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Delikatess Emmer-Saucen - Tagwerk

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Vermehrung<br />

ausgeschlossen<br />

Thema Hybridsaatgut vs.<br />

samenfeste Sorten<br />

Portrait Hofkäserei Stroblberg<br />

Warenkorb TAGWERK-<strong>Emmer</strong>sauce<br />

für umweltbewusste Verbraucher und Erzeuger<br />

in der Region Isar – Vils – Isen – Inn<br />

Nr. 109 Winter 2010


INHALT<br />

4 Thema: Saatgut muss Gemeingut bleiben<br />

6 Portrait: Hofkäserei Stroblberg<br />

9 Rezept: Succotash<br />

10 Verbraucher: Gold für Höhenberger Gaumentraum<br />

11 Gesundheit: Ayurveda – Teil III<br />

12 Regionalwert AG<br />

15 Warenkorb: TAGWERK-<strong>Emmer</strong>sauce<br />

20 Das neue EU-Bio-Siegel<br />

21 Aus der Region: Holz König<br />

22 Countdown für Isar 1<br />

23 Buchtipp<br />

27 TAGWERK-Reisen<br />

28 Rückblick<br />

30 Termine<br />

In der Heftmitte:<br />

das TAGWERK-Reiseprogramm 2011<br />

gedruckt auf Recycling Offsett<br />

aus 100% Altpapier<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Tagwerk</strong> Förderverein: Siemensstr. 2,<br />

84405 Dorfen,Tel. 08081/9379-50,<br />

Fax 08081/9379-55<br />

Redaktion:<br />

Inge Asendorf, Hanna Ermann (verantw.),<br />

Susanne Hollmayer, Rynya Kollias, Sabine<br />

Lackner, Franz Leutner, Michael Rittershofer,<br />

Johann Wimmer<br />

Mitglieder des TAGWERK-Fördervereins bekommen<br />

die TAGWERK-Zeitung per Post zugesandt.<br />

Mitglieder der TAGWERK-Genossenschaft bekommen<br />

die Zeitung zugesandt, die die Einladung zur<br />

Generalversammlung enthält (= Sommer-Ausgabe).<br />

Ansonsten bekommen sie die Zeitung nur dann per<br />

Post, wenn sie außerhalb des näheren<br />

Einzugsgebiets der TAGWERK-Läden wohnen. In den<br />

Läden liegt die Zeitung zum Mitnehmen auf.<br />

Inhalt| 2<br />

Auflage: 8000<br />

Grafik: LIMOgrafikLECHNER<br />

Druck: Offset Dersch, Hörlkofen<br />

Anzeigen:<br />

TW-Förderverein, Siemensstr. 2,<br />

84405 Dorfen, Tel. 08081/9379-50,<br />

Fax 08081/9379-55<br />

Nächster Erscheinungstermin: März 2011<br />

Anzeigenschluss: 31.01.2011


EDITORIAL<br />

Wo Schatten ist, da ist auch Licht<br />

Zuerst die schlechten Nachrichten:<br />

● Die Subventionen des Bundes für den Ökolandbau sind zusammengestrichen worden.<br />

Mit dem Argument, die Bios hätten schon genug bekommen. Dabei sind erst 6% der<br />

Anbaufläche öko.<br />

● Das Gesundheitswesen in unserem Land wird entsolidarisiert. Eine gute ärztliche<br />

Behandlung wird immer mehr vom Geldbeutel des Patienten abhängig.<br />

● Die Laufzeiten der Atomkraftwerke wurden verlängert. Durchschnittlich 12 Jahre länger<br />

sollen die Reaktoren Strom und<br />

atomaren Müll produzieren.<br />

Halt, stopp, aufhören! Jetzt kommen<br />

die guten Nachrichten:<br />

● Eine ganze Woche lang hat die<br />

ARD das Thema Ernährung zu<br />

ihrem Schwerpunkt gemacht,<br />

und die Printmedien sprangen<br />

auf. Es gab jede Menge Sendungen<br />

und Artikel unter dem Motto<br />

„Essen ist Leben“. Darin wurde<br />

dem discounter- und fastfoodverliebten<br />

Volk vermittelt, was<br />

TAGWERK immer schon predigt.<br />

Nämlich der gesundheitliche,<br />

ökologische und soziale Wert von<br />

frischen, saisonalen, regionalen,<br />

biologisch angebauten und fair<br />

gehandelten Produkten.<br />

● Fetisch Auto verliert an Glanz.<br />

Von Leon Schmidl aus Landshut stammen die Idee und der<br />

Entwurf für die TAGWERK-Demofahne. Sie ist nun immer<br />

montags im Einsatz, vor dem AKW Niederaichbach (s.S. 22)<br />

Zahlreiche Studien stellen übereinstimmend fest, dass bei der jungen Generation der<br />

Drang nach einem eigenen Auto abnimmt und die Führerscheinquote zurückgeht.<br />

● Es weht ein frischer Wind durchs Land. Er weht in Stuttgart, in Berlin, in Landshut, in<br />

München, im Wendland, in Nürnberg und andernorts. Er weht die Leute auf die Straße<br />

und lässt Fahnen und Transparente flattern. Wir Gruftis kramen unsere alten Buttons<br />

wieder raus und mischen uns unter die Jungen, die mit Fantasie, Spaß, Musik – und<br />

Mut! – denen da oben die Meinung sagen.<br />

Hanna Ermann<br />

3| Editorial


Saatgut muss Gemeingut bleiben<br />

Mit Hybridsaatgut in die Abhängigkeitsfalle?<br />

Im Sommer gibt es in den Gärtnereien<br />

jede Menge zu tun: es<br />

wird gepflanzt und gehackt,<br />

Kulturen müssen bewässert und<br />

die Ernte von Salat, Kräutern,<br />

Gurken und Tomaten muss bewältigt<br />

werden. Da bleibt nicht<br />

viel Zeit für weitere Aktivitäten.<br />

Und doch fanden sich am ersten<br />

Sonntag im August an die<br />

40 ErwerbsgärtnerInnen in der<br />

Gärtnerei Höhenberg zum<br />

Sortentag ein.<br />

Diesen hatten die Höhenberger zusammen<br />

mit der Bingenheimer Saatgut AG<br />

und dem Verein Kultursaat e.V. ausgerichtet.<br />

Schon das rege Interesse der Fachleute<br />

macht klar, wie sehr ihnen das Thema am<br />

Herzen liegt. Im Wesentlichen ging es nämlich<br />

um die Notwendigkeit einer konsequent<br />

ökologischen Pflanzenzüchtung.<br />

Nachhaltigkeit zu Ende<br />

gedacht<br />

Ihre Bedeutung erhellt sich am ehesten unter<br />

dem Aspekt der Nachhaltigkeit; Nachhaltigkeit<br />

in mehrfacher Hinsicht: ökologisch,<br />

sozial und ökonomisch. Nachhaltig wirtschaften<br />

heißt also: Schonung der natürlichen<br />

Ressourcen, keine Ausbeutung der<br />

Beschäftigten, keine kurzfristige Gewinnmaximierung,<br />

sondern Schaffung einer dauerhaften<br />

und tragfähigen Erwerbsgrundlage.<br />

Für Landwirtschaft und Gartenbau bedeutet<br />

das: nicht nur Bodenbearbeitung, Düngung,<br />

Pflanzenschutz und Verarbeitung haben den<br />

Richtlinien des ökologischen Landbaus gerecht<br />

zu werden, sondern auch Züchtung<br />

und Saatgutvermehrung.<br />

4| Thema<br />

THEMA<br />

Vermehrung ist nicht<br />

Züchtung<br />

Hier jedoch klafft eine Lücke: es gibt zu<br />

wenige ökologisch gezüchtete Pflanzensorten<br />

für den Erwerbsanbau. Man hat sich daher<br />

lange Zeit auf die ökologische Vermehrung<br />

von konventionell gezüchtetem Saatgut beschränkt,<br />

wobei diese selbstverständlich den<br />

Bio-Richtlinien unterliegt; so darf kein genverändertes,<br />

chemisch behandeltes oder<br />

radioaktiv bestrahltes Saatgut verwendet<br />

werden.<br />

Doch bleibt dieser Kompromiss unbefriedigend,<br />

da man dabei auf das vorhandene,<br />

von den Saatgutfirmen angebotene<br />

Sortiment angewiesen ist. Zudem handelt<br />

es sich bei den meisten dieser Sorten um<br />

Hybriden.<br />

Das Kreuz mit der Kreuzung<br />

Hybriden entstehen durch die Kreuzung von<br />

Inzuchtlinien, die vorher über mehrere Generationen<br />

hinweg durch (erzwungene) Selbstbefruchtung<br />

erzeugt worden sind; sie vereinigen<br />

die vorteilhaften Eigenschaften beider<br />

Linien in sich (sogenannter Heterosis-<br />

Effekt), aber eben nur in der ersten Generation<br />

(F1). Würde man daraus Saatgut gewinnen<br />

wollen, würde sich das genetische<br />

Erbe völlig chaotisch auf die Nachkommen<br />

verteilen und diese daher nicht die sortentypischen<br />

Eigenschaften aufweisen.<br />

Hybridzüchtung stellt also eine genetische<br />

Sackgasse dar; darüber hinaus bedeutet eine<br />

Züchtung auf der Basis von Inzuchtlinien<br />

sowie die Verwendung von wenigen, universal<br />

einsetzbaren Sorten eine Verringerung der<br />

genetischen Vielfalt, was dem Grundsatz der<br />

ökologischen Nachhaltigkeit widerspricht.


Dass genetische Vielfalt eine der wichtigsten<br />

natürlichen Ressourcen überhaupt<br />

darstellt, beginnt man mehr und mehr zu<br />

erkennen. Nicht umsonst versuchen weltweit<br />

agierende Saatgutkonzerne, auf immer<br />

mehr natürlich vorkommende Gen-Sequenzen<br />

Patente anzumelden. Oft sind es dieselben<br />

Firmen, die massiv die Zulassung genveränderter<br />

Pflanzen fordern, zugleich aber<br />

über eine „Bioschiene“ ökologisch vermehrtes<br />

Saatgut anbieten. Sich von solchen Firmen<br />

durch den Kauf von Hybridsaatgut finanziell<br />

und materiell abhängig zu machen,<br />

ist mit dem Gebot sozialer und ökonomischer<br />

Nachhaltigkeit wohl kaum zu vereinbaren.<br />

Im Samen liegt des Bios Kern!<br />

Die Lösung kann nur in einer eigenen ökologischen<br />

Pflanzenzüchtung liegen. Hierbei<br />

spielen die sogenannten „samenfesten“ Sorten<br />

eine besondere Rolle, die durch Kreuzung<br />

und Auslese über längere Zeiträume hinweg<br />

entwickelt wurden und daher in jeder Generation<br />

wieder die gleichen sortentypischen<br />

Merkmale aufweisen. Sie können also immer<br />

wieder ausgesät werden, ohne ihre charakteristischen<br />

Eigenschaften zu verlieren.<br />

Ihre genetische Basis ist um ein Vielfaches<br />

breiter als die der Hybriden; dies ermöglicht<br />

es ihnen, sich im Laufe einiger Pflanzengenerationen<br />

an andere Standorte und Gegebenheiten<br />

anzupassen. Allerdings weisen sie innerhalb<br />

der jeweiligen Sorte eine<br />

gewisse Variabilität auf.<br />

Neue Perspektiven für bB<br />

Diese Variabilität war bisher ein<br />

Problem bei der Zulassung von neuen<br />

samenfesten Sorten, wie sie etwa<br />

die Bingenheimer Saatgut AG zu entwickeln<br />

versucht. Unterstützt wird<br />

sie dabei auch von einigen TAGWERK-<br />

Betrieben, etwa der Gärtnerei Obergrashof<br />

und der Gärtnerei Höhenberg,<br />

die sich an Züchtung und Vermehrung<br />

beteiligen. Erst jüngst<br />

5| Thema<br />

wurde eine wichtige Barriere für die Verbreitung<br />

von samenfestem Saatgut beseitigt,<br />

als das Bundessortenamt, das bisher immer<br />

wieder die mangelnde Einheitlichkeit dieser<br />

Sorten moniert hatte, sie mit dem Zusatzvermerk<br />

bB („besondere Bedingungen“) zuließ.<br />

Sie sind somit verkehrsfähig und dürfen<br />

von ErwerbsgärtnerInnen angebaut werden.<br />

Neben diesen neuen gibt es natürlich auch<br />

zahlreiche alte samenfeste Sorten, um deren<br />

Erhalt sich Vereine wie Kultursaat e.V. oder<br />

Dreschflegel e.V. ebenfalls bemühen. Dieses<br />

Anliegen betrachten sie als ein gesamtgesellschaftliches.<br />

(Altes) Saatgut ist Kulturgut,<br />

somit schützenswert, zugleich aber auch<br />

Allgemeingut; diesen Anspruch gilt es zu verteidigen<br />

gegen die zunehmende Vereinnahmung<br />

durch internationale Saatgutkonzerne,<br />

die mit Hilfe eines fragwürdig interpretierten<br />

Patentrechts Besitzansprüche<br />

darauf anmelden und versuchen, durch die<br />

Hybridzüchtung immer mehr Abhängigkeiten<br />

zu schaffen.<br />

Und hier kann jeder einen Beitrag leisten.<br />

Sei es, dass er bewusst samenfestes Gemüse<br />

einkauft, das aufgrund seiner Natürlichkeit<br />

so ausgewogene Inhaltsstoffe besitzt, dass<br />

es nicht selten auch Allergiker vertragen; sei<br />

es, dass er im Hausgarten Samen aus ökologischer<br />

Pflanzenzüchtung verwendet. Nur<br />

so kann Saatgut wieder Gemeingut werden!<br />

Sylvia Vogt / Johann Wimmer<br />

Mit großem Interesse besichtigten die BesucherInnen die<br />

eigens für den Sortentag angelegten Kulturen


Wer das Anwesen der Familie<br />

Neuner auf dem Stroblberg in<br />

der saftig grünen Hügellandschaft<br />

südlich vom oberbayerischen<br />

Glonn einmal entdeckt<br />

hat, der findet sich in einer<br />

kleinen Idylle wieder. Auf der<br />

Terrasse vor dem Wohngebäude<br />

ein einfacher Holztisch, drumherum<br />

leuchtet ein Blumenmeer<br />

in den prächtigsten Herbstfarben.<br />

Das Kuhglockenläuten von<br />

der Weide hinter dem Haus<br />

klingt sanft in die Stille hinein.<br />

Ein Holzschild auf dem Stall verrät,<br />

was hier hergestellt wird:<br />

„Hofkäserei Stroblberg Leonhard<br />

Neuner“.<br />

Abgelegen ist es hier, die nächsten Dörfer<br />

im Bairer Winkel befinden sich einige<br />

Kilometer entfernt. Auf keinen Fall aber ist<br />

es einsam: Leonhard und Barbara wohnen<br />

hier mit ihren drei Kindern, den Schwiegereltern,<br />

Schwager und Schwägerin mit Kindern,<br />

außerdem mit fünfunddreißig Milchkühen,<br />

Hündin Flora und einem halben<br />

Dutzend Katzen.<br />

Dass an diesem Ort hochwertige Lebensmittel<br />

nach ökologischen Richtlinien produziert<br />

werden, das glaubt man sofort. Doch<br />

wie kommt man zu so einer doch eher außergewöhnlichen<br />

Tätigkeit wie dem Herstellen<br />

von Rohmilchkäse?<br />

Barbara Neuner sitzt am Holztisch und erinnert<br />

sich. „Begonnen hat alles damit, dass<br />

Herrmannsdorf Millibauern gesucht hat für<br />

die Käserei.“ Früher lieferte das Ehepaar<br />

Milch an die Rohmilchkäserei der nahegelegenen<br />

Herrmannsdorfer Landwerkstätten,<br />

und Leonhard verkaufte immer wieder<br />

Portrait |6<br />

PORTRAIT<br />

Mit Herz, Geduld und Heimatliebe:<br />

Die Hofkäserei Stroblberg<br />

Leonhard und Barbara Neuner mit Hündin Flora<br />

vor dem Wohngebäude ihres Hofs. Seit 1991<br />

wirtschaften sie ökologisch<br />

Käse für die Herrmannsdorfer. Als die Landwerkstätten<br />

den Neuners keine Milch mehr<br />

abkaufen konnten, begann der gelernte<br />

Landwirt, selber zu käsen. Ungefähr zwölf<br />

Jahre ist das nun her. Aus der Notsituation<br />

wurde ein Neuanfang.<br />

Milchleitung in den Keller<br />

Die Voraussetzungen waren gut: 1996 bauten<br />

die Neuners ein neues Haus an der Stelle,<br />

wo sich das alte Bauernhaus von Leonhards<br />

Eltern befunden hatte. Der mehrere hundert<br />

Jahre alte Erdkeller des elterlichen Hauses<br />

eignet sich wunderbar zur Käseherstellung:<br />

Mauern und Boden lassen die Feuchtigkeit<br />

der Erde durch, so dass die Bedingungen für


die Käsereifung optimal sind. Beim Neubau<br />

des Hauses legte Leonhard auch<br />

gleich eine Milchleitung in den Keller.<br />

Ihre wertvolle Milch aus ökologischer<br />

Landwirtschaft verwendete das Ehepaar<br />

nun für den eigenen Käse.<br />

Hans Schindecker, der damalige Käsermeister<br />

der Herrmannsdorfer Landwerkstätten,<br />

führte Leonhard in die Kunst des<br />

Käsens ein. Ungefähr sechs Jahre lang<br />

half er mit, die Neunersche Käserei aufzubauen.<br />

Barbara und Leonhard schauten<br />

sich Käsereien in der Umgebung an,<br />

lieferten an nahegelegene Märkte und<br />

erweiterten bald das Sortiment. Langsam<br />

wuchs die Ausstattung: „Da kam mal<br />

der und der Kessel dazu, dann mal ein Abtropftisch“,<br />

so Barbara. Heute verkaufen die<br />

Neuners ihren Käse an TAGWERK, an Metzgereien<br />

und Bioläden, und auf den Märkten<br />

an Einzelkunden.<br />

Doch um eine kleine Rohmilchkäserei zu<br />

führen, ist mehr nötig als die technischen<br />

Voraussetzungen und ein guter Lehrmeister.<br />

Dazu braucht es die Liebe zur Natur und zu<br />

gesunden Lebensmitteln aus der Region, die<br />

Lust, immer wieder Neues zu lernen, die<br />

Fähigkeit, auch mal Rückschläge einstecken<br />

zu können. Es braucht dazu Ausdauer, unendliche<br />

Geduld und eine gehörige Portion<br />

Idealismus. All dies findet sich bei Familie<br />

Neuner vereint.<br />

Das Erbe der Chinesin<br />

Die Liebe zur Natur und Kultur der Heimat<br />

prägt das ganze Leben der fünfköpfigen<br />

Landwirtsfamilie. Barbara, ursprünglich gelernte<br />

Kinderpflegerin aus Au in Bad Feilnbach,<br />

lernte ihren Mann beim Volkstanz<br />

kennen. Beide sind passionierte Musiker:<br />

Barbara spielt Klarinette, Leonhard mehrere<br />

Blasinstrumente, vor allem Waldhorn und<br />

Posaune. Er leitet die Bairer Blaskapelle und<br />

die Jugendblaskapelle, trotz des täglich anfallenden,<br />

hohen Arbeitspensums auf dem<br />

Hof. Gern musizieren, das tun auch die Kinder<br />

der Neuners: Tochter Barbara, 13, spielt<br />

7| Portrait<br />

Leonhard Neuner und das Ergebnis seiner Arbeit:<br />

Im Kellergewölbe reihen sich in Holzregalen<br />

Käselaibe mit bunten Kräutern und Gewürzen<br />

aneinander<br />

Horn, Sohn Leonhard, 10, lernt Schlagzeug,<br />

und beide machen natürlich in der vom<br />

Vater geleiteten Jugendblaskapelle mit. Und<br />

die kleinste, die zweijährige Magdalena? „Die<br />

singt“, meint Mutter Barbara lachend.<br />

Nach zwölf Jahren Käsen bieten die Neuners<br />

rund fünfundzwanzig Sorten Weich-,<br />

Schnitt-, halbfesten Schnitt- und Hartkäse<br />

an. Die Zutaten – ob Knoblauch, Basilikum,<br />

Bockshornkleesamen oder Kümmel – stammen<br />

selbstverständlich alle aus ökologischem<br />

Anbau, die Kräuter bezieht das Ehepaar<br />

von einer nahegelegenen Biogärtnerei.<br />

Auch eine ganz exotische Käsesorte ist vertreten:<br />

Der „Sheng Gao“ mit Ingwer und<br />

Chili, den die Neuners nach einer chinesischen<br />

Praktikantin benannt haben.<br />

Gerade erst wurden Barbaras Kochkünste<br />

vom Bayerischen Fernsehen entdeckt. Für die<br />

Sendung „Landfrauenküche“ zauberte sie<br />

ein Drei-Gänge-Menü, mit „Barbarella im<br />

Zucchinimantel“ als Vorspeise, einem Mozzarella<br />

aus der hauseigenen Käseproduktion.<br />

Eine Mitarbeiterin von Naturland hatte dem<br />

Regisseur der Sendung Barbara als orts- und<br />

kochkundige Landfrau empfohlen. Können<br />

und Qualität, das spricht sich eben herum.<br />

Susanne Hollmayer


| 8


Succotash<br />

(Mais-Bohnen-Eintopf)<br />

Rezeptempfehlung von Peter Bernroitner,<br />

TAGWERK-Fahrer<br />

Zutaten für 4-6 Portionen:<br />

● 2 EL Schmalz<br />

● 2 kleine Zwiebeln, gewürfelt<br />

● 1 Paprikaschote, gewürfelt<br />

● 2 Kartoffeln, klein gewürfelt<br />

● ¼ l kochendes Wasser<br />

● 2 Tassen gekochte Kidney- oder<br />

Borlottibohnen<br />

● 1 Dose Tomatenstücke<br />

● 1 TL Zucker<br />

● 400g Maiskörner aus dem Glas (abgegossen)<br />

oder frische Maiskörner<br />

● Salz, Pfeffer<br />

● 2 Knoblauchzehen, zerdrückt<br />

● etwas Basilikum oder Petersilie<br />

Zubereitung<br />

Zwiebeln und Paprikaschote in dem Schmalz<br />

gut andünsten, dann die Kartoffeln und das<br />

kochende Wasser hinzugeben. Etwa 15<br />

Minuten kochen lassen, dann Bohnen dazugeben<br />

und weitere 10 Minuten köcheln<br />

lassen. Dann Tomaten, Mais und Zucker dazugeben<br />

und mit Salz, Pfeffer und Knoblauch<br />

abschmecken. Kurz erhitzen und servieren.<br />

Mit geschnittenem Basilikum bzw. Petersilie<br />

bestreuen.<br />

Dieses Gericht hat einen stark indianischen<br />

Einfluss, wurde später aber<br />

von den Pennsylvania<br />

Dutch etwas verfeinert.<br />

Es kann entweder als vegetarisches<br />

Hauptgericht<br />

oder als Beilage zu kurzgebratenem<br />

Fleisch gegessen<br />

werden.<br />

9| Verbraucher<br />

Manche behaupten ja, er sehe dem<br />

Joschka Fischer ähnlich. Dem mag man<br />

zustimmen oder nicht, fest steht jedenfalls,<br />

dass Peter Bernroitner eine stattliche<br />

Erscheinung ist. Ob er nun im<br />

Führerhaus der TAGWERK-LKWs sitzt oder<br />

– wie er es in seiner Freizeit gerne tut –<br />

auf dem Sitz seines Motorrads oder dem<br />

Sattel seines Fahrrads.<br />

Peter Bernroitner kam im Sommer<br />

2007 zu TAGWERK und verstärkte dort<br />

das Fahrer-Team. Vorher hatte er unsere<br />

Region eher aus luftiger Perspektive<br />

kennengelernt.<br />

Über 30 Jahre lang war er<br />

nämlich als Kaminkehrer<br />

auf den Dächern unterwegs.


Nomen est omen. Der<br />

„Gaumentraum“ aus der Käserei<br />

Höhenberg (WfbM) hält, was<br />

sein Name verspricht. Für ihren<br />

Weichkäse erhielt die Käserei bei<br />

Velden/Vils jetzt den Qualitätspreis<br />

in Gold.<br />

Seinen Namen erhielt der preisgekrönte<br />

Käse übrigens auch durch einen Wettbewerb:<br />

die MitarbeiterInnen der TAGWERK-<br />

Läden wählten ihn während des Seminars<br />

„Brot und Käse“, das letztes Jahr in Höhenberg<br />

stattfand.<br />

Verliehen wurde der Preis während des 7.<br />

Deutschen Käsemarktes in Nieheim vom<br />

Verband für handwerkliche Milchverarbeitung.<br />

Der Käse „Gaumentraum“ gewann als<br />

bester Weichkäse in dem bundesweit ausgeschriebenen<br />

Wettbewerb. Zugelassen zur<br />

Qualitätsprüfung im Gegenprüfverfahren<br />

durch Sachverständige sind nur handwerklich<br />

hergestellte Käse.<br />

Bei der Spezialität Gaumentraum handelt<br />

es sich um einen Weichkäse mit edlen<br />

Schimmelkulturen. „Nach vier Wochen Reifezeit<br />

zergeht der leckere Käse buchstäblich<br />

auf der Zunge“, sagt die Käsereileiterin<br />

Verbraucher | 10<br />

VERBRAUCHER<br />

Bester Weichkäse<br />

Käserei Höhenberg erhält Qualitätspreis in Gold<br />

Das Höhenberger Käserei-Team mit Susanne Porcel (6.v.li.)<br />

Susanne Porcel. Einen Qualitäts- und einen<br />

Publikumspreis erhielt die Käserei auch für<br />

ihren mediterran gewürzten Schnittkäse<br />

Olivia mit seiner Rinde aus Akazienhonig<br />

und Asche.<br />

„Unsere Käse werden in einer<br />

Werkstätte für Menschen mit<br />

Hilfebedarf hergestellt. In unseren<br />

handwerklichen Erzeugnissen<br />

steckt die Begeisterung<br />

von Menschen, die trotz ihres<br />

Handicaps ihr Bestes geben. Das<br />

schmeckt man. Hinter unseren<br />

Produkten stehen Menschen<br />

und nicht nur Maschinen,“ freuen<br />

sich Susanne Porcel und ihr<br />

Käsereiteam.<br />

fl


AYURVEDA – „Das Wissen vom Leben“ Teil III<br />

Ayurvedische Empfehlungen<br />

zum Herbst, den Elementen<br />

Wasser und Luft zugeordnet<br />

Der Wechsel der Jahreszeiten beeinflusst<br />

nicht nur die Natur, sondern auch unseren<br />

Organismus und unsere Verdauung. Die<br />

Härte und Kälte der Wintermonate erhöhen<br />

das Luft-Element (=Vata). Im Körper reichert<br />

sich somit das Vata-Element an und es<br />

herrscht dadurch zu dieser Zeit Trockenheit<br />

vor (Luft gilt im Ayurveda generell als trocken).<br />

Somit ist eine ölhaltige Ernährungsweise<br />

von Vorteil. Selbst schwere Gerichte<br />

werden im Winter leicht verdaut – es ist die<br />

ideale Zeit für Nüsse, Ölsamen, Früchtebrote<br />

und Trockenfrüchte. Empfehlenswert sind<br />

außerdem alle Getreidearten, Kartoffeln,<br />

Mungbohnen, Süßkartoffeln, Kürbis, Wintergemüse<br />

generell. Suppen und Aufläufe<br />

wärmen den Körper von innen. Milchprodukte<br />

erden den Körper und werden nun<br />

leicht verdaut. Süße, saure und salzige Speisen<br />

sind nun von Vorteil, da sie Vata verringern.<br />

Bittere, herbe und zu scharfe Nahrungsmittel<br />

sind in dieser Jahreszeit weniger<br />

empfehlenswert.<br />

Falls der Winter eher feucht und matschig<br />

ist, vermischt sich das Vata-Element mit dem<br />

Kapha-Element (=Erde). Ausgleich kann man<br />

hierzu in der Ernährung schaffen, indem<br />

man auf herbe, leicht scharfe und wenig<br />

salzige/wenig süße/wenig saure Nahrungsmittel<br />

zugreift und dafür viele Gewürze einsetzt.<br />

Nach dem Ayurveda werden die fünf Elemente<br />

des Körpers (Luft, Äther, Feuer, Wasser,<br />

Erde) durch drei feinstoffliche Energien (genannt<br />

Doshas) intakt gehalten. Die Doshas<br />

Vata, Pitta und Kapha sind die drei grundlegenden<br />

Funktionsprinzipien, die für alle<br />

körperlichen und psychischen Vorgänge verantwortlich<br />

sind. Sie geben Auskunft über<br />

die individuelle Natur des Menschen, seine<br />

konstitutionellen Anlagen und seine derzeitige<br />

körperliche und psychische Verfassung.<br />

11 | Verbraucher<br />

Psychische und physische Gesundheit ist<br />

nur möglich, wenn sich diese drei Doshas,<br />

die Regelkräfte unseres Organismus, in einem<br />

harmonischen Gleichgewicht befinden.<br />

Gelangen unsere Doshas aus der Balance,<br />

entstehen Störungen und Krankheiten.<br />

Rynya Kollias<br />

Die “Doshas” Vata, Pitta und Kapha sind die drei<br />

grundlegenden Funktionsprinzipien in der<br />

Ayurvedischen Lehre.<br />

Was tun, wenn die Gans zu fett,<br />

der Nachtisch zu gut, die<br />

Plätzchen einfach unbeschreiblich<br />

waren – und jetzt der Bauch<br />

drückt?<br />

Wermuttee, Tausendgüldenkrauttee,<br />

Schafgarbentee oder Salbeitee leisten<br />

hier gute Dienste. Und als Digestif ein<br />

Schälchen mit Anis, Kümmel und Fenchel<br />

füllen, davon ein bis zwei Teelöffel nach<br />

dem Mahl essen und langsam zerkauen.<br />

Jetzt hat der Bauch kräftige Hilfe und<br />

Unterstützung bei der Verdauung.


Investieren in<br />

regionale Werte<br />

Mit einer Aktiengesellschaft<br />

regional, ökologisch<br />

und sozial wirtschaften –<br />

geht das überhaupt? Bei<br />

der 2006 gegründeten Regionalwert<br />

AG, einer „Bürgeraktiengesellschaft<br />

im<br />

Raum Freiburg“, offensichtlich<br />

schon. Und eine<br />

Dividende bekommen die<br />

Aktionäre auch. Aber ganz<br />

anders bilanziert als allgemein üblich.<br />

Die Regionalwert AG (RWAG) hat sich zum<br />

Ziel gesetzt, landwirtschaftliche Betriebe<br />

sowie Unternehmen aus vor- und nachgelagerten<br />

Bereichen in der Region Freiburg<br />

zu erwerben oder sich an ihnen zu beteiligen<br />

und sie dann an qualifizierte Unternehmer<br />

und Existenzgründer zu verpachten. Ziel ist<br />

die Sicherung ökologischer Wertschöpfung<br />

in der Region. Knapp 400 Menschen haben<br />

inzwischen Aktien erworben, fast 1,4 Mio<br />

Euro konnten mobilisiert werden. Die RWAG<br />

ist nicht an der Börse notiert, die Namensaktien<br />

können nur mit Zustimmung der<br />

Gesellschaft weiterverkauft werden.<br />

Verantwortung teilen<br />

Initiator Christian Hiß sieht in dieser Bürgeraktiengesellschaft<br />

einen Weg, Grund und<br />

Boden in Bürgerhand zurückzugeben und<br />

die Verantwortung dafür mit vielen zu teilen.<br />

So können auch Probleme der Hofnachfolge<br />

bewältigt werden: Mit einer Übernahme<br />

oder Beteiligung durch die RWAG können<br />

Betriebe erhalten bleiben – und z.B. an Menschen<br />

verpachtet werden, die Landwirtschaft<br />

betreiben wollen, denen aber das Kapital für<br />

die Übernahme von Betrieben fehlt. Diese<br />

Lösung hat Christian Hiß auch für seinen<br />

Betrieb gewählt: er hat seine Demeter-Gärtnerei<br />

in Eichstetten am Kaiserstuhl sowie<br />

den dazu gehörenden Rinderstall mit Milch-<br />

Verbraucher | 12<br />

vieh und Käserei in die RWAG überführt, die<br />

sie weiterverpachtet. „Meine Kinder sind<br />

jetzt frei, sich für die Landwirtschaft oder<br />

für andere Berufe zu entscheiden und<br />

trotzdem hat der Betrieb<br />

Bestand“ sagt er.<br />

Mittlerweile hat die<br />

RWAG zusätzliche Flächen<br />

gekauft und sich an<br />

weiteren Betrieben beteiligt:<br />

an einem Obstbaubetrieb<br />

und einem<br />

Weingut, einem Catering-Service,<br />

der u.a. Bio-<br />

Essen für Schulen kocht,<br />

einem Lieferservice mit Produkten aus dem<br />

regionalen Netzwerk, einem Naturkostladen<br />

in Freiburg und an einem regionalen Bio-<br />

Großhandel.<br />

Geldrendite +<br />

Nachhaltigkeitswerte =<br />

Gesamtrendite<br />

Wesentliches Merkmal der RWAG ist die besondere<br />

Bilanzierung der Erträge: nicht nur<br />

die monetären Faktoren – die Erträge aus<br />

Pachtzahlungen und Beteiligungen – werden<br />

bewertet, sondern gleichermaßen die<br />

ökologischen und sozialen Leistungen der<br />

Betriebe. Hiß: „Erhaltung und Verbesserung<br />

der Bodenfruchtbarkeit z.B. ist eine Leistung,<br />

die bewertet werden muss. Wenn der Boden<br />

nicht anständig behandelt wird, Humus<br />

abgebaut wird, ist das auch ein Kapitalverlust.<br />

Das gleiche gilt für die Biodiversität<br />

oder die Saatgutgewinnung. Und im sozialen<br />

Bereich müssen die Arbeitsbedingungen, die<br />

Entlohnung, die Ausbildungsaktivitäten und<br />

der Einsatz von schwächeren Arbeitskräften<br />

bewertet werden. Das muss alles in die<br />

Rechnungslegung eingehen. Daran müssten<br />

sich dann z.B. auch staatliche Ausgleichszahlungen<br />

orientieren.“<br />

Zusammen mit dem Forschungsinstitut<br />

imug aus Hannover wurden folgende Indikatoren<br />

entwickelt, die eine sozial-ökologische<br />

Bewertung möglich machen sollen:


Mitarbeiter Ökologie Ökonomie<br />

1. Beschäftigtenstruktur 5. Bodenfruchtbarkeit 10. Wertschöpfungsverteilung<br />

2. Entlohnung 6. Biodiversität 11. Wertschöpfung in der Region<br />

3. Fluktuation 7. Entwicklung der 12. Engagement in der Region<br />

Öko-Landbaufläche<br />

4. Qualität der Arbeitsplätze 8. Ressourcenverbrauch 13. Dialog in der<br />

Wertschöpfungskette<br />

Christian Hiß kümmert sich seit langem um<br />

die Erhaltung von Vielfalt in der Region. Er<br />

ist Mitbegründer des Samengartens in Eichstetten,<br />

in dem traditionelle Gemüsesorten<br />

erhalten und vermehrt werden. Und in seiner<br />

(ehemaligen) Gärtnerei hat er es geschafft,<br />

dass mittlerweile zu 80% samenfeste<br />

Sorten angebaut werden.<br />

TAAVI auf der Suche nach dem<br />

vergessenen Paradies<br />

Der musikalische Hörroman für Kinder (ab 4 Jahre).<br />

TAAVI erkennt, dass Abenteuer nicht nur in fernen Ländern<br />

auf ihn warten, sondern dass es auch im „Kleinen“, in<br />

seiner unmittelbaren ländlichen Umgebung, eine bunte<br />

und spannende Welt zu entdecken gibt.<br />

3 CD ‡ 35,-. Bestellung über TAGWERK Ökoservice GmbH,<br />

Email: Oberpriller@tagwerk.net, Tel. 08081 937956<br />

Thema13 | Verbraucher<br />

Für die Bilanz 2009 wurden die Gärtnerei<br />

und die Milchviehhaltung + Käserei bereits<br />

danach bewertet, inwieweit sie sich nicht<br />

nur finanziell, sondern auch in Hinblick auf<br />

die sozialen und ökologischen Indikatoren<br />

entwickelt haben.<br />

Das Konzept der Regionalwert AG hat<br />

über den Freiburger Raum hinaus Aufsehen<br />

erregt und bereits zwei Regionalinitiativen<br />

zur Nachahmung inspiriert. Und aus Italien<br />

kam der Wunsch nach Beratung: ein großer<br />

Biobetrieb mit Verarbeitung möchte die<br />

Nachfolge regeln, vielleicht nach dem Freiburger<br />

Modell. Christian Hiß ist im Oktober<br />

hingefahren. Demnächst möchte er TAG-<br />

WERK besuchen, um Erfahrungen auszutauschen.<br />

Inge Asendorf<br />

.


Musterpaare<br />

Gr. 37<br />

1/2 Preis!<br />

| 14


Seit Oktober dürfen sich TAG-<br />

WERK-Kunden an zwei <strong>Delikatess</strong><br />

<strong>Emmer</strong>-<strong>Saucen</strong> erfreuen. Diese<br />

Spezialität spricht besonders<br />

Vegetarier, Veganer und alle, die<br />

nicht täglich Fleisch essen<br />

möchten, an.<br />

Die feine Rezeptur wurde übrigens bei<br />

TAGWERK entwickelt. Die <strong>Emmer</strong>-Sauce<br />

gilt als Pendant zur TAGWERK-Hackfleischsauce,<br />

sie ist jedoch rein vegetarisch/vegan.<br />

Warum dann als Pendant zur Hackfleischsauce?<br />

Nun, sie ähneln sich in Konsistenz<br />

und Verwendungsmöglichkeiten (siehe Serviervorschläge<br />

auf Seite 17).<br />

In unserer belebten Zeit fällt es sicherlich<br />

vielen Menschen schwer, sich der zeitintensiven<br />

und aufwendigen Zubereitung<br />

von vollwertigen Getreidegerichten zu widmen.<br />

Aus diesem Grund haben wir diese<br />

<strong>Emmer</strong>-Sauce entwickelt. Das ganze <strong>Emmer</strong>korn<br />

wird langsam und schonend im Quell-<br />

AUS UNSEREM WARENKORB<br />

<strong>Delikatess</strong><br />

<strong>Emmer</strong>-<strong>Saucen</strong><br />

– die Neuen von TAGWERK<br />

15 | Warenkorb<br />

vorgang gegart, damit die wertvollen Vitamine<br />

erhalten bleiben und das Korn leicht verdaulich<br />

wird. Leckeres Bio-Gemüse aus der<br />

Region wird in feinem kaltgepressten Bio-<br />

Sonnenblumenöl aus dem Vilstal schonend<br />

gedünstet. Mit sonnengereiften Tomaten aus<br />

biologischem Anbau und Bio-Kräutern und<br />

-Gewürzen runden wir die Sauce geschmacklich<br />

ab.<br />

Die <strong>Emmer</strong>-Sauce ist in den Geschmacksrichtungen<br />

klassik und mediterran erhältlich.<br />

Sie unterscheiden sich in der verwendeten<br />

Menge von Kräutern und Gemüse und<br />

somit in ihrer Würze.<br />

Renaissance eines<br />

Urgetreides<br />

Die <strong>Emmer</strong>-<strong>Saucen</strong> schmecken erwärmt sehr<br />

gut zu Nudeln, ähnlich einer Bolognese-<br />

Sauce. Auch zu Kartoffeln mit einem Klecks<br />

Joghurt oder Quark bieten sie ein schnelles,<br />

leckeres Gericht. Köstlich sind sie in Form


eines Getreideauflaufs mit einer<br />

Schicht Kartoffelbrei oben auf, einfach<br />

kurz in den Ofen, da freuen sich<br />

die Kinder.<br />

Was ist nun eigentlich der <strong>Emmer</strong>?<br />

<strong>Emmer</strong> (Triticum dicoccum), auch<br />

Zweikorn genannt, ist ein Urverwandter<br />

vom Dinkel, nur sehr viel<br />

älter. Er ist neben dem Einkorn eine<br />

der ältesten kultivierten Getreidearten.<br />

Die Bestandteile des <strong>Emmer</strong>korns<br />

55-61% Kohlenhydrate<br />

15-21% Protein<br />

2,4-2,5% Fett<br />

ca. 2,4% Mineralstoffe<br />

1,6% Fasern<br />

Unser heutiger Weizen wurde aus den<br />

Wildformen <strong>Emmer</strong>, Einkorn und Zwergweizen<br />

gezüchtet. Mehrere tausend Jahre<br />

ernährten sich die Menschen von diesen drei<br />

Warenkorb | 16 | Fortsetzung S. 17<br />

wilden Weizenarten. Bereits vor 10.000<br />

Jahren wurde <strong>Emmer</strong> im Mittleren Osten<br />

angebaut und diente den Menschen als<br />

Grundnahrungsmittel. Der wachsende Wohlstand<br />

veränderte im Laufe der Zeit die Ernährungsgewohnheiten,<br />

von Brei und Fladenbrot<br />

hin zu feineren Backwaren, die mit dem<br />

Brotweizen besser herzustellen waren.<br />

Aufgrund seiner Backeigenschaften,<br />

aber auch<br />

wegen des geringen<br />

Ernte-Ertrags nahm der<br />

Anbau immer mehr ab,<br />

bis der <strong>Emmer</strong> Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts<br />

schließlich ganz von den<br />

Feldern verschwand. Erst<br />

seit den 1990er Jahren<br />

erlebt das Urgetreide<br />

eine Renaissance und<br />

wird in geringem Umfang<br />

vor allem in Süddeutschland, in der<br />

Schweiz und in Italien wieder angebaut.<br />

Wo wächst der TAGWERK-<br />

<strong>Emmer</strong>?<br />

Den TAGWERK-<strong>Emmer</strong> baut die Familie<br />

Brunner aus Johanniskirchen bei Landau an.<br />

Vor gut 15 Jahren haben die Brunners den<br />

<strong>Emmer</strong>anbau wieder zum Leben erweckt,<br />

nachdem er jahrzehntelang von ertragreicheren<br />

Getreidesorten verdrängt war.<br />

Angefangen haben sie mit gerade einer


Handvoll <strong>Emmer</strong>körner, vier verschiedene<br />

Sorten, und im ersten Jahr ernteten sie nach<br />

reiner Handarbeit einen einzigen 10-Liter-<br />

Eimer voll. Damals war noch kein Saatgut<br />

erhältlich, so musste Familie Brunner ihr<br />

Saatgut selbst vermehren. Drei Jahre später<br />

konnte bereits ein 1,5 Hektar großes Feld<br />

<strong>Emmer</strong> geerntet werden. Angebaut wird nun<br />

hauptsächlich der Schwarze <strong>Emmer</strong>, er ist<br />

winterhart, die dunkelblauen Pflanzenfarbstoffe<br />

(Anthocyane) schützen das Getreide<br />

besonders gut gegen UV-Strahlen, und er ist<br />

genetisch das beständigste Getreide.<br />

<strong>Emmer</strong> zeichnet sich durch einen nussigen,<br />

herzhaften Geschmack aus und eignet<br />

sich zur Herstellung von Bier, Brot, Vollkorngebäck<br />

und Teigwaren. Man kann ihn<br />

wie Reis gekocht als Vorspeise, in Aufläufen<br />

und als Beilage servieren. TAGWERK vertreibt<br />

übrigens in seinen Läden auch das ganze<br />

<strong>Emmer</strong>korn.<br />

17 | Warenkorb<br />

Serviervorschläge<br />

Für die schnelle Küche<br />

● ‚Hierl-Fettucine’ mit <strong>Emmer</strong>-Sauce<br />

● Spaghetti à la bolognese vegetarisch<br />

● Salzkartoffeln mit <strong>Emmer</strong>-Sauce<br />

mediterran und Jogurt/Quark<br />

Für die Wochenend-Küche<br />

● Gemüseauflauf mit <strong>Emmer</strong>-Sauce<br />

(Sauce reinschichten oder als Beilage)<br />

● Kartoffel-Gratin mit <strong>Emmer</strong>-Sauce<br />

(Sauce reinschichten oder als Beilage)<br />

● Vegetarische Lasagne<br />

● ‚Shepherd’s Pie’: <strong>Emmer</strong>sauce in feuerfeste<br />

Form geben, mit Kartoffelbrei<br />

ganz bedecken, ca. 20 Min. in den Ofen<br />

geben bei 160 Grad<br />

Züchterisch weitgehend<br />

unberührt<br />

Aus ernährungsphysiologischer Sicht hat das<br />

Urkorn einiges zu bieten. <strong>Emmer</strong> ist ein sehr<br />

mineralstoffreiches Getreide. Im Vergleich<br />

zu herkömmlichem Weizen weist <strong>Emmer</strong><br />

einen etwas höheren Eisen- und Magnesiumwert<br />

und einen deutlich höheren Zinkanteil<br />

auf.<br />

Gegenüber Weichweizen enthält er fast<br />

die doppelte Menge an B-Carotin.<br />

Das eiweißreiche <strong>Emmer</strong>korn enthält<br />

darüber hinaus viele wertvolle Antioxidantien<br />

und Vitamine sowie einen hohen<br />

Anteil an Ballaststoffen.<br />

Der <strong>Emmer</strong> ist züchterisch weitgehend<br />

unberührt und gilt als glutenarm. Deshalb<br />

soll er sich auch für manche Weizenallergiker<br />

eignen und bei Neurodermitis günstig<br />

wirken. Die italienische Volksmedizin bezeichnet<br />

<strong>Emmer</strong> sogar als Heilkraut, da es<br />

ein leicht bekömmliches Getreide ist und<br />

deshalb als Kost für Kranke, Kinder und Alte<br />

bevorzugt wird.<br />

Nicht nur im Hinblick auf gesunde Ernährung<br />

hat das Getreide Potenzial. Um biologische<br />

Vielfalt zu erhalten und alternative<br />

Kulturpflanzen zu finden, die für den Klima-


wandel gewappnet sind, wird der <strong>Emmer</strong><br />

künftig an Bedeutung noch gewinnen. <strong>Emmer</strong><br />

bevorzugt magere Böden. Für den<br />

extensiveren biologischen Anbau ist er somit<br />

wie geschaffen, denn bei starker Düngung<br />

knicken seine Halme leicht um.<br />

Unverfälschtes wieder „in“<br />

Der Wunsch nach unverfälschten Nahrungsmitteln<br />

und Artenvielfalt hat in den vergangenen<br />

Jahren die Nachfrage nach Urgetreiden<br />

erhöht. Besonders <strong>Emmer</strong> spielt<br />

im Zuge dieses Bewusstseinswandels eine<br />

bedeutende Rolle. Aus ernährungsphysiologischer<br />

Sicht lohnt es sich also, dieses<br />

Urkorn wieder mehr in den Mittelpunkt zu<br />

rücken.<br />

Jahrtausendealte Erkenntnisse unserer<br />

Vorfahren werden von der modernen Ernährungswissenschaft<br />

bestätigt: das unzerstörte<br />

Getreidekorn ist ein natürlicher Speicher lebenswichtiger<br />

Vitamine und Mineralstoffe.<br />

Es enthält in einzigartiger Zusammensetzung<br />

alle Nähr- und Aufbaustoffe, die für<br />

unseren Organismus unentbehrlich sind:<br />

hochwertige Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß,<br />

Vitalstoffe und Ballaststoffe. Ärzte, die für<br />

eine gesunde Ernährung plädieren, ermuntern<br />

immer wieder, auch einmal fleischlose<br />

Gerichte auf den Tisch zu bringen. Denn<br />

die Grundlagen einer vollwertigen gesunden<br />

Warenkorb | 18<br />

Ernährung sind Obst und Gemüse, Kartoffeln,<br />

Milch, Milchprodukte, naturbelassene<br />

Pflanzenöle, Honig, Trockenfrüchte und das<br />

Vollgetreide.<br />

In unseren neuen <strong>Delikatess</strong> <strong>Emmer</strong>-<strong>Saucen</strong><br />

vereinen sich viele dieser wertvollen<br />

Lebensmittel zu einem leckeren, gesunden<br />

Naturprodukt.<br />

Rynya Kollias<br />

Regionale Zutaten<br />

Großen Wert legten wir, wie bei allen<br />

TAGWERK-Produkten, auf die regionale<br />

Herkunft der Zutaten in den <strong>Emmer</strong>saucen.<br />

Mindestens die Hälfte der Ingredienzen<br />

sollen laut TAGWERK-Vorgaben<br />

aus der Region stammen. Deshalb gaben<br />

wir dem Sonnenblumenöl aus dem<br />

Vilstal den Vorzug gegenüber einem<br />

nicht-regionalen Olivenöl.<br />

Was gibt es außerdem<br />

mit <strong>Emmer</strong> im Bioladen?<br />

<strong>Emmer</strong>bier, ganzes <strong>Emmer</strong>korn vom TAG-<br />

WERK-Bauern, <strong>Emmer</strong>mehl Vollkorn,<br />

TAGWERK-Backmischung ‚Urkornbrot’,<br />

<strong>Emmer</strong>-Knabbergebäck und unterschiedliche<br />

<strong>Emmer</strong>-Nudeln von der Genossenschaft<br />

‚La Terra e il Cielo’.


19 |<br />

KLEINANZEIGEN<br />

2 Wohnungen auf<br />

Milchschafhof zu vermieten<br />

2 Wohnungen (100m², 3 Zi. und 145m²,<br />

5 Zi.) in vollökologischem Neubau<br />

(Passivhaus) auf Biomilchschafhof in<br />

Oberbergkirchen. Sehr schöne Lage,<br />

hohe Wohnqualität, eigener<br />

Gemüsegarten, Pferdehaltung möglich.<br />

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Hofkäserei und Gärtnereibetrieb Nähe<br />

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Wir suchen naturverbundene<br />

Menschen, die ökologischen Baustil<br />

und Landleben wertschätzen. Miete<br />

700 Euro warm. Tel. 08085/331<br />

KURZ NOTIERT<br />

Kühe rülpsen zwar Methan, das 25mal<br />

klimaschädlicher ist als CO 2. Dennoch<br />

seien die Viecher unverzichtbar für die<br />

Welternährung, schreibt Anita Idel in<br />

ihrem Buch „Die Kuh ist kein Klima-<br />

Killer“: durch ihren Beitrag zur Erhaltung<br />

der Bodenfruchtbarkeit – und zur<br />

Begrenzung des Klimawandels: Bei<br />

nachhaltiger Weidehaltung hätten<br />

Wiederkäuer das Potenzial, Kohlenstoff<br />

als Humus im Boden zu<br />

speichern.


Das neue Bio-Siegel ist da<br />

Dem ein oder anderen wird es schon aufgefallen<br />

sein. Auf einigen Bioprodukten<br />

findet sich ein neues Siegel: Ein Blatt aus<br />

weißen Sternen auf grünem Hintergrund.<br />

Was als Text fast so schön klingt, wie die<br />

Formulierung eines Hors d‘ oeuvre in der<br />

Haute-Cuisine ist in Wirklichkeit das neue<br />

Biosiegel, das ab sofort<br />

für alle Länder der EU<br />

gilt. Dieses Zeichen steht<br />

für die Mindeststandards,<br />

die gemäß der EU-<br />

Öko-Verordnung alle<br />

Biobetriebe in der EU<br />

einhalten müssen. Das<br />

heißt: Will jemand seinen<br />

Betrieb bzw. die von ihm<br />

erzeugten Lebensmittel als „Bio“ oder „Öko“<br />

kennzeichnen, muss er diese Standards einhalten.<br />

So ganz neu ist das Ganze nicht, denn ein<br />

EU-Biosiegel gibt es schon seit einem<br />

Jahrzehnt; nur war es in seiner Ausformung<br />

so unauffällig, dass die rot-grüne Bundesregierung<br />

2001 beschloss, ein deutsches<br />

Biosiegel einzuführen, das die ökologische<br />

Herkunft des Produktes deutlich hervorhebt.<br />

Nun hat sich die EU an eine Neukreation<br />

gewagt und hat nach vielen Mühen im<br />

Frühjahr dieses Jahres ihr neues Biosiegel<br />

vorgestellt. Was sollte man darüber wissen?<br />

● Das neue EU-Öko-Logo muss zukünftig<br />

verpflichtend auf Etiketten verpackter<br />

Bio-Lebensmittel verwendet werden.<br />

Start hierfür war der 1.7.2010. Für bislang<br />

verwendete Verpackungen gibt es<br />

eine Übergangsfrist von zwei Jahren.<br />

Bereits abgepackte und etikettierte Öko-<br />

Ware darf unbefristet verkauft werden.<br />

● Das neue EU-Biosiegel ersetzt das alte.<br />

Hingegen dürfen das deutsche Biosiegel<br />

sowie Handelsmarken für Ökoprodukte<br />

und die Siegel der Anbauverbände weiterhin<br />

verwendet werden.<br />

Verbraucher & Erzeuger | 20<br />

● Das EU-Biosiegel gilt – wie bislang auch –<br />

sowohl für Waren aus der EU als auch für<br />

Waren, die in die EU importiert werden.<br />

● Weiterhin ist die Angabe der Code-Nummer<br />

der Öko-Kontrollstellen verpflichtend.<br />

Neu ist hingegen, dass das Etikett<br />

mit einer Herkunftsangabe versehen<br />

wird. Stammen alle Rohstoffe aus einem<br />

Mitgliedsland, z.B. Deutschland, kann<br />

dies entsprechend angegeben werden.<br />

Ansonsten ist zwischen den Bezeichnungen<br />

„EU-Landwirtschaft“, „EU-/Nicht-<br />

EU-Landwirtschaft“ und „Nicht-EU-Landwirtschaft“<br />

zu wählen. Code-Nummer<br />

und Herkunftsangabe müssen im selben<br />

Sichtfeld wie das Biosiegel erscheinen.<br />

Die Herkunftsangaben bieten dem Verbraucher<br />

eine interessante Zusatzinformation,<br />

die bislang auf den Produkten meist fehlte;<br />

aus der Sicht von TAGWERK sind diese Angaben<br />

allerdings nicht differenziert genug,<br />

um für regionale Produkte eine befriedigende<br />

Kennzeichnung zu ermöglichen. Für<br />

all diejenigen, die sich für das neue EU-<br />

Biosiegel eine ähnlich deutliche Kennzeichnung<br />

von Bioprodukten vorgestellt haben<br />

wie beim deutschen Biosiegel, stellt dieses<br />

Zeichen mit Sicherheit eine Enttäuschung<br />

dar. Denn für den Nichtinformierten erschließt<br />

sich die Botschaft dieses Siegels ohne<br />

Erklärung in keiner Weise. Bio-Marken und -<br />

Siegel wie z.B. die TAGWERK-Marke oder<br />

Bioland, aber auch das deutsche Biosiegel<br />

dürften ihre Bedeutung behalten.<br />

Michael Rittershofer


AUS DER REGION<br />

Möbel, Brotzeit und Erfolg<br />

Holz König: seit 25 Jahren führend im Ökohandwerk<br />

Er war von Anfang an dabei und führt auch<br />

heute noch die Geschäfte. Mit seiner Firma<br />

„Holz König“ steht der Freisinger Gerhard<br />

Schranner für die Machbarkeit alternativer<br />

Wirtschaftskultur. Nicht „billig, billig“, nicht<br />

Rohstoffe und Arbeit aus Niedriglohnländern,<br />

sondern Qualität, regionale Handelsbeziehungen<br />

sowie faire Löhne und angemessene<br />

Preise sind die Bausteine der<br />

Unternehmensführung. Mit einfachen Worten<br />

beschreibt Schranner das in Haindlfing<br />

bei Freising angesiedelte Unternehmen: „Wir<br />

fertigen Massivholzmöbel mit bewährten<br />

Holzverbindungen wie Zinken und Zapfen<br />

und setzen dabei eine hochwertige Beschlagtechnik<br />

ein... Die Oberflächen aus Naturharzölen<br />

und Bienenwachs unterstützen die<br />

natürliche Ausstrahlung der Möbel aus heimischen<br />

Hölzern.“<br />

Wie viele Alternativunternehmen, die Anfang<br />

der 80er Jahre gründetet wurden, hat<br />

auch die Firma Holz König eine wechselhafte<br />

Geschichte. Es gab verschiedene Unternehmensformen,<br />

es gab das Ausscheiden des<br />

Gründungsmitglieds Holger König und die<br />

Verselbstständigung der Unternehmensbereiche<br />

Schreinerei und Baustoffhandel. Es<br />

gab Unsicherheiten, Existenzängste, aber<br />

auch immer wieder neue Perspektiven. Über<br />

die Jahre stabil blieb die Philosophie<br />

der Betriebsführung. Danach verantworten<br />

motivierte MitarbeiterInnen,<br />

die mitreden, eigene Ideen entwickeln<br />

und einbringen können, den betrieblichen<br />

Erfolg.<br />

Insgesamt 24 Lehrlinge und 10 Meister<br />

hat die Firma inzwischen ausgebildet.<br />

Dabei war es der Unternehmensführung<br />

immer wichtig, den Lernenden<br />

den Freiraum zu geben, die eigene<br />

Kreativität im Möbelhandwerk zu ent-<br />

21 | Aus der Region<br />

decken und zu entwickeln. Auszubildende bekommen<br />

hier die Chance, das Handwerk als<br />

eine Verbindung von Ästhetik, Zweckmäßigkeit<br />

und Nachhaltigkeit zu erlernen.<br />

Nicht nur die Vision eines gesunden Wohnumfelds,<br />

sondern auch die Idee, die Produktionsprozesse<br />

nachhaltig zu gestalten, bewegt<br />

die Firma seit ihrer Gründung.<br />

Die konsequente ökologische Ausrichtung<br />

hat übrigens viel mit ihrer Entstehung zu<br />

tun. Die Motive waren nicht nur ähnlich wie<br />

bei TAGWERK, sondern nahezu die gleichen.<br />

Die Akteure kannten sich nicht nur, sondern<br />

Gerhard Schranner wohnte in der gleichen<br />

Wohngemeinschaft wie ein Mitgründer von<br />

TAGWERK. In nächtelangen Diskussionen<br />

wurden die Ideen entwickelt. Trotz unterschiedlicher<br />

Lebenswege sind sich die Personen<br />

und Unternehmen nahe geblieben. Zu<br />

ihrem Kundenkreis zählt die Fa. Holz König<br />

heute viele TAGWERK-Bauern. Umgekehrt<br />

gibt es in der Firma Holz König seit 25 Jahren<br />

täglich eine Biobrotzeit zum gemeinsamen<br />

Mittagstisch.<br />

Gute Aussichten also für die Firma Holz<br />

König. Schließlich ist eine handfeste Brotzeit<br />

eine gesunde Basis für gute Geschäfte und<br />

wirtschaftlichem Erfolg.<br />

Franz Leutner<br />

Florian Wastl Tim Haury Gerhard Schranner


Countdown für Isar 1<br />

Der Termin stand fest: Im Juni 2011 sollte<br />

der Atomreaktor Isar I vom Netz gehen. So<br />

vertraglich vereinbart zwischen der Wirtschaft<br />

und der Bundesregierung im Jahr<br />

2000.<br />

Aber was ist so ein Vertrag wert? Mit der<br />

schwarz-gelben Regierung sind nun wieder<br />

Verlängerungen der Laufzeiten geplant. Im<br />

Fall Isar I geht es um acht zusätzliche Jahre<br />

Laufzeit.<br />

Isar I gehört, neben Krümmel und Brunsbüttel,<br />

zu den sog. „Billigreaktoren“. Diese<br />

alten Siedewasserreaktoren (Isar I ist das älteste<br />

AKW in Bayern) sind bauartbedingt<br />

störanfällig und haben massive Verschleißerscheinungen.<br />

Das baugleiche österreichische<br />

AKW Zwentendorf wurde dank einer<br />

Volksabstimmung nie in Betrieb genommen.<br />

Man erkannte schon damals (1978!) den Bau<br />

als eklatante Fehlkonstruktion. Zwentendorf<br />

ist heute ein Museum! Und: dient als Ersatzteillager<br />

für Isar I.<br />

Dazu kommen noch weitere acht Jahre<br />

Uranabbau und acht Jahre mehr Atommüll.<br />

Und auch das Risiko eines Flugzeugabsturzes,<br />

vor dem Isar I nicht ausreichend geschützt<br />

ist, wird diskutiert. Im Jahr 1988<br />

stürzte schon mal ein Mirage-Kampfflugzeug<br />

nur zwei Kilometer vom Reaktor entfernt<br />

in einen Wald!<br />

In Landshut will man sich nicht mit einer<br />

Laufzeitverlängerung abfinden. Und so<br />

wurde im Januar 2010 aus verschiedenen<br />

Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen<br />

das Bündnis für Atomausstieg (BüfA)<br />

gegründet. Bündnispartner sind die Bürgerinitiative<br />

Isartal, das Landshuter Bürgerforum<br />

gegen Atomkraft, der Bund Naturschutz/Kreisgruppe<br />

Landshut und die<br />

Grünen aus Stadt und Landkreis Landshut.<br />

Gemeinsam engagieren sich die Bündnispartner<br />

dafür, dass es nicht zu der geplanten<br />

Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke<br />

kommt.<br />

An diesem Engagement kann man sich beteiligen!<br />

Jeweils einmal im Monat und bis<br />

Aus der Region | 22<br />

zur Abschaltung von Isar I findet eine Kundgebung<br />

vor dem Landshuter Rathaus statt:<br />

Die nächsten Termine (jeweils 13.00):<br />

18. Dezember 2010, 22. Januar 2011.<br />

Sabine Lackner<br />

Weitere Infos und Termine unter:<br />

www.büfa-landshut.de<br />

Mahnwache<br />

zur Abschaltung von Isar 1<br />

Immer montags findet vor dem Kernkraftwerk<br />

Isar 1 eine Mahnwache statt.<br />

Treffpunkt ist jeweils um 18.00 Uhr vor<br />

dem Rathaus in Niederaichbach.<br />

Von Landshut aus fährt ein Bus nach<br />

Niederaichbach:<br />

Abfahrt Altstadt: 17.30 Uhr<br />

Abfahrt Bahnhof: 17.40 Uhr<br />

Kosten: 3 Euro<br />

Nähere Infos dazu im Internet:<br />

www.mahnwache-isar1.de


Freising Schmeckt<br />

Gerichte und Gesichter – vom<br />

Acker auf den Teller<br />

Die Autoren von „Freising Schmeckt“ – das<br />

sind Thomas Sadler, Marion Hofmeier und<br />

Eva Reichert. Auf unterschiedlichen Wegen<br />

beschäftigt sie Bio & Regionalität beruflich<br />

wie privat. Sie verbindet die Überzeugung,<br />

dass Bio-Lebensmittel gute Lebensmittel<br />

sind, dass die Stärkung der Regionalität<br />

wichtig ist und natürlich der Genuss eines<br />

guten Essens. Ein Kochbuch mit über 100 bebilderten<br />

Rezepten, gekocht zu über 95%<br />

aus Freisinger Bio-Zutaten und mit Portraits<br />

von Freisinger Bio-Landwirten, darunter<br />

auch einigen TAGWERK-Bauern.<br />

Freising schmeckt<br />

192 S., gebunden<br />

25 Euro<br />

ISBN 978-3-9814027-2-8<br />

Erhältlich in limitierter Auflage im<br />

Buchhandel oder direkt unter<br />

www.freising-schmeckt.de<br />

Weitere Informationen beim<br />

Eva Reichert Verlag<br />

Königsfeldstraße 16, 85356 Freising<br />

Tel.: 08161 / 533 56 54<br />

Mail: info@freising-schmeckt.de<br />

Web: www.freising-schmeckt.de<br />

23 | Aus der Region<br />

Buchtipps<br />

Als die Brüder ins Land zogen<br />

Ein Buch über einen bedeutsamen<br />

Gefangenen auf der Burg Trausnitz<br />

von Hans Georg Oswald<br />

In der Bienenhof Edition im Sommer 2010<br />

neu erschienen: ein lokalhistorisches Buch<br />

über ein bemerkenswertes Dokument, welches<br />

vor 450 Jahren im Gefängnis auf der<br />

Burg Trausnitz in Landshut entstand. Durch<br />

40 Abbildungen von Aquarellen, Zeichnungen<br />

und Holzschnitten der Zeitgenossen<br />

Casimir Graf von Ortenburg, Wenzel Hollar<br />

und Philipp Apian wird die damalige Szenerie<br />

aufs schönste lebendig. Das Buch führt<br />

in „Die Gute Zeit der Hutterer“ von 1556-<br />

1565 und stellt eine weitgehend unbekannte<br />

bayerische Volksgruppe vor.<br />

Als die Brüder ins Land zogen<br />

Hans Georg Oswald<br />

364 S., 40 Abb.<br />

14,50 Euro<br />

Bienenhof Edition<br />

ISBN 978-3-<br />

931351-16-8<br />

Versandkostenfrei<br />

bestellen<br />

unter<br />

Tel.: 08782 /<br />

979-577


| 24<br />

Kachelöfen und Kamine<br />

Ganzhausheizung: Grundofen<br />

mit Absobertechnik<br />

Christian Siml Hafnermeister<br />

Tel.08082/949419,<br />

ch.siml@gmx.de


Ein Filmemacher mit Überzeugung: Bertram Verhaag<br />

Seit kurzem sind in den TAGWERK-Biomärkten<br />

die Filme des Dokumentarfilmers Bertram<br />

Verhaag als DVDs erhältlich. Zusammen<br />

mit Claus Strigel hat der studierte Volkswirt,<br />

der anschließend an der Münchner Filmhochschule<br />

studierte, in den vergangenen<br />

30 Jahren über 100 Filme gedreht.<br />

„Wir haben unsere Wurzeln in der 68er-Bewegung,<br />

und wir haben uns vorgenommen,<br />

nur solche Themen zu bearbeiten, die uns<br />

persönlich bewegen, um so einen Beitrag zu<br />

leisten zur politischen Meinungsbildung“,<br />

sagt Verhaag. So entstanden z.B. Filme über<br />

Luxus-Sanierung von Altbauten – eine Erfahrung,<br />

die Bertram Verhaag als Mieter<br />

einer Münchner Altbauwohnung selber<br />

machte – oder über die geplante Wiederaufbereitungsanlage<br />

in Wackersdorf. Anfang<br />

der 1990er-Jahre wurde der Dokumentarfilmer<br />

gefragt, ob er einen Film über die<br />

patentierte „Krebsmaus“ drehen würde.<br />

Damals war das Thema Gentechnik noch<br />

nicht sonderlich präsent. „Ich muss zugeben“,<br />

sagt Verhaag, „dass ich damals noch<br />

der Meinung war, dass die Methoden der<br />

Gentechnik in einem Land wie dem unseren<br />

gewiss politisch sorgsam überprüft würden.<br />

Umso erschütterter war ich nach meinen<br />

Recherchen, dass die Politik sich zur Marionette<br />

der Industrie machen lässt und den<br />

von dieser geschaffenen Tatsachen hilflos<br />

hinterherhinkt.“<br />

Mittlerweile sind acht Filme<br />

entstanden, die sich mit den<br />

Gefahren der Gentechnik auseinandersetzen.<br />

Besonders empört<br />

hat Verhaag das sogenannte<br />

Terminator-Saatgut, das nur<br />

einmal keimfähig ist und dann<br />

nicht wieder ausgesät werden<br />

kann – so wird der Bauer vollkommen<br />

abhängig von der Saatgutindustrie.<br />

„Die Industrie<br />

maßt sich an, aus reiner Profitgier<br />

den Ursprung des Lebens zu<br />

manipulieren“, sagt Verhaag. Im<br />

25<br />

Januar wird sein neuer Film in die Kinos<br />

kommen: „Gekaufte Wahrheit“. Er erzählt<br />

von den mafiösen Methoden der Industrie,<br />

die Forschung zu kontrollieren und zu gängeln,<br />

damit sie in ihrem Sinne arbeitet – wer<br />

unbequeme Fragen stellt, dem werden Forschungsgelder<br />

entzogen.<br />

Die Recherchen zum Thema Gentechnik<br />

führten den Dokumentarfilmer mitten hinein<br />

in ein naheliegendes Gebiet: die ökologische<br />

Landwirtschaft. „Als Konsument<br />

erfahre ich ja selber, wie sehr unsere tägliche<br />

Nahrung manipuliert wird. Und ich<br />

frage mich natürlich, auf welche Produkte<br />

ich mich noch verlassen kann.“ So machte<br />

er sich filmisch auf die Suche nach einer<br />

nachhaltigen Landwirtschaft. Es entstanden<br />

„Der Bauer mit den Regenwürmern“, "Der<br />

Bauer, der das Gras wachsen hört" und viele<br />

andere Filme über Bio-Bauern und ökologische<br />

Landwirtschaft, die jetzt in den TAG-<br />

WERK-Biomärkten als DVDs zu kaufen sind.<br />

Durch Sepp Braun, den „Bauern mit den<br />

Regenwürmern“, erfuhr Bertram Verhaag<br />

dann von TAGWERK. „Ich habe vor, dort noch<br />

einmal genauer hinzuschauen“, verrät er.<br />

Derzeit arbeitet er an einer 26-teiligen Serie<br />

über nachhaltig erzeugte Lebensmittel und<br />

über landwirtschaftliche Methoden, die verloren<br />

zu gehen drohen. „Wenn wir überhaupt<br />

eine Chance haben, auf und mit<br />

diesem Planeten zu überleben,<br />

dann nur mit einer<br />

kleinen, regionalen, nachhaltigen<br />

Landwirtschaft“,<br />

sagt Bertram Verhaag.<br />

Sabine Zaplin<br />

Die Hauptrolle in diesem Film<br />

spielt die Familie Braun, TAG-<br />

WERK-Bauern aus Dürneck –<br />

und seine Regenwürmer. Denn<br />

sie vollbringen eine enorme<br />

Leistung für die<br />

Bodenfruchtbarkeit und die<br />

Wasserspeicherfähigkeit des<br />

Bodens.


EINTRITTSKARTE<br />

Schätzen Sie gutes Essen in ökologischer Qualität?<br />

Sind Ihnen regionale Wirtschaftsstrukturen wichtig?<br />

Befürworten Sie kurze Transportwege?<br />

Lehnen Sie Gentechnik in der Landwirtschaft ab?<br />

Liegt Ihnen etwas an einer artenreichen Landschaft?<br />

Möchten Sie etwas zum Klimaschutz beitragen?<br />

Dann sind Sie bei TAGWERK genau richtig!<br />

Sie können entweder dem Förderverein oder der Genossenschaft (oder beiden) beitreten<br />

An den TAGWERK-Förderverein.e.V.<br />

Siemensstr.2, 84405 Dorfen<br />

Tel. 08081/9379-50, Fax 08081/9379-55<br />

eMail: tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />

Ich werde Mitglied im TAGWERK-Förderverein.<br />

Mein Beitrag ist ....... ‡ (monatlich mind. 5,50 ‡, ermäßigt mind. 2,75). Der Beitrag soll<br />

vierteljährlich / halbjährlich / jährlich eingezogen werden:<br />

Kto-Nr. ...............................<br />

BLZ ...............................<br />

Bank: ...............................<br />

Name: ...............................<br />

Straße ...............................<br />

PLZ/Ort ...............................<br />

Tel.Nr. ...............................<br />

Datum: ................................ Unterschrift:<br />

..................................................................<br />

An die TAGWERK-Genossenschaft e.G.<br />

Siemensstr.2, 84405 Dorfen<br />

Tel. 08081/9379-20, Fax 08081/9379-30<br />

eMail: info@tagwerk.net<br />

Ich werde Mitglied in der TAGWERK-Genossenschaft.<br />

Für ........... (200 ‡ oder ein Vielfaches davon) zeichne ich Genossenschaftsanteile.<br />

Name: ...............................<br />

Straße ...............................<br />

PLZ/Ort ...............................<br />

Tel.Nr. ...............................<br />

Datum: ................................<br />

| 26


REISEN<br />

Der nächste Urlaub kommt bestimmt...<br />

und das TAGWERK-Reiseprogramm – in der Mitte der Zeitung eingeheftet – ist voller<br />

Vorschläge, wohin es nächstes Jahr gehen könnte<br />

Josef Aigner, die Perle des Dorfener<br />

Fahrkartenschalters, hat für die TAGWERK-<br />

Reisegruppen schon viele Zugverbindungen und<br />

Gruppentickets ausgetüftelt. Mit dem Foto eines<br />

maroden griechischen Bahnhofsgebäudes („dass<br />

es in Dorfen nie so weit kommen möge“)<br />

bedankte sich Andrea Schneider von der TAG-<br />

WERK Ökoservice GmbH für die allzeit<br />

freundliche und kompetente Beratung.<br />

Winterspaziergang im Isental<br />

Samstag, 11. Dezember,<br />

Treffpunkt am Bahnhof Schwindegg um 11 Uhr<br />

Einsteiger fürs TAGWERK-Zentrum gesucht<br />

Wir suchen ein Allroundtalent, das unser Team tatkräftig ergänzt. Folgende Arbeiten<br />

bieten wir an:<br />

� Büroarbeiten, die mit den TAGWERK-Reisen zusammenhängen<br />

� Betreuung der Hotelgäste (als Ansprechpartner da sein, Frühstück machen etc.)<br />

� Mitarbeit beim TAGWERK-Förderverein (Dokumente erstellen, Infostände betreuen, allgemeine<br />

Büroarbeiten)<br />

� Hausmeistertätigkeit<br />

Da auch wir wissen, dass so ein(e) vielseitig Interessierte(r) kaum zu finden ist, wären wir<br />

auch mit einem Teil daraus zufrieden. Wichtig für uns ist aber, dass die- oder derjenige die<br />

Hausmeisterwohnung (100qm, helle Räume, Einbauküche) bezieht.<br />

Über eine Kontaktaufnahme würden wir uns freuen.<br />

Tel. 08081 937956 oder mail: oberpriller@tagwerk.net<br />

27 | Reisen<br />

Mit einer Begegnung der seltenen Art<br />

war die TAGWERK-Reisegruppe konfrontiert,<br />

als sie die Ausgrabungen in<br />

Pergamon besuchte. Dieses Reiseziel<br />

wird auch im nächsten Herbst wieder<br />

mit dem Fahrrad angesteuert.


Rückblick | 28<br />

RÜCKBLICK<br />

Neubeginn in Hodersberg<br />

Acht Monate nach dem verheerenden Brand in Hodersberg gab es etwas zu feiern:<br />

der Normalzustand ist endlich wieder erreicht.<br />

Die Kühe trugen zur Feier des Tages<br />

Blumenschmuck<br />

Im neuen Stall haben die Kühe noch mehr<br />

Bewegungsfreiheit, mehr Licht und mehr<br />

frische Luft.<br />

Klaus Hutner, Vorstandsmitglied der TAGWERK eG (Mitte)<br />

überreichte Spendenschecks über je 1250 Euro an die<br />

beiden Betriebsinhaber Georg Hartinger (li.) und Andi<br />

Landshammer (re.). Das Geld war – dank einer guten Idee<br />

von Dela Weiß-Vogtmann – durch den Verkauf des „Höhenberger<br />

Solidaritätskäses“ zusammengekommen. Die<br />

Käserei Höhenberg, die TAGWERK eG und die TAGWERK-<br />

Ladner hatten dabei auf ihre Gewinnspanne verzichtet.<br />

Die "Hodersberger Heiße<br />

Käsesemmel", zubereitet<br />

von Maria und Anna<br />

Hartinger, wärmte die<br />

Gäste.<br />

Bio erleben<br />

Das Streetlife-Festival "Bio<br />

erleben" trieb die<br />

MünchnerInnen scharenweise<br />

auf die Straße – und in die<br />

Fänge von Michael Rittershofer<br />

vom TAGWERK-Förderverein.<br />

Der hatte – unterstützt von<br />

einer etwas steifen Assistentin<br />

– profunde Informationen zur<br />

Gentechnik und zum Ökolandbau<br />

zu bieten.<br />

Nur eine<br />

verkohlte Stütze<br />

erinnert noch<br />

an den Großbrand<br />

vom<br />

Februar.


AUS DEN TAGWERK-LÄDEN<br />

Aus dem TAGWERK<br />

Biomarkt Gröbenzell<br />

Wie kommt der Hut in den Biomarkt?<br />

Ein Schulausflug war schuld. Er<br />

führte unsere Tochter zu einer Hutmacherin.<br />

Als später eine Freundin zum<br />

Pferderennen nach Ascot eingeladen<br />

wurde, musste natürlich ein möglichst<br />

origineller Hut her. Eva Brunetti<br />

vom gleichnamigen Hutatelier in Fürstenfeldbruck<br />

setzte ihr ganzes Können<br />

ein, und es entstand eine individuelle<br />

Kopfbedeckung, die ihrer Trägerin<br />

in Ascot alle Ehre machte.<br />

So entstand die Idee, auch in Gröbenzell<br />

mal eine Hutmodenschau zu veranstalten.<br />

Und so kam die Frage auf: „Im TAGWERK<br />

Biomarkt haben doch auch schon andere verrückte<br />

Sachen stattgefunden – warum nicht<br />

eine Hut-Show?“ Schließlich sollen hier nicht<br />

nur hochwertige Lebensmittel gehandelt<br />

werden, sondern für Kundinnen, Kunden und<br />

unser Team soll auch ein Spaß- und Erlebnisfaktor<br />

gegeben sein.<br />

29 | Aus den TAGWERK-Läden<br />

Glücklicherweise können im TAGWERK<br />

Biomarkt derartige Veranstaltungen durchgeführt<br />

werden, ohne irgendeine Zentrale<br />

um Erlaubnis fragen zu müssen – anders als<br />

in einer Konzernfiliale ist der Laden inhabergeführt<br />

und somit offen für unkonventionelle<br />

Ideen. Dies folgt einer zukunftsorientierten<br />

Tradition der TAGWERK Genossenschaft,<br />

die vor über 25 Jahren als Zusammenschluss<br />

von Verbrauchern und Erzeugern<br />

die Gedanken von Umweltschutz und Ökologie<br />

in die Tat umsetzte.<br />

Christine Thurner und Martin Hobelsberger<br />

Termine im<br />

TAGWERK-Laden Dorfen<br />

Alle Jahre wieder!<br />

Am Donnerstag, den 23.12. ab 12 Uhr gibt es das<br />

traditionelle Weihnachtsbuffet mit köstlichen<br />

pikanten und süßen Speisen im TAGWERK-Laden.<br />

Alle Kundinnen und Kunden sind herzlich eingeladen.<br />

Kosmetikberatung<br />

Verwöhntage im TAGWERK-Laden! Jeden ersten<br />

Freitag im Monat berät Sie unsere Kosmetikerin<br />

Regine Parten zu allen Fragen der Naturkosmetik.


TERMINE<br />

Nach Absprache Treff der Münchner TAGWERK-Gruppe<br />

Info: Ulrike Krakau-Brandl, T. 089/670 56 47<br />

Dezember<br />

Sa 5.12. 11-17 Uhr Lebensgemeinschaft Höhenberg bei Velden/Vils<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Di 07.12. 19 Uhr TU München-Weihenstephan, Hörsaal 12<br />

Ansätze für die ökologische Milchrinderzucht<br />

Referentin: Annett Spengler-Neff (FIBL Frick)<br />

Veranstalter: ÖKÖ AK Weihenstephan<br />

Sa 11.12. 11 Uhr Treffpunkt am Bahnhof Schwindegg<br />

Winterspaziergang im Isental<br />

Kontakt: Rudi Oberpriller, Tel. 08081 / 9379-56<br />

Januar<br />

Di 11.01. 19 Uhr TU München-Weihenstephan, Hörsaal 12<br />

Nachhaltigkeit im Bankgeschäft am Beispiel der GLS<br />

Referent: Carsten Schmitz, GLS-Bank München<br />

Veranstalter: ÖKÖ AK Weihenstephan<br />

Do 13.01. 9-12.30 Uhr TAGWERK Biomarkt Markt Schwaben<br />

Rudi Oberpriller stellt das TAGWERK-Reiseprogramm vor<br />

Fr 14.01. 14-18.30 Uhr TAGWERK Biomarkt ‘Frisch&Fein’, Landshut<br />

Rudi Oberpriller stellt das TAGWERK-Reiseprogramm vor<br />

Sa 15.01. 10-16 Uhr TAGWERK Biomarkt ‘Frisch&Fein’, Landshut<br />

Rudi Oberpriller stellt das TAGWERK-Reiseprogramm vor<br />

Mo 17.01. 20 Uhr Landshut, Gasthof „Zur Insel“<br />

Durchblick im Labyrinth der Öko-Kennzeichnung<br />

Referent: Johannes Enzler, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />

Veranstalter: Bund Naturschutz Kreisgruppe Landshut und<br />

Fachschule für Agrarwirtschaft, Landshut-Schönbrunn<br />

Fr 21.01. 12-18 Uhr TAGWERK Biomarkt Erding<br />

Rudi Oberpriller stellt das TAGWERK-Reiseprogramm vor<br />

Sa 22.01. 10-13 Uhr TAGWERK Biomarkt Freising<br />

Rudi Oberpriller stellt das TAGWERK-Reiseprogramm vor<br />

Termine | 30


Fr 28.01. 13-18.30 Uhr TAGWERK Laden’ Kleeblatt’, Moosburg<br />

Rudi Oberpriller stellt das TAGWERK-Reiseprogramm vor<br />

Sa 29.01. 9-12 Uhr TAGWERK Biomarkt Arkade Ottobrunn<br />

Vorstellung des TAGWERK-Reiseprogramms<br />

mit Rudi Oberpriller<br />

anschließend Besuch des König-Otto-Museums, direkt<br />

gegenüber der Arkade. Anmeldung erbeten.<br />

Februar<br />

Di 08.02. 20 Uhr Gasthof „Zur Insel“, Landshut<br />

Bunte Blumenwiesen oder EG-Einheitsgrün?<br />

Die Bedeutung des Dauergrünlands für die Artenvielfalt<br />

Referent: Johannes Enzler, LfL<br />

Veranstalter: Bildungswerk Bund Naturschutz<br />

und VHS Landshut<br />

Fr 11.02. 20 Uhr TAGWERK-Zentrum Dorfen<br />

Peloponnes im Blütenrausch<br />

und andere TAGWERK-Reisen<br />

Lichtbildervortrag von Rudi Oberpriller<br />

Do 24.02. 19.30 Uhr Kinoptikum, Landshut, Nahensteig<br />

Film: Natura 2000 in Bayern – Netz der Artenvielfalt<br />

Informationen über FFH- und Vogelschutzgebiete und über<br />

die Bedeutung von Artenvielfalt und intakter Natur<br />

Naturfilm-Reihe von und mit Wolfgang Willner, Moosburg<br />

Veranstalter: Kinoptikum, Landshut<br />

März<br />

Di 15.03. 19-21.30 Uhr ÖBZ München-Bogenhausen, Englschalkinger Str. 166<br />

Filmabend: Zwei Dokumentarfilme von Bertram Verhaag<br />

„Der Bauer mit den Regenwürmern“<br />

über den TAGWERK-Hof von Irene und Sepp Braun, die pfluglose<br />

Bodenbearbeitung und die Leistung der Regenwürmer.<br />

„Der Bauer, der das Gras wachsen hört“<br />

über Michael Simmel, der nach der Hofübergabe 1984 seinen<br />

Betrieb im Bayerischen Wald auf Bio-Landwirtschaft umstellte<br />

und auf kärgsten Böden höchste Erträge erwirtschaftet.<br />

Veranstalter: Umweltnetz München-Ost in Zusammenarbeit<br />

mit dem TAGWERK Förderverein e.V.<br />

kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich, rollstuhlgeeignet<br />

Info: Ulrike Krakau-Brandl, Tel. 670 56 47<br />

31 | Termine


Zentrale:<br />

Siemensstr. 2 ● 84405 Dorfen<br />

Tel: 08081/9379-20 ● Fax -30<br />

eMail:tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />

www.tagwerk.net<br />

TAGWERK-Hotel<br />

Siemensstr. 2 84405 Dorfen<br />

Tel: 08081/9379-60 ● Fax -55<br />

Dorfen TAGWERK-Laden<br />

Johannisplatz 7 Tel. 08081/544<br />

Freising TAGWERK-BioMarkt<br />

Erdinger Str. 31b Tel. 08161/887319<br />

Erding TAGWERK-BioMarkt<br />

Dr.-Henkel-Str. 2 Tel. 08122/3411<br />

Mkt. Schwaben TAGWERK-BioMarkt<br />

Marktplatz 26 Tel. 08121/46783<br />

Moosburg TAGWERK-Laden ‘Kleeblatt’<br />

Stadtgraben 55 Tel. 08761/61166<br />

Landshut TW-BioMarkt ‘Frisch&Fein’<br />

Innere Münchner Str. 30 Tel. 0871/273930<br />

Gröbenzell TAGWERK-BioMarkt<br />

Olchinger Str. 56 Tel. 08142/4487830<br />

TAGWERK-/Unser Inn-Land-Bäckereien<br />

Bäckerei Daumoser Rechtmehring, Schulstr. 1<br />

Bäckerei Glück Haag/Obb., Kirchdorfer Str. 16<br />

Bäckerei Gruber St. Wolfgang, Hofmarkstr. 17<br />

Bäckerei Grundner Moosburg, Neustadtstr. 43<br />

Bäckerei Muschler Freising, Landshuter Str. 62<br />

Bäckerei Pötzsch Waldkraiburg, Breslauer Str. 38<br />

Bäckerei Schindele Attenkirchen, Hopfenstr. 1<br />

Bäckerei Straßgütl Reitmehring, Bahnhofstr. 18<br />

Glonntaler Backkultur Baiern, Mühlenweg 5<br />

Martins Backstube Dorfen, Haager Str. 2<br />

Martins Holzofenbäckerei Grafing, Am Schammacher Feld 10<br />

TAGWERK � Siemensstr. 2 � 84405 Dorfen<br />

Postvertriebsstück Nr. B 14 367<br />

Deutsche Post AG � Entgelt bezahlt<br />

Bei Umzug mit neuer Anschrift zurück!<br />

Nandlstadt / Naturgarten Schönegge<br />

Meilendorf 20 Tel. 08168/96080<br />

Kraiburg / Öko-Korb<br />

Marktplatz 20 Tel. 08638/982577<br />

Ottobrunn TAGWERK-BioMarkt ‘Arkade’<br />

Nauplia-Allee 22 Tel. 089 / 609 22 90<br />

Landsham / TAGWERK Gemüse<br />

Gewerbestr. 12 Tel. 089/9077937-0<br />

Dorfen / TAGWERK Partyservice<br />

Mühlangerstr. 18 Tel. 08081/954450<br />

München-Riem / TAGWERK Ökokiste<br />

Isarlandstr. 1 Tel. 089/94528744<br />

TAGWERK-Märkte<br />

München-Au Samstag 8.00-13.00 Maria-Hilf-Platz<br />

München-Neuhausen Donnerstag 13.00-18.00 Rotkreuzplatz<br />

München-Neuperlach Freitag 13.00-18.00 Hanns-Seidel-Platz<br />

Neubiberg Donnerstag 14.30-18.00 Im Umweltgarten<br />

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