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Pfarrbrief Pfingsten 2013 - St. Petronilla

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Interreligiöses Gespräch<br />

Interreligiöses Gespräch zwischen den Handorfer<br />

Gemeinden und dem Rabbiner Efraim Jehoud-Desel<br />

Zum ersten ökumenischen Gesprächsabend<br />

am 24. April <strong>2013</strong><br />

hatte der Ökumene-Ausschuss der<br />

beiden Gemeinden in Handorf den<br />

jüdischen Rabbiner Efraim Yehoud-<br />

Desel eingeladen. Die Fragestellung<br />

war: „Was glauben die Juden und<br />

wie leben sie heute“<br />

Mit gespannter Erwartung waren<br />

viele Besucher aus beiden Gemeinden<br />

in den Gemeindesaal<br />

gekommen, um mehr von dieser<br />

Weltreligion, aus der sowohl das<br />

Christentum wie auch der Islam<br />

hervorgegangen sind, zu erfahren.<br />

Die Grundlage der jüdischen Religion<br />

ist die Thora. Sie enthält die fünf<br />

Bücher Mose, die wir aus dem Alten<br />

Testament unserer Bibel kennen. In<br />

diesen Büchern wird die Erschaffung<br />

der Welt (1. Buch Mose: Genesis),<br />

der Auszug aus Ägypten und<br />

die Landnahme im gelobten Land<br />

(2. Buch Mose: Exodus) beschrieben.<br />

Wichtiger für die jüdische Religion<br />

ist das 3. Buch Mose (Leviticus), in<br />

dem Gesetze aufgeschrieben sind,<br />

die für jüdisches Leben als Anordnungen<br />

Gottes grundsätzliche Gültigkeit<br />

haben.<br />

Die beiden letzten Bücher des Mose:<br />

4. Buch (Numeri) und 5. Buch: (Deuteronomium)<br />

runden diese 5 Bücher<br />

des Mose ab.<br />

Für uns alle waren die Formen des<br />

Umgangs mit diesen Texten fremdartig<br />

und erstaunlich, da sie als<br />

geschriebenes Wort Gottes nach<br />

jüdischer Lehre einer vierstufigen<br />

Auslegung bedurften. Ebenso ungewohnt<br />

war die Aussage: „Die Thora<br />

spricht direkt zum Herzen der Menschen“,<br />

und die damit verbundene<br />

Begründungen.<br />

Mit großem Ernst ging der Rabbiner<br />

dann auf den innersten Kern der<br />

Botschaft der Thora und auch der<br />

Bibel an die Menschen ein. Diese<br />

Kernaussage war uns allen wohlbekannt.<br />

Sie lautet: „Liebe deinen<br />

Nächsten wie dich selbst!“. Auch der<br />

Koran kennt diesen Gedanken, obwohl<br />

er eine andere Umschreibung<br />

verwendet, fußt er doch auf dem<br />

gleichen Anspruch an die Gläubigen.<br />

Fast resignativ hielt Efraim Yehoud-<br />

Desel fest: „Wenn sich die großen<br />

Religionen doch nur auf diesen Befehl<br />

Gottes einließen, wäre der große<br />

Gottesfrieden erreicht.“<br />

Erstaunlich für uns alle war wohl<br />

38 <strong>Pfarrbrief</strong> <strong>St</strong>. <strong>Petronilla</strong> Münster | <strong>Pfingsten</strong>/<strong>2013</strong>

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