen<br />
Männer auf den ersten Eindruck, den jeder<br />
Mensch durch seine Haltung, seine Sprache,<br />
den Blick und den Umgang mit Händen und<br />
Füßen beim Gegenüber hervorruft. Die Seminarleiterin<br />
bringt die Teilnehmer dazu, in<br />
kleinen Rollenspielen den Erstkontakt eines<br />
<strong>Handwerk</strong>ers mit seinem Kunden selbst zu<br />
spielen. Die übrigen sind Beobachter und schildern<br />
ihre Eindrücke, was besser gemacht werden<br />
könnte und wie das jeweilige Verhalten gewirkt<br />
hat. So lernen die Auszubildenden durch<br />
das eigene Erleben und die Rückmeldungen<br />
der anderen einige Stolpersteine kennen. Das<br />
bietet Chancen, Hinweise zur Verbesserung des<br />
eigenen Verhaltens aufzunehmen. Die handlungs-<br />
und erlebensorientierte Methodik ist<br />
auch Grundlage für die übrigen Themen, wie<br />
zum Beispiel Wahrnehmen, was die tatsächliche<br />
Aufgabe ist; Erlaubtes und Nichterlaubtes am<br />
Arbeitsplatz beim Kunden; warum es wichtig<br />
ist, dem Kunden genau zuzuhören und<br />
abzusichern, dass man seine Wünsche richtig<br />
wahrgenommen hat.<br />
Fast alle Teilnehmer waren von dem<br />
Seminar, zu dem das Kammer-Projekt<br />
„Passgenaue Vermittlung Auszubildender“<br />
erstmals eingeladen hatte, angetan und bewerteten<br />
den eigenen Lernerfolg mit gut<br />
bis sehr gut. Besonders wichtig fanden sie<br />
die Übungen zum Umgang mit dem Kunden<br />
und zum ersten Eindruck, den man mit<br />
seinem Verhalten und den ersten Worten<br />
vermittelt. Resümee dieses Experiments:<br />
Auch Kundenorientierung sollte frühzeitig<br />
in die Ausbildung integriert werden – die<br />
Azubis erkennen den Nutzen. Das Seminar<br />
wird voraussichtlich im nächsten Herbst<br />
erneut angeboten.
HANDWERKSKAMMER :: HAMBURG<br />
HANDWERKSKAMMER :: HAMBURG<br />
Bäcker-Innung Hamburg beteiligt sich an Kampagne gegen Gewalt an Frauen<br />
Brötchentüte weist den Weg zur Hilfe<br />
Praktikumsbörse offiziell gestartet<br />
Schüler haben online reiche Auswahl<br />
Sie landen auf dem Frühstückstisch<br />
und im Pausenraum:<br />
Brötchentüten haben eine hohe<br />
Reichweite. Die Kampagne<br />
„Gewalt kommt nicht in die Tüte“<br />
gegen Gewalt an Frauen macht<br />
sich das zunutze.<br />
Warum Hamburgs Bäcker sich<br />
daran beteiligen, sagt<br />
Obermeister Jan-Henning Körner.<br />
<strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong>: Herr Körner, bei Brötchen<br />
und Kuchen vom Bäcker denke ich an ein<br />
ausgiebiges Frühstück oder Kaffeetrinken, aber<br />
nicht an Gewalt gegen Mädchen und Frauen.<br />
Wie passt beides zusammen?<br />
Jan-Henning Körner Ich denke ganz<br />
schnell daran. 75 Prozent unserer Mitarbeiter<br />
sind Frauen. Wir sind also ganz vorn<br />
dran. Wir können es nicht gebrauchen, dass<br />
sie angeschlagen zur Arbeit<br />
kommen, weil sie zu Hause<br />
geschlagen werden. Ich habe<br />
selbst schon zwei solcher Fälle<br />
in meinem Betrieb erlebt.<br />
Es ist deshalb ein tolles Ziel,<br />
das Thema in die Öffentlichkeit<br />
zu bringen, wenn<br />
wir unsere Mitarbeiterinnen<br />
damit schützen können.<br />
„Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ Auch die Bäckerei Daube verbreitete den Appell auf der Brötchentüte.<br />
Vor Ihrer Bäckerei in Finkenwerder standen<br />
während der Anti-Gewalt-Kampagne zeitweise<br />
Ansprechpartner der Polizei und der Frauenberatungsstelle<br />
Patchwork. Wie reagieren die Kundinnen<br />
und Kunden auf die Brötchentüten mit<br />
der ernsten Botschaft und das Gesprächsangebot?<br />
Körner Die Resonanz fällt sehr unterschiedlich<br />
aus: Es gibt Kunden, die schauen<br />
weg und gehen vorbei. Andere sagen: Was<br />
soll das? Und wieder andere bitten um die<br />
Karte mit der Nummer des Hilfetelefons.<br />
Aber wir können davon ausgehen: Wenn<br />
wir eine Brötchentüte rausgeben, sehen<br />
den Aufdruck darauf zwei bis drei Leute.<br />
Brötchentüten sind offenbar ein gutes Medium,<br />
um viele Menschen zu erreichen. Stellen Sie<br />
die Werbefläche noch für andere gemeinnützige<br />
Zwecke zur Verfügung?<br />
Körner Es gibt die ein oder andere Anfrage.<br />
Wir wollen unsere Mitglieder aber<br />
nicht überstrapazieren. Es müssen alle einen<br />
Sinn in dem Engagement sehen. Geplant ist<br />
für 2014, gemeinsam Werbung in eigener<br />
Sache zu machen: für Brot aus Hamburg als<br />
regionales Produkt. Im November, rechtzeitig<br />
zum Internationalen Tag gegen Gewalt an<br />
Frauen und Mädchen, heißt es dann wieder:<br />
„Gewalt kommt nicht in die Tüte“.
HANDWERKSKAMMER :: HAMBURG<br />
HANDWERKSKAMMER :: HAMBURG<br />
Berufsorientierung mit „Perspektive <strong>Handwerk</strong>“<br />
Schneller im Wunschberuf als gedacht<br />
Mirco Neuhaus ist 16 Jahre alt und<br />
Schüler der Heinrich-Hertz-Schule<br />
in Hamburg-Winterhude. Auf dem<br />
Elternabend der Schule lernt seine<br />
Mutter das Projekt „Perspektive<br />
<strong>Handwerk</strong>“ kennen. Wenig später<br />
meldet sich Mirco bei Beraterin<br />
Cornelia Hinnah und vereinbart<br />
einen Einzeltermin. Gemeinsam<br />
erarbeiten beide, was der Berufswunsch<br />
des Jungen ist. Hinnah<br />
unterstützt Mirco dabei, Bewerbungen<br />
für einen Ausbildungsplatz<br />
als Hörgeräte-akustiker zu<br />
schreiben und geeignete Betriebe<br />
zu finden.<br />
Bereits nach kurzer Zeit lädt<br />
die Firma Finck hören & sehen<br />
GmbH Mirco zu einem Vorstellungsgespräch<br />
ein. Das Gespräch<br />
verläuft so gut, dass Mirco direkt<br />
für 2014 eine Zusage bekommt.<br />
Bis zum Ausbildungsbeginn<br />
am 1. August 2014 wird<br />
Mirco einmal in der Woche im<br />
Betrieb einen Praxislerntag absolvieren.<br />
Nach der Zusage kam<br />
Mirco spontan ins Projekt und<br />
bedankte sich mit einem Blumenstrauß<br />
bei Beraterin Cornelia<br />
Hinnah. Mirco: „Ich bin so glücklich,<br />
dass ich jetzt schon einen<br />
Ausbildungsplatz habe.“<br />
28 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Januar 2014<br />
Eine besondere Zahl, eine besondere Geste: Der 101. Jugendliche, der<br />
mit Hilfe von „Perspektive <strong>Handwerk</strong>“ einen Ausbildungsplatz gefunden<br />
hat, bedankt sich mit einem Blumenstrauß. Normalerweise verschafft<br />
das Projekt Jugendlichen die Glücksmomente – vier Beispiele.<br />
Der 101. erfolgreich vermittelte<br />
Teilnehmer in diesem Projekt ist<br />
Mirco Neuhaus. Der Schüler hat bereits für<br />
2014 eine Ausbildungsstelle als Hörgeräteakustiker<br />
sicher. Auch für Pia, Yasmin und<br />
Thierno ist die Suche nach einer Lehrstelle<br />
Vergangenheit (siehe Kästen).<br />
„Perspektive <strong>Handwerk</strong>“ ist die Anlaufstelle<br />
in der <strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
für Jugendliche, die Interesse am <strong>Handwerk</strong><br />
haben und zu den über 150 Ausbildungsberufen<br />
beraten werden möchten. Das Projekt<br />
wird im Rahmen des Bundesprogramms<br />
„Xenos – Integration und Vielfalt“ durch das<br />
Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />
und den Europäischen Sozialfonds (ESF)<br />
gefördert. Seit dem Start im September 2012<br />
haben bereits 350 Jugendliche erfahren, wie<br />
vielseitig die Möglichkeiten von Augenoptiker<br />
bis Zweiradmechaniker sind und dass<br />
sich auch zu ihren Wunschvorstellungen fast<br />
immer der passende Beruf im <strong>Handwerk</strong><br />
finden lässt. Die Beratungen sind individuell<br />
aufgebaut und orientieren sich an den Inte-<br />
Pia Kinde, 16 Jahre (auf dem Bild 2. von links), besucht die 10. Klasse der Stadtteilschule<br />
Bergedorf. Über eine Schulberatung lernt sie das Angebot des Projekts<br />
kennen und kommt in die Einzelberatung. Pia möchte gern Kfz-Mechatronikerin<br />
für Nutzfahrzeugtechnik werden und sucht gemeinsam mit ihrer Beraterin nach<br />
Betrieben, die ihr als Mädchen eine Chance geben. Dass sie Jugendsprecherin bei<br />
der Jugendfeuerwehr ist, ist bei der Ausbildungsplatzsuche ein starkes Argument<br />
für Pia. In einem zweiwöchigen Praktikum überzeugt sie den Betrieb Bilfinger<br />
HSG FM <strong>Nord</strong> GmbH von ihrem Talent. Der Lohn ist ein Ausbildungsvertrag.<br />
Fotos: Sebastian Bierdel/Jugendfeuerwehr Hamburg; privat (2); HwK Hamburg<br />
ressen und Stärken der Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer. Schwerpunkte sind die Beratung<br />
von Jugendlichen mit Migrationshintergrund<br />
sowie von Mädchen zu Berufen, die<br />
als männertypisch gelten.<br />
Die Teilnehmer werden auf unterschiedlichen<br />
Wegen erreicht. Sei es im Rahmen<br />
von Gruppenberatungen in den Schulen,<br />
durch Elternabende und Berufsorientierungsveranstaltungen<br />
der Schulen, durch<br />
eigene Elternabende in Kooperation mit<br />
Elternvereinen oder über die Teilnahme an<br />
Berufsorientierungsmessen. Einige der Bewerber<br />
für 2014 haben den Weg zur Kammer<br />
auch auf Empfehlung von Teilnehmern<br />
gefunden, denen bereits 2013 durch das Projekt<br />
ein Ausbildungsplatz vermittelt wurde.<br />
„Gern können sich Betriebe bei uns<br />
melden, denn nur in Zusammenarbeit mit<br />
ihnen können solche beruflichen Biografien<br />
gelingen“, sagt Projektleiterin Cigdem Gül.<br />
Die Berater machen auch Betriebsbesuche.<br />
„Wir haben dann bereits einige Bewerberprofile<br />
im Hinterkopf“, so Gül. „Denn<br />
aktuell suchen 105 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer noch für den 1. Februar oder<br />
1. August 2014 über das Projekt einen Ausbildungsplatz.“
HANDWERKSKAMMER :: HAMBURG<br />
HANDWERKSKAMMER :: HAMBURG<br />
Initiative „1.000 Elektrofahrzeuge für Hamburger <strong>Handwerk</strong>sbetriebe“<br />
Probefahrten liefern stärkstes Argument<br />
Das rege Ein- und Ausparken auf dem Parkplatz der Kfz-Innung an der Billstraße erfolgt nahezu lautlos.<br />
Unterwegs auf Probefahrten sind neun Elektrofahrzeuge verschiedener Hersteller. Am Steuer: <strong>Handwerk</strong>er,<br />
die sich von den Qualitäten der E-Mobile überzeugen wollen.<br />
An Hein Peter Viebrock bewahrheitet<br />
sich, was <strong>Handwerk</strong>skammerpräsident<br />
Josef Katzer zuvor in seiner Rede<br />
prophezeit hatte: Nach einer Probefahrt ist<br />
der Funke übergesprungen. Wie der Opel<br />
Ampera durchstartet, „das ist Wahnsinn“,<br />
sagt der Mitarbeiter der Prüter-Service<br />
GmbH aus Rellingen, die auf Sanierungen<br />
spezialisiert ist. Er ist einer von 60 Gästen bei<br />
der Auftaktveranstaltung „<strong>Handwerk</strong> und<br />
E-Mobilität“, die die <strong>Handwerk</strong>skammer in<br />
Zusammenarbeit mit der Hamburger Sparkasse<br />
ausrichtet. Für Aufträge in der Stadt<br />
kann Viebrock sich die Anschaffung wenn<br />
nicht einer Limousine, so doch eines Kleinwagens<br />
mit Elektroantrieb gut vorstellen.<br />
Thorsten Petersen, Inhaber von „Der<br />
Schuhprinz“ in Wandsbek, schaut nach<br />
einem Modell für seinen Bedarf, 150 Kilometer<br />
Laufleistung am Tag. Das schaffen,<br />
versichert Manfred Tschöpe, Projektleiter<br />
der Umweltberatung der Kammer, ZEWUmobil+,<br />
alle E-Mobile ohne Zwischenaufladung.<br />
Um 1.000 Absichtserklärungen zum<br />
Kauf von E-Fahrzeugen bis Ende 2014 wirbt<br />
Präsident Katzer. Damit leiste das <strong>Handwerk</strong><br />
seinen Beitrag für bessere Luft in Hamburg.<br />
Im Gegenzug könnten Preisnachlässe erzielt<br />
werden, Fahrspaß und ein gutes Gewissen<br />
seien garantiert. Die Kfz-Innung ist dran an<br />
dem – so Katzer – „Megatrend“, sagt Gastgeber<br />
und Obermeister Uwe Rütz. Ein Kompetenzzentrum<br />
für Elektromobilität befindet<br />
sich im Aufbau. Auch bei den Ladesäulen<br />
tut sich etwas, weiß Tschöpe: Rund 100 öffentliche<br />
Ladepunkte existieren in der Stadt,<br />
eine App zu Standorten und Belegung ist in<br />
Vorbereitung. Bleibt die Finanzierung. Stefan<br />
Gläser von der Hamburger Sparkasse erläuterte,<br />
dass das Umweltprogramm der Kreditanstalt<br />
für Wiederaufbau (KfW) hier gute<br />
Dienste leisten kann. Doch alle Theorie ist<br />
blass. Einsteigen und selbst elektrisch fahren<br />
erwies sich als stärkstes Argument.
HANDWERKSKAMMER :: HAMBURG<br />
HANDWERKSKAMMER :: HAMBURG<br />
:: FORTBILDUNG<br />
VZ = Vollzeit, TZ = Teilzeit<br />
WE = Wochenende<br />
Hwk-Karte = <strong>Handwerk</strong>skarte<br />
CAD – Computer Aided Design<br />
• AutoCAD Grundlagen, VZ, 20. bis<br />
24.1.2014, 40 U-Std., Mo–Fr, 9–16<br />
Uhr, 1.230,25 € mit Hwk-Karte,<br />
1.295 € ohne.<br />
Kaufmännische Weiterbildung<br />
• AdA Ausbildung der Ausbilder,<br />
VZ, 7.1.–24.1.2014, 112 U-Std.,<br />
Mo–Fr, 8–15.30 Uhr, 693,50 € mit<br />
Hwk-Karte, 730 € ohne.<br />
• AdA Ausbildung der Ausbilder,<br />
VZ, 21.1.–7.2.2014, 112 U-Std.,<br />
Mo–Fr, 8–15.30 Uhr, 693,50 € mit<br />
Hwk-Karte, 730 € ohne.<br />
• Geprüfte/r Betriebswirt/in<br />
(HwO), VZ, 13.1.–27.6.2014,<br />
680 U-Std., Mo–Fr, 8–15.30 Uhr,<br />
4.199 € mit Hwk-Karte, 4.420 € ohne.<br />
• Grundlagen der Buchführung,<br />
TZ, 28.1.–27.2.2014, 40 U-Std.,<br />
Di + Do, 18.30–21.45 Uhr, 285 €<br />
mit Hwk-Karte, 300 € ohne.<br />
• Kaufmännische/r Fachwirt/in<br />
(HWK), Modul Personalwesen TZ,<br />
7.1.–6.3.2014, 100 U-Std., Di + Do,<br />
8–21.15 Uhr, ca. alle 2 Wo Sa,<br />
Angebot des Monats<br />
Ausbilden mit Hand und Fuß<br />
8.30–15.30 Uhr, 665 € mit Hwk-<br />
Karte, 700 € ohne.<br />
• Technische/r Fachwirt/in (HWK),<br />
WE, 10.1.–14.6.2014, 240 U-Std.,<br />
Fr, 16–21 Uhr, Sa, 8.30–15.30 Uhr,<br />
1.368 € mit Hwk-Karte, 1.440 € ohne.<br />
• Technische/r Fachwirt/in (HWK),<br />
VZ, 20.1.–5.3.2014, 240 U-Std.,<br />
Mo–Fr, 8–15.15 Uhr, 1.368 € mit<br />
Hwk-Karte, 1.440 € ohne.<br />
Gebäudetechnik<br />
• Arbeitssicherheit, Seminarreihe<br />
Hausmanagement, 23.1.2014,<br />
8 U-Std., Do, 9–16.15 Uhr, 143,45 €<br />
mit Hwk-Karte, 151 € ohne.<br />
• Fehlersuche an Gas- und Ölbrennern,<br />
Grundlagenseminar,<br />
WE, 17. + 18.1.2014, 12 U-Std.,<br />
Fr, 14–19 Uhr, Sa, 8–13.30 Uhr,<br />
147,25 € mit Hwk-Karte, 155 € ohne.<br />
Umwelttechnik<br />
• Fachkraft für Solartechnik (HWK),<br />
WE, 24.1.–25.4.2014, 200 U-Std.,<br />
Fr, 13–20 Uhr, Sa, 8.30–15.30 Uhr,<br />
1.852,50 € m. Hwk-Karte, 1.950 € ohne.<br />
Meistervorbereitung<br />
• Geprüfte/r Industriemeister/in<br />
(IHK), VZ, 13.1.–7.11.2014, 1.064<br />
U-Std., Mo–Fr, 8–15.15 Uhr, 5.700 €<br />
mit Hwk-Karte, 6.000 € ohne.<br />
• Friseurhandwerk, Teile I–IV,<br />
VZ, 13.1.–23.5.2014, 796 U-Std.,<br />
Mo + Di, 9–18 Uhr, Mi, 9–16.15 Uhr,<br />
Fachkenntnisse zu haben ist die eine Sache.<br />
Diese gut vermitteln zu können eine ganz<br />
andere – und eine wichtige dazu. Dabei ist<br />
Ausbildung oft ein guter Weg, drohendem<br />
Fachkräftemangel im eigenen Betrieb vorzubeugen.<br />
Ausbildende Betriebe müssen<br />
berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse<br />
durch eine bundesweit anerkannte<br />
und einheitliche Qualifikation, die Ausbildereignungsprüfung,<br />
nachweisen. Der Elbcampus<br />
bereitet praxisnah auf die Prüfung<br />
mit den vier typischen Schwerpunkten der<br />
Ausbildertätigkeit vor: Ausbildungsvoraussetzungen<br />
prüfen, Ausbildung vorbereiten<br />
und Auszubildende einstellen, Ausbildung<br />
durchführen und Ausbildung abschließen.<br />
Der nächste Tageslehrgang „Ausbildung<br />
der Ausbilder“ (AdA) beginnt am 7. Januar<br />
2014, der Abendkurs am 3. Februar 2014.<br />
Eine finanzielle Förderung ist möglich.<br />
3.961,50 € m. Hwk-Karte, 4.170 € ohne.<br />
• Zahntechnikerhandwerk,<br />
Teile I + II, VZ, 6.1.–29.8.2014,<br />
1.300 U-Std., Mo–Fr, 8–15.15 Uhr,<br />
6x Sa, 7.272,25 € mit Hwk-Karte,<br />
7.655 € ohne.<br />
Kunststofftechnik<br />
• Geprüfte/r Muffenmonteur/in<br />
(AGFW FW 603), Kunststoffmantelrohre<br />
im Fernwärmeleitungsbau,<br />
VZ, 27.–31.1.2014, 40 U-Std.,<br />
Mo–Fr, 8–16 Uhr, 864,50 € mit<br />
Hwk-Karte, 910 € ohne.<br />
Schweißtechnik<br />
• Internationaler Schweißfachingenieur<br />
(DVS-IIW 1170), VZ, 20.1. bis<br />
28.5.2014, 438 U-Std., Mo–Fr, 8–16<br />
Uhr, 6.726 € mit Hwk-Karte, 7.080 €<br />
ohne.<br />
• Internationaler Schweißtechniker<br />
(DVS-IIW 1170), VZ, 20.1. bis<br />
28.5.2014, 338 U-Std., Mo–Fr, 8 bis<br />
16 Uhr, 5.970,75 € mit Hwk-Karte,<br />
6.285 € ohne.<br />
• Verantwortlicher für die werkseigene<br />
Produktionskontrolle,<br />
WE, 25.1.–22.2.2014, 40 U-Std.,<br />
Sa, 8–16 Uhr, 1.377,50 € mit<br />
Hwk-Karte, 1.450 € ohne.<br />
Beratung und Informationen:<br />
Tel.: 040 35905-777,<br />
E-Mail: weiterbildung@elbcampus.de,<br />
Internet: www.elbcampus.de.<br />
Information und Anmeldung:<br />
Tel.: 040 35905-777,<br />
E-Mail: weiterbildung@elbcampus.de.<br />
Foto: Fotollia<br />
Foto: Fotolia<br />
Vom knalligen Effekt bis zu Kooperationen –<br />
erfolgreiches Marketing hat viele Spielarten.<br />
Es geht nicht um Wissenschaft, sondern um<br />
eine konkrete Handlungsanleitung: Wie<br />
lässt sich der Auftritt des eigenen Betriebs<br />
optimieren? Antworten darauf gibt eine<br />
fünfteilige Veranstaltungsreihe der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Hamburg, die am 22. Januar<br />
2014 mit dem Thema Internetauftritt<br />
startet. Vorgeschaltet ist wiederkehrend ein<br />
einstündiger Workshop zu Grundlagen des<br />
:: GLÜCKWUNSCH<br />
50-jähriges Bestehen<br />
• Autohaus Tobaben GmbH & Co.<br />
KG, Buxtehuder Str. 84/92,<br />
21073 Hamburg<br />
• Auto-Schultz-GmbH, Niedergeorgswerder<br />
Deich 97, 21109 Hamburg<br />
nachträglich:<br />
• Peter Kron Haustechnik e. K.,<br />
Inhaber Gunnar Kron, Kieler<br />
Str. 573, 22525 Hamburg<br />
25-jähriges Bestehen<br />
• HKE Heizung-Klima-Elektrotechnik<br />
GmbH, Thöristr. 10,<br />
21075 Hamburg<br />
• Wilhelm von Recklinghausen,<br />
Fotograf, Sülldorfer Kirchenweg<br />
259 c, 22589 Hamburg<br />
• Ralph Zieger, Elektrotechniker, Wagnerkoppel<br />
7 M, 22159 Hamburg<br />
veranstaltungsreihe für Marketing-Know-how<br />
Erscheinungsbild im Check<br />
Marketings. Die extra eingerichtete Website<br />
www.hwk-hamburg.de/marketing hilft<br />
mit einem Online-Check zu ermitteln, wo<br />
individuell der größte Bedarf liegt.
HANDWERKSKAMMER :: HAMBURG<br />
Maler und Lackierer ermitteln Bundessieger am Elbcampus<br />
Hamburg-Wappen, kreativ<br />
Elf Bundesländer sind mit Pinsel und Quast am Start. Elf Landessiegerinnen<br />
und -sieger wollen die Heimfahrt als bester Nachwuchsmaler<br />
der Republik antreten. Ein Besuch beim Bundesleistungswettbewerb<br />
im Ausbildungszentrum der Maler am Elbcampus.<br />
Geht der Plan auf? Johannes Blömer am Montag.<br />
Würden die anderen Starter verbissen<br />
ans Werk gehen und jeden seiner<br />
Pinselstriche argwöhnisch begutachten? Die<br />
gemischten Gefühle, mit denen Johannes<br />
Blömer die kurze Reise von Eppendorf<br />
nach Harburg antrat, wichen bereits beim<br />
Kennenlernabend. „Wir haben uns innerhalb<br />
kürzester Zeit angefreundet“, berichtet<br />
der Malergeselle, der mit Heimvorteil ins<br />
Rennen ging. Der 21-Jährige hat gerade<br />
seine Lehre bei der Firma Johannes H. P.<br />
Dammann in Sülldorf abgeschlossen und<br />
in Hamburg den Landessieg geholt. Noch<br />
mittendrin steckt er im dualen Studium der<br />
Betriebswirtschaftlehre an der Berufsakademie<br />
Hamburg – mit Sitz am Elbcampus.<br />
Gestalten gegen die Uhr<br />
Jugendlichen soll es gefallen: Das war eine<br />
Anforderung an den Maler-Messestand, den<br />
die jungen Profis im Ausbildungszentrum<br />
der Maler- und Lackierer-Innung Hamburg<br />
im Alleingang zu gestalten hatten. Drei kreative<br />
Techniken waren gefordert. Zudem<br />
mussten sie sich darin beweisen, Schrift und<br />
Hamburg-Wappen per Schablone zu übertragen<br />
und ansprechend in das Design zu<br />
integrieren, zu tapezieren und zu lackieren.<br />
„Die ersten beiden Stunden war es mucksmäuschenstill“,<br />
erzählt Blömer vom Auftakt<br />
am Montag. Was im Kopf längst Gestalt<br />
angenommen hatte – die Aufgabe kannten<br />
die Teilnehmer vorab –, sollte nun Realität<br />
werden. Blömer setzt starke Akzente mit drei<br />
Farbquadraten. „Es war zu schaffen“, sagt er<br />
über die Herausforderung, den Entwurf in<br />
zwölf Stunden umzusetzen, „aber ich bin<br />
doch ins Schwitzen gekommen.“<br />
Am Dienstagnachmittag sitzen die elf<br />
Landesbesten als Hauptpersonen im Campus-Hörsaal<br />
und fiebern der Siegerehrung<br />
entgegen. „Das Hamburg-Wappen an die<br />
Wand zu bringen ist für einen Bremer<br />
schon beachtlich“, scherzt Matthias Uderstadt,<br />
Landesinnungsmeister in Hamburg,<br />
und gibt so den ersten Hinweis auf den<br />
Bundessieger. Sein Name: Hannes Hubert;<br />
seine Arbeit: eine gefällige Komposition<br />
mit Goldlasur und einem mit Silberpartikeln<br />
geschmückten Wappen. Johannes<br />
Blömer schafft es auf Platz vier und widmet<br />
sich nun wieder seinem Fernziel: „Irgendwann<br />
möchte ich den Betrieb meines<br />
Vaters übernehmen.“
REGIONALES AUS SCHWERIN / MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
HANDWERKSKAMMER :: SCHWERIN<br />
Unsere Themen<br />
Vollversammlung der <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin<br />
24 Die ganze Welt des Hörens<br />
Hörakustikmeisterin aus<br />
Hagenow hilft Kindern in<br />
Afrika, wieder zu hören<br />
26 Ausgezeichnete Innovationen<br />
Preisträger des VR-Innovationspreises<br />
2013 ausgezeichnet<br />
Weitere Themen<br />
22 E-Business-Stammtisch<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer organisiert<br />
Netzwerktreffen zum Online-<br />
Marketing<br />
28 Die Top-Azubis 2013<br />
Die Siegerinnen und Sieger des<br />
landesweiten Wettbewerbs<br />
Top-Azubi 2013<br />
32 Einzelumschulung<br />
Betriebliche Berufsausbildung<br />
für Erwachsene ohne<br />
Berufsabschluss<br />
34 Jahr des <strong>Handwerk</strong>s<br />
Offizieller Bildkalender der<br />
Landesregierung erstmals mit<br />
<strong>Handwerk</strong>smotiven<br />
www.facebook.com/<br />
hwkschwerin<br />
twitter.com/<br />
HWK_Schwerin<br />
Foto: Nörneberg<br />
Foto: Gansen<br />
Politik auf<br />
dem Prüfstand<br />
Vor der Beschlussfassung wird in der Vollversammlung der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin immer rege diskutiert.<br />
Die letzte Sitzung im alten Jahr stand dabei ganz im Zeichen<br />
des kurz vorher veröffentlichten Koalitionsvertrages im Bund<br />
und der Berufsschulsituation im Land.<br />
Mit Hasko Schubert hatte die Kammer<br />
den für die Berufsschulen zuständigen<br />
Experten des Ministeriums für<br />
Bildung, Wissenschaft und Kultur als Gast<br />
zur Winter-Vollversammlung eingeladen.<br />
Den Mitgliedern der Vollversammlung<br />
ging es vor allem darum, zu erfahren, welche<br />
Fortschritte die von Bildungsminister<br />
Mathias Brodkorb auf dem Obermeistertag<br />
2012 in Aussicht gestellten Maßnahmen<br />
zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung<br />
bereits gemacht haben.<br />
Kammerpräsident Peter Günther hatte<br />
vorab in seinem Bericht die wesentlichen<br />
Punkte benannt: „Der Minister hat damals<br />
angekündigt, die berufliche Bildung aus<br />
ihrem bisherigen Schattendasein lösen zu<br />
wollen. Er hat vielversprechende Ankündigungen<br />
gemacht, wie er den Unterrichtsausfall<br />
verringern, die Lehrerausbildung<br />
absichern, mehr Quereinsteiger zulassen<br />
und die Standortfrage moderieren will.“<br />
Dass politische Ziele schnell gesteckt<br />
sind, deren Umsetzung aber erheblich<br />
mehr Zeit in Anspruch nehmen kann,<br />
wurde dann auch nach dem Vortrag des<br />
Ministeriumsvertreters deutlich. Ein erster<br />
wichtiger Schritt werde 2014 mit dem<br />
Auslaufen des Lehrerpersonalkonzeptes<br />
vollzogen, so dass wieder ein effizienterer<br />
Einsatz der Lehrerkapazitäten an den Berufsschulen<br />
möglich werde. Hasko Schubert<br />
machte aber auch deutlich, dass angesichts<br />
einer auf unter 30.000 drastisch<br />
gesunkenen Zahl an Berufsschülern insgesamt<br />
im Land nicht von einem Lehrermangel<br />
gesprochen werden könne. Die<br />
politische Fehlentscheidung hingegen, gar<br />
keine Berufsschullehrerausbildung an den<br />
Hochschulen des Landes mehr anzubieten,<br />
sei inzwischen bereits korrigiert.<br />
Hasko Schubert verwies mit Blick auf<br />
das vom Ministerium ab 2014 bereitgestellte<br />
und mit 50 Mio. Euro ausgestattete<br />
Bildungspaket, dass nun auch zügig Vorschläge<br />
und Konzepte aus dem <strong>Handwerk</strong><br />
gefragt seien, um einen Teil der Mittel<br />
sinnvoll für Verbesserungen der Berufsschulen<br />
einzusetzen.<br />
Fortschritte gewürdigt<br />
Vollversammlungsmitglied und Kreishandwerksmeister<br />
Eckard Gauer lobte die bisherigen<br />
Maßnahmen des Ministeriums<br />
und versicherte, dass im <strong>Handwerk</strong> die<br />
positive Wahrnehmung bestehe, dass lange<br />
ignorierte Probleme im Bereich der Berufsschulen<br />
nun endlich angepackt würden.<br />
Kammerpräsident Peter Günther und<br />
Hasko Schubert waren sich einig, bereits<br />
ab Januar weitere gemeinsame Schritte<br />
zu vereinbaren.<br />
Mit Klaus Reisenauer, dem Geschäftsführer<br />
der Auftragsberatungsstelle (ABST)<br />
M-V, stand gegen Ende der Vollversammlung<br />
ein zweiter Gastvortrag an. Er informierte<br />
die Vollversammlung über die<br />
kostenfreie Möglichkeit der Zubenennung<br />
Von links: Gerhard Klinckmann (Vizepräsident Arbeitgeber), Hasko Schubert (Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur M-V), Präsident Peter Günther,<br />
Hauptgeschäftsführer Edgar Hummelsheim und Thomas Bolbeth (Vizepräsident Arbeitnehmer).<br />
von Betrieben durch die ABST bei öffentlichen<br />
Aufträgen und erläuterte auch<br />
die Möglichkeiten der Präqualifizierung.<br />
Weichenstellung durch Beschlüsse<br />
Mit der abschließenden Abstimmung über<br />
die Beschlussvorlagen zur Beitragsfestsetzung<br />
und zum Haushalts- und Stellenplan<br />
2014 sowie zu neuen Entwicklungen in<br />
:: Grußwort des Präsidenten<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
ich wünsche Ihnen allen, Ihren Beschäftigten,<br />
Auszubildenden und Ihren Familien<br />
ein besonders gutes und erfolgreiches Jahr<br />
2014. Sollte es konjunkturell einen ähnlichen<br />
Verlauf nehmen wie das vergangene,<br />
wären wir damit wohl größtenteils zufrieden.<br />
Denn wir blicken zurück auf ein insgesamt<br />
gutes Jahr 2013 für das <strong>Handwerk</strong>.<br />
Unsere Position als wirtschaftliches Rückgrat<br />
des Landes und als „Wirtschaftsmacht von<br />
nebenan“ konnten wir weiter ausbauen<br />
und stärken.<br />
Vor gerade einmal zehn Jahren erschien<br />
eine solche Perspektive nahezu undenkbar.<br />
Wirtschaftlich und politisch beklagten wir<br />
damals zu Recht einen Stillstand, die Betriebe<br />
kämpften um viel zu wenig Aufträge,<br />
die Zahl der Arbeitslosen war hoch, die Ich-<br />
AGs machten uns mit Dumpingpreisen zu<br />
schaffen – und für jeden Ausbildungsplatz<br />
gab es eine große Zahl von Bewerbern.<br />
Seitdem hat sich die Lage grundlegend<br />
verändert: Aus ehemals größeren Betrieben<br />
sind viele kleinere entstanden, die mittlerweile<br />
aber überwiegend auskömmlich arbeiten.<br />
Für viele Betriebe ist es inzwischen<br />
wesentlich einfacher, an einen Auftrag als<br />
an einen geeigneten Lehrling zu kommen.<br />
Bedingt durch niedrige Zinsen hat vor allem<br />
das Bauen und Modernisieren nach langen<br />
Jahren der Flaute wieder Hochkonjunktur<br />
und die Konsumfreude ist spürbar angestiegen.<br />
Was sich zum Positiven geändert hat,<br />
kann aber auch jederzeit wieder die Richtung<br />
wechseln. Für uns bedeutet das: Nutze<br />
den Tag! In guten Zeiten sollte man für die<br />
schlechten Vorsorge treffen. Notwendige<br />
Investitionen tätigen, das Eigenkapital<br />
stärken, zukunftsorientiert ausbilden, gute<br />
Fachkräfte gewinnen und Vorsorge für das<br />
Alter treffen sind nur die wesentlichsten<br />
Schritte, die dabei zu nennen sind.<br />
Über die viele Arbeit, die täglich in den<br />
Betrieben zu tun ist, sollten wir zudem<br />
nicht vergessen, wie wichtig es ist, sich<br />
auch in guten Zeiten handwerkspolitisch<br />
der Berufsausbildung entschied die Vollversammlung<br />
über die Arbeitsgrundlagen des<br />
kommenden Jahres. Darüber hinaus nahm<br />
sie die mittelfristige Finanzplanung bis zum<br />
Jahr 2017 zur Kenntnis. Sie stellte damit<br />
die Weichen für die zukünftige Arbeit der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin.<br />
Gegen Ende der Versammlung verabschiedeten<br />
die Mitglieder ein Positionspapier<br />
der Kammer zum Erhalt des<br />
Meisterbriefes. Vor dem Hintergrund,<br />
dass aus Kreisen der EU aktuell wieder<br />
die Abschaffung der mit dem Meister<br />
verbundenen Berufsreglementierung in<br />
Deutschland gefordert wird, will sich die<br />
Vollversammlung auf allen Ebenen von<br />
Politik und Gesellschaft für den Meisterbrief<br />
stark machen.
HANDWERKSKAMMER :: SCHWERIN<br />
1. E-Business-Stammtisch<br />
Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck<br />
Braucht ein <strong>Handwerk</strong>sbetrieb überhaupt<br />
eine Website im Internet? Wie müsste so<br />
ein Auftritt idealerweise aussehen? Um<br />
derartige Fragen drehte sich alles beim<br />
ersten E-Business-Stammtisch der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Schwerin. Zunächst gab<br />
es dazu einen Einblick der gastgebenden<br />
Sparkasse Mecklenburg-Schwerin in<br />
deren eigene Internet-Strategie, gefolgt<br />
von einem Vortrag der Schweriner Internetagentur<br />
Mandarin Medien. Unter<br />
dem Strich der beiden Beiträge stand hier<br />
ein eindeutiges „Ja“ auf die Frage, ob ein<br />
<strong>Handwerk</strong>sbetrieb im Internet mit einer<br />
eigenen Seite präsent sein muss.<br />
Die anschließende Diskussion, an der<br />
sich vor allem Jungunternehmer intensiv<br />
beteiligten, machte aber deutlich, dass dies<br />
alles andere als selbstverständlich ist. Gerade<br />
Existenzgründern fehlen häufig die<br />
Mittel, um eine professionelle Agentur<br />
mit der Gestaltung eines Internetauftrittes<br />
zu betrauen. Für Aufbau und Pflege einer<br />
Website auf der Basis preisgünstiger<br />
„Bausatz“-Modelle fehlt den meisten<br />
Kammerhauptgeschäftsführer Edgar Hummelsheim (stehend) konnte zum ersten E-Business-Stammtisch<br />
rund 35 Teilnehmer begrüßen.<br />
aber neben der Zeit auch das Know-how.<br />
Während die Agenturvertreter die <strong>Handwerk</strong>er<br />
zu überzeugen versuchten, dass<br />
man bei diesem Thema auf einen professionellen<br />
Dienstleister nicht verzichten könne,<br />
stellte der Schweriner Kürschnermeister<br />
Götz Weidner seine eigene Internetseite<br />
als Gegenmodell vor. Er, so Weidner,<br />
habe seine Internetpräsenz selbst erstellt<br />
und würde diese auch selbst pflegen. Den<br />
damit verbundenen Aufwand empfinde<br />
er als Hobby neben seinen betrieblichen<br />
Aufgaben. Weitere E-Business-Stammtische<br />
werden in Zukunft viermal jährlich<br />
angeboten. Kontakt: Daniel Rösler,<br />
0385 6435-175.
HANDWERKSKAMMER :: SCHWERIN<br />
HANDWERKSKAMMER :: SCHWERIN<br />
<strong>Handwerk</strong> und Entwicklungshilfe<br />
Die Welt des Hörens eröffnet<br />
Die Hörakustikmeisterin Heike Nörenberg aus Hagenow verbrachte kürzlich zehn Tage in Uganda und Tansania.<br />
Nicht etwa, um dort Urlaub zu machen, sondern um als taub geltenden Kindern zum Hören zu verhelfen.<br />
Es begann vor Jahren mit einem Urlaub<br />
in Mosambik. Heike Nörenberg<br />
wurde angerührt durch das Schicksal<br />
zweier Albino-Kinder, eines davon schwerhörig,<br />
die ein Leben am Rande der Gesellschaft<br />
führten: behindert, gehänselt und<br />
von ihrer Familie vernachlässigt. In der<br />
Hörakustikmeisterin aus Hagenow reifte<br />
der Entschluss, für behinderte Kinder in<br />
Afrika etwas zu tun, irgendwie zu helfen.<br />
Nach langwieriger Suche stieß sie auf<br />
die Hilfsorganisation „Licht für die Welt“<br />
(www.licht-fuer-die-welt.at), eine international<br />
tätige österreichische Fachorganisation,<br />
die sich in nachhaltig wirksamen<br />
Hilfsprojekten in Afrika, Asien, Lateinamerika<br />
und Südosteuropa für blinde, gehörlose<br />
und anders behinderte Menschen<br />
einsetzt. Hier sah Heike Nörenberg optimale<br />
Möglichkeiten, in ihrem Fachgebiet<br />
als Hörakustikmeisterin zu helfen.<br />
2012 unternahm sie die erste Reise nach<br />
Uganda und Tansania, wo es jeweils eine<br />
Schule für Gehörlose gibt. Malaria, Mittelohrentzündungen<br />
oder auch häusliche<br />
Gewalt verursachen in Ostafrika viel häufiger<br />
Schwerhörigkeit als in Deutschland.<br />
Viele Menschen leiden an unbehandelten<br />
Ohrinfektionen. Für Antibiotika ist kein<br />
Geld vorhanden, es gibt kaum Fachärzte<br />
und auch nur nur vereinzelt ausgebildete<br />
Audiologen. Ein Hörgerät kann sich kaum<br />
jemand leisten. In Afrika gehen Kinder<br />
mit einer Hörbehinderung meist nicht zur<br />
Heike Nörenberg begleitet den Jungen Flaxon<br />
bei seinen ersten Schritten in die aufregende<br />
Welt der Geräusche und Klänge.<br />
Schule. Auf dem Land gibt es keinerlei Fördereinrichtungen<br />
für taube und schwerhörige<br />
Kinder. Aus Unwissenheit wird<br />
„nicht hören“ oft mit „nicht verstehen“<br />
und Dummheit gleichgesetzt. Der Lebensweg<br />
schwerhöriger Kinder führt daher<br />
meist direkt in Armut und Ausgrenzung.<br />
Die beiden Audiologen Heike Nörenberg und Jackson Mbuusi stellen das hochmoderne Hörgerät exakt auf<br />
Blossoms Bedürfnisse ein.<br />
Fotos: Nörneberg<br />
Heike Nörenberg war von vornherein klar,<br />
dass es nicht damit getan ist, Hörgeräte für<br />
die Kinder zu beschaffen. „Hörgeräte müssen<br />
nicht nur exakt an den Hörverlust des<br />
jeweiligen Menschen angepasst, sondern<br />
laufend gewartet werden: Batterien müssen<br />
regelmäßig gewechselt werden, Schläuche<br />
getauscht und kleinere Reparaturen<br />
durchgeführt werden“, erläutert sie. An den<br />
beiden Gehörlosenschulen in Tansania und<br />
Uganda ist das möglich, denn dort arbeiten<br />
zwei ausgebildete Audiologen. Sie sind<br />
auch in der Lage, mittels Audiogrammen<br />
den individuellen Hörverlust schwerhöriger<br />
Kinder zu ermitteln.<br />
Seit kurzem können Hörgeräte individuell<br />
auf diesen ermittelten Hörverlust<br />
programmiert und eingestellt werden, denn<br />
Heike Nörenberg reiste im Herbst 2013<br />
erneut vor Ort. Sie erweiterte mit Hilfe<br />
von Sponsoren die technische Ausstattung<br />
der Schulen um einen Arbeitsplatz zur Programmierung<br />
von digitalen Hörgeräten.<br />
„Programmierbare Hörgeräte direkt<br />
vor Ort anzupassen ist ein großer Fortschritt,<br />
der die Qualität der Hörgeräteversorgungen<br />
wesentlich verbessert. Ich<br />
habe die Audiologen Amin Said und<br />
Jackson Mbuusi geschult und praktisch<br />
eingewiesen. Audiologische Hintergründe<br />
sowie die Kenntnis der verschiedenen<br />
Programmiermodule und die Auswahl der<br />
Hörgeräte nach akustischen Parametern<br />
standen hierbei im Vordergrund“ erzählt<br />
Heike Nörenberg.<br />
Seitdem verfügen die einheimischen Audiologen<br />
über je ein Klinik-Audiometer,<br />
über Materialien und Instrumente für die<br />
komplette Durchführung der individuellen<br />
Ohrabdrucknahme und die erforderliche<br />
Technik für die Ausarbeitung von Ohrabdrücken.<br />
Mit der neuen Laboreinrichtung<br />
kann jetzt eine professionelle Hörgeräteversorgung<br />
schwerhöriger Kinder nach<br />
neuesten Standards stattfinden.<br />
„Wartungen und kleine Reparaturen<br />
können heute schon direkt vor Ort durchgeführt<br />
werden. Das ist so großartig!“,<br />
begeistert sich Heike Nörenberg. „Die<br />
Zusammenarbeit auf gleicher Augenhöhe<br />
macht uns große Freude. Jeder ist mit<br />
Engagement und viel Liebe dabei. Ich<br />
habe nach den jetzigen Workshops kaum<br />
noch Bedenken, dass unsere gemeinsame<br />
Aufgabe immer mehr Gestalt annimmt<br />
und in ein paar Jahren völlig selbstständig<br />
Die Geschichte der kleinen Blossom<br />
Das Geräusch der eigenen Schritte<br />
vor Ort läuft“ hofft sie. Natürlich will sie<br />
weiterhin als unmittelbare, fachliche Ansprechpartnerin<br />
zur Verfügung stehen und<br />
ihr Ziel ist es, einmal pro Jahr direkt vor<br />
Ort zu sein.<br />
Aber auch zu Hause in Hagenow macht<br />
ihr Engagement für Afrika keine Pause. Angesteckt<br />
von ihrer Begeisterung spenden<br />
Kunden für ihr Projekt, Herstellerfirmen<br />
stellen Material und Batterien kostenfrei<br />
bereit. „Es kostet Zeit, es kostet Geld, es<br />
kostet Kraft, aber es gibt einem so viel,<br />
wenn man helfen kann“, sagt Heike Nörenberg.
HANDWERKSKAMMER :: SCHWERIN<br />
HANDWERKSKAMMER :: SCHWERIN<br />
VR-Innovationspreis 2013<br />
Individuelle Lösungen für die Kunden<br />
15 Jahre lang hieß er VR-Technologie- und Förderpreis. Nun wurde er erstmals unter dem neuen Namen<br />
„VR-Innovationspreis“ überreicht. Eines hat sich dabei nicht verändert: die Qualität der ausgezeichneten<br />
Entwicklungsleistungen und der Erfindungsreichtum der prämierten <strong>Handwerk</strong>er.<br />
Foto: Gansen<br />
und klimatischen Verhältnissen einsetzbar.<br />
Einen mit 1.500 Euro dotierten Sonderpreis<br />
erhielt die Zimmerei Heise aus<br />
Zarrentin für die Entwicklung eines<br />
Dämmstoffschneidgerätes. Die Neuentwicklung<br />
ist eine Schneidvorrichtung<br />
zum passgenauen Zuschneiden von insbesondere<br />
flexiblen Dämmstoffen, die als<br />
Rollen oder Plattenware vorliegen. Die<br />
Vorrichtung ist für den Transport zerlegbar,<br />
benötigt wenig Platz und weist ein relativ<br />
geringes Gewicht auf. Mit ihr ist es möglich,<br />
den Schneidvorgang ausschließlich in<br />
der vertikalen Ebene durchzuführen und<br />
den Platzbedarf auf der Baustelle gering<br />
zu halten. Zudem wird die Gesundheit der<br />
Mitarbeiter durch den geringen Kontakt<br />
mit den Dämmstoffen beim Schneidvorgang<br />
geschont.<br />
Technologieoffensive startet<br />
„<strong>Handwerk</strong>sbetriebe sind Meister darin, individuelle<br />
und innovative Lösungen für den<br />
Kunden zu finden“, sagte der Staatssekretär<br />
im Ministerium für Wirtschaft, Bau und<br />
Tourismus Dr. Stefan Rudolph anlässlich<br />
der Preisverleihung. „Die Preisträger haben<br />
viel Einsatz gezeigt und Mut bewiesen.<br />
Ihre kreativen Ideen sind Grundlage neuer<br />
marktfähiger Produkte“, betonte er.<br />
Das Wirtschaftsministerium unterstützt<br />
Kooperationen und den Technologietransfer<br />
zwischen den Wissenschaftszentren und<br />
der regionalen Wirtschaft, einschließlich<br />
des <strong>Handwerk</strong>s. In der EU-Förderperiode<br />
2007 bis 2013 sind für das <strong>Handwerk</strong> rund<br />
vier Millionen Euro in Forschung und<br />
Entwicklung geflossen. Projekte der geförderten<br />
<strong>Handwerk</strong>sunternehmen waren<br />
überwiegend dem Metallbau zuzuordnen.<br />
Bewilligt worden sind auch Projekte im<br />
Fensterbau, in der Orthopädietechnik, im<br />
Bauwesen und zur Verbesserung der Energieeffizienz.<br />
„Das Innovationspotenzial unseres<br />
<strong>Handwerk</strong>s ist bei weitem noch nicht<br />
ausgeschöpft. Gemeinsam mit den<br />
<strong>Handwerk</strong>sunternehmen startet das<br />
Wirtschaftsministerium die Technologieoffensive<br />
<strong>Handwerk</strong>. Anhand des für<br />
Forschung und Entwicklung angebotenen<br />
Leistungsspektrums wird mit <strong>Handwerk</strong>sunternehmen<br />
ein Modellprojekt<br />
entwickelt, dem weitere folgen sollen.<br />
Mit im Boot sind auch wirtschaftsnahe<br />
Forschungseinrichtungen sowie die<br />
<strong>Handwerk</strong>skammern des Landes“, so<br />
Rudolph weiter. Für die Förderung von<br />
Forschung, Entwicklung und Innovation<br />
in Mecklenburg-Vorpommern standen in<br />
der EU-Förderperiode bis 2013 Mittel<br />
in Höhe von insgesamt 155 Millionen<br />
Euro aus dem Europäischen Sozialfonds<br />
(ESF) und dem Europäischen Fonds für<br />
regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung.
HANDWERKSKAMMER :: SCHWERIN<br />
HANDWERKSKAMMER :: SCHWERIN<br />
Auszeichnung des „Top-Azubis“ 2013<br />
<strong>Handwerk</strong> als Traumberuf<br />
Die Fragen im <strong>Handwerk</strong>squiz à la „Wer wird Millionär“ richtig beantworten, angefangene Sätze originell zu Ende<br />
bringen, eine Vision entwickeln, wo man sich in 10 Jahren sieht und mit einem höchst lebendigen Problem in<br />
Person eines professionellen Schauspielers fertig werden sind die Hürden auf dem Weg zum Titel des Top-Azubis.<br />
Drei junge Azubis aus MV haben sie besonders bravourös gemeistert.<br />
Zeitgleich mit dem VR-Innovationspreis<br />
(Bericht Seite 26) wurde<br />
auch der diesjährige „Top-Azubi“ 2013<br />
von Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan<br />
Rudolph und dem Präsidenten der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Schwerin Peter Günther<br />
ausgezeichnet. Siegerin im Wettbewerb,<br />
den die beiden <strong>Handwerk</strong>skammern im<br />
Land gemeinsam ausrichten, wurde die<br />
angehende Friseurin Sarah Jasmin Packert<br />
aus Rostock. Die 19-jährige, die<br />
in ihrer Heimatstadt bei der Fon <strong>Nord</strong><br />
GmbH ausgebildet wird, konnte sich im<br />
Finale des Wettbewerbs in Schwerin gegen<br />
11 Mitbewerber durchsetzen. Auf den<br />
zweiten Platz schaffte es Vincent Tannert<br />
aus Lübow, der im Autohaus Mühlenhort<br />
GmbH in Kritzow zum Kfz-Mechatroniker<br />
ausgebildet wird. Den dritten Platz<br />
sicherte sich die Schwerinerin Sarah<br />
Münchow, die bei der Fielmann AG in<br />
der Landeshauptstadt eine Ausbildung zur<br />
Augenoptikerin absolviert.<br />
Der erste Preis ist mit 1.000, der zweite<br />
mit 750 und der dritte Platz mit 500 Euro<br />
ausgestattet. „Dabei geht es uns nicht nur<br />
um gute fachliche Leistungen, sondern<br />
auch um eine starke Persönlichkeit, sicheres<br />
Auftreten, Schlagfertigkeit und<br />
Kreativität“, erläuterte Peter Günther,<br />
Präsident der <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin,<br />
bei der Auszeichnung. „Die Preisträger<br />
sind die besten Werbeträger für die<br />
Ausbildung im <strong>Handwerk</strong>. Sie vermitteln<br />
glaubwürdig, dass ihr <strong>Handwerk</strong>sberuf ihr<br />
Traumberuf ist.“<br />
„Die Auszubildenden haben mit ihren<br />
individuellen Fähigkeiten bewiesen, dass<br />
sie in Mecklenburg-Vorpommern eine<br />
qualitativ hochwertige Ausbildung absolvieren.<br />
Ihr Erfolg ist gleichermaßen Lob<br />
und Anerkennung für unser heimisches<br />
<strong>Handwerk</strong>. Die Preisträger sind die Visitenkarten<br />
unseres <strong>Handwerk</strong>s“, sagte Staatssekretär<br />
Dr. Stefan Rudolph im Rahmen<br />
der Festveranstaltung.<br />
Der Wettbewerb wird von der Inter Versicherung,<br />
der Innungskrankenkasse <strong>Nord</strong><br />
sowie den Volks- und Raiffeisenbanken<br />
unterstützt. Medienpartner des Wettbewerbs<br />
sind Antenne MV, die Schweriner<br />
Volkszeitung, die Ostsee-Zeitung und der<br />
<strong>Nord</strong>kurier.
HANDWERKSKAMMER :: SCHWERIN<br />
HANDWERKSKAMMER :: SCHWERIN<br />
:: FORTBILDUNG<br />
Kaufmännisch-rechtliche Fortbildung<br />
• Bilanzanalyse und Erfolgsrechnung –<br />
10.1./11.1.2014<br />
• Marktanalyse-, -ziele und -strategien<br />
– 24.1./25.1.2014<br />
In Vorbereitung<br />
• Modularer Aufbaukurs für Kaufmännische<br />
Fachwirte zum Betriebswirt<br />
– Start: 10.1.2014<br />
• „Kaufmännischer Fachwirt<br />
(HWK)“ – ab 25.4.2014<br />
• „Betriebliche Buchführung“ –<br />
ab März 2014<br />
• NEU: Geprüfter Betriebswirt nach<br />
<strong>Handwerk</strong>sordnung – ab 5.9.2014<br />
Informationsveranstaltungen<br />
• Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />
rechtssicher gestalten – 14.1.2014<br />
(Seminarort: HWK Schwerin)<br />
• Welche Steuern zahle ich? Ein<br />
Überblick zur Unternehmensbesteuerung<br />
– 16.1.2014 (Seminarort:<br />
IHK zu Schwerin)<br />
• SEPA – Es ist fünf nach zwölf!<br />
Was können und müssen Sie jetzt<br />
schnellstmöglich tun? – 21.1.2014<br />
(Seminarort: IHK zu Schwerin)<br />
• Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts<br />
im Überblick –<br />
23.01.2013 (Seminarort: HWK<br />
Schwerin)<br />
• Mein Schuldner zahlt nicht! – Modernes<br />
Forderungsmanagement in<br />
der Praxis – 28.1.2014 (Seminarort:<br />
HWK Schwerin)<br />
Sprachlehrgänge<br />
• Verhandlungssicheres Englisch (100<br />
Stunden) – April 2014<br />
• Englisch für Anfänger (100 Stunden)<br />
– April 2014<br />
• Englisch für Fortgeschrittene (100<br />
Stunden) – April 2014<br />
• Englisch für Anfänger (70 Stunden)<br />
in Güstrow – 6.3.2014 bis 26.6.2014<br />
Der Unterricht findet 1x wöchentlich<br />
statt.<br />
Studiengang „Betriebswirt (HWK)“:<br />
• Weitere Module Kurs 26:<br />
Modul F4 – Controlling –<br />
17.1./18.1.2014<br />
Modul O4 – Betriebsplanung –<br />
24.1./25.1.2014<br />
Die Module können auch einzeln besucht<br />
werden.<br />
Akademie des Ehrenamtes<br />
• Die neue Rolle des Prüfers – Kommunikation<br />
in der handlungsorientierten<br />
Prüfung – 21.1.2014<br />
• Der Lehrlingswart – Berater, Vermittler<br />
und Schlichter – 22.1.2014<br />
Information und Anmeldung:<br />
Christiane Vorpahl, Tel.: 0385 6435-130<br />
Meisterausbildung Teile III und IV<br />
• Teil III/IV in Wismar (Teilzeit) –<br />
21.2.2014 bis 25.10.2014<br />
• Teil III/IV in Güstrow (Teilzeit) –<br />
14.3.2014 bis 31.1.2015<br />
• Teil III/IV in Schwerin (Vollzeit) –<br />
24.2.2014 bis 28.4.2014<br />
• Teil III/IV in Schwerin (Vollzeit) –<br />
23.4.2014 bis 2.7.2014<br />
• Teil IV in Schwerin (Teilzeit) –<br />
21.3.2014 bis 21.6.2014<br />
• Teil III/IV in Schwerin Teilzeit –<br />
28.3.2014 bis 7.2.2015<br />
• Teil III/IV in Schwerin (Teilzeit) –<br />
7.4.2014 bis 25.2.2015<br />
Meisterausbildung Teile I und II<br />
• Ofenbauer, Vollzeit/Blockunterricht –<br />
24.2.2014 bis 26.2.2016<br />
• Kfz- Techniker, Vollzeit –<br />
17.2.2014 bis 30.9.2014<br />
• Kfz- Techniker, Vollzeit –<br />
28.4.2014 bis 30.10.2014<br />
• Kfz- Techniker, Teilzeit –<br />
28.11.2014 bis 30.9.2016<br />
• Maler und Lackierer, Teilzeit –<br />
25.4.2014 bis 30.10.2015<br />
• Metallbauer, Teilzeit –<br />
27.6.2014 bis 30.10.2015<br />
• Elektrotechniker, Vollzeit –<br />
20.1.2014 bis 28.11.2014<br />
• Elektrotechniker, Teilzeit –<br />
14.3.2014 bis 22.4.2016<br />
• Friseure, Vollzeit –<br />
13.1.2014- 30.6.2014<br />
Information und Anmeldung:<br />
Bärbel Jahnke, Tel.: 0385 6435-128<br />
Technische Fortbildung<br />
• Prüfungsvorbereitung Elektro –<br />
10.1. bis 18.1.2014<br />
• Airbag – 8.1.2014<br />
• Klimaanlagen in Kraftfahrzeugen –<br />
9.1.2014<br />
• Prüfungsvorbereitung Metall –<br />
10.1. bis 11.1.2014<br />
• Prüfungsvorbereitung SHK –<br />
10.1. bis 11.1.2014<br />
• AU –10.1. bis 11.1.2014<br />
• Prüfungsvorbereitung SHK –<br />
17.1.2014 bis 18.1.2014<br />
• Details für Falzdachsysteme –<br />
24.1. bis 25.1.2014<br />
• Details Verwahrungen- Gestaltung<br />
eines komplettem Falzdaches –<br />
31.1. bis 1.2.2014<br />
• Falzlehrgang Leistendach – 7.2.2014<br />
• Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten<br />
– 10.2. bis 21.2.2014<br />
• Hybrid – 11.2.2014<br />
• Geprüfte Fachkraft für Erneuerbare<br />
Energien – 21.2.bis 28.6.2014<br />
Information und Anmeldung:<br />
Annegret Ziemann, Tel.: 0385 6435-132<br />
Schweißkursstätte<br />
• Metallaktivschweißen,<br />
• Lichtbogenhandschweißen<br />
• Gasschweißen<br />
• WIG-Schweißen<br />
Information und Anmeldung:<br />
Roland Pfeiffer, Tel.: 0385 6435-165.<br />
abc-Bau M-V GmbH informiert<br />
Meisterausbildung Teile I und II<br />
in Schwerin:<br />
• Meister im Maurer- und Betonbauer-<br />
<strong>Handwerk</strong> – 6.12.2013 bis 20.11.2015<br />
• Meister im Zimmerer-<strong>Handwerk</strong> –<br />
6.12.2013 bis 5.3.2016<br />
• Meister im Straßenbauer-<strong>Handwerk</strong> –<br />
III. Quartal 2014<br />
• Meister im Fliesenleger-<strong>Handwerk</strong> –<br />
ab Herbst 2014<br />
Information und Anmeldung:<br />
abc Bau M-V GmbH, Petra Höftmann,<br />
Tel.: 0381/809 45 18,<br />
E-Mail: p.hoeftmann@abc-bau.de.
HANDWERKSKAMMER :: SCHWERIN<br />
HANDWERKSKAMMER :: SCHWERIN<br />
Betriebliche Einzelumschulung<br />
Besser spät als nie<br />
Unternehmerpreis M-V<br />
Teilnahme zahlt sich aus<br />
Mit 32 Jahren und drei Kindern eine Berufsausbildung zu beginnen, ist mehr als nur eine Herausforderung.<br />
Viktoria Andes aus Schwerin hat sie angenommen und lernt seit Anfang August im Friseursalon Hairstyle West. Ein<br />
neuer Lebensabschnitt hat begonnen, der ihr Mut macht, ihre Kinder begeistert und eine Perspektive aufzeigt.<br />
Viktoria Andes ist angekommen. Im<br />
Salon Hairstyle West in Schwerin<br />
macht sie sich im Team von elf Kolleginnen<br />
vertraut mit Waschen, Schneiden,<br />
Kolorieren und Stylen. „Ich hatte lange<br />
nach der richtigen Ausbildung gesucht und<br />
dann eine Lehre zur Steuerfachangestellten<br />
begonnen“, erinnert sie sich. Persönliche<br />
Probleme zwangen sie nach nur einem Jahr<br />
jedoch zum Aufgeben. Sie suchte weiter,<br />
machte sich als Nageldesignerin selbstständig.<br />
Zwischenzeitlich bekam sie die<br />
ersten beiden Kinder. Als eines von ihnen<br />
schwer erkrankte, stand für die fürsorgliche<br />
Mutter fest: „Mein Sohn brauchte mich,<br />
um gesund zu werden.“<br />
Eine gute Entscheidung, denn dem Kind<br />
ging es bald wieder gut und Viktoria Andes<br />
konnte abermals Anlauf nehmen, um<br />
berufliche Ziele zu erreichen. „Ich habe<br />
meine Arbeitsvermittlerin gefragt, was für<br />
mich möglich ist“, berichtet die 32-Jährige,<br />
die bei der Arbeitssuche immer wieder<br />
hören musste, dass sie als Mutter von<br />
inzwischen drei Kindern nicht belastbar<br />
sei und in einem Alter von 30 plus schon<br />
zum alten Eisen gehöre. „Das wollte ich<br />
nicht hinnehmen. Ein zweimonatiger Kurs<br />
mit Arbeitserprobung führte mich zum<br />
Praktikum in zwei Friseursalons. Und da<br />
fiel die Entscheidung.“ Für eine Einzelumschulung<br />
in Teilzeit, 24 Stunden pro<br />
Woche, drei Jahre lang. Am Ende steht der<br />
Gesellenbrief im Friseurhandwerk und<br />
eine sichere berufliche Perspektive.<br />
„Leider wird diese Möglichkeit einer<br />
geförderten Einzelumschulung noch viel<br />
zu selten genutzt. Wir möchten sowohl<br />
Arbeitgeber als auch Arbeitssuchende ohne<br />
Berufsabschluss ermutigen, diesen Weg zu<br />
gehen“, sagt Marlies Reiher, Beauftragte<br />
für Chancengleichheit bei der Arbeitsagentur<br />
Schwerin. Ein Weg, der nicht gerade<br />
leicht ist, aber eine Möglichkeit bietet,<br />
Salonchefin Birte Hamann und Reik Möller (FAW Schwerin) schauen Viktoria Andes genau auf die Finger.<br />
Die Auszubildende in Einzelumschulung macht große Fortschritte.<br />
Foto: Agentur für Arbeit Schwerin<br />
trotz familiärer Verpflichtungen einen Berufsabschluss<br />
zu erwerben.<br />
Wer sich mit mehr als 30 Lebensjahren<br />
in eine Berufsschulklasse traut, in der<br />
auch Jugendliche lernen, die gerade aus<br />
der Schule kommen, der beweist viel Entschlossenheit<br />
und Selbstvertrauen. Das gute<br />
ist, dass die späten Auszubildenden dabei<br />
auf konkrete Hilfe setzen können. Stützunterricht,<br />
gezielte Prüfungsvorbereitung,<br />
Hilfe bei vertraglichen Dingen sowie eine<br />
intensive Begleitung bei sozialen Fragen<br />
gehören zum Paket der Einzelumschulung.<br />
Weg zur Fachkräftegewinnung<br />
Möglich ist diese Ausbildung in allen dualen<br />
Ausbildungsgängen. Arbeitgebern<br />
ist das Modell zumeist noch unbekannt.<br />
„Wir leisten eine Menge Aufklärungsarbeit<br />
zum Ablauf, zur Förderung, zur Begleitung<br />
durch einen Träger und der Verbindung zu<br />
Kammern“, sagt Marlies Reiher.<br />
Mit Erfolg. Birte Hamann, Inhaberin des<br />
Salons Hairstyle West, ist begeistert. Die<br />
Friseurmeisterin, selbst Mutter, bildet seit<br />
Jahren aus und schätzt an der neuen Kollegin<br />
vor allem Zielstrebigkeit, Erfahrung<br />
und Reife. „Viktoria geht auf Kunden zu,<br />
arbeitet sich sehr schnell ein und hat einen<br />
tollen Kontakt zu allen Mitarbeiterinnen.<br />
Probleme bereitet dieses besondere Ausbildungsmodell<br />
überhaupt nicht. Ganz im<br />
Gegenteil.“<br />
Das empfindet auch Viktoria Andes so.<br />
„Natürlich war es eine Umstellung, feste<br />
Arbeitszeiten zu haben und wieder auf der<br />
Schulbank zu sitzen. Es ist nicht einfach,<br />
wieder systematisch Wissen aufzunehmen.<br />
Aber mit jedem Tag lerne ich dazu. Am<br />
meisten freut es mich, dass meine Jungs<br />
begeistert sind, dass ich in einem so schönen<br />
Umfeld einer Arbeit nachgehen kann.<br />
So wie andere Mütter auch. Das macht sie<br />
stolz. Und mich auch.“
HANDWERKSKAMMER :: SCHWERIN<br />
Kalender mit <strong>Handwerk</strong>smotiven<br />
Das Jahr des<br />
<strong>Handwerk</strong>s<br />
Fotos: Lehmann<br />
In Politikerreden hört man es<br />
häufig: Mecklenburg-Vorpommern<br />
ist stolz auf sein <strong>Handwerk</strong>. Den<br />
besten Beleg dafür hat jetzt das<br />
Wirtschaftsministerium des Landes<br />
geliefert. Es hat einen großformatigen<br />
Bildkalender herausgebracht,<br />
der das alte <strong>Handwerk</strong> von seinen<br />
schönsten Seiten zeigt.<br />
Aus dem Kammerbezirk Schwerin<br />
wurden folgende <strong>Handwerk</strong>erinnen<br />
und <strong>Handwerk</strong>er für<br />
den Kalender fotografiert (von<br />
links oben nach rechts unten):<br />
Rohrdachdecker Rainer Carls<br />
aus Golchen, Schuhmacher Kay<br />
Gundlack aus Parchim, Orgelbauer<br />
Andreas Arnold aus Plau<br />
am See, Kupferschmied Daniel<br />
Amlow aus Parchim, Seiler Eckhard<br />
Knoll aus Bützow, Töpferin<br />
Julia Larisch aus Grapen Stieten,<br />
Segelmacherin Kati Jäger aus<br />
Schwerin und Karosseriebauer<br />
Thomas Buck aus Grabow.<br />
Das Ministerium für Wirtschaft,<br />
Bau und Tourismus Mecklenburg-<br />
Vorpommern hat für 2014 erstmals einen<br />
Bildkalender mit Motiven aus dem<br />
<strong>Handwerk</strong> herausgegeben. Der Schweriner<br />
Fotograf Jörn Lehmann hat von den<br />
beiden <strong>Handwerk</strong>skammern im Land<br />
vorgeschlagene Betriebe besucht und die<br />
<strong>Handwerk</strong>er und ihre Arbeit in Szene gesetzt.<br />
Daraus ist ein großformatiger farbiger<br />
Bildkalender entstanden, der sowohl die<br />
Vielfalt der traditionellen Gewerke im<br />
<strong>Handwerk</strong> als auch den ästhetischen Wert<br />
handwerklicher Leistungen und Produkte<br />
in überzeugender Bildqualität zum Ausdruck<br />
bringt.<br />
„Die Fotos belegen eindrucksvoll, unser<br />
<strong>Handwerk</strong> verbindet Tradition und Innovation,<br />
Handarbeit und moderne Technik<br />
wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig“,<br />
sagte Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan<br />
Rudolph anlässlich der Vorstellung des<br />
Kalenders und der gesamten in dem Zusammenhang<br />
produzierten Fotoreihe von<br />
Jörn Lehmann. „Das <strong>Handwerk</strong> prägt unser<br />
Land und stärkt unsere Volkswirtschaft.<br />
Mehr als 20.000 <strong>Handwerk</strong>sbetriebe, mehr<br />
als 100.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
mehr als 6.000 Auszubildende<br />
verantworten jeden 9. Umsatzeuro unserer<br />
Wirtschaft. Ich bin fest davon überzeugt:<br />
<strong>Handwerk</strong> hat und <strong>Handwerk</strong> schafft goldenen<br />
Boden, und das zum Wohle unserer<br />
Bürgerinnen und Bürger.“
HANDWERKSINTERESSEN :: RUNDBLICK<br />
Lübeck<br />
Studienabbrechern Perspektiven bieten<br />
Kursänderung: Die Organisatoren der Informationsveranstaltung<br />
gaben das Motto vor.<br />
In Deutschland sind derzeit rund 2,5 Miollionen<br />
Studierende an Universitäten und<br />
Fachhochschulen eingeschrieben. Laut<br />
einer OECD-Studie bricht jeder Dritte<br />
sein Studium vorzeitig ab. Eine berufliche<br />
Kursänderung durch Abbruch oder Fachwechsel<br />
muss aber nicht zwangsläufig das<br />
Foto: Grünke<br />
Ende der Karriere bedeuten. Im Rahmen<br />
einer Veranstaltungsreihe will die <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Lübeck gemeinsam mit<br />
der Christian-Albrechts-Universität Kiel,<br />
der IHK Kiel und der Agentur für Arbeit<br />
potentiellen oder tatsächlichen Studienabbrechern<br />
neue Perspektiven aufzeigen.<br />
Die Auftaktveranstaltung beurteilen die<br />
Partner als Erfolg. Über 40 junge Menschen<br />
ließen sich von Experten Alternativen<br />
zum Studium oder neue Strategien<br />
für eine berufliche Karriere nach dem<br />
Studium aufzeigen. Auch das <strong>Handwerk</strong><br />
wirbt verstärkt um Abiturienten und<br />
Studienaussteiger als Auszubildende. Es<br />
bietet Studierenden, die ihr Studium<br />
nicht wie geplant fortsetzen können,<br />
eine Vielzahl von Karrieremöglichkeiten<br />
und einen Karriereplan, der über Gesellenbrief<br />
und Meisterausbildung zu<br />
Managementaufgaben oder der Betriebsübernahme<br />
führt. In den kommenden<br />
Monaten wird die Veranstaltungsreihe<br />
fortgesetzt.
HANDWERKSLEBEN :: BRANCHEN<br />
Deutschlands bester Nachwuchs 2013 – Die Bundessieger aus dem <strong>Nord</strong>en<br />
Raumausstatterin<br />
Vanessa Klincker<br />
Metallbildner<br />
Robin Eisele<br />
Bootsbauer<br />
Jan Brügge<br />
Fahrzeugsattlerin<br />
Bonnie Bianca Althof<br />
Keramikerin<br />
Noomi Wilmans<br />
Dachdecker<br />
Arvid Speßhardt<br />
25 Jahre<br />
Raumausstattung Hermann Scharnberg<br />
Gröhnwohld<br />
20 Jahre<br />
Metallgestaltung Michael Schmidt<br />
Hamburg<br />
26 Jahre<br />
Bootsbau Wilfried Stapelfeldt<br />
Kappeln<br />
23 Jahre<br />
Autosattlerei Bruhn<br />
Hamburg<br />
25 Jahre<br />
Keramikwerkstatt Gerd Plöger<br />
Martensrade<br />
21 Jahre<br />
Dachdeckerei Benzien<br />
Hagenow<br />
Nach ihrem unverhofften Sieg beim Bundeswettbewerb<br />
möchte Vanessa Klincker am<br />
11. Januar auch bei den Europameisterschaften<br />
in Hannover gewinnen. „Möbel sind<br />
mein Ding“, sagt die Schleswig-Holsteinerin.<br />
An ihrem Beruf liebt sie die Vielfalt:<br />
„Ich kann tapizieren, polstern, dekorieren,<br />
Böden verlegen, Wände bespannen und<br />
Sonnenschutz anbauen.“<br />
In der achten Klasse absolvierte sie ein<br />
Praktikum. Doch mit ihrem Hauptschulabschluss<br />
hatte sie keine Chance auf einen<br />
Ausbildungsplatz. Sie wählte einen Umweg,<br />
drückte noch einmal die Schulbank<br />
und schloss ihre Ausbildung zur Tischlerin<br />
ab. „Die Raumausstattung reizte mich immer<br />
noch“, sagt Vanessa Klincker. Heute<br />
arbeitet sie als Gesellin je zur Hälfte als<br />
Raumausstatterin und in der Tischlerei<br />
ihres Mannes in Kastorf.<br />
„Wenn ich ein fertiges Stück in den<br />
Händen halte, ist es ist ein total schönes<br />
Gefühl“, sagt Robin Eisele. Gerne wollte<br />
er mit Metall arbeiten. Zufällig fand er<br />
den Hamburger Metallbildner Michael<br />
Schmidt und begeisterte sich für die Anfertigung<br />
von Unikaten.<br />
In die Werkstatt kommen Kunden mit<br />
Ideen und ersten Zeichnungen. Robin<br />
Eisele beherrscht die Techniken und<br />
Werkzeuge, mit denen er das Metall<br />
hochwertig verarbeitet. Es sägt, schraubt<br />
und lötet. Abschließend veredelt der<br />
20-Jährige die Oberflächen.<br />
Sein Gesellenstück, mit dem er Bundessieger<br />
wurde, ist ein Teelichthalter mit<br />
zehn Armen. Zwei Wochen blieben ihm<br />
von der Idee bis zum letzten Polieren. Der<br />
Hamburger will die kommenden Jahre<br />
nutzen und Erfahrungen sammeln.<br />
Im Alter von drei Monaten nahmen<br />
Jan Brügges Eltern ihn erstmals mit auf<br />
ein Segelboot. Die Liebe zum Wasser<br />
blieb. Nach dem Abitur suchte er einen<br />
Beruf mit engem maritimen Bezug.<br />
Der Jugendliche entschied sich für ein<br />
Nautik-Studium.<br />
Aber große Schiffe und die lange Zeit ,<br />
irgendwo fern der Heimat, auf den Weltmeeren,<br />
wollte er dann doch nicht. Er<br />
brach sein Studium ab und erinnerte sich<br />
an Urlaubsaufenthalte an der Schlei und<br />
eine nahegelegene Werft. Dort weckten<br />
die Gesellen während eines Praktikums<br />
seine Leidenschaft zur Arbeit mit Holz.<br />
Mit dem Gesellenbrief in der Tasche ist er<br />
stolz, dass er während seiner Ausbildung an<br />
einem Neubau mitwirken durfte. „Solche<br />
großen Projekte kommen selten vor“, sagt<br />
Jan Brügge.<br />
Fotos: Seemann (5) / Privat<br />
Warum sie sich für Autos interessiert, kann<br />
Bonnie Bianca Althof nicht beantworten.<br />
Bis 2008 sah sie nur selten welche. Seit ihrer<br />
Kindheit lebte sie auf der autofreien <strong>Nord</strong>seeinsel<br />
Helgoland. Dort beendete sie die<br />
Schule mit dem Hauptschulabschluss und<br />
wurde Malerin und Lackiererin. „Ich wollte<br />
aber noch was anderes machen“, sagt sie.<br />
Gemeinsam mit ihrem Partner restaurierte<br />
sie einen alten VW Golf 1. Dabei interessierte<br />
sie das Gestalten des Inneren. Sie suchte einen<br />
entsprechenden Beruf. In Hamburg fand sie<br />
den passenden Betrieb. Als Fahrzeugsattlerin<br />
lernte sie das Polstern, Beziehen und Verlegen<br />
von Teppichen – so gut, dass sie beim<br />
Bundeswettbewerb im bayrischen Maienburg<br />
als einzige Frau gewann. „Der Sieg<br />
ist meine Bestätigung. Das ist mein Beruf.<br />
Diese Arbeit macht mich glücklich“, sagt die<br />
23-Jährige, die den Meistertitel anstrebt.<br />
Ton verzeiht keine Fehler. Das musste Noomi<br />
Wilmans während ihrer Ausbildung<br />
immer wieder erfahren. Unachtsamkeiten<br />
zeigen sich spätestens beim Brennen im bis<br />
zu 1.200 Grad heißen Ofen. „Das macht<br />
die Arbeit so reizvoll. Bei aller Planung und<br />
vielem theoretischen Wissen ist nie zu 100<br />
Prozent sicher, was aus dem Ofen kommt“,<br />
sagt sie. Während ihrer Ausbildung im schleswig-holsteinischen<br />
Martensrade wählte sie<br />
den Schwerpunkt Dekoration. Beim Veredeln<br />
der Oberflächen modellierte sie, zeichnete<br />
mit feinen Pinseln und berechnete Glasuren<br />
für den späteren Brand. Nach ihrem Bundessieg<br />
drückt sie erneut die Schulbank. Noomi<br />
Wilmans macht ihr Fachabitur im Bereich<br />
Technik. Anschließend möchte sie ein Studium<br />
der Materialwissenschaften beginnen<br />
und sich irgendwann eine eigene Keramikwerkstatt<br />
einrichten.<br />
Nach der zwölften Klasse und mit der Fachhochschulreife<br />
in der Tasche, entschied sich<br />
Arvid Speßhardt gegen die Schule, das Abitur<br />
und für eine handwerkliche Ausbildung.<br />
„Die körperlich fordernde Arbeit auf den<br />
Baustellen begeisterte mich schon während<br />
meiner Schulferien“, sagt er. Beim Fliesenleger<br />
und Elektriker besserte er zunächst<br />
sein Taschengeld auf, schließlich durfte er<br />
hoch hinaus – aufs Dach. „Dieses Gefühl in<br />
der Höhe genieße ich heute immer noch“,<br />
gerät er ins Schwärmen.<br />
Sein <strong>Handwerk</strong> erlernte der 21-Jährige<br />
im mecklenburgischen Hagenow. Er arbeitet<br />
mit Dachziegeln, Schiefer und Bitumenbahnen<br />
und überzeugte die Prüfer<br />
beim zweitägigen Bundeswettbewerb in<br />
Lübeck-Blankensee. Jetzt möchte er sein<br />
Wissen vertiefen und beginnt in den kommenden<br />
Monaten seine Meisterschule.<br />
36 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Januar 2014 Januar 2014 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 37
HANDWERKSLEBEN :: BRANCHEN<br />
Deutschlands bester Nachwuchs 2013 – Die Bundessieger aus dem <strong>Nord</strong>en<br />
Graveur<br />
Segelmacher<br />
Bestatterin<br />
Uhrmacher<br />
Maurer<br />
Behälter- und Apparatebauer<br />
Jan Kumke<br />
Michel Waterstradt<br />
Johanna Wilke<br />
Patrick Thernes<br />
Vitali Kuhn<br />
Florian Herzig<br />
21 Jahre<br />
Robbe und Berking<br />
Flensburg<br />
22 Jahre<br />
Segelmacherei Oleu<br />
Heiligenhafen<br />
25 Jahre<br />
Bestattungsunternehmen Jörg Vieweg<br />
Rellingen<br />
24 Jahre<br />
Berufliche Schule G16<br />
Hamburg<br />
26 Jahre<br />
Fey Bauunternehmen<br />
Dassendorf<br />
20 Jahre<br />
Knaack und Jahn<br />
Hamburg<br />
Über 30 Stunden vergingen für die Planung.<br />
Weitere 30 benötigte der Flensburger<br />
Jan Kumke für die Umsetzung seines<br />
Gesellenstücks. Seine Medaille widmet er<br />
dem 10-jährigen Bestehen seiner Jugendfeuerwehr<br />
und wurde Bundessieger der<br />
Reliefgraviertechniker.<br />
Am Computer plante er die Umwandlung<br />
eines schlichten Stücks Metall in eine Medaille<br />
mit unterschiedlichsten Motiven und<br />
Schriften. Die Mischung aus traditioneller<br />
Arbeit mit Sticheln, Schleifsteinen, das Veredeln<br />
von Oberflächen und der Einsatz modernster<br />
Technik begeistern ihn. Mit räumlicher<br />
Vorstellungskraft und handwerklichem<br />
Feingefühl gestaltet er Formen, mit denen<br />
in seinem Ausbildungsbetrieb beispielsweise<br />
kunstvolle Silberbestecke gepresst werden.<br />
Dieses Wissen möchte er vertiefen und seinen<br />
Meister machen.<br />
Da er ohnehin nicht studieren wollte,<br />
fasste Michel Waterstradt in der elften<br />
Klasse den Entschluss, die Schule abzubrechen.<br />
Etwas <strong>Handwerk</strong>liches wollte<br />
er lernen – und gerne noch etwas Maritimes.<br />
Er, der sich selbst als Küstenjung<br />
bezeichnet, kannte den Bootsbau. Nach<br />
einem Praktikum reizte ihn dieser Beruf<br />
nicht. Er hörte von Segelmachern, testete<br />
diesen Beruf im schleswig-holsteinischen<br />
Heiligenhafen und blieb. „Das Arbeiten in<br />
den Häfen und in der Werkstatt ist genau<br />
mein Ding“, sagt der bundesweit Beste,<br />
der nie zuvor an einer Nähmaschine saß<br />
und später ein knapp 30 Meter langes<br />
Segel nähte.<br />
In Heiligenhafen bleibt er nicht. Von<br />
der Ostsee wechselt er an die Hamburger<br />
Elbe. Später möchte er sich intensiver mit<br />
dem Design von Segeln befassen.<br />
Ein Kinofilm weckte 2009 Johanna Wilkes<br />
Interesse für den Beruf des Bestatters.<br />
Nach dem Abitur verbrachte sie ein Jahr<br />
in Japan und sah den Oscar-prämierten<br />
Film „Nokan - Die Kunst des Ausklangs“.<br />
Die einfühlsame Darstellung des Berufs<br />
machte sie neugierig. Nachdem ihr Notenschnitt<br />
nicht für ein Psychologie-Studium<br />
reichte, begeisterte sie dieser Beruf.<br />
Zurück in Deutschland absolvierte Johanna<br />
Wilke ein Praktikum und merkte,<br />
dasss sie mit dem Thema Sterben umgehen<br />
kann. Sie suchte einen familiären<br />
Betrieb mit enger persönlicher Betreuung<br />
der Angehörigen. Um auch Verstorbenenfür<br />
die letzte Ruhe vorzubereiten, wechselte<br />
sie nach einem Jahr von Hamburg<br />
nach Rellingen. Nach ihrem Bundessieg<br />
ist sie zurück in der Hansestadt und wird<br />
berufsbegleitend ihren Fachwirt machen.<br />
Mit bis zu 50facher Vergrößerung leistet<br />
Uhrmacher Patrick Thernes Präzisionsarbeit.<br />
Beim Sägen, Feilen und Veredeln von<br />
Oberflächen darf er nicht mehr als einen<br />
hundertstel Millimeter abweichen. Sonst<br />
gehen die Uhren später falsch. Schmuck<br />
und Uhren begeistern ihn seit seiner Kindheit.<br />
Sein Vater handelt mit ihnen, und<br />
sein Großvater reparierte sie hobbymäßig .<br />
Patrick Thernes begeistert die feine<br />
Mechanik im Miniaturformat und die<br />
besonderen Reibungsverhältnisse. Mit<br />
kleinsten Werkzeugen fertigt er Teile an.<br />
Eine komplette Uhr zu bauen, ist ihm zu<br />
aufwendig. „Dafür braucht man ein ganzes<br />
Jahr“, sagt der Bundessieger. Sechs Teile<br />
musste er beim Bundeswettbewerb bauen<br />
und gewann. Seit einem halben Jahr arbeit<br />
er selbstständig als Partner eines Hamburger<br />
Auktionshauses.<br />
Als Vitali Kuhn im Jahr 2005 seine russische<br />
Heimat verließ und nach Deutschland<br />
kam, suchte er einen passenden Beruf.<br />
Er absolvierte eine Einstiegsqualifizierung,<br />
probierte sich als Lackierer, schloss eine<br />
Ausbildung zum Koch ab und bewarb<br />
sich schließlich als Maurer im schleswigholsteinischen<br />
Dassendorf.<br />
„Die körperlich anstrengende Arbeit<br />
im Freien finde ich total gut“, sagt Vitali<br />
Kuhn. Der <strong>Handwerk</strong>er träumt vom Bau<br />
eines eigenen Hauses – möglichst viel in<br />
Eigenleistung. Besonders gerne verblendet<br />
er, da er mit den Steinen die Optik der<br />
Häuser beeinflussen kann.<br />
In Biberach musste er an zwei Tagen drei<br />
Aufgaben lösen und wurde Bundessieger.<br />
Jetzt will er auf den Baustellen Erfahrungen<br />
sammeln und beginnt in den kommenden<br />
Monaten mit der Meisterschule.<br />
Nur mühsam schaffte Florian Herzig<br />
den Realschulabschluss. Er schrieb 100<br />
Bewerbungen und wollte gerne mit Metall<br />
arbeit. Nur ein Betrieb erteilte ihm<br />
eine Zusage. Fortan hatte er einen Beruf,<br />
der sein Interesse weckte und Schulthemen,<br />
die ihn begeisterten. „Das Lernen<br />
fiel mir plötzlich viel leichter“, sagt der<br />
Bundessieger der Behälter- und Apparatebauer.<br />
Die Auszeichnung ist für ihn ein Ansporn.<br />
Der 20-Jährige möchte noch mehr<br />
lernen und verließ deshalb die Werkstatt.<br />
Nach seinem Bundessieg wird nicht mehr<br />
gelötet, gebogen und geschweißt.<br />
Seit einigen Wochen sitzt er auf der<br />
Schulbank, um sein Fachabitur zu machen.<br />
Anschließend plant er ein Maschinenbaustudium<br />
oder eine weitere<br />
Qualifizierung an einer Technikerschule.<br />
Fotos: Seemann<br />
38 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Januar 2014 Januar 2014 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 39
HANDWERKSZEUG :: BLICKPUNKT<br />
HANDWERKSZEUG :: BLICKPUNKT<br />
vermarktet hat und in dem er ein großes<br />
Potenzial erkennt.<br />
Auf die Idee, auf der IHM auszustellen,<br />
wurde Adam von Raphael Lindlar, dem<br />
Innovations- und Technologieberater der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck, gebracht.<br />
Adam und Lindlar hatten sich bei einer<br />
Beratung kennengelernt. „Als ich vom<br />
‚Rocker‘ und den anderen Stücken hörte,<br />
fiel mir das Programm der IHM-Sonderschau<br />
‚Land des <strong>Handwerk</strong>s‘ ein“, erzählt<br />
Raphael Lindlar. Dann nominierte er den<br />
Betrieb von Seiten der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Lübeck für die Sonderschau und<br />
die Möbeltischlerei Adam bekam den<br />
Zuschlag.<br />
Tischlermeister Klaus-Peter „Kape“ Adam aus Bad<br />
Segeberg wird 2014 auf der IHM seinen „Rocker“<br />
präsentieren.<br />
Fotos: GHM (1); hfr (2); Grit M. Wolff www.kittyfix.de (1)<br />
„Wir hoffen, dass dadurch unser Produkt<br />
noch mehr Beachtung findet und wir vielleicht<br />
Kontakt zu Wiederverkäufern aufnehmen<br />
können. Es ist ein Versuch. Ob es<br />
sich rechnen wird, weiß man erst hinterher.<br />
Es ist schwer kalkulierbar. Ich denke, man<br />
muss ein solches Engagement in jedem Fall<br />
langfristig betrachten“, sagt Adam. Nach<br />
den vergangenen Messeteilnahmen hatte<br />
es zwar viele Anfragen von Messebesuchern<br />
gegeben, die sich für den bequemen<br />
Outdoor-Sessel interessierten, aber es kam<br />
nur zu einem knappen Dutzend Aufträge.<br />
Doch er ist von seinem Produkt überzeugt<br />
und scheut deshalb auch die Kosten nicht,<br />
die eine Messeteilnahme mit sich bringt.<br />
Messeauftritt<br />
Ein Rocker auf der IHM<br />
Kape Adam hat sich für 2014 einiges vorgenommen. So will sich der Tischler aus Bad Segeberg<br />
auf der Internationalen <strong>Handwerk</strong>smesse in München mit einem eigenen Messestand<br />
präsentieren und dort seinen Outdoor-Schaukelstuhl einem breiten Publikum vorstellen.<br />
Es ist Dezember. Die Möbeltischlerei<br />
Adam hat gut zu tun. Trotzdem laufen<br />
die Vorbereitungen für die Messepräsentation<br />
auf der IHM, der Internationalen<br />
<strong>Handwerk</strong>smesse München, im kommenden<br />
Frühjahr auf Hochtouren. „Wir gehen<br />
in diesem Jahr auf die IHM, um unser eigenes<br />
Produkt, den Garten-‚Rocker‘, zu<br />
vermarkten“, erzählt Klaus-Peter, genannt<br />
Kape, Adam. Der „Garten“-Rocker, den<br />
Adam in München auf der IHM bewerben<br />
will, ist ein Outdoor Schaukelstuhl, den er<br />
2009 entworfen und seitdem immer weiter<br />
perfektioniert hat.<br />
Die seit 1999 in Bad Segeberg ansässige<br />
Möbeltischlerei will sich mit der<br />
Entwicklung eigener Produkte – neben<br />
der Anfertigung von Möbeln und Inneneinrichtungen<br />
– ein zweites Standbein<br />
schaffen. Der „Rocker“ ist dabei eines von<br />
mehreren Objekten, die Adam designt und<br />
Geförderte Sonderschauen<br />
Die Sonderschau „Land des <strong>Handwerk</strong>s“<br />
gibt es seit 2012. Sie wird zu großen<br />
Teilen von der GHM Gesellschaft für<br />
<strong>Handwerk</strong>smessen mbH gefördert. Der<br />
teilnehmende Betrieb hat deshalb nur<br />
eine Kostenbeteiligung von 1.500 Euro<br />
zu tragen. „Viele Betriebe fühlen sich<br />
aufgrund der Kosten abgeschreckt und<br />
ziehen deshalb eine Messebeteiligung<br />
nicht in Betracht“, weiß Lindlar. „Diese<br />
geförderten Sonderschauen auf der<br />
IHM“, erklärt er weiter, „sind eine der<br />
wenigen Möglichkeiten für die Betriebe,<br />
einen Messestand kostengünstiger zu realisieren.“<br />
Denn leider fördert das Land<br />
Schleswig-Holstein – und dies gilt auch<br />
für Hamburg – keine Messebeteiligungen<br />
im In- und Ausland<br />
mehr.<br />
Neben der schon<br />
angesprochenen Sonderschau<br />
„Land des<br />
<strong>Handwerk</strong>s“, gibt es<br />
auf der IHM noch die<br />
Sonderschau „Innovation<br />
gewinnt!“. Diese<br />
wird mit Mitteln des<br />
Bundeswirtschaftsministeriums<br />
und der<br />
GHM gefördert und<br />
richtet sich an innovative Betriebe, die<br />
sich mit ihren Ideen und Entwicklungen<br />
einem größeren Publikum vorstellen wollen.<br />
Auch hier nominieren die Kammern<br />
die Betriebe und ein Fachgremium wählt<br />
dann die Messeteilnehmer aus.<br />
In Mecklenburg-Vorpommern unterstützt<br />
das Land Betriebe noch finanziell<br />
Christina Neubüser<br />
organisiert zwei IHM-<br />
Messestände.<br />
bei ihren Messeteilnahmen. So organisiert<br />
Christina Neubüser, die für Messeberatung<br />
bei der <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Schwerin zuständige Mitarbeiterin, mit<br />
Unterstützung des Landes derzeit gleich<br />
zwei IHM-Gemeinschaftsstände „<strong>Handwerk</strong><br />
aus Mecklenburg-Vorpommern“<br />
für dort ansässige Betriebe. „Wir werden<br />
einmal mit einem Gemeinschaftsstand<br />
in Halle B4 vertreten sein und parallel<br />
dazu auch auf der ‚<strong>Handwerk</strong> & Design‘<br />
in der Halle B1“, berichtet Neubüser.<br />
Für den ersten Stand haben sich acht<br />
Betriebe angemeldet und nur ein Unternehmen<br />
weniger ist es beim „<strong>Handwerk</strong><br />
und Design“-Gemeinschaftsstand.<br />
„Damit sind unsere Kapazitäten schon<br />
ausgeschöpft“, sagt Christina Neubüser<br />
zufrieden. Sie plant bereits weitere Präsentationen<br />
für Messen in Leipzig und<br />
Mühlengeez.<br />
Erfolgreich vermarkten<br />
Tischlermeister Adam<br />
betritt mit seiner IHM-<br />
Messeteilnahme kein<br />
Neuland. Er hat im<br />
vergangenen Jahr<br />
bereits auf einigen<br />
Regionalschauen<br />
und auf der<br />
Internationalen<br />
Gartenschau in<br />
Hamburg ausgestellt.<br />
Letzteres mit<br />
guter Resonanz, sodass<br />
er den Schritt in die<br />
bayrische Landeshauptstadt<br />
nicht scheut.<br />
Stand mit Ideen<br />
„Unser Stand wird etwa 20 Quadratmeter<br />
groß sein. Dort planen wir zwei Garten-<br />
Rocker und einen Indoor-Rocker zu präsentieren.<br />
Die müssen allerdings über den<br />
Winter noch gebaut werden“, erzählt Kape<br />
Adam. „Auch wollen wir noch einen Film<br />
über den Herstellungsprozess des ‚Rocker‘<br />
drehen und diesen dann, neben zwei weiteren<br />
Filmen von unseren bisherigen Messeauftritten,<br />
per Bildschirm auf der IHM<br />
zeigen.“ Die Flyer sind auch schon fertig.<br />
Kein Zweifel, dass Adam so vorbereitet die<br />
IHM rockt.
HANDWERKSZEUG :: BLICKPUNKT<br />
HANDWERKSZEUG :: BLICKPUNKT<br />
Messekalender für das <strong>Handwerk</strong> 2014<br />
Inlandsmessen<br />
Januar<br />
8.–11. Januar 2014 Heimtextil* Messe Frankfurt<br />
10.–12. Januar 2014 opti* Messe München<br />
11.–14. Januar 2014 DOMOTEX Messe Hannover<br />
13.–19. Januar 2014 imm cologne* Messe Köln<br />
17.–26. Januar 2014 Internationale Grüne Woche Berlin<br />
Messe Berlin<br />
17.–19. Januar 2014 hanseBAU Messe Bremen<br />
18.–26. Januar 2014 boot* Messe Düsseldorf<br />
22.–25. Januar 2014 NORTEC Messe Hamburg<br />
25.–26. Januar 2014 COSMETICA Hannover Messe Hannover<br />
25.–26. Januar 2014 Brille & Co Messe Dortmund<br />
26.–29. Januar 2014 ISM Internationale Süßwarenmesse<br />
<br />
Messe Köln<br />
28.–31. Januar 2014 IPM* Messe Essen<br />
29. Januar–3. Februar 2014 Spielwarenmesse* Messe Nürnberg<br />
Februar<br />
7.–11. Februar 2014 Ambiente* Messe Frankfurt<br />
10.–13. Februar 2014 ZOW* Bad Salzuflen<br />
11.–13. Februar 2014 E-world energy & water*Messe Essen<br />
14.–17. Februar 2014 INHORGENTA MUNICH Messe München<br />
15.–23. Februar 2014 mitteldeutsche handwerksmesse**<br />
Messe Leipzig<br />
18.–21. Februar 2014 bautec Messe Berlin<br />
18.–21. Februar 2014 DACH+HOLZ International Messe Köln<br />
19.–23. Februar 2014 beach & boat** Messe Leipzig<br />
20.–23. Februar 2014 Fahrrad Essen Messe Essen<br />
21.–23. Februar 2014 BOATFIT Messe Bremen<br />
25.–27. Februar 2014 Facility Management Messe Frankfurt<br />
26.–27. Februar 2014 fireprotec Messe Frankfurt<br />
März<br />
6.–8. März 2014 CEB - Clean Energy Building<br />
<br />
Messe Stuttgart<br />
6.–9. März 2014 MOTORRÄDER Messe Dortmund<br />
7.–9. März 2014 15. BAUEN & SANIEREN - EIGENHEIM<br />
ROSTOCK<br />
Messe Rostock<br />
8.–9. März 2014 RAD + OUTDOOR Messe Bremen<br />
9.–12. März 2014 INTERNATIONALE EISENWARENMESSE<br />
<br />
Messe Köln<br />
10.–14. März 2014 CeBit* Messe Hannover<br />
11.–15. März 2014 METAV Messe Düsseldorf<br />
11.–14. März 2014 GLOBAL SHOES Frühjahr<br />
<br />
Messe Düsseldorf<br />
12.–15. März 2014 Musikmesse* Messe Frankfurt<br />
12.–15. März 2014 Sanitär Heizung Klima Messe Essen<br />
12.–18. März 2014 <strong>Handwerk</strong> & Design auf der Internatio-<br />
nalen <strong>Handwerk</strong>smesseMesse München<br />
12.–18. März 2014 Internationale <strong>Handwerk</strong>smesse**<br />
<br />
Messe München<br />
14.–19. März 2014 INTERNORGA Messe Hamburg<br />
14.–16. März 2014 Gartenträume Messe Bremen<br />
19. März 2014 Lieferantentag M-V Rostock<br />
20.–23. März 2014 New Energy Husum* Husum<br />
21.–23. März 2014 Beauty Düsseldorf Messe Düsseldorf<br />
22.–24. März 2014 TOP HAIR INTERNATIONAL<br />
Messe Düsseldorf<br />
26.–29. März 2014 HOLZ-HANDWERK* Messe Nürnberg<br />
27.–30. März 2014 Techno-Classica Essen Messe Essen<br />
30. März–4. April 2014 Light+Building* Messe Frankfurt<br />
April<br />
3.–6. April 2014 FIBO* Messe Köln<br />
7.–11. April 2014 wire Messe Düsseldorf<br />
7.–11. April 2014 HANNOVER MESSE* Messe Hannover<br />
8.–10. April 2014 Aircraft Interiors Expo Messe Hamburg<br />
8.–11. April 2014 IFH/Intherm Messe Nürnberg<br />
9.–12. April 2014 AERO Messe Friedrichshafen<br />
10.–13. April 2014 ART COLOGNE Messe Köln<br />
11.–13. April 2014 HAUS|HOLZ|ENERGIE Messe Stuttgart<br />
11.–13. April 2014 Mineralien, Fossilien, Schmuck 2014<br />
<br />
Messe Stuttgart<br />
Mai<br />
3.–5. Mai 2014 Hairworld Messe Frankfurt<br />
3.–5. Mai 2014 Hair & Beauty Messe Frankfurt<br />
5.–7. Mai 2014 USETEC Messe Köln<br />
5.–9. Mai 2014 IFAT - resources.innovations.solutions.<br />
<br />
Messe München<br />
6.–8. Mai 2014 Energieeffizienz und AGFW-FachDialog<br />
<br />
Messe Köln<br />
6.–10. Mai 2014 METPACK* Messe Essen<br />
8.–9. Mai 2014 ISO Messe Köln<br />
8.–9. Mai 2014 LEBEN UND TOD Messe Bremen<br />
13.–16. Mai 2014 OTWorld Orthopädie + Reha-Technik*<br />
<br />
Messe Leipzig<br />
21.–22. Mai 2014 RECYCLING-TECHNIK Messe Dortmund<br />
27.–30. Mai 2014 Reifen Messe Essen<br />
31. Mai–8. Juni 2014 AMI - AUTO MOBIL INTERNATIONAL<br />
<br />
Messe Leipzig<br />
Juni<br />
3.–5. Juni 2014 SENSOR + TEST* Messe Nürnberg<br />
3.–6. Juni 2014 AUTOMATICA* Messe München<br />
4.–6. Juni 2014 IntersolarEurope* Messe München<br />
17.–20. Juni 2014 WINDFORCE Messe Bremen<br />
24.–26. Juni 2014 O&S* Messe Stuttgart<br />
Juli<br />
24.–27. Juli 2014 ISPO BIKE Messe München<br />
August<br />
15.–17. August 2014 Pferd Messe Berlin<br />
25.–28. August 2014 Arbeitsschutz Aktuell Messe Frankfurt<br />
29. August–7. September 2014<br />
30. August–2. September 2014<br />
September<br />
CARAVAN SALONMesse Düsseldorf<br />
Tendence* Messe Frankfurt<br />
5.–10. September 2014 IFA Messe Berlin<br />
6.–8. September 2014 MIDORA Leipzig Messe Leipzig<br />
9.–12. September 2014 SMM* Messe Hamburg<br />
10.–14. September 2014 <strong>Nord</strong>Bau Messehallen Neumünster<br />
11.–14. September 2014 MeLa** Mühlengeez<br />
16.–20. September 2014 AMB Messe Stuttgart<br />
16.–20. September 2014 Automechanika* Messe Frankfurt<br />
16.–21. September 2014 photokina Messe Köln<br />
17.–20. September 2014 GaLaBau* Messe Nürnberg<br />
23.–26. September 2014 WindEnergy HamburgMesse Hamburg<br />
23.–26. September 2014 Security* Messe Essen<br />
24.–27. September 2014 REHACARE Messe Düsseldorf<br />
25. September–2. Oktober 2014 IAA Nutzfahrzeuge Messe Hannover<br />
Oktober<br />
1.–5. Oktober 2014 INTERMOT Köln Messe Köln<br />
6.–9. Oktober 2014 Bondexpo Messe Stuttgart<br />
7.–9. Oktober 2014 ALUMINIUM* Messe Düsseldorf<br />
8.–11. Oktober 2014 REHACARE International*<br />
<br />
Messe Düsseldorf<br />
14.–16. Oktober 2014 Chillventa* Messe Nürnberg<br />
15.–17. Oktober 2014 belektro Messe Berlin<br />
18.–26. Oktober 2014 bauen + wohnen Messe Hannover<br />
21.–24. Oktober 2014 glasstec* Messe Düsseldorf<br />
21.–24. Oktober 2014 interbad* Messe Stuttgart<br />
21.–25. Oktober 2014 EuroBLECH* Messe Hannover<br />
21.–25. Oktober 2014 ORGATEC* Messe Köln<br />
25. Oktober–2. November 2014<br />
31. Oktober–1. November 2014<br />
hanseboot Messe Hamburg<br />
Texcare ForumMesse Frankfurt<br />
November<br />
4.–5. November 2014 GlobalConnect Messe Stuttgart<br />
5.–6. November 2014 Communication World<br />
<br />
Messe München - M,O,C,<br />
6.–8. November 2014 denkmal* Messe Leipzig<br />
6.–8. November 2014 MUTEC Messe Leipzig<br />
8. November 2014 INTERRADIO Messe Hannover<br />
8.–16. November 2014 MODE HEIM HANDWERK Messe Essen<br />
9.–11. November 2014 C-Shop Cologne Messe Köln<br />
11.–13. November 2014 Brau Beviale* Messe Nürnberg<br />
11.–14. November 2014 electronica* Messe München<br />
12.–14. November 2014 COMPAMED Messe Düsseldorf<br />
12.–15. November 2014 MEDICA 2014 Messe Düsseldorf<br />
25.–28. November 2014 EuroMold Messe Frankfurt<br />
26.–30. November 2014 FOOD & LIFE Messe München<br />
26.–30. November 2014 Heim+<strong>Handwerk</strong> Messe München<br />
29. November-7. Dezember 2014<br />
ESSEN MOTOR SHOWMesse Essen<br />
Dezember<br />
2.–4. Dezember 2014 Valve World Expo Messe Düsseldorf<br />
4.–7. Dezember 2014 Pferd & Jagd Messe Hannover<br />
4.–7. Dezember 2014 Country Messe Hannover<br />
5.–7. Dezember 2014 mineralien hamburg Messe Hamburg<br />
9.–11. Dezember 2014 CHOCO-TEC Messe Köln<br />
Auslandsmessen<br />
Dänemark<br />
25.–28.Februar 2014 BYGGERI (Baumesse) in Fredericia<br />
<br />
Infos: www.tunbyg.dk<br />
8.–9. Februar 2014 BOLIGMESSE (Haus, Heim u. Innenein-<br />
Norwegen<br />
richtung)<br />
in Aarhus<br />
2.–5. Juni 2014 Eliaden (Elektromesse) in Oslo<br />
<br />
Infos: www.eliaden.no<br />
Schweden<br />
1.–4. April 2014 NORDBYGG (Internationale Baumesse)<br />
in StockholmInfos: www.stofair.se<br />
11.–14. November 2014 ELMIA SUBCONTRACTOR (Internationale<br />
Fachmesse f. Zulieferer/Zubehör, Werk-<br />
zeuge, Herstellungsverfahren)<br />
in JönköpingInfos: www.elmia se<br />
Österreich<br />
16.-18. Januar 2014 Monumento (Fachmesse für Denkmal-<br />
pflege; erstmals mit bundesgefördertem<br />
dt. Gemeinschaftsstand) in Salzburg<br />
* Die Teilnahme junger innovativer Unternehmen auf einem Gemeinschaftsstand<br />
an dieser Messe wird vom Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie unter bestimmten Voraussetzungen<br />
gefördert. Weitere Informationen dazu unter: www.bmwi.de oder<br />
www.auma.de.<br />
** Mit einem Gemeinschaftsstand des Landes Mecklenburg-<br />
Vorpommern. Weitere Infos: www.hwk-schwerin.de.<br />
42 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Januar 2014<br />
Januar 2014 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 43
HANDWERKSZEUG :: GESCHÄFT UND FÜHRUNG<br />
EU-Subunternehmer beaufragen<br />
Fallstricke für Auftraggeber<br />
Die europäische Dienstleistungsfreiheit macht es möglich: In Zeiten stabiler Auftragslage<br />
greifen <strong>Handwerk</strong>sunternehmen immer häufiger auf EU-Subunternehmer zurück.<br />
Das ist ihr gutes Recht. Oftmals werden aber Pflichten vernachlässigt, die der Zoll überprüft.<br />
Die Auftragsbücher vieler <strong>Handwerk</strong>er<br />
sind voll. Doch vielen fehlen<br />
ausreichend Fachkräfte, um die Fülle zeitnah<br />
abzuwickeln. Deshalb nutzen insbesondere<br />
Baubetriebe die Möglichkeit, Subunternehmer<br />
aus der EU zu beauftragen.<br />
In der EU niedergelassene Unternehmen<br />
dürfen ihre Mitarbeiter vorübergehend<br />
nach Deutschland entsenden und im<br />
Rahmen von Werkverträgen als Subunternehmer<br />
tätig werden. Seit dem 1. Januar<br />
gilt dies auch für entsandte Bulgaren und<br />
Rumänen. Für Mitarbeiter aus Kroatien<br />
sind bis 2015 Einschränkungen vorgesehen.<br />
Sie benötigen für ihren Einsatz eine<br />
Arbeitserlaubnis der Bundesagentur für<br />
Arbeit (BA).<br />
Unterfällt die Tätigkeit der ausländischen<br />
Mitarbeiter dem Bundesrahmentarifvertrag<br />
für das Bauhaupt- und nebengewerbe,<br />
einem allgemeinverbindlichen Tarifvertrag<br />
oder der Gebäudereinigung, muss der Subunternehmer<br />
den geltenden Mindestlohn<br />
zahlen. Zudem muss der Subunternehmer<br />
den Einsatz der Bundesfinanzdirektion<br />
West in Köln melden. Kontrolliert beispielsweise<br />
der Zoll, müssen Arbeitszeitnachweise<br />
und weitere Unterlagen in<br />
deutscher Sprache vorliegen.<br />
An die Anmeldungen denken<br />
Ist die Tätigkeit nach Anlage A der <strong>Handwerk</strong>sordnung<br />
zulassungspflichtig, ist<br />
die Dienstleistung der örtlichen <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
anzuzeigen. Europäische<br />
Betriebe aus dem Baugewerbe werden<br />
bei der Urlaubskasse SOKA-BAU beitragspflichtig.<br />
Ausnahmen gelten, wenn<br />
die ausländischen Arbeitnehmer aus Belgien,<br />
Dänemark, Frankreich, Italien, den<br />
Niederlanden oder Österreich stammen.<br />
Die Urlaubskassenverfahren dieser Länder<br />
wurden gegenseitig anerkannt.<br />
Wenn EU-Subunternehmer in ihrem<br />
Heimatland eine A1-Entsendebescheinigung<br />
beim Sozialversicherungsträger<br />
beantragt haben, bleiben sie während ihrer<br />
Tätikeit in Deutschland für maximal 24<br />
Monate im Heimatland sozialversichert.<br />
Für einen Einsatz in Deutschland von bis<br />
zu 183 Tagen im Jahr verbleibt die Lohnsteuerpflicht<br />
im Heimatland.<br />
Werkvertrag oder Überlassung?<br />
Grundsätzlich ist die Arbeitnehmerüberlassung<br />
im Bauhauptgewerbe unzulässig und<br />
im Baunebengewerbe erlaubnispflichtig.<br />
Nach Deutschland entsandte Mitarbeiter<br />
sollten stattdessen im Rahmen von Werkverträgen<br />
tätig werden. Zudem sollte der<br />
ausländische Betriebsinhaber in Deutschland<br />
für mehrere Auftraggeber tätig sein,<br />
sein Weisungsrecht gegenüber seinen<br />
Angestellten behalten, erfolgsorientiert<br />
abrechnen und in der Gewährleistungspflicht<br />
stehen. Ist dies nicht der Fall, kann<br />
die Tätigkeit als Arbeitnehmerüberlassung<br />
eingestuft werden. Damit wird zwischen<br />
deutschem Entleiher und ausländischem<br />
Arbeitnehmer ein Arbeitsverhältnis fingiert.<br />
Deutscher Auftraggeber haftet<br />
Im Fall der Arbeitnehmerüberlassung<br />
haftet der deutsche Auftraggeber gesamtschuldnerisch<br />
für Zahlungen des etwaigen<br />
deutschen allgemeinverbindlichen<br />
Tariflohns, die Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträge,<br />
die der ausländische<br />
Betriebsinhaber für seine Mitarbeiter nun<br />
in Deutschland entrichten muss. Eine<br />
Geldbuße ist ebenfalls möglich.<br />
Wenn die Tätigkeit unter einen deutschen<br />
allgemeinverbindlichen Tarifvertrag fällt und<br />
Urlaubskassenbeiträge entrichtet werden, haftet<br />
der deutsche Auftraggeber auch bei der<br />
reinen Werkvertragsabwicklung mit dafür,<br />
dass der Subunternehmer seinen Mitarbeitern<br />
das deutsche Mindestnettoentgelt zahlt. Eine<br />
Enthaftung von den Urlaubskassenbeiträgen<br />
durch eine Präqualifikation des Subunternehmers<br />
oder eine entsprechende Bescheinigung<br />
der SOKA-Bau ist jedoch möglich. Eine<br />
Haftung für Sozialversicherungsleistungen<br />
entsteht hier nur bei Verschulden.<br />
Bauabzugssteuer<br />
Für den ausländischen Nachunternehmer<br />
besteht keine steuerliche Registrierungspflicht<br />
in Deutschland, wenn er von einem<br />
Unternehmen beauftragt wird. Er schreibt<br />
Nettorechnungen mit dem Hinweis des<br />
Übergangs der Steuerschuld nach Paragraph<br />
§ 13b UStG. Wenn der ausländische Unternehmer<br />
über eine Freistellungsbescheinigung<br />
verfügt, muss der Auftraggeber keine Bauabzugssteuer<br />
in Höhe von 15 Prozent an das<br />
deutsche Finanzamt zahlen.
HANDWERKSZEUG :: GESCHÄFT UND FÜHRUNG<br />
HANDWERKSZEUG :: RECHT UND STEUERN<br />
Expertenmeinung<br />
Dr. Gerd-Rüdiger<br />
Steffen,<br />
Geschäftsführer der<br />
Mittelständischen<br />
Beteiligungsgesellschaft<br />
Schleswig-<br />
Holstein<br />
<strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong>: Herr Dr. Steffen, für welche<br />
Unternehmen wurde der neue Mikromezzaninfonds<br />
aufgelegt?<br />
Steffen Er richtet sich hauptsächlich<br />
an kleine und junge Unternehmen, die<br />
nur über wenig Eigenkapital verfügen.<br />
Da der Fonds auch aus Mitteln des Europäischen<br />
Sozialfonds gespeist wird,<br />
sollen Unternehmen die ausbilden, aus<br />
der Arbeitslosigkeit gegründet oder von<br />
Menschen mit Migrationshintergrund<br />
geführt werden, besonders angesprochen<br />
werden.<br />
Welche Vorteile haben die Betriebe?<br />
Steffen Als langfristige stille Beteiligung<br />
erhalten die Antragsteller bis zu<br />
50.000 Euro für ihre Investitionen oder<br />
Betriebsmittel. Das Kapital zählt als<br />
wirtschaftliches Eigenkapital und verbessert<br />
das Rating des Unternehmens<br />
bei der Hausbank. Das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
hat den Fonds aufgelegt. Kleine Unternehmen<br />
verbessern damit ihren Zugang<br />
zu Beteiligungskapital und ebenso<br />
ihre Chancen, weiteres Fremdkapital<br />
einwerben zu können. Für das Beteiligungskapital<br />
sind keine Sicherheiten zu<br />
stellen. Der Beteiligungsgeber mischt<br />
sich nicht in das Tagesgeschäft ein und<br />
übernimmt keine Geschäftsanteile. Er<br />
bleibt im wahrsten Sinne des Wortes<br />
„stiller“ Gesellschafter.<br />
An wen können sich interessierte<br />
Unternehmer wenden?<br />
Steffen In jedem Bundesland gibt<br />
eine Beteiligungsgesellschaft. Für<br />
die Suche empfehle ich einen Blick<br />
auf die Internetseite www.mikromezzaninfonds-deutschland.de
HANDWERKSWELT<br />
Fotos: Seemann<br />
Goldschmied Dominik Thurau<br />
Geheimnisvolles Amulett<br />
Bis er die ideale Form für sein Gesellenstück<br />
fand, fertigte Goldschmied<br />
Dominik Thurau zahlreiche Zeichnungen<br />
an. Umso stolzer ist er heute,<br />
dass sein tropfenförmiges Amulett mit<br />
dem bundesweiten Gestaltungspreis<br />
„Die Gute Form im <strong>Handwerk</strong>“<br />
ausgezeichnet wurde.<br />
Insgesamt 50 Stunden blieben<br />
ihm für die aufwendige Arbeit.<br />
Von außen erkennt der Betrachter<br />
nicht, dass sich<br />
das Amulett aufklappen<br />
lässt. Der<br />
Goldschmied<br />
entwickelte einen<br />
anspruchsvollen<br />
Verschluss<br />
und platzierte im<br />
Innern einen herausnehmbaren silbernen<br />
Chip.<br />
Der Lübecker musste lange warten,<br />
bis er die Ausbildung beginnen<br />
konnte. Sein heutiger Chef der<br />
Lübecker Goldschmiede Panzerknacker<br />
konnte ihm keinen Ausbildungsplatz<br />
anbieten. Aber er bot ihm<br />
an, drei Jahre erneut zu kommen.<br />
Bis dahin absolvierte er in Hamburg<br />
eine Uhrmacherausbildung und<br />
stand nach drei Jahren tatsächlich<br />
erneut in der Werkstatt, erinnerte<br />
seinen Chef an sein Versprechen,<br />
der Wort hielt. Heute beschäftigt<br />
er ihn als Gesellen. „Jetzt träume<br />
ich davon, mal Schmuckstücke zu<br />
bauen, die beide Berufe vereinen“,<br />
sagt Dominik Thurau.
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IMPRESSUM<br />
Das Magazin der <strong>Handwerk</strong>skammern<br />
Flensburg, Hamburg, Lübeck, Schwerin<br />
Verlag: Verlag <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> GmbH,<br />
Holstenwall 12, 20355 Hamburg<br />
Sekretariat: Dagmar Spreemann,<br />
Tel.: 040 35905-222, Fax: 040 35905-309,<br />
dspreemann@hwk-hamburg.de;<br />
http://www.nord-handwerk.de<br />
Chefredakteurin: Irina Chassein<br />
(ans; v. i. S. d. P.) Tel.: 040 35905-336,<br />
ichassein@hwk-hamburg.de<br />
Herausgeber: <strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg,<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg, <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
Lübeck, <strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin,<br />
vertreten durch das Herausgeber-Gremium,<br />
bestehend aus den jeweiligen Hauptgeschäftsführern<br />
Udo Hansen, Frank Glücklich, Andreas<br />
Katschke und Edgar Hummelsheim<br />
Mantelredaktion:<br />
Dr. Thomas Meyer-Lüttge (tm),<br />
Tel.: 040 35905-272,<br />
tmeyer-luettge@nord-handwerk.de;<br />
Kerstin Gwildis (kl), Tel.: 040 35905-253,<br />
kgwildis@nord-handwerk.de;<br />
Jens Seemann (jes), Tel.: 040 35905-345,<br />
jseemann@nord-handwerk.de<br />
Redaktionsfax: 040 35905-347<br />
Kammerredaktionen:<br />
• <strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg,<br />
Andreas Haumann (ah), Johanniskirchhof 1,<br />
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Anzeigentarif 2013<br />
Erscheinungsweise: monatlich (29. Jahrgang)<br />
<strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> ist das offizielle Organ der<br />
<strong>Handwerk</strong>skammern Flensburg, Hamburg, Lübeck,<br />
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Druck: CW Niemeyer Druck GmbH,<br />
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Tel.: 05151 8220-0, Fax: 05151 8220-124<br />
Lektorat: Michael Hartmann<br />
Beilagen: <strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
Titel: Seemann<br />
Januar 2014 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> 49
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eingestellt werden<br />
Etablierter Friseursalon in guter Lage in<br />
Hamburg-Neugraben zu verkaufen<br />
Alteingesessenes Bestattungsinstitut in HH-<br />
Mümmelmannsberg aus Altersgr. zu verk.<br />
Schöner Friseursalon, Hamburg-Neustadt<br />
(City), bietet Raum zur Miete für passende<br />
Geschäftsbeziehung<br />
HWK HAMBURG<br />
Betrieb für Elektro-/Sicherheitstechnik<br />
z. Übern. ges. Tätigkeiten vorwiegend<br />
im Bereich der Brandmelde-, Einbruchmelde-<br />
und Videoüberwachungstechnik<br />
Betrieb im Bereich Maschinen- und<br />
Stahlbau sowie Betriebsinstandhaltung<br />
inkl. mech. Bearbeitung ab sofort ges.<br />
Kleines Bauunternehmen zur Übernahme<br />
gesucht<br />
A13/11/1<br />
A13/11/3<br />
A13/11/4<br />
A13/12/1<br />
A11/10/3<br />
NACHFRAGE<br />
G12/11/1<br />
G12/11/3<br />
G13/11/1<br />
Kraftfahrzeugtechniker-Meister sucht<br />
KFZ-Werkstatt i. R. Hamburg. Gewünscht<br />
ist die Übernahme eines laufenden Betriebes.<br />
Infrage kommen kl. Autohäuser,<br />
Tankstellen und Kfz-Werkstätten. Ideal<br />
ab drei Hebebühnen. Inventar und<br />
Personal können übernommen werden<br />
HWK FLENSBURG<br />
Baugeschäft oder bietet Beteiligung<br />
G13/11/2<br />
ANGEBOTE<br />
Dachdeckerei abzug. A106/1<br />
Straßen- und Tiefbaubetrieb sucht Nachf. A107/1<br />
A101/1/4/6/7/8<br />
Fliesen-Fachgeschäft mit Ausstellung<br />
abzug. A109/1<br />
Landmaschinenhandel und -reparaturbetrieb<br />
abzug. A201/1<br />
Metallbaubetrieb/Schlosserei abzug.<br />
Eingeführter Motorrad-Gespannbaubetrieb<br />
an der Ostseeküste sucht Nachf. A207/1<br />
Zweiradhandelsgeschäft abzug.<br />
Kfz-Betriebe abzug.<br />
A201/3/4/5/6/7<br />
A207/3/4<br />
Kleiner feinmechanischer Betrieb abzug. A212/1<br />
Heizungs- und Sanitärbetrieb abzug.<br />
bzw. bietet Beteiligung<br />
Elektroinstallateurbetrieb abzug.<br />
A209/1/2/3/4/5/<br />
7/8/9/10/11/12/<br />
13/15/16<br />
A215/1/4/6<br />
Meister-Fachbetrieb für Kälte-und Klimatechnik<br />
abzug. A235/1<br />
Drechslerei altersbedingt abzug.<br />
Bäckereien/Konditorei abzug.<br />
Friseurgeschäfte abzug.<br />
A218/2/3/4/5/6/8<br />
A308<br />
A501/1/2/3/5/<br />
Handbuchbinderei abzug. A708/1<br />
A607/1-8/10-<br />
11/13/15/17/18<br />
Fotostudio sucht Nachf. A707/1<br />
HWK FLENSBURG<br />
NACHFRAGE<br />
Kfz-Technikermeister sucht Betrieb<br />
N209/1/2<br />
Installateur- und Heizungsbaubetrieb<br />
im Raum Flensburg zwecks Expansion<br />
gesucht N216/2<br />
Elektrotechnikermeister sucht Betrieb im<br />
nördlichen Schleswig-Holstein zwecks<br />
Übernahme oder Beteiligung N218/1<br />
Tischlermeister sucht Möbelbaubetrieb<br />
im Raum Rendsburg N301/1<br />
Bäckermeister sucht Betrieb im Raum Kiel N501/1<br />
Augenoptikermeister sucht Betrieb N601/1<br />
Friseurmeisterinnen s. Betriebe im südl.<br />
Kreis <strong>Nord</strong>friesland u. Harrislee/Flensburg<br />
Gebäudereinigungsbetrieb gesucht<br />
N607/1/2<br />
N611/1/2<br />
HWK LÜBECK<br />
Bauunternehmen abzug.<br />
Straßenbauerbetrieb abzug.<br />
Feinmechanikerbetriebe abzug.<br />
Kälteanlagenbauerbetrieb abzug.<br />
Kfz-Betriebe abzug.<br />
Landmaschinentechnikerbetriebe<br />
Installateur-/Heizungsbauerbetriebe abzug.<br />
Elektrotechnikerbetriebe abzug.<br />
Tischlereibetriebe abzug.<br />
Rollladen- und Jalousiebauerbetrieb abzug.<br />
Bootsmotorenbetrieb abzug.<br />
Änderungsschneidereien abzug.<br />
Segelmacherbetrieb abzug.<br />
Schuhmacherbetrieb abzug.<br />
Friseurbetriebe abzug.<br />
Textilreinigungsbetriebe abzug.<br />
Gebäudereinigungsbetriebe abzug.<br />
Fotostudios abzug.<br />
Geigenbauerbetrieb abzug.<br />
Holz- u. Bautenschutzbetrieb abzug.<br />
HWK LÜBECK<br />
Bauunternehmen gesucht<br />
Zimmerer-/Dachdeckerbetriebe gesucht<br />
Steinmetzbetrieb gesucht<br />
Maler-/Lackierbetrieb gesucht<br />
Metallbauerbetrieb gesucht<br />
Feinmechanikerbetrieb gesucht<br />
Kälteanlagenbauerbetrieb gesucht<br />
Kfz-Betriebe gesucht<br />
Installateur- und Heizungsbauerbetrieb ges.<br />
Elektrotechnikerbetriebe gesucht<br />
Tischlereibetrieb gesucht<br />
Schuhmacherbetrieb gesucht<br />
Orthopädieschuhtechnikerbetrieb ges.<br />
Dentallabor gesucht<br />
Friseurbetriebe gesucht<br />
Gebäudereinigungsbetrieb gesucht<br />
BETRIEBSVERMITTLUNG<br />
ANGEBOTE<br />
(Auszug)<br />
Angebote und Nachfragen von Beteiligungen oder<br />
ganzen Unternehmen können der jeweiligen <strong>Handwerk</strong>skammer<br />
mitgeteilt werden. Interessenten für<br />
die hier veröffentlichten Angebote und Nachfragen<br />
wenden sich bitte ebenfalls unter Angabe der Chiffre<br />
an die zuständigen <strong>Handwerk</strong>skammern.<br />
A1<br />
A5<br />
A19<br />
A21<br />
A23<br />
A24<br />
A27<br />
A29<br />
A38<br />
A40<br />
A41<br />
A47<br />
A52<br />
A54<br />
A68<br />
A69<br />
A71<br />
A78<br />
A87<br />
A99<br />
NACHFRAGE<br />
A1<br />
B3/B4<br />
B11<br />
B13<br />
B16<br />
B19<br />
B21<br />
B23<br />
B27<br />
B29<br />
B38<br />
B54<br />
B65<br />
B67<br />
B68<br />
B71<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Lübeck<br />
Breite Straße 10–12<br />
23552 Lübeck<br />
Tel. 0451 1506-238<br />
Fax 0451 1506-277<br />
E-Mail: cmueller@hwk-luebeck.de<br />
www.hwk-luebeck.de<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
Holstenwall 12<br />
20355 Hamburg<br />
Tel. 040 35905-361<br />
Fax 040 35905-506<br />
www.hwk-hamburg.de/<br />
betriebsboerse<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Flensburg<br />
Johanniskirchhof 1–7<br />
24937 Flensburg<br />
Tel. 0461 866-132<br />
Fax 0461 866-184<br />
E-Mail: a.gimm@hwk-flensburg.de<br />
www.hwk-flensburg.de<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Schwerin<br />
Friedensstraße 4A<br />
19053 Schwerin<br />
Tel. 0385 7417-152<br />
Fax 0385 7417-151<br />
E-Mail: p.gansen@hwk-schwerin.de<br />
www.hwk-schwerin.de<br />
Gewerbeflächenvermittlung<br />
<strong>Handwerk</strong>skammer Hamburg<br />
Tel. 040 35905-264<br />
Fax 040 35905-44264<br />
www.hwk-hamburg.de/beratung-service/<br />
betriebsfuehrung/betriebsboerse.html<br />
50 <strong>Nord</strong><strong>Handwerk</strong> Januar 2014
Verein zur Förderung<br />
der Betrieblichen<br />
Eingliederung im<br />
<strong>Handwerk</strong> e.V.<br />
e s a<br />
statt<br />
eingliedern<br />
ausgliedern<br />
Kontakt: Ilensee 4, 24837 Schleswig, Telefon: 04621 960099<br />
Aktionsbündnis SH<br />
Inklusive Jobs<br />
Frage: Wie finde ich motivierte Mitarbeiter?<br />
Antwort: Denken Sie dabei auch an die<br />
Beschäftigung von Menschen mit einer<br />
Schwerbehinderung! Rufen Sie unsere<br />
Fachberater/in an!<br />
Im <strong>Handwerk</strong>skammerbezirk Flensburg:<br />
Uwe Narkus, Tel.: 0481 82861442<br />
Im <strong>Handwerk</strong>skammerbezirk Lübeck:<br />
Birgit Trapp, Tel.: 04521 7756859<br />
esa-Projektbüro<br />
www.esa-sh.de<br />
Frage: Mein Mitarbeiter ist länger krank bzw.<br />
schwerbehindert - wie verhalte ich mich richtig?<br />
Antwort: Bei Krankheitsfällen über sechs<br />
Wochen Dauer hilft das Betriebliche Eingliederungsmanagement.<br />
Wir beraten Sie auch,<br />
wenn bei Ihrem Mitarbeiter eine Schwerbehinderung<br />
anerkannt wurde. Rufen Sie uns an!<br />
Kontakt: Klaus Leuchter<br />
Tel.: 04621 960099<br />
Die Arbeit wird getragen von den Kreishandwerkerschaften in Schleswig-Holstein<br />
Kooperationspartner:<br />
<strong>Handwerk</strong>er-Fonds Suchtkrankheit e.V.<br />
www.handwerker-fonds.de<br />
Gefördert durch das<br />
Ministerium für Soziales,<br />
Gesundheit, Familie und Gleichstellung<br />
des Landes Schleswig-Holstein<br />
Mitglied im:<br />
Fördernde Mitglieder<br />
• Bürgschaftsbank Schleswig-Holstein<br />
• IHR Rehabilitations-Dienst GmbH<br />
• Hanseatische FW-Unfallkasse <strong>Nord</strong><br />
• Schleswiger Volksbank eG<br />
• Signal Iduna
Das spricht für Sie.<br />
Jetzt Ihren Rabattcode<br />
UEjUM<br />
einlösen unter<br />
www.berlitz.de/mitsprechen<br />
oder persönlich beraten lassen.<br />
Unsere Berlitz Center „<strong>Nord</strong>“:<br />
Flensburg,Tel. 0461 313 27 00<br />
Hamburg, Tel. 040 32 08 26 80<br />
Kiel, Tel. 0431 944 14<br />
Lübeck, Tel. 0451 710 93<br />
* Buchen Sie bis zum 28.02.2014 einen Präsenz-Sprachkurs und erhalten Sie 10 % Rabatt auf die Unterrichtsgebühren. Der Rabatt ist<br />
gültig für alle Neuver träge und in allen Berlitz Centern in Deutschland. Ausgenommen sind staatlich geförderte Kurse, Berlitz Sprachcamps,<br />
Business Seminare, eBerlitz Kurse und Unterrichtsmaterialien. Es gelten die AGB der Berlitz Deutschland GmbH.