vhs-magazin - vhs Rheingau-Taunus eV
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18<br />
Allein unter Frauen in der<br />
Kindertagespflege<br />
EIN RÜCKBLICK VON HENRY CYRENIUS<br />
„Du bist aber mutig! Allein mit so vielen<br />
Frauen!“ Ausrufe wie diesen habe ich immer<br />
wieder zu hören bekommen. Gegen<br />
Ende der Zeit in <strong>Taunus</strong>stein wandelten sie<br />
sich etwas ab in Richtung: „Das war aber<br />
mutig! Naja, da warst du ja der Hahn im<br />
Korb . . . “. Anfangs habe ich tatsächlich Bedenken<br />
gehabt. Nicht aber, weil ich allein<br />
unter vierzehn Frauen gewesen bin (ohne<br />
Dozentinnen gerechnet), sondern weil ich<br />
mir nicht sicher war, was die anderen wohl<br />
von mir halten würden. Dass Männer in<br />
dieser Branche eine Seltenheit sind, zeigt<br />
sich nicht zuletzt dadurch, dass wir als<br />
Gruppe beinahe standardmäßig als „Tagesmütter“<br />
angesprochen wurden, gefolgt<br />
von einer kurzen Pause, einem Räuspern<br />
und dem Nachtrag „. . . und Tagesväter“.<br />
Nach etwa sieben Monaten Ausbildungszeit<br />
muss ich sagen, dass ich mich unter<br />
vierzehn Frauen nicht einen Moment<br />
allein gefühlt habe. Wir haben zusammen<br />
gelernt und uns gegenseitig inspiriert.<br />
QUALIFIZIERUNG IN DER<br />
KINDERTAGESPFLEGE<br />
Am 22.2.2013 begann in <strong>Taunus</strong> -<br />
stein die Qualifizierung in der<br />
Kindertagespflege. Insgesamt<br />
vierzehn angehende Tagesmütter<br />
und ein Tagesvater hatten sich zu<br />
der Qualifizierung angemeldet.<br />
Am ersten Kursabend wurde<br />
zunächst der Ablauf und der<br />
Inhalt der Qualifizierung vorgestellt.<br />
Anschließend interviewten<br />
sich jeweils zwei Teilnehmer/<br />
innen sowie die Dozentinnen und<br />
stellten anschließend ihren<br />
Interviewpartner vor. Von dem<br />
Moment an war das Eis gebrochen.<br />
Es wurde an diesem Abend schon<br />
viel gelacht und alle freuten sich<br />
auf die kommenden Monate.<br />
Auf dem Stundenplan für die 160 Stunden<br />
folgten Themen wie z.B. „Das Kind in zwei<br />
Familien“, Erziehung in der Kindertagespflege,<br />
Bildungsauftrag, Kommunikation<br />
und schwierige Gesprächssituationen, Ernährung,<br />
Verhaltensauffälligkeiten, aber<br />
auch Rechts- und Versicherungsfragen.<br />
Während der sieben Monate absolvierte jeder<br />
ein zweiwöchiges Praktikum in einer Kindertageseinrichtung<br />
oder bei einer Tagesmutter<br />
und sammelte praktische Erfahrungen.<br />
Die Sommerferien waren unterrichtsfrei<br />
und viele nutzten die Zeit, um einfach mal<br />
ein paar Tage Urlaub mit der Familie zu machen.<br />
Aber auch die Hausarbeit und das<br />
pädagogische Konzept mussten in diesen<br />
Wochen geschrieben werden. Sie zu lesen,<br />
hat den Dozent/innen, den Mitarbeiter/innen<br />
des Jugendamtes und der Maßnahmeleitung<br />
viel Spaß gemacht, denn sie waren<br />
sehr informativ und lehrreich.<br />
Am 27.9.13 war dann schon der letzte Kurstag.<br />
Wo war nur die Zeit geblieben 160<br />
Stunden in sieben Monaten waren schon<br />
vorbei Ein wenig mulmig war es an diesem<br />
Abend allen Kursteilnehmer/innen, denn am<br />
nächsten Tag stand das Abschlusskolloquium<br />
bevor.<br />
Dieser Tag wurde aber der Schönste der ganzen<br />
Qualifizierung. In Gruppen erarbeiteten<br />
die Teilnehmer/innen Lösungen zu den gestellten<br />
Fallbeispielen und stellten diese<br />
dem Prüfungsausschuss vor. Sie beantworteten<br />
Fragen zu ihrer Hausarbeit und haben<br />
alle bestanden!<br />
Jetzt dauerte es nicht mehr lange. Alle hatten<br />
ihre Familien und Kinder mitgebracht.<br />
Nun konnten endlich die Zertifikate in einer<br />
feierlichen Stunde persönlich von Herrn<br />
Pätzold, dem Leiter des Jugendamtes, übergeben<br />
werden. Anschließend gab es viele<br />
leckere Kleinigkeiten zu essen und mit Sekt<br />
wurde auf das bestandene Abschlusskolloquium<br />
angestoßen.<br />
Und weil sich alle so gut verstanden haben,