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ROTES ANTIQUARIAT Katalog Herbst 2010 Kunst und Literatur

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Seite 18 I <strong>Herbst</strong> <strong>2010</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> <strong>Literatur</strong><br />

22. –. –. Käte Steinitz: Die Märchen vom Paradies. Bd. I (alles). Apossverlag,<br />

Hannover. 1924. 31 S. Mit zahlr. Illustr. von Käte Steinitz. Kl.-4°. Illustr. Orig.-<br />

Karton. (Bestell-Nr. KNE 8953) 1.600,00 €<br />

(= Aposs II sowie Merz XVI/XVII). - Erste Ausgabe der Sammlung. - Sehr selten! - Vorliegendes<br />

Exemplar ohne Merz-Aufkleber, welcher nach der Aufnahme des Buches 1925 in<br />

die Reihe der Merzhefte auf einen Teil der Auflage montiert wurde <strong>und</strong> zwar derart, daß<br />

der Aufkleber den weinenden Hahnepeter <strong>und</strong> die Verlagsangabe überdeckte. - „Dieser<br />

erste [einzige] Band der ‘Märchen vom Paradies’ versammelt drei Texte: den bereits<br />

selbständig erschienenen ‘Hahnepeter’ in veränderter typographischer Gestaltung, den<br />

‘Paradiesvogel’<strong>und</strong> das ‘Paradies auf der Wiese’.“ (Kat. Schwitters). - Publikation des 1924<br />

neu gegründeten Apossverlages (A = aktiv, p = paradox, os = ohne Sentimentalität, s =<br />

sensibel). - Druck bei A. Molling u. Comp, Hannover. - Einband mit Gebrauchsspuren,<br />

Rücken u. Ecken restauriert u. fleckig. - Innendeckel gestempelt u. mit Besitzvermerk,<br />

vereinzelte Flecken. - Raabe/Hannich-B. 273.8. - Verkauf 1802. - Kat. Schwitters, „Typographie<br />

kann unter Umständen <strong>Kunst</strong> sein“ 26.<br />

First edition.Very rare.Wrapper restored. Slightly blotched.<br />

Titel-Nr. 22<br />

23. –. Serner, Walter [d. i. Walter Seligmann]: Letzte Lockerung. Manifest<br />

Dada. Paul Steegemann Verlag, Hannover. (1920). 45 S., 1 Bl. (Verlagsanzeigen).<br />

8°, Orig.-Karton. (Bestell-Nr. KNE8292) 950,00 €<br />

(= Die Silbergäule, LXII-LXIV). - Erste Ausgabe des zentralen Dada-Manifestes; das Serner<br />

1918 verfasste. - Erschienen in einer Auflage von 3tsd. Exemplaren. - „In einer Reihe der<br />

avantgardistischen Manifeste, die die Moderne eigentlich erst konstituieren <strong>und</strong> deren<br />

Geschichte vom ersten futuristischen Manifest von Marinetti (1912) bis zu den surrealistischen<br />

Publikationen Bretons (1924) reicht, nimmt Serners ‘Letzte Lockerung’ in mehrfacher<br />

Hinsicht eine Sonderstellung ein (...) Das Manifest ist gedanklich einem Traktat<br />

am nächsten, doch eher <strong>Kunst</strong>werk denn Proklamation (...) Serners Inszenierung der<br />

Genfer Dada-Soiree (1919) (...) muß zu den frühen Vorläufern des Happenings gezählt<br />

werden (...) Im Gegensatz zu seinen Dada-Kollegen verzichtet Serner weder zur Gänze<br />

auf das diskursive Vermögen der Sprache, noch mißtraut er wie diese völlig der Kraft poetischer<br />

Bilder. So unterscheidet Serners Pamphlet sich von anderen Manifesten aus

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