Newsletter - Bündnis 90/Die Grünen Ratsfraktion Wuppertal
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SEITE 16<br />
Soziale Folgen explodierender Energiepreise<br />
Rede unsere sozialpolitische Sprecherin, Gabriele Mahnert<br />
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,<br />
meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
es wird immer dramatischer. <strong>Die</strong> Energiekosten für Strom, Heizung und Sprit steigen weiter an, ein<br />
Ende der Spirale ist nicht in Sicht. Was für Durchschnitts- oder Besserverdienende äußerst ärgerlich ist<br />
und ein Loch ins Portemonnaie reißt, ist für Geringverdiener und ALGII EmpfängerInnen schlichtweg<br />
eine Katastrophe. Nicht selten kommt es zur Abschaltung der Strom- oder Gasversorgung, weil die<br />
Rechnungen einfach nicht mehr bezahlbar sind.<br />
Wir GRÜNEN wollen das ändern. Wir wollen, dass die Strom- und Gasversorgung sozialverträglicher<br />
gestaltet wird. Wir wollen aber auch, dass Energie eingespart wird. Um diese zwei Mücken mit einer<br />
Klappe zu schlagen, gibt es bereits Lösungsansätze.<br />
<strong>Die</strong> Verbraucherzentrale hat Vorschläge dazu gemacht, die wir nur unterstützen können. Wichtig ist an<br />
dem Konzept: Nicht nur die Bedürftigen profitieren von Stromspartarifen, sondern alle<br />
Verbraucherinnen und Verbraucher.<br />
Denn das Stromsparen steht im Mittelpunkt, jeder Haushalt soll eine geringe Menge an Strom zu einem<br />
günstigen Tarif oder sogar umsonst erhalten. Nur wer viel Strom verbraucht, muss einen teureren Tarif<br />
bezahlen. Bisher war es doch genau umgekehrt. Wer viel Strom verbraucht, wird mit günstigen Tarifen<br />
belohnt, wer wenig verbraucht, bezahlt einen höheren Preis. <strong>Die</strong>s widerspricht doch auch den Zielen<br />
des Klimaschutzes.<br />
Stromspartarife würden ein funktionierendes Konzept sein, um die Stromkosten zu reduzieren und die<br />
den Energieverbrauch insgesamt zu senken. Ein Konzept, dass deutschlandweit Zustimmung findet,<br />
sogar Bundesverbraucherminister Horst Seehofer sprach sich für gestaffelte Tarife aus. Er will prüfen,<br />
ob § 39 des Energiewirtschaftsgesetzes einen Stromspartarif zulässt. Daher stände es dem Rat der<br />
Stadt <strong>Wuppertal</strong> gut zu Gesicht, die Bundesregierung aufzufordern, eine sozialverträgliche Strom- und<br />
Gasversorgung einzufordern.<br />
<strong>Die</strong>s wird nicht von heute auf morgen gelingen, daher wäre es wichtig, dass eine drohenden Massen-<br />
Stromsperrung verhindert wird und die <strong>Wuppertal</strong>er Stadtwerke auf diese rigorosen Maßnahmen<br />
verzichten würden.<br />
An dieser Stelle möchte ich doch noch meiner Verwunderung Ausdruck verleihen, dass die SPD-<br />
Fraktion unserem Antrag so ablehnend gegenübersteht. Haben Sie denn gar nicht die rotgrünen<br />
Aktivitäten im Düsseldorfer Landtag mitbekommen SPD und GRÜNE auf Landesebene sprechen sich<br />
gemeinsam für die Einführung von Stromspartarifen aus. Ich betone nochmal gemeinsam für<br />
STROMSPARTarife. Sogar die CDU-Landtagsfraktion hat sich zustimmend geäußert.<br />
Aber in <strong>Wuppertal</strong> gehen die Uhren ja anders, wie wir wissen, da ergeben sich dann schon ´mal<br />
Widersprüche.<br />
Wir setzen uns also für die Stromspartarife ein, natürlich auch für eine intensivere Energieberatung, die<br />
die VerbraucherInnen dabei unterstützt, stromsparende Geräte anzuschaffen und energiebewusster zu<br />
leben. Wir haben die soziale, aber auch die ökologische Verantwortung, der wir uns nicht entziehen<br />
können.<br />
Ich bitte Sie daher, unserem Antrag zuzustimmen.<br />
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