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Löwenpost Ausgabe 5.pub - SPD-Langenhagen

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<strong>Ausgabe</strong> 5<br />

Mai / Juni 2008<br />

Top Top-Thema<br />

Top Thema<br />

Armut in <strong>Langenhagen</strong><br />

(Fortsetzung von Seite 1)<br />

Unterstützung wird von der Jugendpflege geleistet. Die Rotarier<br />

bezahlen sowohl das Catering als auch die Aufwandsentschädigung.<br />

Ein weiteres Projekt gegen Armut ist der Fonds "<strong>Langenhagen</strong>er<br />

helfen <strong>Langenhagen</strong>ern": 2007 gab es Einnahmen in Höhe von<br />

20673,44 Euro und <strong>Ausgabe</strong>n von 14189,17 Euro. Damit konnte<br />

76 Antragstellern, darunter viele Familien mit Kindern, geholfen<br />

werden. Der Fonds springt nur ein, wenn kein Anspruch auf<br />

andere Leistungen besteht. Gefördert werden z.B. Bekleidung<br />

und Weihnachtsgeschenke für bedürftige Kinder, Ferienmaßnahmen,<br />

aber auch (gebrauchte) Fernsehgeräte für alleinlebende<br />

ältere Menschen.<br />

„Es macht sich auch bemerkbar, dass Kinder aus einkommensschwachen<br />

Familien Probleme haben, die für den Schulunterricht<br />

benötigten Materialien und Hilfsmittel wie z.B. Taschenrechner<br />

zu finanzieren. Die Hilfen sind sehr individuell, und der große<br />

Vorteil des Fonds besteht darin, dass unbürokratisch entschieden<br />

und geholfen werden kann.“ berichtet Monika Gotzes-<br />

Karrasch von der Stadt <strong>Langenhagen</strong> (Dezernat III).<br />

Eine andere wichtige Institution feiert in diesem Jahr ihr 10jähriges<br />

Bestehen: 1998 wurde die <strong>Langenhagen</strong>er Tafel (www.<br />

langenhagener-tafel.de) ins Leben gerufen. In dieser Zeit hat<br />

sich der Grundgedanke geändert: Weg vom Überfluss der Wegwerfgesellschaft,<br />

hin zur Notwendigkeit. Veronika Sauer leitet die<br />

Tafel ehrenamtlich und stand für ein Interview zur Verfügung:<br />

<strong>Löwenpost</strong>: <strong>Löwenpost</strong>: Frau Sauer, welcher „Bedarf“ hat sich denn in den<br />

letzten zehn Jahren entwickelt?<br />

Veronika Veronika Sauer: Sauer: Wir möchten eine Brücke bauen zwischen den<br />

Menschen, die Hilfe bei der täglichen Versorgung mit Lebensmitteln<br />

benötigen, und denen, die etwas übrig haben. Durch die<br />

Weitergabe von überflüssigen Nahrungsmitteln wollen wir der<br />

sinnlosen Vernichtung von Lebensmitteln in Zeiten wachsender<br />

Armut entgegenwirken. In <strong>Langenhagen</strong> gibt es rund 2.000 Bedürftige,<br />

welche die Tafel nutzen.<br />

<strong>Löwenpost</strong>: <strong>Löwenpost</strong>: Wird die Tafel manchmal auch missverstanden?<br />

Veronika Veronika Sauer: Sauer: Oh ja, wir hatten einmal den Fall, dass wir einen<br />

Anruf erhielten, die Familie sei jetzt mit dem Weihnachtsbrunch<br />

fertig und wir könnten jetzt abräumen kommen.<br />

<strong>Löwenpost</strong>: <strong>Löwenpost</strong>: Das ist wirklich schon ein starkes Stück. Aber Sie<br />

sind anscheinend rund um die Uhr im Einsatz und erreichbar?<br />

Veronika Veronika Sauer: Sauer: Beinahe, denn ein Lebensmittelspender schickt<br />

keine E-Mail oder ein Fax und ruft meist kein zweites Mal an.<br />

<strong>Löwenpost</strong>: <strong>Löwenpost</strong>: Das klingt nach einer Menge Arbeit?<br />

Veronika Veronika Sauer: Sauer: Sauer: Das ist es auch. Es ist nicht nur das Organisie-<br />

ren, Einsammeln und Verteilen. Dazwischen steht auch noch<br />

das „Aufbereiten“ an - Obst und Gemüse, welches wir beispielsweise<br />

von Supermärkten bekommen, hat zum Beispiel welke<br />

Blätter, Druckstellen o.ä.. Dieses Gemüse wird geputzt und sortiert<br />

- dabei helfen rund 50 Ehrenamtliche. Und das Schwierigste<br />

dabei ist, dass wir nicht als Verein, sondern als Lebensmittelhändler<br />

fungieren! Wir müssen alle übernommenen Waren mit<br />

Lieferschein bestätigen und Unterlagen zehn Jahre lang aufbewahren<br />

- für Lebensmittel, die 2-3 Tage später verzehrt werden.<br />

Das nennt sich Lebensmittelrückverfolgbarkeitsverordnung.<br />

<strong>Löwenpost</strong>: <strong>Löwenpost</strong>: Wahrlich ein Wort-Ungetüm. Sie haben vorweg berichtet,<br />

dass Ihnen einmal die Frage gestellt worden ist „Wovon<br />

leben Sie eigentlich?“. Frau Sauer, wovon leben Sie eigentlich?<br />

Vero Veronika Vero Vero nika Sauer: Gute Frage, eines weiß ich zumindest: Ich lebe<br />

für die Tafel - aber im Ernst: Solch ein Fulltime-Job geht nur mit<br />

entsprechendem Rückhalt in der Familie.<br />

<strong>Löwenpost</strong>: <strong>Löwenpost</strong>: Frau Sauer, vielen Dank für die Einblicke. Wir wünschen<br />

Ihnen weiterhin alles Gute und viel Erfolg. (fst)<br />

Seite 2<br />

„Einer für alle und alle für einen“<br />

Beitragspatenschaften für finanziell Schwache<br />

Auf der Jahreshauptversammlung der Abteilung <strong>Langenhagen</strong><br />

wurde eine Problematik publik, welche zu unserem Titelthema<br />

kaum passender sein könnte: Viele Genossinnen und Genossen,<br />

gerade im höheren Älter, können sich eine Mitgliedschaft in der<br />

<strong>SPD</strong> finanziell nicht mehr leisten, obwohl sie gerne weiterhin Mitglied<br />

sein würden. Ihnen bleibt, oft nach jahrzehntelanger Mitgliedschaft<br />

nur der Austritt. Doch das muss nicht sein!<br />

Daher hat sich der Ortsverein entschlossen einen Fonds einzurichten,<br />

aus welchem all denen eine weitergehende Mitgliedschaft<br />

ermöglicht werden kann, welche gerne Mitglied bleiben<br />

wollen, aber wo es die finanziellen Mittel einfach nicht hergeben.<br />

Es liegt an jeder/jedem Einzelnen, ob es ein einmaliger Betrag<br />

ist, den sie/er entbehren kann, oder man denkt über eine eigene<br />

Beitragskürzung (sofern möglich) nach und überweist die Differenz<br />

auf das Konto und hilft somit anderen ohne selbst eine<br />

Mehrbelastung hinnehmen zu müssen.<br />

Die Bankverbindung lautet: Konto 2026896 bei der Sparkasse<br />

Hannover, BLZ 250 501 80 (Konto des OV). Als Text muss in der<br />

Überweisung „Spende für Beitragspatenschaften“ stehen. (fst)<br />

Gut Gut gebrüllt, gebrüllt, Löwe!<br />

Löwe!<br />

Ehrlichkeit<br />

Hier schreibt Heinz Willing<br />

Wir sagen unseren Kindern, sie sollen ehrlich<br />

sein, nichts beschönigen oder vernebeln oder<br />

einfach unter den Tisch kehren. Kurz gesagt,<br />

sie sollen die Wahrheit sagen.<br />

Damit sind wir beim politischen Hauptthema.<br />

Dem Wahlvolk muss man sagen, dass der Bundeshaushalt<br />

2007 neunhundertdreißigtausend<br />

Millionen Schulden aufweist. Werden die mit<br />

nur 1% getilgt, sind das neuntausenddreihundert Millionen. Darin<br />

enthalten ist keine Neuverschuldung und keine Ratenzahlung<br />

für die aufgelaufenen Schulden.<br />

Die Konjunktur brummt und die Steuern sprudeln. Trotzdem<br />

mussten 2007 nochmals knapp zwanzigtausend Millionen neue<br />

Schulden gemacht werden. Nach einem Konjunkturhoch folgt<br />

immer ein Abschwung. Was dann? Die Schulden der Bundesländer<br />

in Höhe von ca. fünfhunderttausend Millionen sind noch<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Diese Summen sind so astronomisch, dass der Wahlbürger sie<br />

nicht fasst und sicher auch nicht kennt Gleichzeitig werden aber<br />

Wünsche publiziert die der Wahlbürger sehr wohl registriert. Nennen<br />

wir eine kleine Auswahl: Mehr und besser ausgestattete<br />

Kitas, bessere Alten-, Kranken- und Behindertenpflege und -versorgung<br />

bei sinkenden Beiträgen, Rücknahme der Studiengebühren,<br />

höhere Renten, mehr Lehrer, bessere Bildung und, und,<br />

und.<br />

Wenn wir die Wirklichkeit verschleiern und nicht benennen und<br />

die Wünsche die publik gemacht wurden, nicht erfüllen können,<br />

dürfen wir uns nicht wundern über eine geringe Wahlbeteiligung<br />

und über das Erstarken einer Partei, die von sich behauptet, wir<br />

wollen nicht regieren, wir wollen Opposition sein.<br />

Eine Lösung auf längere Zeit kann nur ehrliche Aufklärung über<br />

die Tatsachen und die Vertretung unseres Wissens im Bekanntenkreis<br />

und in der Öffentlichkeit bringen. (hwi)<br />

DAS DAS ROTE ROTE TELEFON<br />

TELEFON<br />

Diskussionsbedarf mit Heinz?<br />

Anrufen! 73 42 78

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