ROTES ANTIQUARIAT Katalog Herbst 2010 Kunst und Literatur
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Seite 62 I <strong>Herbst</strong> <strong>2010</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> <strong>Literatur</strong><br />
Titel-Nr. 96<br />
96. Ring, Thomas: Federlithographie.<br />
1921. 22,5 x 15,5 cm (28 x 27 cm). Signiert<br />
<strong>und</strong> im Stein monogr. u. dat.<br />
(Bestell-Nr. KNE9315) 300,00 €<br />
Auf beigefarbenem Bütten. - Thomas Ring,<br />
Schüler Emil Orliks, wandte sich bereits vor<br />
dem Krieg den neueren Richtungen zu, lernte<br />
schließlich Herwarth Walden kennen <strong>und</strong><br />
arbeitete für dessen Zeitschrift „Der Sturm“.<br />
Nach dem Krieg veröffentlichte er hierin literarische<br />
Texte, mit fortschreitender Zeit<br />
vor allem politischen Inhaltes. Gemeinsam<br />
mit Oskar Nerlinger war Ring Mitglied der<br />
Gruppe „Die Abstrakten“. - Tadellos erhaltenes<br />
Exemplar.<br />
97. Schubert, Otto: Eigenh. Brief mit 4 Tuschfederzeichnungen, eine ganzseitig<br />
auf 1 Blatt, zwei Seiten. O. O. , 23. Mai o. J. [1922/23]. 25 x 16 cm. Signiert. (Bestell-<br />
Nr. KNE9248) 450,00 €<br />
Auf Bütten. - Mahnbrief. - „Wenn Sie eine Weile nachwarten [,] bekommt man für die<br />
2000,– nichtmal ein Abendbrot.“ - Illustriert ist der Brief mit den gewitzt-ironischen<br />
Darstellungen eines vor der Stadtsilhouette Dresdens hängenden Selbstmörders, eines<br />
Geld eintreibenden Beamten sowie eines reich gedeckten Tisches. - Aufgr<strong>und</strong> des<br />
schriftlichen Inhaltes kann man davon ausgehen, daß der Brief zur Zeit der Hyperinflation<br />
im Jahr 1923 verfasst wurde. Zu diesem Zeitpunkt kosteten 500 gr. Brot 1200<br />
Titel-Nr. 97