Ausgabe Juni 2013 - Verein Roma Oberwart

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Khetanipeskero aunprindscharipe Interkultureli talaliniptscha Ando bersch 1987 o Herbert Horvath ojs fatreteri 18 bajderi ternendar Erbatar jek lil le austritike bundakere presidentoske pisintscha. Ada i erschti joma le Romengere micinipestar andi Austrija sina. Ande ada pisinipe na tschak o tschatschiptscha la Romengera flogoskera grupnatar mangle ule – maschkar o redi kivaninahi pumenge on te jek irinipe le khetanipestar. Ando palutne 20 berscha – sajt o aunprindscharipe la flogoskera grupnatar – but andi regijona latsche pe entviklintscha. Erba le phutschajiptschenge use jek “themeskero pradimo foro” – andar lengero dikipe hi andi regijona glajchi schajipe, on pumen ando khetanipe integririm diken – ada sikal pe te andi pajtaschengeri karika. “ Me gondolinav jek barikano koja la integracijonake sina, kaj o Roma taj o gadsche pumen prade. Adi but gadschikane pajtaschtscha hi man, tel lendar muguli lek feder pajtaschtscha”, phenel i Sabine Karolyi. I kultureli identiteta upre likerdi uli. – i Bianca Baranyai igen baro vert upre tschil taj inicijativtscha bescharel o kulturakero prik dipe upre te likerel, kaj avre generacijenge bajder dim schaj lo ol. Trauma palo atentat Dschivipe la daraha Andi rat usar o 4. upro 5. feberi 1995 uso bombakero atentat, schtar terne dschene la erbakera Romengera sidlungatar mule. O terdschivdo le generaciji pregintscha - 18 berscha fagele, ham i dar atschini: G. B. (50): „…meg adi pedar vakerdo ol, mint ada schoha na pobisteres. Ande mri generacija i dar atschola ...“ S. K. (36): „… te andi rat le verdaha kher ladijom, taj la Romengera sidlungatar pasche avav, o soralo udud upre tradav, mint te dikel kama, te na tafka nischta upro poschtito paschlol. Amen, o Roma meg te adi igen skeptisch sam, te avre verdi ando paschipe la sidlungatar ladine …“ B. B. (28): „… mri daj taj mro dad mindig upre amende diknahi. O multimedijali artschijipe „Bochtartscha pedar i Erba“ (ando foroskero park dschi kurke, 6. oktoberi te dikel) pasche o fakti uso schov temetischtscha te o dschivipeskere historiji le opferendar famitlinel. Amen na tromahahi nisaj koji, save ande amari bar paschlonahi, aun te astarel. Me gondolinav, hot mri generacija bara daraha parvardi uli. Te me vasch mre tschave darav. Adi o pereskere duka eknaj tschuleder ule, ham i dar avre rasistischi prik astaripendar, mindig dschivdon hi.“ 6
Gesellschaftliche Anerkennung Interkulturelle Begegnungen Im Jahr 1987 verfasste Herbert Horvath als Vertreter von 18 weiteren Jugendlichen aus Oberwart einen Brief an den österreichischen Bundespräsidenten. Das war der erste Schritt der Roma-Bewegung in Österreich. In diesem Schreiben wurden nicht nur staatsbürgerliche Rechte für alle Angehörigen der Roma-Volksgruppe gefordert – zwischen den Zeilen wünschten sie sich auch eine Veränderung in der Gesellschaft. In den vergangenen 20 Jahren – seit Anerkennung der Volksgruppe – hat sich in der Region vieles zum Positiven entwickelt. Oberwart wurde für die Befragten zu einer „weltoffenen Stadt“ – aus ihrer Sicht herrscht in der Region Chancengleichheit, sie fühlen sich in die Gesellschaft integriert – das spiegelt sich unter anderen auch im Freundeskreis wider. „Ich denke ein wichtiger Grund für die Integration der Roma war, dass sowohl die „Gadze“, als auch die Roma offener geworden sind. Heute habe ich sehr viele Nicht-Roma in meinem Freundeskreis, darunter sogar beste Freunde“, so Sabine Karolyi. Die kulturelle Identität habe man sich dabei bewahrt - Bianca Baranyai legt darauf sehr viel Wert und setzt Initiativen das vorhandene kulturelle Erbe zu bewahren, um es an künftige Generationen weitergeben zu können. Trauma nach dem Anschlag Leben mit der Angst In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1995 starben beim Rohrbombenattentat vier junge Bewohner der Oberwarter Roma-Siedlung. Das Erlebte hat Generationen geprägt – 18 Jahre sind seither vergangen, doch die Angst ist geblieben: Frau G. B. (50): „…es wird noch heute davon gesprochen, denn vergessen kann man das nie. Vor allem in meiner Generation wird die Angst bleiben ...“ Frau S. K. (36): „… fahre ich in der Nacht, wenn ich mich der Romasiedlung nähere, mit Fernlicht nach Hause – einfach um zu sehen, ob etwas auf der Straße liegt. Wir, die Roma, sind auch noch heute sehr misstrauisch, wenn fremde Autos in der Nähe der Siedlung herumfahren …“ Frau B. B. (28): „… meine Eltern haben sich um uns Kinder ständig gesorgt. Die multimediale Ausstellung „Wächter über Oberwart“ (im Stadtpark bis Sonntag, 6. Oktober) vermittelt neben den Fakten zu den sechs Friedhöfen unter anderen auch die Lebensgeschichten der Opfer. Wir durften keine herumliegenden Gegenstände in unserem eigenen Garten berühren. Ich denke, meine Generation wurde in großer Angst erzogen. Auch ich fürchte mich sehr um meine Kinder. Heute sind die Bauchschmerzen zwar weniger geworden, doch die Angst vor weiteren rassistischen Übergriffen wird nie verschwinden.“ ROMANI PATRIN Nr. 1 / Juni 2013 7
Seite 1 und 2: Nr. 1 / Juni 2013 Zweisprachige Zei
Seite 3 und 4: Editorial Elke Marksteiner Fatreter
Seite 5: © Fotos: Parlamentsdirektion/Bilda
Seite 9 und 10: Ceija Stojka Eine Frau die niemals
Seite 11 und 12: aktuelles Besuch in Oberwart von Sc

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