Delikatess Emmer-Saucen - Tagwerk
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Vermehrung<br />
ausgeschlossen<br />
Thema Hybridsaatgut vs.<br />
samenfeste Sorten<br />
Portrait Hofkäserei Stroblberg<br />
Warenkorb TAGWERK-<strong>Emmer</strong>sauce<br />
für umweltbewusste Verbraucher und Erzeuger<br />
in der Region Isar – Vils – Isen – Inn<br />
Nr. 109 Winter 2010
INHALT<br />
4 Thema: Saatgut muss Gemeingut bleiben<br />
6 Portrait: Hofkäserei Stroblberg<br />
9 Rezept: Succotash<br />
10 Verbraucher: Gold für Höhenberger Gaumentraum<br />
11 Gesundheit: Ayurveda – Teil III<br />
12 Regionalwert AG<br />
15 Warenkorb: TAGWERK-<strong>Emmer</strong>sauce<br />
20 Das neue EU-Bio-Siegel<br />
21 Aus der Region: Holz König<br />
22 Countdown für Isar 1<br />
23 Buchtipp<br />
27 TAGWERK-Reisen<br />
28 Rückblick<br />
30 Termine<br />
In der Heftmitte:<br />
das TAGWERK-Reiseprogramm 2011<br />
gedruckt auf Recycling Offsett<br />
aus 100% Altpapier<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Tagwerk</strong> Förderverein: Siemensstr. 2,<br />
84405 Dorfen,Tel. 08081/9379-50,<br />
Fax 08081/9379-55<br />
Redaktion:<br />
Inge Asendorf, Hanna Ermann (verantw.),<br />
Susanne Hollmayer, Rynya Kollias, Sabine<br />
Lackner, Franz Leutner, Michael Rittershofer,<br />
Johann Wimmer<br />
Mitglieder des TAGWERK-Fördervereins bekommen<br />
die TAGWERK-Zeitung per Post zugesandt.<br />
Mitglieder der TAGWERK-Genossenschaft bekommen<br />
die Zeitung zugesandt, die die Einladung zur<br />
Generalversammlung enthält (= Sommer-Ausgabe).<br />
Ansonsten bekommen sie die Zeitung nur dann per<br />
Post, wenn sie außerhalb des näheren<br />
Einzugsgebiets der TAGWERK-Läden wohnen. In den<br />
Läden liegt die Zeitung zum Mitnehmen auf.<br />
Inhalt| 2<br />
Auflage: 8000<br />
Grafik: LIMOgrafikLECHNER<br />
Druck: Offset Dersch, Hörlkofen<br />
Anzeigen:<br />
TW-Förderverein, Siemensstr. 2,<br />
84405 Dorfen, Tel. 08081/9379-50,<br />
Fax 08081/9379-55<br />
Nächster Erscheinungstermin: März 2011<br />
Anzeigenschluss: 31.01.2011
EDITORIAL<br />
Wo Schatten ist, da ist auch Licht<br />
Zuerst die schlechten Nachrichten:<br />
● Die Subventionen des Bundes für den Ökolandbau sind zusammengestrichen worden.<br />
Mit dem Argument, die Bios hätten schon genug bekommen. Dabei sind erst 6% der<br />
Anbaufläche öko.<br />
● Das Gesundheitswesen in unserem Land wird entsolidarisiert. Eine gute ärztliche<br />
Behandlung wird immer mehr vom Geldbeutel des Patienten abhängig.<br />
● Die Laufzeiten der Atomkraftwerke wurden verlängert. Durchschnittlich 12 Jahre länger<br />
sollen die Reaktoren Strom und<br />
atomaren Müll produzieren.<br />
Halt, stopp, aufhören! Jetzt kommen<br />
die guten Nachrichten:<br />
● Eine ganze Woche lang hat die<br />
ARD das Thema Ernährung zu<br />
ihrem Schwerpunkt gemacht,<br />
und die Printmedien sprangen<br />
auf. Es gab jede Menge Sendungen<br />
und Artikel unter dem Motto<br />
„Essen ist Leben“. Darin wurde<br />
dem discounter- und fastfoodverliebten<br />
Volk vermittelt, was<br />
TAGWERK immer schon predigt.<br />
Nämlich der gesundheitliche,<br />
ökologische und soziale Wert von<br />
frischen, saisonalen, regionalen,<br />
biologisch angebauten und fair<br />
gehandelten Produkten.<br />
● Fetisch Auto verliert an Glanz.<br />
Von Leon Schmidl aus Landshut stammen die Idee und der<br />
Entwurf für die TAGWERK-Demofahne. Sie ist nun immer<br />
montags im Einsatz, vor dem AKW Niederaichbach (s.S. 22)<br />
Zahlreiche Studien stellen übereinstimmend fest, dass bei der jungen Generation der<br />
Drang nach einem eigenen Auto abnimmt und die Führerscheinquote zurückgeht.<br />
● Es weht ein frischer Wind durchs Land. Er weht in Stuttgart, in Berlin, in Landshut, in<br />
München, im Wendland, in Nürnberg und andernorts. Er weht die Leute auf die Straße<br />
und lässt Fahnen und Transparente flattern. Wir Gruftis kramen unsere alten Buttons<br />
wieder raus und mischen uns unter die Jungen, die mit Fantasie, Spaß, Musik – und<br />
Mut! – denen da oben die Meinung sagen.<br />
Hanna Ermann<br />
3| Editorial
Saatgut muss Gemeingut bleiben<br />
Mit Hybridsaatgut in die Abhängigkeitsfalle?<br />
Im Sommer gibt es in den Gärtnereien<br />
jede Menge zu tun: es<br />
wird gepflanzt und gehackt,<br />
Kulturen müssen bewässert und<br />
die Ernte von Salat, Kräutern,<br />
Gurken und Tomaten muss bewältigt<br />
werden. Da bleibt nicht<br />
viel Zeit für weitere Aktivitäten.<br />
Und doch fanden sich am ersten<br />
Sonntag im August an die<br />
40 ErwerbsgärtnerInnen in der<br />
Gärtnerei Höhenberg zum<br />
Sortentag ein.<br />
Diesen hatten die Höhenberger zusammen<br />
mit der Bingenheimer Saatgut AG<br />
und dem Verein Kultursaat e.V. ausgerichtet.<br />
Schon das rege Interesse der Fachleute<br />
macht klar, wie sehr ihnen das Thema am<br />
Herzen liegt. Im Wesentlichen ging es nämlich<br />
um die Notwendigkeit einer konsequent<br />
ökologischen Pflanzenzüchtung.<br />
Nachhaltigkeit zu Ende<br />
gedacht<br />
Ihre Bedeutung erhellt sich am ehesten unter<br />
dem Aspekt der Nachhaltigkeit; Nachhaltigkeit<br />
in mehrfacher Hinsicht: ökologisch,<br />
sozial und ökonomisch. Nachhaltig wirtschaften<br />
heißt also: Schonung der natürlichen<br />
Ressourcen, keine Ausbeutung der<br />
Beschäftigten, keine kurzfristige Gewinnmaximierung,<br />
sondern Schaffung einer dauerhaften<br />
und tragfähigen Erwerbsgrundlage.<br />
Für Landwirtschaft und Gartenbau bedeutet<br />
das: nicht nur Bodenbearbeitung, Düngung,<br />
Pflanzenschutz und Verarbeitung haben den<br />
Richtlinien des ökologischen Landbaus gerecht<br />
zu werden, sondern auch Züchtung<br />
und Saatgutvermehrung.<br />
4| Thema<br />
THEMA<br />
Vermehrung ist nicht<br />
Züchtung<br />
Hier jedoch klafft eine Lücke: es gibt zu<br />
wenige ökologisch gezüchtete Pflanzensorten<br />
für den Erwerbsanbau. Man hat sich daher<br />
lange Zeit auf die ökologische Vermehrung<br />
von konventionell gezüchtetem Saatgut beschränkt,<br />
wobei diese selbstverständlich den<br />
Bio-Richtlinien unterliegt; so darf kein genverändertes,<br />
chemisch behandeltes oder<br />
radioaktiv bestrahltes Saatgut verwendet<br />
werden.<br />
Doch bleibt dieser Kompromiss unbefriedigend,<br />
da man dabei auf das vorhandene,<br />
von den Saatgutfirmen angebotene<br />
Sortiment angewiesen ist. Zudem handelt<br />
es sich bei den meisten dieser Sorten um<br />
Hybriden.<br />
Das Kreuz mit der Kreuzung<br />
Hybriden entstehen durch die Kreuzung von<br />
Inzuchtlinien, die vorher über mehrere Generationen<br />
hinweg durch (erzwungene) Selbstbefruchtung<br />
erzeugt worden sind; sie vereinigen<br />
die vorteilhaften Eigenschaften beider<br />
Linien in sich (sogenannter Heterosis-<br />
Effekt), aber eben nur in der ersten Generation<br />
(F1). Würde man daraus Saatgut gewinnen<br />
wollen, würde sich das genetische<br />
Erbe völlig chaotisch auf die Nachkommen<br />
verteilen und diese daher nicht die sortentypischen<br />
Eigenschaften aufweisen.<br />
Hybridzüchtung stellt also eine genetische<br />
Sackgasse dar; darüber hinaus bedeutet eine<br />
Züchtung auf der Basis von Inzuchtlinien<br />
sowie die Verwendung von wenigen, universal<br />
einsetzbaren Sorten eine Verringerung der<br />
genetischen Vielfalt, was dem Grundsatz der<br />
ökologischen Nachhaltigkeit widerspricht.
Dass genetische Vielfalt eine der wichtigsten<br />
natürlichen Ressourcen überhaupt<br />
darstellt, beginnt man mehr und mehr zu<br />
erkennen. Nicht umsonst versuchen weltweit<br />
agierende Saatgutkonzerne, auf immer<br />
mehr natürlich vorkommende Gen-Sequenzen<br />
Patente anzumelden. Oft sind es dieselben<br />
Firmen, die massiv die Zulassung genveränderter<br />
Pflanzen fordern, zugleich aber<br />
über eine „Bioschiene“ ökologisch vermehrtes<br />
Saatgut anbieten. Sich von solchen Firmen<br />
durch den Kauf von Hybridsaatgut finanziell<br />
und materiell abhängig zu machen,<br />
ist mit dem Gebot sozialer und ökonomischer<br />
Nachhaltigkeit wohl kaum zu vereinbaren.<br />
Im Samen liegt des Bios Kern!<br />
Die Lösung kann nur in einer eigenen ökologischen<br />
Pflanzenzüchtung liegen. Hierbei<br />
spielen die sogenannten „samenfesten“ Sorten<br />
eine besondere Rolle, die durch Kreuzung<br />
und Auslese über längere Zeiträume hinweg<br />
entwickelt wurden und daher in jeder Generation<br />
wieder die gleichen sortentypischen<br />
Merkmale aufweisen. Sie können also immer<br />
wieder ausgesät werden, ohne ihre charakteristischen<br />
Eigenschaften zu verlieren.<br />
Ihre genetische Basis ist um ein Vielfaches<br />
breiter als die der Hybriden; dies ermöglicht<br />
es ihnen, sich im Laufe einiger Pflanzengenerationen<br />
an andere Standorte und Gegebenheiten<br />
anzupassen. Allerdings weisen sie innerhalb<br />
der jeweiligen Sorte eine<br />
gewisse Variabilität auf.<br />
Neue Perspektiven für bB<br />
Diese Variabilität war bisher ein<br />
Problem bei der Zulassung von neuen<br />
samenfesten Sorten, wie sie etwa<br />
die Bingenheimer Saatgut AG zu entwickeln<br />
versucht. Unterstützt wird<br />
sie dabei auch von einigen TAGWERK-<br />
Betrieben, etwa der Gärtnerei Obergrashof<br />
und der Gärtnerei Höhenberg,<br />
die sich an Züchtung und Vermehrung<br />
beteiligen. Erst jüngst<br />
5| Thema<br />
wurde eine wichtige Barriere für die Verbreitung<br />
von samenfestem Saatgut beseitigt,<br />
als das Bundessortenamt, das bisher immer<br />
wieder die mangelnde Einheitlichkeit dieser<br />
Sorten moniert hatte, sie mit dem Zusatzvermerk<br />
bB („besondere Bedingungen“) zuließ.<br />
Sie sind somit verkehrsfähig und dürfen<br />
von ErwerbsgärtnerInnen angebaut werden.<br />
Neben diesen neuen gibt es natürlich auch<br />
zahlreiche alte samenfeste Sorten, um deren<br />
Erhalt sich Vereine wie Kultursaat e.V. oder<br />
Dreschflegel e.V. ebenfalls bemühen. Dieses<br />
Anliegen betrachten sie als ein gesamtgesellschaftliches.<br />
(Altes) Saatgut ist Kulturgut,<br />
somit schützenswert, zugleich aber auch<br />
Allgemeingut; diesen Anspruch gilt es zu verteidigen<br />
gegen die zunehmende Vereinnahmung<br />
durch internationale Saatgutkonzerne,<br />
die mit Hilfe eines fragwürdig interpretierten<br />
Patentrechts Besitzansprüche<br />
darauf anmelden und versuchen, durch die<br />
Hybridzüchtung immer mehr Abhängigkeiten<br />
zu schaffen.<br />
Und hier kann jeder einen Beitrag leisten.<br />
Sei es, dass er bewusst samenfestes Gemüse<br />
einkauft, das aufgrund seiner Natürlichkeit<br />
so ausgewogene Inhaltsstoffe besitzt, dass<br />
es nicht selten auch Allergiker vertragen; sei<br />
es, dass er im Hausgarten Samen aus ökologischer<br />
Pflanzenzüchtung verwendet. Nur<br />
so kann Saatgut wieder Gemeingut werden!<br />
Sylvia Vogt / Johann Wimmer<br />
Mit großem Interesse besichtigten die BesucherInnen die<br />
eigens für den Sortentag angelegten Kulturen
Wer das Anwesen der Familie<br />
Neuner auf dem Stroblberg in<br />
der saftig grünen Hügellandschaft<br />
südlich vom oberbayerischen<br />
Glonn einmal entdeckt<br />
hat, der findet sich in einer<br />
kleinen Idylle wieder. Auf der<br />
Terrasse vor dem Wohngebäude<br />
ein einfacher Holztisch, drumherum<br />
leuchtet ein Blumenmeer<br />
in den prächtigsten Herbstfarben.<br />
Das Kuhglockenläuten von<br />
der Weide hinter dem Haus<br />
klingt sanft in die Stille hinein.<br />
Ein Holzschild auf dem Stall verrät,<br />
was hier hergestellt wird:<br />
„Hofkäserei Stroblberg Leonhard<br />
Neuner“.<br />
Abgelegen ist es hier, die nächsten Dörfer<br />
im Bairer Winkel befinden sich einige<br />
Kilometer entfernt. Auf keinen Fall aber ist<br />
es einsam: Leonhard und Barbara wohnen<br />
hier mit ihren drei Kindern, den Schwiegereltern,<br />
Schwager und Schwägerin mit Kindern,<br />
außerdem mit fünfunddreißig Milchkühen,<br />
Hündin Flora und einem halben<br />
Dutzend Katzen.<br />
Dass an diesem Ort hochwertige Lebensmittel<br />
nach ökologischen Richtlinien produziert<br />
werden, das glaubt man sofort. Doch<br />
wie kommt man zu so einer doch eher außergewöhnlichen<br />
Tätigkeit wie dem Herstellen<br />
von Rohmilchkäse?<br />
Barbara Neuner sitzt am Holztisch und erinnert<br />
sich. „Begonnen hat alles damit, dass<br />
Herrmannsdorf Millibauern gesucht hat für<br />
die Käserei.“ Früher lieferte das Ehepaar<br />
Milch an die Rohmilchkäserei der nahegelegenen<br />
Herrmannsdorfer Landwerkstätten,<br />
und Leonhard verkaufte immer wieder<br />
Portrait |6<br />
PORTRAIT<br />
Mit Herz, Geduld und Heimatliebe:<br />
Die Hofkäserei Stroblberg<br />
Leonhard und Barbara Neuner mit Hündin Flora<br />
vor dem Wohngebäude ihres Hofs. Seit 1991<br />
wirtschaften sie ökologisch<br />
Käse für die Herrmannsdorfer. Als die Landwerkstätten<br />
den Neuners keine Milch mehr<br />
abkaufen konnten, begann der gelernte<br />
Landwirt, selber zu käsen. Ungefähr zwölf<br />
Jahre ist das nun her. Aus der Notsituation<br />
wurde ein Neuanfang.<br />
Milchleitung in den Keller<br />
Die Voraussetzungen waren gut: 1996 bauten<br />
die Neuners ein neues Haus an der Stelle,<br />
wo sich das alte Bauernhaus von Leonhards<br />
Eltern befunden hatte. Der mehrere hundert<br />
Jahre alte Erdkeller des elterlichen Hauses<br />
eignet sich wunderbar zur Käseherstellung:<br />
Mauern und Boden lassen die Feuchtigkeit<br />
der Erde durch, so dass die Bedingungen für
die Käsereifung optimal sind. Beim Neubau<br />
des Hauses legte Leonhard auch<br />
gleich eine Milchleitung in den Keller.<br />
Ihre wertvolle Milch aus ökologischer<br />
Landwirtschaft verwendete das Ehepaar<br />
nun für den eigenen Käse.<br />
Hans Schindecker, der damalige Käsermeister<br />
der Herrmannsdorfer Landwerkstätten,<br />
führte Leonhard in die Kunst des<br />
Käsens ein. Ungefähr sechs Jahre lang<br />
half er mit, die Neunersche Käserei aufzubauen.<br />
Barbara und Leonhard schauten<br />
sich Käsereien in der Umgebung an,<br />
lieferten an nahegelegene Märkte und<br />
erweiterten bald das Sortiment. Langsam<br />
wuchs die Ausstattung: „Da kam mal<br />
der und der Kessel dazu, dann mal ein Abtropftisch“,<br />
so Barbara. Heute verkaufen die<br />
Neuners ihren Käse an TAGWERK, an Metzgereien<br />
und Bioläden, und auf den Märkten<br />
an Einzelkunden.<br />
Doch um eine kleine Rohmilchkäserei zu<br />
führen, ist mehr nötig als die technischen<br />
Voraussetzungen und ein guter Lehrmeister.<br />
Dazu braucht es die Liebe zur Natur und zu<br />
gesunden Lebensmitteln aus der Region, die<br />
Lust, immer wieder Neues zu lernen, die<br />
Fähigkeit, auch mal Rückschläge einstecken<br />
zu können. Es braucht dazu Ausdauer, unendliche<br />
Geduld und eine gehörige Portion<br />
Idealismus. All dies findet sich bei Familie<br />
Neuner vereint.<br />
Das Erbe der Chinesin<br />
Die Liebe zur Natur und Kultur der Heimat<br />
prägt das ganze Leben der fünfköpfigen<br />
Landwirtsfamilie. Barbara, ursprünglich gelernte<br />
Kinderpflegerin aus Au in Bad Feilnbach,<br />
lernte ihren Mann beim Volkstanz<br />
kennen. Beide sind passionierte Musiker:<br />
Barbara spielt Klarinette, Leonhard mehrere<br />
Blasinstrumente, vor allem Waldhorn und<br />
Posaune. Er leitet die Bairer Blaskapelle und<br />
die Jugendblaskapelle, trotz des täglich anfallenden,<br />
hohen Arbeitspensums auf dem<br />
Hof. Gern musizieren, das tun auch die Kinder<br />
der Neuners: Tochter Barbara, 13, spielt<br />
7| Portrait<br />
Leonhard Neuner und das Ergebnis seiner Arbeit:<br />
Im Kellergewölbe reihen sich in Holzregalen<br />
Käselaibe mit bunten Kräutern und Gewürzen<br />
aneinander<br />
Horn, Sohn Leonhard, 10, lernt Schlagzeug,<br />
und beide machen natürlich in der vom<br />
Vater geleiteten Jugendblaskapelle mit. Und<br />
die kleinste, die zweijährige Magdalena? „Die<br />
singt“, meint Mutter Barbara lachend.<br />
Nach zwölf Jahren Käsen bieten die Neuners<br />
rund fünfundzwanzig Sorten Weich-,<br />
Schnitt-, halbfesten Schnitt- und Hartkäse<br />
an. Die Zutaten – ob Knoblauch, Basilikum,<br />
Bockshornkleesamen oder Kümmel – stammen<br />
selbstverständlich alle aus ökologischem<br />
Anbau, die Kräuter bezieht das Ehepaar<br />
von einer nahegelegenen Biogärtnerei.<br />
Auch eine ganz exotische Käsesorte ist vertreten:<br />
Der „Sheng Gao“ mit Ingwer und<br />
Chili, den die Neuners nach einer chinesischen<br />
Praktikantin benannt haben.<br />
Gerade erst wurden Barbaras Kochkünste<br />
vom Bayerischen Fernsehen entdeckt. Für die<br />
Sendung „Landfrauenküche“ zauberte sie<br />
ein Drei-Gänge-Menü, mit „Barbarella im<br />
Zucchinimantel“ als Vorspeise, einem Mozzarella<br />
aus der hauseigenen Käseproduktion.<br />
Eine Mitarbeiterin von Naturland hatte dem<br />
Regisseur der Sendung Barbara als orts- und<br />
kochkundige Landfrau empfohlen. Können<br />
und Qualität, das spricht sich eben herum.<br />
Susanne Hollmayer
| 8
Succotash<br />
(Mais-Bohnen-Eintopf)<br />
Rezeptempfehlung von Peter Bernroitner,<br />
TAGWERK-Fahrer<br />
Zutaten für 4-6 Portionen:<br />
● 2 EL Schmalz<br />
● 2 kleine Zwiebeln, gewürfelt<br />
● 1 Paprikaschote, gewürfelt<br />
● 2 Kartoffeln, klein gewürfelt<br />
● ¼ l kochendes Wasser<br />
● 2 Tassen gekochte Kidney- oder<br />
Borlottibohnen<br />
● 1 Dose Tomatenstücke<br />
● 1 TL Zucker<br />
● 400g Maiskörner aus dem Glas (abgegossen)<br />
oder frische Maiskörner<br />
● Salz, Pfeffer<br />
● 2 Knoblauchzehen, zerdrückt<br />
● etwas Basilikum oder Petersilie<br />
Zubereitung<br />
Zwiebeln und Paprikaschote in dem Schmalz<br />
gut andünsten, dann die Kartoffeln und das<br />
kochende Wasser hinzugeben. Etwa 15<br />
Minuten kochen lassen, dann Bohnen dazugeben<br />
und weitere 10 Minuten köcheln<br />
lassen. Dann Tomaten, Mais und Zucker dazugeben<br />
und mit Salz, Pfeffer und Knoblauch<br />
abschmecken. Kurz erhitzen und servieren.<br />
Mit geschnittenem Basilikum bzw. Petersilie<br />
bestreuen.<br />
Dieses Gericht hat einen stark indianischen<br />
Einfluss, wurde später aber<br />
von den Pennsylvania<br />
Dutch etwas verfeinert.<br />
Es kann entweder als vegetarisches<br />
Hauptgericht<br />
oder als Beilage zu kurzgebratenem<br />
Fleisch gegessen<br />
werden.<br />
9| Verbraucher<br />
Manche behaupten ja, er sehe dem<br />
Joschka Fischer ähnlich. Dem mag man<br />
zustimmen oder nicht, fest steht jedenfalls,<br />
dass Peter Bernroitner eine stattliche<br />
Erscheinung ist. Ob er nun im<br />
Führerhaus der TAGWERK-LKWs sitzt oder<br />
– wie er es in seiner Freizeit gerne tut –<br />
auf dem Sitz seines Motorrads oder dem<br />
Sattel seines Fahrrads.<br />
Peter Bernroitner kam im Sommer<br />
2007 zu TAGWERK und verstärkte dort<br />
das Fahrer-Team. Vorher hatte er unsere<br />
Region eher aus luftiger Perspektive<br />
kennengelernt.<br />
Über 30 Jahre lang war er<br />
nämlich als Kaminkehrer<br />
auf den Dächern unterwegs.
Nomen est omen. Der<br />
„Gaumentraum“ aus der Käserei<br />
Höhenberg (WfbM) hält, was<br />
sein Name verspricht. Für ihren<br />
Weichkäse erhielt die Käserei bei<br />
Velden/Vils jetzt den Qualitätspreis<br />
in Gold.<br />
Seinen Namen erhielt der preisgekrönte<br />
Käse übrigens auch durch einen Wettbewerb:<br />
die MitarbeiterInnen der TAGWERK-<br />
Läden wählten ihn während des Seminars<br />
„Brot und Käse“, das letztes Jahr in Höhenberg<br />
stattfand.<br />
Verliehen wurde der Preis während des 7.<br />
Deutschen Käsemarktes in Nieheim vom<br />
Verband für handwerkliche Milchverarbeitung.<br />
Der Käse „Gaumentraum“ gewann als<br />
bester Weichkäse in dem bundesweit ausgeschriebenen<br />
Wettbewerb. Zugelassen zur<br />
Qualitätsprüfung im Gegenprüfverfahren<br />
durch Sachverständige sind nur handwerklich<br />
hergestellte Käse.<br />
Bei der Spezialität Gaumentraum handelt<br />
es sich um einen Weichkäse mit edlen<br />
Schimmelkulturen. „Nach vier Wochen Reifezeit<br />
zergeht der leckere Käse buchstäblich<br />
auf der Zunge“, sagt die Käsereileiterin<br />
Verbraucher | 10<br />
VERBRAUCHER<br />
Bester Weichkäse<br />
Käserei Höhenberg erhält Qualitätspreis in Gold<br />
Das Höhenberger Käserei-Team mit Susanne Porcel (6.v.li.)<br />
Susanne Porcel. Einen Qualitäts- und einen<br />
Publikumspreis erhielt die Käserei auch für<br />
ihren mediterran gewürzten Schnittkäse<br />
Olivia mit seiner Rinde aus Akazienhonig<br />
und Asche.<br />
„Unsere Käse werden in einer<br />
Werkstätte für Menschen mit<br />
Hilfebedarf hergestellt. In unseren<br />
handwerklichen Erzeugnissen<br />
steckt die Begeisterung<br />
von Menschen, die trotz ihres<br />
Handicaps ihr Bestes geben. Das<br />
schmeckt man. Hinter unseren<br />
Produkten stehen Menschen<br />
und nicht nur Maschinen,“ freuen<br />
sich Susanne Porcel und ihr<br />
Käsereiteam.<br />
fl
AYURVEDA – „Das Wissen vom Leben“ Teil III<br />
Ayurvedische Empfehlungen<br />
zum Herbst, den Elementen<br />
Wasser und Luft zugeordnet<br />
Der Wechsel der Jahreszeiten beeinflusst<br />
nicht nur die Natur, sondern auch unseren<br />
Organismus und unsere Verdauung. Die<br />
Härte und Kälte der Wintermonate erhöhen<br />
das Luft-Element (=Vata). Im Körper reichert<br />
sich somit das Vata-Element an und es<br />
herrscht dadurch zu dieser Zeit Trockenheit<br />
vor (Luft gilt im Ayurveda generell als trocken).<br />
Somit ist eine ölhaltige Ernährungsweise<br />
von Vorteil. Selbst schwere Gerichte<br />
werden im Winter leicht verdaut – es ist die<br />
ideale Zeit für Nüsse, Ölsamen, Früchtebrote<br />
und Trockenfrüchte. Empfehlenswert sind<br />
außerdem alle Getreidearten, Kartoffeln,<br />
Mungbohnen, Süßkartoffeln, Kürbis, Wintergemüse<br />
generell. Suppen und Aufläufe<br />
wärmen den Körper von innen. Milchprodukte<br />
erden den Körper und werden nun<br />
leicht verdaut. Süße, saure und salzige Speisen<br />
sind nun von Vorteil, da sie Vata verringern.<br />
Bittere, herbe und zu scharfe Nahrungsmittel<br />
sind in dieser Jahreszeit weniger<br />
empfehlenswert.<br />
Falls der Winter eher feucht und matschig<br />
ist, vermischt sich das Vata-Element mit dem<br />
Kapha-Element (=Erde). Ausgleich kann man<br />
hierzu in der Ernährung schaffen, indem<br />
man auf herbe, leicht scharfe und wenig<br />
salzige/wenig süße/wenig saure Nahrungsmittel<br />
zugreift und dafür viele Gewürze einsetzt.<br />
Nach dem Ayurveda werden die fünf Elemente<br />
des Körpers (Luft, Äther, Feuer, Wasser,<br />
Erde) durch drei feinstoffliche Energien (genannt<br />
Doshas) intakt gehalten. Die Doshas<br />
Vata, Pitta und Kapha sind die drei grundlegenden<br />
Funktionsprinzipien, die für alle<br />
körperlichen und psychischen Vorgänge verantwortlich<br />
sind. Sie geben Auskunft über<br />
die individuelle Natur des Menschen, seine<br />
konstitutionellen Anlagen und seine derzeitige<br />
körperliche und psychische Verfassung.<br />
11 | Verbraucher<br />
Psychische und physische Gesundheit ist<br />
nur möglich, wenn sich diese drei Doshas,<br />
die Regelkräfte unseres Organismus, in einem<br />
harmonischen Gleichgewicht befinden.<br />
Gelangen unsere Doshas aus der Balance,<br />
entstehen Störungen und Krankheiten.<br />
Rynya Kollias<br />
Die “Doshas” Vata, Pitta und Kapha sind die drei<br />
grundlegenden Funktionsprinzipien in der<br />
Ayurvedischen Lehre.<br />
Was tun, wenn die Gans zu fett,<br />
der Nachtisch zu gut, die<br />
Plätzchen einfach unbeschreiblich<br />
waren – und jetzt der Bauch<br />
drückt?<br />
Wermuttee, Tausendgüldenkrauttee,<br />
Schafgarbentee oder Salbeitee leisten<br />
hier gute Dienste. Und als Digestif ein<br />
Schälchen mit Anis, Kümmel und Fenchel<br />
füllen, davon ein bis zwei Teelöffel nach<br />
dem Mahl essen und langsam zerkauen.<br />
Jetzt hat der Bauch kräftige Hilfe und<br />
Unterstützung bei der Verdauung.
Investieren in<br />
regionale Werte<br />
Mit einer Aktiengesellschaft<br />
regional, ökologisch<br />
und sozial wirtschaften –<br />
geht das überhaupt? Bei<br />
der 2006 gegründeten Regionalwert<br />
AG, einer „Bürgeraktiengesellschaft<br />
im<br />
Raum Freiburg“, offensichtlich<br />
schon. Und eine<br />
Dividende bekommen die<br />
Aktionäre auch. Aber ganz<br />
anders bilanziert als allgemein üblich.<br />
Die Regionalwert AG (RWAG) hat sich zum<br />
Ziel gesetzt, landwirtschaftliche Betriebe<br />
sowie Unternehmen aus vor- und nachgelagerten<br />
Bereichen in der Region Freiburg<br />
zu erwerben oder sich an ihnen zu beteiligen<br />
und sie dann an qualifizierte Unternehmer<br />
und Existenzgründer zu verpachten. Ziel ist<br />
die Sicherung ökologischer Wertschöpfung<br />
in der Region. Knapp 400 Menschen haben<br />
inzwischen Aktien erworben, fast 1,4 Mio<br />
Euro konnten mobilisiert werden. Die RWAG<br />
ist nicht an der Börse notiert, die Namensaktien<br />
können nur mit Zustimmung der<br />
Gesellschaft weiterverkauft werden.<br />
Verantwortung teilen<br />
Initiator Christian Hiß sieht in dieser Bürgeraktiengesellschaft<br />
einen Weg, Grund und<br />
Boden in Bürgerhand zurückzugeben und<br />
die Verantwortung dafür mit vielen zu teilen.<br />
So können auch Probleme der Hofnachfolge<br />
bewältigt werden: Mit einer Übernahme<br />
oder Beteiligung durch die RWAG können<br />
Betriebe erhalten bleiben – und z.B. an Menschen<br />
verpachtet werden, die Landwirtschaft<br />
betreiben wollen, denen aber das Kapital für<br />
die Übernahme von Betrieben fehlt. Diese<br />
Lösung hat Christian Hiß auch für seinen<br />
Betrieb gewählt: er hat seine Demeter-Gärtnerei<br />
in Eichstetten am Kaiserstuhl sowie<br />
den dazu gehörenden Rinderstall mit Milch-<br />
Verbraucher | 12<br />
vieh und Käserei in die RWAG überführt, die<br />
sie weiterverpachtet. „Meine Kinder sind<br />
jetzt frei, sich für die Landwirtschaft oder<br />
für andere Berufe zu entscheiden und<br />
trotzdem hat der Betrieb<br />
Bestand“ sagt er.<br />
Mittlerweile hat die<br />
RWAG zusätzliche Flächen<br />
gekauft und sich an<br />
weiteren Betrieben beteiligt:<br />
an einem Obstbaubetrieb<br />
und einem<br />
Weingut, einem Catering-Service,<br />
der u.a. Bio-<br />
Essen für Schulen kocht,<br />
einem Lieferservice mit Produkten aus dem<br />
regionalen Netzwerk, einem Naturkostladen<br />
in Freiburg und an einem regionalen Bio-<br />
Großhandel.<br />
Geldrendite +<br />
Nachhaltigkeitswerte =<br />
Gesamtrendite<br />
Wesentliches Merkmal der RWAG ist die besondere<br />
Bilanzierung der Erträge: nicht nur<br />
die monetären Faktoren – die Erträge aus<br />
Pachtzahlungen und Beteiligungen – werden<br />
bewertet, sondern gleichermaßen die<br />
ökologischen und sozialen Leistungen der<br />
Betriebe. Hiß: „Erhaltung und Verbesserung<br />
der Bodenfruchtbarkeit z.B. ist eine Leistung,<br />
die bewertet werden muss. Wenn der Boden<br />
nicht anständig behandelt wird, Humus<br />
abgebaut wird, ist das auch ein Kapitalverlust.<br />
Das gleiche gilt für die Biodiversität<br />
oder die Saatgutgewinnung. Und im sozialen<br />
Bereich müssen die Arbeitsbedingungen, die<br />
Entlohnung, die Ausbildungsaktivitäten und<br />
der Einsatz von schwächeren Arbeitskräften<br />
bewertet werden. Das muss alles in die<br />
Rechnungslegung eingehen. Daran müssten<br />
sich dann z.B. auch staatliche Ausgleichszahlungen<br />
orientieren.“<br />
Zusammen mit dem Forschungsinstitut<br />
imug aus Hannover wurden folgende Indikatoren<br />
entwickelt, die eine sozial-ökologische<br />
Bewertung möglich machen sollen:
Mitarbeiter Ökologie Ökonomie<br />
1. Beschäftigtenstruktur 5. Bodenfruchtbarkeit 10. Wertschöpfungsverteilung<br />
2. Entlohnung 6. Biodiversität 11. Wertschöpfung in der Region<br />
3. Fluktuation 7. Entwicklung der 12. Engagement in der Region<br />
Öko-Landbaufläche<br />
4. Qualität der Arbeitsplätze 8. Ressourcenverbrauch 13. Dialog in der<br />
Wertschöpfungskette<br />
Christian Hiß kümmert sich seit langem um<br />
die Erhaltung von Vielfalt in der Region. Er<br />
ist Mitbegründer des Samengartens in Eichstetten,<br />
in dem traditionelle Gemüsesorten<br />
erhalten und vermehrt werden. Und in seiner<br />
(ehemaligen) Gärtnerei hat er es geschafft,<br />
dass mittlerweile zu 80% samenfeste<br />
Sorten angebaut werden.<br />
TAAVI auf der Suche nach dem<br />
vergessenen Paradies<br />
Der musikalische Hörroman für Kinder (ab 4 Jahre).<br />
TAAVI erkennt, dass Abenteuer nicht nur in fernen Ländern<br />
auf ihn warten, sondern dass es auch im „Kleinen“, in<br />
seiner unmittelbaren ländlichen Umgebung, eine bunte<br />
und spannende Welt zu entdecken gibt.<br />
3 CD ‡ 35,-. Bestellung über TAGWERK Ökoservice GmbH,<br />
Email: Oberpriller@tagwerk.net, Tel. 08081 937956<br />
Thema13 | Verbraucher<br />
Für die Bilanz 2009 wurden die Gärtnerei<br />
und die Milchviehhaltung + Käserei bereits<br />
danach bewertet, inwieweit sie sich nicht<br />
nur finanziell, sondern auch in Hinblick auf<br />
die sozialen und ökologischen Indikatoren<br />
entwickelt haben.<br />
Das Konzept der Regionalwert AG hat<br />
über den Freiburger Raum hinaus Aufsehen<br />
erregt und bereits zwei Regionalinitiativen<br />
zur Nachahmung inspiriert. Und aus Italien<br />
kam der Wunsch nach Beratung: ein großer<br />
Biobetrieb mit Verarbeitung möchte die<br />
Nachfolge regeln, vielleicht nach dem Freiburger<br />
Modell. Christian Hiß ist im Oktober<br />
hingefahren. Demnächst möchte er TAG-<br />
WERK besuchen, um Erfahrungen auszutauschen.<br />
Inge Asendorf<br />
.
Musterpaare<br />
Gr. 37<br />
1/2 Preis!<br />
| 14
Seit Oktober dürfen sich TAG-<br />
WERK-Kunden an zwei <strong>Delikatess</strong><br />
<strong>Emmer</strong>-<strong>Saucen</strong> erfreuen. Diese<br />
Spezialität spricht besonders<br />
Vegetarier, Veganer und alle, die<br />
nicht täglich Fleisch essen<br />
möchten, an.<br />
Die feine Rezeptur wurde übrigens bei<br />
TAGWERK entwickelt. Die <strong>Emmer</strong>-Sauce<br />
gilt als Pendant zur TAGWERK-Hackfleischsauce,<br />
sie ist jedoch rein vegetarisch/vegan.<br />
Warum dann als Pendant zur Hackfleischsauce?<br />
Nun, sie ähneln sich in Konsistenz<br />
und Verwendungsmöglichkeiten (siehe Serviervorschläge<br />
auf Seite 17).<br />
In unserer belebten Zeit fällt es sicherlich<br />
vielen Menschen schwer, sich der zeitintensiven<br />
und aufwendigen Zubereitung<br />
von vollwertigen Getreidegerichten zu widmen.<br />
Aus diesem Grund haben wir diese<br />
<strong>Emmer</strong>-Sauce entwickelt. Das ganze <strong>Emmer</strong>korn<br />
wird langsam und schonend im Quell-<br />
AUS UNSEREM WARENKORB<br />
<strong>Delikatess</strong><br />
<strong>Emmer</strong>-<strong>Saucen</strong><br />
– die Neuen von TAGWERK<br />
15 | Warenkorb<br />
vorgang gegart, damit die wertvollen Vitamine<br />
erhalten bleiben und das Korn leicht verdaulich<br />
wird. Leckeres Bio-Gemüse aus der<br />
Region wird in feinem kaltgepressten Bio-<br />
Sonnenblumenöl aus dem Vilstal schonend<br />
gedünstet. Mit sonnengereiften Tomaten aus<br />
biologischem Anbau und Bio-Kräutern und<br />
-Gewürzen runden wir die Sauce geschmacklich<br />
ab.<br />
Die <strong>Emmer</strong>-Sauce ist in den Geschmacksrichtungen<br />
klassik und mediterran erhältlich.<br />
Sie unterscheiden sich in der verwendeten<br />
Menge von Kräutern und Gemüse und<br />
somit in ihrer Würze.<br />
Renaissance eines<br />
Urgetreides<br />
Die <strong>Emmer</strong>-<strong>Saucen</strong> schmecken erwärmt sehr<br />
gut zu Nudeln, ähnlich einer Bolognese-<br />
Sauce. Auch zu Kartoffeln mit einem Klecks<br />
Joghurt oder Quark bieten sie ein schnelles,<br />
leckeres Gericht. Köstlich sind sie in Form
eines Getreideauflaufs mit einer<br />
Schicht Kartoffelbrei oben auf, einfach<br />
kurz in den Ofen, da freuen sich<br />
die Kinder.<br />
Was ist nun eigentlich der <strong>Emmer</strong>?<br />
<strong>Emmer</strong> (Triticum dicoccum), auch<br />
Zweikorn genannt, ist ein Urverwandter<br />
vom Dinkel, nur sehr viel<br />
älter. Er ist neben dem Einkorn eine<br />
der ältesten kultivierten Getreidearten.<br />
Die Bestandteile des <strong>Emmer</strong>korns<br />
55-61% Kohlenhydrate<br />
15-21% Protein<br />
2,4-2,5% Fett<br />
ca. 2,4% Mineralstoffe<br />
1,6% Fasern<br />
Unser heutiger Weizen wurde aus den<br />
Wildformen <strong>Emmer</strong>, Einkorn und Zwergweizen<br />
gezüchtet. Mehrere tausend Jahre<br />
ernährten sich die Menschen von diesen drei<br />
Warenkorb | 16 | Fortsetzung S. 17<br />
wilden Weizenarten. Bereits vor 10.000<br />
Jahren wurde <strong>Emmer</strong> im Mittleren Osten<br />
angebaut und diente den Menschen als<br />
Grundnahrungsmittel. Der wachsende Wohlstand<br />
veränderte im Laufe der Zeit die Ernährungsgewohnheiten,<br />
von Brei und Fladenbrot<br />
hin zu feineren Backwaren, die mit dem<br />
Brotweizen besser herzustellen waren.<br />
Aufgrund seiner Backeigenschaften,<br />
aber auch<br />
wegen des geringen<br />
Ernte-Ertrags nahm der<br />
Anbau immer mehr ab,<br />
bis der <strong>Emmer</strong> Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts<br />
schließlich ganz von den<br />
Feldern verschwand. Erst<br />
seit den 1990er Jahren<br />
erlebt das Urgetreide<br />
eine Renaissance und<br />
wird in geringem Umfang<br />
vor allem in Süddeutschland, in der<br />
Schweiz und in Italien wieder angebaut.<br />
Wo wächst der TAGWERK-<br />
<strong>Emmer</strong>?<br />
Den TAGWERK-<strong>Emmer</strong> baut die Familie<br />
Brunner aus Johanniskirchen bei Landau an.<br />
Vor gut 15 Jahren haben die Brunners den<br />
<strong>Emmer</strong>anbau wieder zum Leben erweckt,<br />
nachdem er jahrzehntelang von ertragreicheren<br />
Getreidesorten verdrängt war.<br />
Angefangen haben sie mit gerade einer
Handvoll <strong>Emmer</strong>körner, vier verschiedene<br />
Sorten, und im ersten Jahr ernteten sie nach<br />
reiner Handarbeit einen einzigen 10-Liter-<br />
Eimer voll. Damals war noch kein Saatgut<br />
erhältlich, so musste Familie Brunner ihr<br />
Saatgut selbst vermehren. Drei Jahre später<br />
konnte bereits ein 1,5 Hektar großes Feld<br />
<strong>Emmer</strong> geerntet werden. Angebaut wird nun<br />
hauptsächlich der Schwarze <strong>Emmer</strong>, er ist<br />
winterhart, die dunkelblauen Pflanzenfarbstoffe<br />
(Anthocyane) schützen das Getreide<br />
besonders gut gegen UV-Strahlen, und er ist<br />
genetisch das beständigste Getreide.<br />
<strong>Emmer</strong> zeichnet sich durch einen nussigen,<br />
herzhaften Geschmack aus und eignet<br />
sich zur Herstellung von Bier, Brot, Vollkorngebäck<br />
und Teigwaren. Man kann ihn<br />
wie Reis gekocht als Vorspeise, in Aufläufen<br />
und als Beilage servieren. TAGWERK vertreibt<br />
übrigens in seinen Läden auch das ganze<br />
<strong>Emmer</strong>korn.<br />
17 | Warenkorb<br />
Serviervorschläge<br />
Für die schnelle Küche<br />
● ‚Hierl-Fettucine’ mit <strong>Emmer</strong>-Sauce<br />
● Spaghetti à la bolognese vegetarisch<br />
● Salzkartoffeln mit <strong>Emmer</strong>-Sauce<br />
mediterran und Jogurt/Quark<br />
Für die Wochenend-Küche<br />
● Gemüseauflauf mit <strong>Emmer</strong>-Sauce<br />
(Sauce reinschichten oder als Beilage)<br />
● Kartoffel-Gratin mit <strong>Emmer</strong>-Sauce<br />
(Sauce reinschichten oder als Beilage)<br />
● Vegetarische Lasagne<br />
● ‚Shepherd’s Pie’: <strong>Emmer</strong>sauce in feuerfeste<br />
Form geben, mit Kartoffelbrei<br />
ganz bedecken, ca. 20 Min. in den Ofen<br />
geben bei 160 Grad<br />
Züchterisch weitgehend<br />
unberührt<br />
Aus ernährungsphysiologischer Sicht hat das<br />
Urkorn einiges zu bieten. <strong>Emmer</strong> ist ein sehr<br />
mineralstoffreiches Getreide. Im Vergleich<br />
zu herkömmlichem Weizen weist <strong>Emmer</strong><br />
einen etwas höheren Eisen- und Magnesiumwert<br />
und einen deutlich höheren Zinkanteil<br />
auf.<br />
Gegenüber Weichweizen enthält er fast<br />
die doppelte Menge an B-Carotin.<br />
Das eiweißreiche <strong>Emmer</strong>korn enthält<br />
darüber hinaus viele wertvolle Antioxidantien<br />
und Vitamine sowie einen hohen<br />
Anteil an Ballaststoffen.<br />
Der <strong>Emmer</strong> ist züchterisch weitgehend<br />
unberührt und gilt als glutenarm. Deshalb<br />
soll er sich auch für manche Weizenallergiker<br />
eignen und bei Neurodermitis günstig<br />
wirken. Die italienische Volksmedizin bezeichnet<br />
<strong>Emmer</strong> sogar als Heilkraut, da es<br />
ein leicht bekömmliches Getreide ist und<br />
deshalb als Kost für Kranke, Kinder und Alte<br />
bevorzugt wird.<br />
Nicht nur im Hinblick auf gesunde Ernährung<br />
hat das Getreide Potenzial. Um biologische<br />
Vielfalt zu erhalten und alternative<br />
Kulturpflanzen zu finden, die für den Klima-
wandel gewappnet sind, wird der <strong>Emmer</strong><br />
künftig an Bedeutung noch gewinnen. <strong>Emmer</strong><br />
bevorzugt magere Böden. Für den<br />
extensiveren biologischen Anbau ist er somit<br />
wie geschaffen, denn bei starker Düngung<br />
knicken seine Halme leicht um.<br />
Unverfälschtes wieder „in“<br />
Der Wunsch nach unverfälschten Nahrungsmitteln<br />
und Artenvielfalt hat in den vergangenen<br />
Jahren die Nachfrage nach Urgetreiden<br />
erhöht. Besonders <strong>Emmer</strong> spielt<br />
im Zuge dieses Bewusstseinswandels eine<br />
bedeutende Rolle. Aus ernährungsphysiologischer<br />
Sicht lohnt es sich also, dieses<br />
Urkorn wieder mehr in den Mittelpunkt zu<br />
rücken.<br />
Jahrtausendealte Erkenntnisse unserer<br />
Vorfahren werden von der modernen Ernährungswissenschaft<br />
bestätigt: das unzerstörte<br />
Getreidekorn ist ein natürlicher Speicher lebenswichtiger<br />
Vitamine und Mineralstoffe.<br />
Es enthält in einzigartiger Zusammensetzung<br />
alle Nähr- und Aufbaustoffe, die für<br />
unseren Organismus unentbehrlich sind:<br />
hochwertige Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß,<br />
Vitalstoffe und Ballaststoffe. Ärzte, die für<br />
eine gesunde Ernährung plädieren, ermuntern<br />
immer wieder, auch einmal fleischlose<br />
Gerichte auf den Tisch zu bringen. Denn<br />
die Grundlagen einer vollwertigen gesunden<br />
Warenkorb | 18<br />
Ernährung sind Obst und Gemüse, Kartoffeln,<br />
Milch, Milchprodukte, naturbelassene<br />
Pflanzenöle, Honig, Trockenfrüchte und das<br />
Vollgetreide.<br />
In unseren neuen <strong>Delikatess</strong> <strong>Emmer</strong>-<strong>Saucen</strong><br />
vereinen sich viele dieser wertvollen<br />
Lebensmittel zu einem leckeren, gesunden<br />
Naturprodukt.<br />
Rynya Kollias<br />
Regionale Zutaten<br />
Großen Wert legten wir, wie bei allen<br />
TAGWERK-Produkten, auf die regionale<br />
Herkunft der Zutaten in den <strong>Emmer</strong>saucen.<br />
Mindestens die Hälfte der Ingredienzen<br />
sollen laut TAGWERK-Vorgaben<br />
aus der Region stammen. Deshalb gaben<br />
wir dem Sonnenblumenöl aus dem<br />
Vilstal den Vorzug gegenüber einem<br />
nicht-regionalen Olivenöl.<br />
Was gibt es außerdem<br />
mit <strong>Emmer</strong> im Bioladen?<br />
<strong>Emmer</strong>bier, ganzes <strong>Emmer</strong>korn vom TAG-<br />
WERK-Bauern, <strong>Emmer</strong>mehl Vollkorn,<br />
TAGWERK-Backmischung ‚Urkornbrot’,<br />
<strong>Emmer</strong>-Knabbergebäck und unterschiedliche<br />
<strong>Emmer</strong>-Nudeln von der Genossenschaft<br />
‚La Terra e il Cielo’.
19 |<br />
KLEINANZEIGEN<br />
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KURZ NOTIERT<br />
Kühe rülpsen zwar Methan, das 25mal<br />
klimaschädlicher ist als CO 2. Dennoch<br />
seien die Viecher unverzichtbar für die<br />
Welternährung, schreibt Anita Idel in<br />
ihrem Buch „Die Kuh ist kein Klima-<br />
Killer“: durch ihren Beitrag zur Erhaltung<br />
der Bodenfruchtbarkeit – und zur<br />
Begrenzung des Klimawandels: Bei<br />
nachhaltiger Weidehaltung hätten<br />
Wiederkäuer das Potenzial, Kohlenstoff<br />
als Humus im Boden zu<br />
speichern.
Das neue Bio-Siegel ist da<br />
Dem ein oder anderen wird es schon aufgefallen<br />
sein. Auf einigen Bioprodukten<br />
findet sich ein neues Siegel: Ein Blatt aus<br />
weißen Sternen auf grünem Hintergrund.<br />
Was als Text fast so schön klingt, wie die<br />
Formulierung eines Hors d‘ oeuvre in der<br />
Haute-Cuisine ist in Wirklichkeit das neue<br />
Biosiegel, das ab sofort<br />
für alle Länder der EU<br />
gilt. Dieses Zeichen steht<br />
für die Mindeststandards,<br />
die gemäß der EU-<br />
Öko-Verordnung alle<br />
Biobetriebe in der EU<br />
einhalten müssen. Das<br />
heißt: Will jemand seinen<br />
Betrieb bzw. die von ihm<br />
erzeugten Lebensmittel als „Bio“ oder „Öko“<br />
kennzeichnen, muss er diese Standards einhalten.<br />
So ganz neu ist das Ganze nicht, denn ein<br />
EU-Biosiegel gibt es schon seit einem<br />
Jahrzehnt; nur war es in seiner Ausformung<br />
so unauffällig, dass die rot-grüne Bundesregierung<br />
2001 beschloss, ein deutsches<br />
Biosiegel einzuführen, das die ökologische<br />
Herkunft des Produktes deutlich hervorhebt.<br />
Nun hat sich die EU an eine Neukreation<br />
gewagt und hat nach vielen Mühen im<br />
Frühjahr dieses Jahres ihr neues Biosiegel<br />
vorgestellt. Was sollte man darüber wissen?<br />
● Das neue EU-Öko-Logo muss zukünftig<br />
verpflichtend auf Etiketten verpackter<br />
Bio-Lebensmittel verwendet werden.<br />
Start hierfür war der 1.7.2010. Für bislang<br />
verwendete Verpackungen gibt es<br />
eine Übergangsfrist von zwei Jahren.<br />
Bereits abgepackte und etikettierte Öko-<br />
Ware darf unbefristet verkauft werden.<br />
● Das neue EU-Biosiegel ersetzt das alte.<br />
Hingegen dürfen das deutsche Biosiegel<br />
sowie Handelsmarken für Ökoprodukte<br />
und die Siegel der Anbauverbände weiterhin<br />
verwendet werden.<br />
Verbraucher & Erzeuger | 20<br />
● Das EU-Biosiegel gilt – wie bislang auch –<br />
sowohl für Waren aus der EU als auch für<br />
Waren, die in die EU importiert werden.<br />
● Weiterhin ist die Angabe der Code-Nummer<br />
der Öko-Kontrollstellen verpflichtend.<br />
Neu ist hingegen, dass das Etikett<br />
mit einer Herkunftsangabe versehen<br />
wird. Stammen alle Rohstoffe aus einem<br />
Mitgliedsland, z.B. Deutschland, kann<br />
dies entsprechend angegeben werden.<br />
Ansonsten ist zwischen den Bezeichnungen<br />
„EU-Landwirtschaft“, „EU-/Nicht-<br />
EU-Landwirtschaft“ und „Nicht-EU-Landwirtschaft“<br />
zu wählen. Code-Nummer<br />
und Herkunftsangabe müssen im selben<br />
Sichtfeld wie das Biosiegel erscheinen.<br />
Die Herkunftsangaben bieten dem Verbraucher<br />
eine interessante Zusatzinformation,<br />
die bislang auf den Produkten meist fehlte;<br />
aus der Sicht von TAGWERK sind diese Angaben<br />
allerdings nicht differenziert genug,<br />
um für regionale Produkte eine befriedigende<br />
Kennzeichnung zu ermöglichen. Für<br />
all diejenigen, die sich für das neue EU-<br />
Biosiegel eine ähnlich deutliche Kennzeichnung<br />
von Bioprodukten vorgestellt haben<br />
wie beim deutschen Biosiegel, stellt dieses<br />
Zeichen mit Sicherheit eine Enttäuschung<br />
dar. Denn für den Nichtinformierten erschließt<br />
sich die Botschaft dieses Siegels ohne<br />
Erklärung in keiner Weise. Bio-Marken und -<br />
Siegel wie z.B. die TAGWERK-Marke oder<br />
Bioland, aber auch das deutsche Biosiegel<br />
dürften ihre Bedeutung behalten.<br />
Michael Rittershofer
AUS DER REGION<br />
Möbel, Brotzeit und Erfolg<br />
Holz König: seit 25 Jahren führend im Ökohandwerk<br />
Er war von Anfang an dabei und führt auch<br />
heute noch die Geschäfte. Mit seiner Firma<br />
„Holz König“ steht der Freisinger Gerhard<br />
Schranner für die Machbarkeit alternativer<br />
Wirtschaftskultur. Nicht „billig, billig“, nicht<br />
Rohstoffe und Arbeit aus Niedriglohnländern,<br />
sondern Qualität, regionale Handelsbeziehungen<br />
sowie faire Löhne und angemessene<br />
Preise sind die Bausteine der<br />
Unternehmensführung. Mit einfachen Worten<br />
beschreibt Schranner das in Haindlfing<br />
bei Freising angesiedelte Unternehmen: „Wir<br />
fertigen Massivholzmöbel mit bewährten<br />
Holzverbindungen wie Zinken und Zapfen<br />
und setzen dabei eine hochwertige Beschlagtechnik<br />
ein... Die Oberflächen aus Naturharzölen<br />
und Bienenwachs unterstützen die<br />
natürliche Ausstrahlung der Möbel aus heimischen<br />
Hölzern.“<br />
Wie viele Alternativunternehmen, die Anfang<br />
der 80er Jahre gründetet wurden, hat<br />
auch die Firma Holz König eine wechselhafte<br />
Geschichte. Es gab verschiedene Unternehmensformen,<br />
es gab das Ausscheiden des<br />
Gründungsmitglieds Holger König und die<br />
Verselbstständigung der Unternehmensbereiche<br />
Schreinerei und Baustoffhandel. Es<br />
gab Unsicherheiten, Existenzängste, aber<br />
auch immer wieder neue Perspektiven. Über<br />
die Jahre stabil blieb die Philosophie<br />
der Betriebsführung. Danach verantworten<br />
motivierte MitarbeiterInnen,<br />
die mitreden, eigene Ideen entwickeln<br />
und einbringen können, den betrieblichen<br />
Erfolg.<br />
Insgesamt 24 Lehrlinge und 10 Meister<br />
hat die Firma inzwischen ausgebildet.<br />
Dabei war es der Unternehmensführung<br />
immer wichtig, den Lernenden<br />
den Freiraum zu geben, die eigene<br />
Kreativität im Möbelhandwerk zu ent-<br />
21 | Aus der Region<br />
decken und zu entwickeln. Auszubildende bekommen<br />
hier die Chance, das Handwerk als<br />
eine Verbindung von Ästhetik, Zweckmäßigkeit<br />
und Nachhaltigkeit zu erlernen.<br />
Nicht nur die Vision eines gesunden Wohnumfelds,<br />
sondern auch die Idee, die Produktionsprozesse<br />
nachhaltig zu gestalten, bewegt<br />
die Firma seit ihrer Gründung.<br />
Die konsequente ökologische Ausrichtung<br />
hat übrigens viel mit ihrer Entstehung zu<br />
tun. Die Motive waren nicht nur ähnlich wie<br />
bei TAGWERK, sondern nahezu die gleichen.<br />
Die Akteure kannten sich nicht nur, sondern<br />
Gerhard Schranner wohnte in der gleichen<br />
Wohngemeinschaft wie ein Mitgründer von<br />
TAGWERK. In nächtelangen Diskussionen<br />
wurden die Ideen entwickelt. Trotz unterschiedlicher<br />
Lebenswege sind sich die Personen<br />
und Unternehmen nahe geblieben. Zu<br />
ihrem Kundenkreis zählt die Fa. Holz König<br />
heute viele TAGWERK-Bauern. Umgekehrt<br />
gibt es in der Firma Holz König seit 25 Jahren<br />
täglich eine Biobrotzeit zum gemeinsamen<br />
Mittagstisch.<br />
Gute Aussichten also für die Firma Holz<br />
König. Schließlich ist eine handfeste Brotzeit<br />
eine gesunde Basis für gute Geschäfte und<br />
wirtschaftlichem Erfolg.<br />
Franz Leutner<br />
Florian Wastl Tim Haury Gerhard Schranner
Countdown für Isar 1<br />
Der Termin stand fest: Im Juni 2011 sollte<br />
der Atomreaktor Isar I vom Netz gehen. So<br />
vertraglich vereinbart zwischen der Wirtschaft<br />
und der Bundesregierung im Jahr<br />
2000.<br />
Aber was ist so ein Vertrag wert? Mit der<br />
schwarz-gelben Regierung sind nun wieder<br />
Verlängerungen der Laufzeiten geplant. Im<br />
Fall Isar I geht es um acht zusätzliche Jahre<br />
Laufzeit.<br />
Isar I gehört, neben Krümmel und Brunsbüttel,<br />
zu den sog. „Billigreaktoren“. Diese<br />
alten Siedewasserreaktoren (Isar I ist das älteste<br />
AKW in Bayern) sind bauartbedingt<br />
störanfällig und haben massive Verschleißerscheinungen.<br />
Das baugleiche österreichische<br />
AKW Zwentendorf wurde dank einer<br />
Volksabstimmung nie in Betrieb genommen.<br />
Man erkannte schon damals (1978!) den Bau<br />
als eklatante Fehlkonstruktion. Zwentendorf<br />
ist heute ein Museum! Und: dient als Ersatzteillager<br />
für Isar I.<br />
Dazu kommen noch weitere acht Jahre<br />
Uranabbau und acht Jahre mehr Atommüll.<br />
Und auch das Risiko eines Flugzeugabsturzes,<br />
vor dem Isar I nicht ausreichend geschützt<br />
ist, wird diskutiert. Im Jahr 1988<br />
stürzte schon mal ein Mirage-Kampfflugzeug<br />
nur zwei Kilometer vom Reaktor entfernt<br />
in einen Wald!<br />
In Landshut will man sich nicht mit einer<br />
Laufzeitverlängerung abfinden. Und so<br />
wurde im Januar 2010 aus verschiedenen<br />
Organisationen, Initiativen und Einzelpersonen<br />
das Bündnis für Atomausstieg (BüfA)<br />
gegründet. Bündnispartner sind die Bürgerinitiative<br />
Isartal, das Landshuter Bürgerforum<br />
gegen Atomkraft, der Bund Naturschutz/Kreisgruppe<br />
Landshut und die<br />
Grünen aus Stadt und Landkreis Landshut.<br />
Gemeinsam engagieren sich die Bündnispartner<br />
dafür, dass es nicht zu der geplanten<br />
Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke<br />
kommt.<br />
An diesem Engagement kann man sich beteiligen!<br />
Jeweils einmal im Monat und bis<br />
Aus der Region | 22<br />
zur Abschaltung von Isar I findet eine Kundgebung<br />
vor dem Landshuter Rathaus statt:<br />
Die nächsten Termine (jeweils 13.00):<br />
18. Dezember 2010, 22. Januar 2011.<br />
Sabine Lackner<br />
Weitere Infos und Termine unter:<br />
www.büfa-landshut.de<br />
Mahnwache<br />
zur Abschaltung von Isar 1<br />
Immer montags findet vor dem Kernkraftwerk<br />
Isar 1 eine Mahnwache statt.<br />
Treffpunkt ist jeweils um 18.00 Uhr vor<br />
dem Rathaus in Niederaichbach.<br />
Von Landshut aus fährt ein Bus nach<br />
Niederaichbach:<br />
Abfahrt Altstadt: 17.30 Uhr<br />
Abfahrt Bahnhof: 17.40 Uhr<br />
Kosten: 3 Euro<br />
Nähere Infos dazu im Internet:<br />
www.mahnwache-isar1.de
Freising Schmeckt<br />
Gerichte und Gesichter – vom<br />
Acker auf den Teller<br />
Die Autoren von „Freising Schmeckt“ – das<br />
sind Thomas Sadler, Marion Hofmeier und<br />
Eva Reichert. Auf unterschiedlichen Wegen<br />
beschäftigt sie Bio & Regionalität beruflich<br />
wie privat. Sie verbindet die Überzeugung,<br />
dass Bio-Lebensmittel gute Lebensmittel<br />
sind, dass die Stärkung der Regionalität<br />
wichtig ist und natürlich der Genuss eines<br />
guten Essens. Ein Kochbuch mit über 100 bebilderten<br />
Rezepten, gekocht zu über 95%<br />
aus Freisinger Bio-Zutaten und mit Portraits<br />
von Freisinger Bio-Landwirten, darunter<br />
auch einigen TAGWERK-Bauern.<br />
Freising schmeckt<br />
192 S., gebunden<br />
25 Euro<br />
ISBN 978-3-9814027-2-8<br />
Erhältlich in limitierter Auflage im<br />
Buchhandel oder direkt unter<br />
www.freising-schmeckt.de<br />
Weitere Informationen beim<br />
Eva Reichert Verlag<br />
Königsfeldstraße 16, 85356 Freising<br />
Tel.: 08161 / 533 56 54<br />
Mail: info@freising-schmeckt.de<br />
Web: www.freising-schmeckt.de<br />
23 | Aus der Region<br />
Buchtipps<br />
Als die Brüder ins Land zogen<br />
Ein Buch über einen bedeutsamen<br />
Gefangenen auf der Burg Trausnitz<br />
von Hans Georg Oswald<br />
In der Bienenhof Edition im Sommer 2010<br />
neu erschienen: ein lokalhistorisches Buch<br />
über ein bemerkenswertes Dokument, welches<br />
vor 450 Jahren im Gefängnis auf der<br />
Burg Trausnitz in Landshut entstand. Durch<br />
40 Abbildungen von Aquarellen, Zeichnungen<br />
und Holzschnitten der Zeitgenossen<br />
Casimir Graf von Ortenburg, Wenzel Hollar<br />
und Philipp Apian wird die damalige Szenerie<br />
aufs schönste lebendig. Das Buch führt<br />
in „Die Gute Zeit der Hutterer“ von 1556-<br />
1565 und stellt eine weitgehend unbekannte<br />
bayerische Volksgruppe vor.<br />
Als die Brüder ins Land zogen<br />
Hans Georg Oswald<br />
364 S., 40 Abb.<br />
14,50 Euro<br />
Bienenhof Edition<br />
ISBN 978-3-<br />
931351-16-8<br />
Versandkostenfrei<br />
bestellen<br />
unter<br />
Tel.: 08782 /<br />
979-577
| 24<br />
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mit Absobertechnik<br />
Christian Siml Hafnermeister<br />
Tel.08082/949419,<br />
ch.siml@gmx.de
Ein Filmemacher mit Überzeugung: Bertram Verhaag<br />
Seit kurzem sind in den TAGWERK-Biomärkten<br />
die Filme des Dokumentarfilmers Bertram<br />
Verhaag als DVDs erhältlich. Zusammen<br />
mit Claus Strigel hat der studierte Volkswirt,<br />
der anschließend an der Münchner Filmhochschule<br />
studierte, in den vergangenen<br />
30 Jahren über 100 Filme gedreht.<br />
„Wir haben unsere Wurzeln in der 68er-Bewegung,<br />
und wir haben uns vorgenommen,<br />
nur solche Themen zu bearbeiten, die uns<br />
persönlich bewegen, um so einen Beitrag zu<br />
leisten zur politischen Meinungsbildung“,<br />
sagt Verhaag. So entstanden z.B. Filme über<br />
Luxus-Sanierung von Altbauten – eine Erfahrung,<br />
die Bertram Verhaag als Mieter<br />
einer Münchner Altbauwohnung selber<br />
machte – oder über die geplante Wiederaufbereitungsanlage<br />
in Wackersdorf. Anfang<br />
der 1990er-Jahre wurde der Dokumentarfilmer<br />
gefragt, ob er einen Film über die<br />
patentierte „Krebsmaus“ drehen würde.<br />
Damals war das Thema Gentechnik noch<br />
nicht sonderlich präsent. „Ich muss zugeben“,<br />
sagt Verhaag, „dass ich damals noch<br />
der Meinung war, dass die Methoden der<br />
Gentechnik in einem Land wie dem unseren<br />
gewiss politisch sorgsam überprüft würden.<br />
Umso erschütterter war ich nach meinen<br />
Recherchen, dass die Politik sich zur Marionette<br />
der Industrie machen lässt und den<br />
von dieser geschaffenen Tatsachen hilflos<br />
hinterherhinkt.“<br />
Mittlerweile sind acht Filme<br />
entstanden, die sich mit den<br />
Gefahren der Gentechnik auseinandersetzen.<br />
Besonders empört<br />
hat Verhaag das sogenannte<br />
Terminator-Saatgut, das nur<br />
einmal keimfähig ist und dann<br />
nicht wieder ausgesät werden<br />
kann – so wird der Bauer vollkommen<br />
abhängig von der Saatgutindustrie.<br />
„Die Industrie<br />
maßt sich an, aus reiner Profitgier<br />
den Ursprung des Lebens zu<br />
manipulieren“, sagt Verhaag. Im<br />
25<br />
Januar wird sein neuer Film in die Kinos<br />
kommen: „Gekaufte Wahrheit“. Er erzählt<br />
von den mafiösen Methoden der Industrie,<br />
die Forschung zu kontrollieren und zu gängeln,<br />
damit sie in ihrem Sinne arbeitet – wer<br />
unbequeme Fragen stellt, dem werden Forschungsgelder<br />
entzogen.<br />
Die Recherchen zum Thema Gentechnik<br />
führten den Dokumentarfilmer mitten hinein<br />
in ein naheliegendes Gebiet: die ökologische<br />
Landwirtschaft. „Als Konsument<br />
erfahre ich ja selber, wie sehr unsere tägliche<br />
Nahrung manipuliert wird. Und ich<br />
frage mich natürlich, auf welche Produkte<br />
ich mich noch verlassen kann.“ So machte<br />
er sich filmisch auf die Suche nach einer<br />
nachhaltigen Landwirtschaft. Es entstanden<br />
„Der Bauer mit den Regenwürmern“, "Der<br />
Bauer, der das Gras wachsen hört" und viele<br />
andere Filme über Bio-Bauern und ökologische<br />
Landwirtschaft, die jetzt in den TAG-<br />
WERK-Biomärkten als DVDs zu kaufen sind.<br />
Durch Sepp Braun, den „Bauern mit den<br />
Regenwürmern“, erfuhr Bertram Verhaag<br />
dann von TAGWERK. „Ich habe vor, dort noch<br />
einmal genauer hinzuschauen“, verrät er.<br />
Derzeit arbeitet er an einer 26-teiligen Serie<br />
über nachhaltig erzeugte Lebensmittel und<br />
über landwirtschaftliche Methoden, die verloren<br />
zu gehen drohen. „Wenn wir überhaupt<br />
eine Chance haben, auf und mit<br />
diesem Planeten zu überleben,<br />
dann nur mit einer<br />
kleinen, regionalen, nachhaltigen<br />
Landwirtschaft“,<br />
sagt Bertram Verhaag.<br />
Sabine Zaplin<br />
Die Hauptrolle in diesem Film<br />
spielt die Familie Braun, TAG-<br />
WERK-Bauern aus Dürneck –<br />
und seine Regenwürmer. Denn<br />
sie vollbringen eine enorme<br />
Leistung für die<br />
Bodenfruchtbarkeit und die<br />
Wasserspeicherfähigkeit des<br />
Bodens.
EINTRITTSKARTE<br />
Schätzen Sie gutes Essen in ökologischer Qualität?<br />
Sind Ihnen regionale Wirtschaftsstrukturen wichtig?<br />
Befürworten Sie kurze Transportwege?<br />
Lehnen Sie Gentechnik in der Landwirtschaft ab?<br />
Liegt Ihnen etwas an einer artenreichen Landschaft?<br />
Möchten Sie etwas zum Klimaschutz beitragen?<br />
Dann sind Sie bei TAGWERK genau richtig!<br />
Sie können entweder dem Förderverein oder der Genossenschaft (oder beiden) beitreten<br />
An den TAGWERK-Förderverein.e.V.<br />
Siemensstr.2, 84405 Dorfen<br />
Tel. 08081/9379-50, Fax 08081/9379-55<br />
eMail: tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />
Ich werde Mitglied im TAGWERK-Förderverein.<br />
Mein Beitrag ist ....... ‡ (monatlich mind. 5,50 ‡, ermäßigt mind. 2,75). Der Beitrag soll<br />
vierteljährlich / halbjährlich / jährlich eingezogen werden:<br />
Kto-Nr. ...............................<br />
BLZ ...............................<br />
Bank: ...............................<br />
Name: ...............................<br />
Straße ...............................<br />
PLZ/Ort ...............................<br />
Tel.Nr. ...............................<br />
Datum: ................................ Unterschrift:<br />
..................................................................<br />
An die TAGWERK-Genossenschaft e.G.<br />
Siemensstr.2, 84405 Dorfen<br />
Tel. 08081/9379-20, Fax 08081/9379-30<br />
eMail: info@tagwerk.net<br />
Ich werde Mitglied in der TAGWERK-Genossenschaft.<br />
Für ........... (200 ‡ oder ein Vielfaches davon) zeichne ich Genossenschaftsanteile.<br />
Name: ...............................<br />
Straße ...............................<br />
PLZ/Ort ...............................<br />
Tel.Nr. ...............................<br />
Datum: ................................<br />
| 26
REISEN<br />
Der nächste Urlaub kommt bestimmt...<br />
und das TAGWERK-Reiseprogramm – in der Mitte der Zeitung eingeheftet – ist voller<br />
Vorschläge, wohin es nächstes Jahr gehen könnte<br />
Josef Aigner, die Perle des Dorfener<br />
Fahrkartenschalters, hat für die TAGWERK-<br />
Reisegruppen schon viele Zugverbindungen und<br />
Gruppentickets ausgetüftelt. Mit dem Foto eines<br />
maroden griechischen Bahnhofsgebäudes („dass<br />
es in Dorfen nie so weit kommen möge“)<br />
bedankte sich Andrea Schneider von der TAG-<br />
WERK Ökoservice GmbH für die allzeit<br />
freundliche und kompetente Beratung.<br />
Winterspaziergang im Isental<br />
Samstag, 11. Dezember,<br />
Treffpunkt am Bahnhof Schwindegg um 11 Uhr<br />
Einsteiger fürs TAGWERK-Zentrum gesucht<br />
Wir suchen ein Allroundtalent, das unser Team tatkräftig ergänzt. Folgende Arbeiten<br />
bieten wir an:<br />
� Büroarbeiten, die mit den TAGWERK-Reisen zusammenhängen<br />
� Betreuung der Hotelgäste (als Ansprechpartner da sein, Frühstück machen etc.)<br />
� Mitarbeit beim TAGWERK-Förderverein (Dokumente erstellen, Infostände betreuen, allgemeine<br />
Büroarbeiten)<br />
� Hausmeistertätigkeit<br />
Da auch wir wissen, dass so ein(e) vielseitig Interessierte(r) kaum zu finden ist, wären wir<br />
auch mit einem Teil daraus zufrieden. Wichtig für uns ist aber, dass die- oder derjenige die<br />
Hausmeisterwohnung (100qm, helle Räume, Einbauküche) bezieht.<br />
Über eine Kontaktaufnahme würden wir uns freuen.<br />
Tel. 08081 937956 oder mail: oberpriller@tagwerk.net<br />
27 | Reisen<br />
Mit einer Begegnung der seltenen Art<br />
war die TAGWERK-Reisegruppe konfrontiert,<br />
als sie die Ausgrabungen in<br />
Pergamon besuchte. Dieses Reiseziel<br />
wird auch im nächsten Herbst wieder<br />
mit dem Fahrrad angesteuert.
Rückblick | 28<br />
RÜCKBLICK<br />
Neubeginn in Hodersberg<br />
Acht Monate nach dem verheerenden Brand in Hodersberg gab es etwas zu feiern:<br />
der Normalzustand ist endlich wieder erreicht.<br />
Die Kühe trugen zur Feier des Tages<br />
Blumenschmuck<br />
Im neuen Stall haben die Kühe noch mehr<br />
Bewegungsfreiheit, mehr Licht und mehr<br />
frische Luft.<br />
Klaus Hutner, Vorstandsmitglied der TAGWERK eG (Mitte)<br />
überreichte Spendenschecks über je 1250 Euro an die<br />
beiden Betriebsinhaber Georg Hartinger (li.) und Andi<br />
Landshammer (re.). Das Geld war – dank einer guten Idee<br />
von Dela Weiß-Vogtmann – durch den Verkauf des „Höhenberger<br />
Solidaritätskäses“ zusammengekommen. Die<br />
Käserei Höhenberg, die TAGWERK eG und die TAGWERK-<br />
Ladner hatten dabei auf ihre Gewinnspanne verzichtet.<br />
Die "Hodersberger Heiße<br />
Käsesemmel", zubereitet<br />
von Maria und Anna<br />
Hartinger, wärmte die<br />
Gäste.<br />
Bio erleben<br />
Das Streetlife-Festival "Bio<br />
erleben" trieb die<br />
MünchnerInnen scharenweise<br />
auf die Straße – und in die<br />
Fänge von Michael Rittershofer<br />
vom TAGWERK-Förderverein.<br />
Der hatte – unterstützt von<br />
einer etwas steifen Assistentin<br />
– profunde Informationen zur<br />
Gentechnik und zum Ökolandbau<br />
zu bieten.<br />
Nur eine<br />
verkohlte Stütze<br />
erinnert noch<br />
an den Großbrand<br />
vom<br />
Februar.
AUS DEN TAGWERK-LÄDEN<br />
Aus dem TAGWERK<br />
Biomarkt Gröbenzell<br />
Wie kommt der Hut in den Biomarkt?<br />
Ein Schulausflug war schuld. Er<br />
führte unsere Tochter zu einer Hutmacherin.<br />
Als später eine Freundin zum<br />
Pferderennen nach Ascot eingeladen<br />
wurde, musste natürlich ein möglichst<br />
origineller Hut her. Eva Brunetti<br />
vom gleichnamigen Hutatelier in Fürstenfeldbruck<br />
setzte ihr ganzes Können<br />
ein, und es entstand eine individuelle<br />
Kopfbedeckung, die ihrer Trägerin<br />
in Ascot alle Ehre machte.<br />
So entstand die Idee, auch in Gröbenzell<br />
mal eine Hutmodenschau zu veranstalten.<br />
Und so kam die Frage auf: „Im TAGWERK<br />
Biomarkt haben doch auch schon andere verrückte<br />
Sachen stattgefunden – warum nicht<br />
eine Hut-Show?“ Schließlich sollen hier nicht<br />
nur hochwertige Lebensmittel gehandelt<br />
werden, sondern für Kundinnen, Kunden und<br />
unser Team soll auch ein Spaß- und Erlebnisfaktor<br />
gegeben sein.<br />
29 | Aus den TAGWERK-Läden<br />
Glücklicherweise können im TAGWERK<br />
Biomarkt derartige Veranstaltungen durchgeführt<br />
werden, ohne irgendeine Zentrale<br />
um Erlaubnis fragen zu müssen – anders als<br />
in einer Konzernfiliale ist der Laden inhabergeführt<br />
und somit offen für unkonventionelle<br />
Ideen. Dies folgt einer zukunftsorientierten<br />
Tradition der TAGWERK Genossenschaft,<br />
die vor über 25 Jahren als Zusammenschluss<br />
von Verbrauchern und Erzeugern<br />
die Gedanken von Umweltschutz und Ökologie<br />
in die Tat umsetzte.<br />
Christine Thurner und Martin Hobelsberger<br />
Termine im<br />
TAGWERK-Laden Dorfen<br />
Alle Jahre wieder!<br />
Am Donnerstag, den 23.12. ab 12 Uhr gibt es das<br />
traditionelle Weihnachtsbuffet mit köstlichen<br />
pikanten und süßen Speisen im TAGWERK-Laden.<br />
Alle Kundinnen und Kunden sind herzlich eingeladen.<br />
Kosmetikberatung<br />
Verwöhntage im TAGWERK-Laden! Jeden ersten<br />
Freitag im Monat berät Sie unsere Kosmetikerin<br />
Regine Parten zu allen Fragen der Naturkosmetik.
TERMINE<br />
Nach Absprache Treff der Münchner TAGWERK-Gruppe<br />
Info: Ulrike Krakau-Brandl, T. 089/670 56 47<br />
Dezember<br />
Sa 5.12. 11-17 Uhr Lebensgemeinschaft Höhenberg bei Velden/Vils<br />
Weihnachtsmarkt<br />
Di 07.12. 19 Uhr TU München-Weihenstephan, Hörsaal 12<br />
Ansätze für die ökologische Milchrinderzucht<br />
Referentin: Annett Spengler-Neff (FIBL Frick)<br />
Veranstalter: ÖKÖ AK Weihenstephan<br />
Sa 11.12. 11 Uhr Treffpunkt am Bahnhof Schwindegg<br />
Winterspaziergang im Isental<br />
Kontakt: Rudi Oberpriller, Tel. 08081 / 9379-56<br />
Januar<br />
Di 11.01. 19 Uhr TU München-Weihenstephan, Hörsaal 12<br />
Nachhaltigkeit im Bankgeschäft am Beispiel der GLS<br />
Referent: Carsten Schmitz, GLS-Bank München<br />
Veranstalter: ÖKÖ AK Weihenstephan<br />
Do 13.01. 9-12.30 Uhr TAGWERK Biomarkt Markt Schwaben<br />
Rudi Oberpriller stellt das TAGWERK-Reiseprogramm vor<br />
Fr 14.01. 14-18.30 Uhr TAGWERK Biomarkt ‘Frisch&Fein’, Landshut<br />
Rudi Oberpriller stellt das TAGWERK-Reiseprogramm vor<br />
Sa 15.01. 10-16 Uhr TAGWERK Biomarkt ‘Frisch&Fein’, Landshut<br />
Rudi Oberpriller stellt das TAGWERK-Reiseprogramm vor<br />
Mo 17.01. 20 Uhr Landshut, Gasthof „Zur Insel“<br />
Durchblick im Labyrinth der Öko-Kennzeichnung<br />
Referent: Johannes Enzler, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
Veranstalter: Bund Naturschutz Kreisgruppe Landshut und<br />
Fachschule für Agrarwirtschaft, Landshut-Schönbrunn<br />
Fr 21.01. 12-18 Uhr TAGWERK Biomarkt Erding<br />
Rudi Oberpriller stellt das TAGWERK-Reiseprogramm vor<br />
Sa 22.01. 10-13 Uhr TAGWERK Biomarkt Freising<br />
Rudi Oberpriller stellt das TAGWERK-Reiseprogramm vor<br />
Termine | 30
Fr 28.01. 13-18.30 Uhr TAGWERK Laden’ Kleeblatt’, Moosburg<br />
Rudi Oberpriller stellt das TAGWERK-Reiseprogramm vor<br />
Sa 29.01. 9-12 Uhr TAGWERK Biomarkt Arkade Ottobrunn<br />
Vorstellung des TAGWERK-Reiseprogramms<br />
mit Rudi Oberpriller<br />
anschließend Besuch des König-Otto-Museums, direkt<br />
gegenüber der Arkade. Anmeldung erbeten.<br />
Februar<br />
Di 08.02. 20 Uhr Gasthof „Zur Insel“, Landshut<br />
Bunte Blumenwiesen oder EG-Einheitsgrün?<br />
Die Bedeutung des Dauergrünlands für die Artenvielfalt<br />
Referent: Johannes Enzler, LfL<br />
Veranstalter: Bildungswerk Bund Naturschutz<br />
und VHS Landshut<br />
Fr 11.02. 20 Uhr TAGWERK-Zentrum Dorfen<br />
Peloponnes im Blütenrausch<br />
und andere TAGWERK-Reisen<br />
Lichtbildervortrag von Rudi Oberpriller<br />
Do 24.02. 19.30 Uhr Kinoptikum, Landshut, Nahensteig<br />
Film: Natura 2000 in Bayern – Netz der Artenvielfalt<br />
Informationen über FFH- und Vogelschutzgebiete und über<br />
die Bedeutung von Artenvielfalt und intakter Natur<br />
Naturfilm-Reihe von und mit Wolfgang Willner, Moosburg<br />
Veranstalter: Kinoptikum, Landshut<br />
März<br />
Di 15.03. 19-21.30 Uhr ÖBZ München-Bogenhausen, Englschalkinger Str. 166<br />
Filmabend: Zwei Dokumentarfilme von Bertram Verhaag<br />
„Der Bauer mit den Regenwürmern“<br />
über den TAGWERK-Hof von Irene und Sepp Braun, die pfluglose<br />
Bodenbearbeitung und die Leistung der Regenwürmer.<br />
„Der Bauer, der das Gras wachsen hört“<br />
über Michael Simmel, der nach der Hofübergabe 1984 seinen<br />
Betrieb im Bayerischen Wald auf Bio-Landwirtschaft umstellte<br />
und auf kärgsten Böden höchste Erträge erwirtschaftet.<br />
Veranstalter: Umweltnetz München-Ost in Zusammenarbeit<br />
mit dem TAGWERK Förderverein e.V.<br />
kostenfrei, keine Anmeldung erforderlich, rollstuhlgeeignet<br />
Info: Ulrike Krakau-Brandl, Tel. 670 56 47<br />
31 | Termine
Zentrale:<br />
Siemensstr. 2 ● 84405 Dorfen<br />
Tel: 08081/9379-20 ● Fax -30<br />
eMail:tagwerk-zentrum@tagwerk.net<br />
www.tagwerk.net<br />
TAGWERK-Hotel<br />
Siemensstr. 2 84405 Dorfen<br />
Tel: 08081/9379-60 ● Fax -55<br />
Dorfen TAGWERK-Laden<br />
Johannisplatz 7 Tel. 08081/544<br />
Freising TAGWERK-BioMarkt<br />
Erdinger Str. 31b Tel. 08161/887319<br />
Erding TAGWERK-BioMarkt<br />
Dr.-Henkel-Str. 2 Tel. 08122/3411<br />
Mkt. Schwaben TAGWERK-BioMarkt<br />
Marktplatz 26 Tel. 08121/46783<br />
Moosburg TAGWERK-Laden ‘Kleeblatt’<br />
Stadtgraben 55 Tel. 08761/61166<br />
Landshut TW-BioMarkt ‘Frisch&Fein’<br />
Innere Münchner Str. 30 Tel. 0871/273930<br />
Gröbenzell TAGWERK-BioMarkt<br />
Olchinger Str. 56 Tel. 08142/4487830<br />
TAGWERK-/Unser Inn-Land-Bäckereien<br />
Bäckerei Daumoser Rechtmehring, Schulstr. 1<br />
Bäckerei Glück Haag/Obb., Kirchdorfer Str. 16<br />
Bäckerei Gruber St. Wolfgang, Hofmarkstr. 17<br />
Bäckerei Grundner Moosburg, Neustadtstr. 43<br />
Bäckerei Muschler Freising, Landshuter Str. 62<br />
Bäckerei Pötzsch Waldkraiburg, Breslauer Str. 38<br />
Bäckerei Schindele Attenkirchen, Hopfenstr. 1<br />
Bäckerei Straßgütl Reitmehring, Bahnhofstr. 18<br />
Glonntaler Backkultur Baiern, Mühlenweg 5<br />
Martins Backstube Dorfen, Haager Str. 2<br />
Martins Holzofenbäckerei Grafing, Am Schammacher Feld 10<br />
TAGWERK � Siemensstr. 2 � 84405 Dorfen<br />
Postvertriebsstück Nr. B 14 367<br />
Deutsche Post AG � Entgelt bezahlt<br />
Bei Umzug mit neuer Anschrift zurück!<br />
Nandlstadt / Naturgarten Schönegge<br />
Meilendorf 20 Tel. 08168/96080<br />
Kraiburg / Öko-Korb<br />
Marktplatz 20 Tel. 08638/982577<br />
Ottobrunn TAGWERK-BioMarkt ‘Arkade’<br />
Nauplia-Allee 22 Tel. 089 / 609 22 90<br />
Landsham / TAGWERK Gemüse<br />
Gewerbestr. 12 Tel. 089/9077937-0<br />
Dorfen / TAGWERK Partyservice<br />
Mühlangerstr. 18 Tel. 08081/954450<br />
München-Riem / TAGWERK Ökokiste<br />
Isarlandstr. 1 Tel. 089/94528744<br />
TAGWERK-Märkte<br />
München-Au Samstag 8.00-13.00 Maria-Hilf-Platz<br />
München-Neuhausen Donnerstag 13.00-18.00 Rotkreuzplatz<br />
München-Neuperlach Freitag 13.00-18.00 Hanns-Seidel-Platz<br />
Neubiberg Donnerstag 14.30-18.00 Im Umweltgarten<br />
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