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Nr. 111 <strong>Sommer</strong> <strong>2011</strong><br />
RINDER-<br />
EHRUNG<br />
für umweltbewusste Verbraucher und Erzeuger<br />
in der Region Amper – Isar – Isen – Inn<br />
Thema Kuh und Klima – eine Rehabilitierung<br />
Portrait TAGWERK-Bäuerin Edeltraud Melzl-Butz<br />
Warenkorb Samenfeste Gemüsesorten<br />
Einladung zur<br />
Generalversammlung<br />
auf Seite 3
Wenn Wähler laufen lernen<br />
Editorial | 2<br />
EDITORIAL<br />
Gratuliere, Herr Kretschmann! Der erste grüne Ministerpräsident, das ist doch<br />
schon mal was. Man braucht kein Parteimitglied der Grünen zu sein, um sich<br />
darüber zu freuen. Wer ernsthaft den Atomausstieg, konsequenten<br />
Umweltschutz, eine vernünftige Verkehrspolitik,<br />
Ökolandbau usw. will, kann aufatmen. Nicht unbedingt,<br />
weil der Herr Kretschmann alles richten wird,<br />
sondern weil die anderen immer weniger drum herum<br />
kommen, auch diese Positionen zu übernehmen. Wie<br />
glaubhaft, ist eine andere Frage. Aber wenigstens können<br />
sie sich nicht mehr dagegen sperren, ohne zu verlieren.<br />
Nicht nur das Gesicht, sondern sogar Posten und Ämter. In<br />
vielen Betonköpfen in Wirtschaft, Politik und Administration ändert sich eben erst<br />
etwas, wenn die Wähler laufen lernen.<br />
Das alles hat allerdings einen tragischen Hintergrund. Der heißt Fukushima. Und<br />
in Baden-Württemberg heißt er auch noch Stuttgart 21. Das Bahnhofsprojekt ist<br />
zwar nicht mit der Atomkatastrophe zu vergleichen, aber es ist die gleiche Struktur,<br />
die das Unbehagen weckt. In der Regel sind die Projekte überdimensioniert - die<br />
Milliarden, die sie verschlingen, brächten anderswo wesentlich mehr Nutzen. Und<br />
sie sind, wie wir bei der Atomkraft schon lange wissen, so risikoreich, dass sie einfach<br />
nicht zu verantworten sind. Sie sind fehleranfällig, Unvorhergesehenes darf<br />
nicht passieren. Selbst die CSU, die noch in Wackersdorf auf die Menschen einprügeln<br />
ließ, räumt dies nun ein. Ein anderer Weg ist also machbar, mit ein bisschen<br />
Grips und "a weng wu wei". Was letzteres bedeutet, lesen Sie auf Seite 10.<br />
Fanz Leutner<br />
INHALT<br />
4 Thema: Kuh und Klima – eine Rehabilitierung<br />
6 Portrait: TAGWERK-Bäuerin Edeltraud Melzl-Butz<br />
8 Rezept: Irischer Auflauf für Schafhirten<br />
10 Verbraucher: Fünf vor zwölf<br />
12 Verbraucher: <strong>Sommer</strong>liche Kräutertipps<br />
13 Verbraucher: Eine Bienenkiste für jedermann<br />
15 Warenkorb: Samenfeste Gemüsesorten<br />
22 Intern: Zwei Ehrungen für die Oberprillers<br />
23 Intern: TAGWERK Markt Schwaben zieht um!<br />
26 Reisen: Radtour zu Biobetrieben bei Landshut<br />
29 Termine
Einladung zur<br />
Generalversammlung<br />
der TAGWERK Verbraucher- und Erzeugergenossenschaft<br />
am Donnerstag, 30.Juni <strong>2011</strong>, 20 Uhr<br />
im Gasthaus Mayrwirt, Erding, Haager Str.<br />
TOP 1 Begrüßung<br />
TOP 2 Aktuelles aus dem TAGWERK-Leben<br />
– Bericht des Aufsichtsrats<br />
– Bericht des Vorstands<br />
TOP 3 Bilanz 2010<br />
TOP 4 Entlastung des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />
TOP 5 Satzungsänderung (siehe unten)<br />
TOP 6 Wahlen zum Aufsichtsrat<br />
TOP 7 Anfragen, Verschiedenes<br />
gez. Markus Bracker<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Zu TOP 5:<br />
Wegen einer missverständlichen Formulierung im § 40 der Satzung soll der bestehende Text<br />
geändert werden und künftig folgendermaßen lauten:<br />
§ 40 Nachschusspflicht<br />
Die Mitglieder sind nicht zur Leistung von Nachschüssen verpflichtet.<br />
Die Generalversammlung ist öffentlich, BesucherInnen sind willkommen. Wahl- und stimmberechtigt<br />
sind allerdings nur Mitglieder der TAGWERK eG.<br />
gedruckt auf Recycling Offset<br />
aus 100% Altpapier<br />
3|<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Tagwerk</strong> Förderverein: Siemensstr. 2,<br />
84405 Dorfen,Tel. 08081/9379-50,<br />
Fax 08081/9379-55<br />
Redaktion:<br />
Inge Asendorf, Hanna Ermann (verantw.),<br />
Susanne Hollmayer, Rynya Kollias, Sabine<br />
Lackner, Franz Leutner, Michael Rittershofer<br />
Mitglieder des TAGWERK-Fördervereins bekommen die<br />
TAGWERK-Zeitung per Post zugesandt.<br />
Mitglieder der TAGWERK-Genossenschaft bekommen die<br />
Zeitung zugesandt, die die Einladung zur Generalversammlung<br />
enthält (=<strong>Sommer</strong>-Ausgabe). Ansonsten<br />
bekommen sie die Zeitung nur dann per Post, wenn sie<br />
außerhalb des näheren Einzugsgebiets der TAGWERK-<br />
Läden wohnen. In den Läden liegt die Zeitung zum<br />
Mitnehmen auf.<br />
Auflage: 8000<br />
Grafik: LIMO Lechner<br />
Druck: Offset Dersch, Hörlkofen<br />
Anzeigen:<br />
TW-Förderverein, Siemensstr. 2,<br />
84405 Dorfen, Tel. 08081/9379-50,<br />
Fax 08081/9379-55<br />
Nächster Erscheinungstermin: Sept <strong>2011</strong><br />
Anzeigenschluss: 22.07.<strong>2011</strong>
Kuh und Klima – eine Rehabilitierung<br />
Nicht die Kuh, sondern die Agrarindustrie schadet dem Klima<br />
Manchmal scheint alles so einfach.<br />
Die Wissenschaft hat festgestellt,<br />
dass Wiederkäuer – also<br />
Rinder, Schafe, Ziegen – bei ihrer<br />
ausgiebigen Verdauung rülpsen<br />
und furzen und dabei Methan<br />
ausstoßen. Methan ist 25x so<br />
schädlich für die Atmosphäre<br />
wie CO2.<br />
Also weg mit den vielen Kühen? Weg mit<br />
Milch und Käse, mit Rinderbraten und<br />
Gulasch? Für Fleischesser wird Gutes von<br />
Schwein, Huhn und Pute empfohlen, sie<br />
stoßen weniger Methan aus. Ist das wirklich<br />
die Lösung?<br />
Nein, sagt die Tierärztin und Mitautorin<br />
des Weltagrarberichts Dr. Anita Idel. Sie hat<br />
in ihrem Buch „Die Kuh ist kein Klimakiller“<br />
die wunderbaren Leistungen der Rinder für<br />
die menschliche Ernährung, die Pflege der<br />
Kulturlandschaft – und für das Klima –<br />
herausgestellt.<br />
Denn Rinder können sich von Gras ernähren,<br />
gerne auch mit Klee und Kräutern gemischt.<br />
Schafe und Ziegen fressen auch<br />
Sträucher. Schweine und Geflügel dagegen<br />
brauchen hochwertiges Eiweiß wie Getreide.<br />
Das macht sie zu direkten Nahrungskonkurrenten<br />
für die Menschen. Füttert man an<br />
Rinder jedoch auch Getreide (und Soja und<br />
Mais), um sie zu Höchstleistungen zu bringen,<br />
werden natürlich auch sie zu Nahrungskonkurrenten<br />
für die Menschen. Zumal<br />
man an Rinder mindestens 7 kg Getreide verfüttern<br />
müsste, um 1 kg Fleisch zu erzeugen.<br />
Sie gelten deshalb – gegenüber Schweinen<br />
und Geflügel – als „schlechte“ Futterverwerter.<br />
Aber – wie gesagt – Rinder fressen Gras<br />
und Heu und sie bräuchten nichts anderes,<br />
4| Thema<br />
THEMA<br />
um zu wachsen, Milch zu geben und irgendwann<br />
auch Fleisch. Hochleistungsfutter wie<br />
Getreide, Soja und Mais verwerten sie tatsächlich<br />
schlecht. Ihr Verdauungssystem mit<br />
den 4 Mägen – eigentlich eine ganze Verdauungs’fabrik’<br />
– ist dafür nicht nötig. Das<br />
Hochleistungsfutter wandert aber trotzdem<br />
durch, mit entsprechend schlechterer Ausbeute.<br />
Deshalb arbeitet die Wissenschaft irrrwitzigerweise<br />
schon daran, die Aktivität des<br />
Pansens – des größten und leistungsfähigsten<br />
Vormagens – mit Medikamenten zu<br />
unterdrücken!<br />
Die besondere Fähigkeit der Rinder beschränkt<br />
sich aber nicht darauf, sich von Gras<br />
ernähren zu können. Mit ihren Ausscheidungen<br />
düngen sie die Weiden, ihre Tritte<br />
bringen Samen, organische Substanz und<br />
Dung in den Boden und fördern so die<br />
Bildung von Humus. Vorausgesetzt, die Tiere<br />
haben genügend Platz und die Weide genügend<br />
Zeit, um sich nach der Beweidung zu regenerieren.<br />
D.h. das Gras muss nicht nur<br />
nach oben wieder wachsen, sondern gleichermaßen<br />
Wurzelmasse ausbilden können.<br />
Anita Idel: „Die Wurzeln von heute sind der<br />
Humus von morgen.“ Gras und Rinder bilden<br />
also ein ökologisch höchst wertvolles System.<br />
„Ohne Graser kein Gras“ (A. Idel)<br />
40% der Landfläche der Erde und sogar 70%<br />
der landwirtschaftlichen Flächen bestehen<br />
aus Dauer-Grünland. Es gilt als nicht ackerfähig,<br />
wenn die Böden zu trocken, zu nass<br />
oder zu steil sind. Werden diese Flächen nicht<br />
beweidet, wachsen Büsche und Bäume. Das<br />
Gras braucht also Graser.<br />
Beweidete Flächen mit mehrjährigen<br />
Gräsern sind aber nicht nur Futterlieferanten<br />
für Wiederkäuer. Sie haben vielfältige öko-
logische Funktionen: sie sind Schadstofffilter<br />
für unser Wasser, verhindern die Bodenerosion<br />
durch Wind und Wasser, speichern CO2,<br />
fördern die Humusbildung, produzieren<br />
Sauerstoff, wenn die Bäume im Winter keine<br />
Blätter haben. Dauergrünland ist der größte<br />
CO2-Speicher auf der Landfläche.<br />
Milch und Fleisch ade?<br />
Würden denn Milch und Fleisch für uns<br />
reichen, wenn die Rinder nur Gras und Heu<br />
bekämen? Kommt darauf an, wofür es<br />
reichen soll. Ganz sicher nicht für den heute<br />
hohen Fleisch- und Milchkonsum bei uns und<br />
in den anderen Industrieländern. Wir<br />
müssen unsere Ernährungsgewohnheiten<br />
ändern – dies würde auch den Anforderungen<br />
an eine gesunde Ernährung entsprechen.<br />
Auf Milch und Fleisch ganz zu verzichten<br />
kann individuell die richtige Entscheidung<br />
sein. Zur Nahrungssicherung, vor allem in<br />
Regionen auf der Welt, in denen es wenig<br />
Ackerland gibt, sind die Lebensmittel, die uns<br />
die Tiere liefern, aber notwendig.<br />
Wir müssen die Tiere nur ethisch und ökologisch<br />
anständig halten. Und wir müssen<br />
alles tun, um fruchtbare Böden zu erhalten.<br />
Das geht nicht mit Massentierhaltung, nicht<br />
mit Monokulturen, synthetischem Dünger,<br />
schweren Traktoren – sie laugen den Boden<br />
aus, machen ihn für Erosion und Humusabbau<br />
anfällig. Dazu Anita Idel: „Das industrielle<br />
Agrarsystem verschmutzt, vergeudet<br />
und zerstört die Ressourcen. Wir wachsen<br />
nicht, wir schrumpfen.“<br />
Ergänzt werden die Analysen von Anita Idel<br />
durch anschauliche Beispiele von nachhaltiger<br />
Weidewirtschaft – u.a. des Biolandund<br />
TAGWERK-Betriebs von Josef und Irene<br />
Braun bei Freising, einer kurzen Geschichte<br />
der Tierhaltung und einer interessanten,<br />
auch für Laien verständlichen Beschreibung<br />
des Wieder-Kauens. Ein gut geschriebenes<br />
Buch für alle, die wissen wollen, wie ökologische<br />
Systeme funktionieren (könnten).<br />
Inge Asendorf<br />
5| Thema<br />
Klimakiller Methan?<br />
Forschungsansätze, die nur ein einzelnes<br />
Klimagas und nicht das gesamte Agrarsystem<br />
im Blick haben, führen in die Irre,<br />
sagt Anita Idel. „Statt die Zahl der Rinder<br />
auf die natürliche Futtergrundlage, das<br />
Grünland zu beschränken, dominieren industrielle<br />
Interessen die Agrarforschung.<br />
Mit absurd viel Technik und Energieaufwand<br />
wird an Hochleistungsrindern geforscht,<br />
um noch mehr Fleisch oder noch<br />
mehr Milch in noch kürzerer Zeit zu<br />
erzielen. Selbst wenn dadurch weniger<br />
Methan emittiert werden sollte, das Klima<br />
hätte nichts davon. Denn zusätzlich zur<br />
CO2 Freisetzung durch den hohen Energieverbrauch<br />
setzt der Intensivanbau für<br />
das Hochleistungsfutter das schädlichste<br />
unter den Klimagasen frei: das Lachgas.“ 1<br />
Lachgas ist 296x so schädlich wie CO2.<br />
1 Anita Idel im Slow Food Magazin 1/<strong>2011</strong>,<br />
S. 53<br />
Anita Idel: Die Kuh ist kein Klima-Killer!<br />
Wie die Agrarindustrie die Erde verwüstet und<br />
was wir dagegen tun können<br />
Metropolis-Verlag 2010, 18‡
Blickt man in den Hofladen vom<br />
Biohof Butz in Viehhausen bei<br />
Rottenburg, bekommt man eine<br />
kleine Ahnung vom Leben auf<br />
dem Anwesen. Familie Butz verkauft<br />
dort Erzeugnisse vom Hof<br />
wie Gemüse und Obst, Käse,<br />
Wurst, Eier, Milch, Brot. Aber<br />
auch zugekaufte Lebensmittel<br />
wie Nudeln, Öl, Tee, Säfte oder<br />
Wein und sogar Putz- und<br />
Waschmittel und Kosmetikartikel<br />
gehören zum Sortiment.<br />
AGWERK ist das einzige, was Sinn<br />
„T ergibt, wenn man von Öko spricht.“<br />
Edeltraud Melzl-Butz spricht leise, aber sehr<br />
bestimmt. Für TAGWERK organisiert sie Caterings,<br />
sie verkauft TAGWERK-Produkte im<br />
Hofladen und beliefert die Genossenschaft<br />
im Gegenzug mit ihren Lebensmitteln. Der<br />
erste Kontakt zu TAGWERK liegt ungefähr 18<br />
Jahre zurück: Rudi Oberpriller hatte sich für<br />
eine Radtour Viehhausen als Ziel ausgesucht.<br />
Fördermitglied war die Landwirtin aber<br />
schon vorher, und überzeugte Verbraucherin<br />
von Bio-Lebensmitteln ist sie sowieso schon<br />
lange. 1990 übernahm sie den Hof von ihren<br />
Eltern, und was diese konventionell betrieben<br />
hatten, führte sie ökologisch weiter.<br />
Noch gut kann sich die Bäuerin an ein<br />
prägendes Kindheitserlebnis erinnern: Das<br />
Einfüllen von Kunstdünger in die Maschine<br />
bescherte ihr einen Ausschlag an den Armen.<br />
Schon dem damals zwölfjährigen Mädchen<br />
war klar: Kunstdünger und Spritzmittel<br />
würde sie niemals verwenden.<br />
Edeltraud Melzl-Butz ist nicht nur beru-<br />
Portrait | 6<br />
PORTRAIT<br />
Wirken, wirken und sich immer<br />
wieder der Sonne zuwenden<br />
Edeltraud Melzl-Butz, TAGWERK-Bäuerin<br />
und Pädagogin in Viehhausen<br />
fene Ökolandwirtin, sondern auch Hauswirtschafterin<br />
und Lehrerin für Handarbeit und<br />
Hauswirtschaft. Ihr pädagogisches Wirken<br />
zieht weite Kreise. Zusammen mit TAGWERK-<br />
Kollegen organisiert sie schon mal Schulprojekte,<br />
bei denen die Kinder warmes Essen<br />
vom Hof bekommen und die Hintergründe<br />
von Biolebensmitteln kennenlernen.<br />
Den Kindern die<br />
Naturschönheiten zeigen<br />
Vor 13 Jahren gründete die Pädagogin einen<br />
Waldkindergarten auf dem Anwesen. Ein<br />
zweiter ging 2010 an den Start, und dieses<br />
Jahr im Herbst wird ein dritter beginnen. Im<br />
Landkreis Landshut gibt es insgesamt 13<br />
Waldkindergärten, sechs davon sind aus dem<br />
Butz’schen Anwesen herausgewachsen. „Der<br />
Einzelne kann viel erreichen, er muss es nur
tun“, so die Lehrerin. Kindern schon früh<br />
die Schönheit der Natur zu zeigen, ihren<br />
natürlichen Lernwillen und ihre Neugier<br />
zu fördern, das ist ihr ein besonderes<br />
Anliegen.<br />
Die Biobäuerin spricht nicht gern von<br />
sich alleine, sie spricht von ihrer Familie<br />
und ihren zehn bis zwölf Mitarbeitern,<br />
ihrem „Team“, das sie nach Kräften unterstützt.<br />
Für das Gruppenfoto trommelt sie<br />
alle zusammen. Mit ihr auf dem Hof leben<br />
ihr Mann Martin Melzl, der 15-jährige<br />
Sohn Maxi Butz und Mutter Resi Oberhofer.<br />
Tochter Melanie (31), die als Fotografin<br />
arbeitet und viel für die Außengestaltung<br />
des Biohofs getan hat, wohnt<br />
schon außer Haus.<br />
Da kann man nicht<br />
weitermachen wie<br />
vorher<br />
Im Hofladen, in der Nähe zum Eingang, steht<br />
ein liebevoll hergerichtetes Tischchen mit<br />
Fotos von zwei jungen Männern. In den<br />
letzten beiden Jahren musste die Familie<br />
schwere Schläge hinnehmen. 2009 starb der<br />
Vater, 2010 gingen die beiden Söhne Christoph<br />
und Sebastian aus dem Leben. Nach<br />
einem solchen Verlust kann man nicht weitermachen<br />
wie vorher. Edeltraud Melzl-Butz<br />
lässt ihre Lehrtätigkeit an einem sonderpädagogischen<br />
Förderzentrum im Moment<br />
ruhen, im Herbst soll es wieder weitergehen.<br />
Auch ihre politischen Aktivitäten im Kampf<br />
gegen die Gentechnik und für faire Milchpreise<br />
verfolgt sie vorübergehend nicht<br />
weiter. Den Tod der Söhne zu verarbeiten<br />
und langsam akzeptieren zu lernen, kostet<br />
unendlich viel Energie. Ein starker Glaube,<br />
der feste Zusammenhalt der Familie und die<br />
Unterstützung ihrer Mitarbeiter geben der<br />
Bäuerin Kraft.<br />
Übernehmen soll den Hof einmal Sohn<br />
Maxi. Dieses Jahr möchte er eine Ausbildung<br />
zum Landwirt beginnen, danach wird er das<br />
Agrarbildungszentrum für Ökolandbau in<br />
Schönbrunn besuchen.<br />
Edeltraud Butz mit ihrem Team – und einem glücklichen<br />
Kunden. V.l.n.r. die Mitarbeiterinnen Gaby Sterr und Doris<br />
Korbeck-Brunner, Kunde H.Simbürger, Mutter Resi Oberhofer,<br />
Mitarbeiterin Maria Angler, Edeltraud Butz,<br />
Ehemann Martin Melzl. Vorne Sohn Maxi<br />
7| Portrait<br />
Nach dem Tod von Christoph und Sebastian<br />
muss sich nicht nur die Familie neu<br />
orientieren, sondern auch der Betrieb neu<br />
aufstellen. Die beiden Söhne haben sich<br />
hundertprozentig für den Hof eingesetzt.<br />
Sebastian hatte eine Ausbildung zum Biokoch<br />
in einem Biohotel gemacht, und Christoph<br />
unterstützte den Betrieb in technischen<br />
Belangen.<br />
Das Ehepaar Melzl-Butz hat beschlossen,<br />
den Hof mit anderen jungen Menschen in<br />
die Zukunft zu führen. Ab August werden<br />
eine neue Köchin und eine neue Gärtnerin<br />
bei ihnen ihren Beruf ausüben, und im<br />
Herbst wird die Familie einen Auszubildenden<br />
mit dazunehmen. Edeltraud Melzl-Butz<br />
möchte das Wissen und die Erkenntnisse, die<br />
sie im Laufe vieler Jahre gesammelt hat, weitergeben,<br />
und sie möchte ihrem Betrieb eine<br />
feste Grundlage für die Zukunft geben.<br />
Auf dem Logo des Biohofs Butz ist eine Kuh<br />
mit Sonnenblumen zu sehen. Das natürliche<br />
Verhalten der Sonnenblumen entspricht<br />
einem Lebensmotto der Hofbesitzerin: sich<br />
immer wieder der Sonne zuwenden.<br />
Susanne Hollmayer
Landwirtschaft<br />
Fleisch, Wurst, Kartoffeln, Getreide<br />
Gärtnerei<br />
Gemüse, Junggpflanzen<br />
Bäckerei<br />
Brot, Kleingebäck, Feinbackwaren<br />
Hofkäserei<br />
Frischmilchprodukte, Käse<br />
Hofladen<br />
Hofeigene Produkte, Naturkost<br />
Choroiwerkstatt<br />
Musikinstrumente<br />
Landschaftspflege<br />
Pflege von Gärten und Anlagen<br />
Schnitzerei<br />
Holzschalen<br />
Kerzenwerkstatt<br />
Kerzen aus 100% Bienenwachs<br />
Textilwerkstatt<br />
Filzprodukte<br />
Biokiste Höhenberg<br />
Lieferservice für<br />
Öko-Lebensmittel<br />
8<br />
Höhenberg Werkstätten (WfbM)<br />
Höhenberg 8<br />
84149 Velden<br />
Tel.: 08086/9313-0<br />
Fax 08086/9313-105<br />
Hofladen Öffnungszeiten:<br />
Dienstag von 9.00 bis 18.00 Uhr<br />
Freitag von 9.00 bis 18.00 Uhr<br />
Samstag von 9.00 bis 14.00 Uhr<br />
www.hoehenberg.org
Irischer Auflauf für Schafhirten<br />
Rezeptempfehlung von Rynya Kollias<br />
Dieser wunderbare Auflauf wurde speziell für irische Schafhirten<br />
geschaffen und schmeckt nicht nur ihnen gut. Obwohl<br />
ursprünglich ein Fleischgericht, kann er genauso gut vegetarisch<br />
mit Getreideschrot oder Perl-Emmer zubereitet werden.<br />
Viel Freude beim Kochen!<br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
Für die Soße:<br />
● 1 gehackte mittelgroße Zwiebel<br />
● ca. 4 EL Oliven- od. Sonnenblumenöl<br />
● 500g Lamm- od. Rinderhackfleisch (vegetarisch: 350g<br />
Getreideschrot od. Perl-Emmer).<br />
● 1 EL Tomatenmark + 2 EL Ketchup/Tomatensoße<br />
● Thymian od. Oregano, Salz, Pfeffer<br />
● 3 mittelgroße Karotten, gewürfelt<br />
● 1 mittelgroßer Blumenkohl, in kleine Stücke zerteilt<br />
(alternativ: Zucchini)<br />
● ca. 400ml Brühe od. Wasser/Rotwein-Mischung<br />
Für das Kartoffelpüree als ‚Deckel’:<br />
● 1,5kg geschälte Kartoffeln, in Stücke geschnitten<br />
● ca. 200ml Milch od. Sahne/Milch gemischt<br />
● 60g Butter, Muskat, evtl. gehackte Petersilie<br />
1. In einer großen Pfanne mit Deckel Zwiebeln sanft in Öl<br />
anbraten.<br />
2. Hackfleisch zugeben und sanft mitbraten. (Vegetarisch:<br />
Getreideschrot oder Perl-Emmer zugeben, nicht anbraten.)<br />
3. Mit Brühe oder Wasser/Wein aufgießen, Tomatenmark,<br />
Ketchup/Tomatensoße, Karotten, Blumenkohl, Thymian,<br />
Salz und Pfeffer hinzugeben.<br />
4. 50 Min. bei ganz niedriger Flamme mit geschlossenem<br />
Deckel köcheln lassen, bis das Gemüse durch ist. Die Soße<br />
sollte ein bisschen flüssig sein. Falls die vegetarische Soße<br />
mit dem Getreide zu fest wird, mehr Wasser hinzugeben.<br />
5. Während die Soße köchelt, Kartoffpüree zubereiten.<br />
6. Die fertige Soße in eine geölte Kasserolle geben, oben<br />
drauf das Kartoffelpüree streichen. Im vorgeheizten Ofen<br />
bei 180 Grad ca. 20 Min. fertig backen.<br />
Dazu passt gut Griechisches Zaziki:<br />
1 mittelgroße Schlangengurke schälen und grob raspeln, im<br />
Sieb den Gurkensaft auspressen. Ausgepresste Gurke zu ca. 1l<br />
Jogurt geben (am besten den stichfesten Höhenberger Jogurt<br />
nehmen oder selbst einen machen). 1-3 große Zehen Knoblauch<br />
schälen und reinpressen, dazu einen Schuss Ouzo (muss<br />
aber nicht sein) und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
9| Rezept<br />
Rynya Kollias lebte schon<br />
als Kind und Jugendliche<br />
in Irland – das hat sie geprägt.<br />
Nach dem Wirtschaftsstudium<br />
in Dublin<br />
kehrte sie nach Bayern zurück,<br />
arbeitete bei einer<br />
Münchener Firma im<br />
Informatikbereich und<br />
führte eine Zeitlang einen<br />
kleinen Bioladen in Landshut.<br />
Obendrein machte sie<br />
eine Ayurveda-Ausbildung.<br />
Seit zwei Jahren<br />
bringt Rynya ihre Arbeitskraft<br />
und ihr vielfältiges<br />
Engagement bei TAGWERK<br />
ein: in der Buchhaltung,<br />
bei der Entwicklung der<br />
TAGWERK-Marke und<br />
beim Qualitätsmanagement.<br />
Rynyas Mann ist –<br />
nein, kein Ire, sondern<br />
Grieche. Die Vorliebe für<br />
Lammfleisch verbindet die<br />
beiden Länder.
Dass es fünf vor zwölf ist, wissen<br />
wir schon lange. Fünf vor zwölf<br />
für die Ozeane, für die Regenwälder,<br />
für die Artenvielfalt.<br />
Spätestens seit die Kernspaltung<br />
zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte<br />
die Selbstauslöschung<br />
allen menschlichen<br />
Lebens möglich gemacht hat,<br />
gilt dieses fünf vor zwölf. Es ist<br />
allerhöchste Zeit.<br />
Wie lange ist es eigentlich schon fünf<br />
vor zwölf? Ist die Zeit stehen geblieben?<br />
Nein, das ist sie nicht! Aber das Fortschreiten<br />
der Zeit ist, ebenso wie globale<br />
ökologische Veränderungen, ein schleichender<br />
Prozess und liegt damit oft außerhalb<br />
unserer Wahrnehmung. Von der Evolution<br />
her sind wir eben noch ein ganz anderes<br />
Tempo gewohnt – an Holzvorräte für den<br />
Winter musste der Mensch da denken. Und<br />
er durfte in eben diesem Winter nicht das<br />
Saatgut für das kommende Frühjahr aufessen.<br />
Das waren überschaubare Zeiträume, und<br />
wer dennoch diese Zusammenhänge nicht<br />
beachten wollte, der wurde mit Hungern<br />
oder Frieren schnell bestraft. Das alles war<br />
natürlich ein bisschen einfacher und leichter<br />
zu durchschauen als die Auswirkungen von<br />
Technologien wie Gentechnik und Kernspaltung<br />
und von komplexen Systemen wie Klima<br />
und Finanzmärkten. Von den unglaublich<br />
langen Strahlungszeiten des Atommülls, mit<br />
dem wir noch unzählige Generationen belasten,<br />
gar nicht zu reden.<br />
Aber dann wurden wir doch aufgeweckt.<br />
Denn irgendwann geraten diese nahezu<br />
unsichtbaren Prozesse doch an einen kritischen<br />
Punkt und werden schlagartig akut:<br />
bei der Finanzkrise zum Beispiel und jetzt bei<br />
der atomaren Katastrophe von Fukushima.<br />
Verbraucher | 10<br />
VERBRAUCHER<br />
Fünf vor zwölf Oder: Wie spät ist es eigentlich?<br />
Wie spät ist es nun tatsächlich? Bei diesem<br />
plötzlichen Aufwachen müssen wir feststellen,<br />
dass unsere inneren Uhren nachgehen.<br />
Die Katastrophe ist schon da! Fünf vor<br />
zwölf haben wir längst verschlafen! Es geht<br />
gar nicht mehr darum, etwas zu verhindern,<br />
jetzt geht es erst mal um Schadensbegrenzung.<br />
Und dann hoffentlich auch um eine<br />
Neuorientierung.<br />
Wach bleiben<br />
Emotional macht es dabei einen großen<br />
Unterschied, ob wir das Gefühl haben, wir<br />
stehen vor einer Katastrophe, oder ob diese<br />
schon eingetreten ist. Eine Katastrophe, die<br />
schon da ist, macht Angst. Angst lähmt. Starke<br />
Angst ist schwer erträglich. Und was machen<br />
wir dann meistens? Wir setzen eine<br />
unserer stärksten Kräfte ein: die Verdrängung.<br />
Eigentlich eine wichtige Fähigkeit, die<br />
wir brauchen, um handlungsfähig zu bleiben,<br />
und nicht von Emotionen überflutet zu<br />
werden. Angesichts der globalen Probleme<br />
wäre Verdrängung jedoch fatal. Wir können<br />
es uns einfach nicht leisten, alles Unangenehme<br />
zu verleugnen und in das ewig sich<br />
drehende Hamsterrad von Konsum und<br />
Unterhaltung zu fliehen.<br />
Also, wie schaffen wir es, nun wirklich wach<br />
zu bleiben? Wie können wir mit nachlassender<br />
Berichterstattung von Fukushima vermeiden,<br />
erneut zu versinken in der üblichen<br />
Alltagsgeschäftigkeit und so weiterzumachen,<br />
als sei nichts gewesen. „Die meisten<br />
Menschen“, sagte Winston Churchill, „stolpern<br />
zwar gelegentlich über die Wahrheit,<br />
aber sie rappeln sich auf und gehen weiter,<br />
als sei nichts geschehen“. Was also brauchen<br />
wir für eine zukunftsfähige Weltordnung?<br />
Und was brauchen wir, um uns unseren<br />
Ängsten zu stellen und endlich zu handeln?
Für ein Menschenrecht<br />
auf Fehler<br />
Um mit unseren Ängsten umgehen zu<br />
können und der Tatsache der eingetretenen<br />
globalen Katastrophe ins Auge schauen zu<br />
können, brauchen wir innere Stärke. Woraus<br />
kann diese Kraft entstehen? Der wichtigste<br />
Faktor für den Aufbau innerer Stärke ist eine<br />
gute soziale Bindung. Die Einbettung in eine<br />
soziale Gemeinschaft, die gemeinsame Werte<br />
miteinander teilt und lebt. Die gemeinsame<br />
Bewältigung von Krisen gibt die Zuversicht,<br />
auch künftigen Herausforderungen<br />
gewachsen zu sein. Oft sind solche Gemeinschaften<br />
anfangs nur kleine Keimzellen. Aber<br />
als Bio-Erzeuger oder -Verbraucher wissen<br />
wir, welche Kräfte in den winzigen Saaten<br />
und Keimen stecken.<br />
Um endlich zukunftsfähig zu werden,<br />
brauchen wir deshalb auch eine Rückbesinnung<br />
auf regionale, überschaubare und<br />
damit menschengerechte Systeme und<br />
Strukturen. Damit wir endlich dort wirken<br />
können, wo auch unsere Wahrnehmung ist,<br />
wo wir die Dinge verstehen. So hat es Wolfgang<br />
Sachs vom Wuppertal-Institut in<br />
seinem Festvortrag in Landshut formuliert<br />
und er hat TAGWERK dabei als beispielhaft<br />
genannt: die Bemühungen um Regionalität<br />
und überschaubare Handelsstrukturen und<br />
um faire Bedingungen für Mensch und<br />
Natur. Natürlich ist die Genossenschaft noch<br />
kein Allheilmittel – aber dass man miteinander<br />
doch ein bisschen stärker ist, lässt<br />
sich schon erkennen. Gleichzeitig allerdings<br />
darf – neben der ganzen Alltagsarbeit – nie<br />
das große Ganze vergessen werden. Also,<br />
lokal handeln, aber eben auch global denken.<br />
Zeit für die Mittagspause<br />
Schließlich brauchen wir eine Orientierung<br />
am richtigen Maß. Die Entwicklung einer<br />
Kultur des maßvollen Umgangs mit Technik<br />
und Ressourcen ist gefragt. Bildung und<br />
Schulung für eine kritische Reflexion der Technik<br />
und einen bewussten, klugen Gebrauch.<br />
11 | Verbraucher<br />
Und nicht zuletzt brauchen wir ein<br />
Menschenrecht auf Fehler. Menschen machen<br />
Fehler. Alle natürlichen Systeme und<br />
Prozesse machen Fehler. Ein organisches<br />
System, das sich keine Fehler erlauben kann,<br />
ist nicht lebensfähig. Wir brauchen deshalb<br />
menschliche, fehlertolerante Technologien.<br />
Kernkraft, auch in ihrer friedlichen Nutzung,<br />
hat jedoch eine Null-Fehler-Toleranz und ist<br />
damit unmenschlich. Das gleiche gilt auch<br />
für die Gentechnik in der Landwirtschaft.<br />
Wie spät ist es eigentlich? Es ist zwölf Uhr!<br />
Und einiges auf unserem Planeten sieht<br />
schon ziemlich katastrophal aus. Zwölf Uhr,<br />
das ist aber auch die richtige Zeit für eine<br />
Mittagspause. Zeit für den Ausstieg aus dem<br />
Hamsterrad. Und was tun wir Menschen am<br />
besten in unserer Mittagspause? Wie wäre es<br />
mit Nichts-Tun? „Wu-wei“ sagen die Chinesen<br />
und meinen damit nicht, gar nichts zu<br />
tun, sondern ein Nichthandeln im Sinne von<br />
„Enthaltung eines gegen die Natur gerichteten<br />
Handelns“. Es ist hilfreich, innezuhalten<br />
und zur Besinnung kommen, um<br />
nicht in Übereifer und blinden Aktionismus<br />
zu verfallen, sondern besonnen, aus einem<br />
Was wir brauchen, sind menschliche,<br />
fehlertolerante Technologien<br />
Zustand innerer Stille heraus und mit Güte<br />
und Respekt für die Erhaltung unseres<br />
Lebensraumes einzutreten. Bayrisch-chinesisch<br />
formuliert: „A weng wu wei huift ollawei“.<br />
Sabine Lackner
<strong>Sommer</strong>liche Kräutertipps<br />
Im <strong>Sommer</strong>, der Hochzeit des Kräutersammelns,<br />
stellen wir einige würzige Kräuter vor,<br />
zur Verwendung in Küche und Hausapotheke.<br />
Basilikum<br />
Basilikum sollte in der <strong>Sommer</strong>küche nicht<br />
fehlen. Es passt wunderbar zu allen Tomatengerichten,<br />
es kann zu Pesto verarbeitet<br />
werden und schmeckt fein in allen Salaten.<br />
Basilikum ist reich an Vitamin A und C,<br />
Kalzium und Eisen. Bei Insektenstichen wirkt<br />
das frische Blatt (auf der Haut ausgedrückt)<br />
lindernd.<br />
Rosmarin<br />
Rosmarin findet großen Anklang beim<br />
Grillen, er passt hervorragend zu dunklem<br />
Fleisch, zu Fisch und zu Kartoffelgerichten.<br />
Das ätherische Rosmarin-Öl im Fußbad<br />
belebt gestaute Beine (alternativ frisches<br />
Kraut verwenden).<br />
Thymian<br />
Fein gehackte Blätter aromatisieren Gemüse,<br />
Kartoffeln, Feta-Käse, Fleisch und Fisch. Für<br />
eine sommerliche Kräuterbutter Thymian<br />
zusammen mit Oregano oder Majoran und<br />
Basilikum fein hacken und unter luftig auf-<br />
Verbraucher | 12<br />
geschlagene weiche Butter rühren. Ein<br />
Kräutersalz bietet sich ebenfalls an: Thymian,<br />
Oregano oder Majoran und Minze fein hacken<br />
und mit Meer- oder Steinsalz mischen,<br />
in einem Glas mit Schraubverschluss aufbewahren.<br />
Thymian-Tee hilft besonders<br />
gegen Husten, Halsschmerzen und Erkältungen.<br />
Salbei<br />
Die Blätter können vielseitig und fast ganzjährig<br />
in der Küche verwendet werden. Fein<br />
gehackt passen sie in Gewürzmischungen<br />
für Pasta-Gerichte, zum Fisch, in den Salat.<br />
Gnocchi in Salbei-Butter ist beim Italiener<br />
bekannt. Salbei ist östrogenhaltig und<br />
lindert in Teeform Menstruations- und<br />
Wechseljahresbeschwerden. Der Tee ist<br />
schweißhemmend und gut gegen Halsweh.<br />
Minze<br />
In der Küche passt Minze gut zu Quarkspeisen,<br />
Tomatensalat, Lammgerichten und<br />
zu Erfrischungsgetränken. Eistee, Quellwasser<br />
oder Bowle mit Minze erfrischt an<br />
heißen <strong>Sommer</strong>tagen. Minze-Tee wirkt besonders<br />
bei Beschwerden der Verdauungsorgane,<br />
Leber- und Gallenschwäche.<br />
Lavendel<br />
Getrocknete Lavendelsträuße oder Lavendelsäckchen<br />
machen sich gut im Schrank, um<br />
Motten zu vertreiben. Das ätherische Öl<br />
wirkt beruhigend auf gestresste Nerven, fördert<br />
das Einschlafen und entkrampft bei<br />
Kopfschmerzen. Es wird gerne bei Muskelschmerzen,<br />
rheumatischen Schmerzen und<br />
Verspannungen verwendet. Lavendelbäder<br />
wirken entspannend und kreislaufstärkend.<br />
Schafgarbe<br />
Als Tee wirkt sie entzündungshemmend bei<br />
Magen- und Darmproblemen, sie ist blutreinigend,<br />
beruhigend und kräftigend. Die<br />
Bitterstoffe regen Verdauung und Gallenproduktion<br />
an und lindern chronische Leberprobleme.<br />
Rynya Kollias
Basteln, ernten, Honig schlecken<br />
Effektive Strategie gegen das Bienensterben<br />
In der letzten TAGWERK-Zeitung ging’s um<br />
Honig. Dieses Mal beschäftigen wir uns mit<br />
den Bienen und was wir dagegen tun könnten,<br />
damit sie nicht immer weniger werden.<br />
Nach einem Bericht der Umweltexperten der<br />
Vereinten Nationen ist die Bienenpopulation<br />
in Europa um 10-30%, in den USA um 30%<br />
und im Nahen Osten sogar um 85% zurückgegangen.<br />
Die Ursache ist ein Mix aus Milbenplage,<br />
Insektiziden, Luftverschmutzung,<br />
Monokulturen, möglicherweise Mobilfunk<br />
usw.<br />
Eine nicht unbedeutende Ursache dürfte<br />
auch das „Imkersterben“ sein. Sie werden<br />
immer weniger, die klassischen Feierabendimker.<br />
Warum der Generationenwechsel in<br />
der Imkerei nicht klappt? Internet, Computerspiele,<br />
Fitness-Studio usw. Alles kostet<br />
Freizeit.<br />
Allerdings ist die Imkerei auch nicht einfacher<br />
geworden. Seit die Varroamilbe die<br />
Bienenvölker bedroht, ist die Bienenhaltung<br />
komplizierter und zeitraubender. So muss<br />
der Milbenbefall kontrolliert und das Volk<br />
mit z.B. Ameisensäure regelmäßig behandelt<br />
werden.<br />
Einen Ausweg bietet die sog. Bienenkiste.<br />
Unter www.bienenkiste.de findet man eine<br />
Bauanleitung für einen modernen Bienenkasten<br />
für die „Einfachst-Betriebsweise.“<br />
Hinter dieser Kiste steckt das Konzept, die<br />
Bienenhaltung mit einem Minimum an<br />
Kosten und Zeitaufwand zu betreiben. Es<br />
gibt keine Rähmchen und Zargen und die<br />
Bienen bauen ihre Brutwaben wie es ihrer<br />
Natur entspricht. Die Vermehrung regelt<br />
ausschließlich der natürliche Schwarmtrieb.<br />
Nicht die Wirtschaftlichkeit, sondern das<br />
Prinzip einer artgerechten Haltung steht im<br />
Vordergrund. Trotzdem können pro Volk bis<br />
zu 15 kg Honig geerntet werden. Die raffinierten<br />
hölzernen Kisten können auch fertig<br />
über den Verein Mellifera e.V., Vereinigung<br />
für wesensgemäße Bienenhaltung, bestellt<br />
werden, der diese in einer Werkstätte für<br />
Thema13 | Verbraucher<br />
Menschen mit Behinderung bauen lässt.<br />
Die relativ wenigen Arbeitsschritte werden<br />
im Jahreslauf unter oben genannter Internetadresse<br />
ausführlich mit Videos erklärt.<br />
Von der Besiedlung des Kastens bis zum<br />
Ernten des Honigs mit einfachsten Mitteln<br />
(ohne Schleuder) wird alles gezeigt.<br />
Wer gerne Bienen halten möchte, aber Zeit<br />
und Kosten scheut, findet mit der Bienenkiste<br />
das Richtige. Ganz ohne Arbeit,Geld und<br />
Köpfchen geht’s natürlich auch nicht. Aber<br />
dafür gibt’s bald feinen Bienenhonig aus<br />
dem eigenen Bienenvolk.<br />
Franz Leutner<br />
Infos unter:<br />
www.bienenkiste.de<br />
www.mellifera.de<br />
Die “Bienenkiste” von außen...<br />
... und ein Blick ins Innere: die Bienen bauen ihre<br />
Brutwaben, wie es ihrer Natur entspricht
| 14
AUS UNSEREM TAGWERK-WARENKORB<br />
Samenfeste<br />
Gemüsesorten<br />
Es ist wie beim Strom und der<br />
Steckdose. Ein bewusster<br />
Stromverbraucher begnügt sich<br />
nicht mit der Auskunft, der<br />
Strom käme halt aus der<br />
Steckdose, sondern er will auch<br />
wissen, wie denn der Strom dort<br />
hineinkommt. Ob er etwa aus<br />
erneuerbaren Energien erzeugt<br />
wurde oder ob er aus einem<br />
Kohle- oder einem<br />
Atomkraftwerk stammt.<br />
Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Samen<br />
und der Samentüte. Ein bewusster<br />
Gärtner möchte wissen, wie das Saatgut,<br />
das er ausbringt, hineingekommen ist in<br />
die Samentüte. Ob es traditionell gewonnen<br />
wurde oder aus Hybridzucht stammt<br />
oder gar gentechnisch manipuliert worden<br />
ist.<br />
Es ist kein Zufall, dass es oft Demeter-Gärtner<br />
sind, denen die Herkunft des Saatguts<br />
besonders am Herzen liegt. Denn noch aus-<br />
15 | Warenkorb<br />
geprägter als bei den anderen Bio-Anbauverbänden<br />
wird in der biologisch-dynamischen<br />
Anbauweise die Pflanze als ganzheitliches<br />
und empfindsames Wesen betrachtet<br />
und während ihres Wachstums mit<br />
besonderen Präparaten und Kompostgaben<br />
bedacht, stets unter Beachtung der aktuellen<br />
Mondphase. Wer einer Gemüsepflanze eine<br />
so sorgsame Hege und Pflege angedeihen<br />
lässt und dadurch ein exzellentes Ernteergebnis<br />
erzielt, möchte natürlich die positiven<br />
Eigenschaften der Pflanze an die<br />
nächste Generation weitergeben können und<br />
nicht mit irgendwelchem Saatgut unbekannter<br />
Herkunft quasi wieder bei Null anfangen.<br />
Wie blüht ein Radieserl?<br />
Julian Jacobs von der Demeter-Gärtnerei<br />
Obergrashof ist so einer, den die Frage nach<br />
der Qualität des Saatguts schon früh beschäftigt<br />
hat. Bereits 1986 hat er angefangen,<br />
Samen von selbst kultiviertem Blumenkohl
Zuboda<br />
eine rankenlose Zucchinisorte mit grünen, leicht<br />
marmorierten, länglichen Früchten.<br />
Der Kernhausanteil ist gering.<br />
zu gewinnen und wieder nachzubauen. Aus<br />
mehreren Gründen. Einmal aus schlichter<br />
Neugier: „Mich hat einfach interessiert, wie<br />
so eine Gemüsepflanze zu ihrem Samen<br />
kommt, wie ihr kompletter Werdegang von<br />
Anfang bis Ende verläuft“, sagt Jacobs. „Als<br />
Erwerbsgärtner, der Blumenkohl oder Gelbe<br />
Rüben verkaufen will, erntet man ja vor der<br />
Samenbildung. Man erlebt also gar nicht,<br />
wie diese Gemüse aussehen, wenn sie<br />
blühen“.<br />
Der zweite und wesentliche Grund war die<br />
unbefriedigende Situation auf dem Saatgutmarkt.<br />
Im Ökolandbau ist dieses Thema<br />
lange Zeit vernachlässigt worden. Laut den<br />
Richtlinien muss konventionelles Saatgut<br />
lediglich eine Saison lang unter ökologischen<br />
Bedingungen vermehrt werden, um anschließend<br />
als Öko-Saatgut zu gelten. Biogärtner<br />
wie Julian Jacobs sehen hier ein<br />
großes Defizit. Denn schließlich herrschen<br />
im Ökolandbau andere Bedingungen: es<br />
stehen weniger Nährstoffe zur Verfügung,<br />
die Konkurrenz der Unkräuter ist stärker, und<br />
gegen Krankheiten können keine Fungizide<br />
eingesetzt werden. Also sollte eine auf den<br />
Öko-Anbau abgestimmte Gemüsesorte viel<br />
Wurzelmasse haben, um ausreichend Nährstoffe<br />
aus dem Boden aufzunehmen, sie sollte<br />
reichlich Laub haben, um Unkraut zu ver-<br />
Warenkorb | 16<br />
drängen, und sie sollte robust und widerstandsfähig<br />
gegen Krankheiten sein. Die<br />
Aufgabe hieß also, neue, eigenständige Bio-<br />
Sorten zu entwickeln.<br />
Eine weitere Motivation für die züchterische<br />
Arbeit hat in letzter Zeit mehr und<br />
mehr an Bedeutung gewonnen: die wachsende<br />
Dominanz der Hybriden auf dem<br />
Saatgutmarkt (s. Kasten). Das gefühlte Unbehagen<br />
angesichts dieses „Wegwerfsaatguts“<br />
wird seit einigen Jahren auch durch Qualitätsuntersuchungen<br />
in der biodynamischen<br />
Forschung untermauert. Durch sogenannte<br />
Das Kreuz mit den Hybriden<br />
Bei allen Gemüsesorten ist seit einigen<br />
Jahren eine bestimmte Machart im<br />
Vormarsch: die F1-Hybride. Diese Sorten bestechen<br />
durch große Einheitlichkeit, ansprechende<br />
Optik und vor allem durch<br />
hohen Ertrag. Kein Wunder, dass die<br />
Gärtner – und in der Folge auch die<br />
Verbraucher – darauf fliegen. Man hat sich<br />
an extrem makellose äußere Qualität<br />
gewöhnt.<br />
Bei genauerem Hinsehen zeigen sich<br />
jedoch Mängel, mit denen diese Vorteile<br />
erkauft werden, sowohl beim Herstellungsprozess<br />
als auch im fertigen Produkt. Über<br />
viele Generationen werden fremdbefruchtende<br />
Gemüsearten „ingezüchtet“. Natürliche<br />
Barrieren, die Inzucht verhindern,<br />
müssen systematisch umgangen werden.<br />
Die Pflanze wird in eine massive Depression<br />
getrieben. Sie kann nur noch durch hohen<br />
künstlichen, z. T. labortechnischen Aufwand<br />
am Leben erhalten werden. Zur Herstellung<br />
der F1-Hybride werden nun zwei so hergestellte<br />
Inzuchtlinien miteinander gekreuzt.<br />
Das hieraus gewonnene Saatgut wird vom<br />
Gärtner zur Produktion benutzt. Würde<br />
man aus dem Hybrid-Verkaufsgemüse<br />
wieder Saatgut gewinnen und es wieder<br />
aussäen, gäbe es ein heilloses Durcheinander.<br />
Bei F1-Hybriden gibt es keine Kontinuität.<br />
Es ist ein „Wegwerfsaatgut“.<br />
aus einem Info-Blatt der Gärtnerei Obergrashof
ildschaffende Methoden können Mängel<br />
wie vorzeitiges Überaltern oder mangelnde<br />
Reifefähigkeit der Hybridgemüse sichtbar<br />
gemacht werden.<br />
Aus der Aggressivität, mit der die großen<br />
Konzerne den Saatgutmarkt an sich reißen<br />
wollen, ergibt sich für die Öko-Saatgutzüchtung<br />
eine zusätzliche, eine elementare<br />
Aufgabe: sie muss das entscheidende Gegengewicht<br />
bilden! Sie muss rechtzeitig die alten<br />
Gemüsesorten retten, bevor sie verschwunden<br />
sind, und sie muss samenfeste Sorten<br />
entwickeln, die jeder immer und immer<br />
wieder nachbauen kann. Nur so können<br />
Gärtner der Abhängigkeit von der Saatgutindustrie<br />
entgehen.<br />
Mit Geduld und wenig Geld<br />
Wie schaut nun die Züchterarbeit konkret<br />
aus? „Positive Massenauslese“ nennt man<br />
das, was Julian Jacobs betreibt. Jede Sorte<br />
baut er in einem separaten Gewächshaus<br />
an. Für die Bestäubungsleistung setzt er Insekten<br />
hinein, z.B. ein kleines Hummelvolk.<br />
Das Gewächshaus ist mit Netzen insektendicht<br />
verschlossen, so dass es nicht zu<br />
Vermischungen kommen kann. Die Auslese-<br />
Arbeit besteht nun darin, dass Julian Jacobs<br />
die heranwachsenden Gemüse – sagen wir<br />
Kohlrabi – beobachtet, prüft und auswählt.<br />
Die schönsten und besten Exemplare lässt<br />
er zur Blüte kommen, die übrigen werden<br />
vorzeitig entfernt. Die Samen der ausgewählten<br />
Kohlrabis werden im nächsten<br />
Jahr wieder ausgesät – dann beginnt das<br />
Spiel von neuem. Rund fünf Mal muss dieser<br />
Vorgang wiederholt werden. Erst dann ist<br />
die Entwicklung einer neuen Sorte abgeschlossen.<br />
Geduld ist also die oberste Regel<br />
für die züchterische Arbeit. Bei zweijährigen<br />
Sorten, z.B. Gelbe Rübe oder Lauch, gehen da<br />
schon mal 10 Jahre ins Land, bis ein Ergebnis<br />
steht.<br />
Ohne den Verein Kultursaat e.V. wäre diese<br />
Zuchtarbeit gar nicht zu leisten. Geld vom<br />
Staat? Fehlanzeige. Die Entwicklung zukunftsbeständiger,<br />
samenfester Sorten wird<br />
17 | Warenkorb<br />
nicht als öffentliche Aufgabe betrachtet. So<br />
sind die Züchter – da die Erlöse aus dem<br />
Gemüse- und Samenverkauf die Arbeitskosten<br />
bei weitem nicht decken – auf die Spendengelder<br />
des gemeinnützigen Vereins Kultursaat<br />
angewiesen. Und auf das Interesse<br />
Was Sie tun können:<br />
● Informieren Sie sich genauer, z.B. im<br />
Internet unter www.kultursaat.org oder<br />
www.bingenheimersaatgut.de<br />
● Unterstützen Sie die Arbeit der Öko-<br />
Gemüsezüchter, indem Sie samenfestes<br />
Gemüse kaufen<br />
● Wenn Sie selber einen Gemüsegarten<br />
haben: Verwenden Sie Saatgut samenfester<br />
Sorten. Man bekommt es in den<br />
TAGWERK-Läden oder direkt per Versand<br />
bei der Bingenheimer Saatgut AG.<br />
● Am 10.Juli findet in der Gärtnerei<br />
Obergrashof ein Hoffest statt. Dort<br />
können Sie Julian Jacobs kennenlernen<br />
und seine Gemüsekulturen besichtigen.<br />
und die Unterstützung möglichst vieler gut<br />
informierter Verbraucherinnen und Verbraucher.<br />
Hanna Ermann<br />
Mit Julian Jacobs (re.) als Gast starteten die<br />
„Dorfener Gespräche“, eine neue Veranstaltungsreihe<br />
des TAGWERK-Fördervereins. In loser Folge<br />
sollen an diesen Abenden Menschen vorgestellt<br />
werden, die in ihren Ideen und in ihrem Tun ein<br />
Stück Nachhaltigkeit verwirklichen. In Form eines<br />
lockeren Zwiegesprächs kommen persönliche und<br />
fachliche Facetten aus dem Leben des Gastes zur<br />
Sprache.<br />
Das Gespräch mit Julian Jacobs führte Bayern-2-<br />
Moderator Norbert Joa (li.)
Milan<br />
eine leuchtend orangefarbene<br />
Gelbe Rübe, knackig-süß, ideal als<br />
Knabberei für zwischendurch. Da sie sehr<br />
saftig ist, kann sie gut zur Saftherstellung<br />
verwendet werden.<br />
Eine Züchtung des Vereins Kultursaat e.V.<br />
Laibacher Eis<br />
eine Eissalatsorte, die ursprünglich aus<br />
Slowenien stammt (Laibach ist der<br />
deutsche Name von Ljubljana). Er bildet<br />
große, mittelfeste Köpfe aus und die<br />
Blattränder sind rotgetuscht, was ihn<br />
optisch besonders attraktiv macht. Er wird<br />
vom Frühjahr bis in den Herbst geerntet.<br />
Eine Sorte aus biologisch-dynamischer<br />
Erhaltungszüchtung.<br />
Warenkorb | 18<br />
Rasko<br />
eine Kohlrabisorte mit angenehm aromatisch<br />
bis nussigem Geschmack, guter Süße<br />
und von ausgesprochen zarter Konsistenz –<br />
sie neigt nicht zum Holzigwerden.<br />
Eine Züchtung von Julian Jacobs.<br />
Das Ausgangssaatgut stammt vom Ekkarthof<br />
in der Schweiz, von Ilmar Randuja, das<br />
ist der Pionier der biodynamischen Gemüsezüchtung<br />
schlechthin. 'Rasko' fiel bei<br />
einer Sichtung alter Kohlrabisorten durch<br />
sehr gute Ergebnisse bei den Qualitätsuntersuchungen<br />
auf. Die äußere Erscheinung<br />
war jedoch uneinheitlich und wenig<br />
praxistauglich. Durch langjährige Auslese<br />
gelang es Julian Jacobs, den guten Geschmack<br />
zu bewahren und gleichzeitig die<br />
äußeren Merkmale so zu verbessern, dass<br />
die Sorte für den Erwerbsgemüsebau<br />
genutzt werden kann. Das Laub ist kräftig,<br />
der Strunk ist sehr gut abgesetzt – das erleichtert<br />
die Ernte.
19 |
Hoffest – 20 Jahre Obergrashof<br />
Die Gärtnerei Obergrashof feiert am Sonntag,<br />
10. Juli von 10 bis 18 Uhr ihr 20-jähriges<br />
Bestehen mit einem „Tag der offenen Tür“.<br />
Es gibt umfassende Informationen zum<br />
biodynamischen Landbau: Präparatewirkung,<br />
Saatgutzüchtung, biologischer Pflanzenschutz<br />
u.a., außerdem zu den Murnau-<br />
Werdenfelser Rindern und zur Milchschafhaltung.<br />
Die „Zukunftswerkstatt“ spannt<br />
einen Bogen von der Geschichte zur Zukunft<br />
des Hofes.<br />
Mit Traktor oder Pferdekutsche können die<br />
BesucherInnen über die Felder fahren oder<br />
sich die Arbeit mit dem Häufelpflug vorführen<br />
lassen. Dr. Ulrich Miller stellt die<br />
Demeter-Bienenhaltung vor.<br />
Der Hofladen bietet neben dem üblichen<br />
Naturkostsortiment frisches Gemüse aus eigenem<br />
Anbau sowie eigene Schaf- und Kuhmilchprodukte<br />
an; die neu gegründete<br />
Hofkindergarteninitiative stellt sich mit verschiedenen<br />
Aktionen vor. Natürlich gibt es<br />
Verbraucher | 20<br />
eine große Auswahl an<br />
Essen und Trinken, Live-<br />
Musik sowie Spielmöglichkeiten<br />
für Kinder<br />
jeden Alters. Bei heißem<br />
Wetter empfiehlt es sich,<br />
Badesachen einzupacken<br />
– die nächste Bademöglichkeit<br />
ist nur 100m entfernt.<br />
Obergrashof 1, 85221 Dachau, Tel. 08131-20011<br />
gaertnerei.obergrashof@t-online.de<br />
Jugendzeltlager in der Holledau<br />
Hallo Kids!!!<br />
Beim Naturgarten Schönegge finden auch heuer wieder vier TAGWERK-Jugendzeltlager statt.<br />
Ihr könnt dort mit den BetreuerInnen die Gegend erkunden, unsere Gärtnerei kennen<br />
lernen und natürlich das Wichtigste, den Pferdestall! Ihr dürft eure vierbeinigen Lieblinge<br />
versorgen, putzen und so oft es geht mit ihnen reiten. Um den anschließenden Hunger zu<br />
stillen, ernten wir gemeinsam frisches Gemüse und kochen zusammen! Auch gemeinsame<br />
Spiele dürfen nicht fehlen, außerdem könnt ihr beim Tischtennis und Federball<br />
zeigen, was ihr drauf habt! Die Kreativen können sich beim Malen und Basteln austoben.<br />
Am Abend werden wir gemütlich am Lagerfeuer sitzen oder zu einer Nachtwanderung aufbrechen.<br />
Na, Lust bekommen?<br />
Wann: 7. - 13.August (nur noch wenige Plätze frei)<br />
Wo: Naturgarten Schönegge, Nandlstadt<br />
Kosten: 190 ‡<br />
Leitung: Lilian Schwaiger, Dipl.Sozialpädagogin (FH)<br />
Anmeldungen beim TAGWERK-Förderverein<br />
Tel.: 08081/9379-50, Email: tagwerk-zentrum@tagwerk.net
INTERN<br />
Spielend zum bewussten Konsum<br />
Memory spielen trainiert nicht nur das<br />
Gedächtnis, sondern man erfährt dabei auch<br />
eine Menge über die Herstellung fair gehandelter<br />
Produkte. Jedenfalls wenn man<br />
„Alles Bio, oder was?“ spielt.<br />
Die Umweltgruppe des<br />
Dorfener Gymnasiums<br />
unter Leitung von Angelika<br />
Semerad entwickelte<br />
dieses variantenreiche<br />
Legespiel und<br />
bewirbt sich<br />
damit bei dem<br />
bundesweiten Wettbewerb<br />
„Bio find ich Kuh-l“.<br />
Das Spiel besteht aus 20 von den<br />
SchülerInnen selbst gemalten Bildpaaren<br />
An die reichen Schätze der Natur kann man gar nicht früh genug<br />
herangeführt werden. Darum hat der Waldkindergarten<br />
Straßlach-Dingharting nun eine Kräuterfibel für Kinder<br />
herausgegeben. Auf 32 farbigen Seiten werden acht<br />
wichtige Wildpflanzen porträtiert, mit verwegenen<br />
Geschichten und Rezepten garniert.<br />
Zu beziehen über<br />
www.waldkindergarten-strasslach-dingharting.de<br />
oder Tel. 08170/925450<br />
21 | intern<br />
sowie 30 Textkärtchen. Sie beschreiben in<br />
fünf Schritten den Herstellungsweg von<br />
Apfelsaft, Baumwollkleidung, Dinkelbrot,<br />
Schokolade, Käse und Reis. Auf den lokalen<br />
Bezug wird besonderer Wert gelegt; die<br />
Dorfener sollen auf Geschäfte aufmerksam<br />
gemacht werden, denen die Vermarktung<br />
regionaler bzw. fair gehandelter Produkte<br />
besonders am Herzen liegen. So wird neben<br />
dem DUKA-Weltladen und dem Dorfener<br />
Bauernmarkt auch der TAGWERK-Laden genannt,<br />
und ein Teil des Verkaufserlöses geht<br />
als Spende an den TAGWERK-Förderverein<br />
e.V.<br />
Drücken wir die Daumen, dass die Umweltgruppe<br />
bei dem Wettbewerb gut abschneidet!<br />
Kräuterwissen für Kinder – von Kindern erprobt
Ehrung für Rudi Oberpriller ...<br />
Kaum waren die Festlichkeiten zum 20.<br />
Jahrestag der deutschen Einheit vorbei,<br />
feierte ein Verein sein 20jähriges Jubiläum,<br />
der ohne die politische Wende wohl kaum<br />
hätte entstehen können: das „Thüringer<br />
Ökoherz“ e.V.<br />
Ein Geburtshelfer dieses Vereins war TAG-<br />
WERK-Urgestein Rudi Oberpriller. Sein Arbeitgeber,<br />
die Münchner Hypobank, hatte<br />
ihn direkt nach der Grenzöffnung für<br />
10 Monate nach Erfurt geschickt, um dort<br />
ein Filialnetz aufzubauen. Neben dieser<br />
beruflichen Aufgabe erfüllte Rudi in dieser<br />
Zeit noch eine andere, eine selbstgewählte<br />
Aufgabe: er warb für die Idee der ökologischen<br />
Landwirtschaft, hielt Vorträge über<br />
das Modell TAGWERK und sammelte so einen<br />
Kreis von Öko-Akteuren und Interessierten.<br />
Bei der Jubiläumsfeier in Erfurt wurde<br />
Rudi nun zum Ehrenmitglied des „Thüringer<br />
Ökoherz“ ernannt. Jürgen Schmeling, langjähriger<br />
Vorstand des Vereins, würdigte die<br />
„Aufbauhilfe Ost“: „Unserem ‚Herz-Schrittmacher’<br />
Rudi ist es zu verdanken, dass die<br />
vielen kleinen Aktivitäten vor und v.a. nach<br />
intern | 22<br />
Blumen und eine Ehrenmitglieds-Urkunde für<br />
den „Aufbauhelfer Ost“. V.l.n.r.: Vorsitzende Grit<br />
Tetzel, Jürgen Schmeling, Rudi Oberpriller und<br />
Geschäftsführer Alexander Seyboth.<br />
der politischen Wende in Thüringen zusammengeführt<br />
wurden und unser Verein – u.a.<br />
auch nach dem Vorbild von TAGWERK – gegründet<br />
werden konnte. Seine Erfahrungen<br />
halfen uns in den schwierigen Stunden des<br />
Neuanfangs und noch bis heute.”<br />
... und alles Gute zum Sechzigsten, Anneliese !<br />
Was wäre TAGWERK ohne die Anneliese? Die<br />
Frage ist, ob es TAGWERK dann überhaupt in<br />
dieser Form gäbe. Denn Anneliese Oberpriller<br />
war vom ersten Tag an eine treibende Kraft,<br />
eine Gallionsfigur sozusagen. Sie managte<br />
den allerersten Laden, den TAGWERK Ende<br />
1986 in Dorfen eröffnete, sie überzeugte uns<br />
alle von der Vollwerternährung, und ihr legendärer<br />
Frischkornbrei begeistert uns nach<br />
wie vor. Von ihrem fundierten Wissen in<br />
Ernährungs-, Gesundheits- und in botanischen<br />
Fragen profitieren wir laufend.<br />
Liebe Anneliese, wir wünschen dir von<br />
Herzen alles Gute. Und wir wünschen uns,<br />
dass wir weiterhin mit dir zusammen arbeiten,<br />
feiern und tanzen dürfen und dass<br />
du uns noch oft mit deiner guten Laune ansteckst!
TAGWERK Markt Schwaben zieht um in größere Räume<br />
Zu guter Letzt hatte die Suche nach<br />
größeren Räumlichkeiten doch noch<br />
Erfolg. „Wiegenfeldring 7“ heißt die<br />
neue Adresse. Wo früher mit Teppichen<br />
und Raumdekor-Artikeln gehandelt<br />
wurde, eröffnet das TAG-<br />
WERK-Ladnerpaar Martin und Ane-<br />
Mari Fuchs mit seinem Team am<br />
Donnerstag, 9.Juni den neuen TAG-<br />
WERK BioMarkt.<br />
Von den 80qm in der Ortsmitte auf<br />
500qm im Gewerbegebiet – das ist ein<br />
Quantensprung für die Markt Schwabener<br />
Naturkostszene! Die KundInnen können<br />
künftig aus viermal so<br />
vielen Produkten auswählen,<br />
und – ein Novum<br />
– sie können im<br />
integrierten<br />
„BioBistro“ auch zu<br />
Mittag essen! Das<br />
dürfte vor allem für<br />
die vielen Beschäftigten<br />
der benachbarten<br />
Betriebe interessant<br />
sein. Von 11.30<br />
bis 14 Uhr gibt es<br />
warme Mahlzeiten,<br />
vegetarisch an jedem<br />
Tag, donnerstags auch<br />
Fleisch und freitags ein<br />
feines Fischgericht.<br />
„Markt Schwaben mausert sich zum Bio-<br />
Mekka des Münchner Ostens“, meint Martin<br />
Fuchs. Denn neben dem Marktstand von<br />
TAGWERK-Bäuerin Inge Knauer auf dem<br />
Donnerstags-Wochenmarkt und dem Mühlenmarkt<br />
mit Garten-Café in der Wolfmühle<br />
haben ÖkokundInnen künftig auch einen<br />
richtigen Bio-Supermarkt am Ort. Noch dazu<br />
einen mit Schwerpunkt auf regionaler Ware<br />
– einen TAGWERK-Markt eben.<br />
23 | intern<br />
Mit dem Fuchs im Logo starten Martin und<br />
Ane-Marie Fuchs in den neuen Laden. Während<br />
der BioMarkt-Fuchs behende läuft, hat sich der<br />
Fuchs im BioBistro gemütlich niedergelassen.<br />
Der Standort des neuen TAGWERK-BioMarkts: im<br />
Gewerbegebiet an der Geltinger Straße, am westlichen<br />
Ortstand von Markt Schwaben
| 24<br />
Kachelöfen und Kamine<br />
Ganzhausheizung: Grundofen<br />
mit Absobertechnik<br />
Christian Siml Hafnermeister<br />
Tel.08082/949419,<br />
ch.siml@gmx.de
EINTRITTSKARTE<br />
Schätzen Sie gutes Essen in ökologischer Qualität?<br />
Sind Ihnen regionale Wirtschaftsstrukturen wichtig?<br />
Befürworten Sie kurze Transportwege?<br />
Lehnen Sie Gentechnik in der Landwirtschaft ab?<br />
Liegt Ihnen etwas an einer artenreichen Landschaft?<br />
Möchten Sie etwas zum Klimaschutz beitragen?<br />
Dann sind Sie bei TAGWERK genau richtig!<br />
Sie können entweder dem Förderverein oder der Genossenschaft (oder beiden)<br />
beitreten<br />
An den TAGWERK-Förderverein.e.V.<br />
Siemensstr.2, 84405 Dorfen<br />
Tel. 08081/9379-50, Fax 08081/9379-55<br />
eMail: tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />
Ich werde Mitglied im TAGWERK-Förderverein.<br />
Mein Beitrag ist ....... ‡ (monatlich mind. 5,50 ‡, ermäßigt mind. 2,75). Der Beitrag soll<br />
vierteljährlich / halbjährlich / jährlich eingezogen werden:<br />
Kto-Nr. ...............................<br />
BLZ ...............................<br />
Bank: ...............................<br />
Name: ...............................<br />
Straße ...............................<br />
PLZ/Ort ...............................<br />
Tel.Nr. ...............................<br />
Datum: ................................ Unterschrift: ................................................................<br />
An die TAGWERK-Genossenschaft e.G.<br />
Siemensstr.2, 84405 Dorfen<br />
Tel. 08081/9379-20, Fax 08081/9379-30<br />
eMail: info@tagwerk.net<br />
Ich werde Mitglied in der TAGWERK-Genossenschaft.<br />
Für ........... (200 ‡ oder ein Vielfaches davon) zeichne ich Genossenschaftsanteile.<br />
Name: ...............................<br />
Straße ...............................<br />
PLZ/Ort ...............................<br />
Tel.Nr. ...............................<br />
Datum: .............................. Unterschrift: ...............................................................<br />
25 |
TAGWERK-Radtour<br />
in die Umgebung von Landshut<br />
Käserei und Hühnerhof, Samstag, 2. Juli <strong>2011</strong>, 11:00 Uhr<br />
● Treff ist der TAGWERK-Biomarkt Frisch & Fein in Landshut, Abfahrt 11:00 Uhr<br />
● Käserei Beck in Obergolding<br />
Hofführung und Brotzeit<br />
Bei Josef Beck und seiner Familie besichtigen wir vor allem die Schafe, von deren Milch<br />
die Becks u.a. Käse und Joghurt herstellen. Ebenfalls zu sehen ist die nagelneue<br />
Schaukäserei. Im Anschluss an die Führung gibt’s eine Brotzeit – selbstverständlich mit<br />
hofeigenem Schafskäse!<br />
● Seepointerhof bei Kumhausen<br />
Hofführung, Kaffee und Kuchen<br />
Josef Bauer vom Seepointerhof bewirtschaftet seit<br />
1990 seine Ackerflächen biologisch, 1999 stellte er<br />
auch die Hühnerhaltung um. Der Seepointerhof ist<br />
Naturlandbetrieb und Demonstrationsbetrieb des<br />
Ökologischen Landbaus. Neben dem TAGWERK-<br />
Aufsichtsratsmitglied Josef Bauer lernen wir vor<br />
allem seine 2.700 Hühner kennen.<br />
● Rückkehr zum TAGWERK-Biomarkt<br />
Ankunft voraussichtlich ca. 16:30 Uhr<br />
Die Radtour ist nur knapp 20 km lang, allerdings müssen wir dabei eine (moderate) Steigung<br />
von ca. 3 km Länge bewältigen. Wir haben aber genug Zeit, um langsam zu fahren oder zu<br />
schieben, und so sollte die Tour von jeder/jedem und vor allem für Familien gut machbar sein.<br />
Leistung: TAGWERK-Begleitung, 2 Führungen, Brotzeit, Kaffee und Kuchen<br />
Preis: Die beiden Biohöfe haben sich für Führung und Brotzeit bzw. Kaffee und Kuchen eine<br />
Bezahlung nach eigener Einschätzung erbeten. Es kann also jeder soviel zahlen, wie er<br />
möchte.<br />
Reisen | 26<br />
REISEN<br />
Infos und Anmeldung (Anmeldung bitte bis spätestens 25.06.<strong>2011</strong>):<br />
TAGWERK-Ökoservice GmbH, Siemensstr. 2, 84405 Dorfen,<br />
Tel. 08081/9379-56, Fax -55, Oekoservice@tagwerk.net<br />
oder direkt bei<br />
TAGWERK-Biomarkt Frisch & Fein, Ansprechpartnerin: Sabine Lackner<br />
Tel. 0871/2739-30, Fax. -40, info@biofrischundfein.de<br />
Stand: 01.05.<strong>2011</strong>, Änderungen vorbehalten!
RÜCKBLICK<br />
Zwei Jahre lang trafen sich Mitarbeiter<br />
des TAGWERK BioMarkts<br />
Frisch & Fein monatlich in der<br />
Galerie 561, um unter Anleitung von<br />
Markus Wimmer in Holz zu schneiden<br />
und zu drucken, zu lithografieren<br />
oder ein Schüttbild herzustellen.<br />
Nun wurden zum krönenden<br />
Abschluss dieses Kunstworkshops<br />
bei einer Vernissage alle Werke präsentiert. Und siehe, wenn die üblichen Blickfänger einfach<br />
mal unsichtbar gemacht werden, entdeckt das Auge ganz neue Überraschungen.<br />
Vögel entdecken<br />
mit der Expertin<br />
27 | Rückblick<br />
Kunst im<br />
TAGWERK<br />
BioMarkt Landshut<br />
Auf großes Interesse stieß die<br />
vogelkundliche Wanderung mit<br />
Eva Schneider in Dorfen. Dass in<br />
dem kleinen Stadtpark eine derartige Vogelvielfalt<br />
anzutreffen ist, hat selbst alteingesessene<br />
Dorfener überrascht. Ob Türkentaube,<br />
Zilpzalp, Mauersegler oder Gelbspötter<br />
– alle Stimmen konnte die versierte<br />
Expertin zuordnen und den TeilnehmerInnen<br />
die Besonderheiten der einzelnen<br />
Vogelarten nahebringen. Wie auf Bestellung<br />
kreiste plötzlich sogar ein Storchenpaar über<br />
dem Weg.<br />
Auch die Botanik kam nicht zu kurz. Dabei<br />
wurden Eva Schneiders Ausführungen durch<br />
das große Kräuterwissen von Anneliese<br />
Oberpriller, die die Exkursion organisiert<br />
hatte, unterstützt.
Handballsponsoring und Hochzeitstisch<br />
Aktionen im TAGWERK-Biomarkt Gröbenzell<br />
Im TAGWERK-Biomarkt Gröbenzell gibt es<br />
etwas, wovon andere Läden nur träumen<br />
können: Platz. Diesen glücklichen Umstand<br />
nutzen Christine Thurner und Martin Hobelsberger<br />
für vielfältige Aktionen. “In unserem<br />
Laden können wir Initiativen oder örtlichen<br />
Unternehmen eine Plattform bieten, um sich<br />
vorzustellen”, sagt Christine Thurner. Immer<br />
vorausgesetzt, dass das Angebot nachhaltig,<br />
ökologisch sinnvoll und individuell gestaltet<br />
ist, sowohl in der Fertigung als auch in der<br />
Präsentation. „Es funktioniert quasi wie ein<br />
kleiner Marktplatz, man knüpft Kontakte untereinander“,<br />
erklärt die Ladnerin, „und es<br />
macht unseren Laden einfach schöner. Das ist<br />
auch ein wichtiger Aspekt.“<br />
Der etwas andere Hochzeitstisch<br />
Im „Wonnemonat Mai“ war im TAGWERK-<br />
Biomarkt ein „Hochzeits-Tisch“ aufgebaut,<br />
auf dem neben Bio-Champagner und erlesenen<br />
Confiserie-Artikeln aus ökologischem<br />
Anbau auch feines Geschirr, Tücher und<br />
Tisch-Accessoires ausgestellt waren. Daneben<br />
zeigte die Hutmacherin Eva Brunetti<br />
ihre individuellen Hutkreationen. Die „Blumenwiese“,<br />
ein Gröbenzeller Blumengeschäft,<br />
präsentierte festliche Sträuße, und<br />
eine Foto-Ausstellung zum Thema Hochzeit<br />
umrahmte den Bereich.<br />
AUS DEN TAGWERKLÄDEN<br />
Aus den TAGWERK-Läden | 28<br />
Klimagesund einkaufen und essen<br />
Der Bund Naturschutz Gröbenzell veranstaltete<br />
eine Aktionswoche zum Thema<br />
„Klimafreundliche Ernährung“ und zeigte<br />
im TAGWERK-Biomarkt zwei Ausstellungen<br />
über öko-politisch korrektes Einkaufen sowie<br />
einen Film, der das Thema für Kinder aufbereitete.<br />
Trainingsanzüge vom TAGWERK-Biomarkt<br />
Die D2-Jugendmannschaft des Gröbenzeller<br />
Damen-Handballclubs kam in den Genuss<br />
nagelneuer Trainingsanzüge, auf denen<br />
hinten drauf das TAGWERK-Biomarkt-Logo<br />
prangt. Wenn die Mädchen nun auch noch<br />
ausreichend TAGWERK-Sportlermüsli essen,<br />
sind die nächsten Punktsiege vorprogrammiert...
AmVieh-Theater Schafdorn<br />
So 26.06. ab 13 Uhr Waldtag zum Internationalen Jahr der Wälder <strong>2011</strong><br />
Zwei Förster, eine Märchenerzählerin und eine „echte“ Waldkönigin<br />
organisieren ein Erlebnisprogramm für die ganze Familie.<br />
14 Uhr Start zu Erlebniswanderungen in den Wald:<br />
Mit 10-13jährigen Kindern übt Förster Andreas Schlegel, wie man im<br />
Wald überlebt. Für Kinder ab 5 Jahren veranstaltet Susanne Vogt-<br />
Höfer eine Märchenstunde im Wald. Für Erwachsene bietet Förster<br />
Andreas Wolfrum eine Waldführung an.<br />
Im Wald der Bilder, Eintritt frei<br />
So 03.07. ab 13 Uhr KLB Familientag mit der Musikgruppe „Grod Fiere“<br />
Die Katholische Landvolkbewegung Mühldorf lädt ein zu einem<br />
bunten musikalischen Programm. Die Band „Grod Fiere“ verspricht<br />
wunderschöne Akustiksongs, Balladen und deutschsprachige Eigenkompositionen.<br />
Eintritt frei<br />
So 14.08. 20 Uhr <strong>Sommer</strong>nachtsball mit „Munich Swing Set“<br />
Von klassischem Swing und Dixieland über die bekannten Standards<br />
der Gala-Musik spielt das Orchester einfach alles, was zum Tanzen<br />
gehört. Motto des Abends: „Ich brech die Herzen der stolzesten<br />
Frau’n!“ Abendgarderobe ist willkommen.<br />
Bei nicht so schönem Wetter im Stadl.<br />
Beginn 20 Uhr, Einlass 19 Uhr, Eintritt 18 Euro<br />
So 04.09. MODEN SCHAU SPIEL – Öko-Modenschau mit heiterer Spielkunst<br />
ab 13 Uhr Bio-Spektakel & Kinderprogramm. Eintritt frei<br />
ab 18 Uhr MODEN SCHAU SPIEL. Moderation Gerti & Hansi. Eintritt 10 Euro<br />
29 | AmVieh-Theater Schafdorn
TERMINE<br />
Nach Absprache Treff der Münchner TAGWERK-Gruppe<br />
Info: Ulrike Krakau-Brandl, T. 089/670 56 47<br />
Juni<br />
Mo 06.06. 19 Uhr Biohof Hohenester, Buchenthal 40, Gde. Altdorf<br />
Besuch beim Biobauern in Buchenthal<br />
Ökologischer Getreide- und Kartoffelanbau / Kartoffellagerung<br />
u. -aufbereitung / Energie vom Dach (Photovoltaik)<br />
Führung: Biobauer Hans Hohenester<br />
Veranstalter: Bund Naturschutz Landshut und Fachschule für<br />
Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn<br />
Di 07.06. 20 Uhr TU Freising-Weihenstephan, Haus der Hochschulgemeinde<br />
Privatisierung von Ressourcen<br />
Referent: Kurt Haymann; Veranstalter: Hochschulgemeinde<br />
Freising und Öko-AK Weihenstephan<br />
Di 07.06. 18-21.30 Uhr ÖBZ München-Bogenhausen, Englschalkinger Str. 166<br />
Regional und saisonal speisen – ein Menü in Bioqualität<br />
Seminar mit Dr. Celia König; Veranstalter: VHS München,<br />
Anmeldung Tel. 089 93 94 89-61; 32 ‡ inkl. Material<br />
Do 09.06. Markt Schwaben, Gewerbegebiet Geltinger Straße<br />
Eröffnung des neuen TAGWERK-BioMarkts (siehe Seite 23)<br />
Sa 11.06. 10 Uhr Flughafen München<br />
Demonstration gegen eine 3. Startbahn<br />
Veranstalter: Aktionsbündnis aufgeMUCkt<br />
Sa 11.06. 13 Uhr Landshut, vor dem Rathaus<br />
Countdown für Isar 1<br />
Protestkundgebung für die endgültige Stillegung von Isar 1<br />
Veranstalter: BüfA – Bürger für Atomausstieg Landshut<br />
Di 21.06. 19 Uhr TU Freising-Weihenstephan, Hörsaal 12<br />
Film: Food inc. mit Diskussion im Anschluss<br />
Machen wir unser Essen krank, macht unser Essen uns krank<br />
oder war das System nie gesünder?<br />
Veranstalter: Öko-AK Weihenstephan<br />
So 26.06. 14-16 Uhr München-Berg am Laim, Treffpunkt U5 Michaelibad<br />
Wilde Pflanzenwelt am Hachinger Bach<br />
Naturführung mit Dr. Eva Schneider (Tierärztin)<br />
Veranstalter: Umweltnetz München-Ost; Teilnahme 5 ‡,<br />
Kinder frei; Info: Ulrike Krakau-Brandl, Tel. 089/670 56 47<br />
Termine | 30
Mo 27.06. 19 Uhr Landshut-Schönbrunn, Agrarbildungszentrum<br />
Aktuelles aus dem Ökopflanzenbau<br />
Kulturarten, Sortenversuche und Anbaumethoden im<br />
modernen Ökolandbau – mit Fachschulleiter Hans Schneck<br />
Veranstalter: Bund Naturschutz Landshut und Fachschule für<br />
Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn<br />
Do 30.06. 20 Uhr Erding, Gasthaus Mayrwirt, Haager Str.<br />
Generalversammlung der TAGWERK eG (siehe Seite 3)<br />
Juli<br />
Sa 02.07. 11 Uhr TAGWERK-Radtour zu zwei Bio-Betrieben Nähe Landshut<br />
siehe S.26<br />
Sa/So 02./03.07. Moosburg, Grundschule Nord, Hauptschule<br />
Moosburger Solartage <strong>2011</strong><br />
Veranstalter: Solarfreunde Moosburg e.V.<br />
Mo 04.07. 19 Uhr Biohof Grötzinger, Hilling, Gde. Bodenkirchen<br />
Besuch beim Biobauern in Hilling<br />
Ökologischer Ackerbau und Viehhaltung / Biogasanlage /<br />
Renaturierungsmaßnahme an der Bina<br />
Führung: Biobauer Josef Grötzinger<br />
Veranstalter: Bund Naturschutz Landshut und Fachschule für<br />
Agrarwirtschaft Landshut-Schönbrunn<br />
Di 05.07. 19 Uhr TU Freising-Weihenstephan, Hörsaal 12<br />
Sicherung einer nachhaltigen Phosphat-Ernährung bei<br />
Pflanzen; Referent: Prof. Dr. Wilhelm Römer (Uni Göttingen)<br />
Veranstalter: Öko-AK Weihenstephan<br />
So 10.07. 10-18 Uhr Hoffest in der Gärtnerei Obergrashof (siehe Seite 20)<br />
Sa 16.07. ab 15 Uhr beim Lindumer Kircherl, 2km westlich von Dorfen<br />
<strong>Sommer</strong>fest gegen die A94 – mit Mahnwache<br />
Veranstalter: Aktionsbündnis gegen die Isentalautobahn<br />
August<br />
Do 11.08. 9-16 Uhr ÖBZ München-Bogenhausen, Englschalkinger Str. 166<br />
Ökoerlebnistag mit Spiel, Speis und Trank<br />
für Kinder von 6 bis 10 Jahren; mit Piet Bauer;<br />
Veranstalter: Münchner Umweltzentrum<br />
Anmeldung Tel. 089 /93 94 89-71, 25 ‡ inkl. Essen und<br />
Material<br />
31 | Termine
Zentrale:<br />
Siemensstr. 2 ● 84405 Dorfen<br />
Tel: 08081/9379-20 ● Fax -30<br />
eMail:tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />
www.tagwerk.net<br />
TAGWERK-Hotel<br />
Siemensstr. 2 84405 Dorfen<br />
Tel: 08081/9379-60 ● Fax -55<br />
Dorfen TAGWERK-Laden<br />
Johannisplatz 7 Tel. 08081/544<br />
Freising TAGWERK-BioMarkt<br />
Erdinger Str. 31b Tel. 08161/887319<br />
Erding TAGWERK-BioMarkt<br />
Dr.-Henkel-Str. 2 Tel. 08122/3411<br />
Mkt. Schwaben TAGWERK-BioMarkt<br />
Wiegenfeldring 7 Tel. 08121/46783<br />
Moosburg TAGWERK-Laden ‘Kleeblatt’<br />
Stadtgraben 55 Tel. 08761/61166<br />
Landshut TW-BioMarkt ‘Frisch&Fein’<br />
Innere Münchner Str. 30 Tel. 0871/273930<br />
TAGWERK-/Unser Inn-Land-Bäckereien<br />
Bäckerei Daumoser Rechtmehring, Schulstr. 1<br />
Bäckerei Glück Haag/Obb., Kirchdorfer Str. 16<br />
Bäckerei Gruber St. Wolfgang, Hofmarkstr. 17<br />
Bäckerei Grundner Moosburg, Neustadtstr. 43<br />
Bäckerei Muschler Freising, Landshuter Str. 62<br />
Bäckerei Pötzsch Waldkraiburg, Breslauer Str. 38<br />
Bäckerei Schindele Attenkirchen, Hopfenstr. 1<br />
Bäckerei Straßgütl Reitmehring, Bahnhofstr. 18<br />
Glonntaler Backkultur Baiern, Mühlenweg 5<br />
Martins Backstube Dorfen, Haager Str. 2<br />
Martins Holzofenbäckerei Grafing, Am Schammacher Feld 10<br />
TAGWERK � Siemensstr. 2 � 84405 Dorfen<br />
Postvertriebsstück Nr. B 14 367<br />
Deutsche Post AG � Entgelt bezahlt<br />
Bei Umzug mit neuer Anschrift zurück!<br />
Gröbenzell TAGWERK-BioMarkt<br />
Olchinger Str. 56 Tel. 08142/4487830<br />
Ottobrunn TAGWERK-BioMarkt ‘Arkade’<br />
Nauplia-Allee 22 Tel. 089 / 609 22 90<br />
Landsham / TAGWERK Gemüse<br />
Gewerbestr. 12 Tel. 089/9077937-0<br />
Dorfen / TAGWERK Partyservice<br />
Mühlangerstr. 18 Tel. 08081/954450<br />
München-Riem / TAGWERK Ökokiste<br />
Isarlandstr. 1 Tel. 089/94528744<br />
TAGWERK-Märkte<br />
München-Au Samstag 8.00-13.00 Maria-Hilf-Platz<br />
München-Neuhausen Donnerstag 13.00-18.00 Rotkreuzplatz<br />
München-Neuperlach Freitag 13.00-18.00 Hanns-Seidel-Platz<br />
Neubiberg Donnerstag 14.30-18.00 Im Umweltgarten