Zum Geleit Die volatilen Milchmärkte weltweit haben auch unseren Sektor berührt. In <strong>2011</strong> stiegen die Rohstoffpreise steil an und im Frühjahr 2012 gingen sie fast bis auf das Interventionsniveau zurück. Dies ist eine Herausforderung für alle, die Schmelzkäse vertreiben und unseren Kunden wettbewerbsfähige Preise bieten müssen. In <strong>2011</strong> wurde in Brüssel die lange Diskussion um die Kennzeichnung von Lebensmittel beendet. Die Regelungen werden komplizierter und auch für Schmelzkäse ändern sich die Regeln. <strong>ASSIFONTE</strong> hat den schwierigen Weg begleitet und viele Ideen unserer sogenannten Verbraucherschützer in Brüssel konnten zurückgewiesen werden. Weitere Diskussionen stehen an: Wie steht es um die Kennzeichnung von durch Gentechnik veränderter Lebensmittel, was macht die Diskussion um das Klonen von Tieren und die Kennzeichnung von Lebensmitteln Parallel dazu wird erneut die gesamte EU- Agrarpolitik reformiert. Da kommt auf die Verbände, das EU-Parlament und den Ministerrat eine Menge Arbeit zu. <strong>ASSIFONTE</strong> bemüht sich weiterhin mit den anderen Schwesterverbänden der Milchwirtschaft seine Qualitätsleitfäden bei der Kommission anerkennen zu lassen. Es ist ein langer und anscheinend schwieriger Prozess, der hoffentlich in 2012 beendet werden kann. Auch das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt unseren Sektor immer stärker. Schon aus eigenem Interesse investieren die Unternehmen sehr viel in nachhaltige Projekte. Energieeinsparung und Optimierung von Verpackungen seien hier beispielhaft genannt. Wir danken ausdrücklich unserer Industrie, der damit verbundenen Landwirtschaft und natürlich den Beschäftigten. Die hohe Qualität von europäischem Schmelzkäse lässt sich nur in der Wertschöpfungskette garantieren und generieren. Dies wird auch Aufgabe für das Jahr 2012 und folgende sein. Ihr Alain Cougoulic Präsident <strong>ASSIFONTE</strong> Report <strong>2011</strong> - 2 -
1 INTERNATIONALE WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG • Marktentwicklungen Die Entwicklung von Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenrate ist in Europa sehr unterschiedlich. Leider ist festzuhalten, dass in den Euro-Ländern die wirtschaftlichen Prognosen sehr negativ sind. Das Bruttoinlandsprodukt wächst noch in wenigen Ländern wie Finnland und Deutschland, während für Griechenland, Spanien und Italien negative Prognosen abgegeben werden. Ähnlich sieht es bei der Arbeitslosigkeit aus, die mittlere Arbeitslosenquote im Euroraum liegt bei 11,3 %, angeführt von den „Schuldenkönigen“ Spanien, Griechenland und Portugal. Die EU-Länder ohne Euro entwickeln sich weit günstiger, insbesondere die Staaten in Mittel- und Osteuropa zeigen noch ein relativ hohes Wirtschaftswachstum auf. Wirtschaftsdaten aus der EU und ausgewählten OECD-Staaten Wirtschaftswachstum (BIP) Arbeitslose (% Vorjahr) (% Erwerbspers.) 2010 <strong>2011</strong> 2012P 2013P 2010 <strong>2011</strong> 2012P 2013P Belgien 2,3 1,9 0,2 0,3 8,3 7,2 7,6 7,9 Deutschland 3,7 3,0 0,8 1,0 7,1 5,9 5,5 5,3 Finnland 3,7 2,9 1,8 0,8 8,4 7,9 7,4 7,4 Frankreich 1,7 1,7 -0,3 0,0 9,8 9,7 10,2 10,3 Griechenland -3,5 -6,9 -5,9 -3,1 12,6 17,7 19,7 19,6 Irland -0,4 0,7 -0,5 0,6 13,7 14,4 14,3 13,6 Italien 1,8 0,5 -2,3 -0,4 8,4 8,4 9,5 9,7 Niederlande 1,7 1,2 -1,1 0,3 4,5 4,4 5,7 6,2 Österreich 2,3 3,0 0,3 0,5 4,4 4,2 4,3 4,2 Portugal 1,4 -1,6 -2,6 -0,6 12,0 12,9 15,5 15,1 Spanien -0,1 0,7 -1,5 -0,8 20,1 21,7 24,4 25,1 Euroland 1,3 0,6 -1,0 -0,1 9,9 10,4 11,3 11,3 Dänemark 1,3 1 0,7 1,5 7,5 7,6 7,7 7,6 Großbritannien 1,4 0,6 0,3 2 7,8 8,0 8,5 8,4 Schweden 5,9 4 1 2,2 8,4 7,5 7,7 7,7 Bulgarien 0,4 1,7 0,5 1,9 10,2 11,2 12,0 11,9 Estland 2,3 7,6 2,2 3,6 16,9 12,5 11,6 10,5 Lettland -0,3 5,5 2,0 2,5 18,7 16,1 14,8 13,2 Litauen 1,4 5,9 2,0 2,7 17,8 15,4 13,8 12,7 Malta 2,3 2,1 1,2 2,0 6,9 6,5 6,6 6,3 Polen 3,9 4,3 2,5 2 9,6 9,7 9,8 9,6 Rumänien -1,3 2,5 1,8 3,1 7,3 7,4 7,2 7,1 Slowakei 4,2 3,1 1,8 2,9 14,4 13,5 13,2 12,7 Slowenien 1,4 -0,2 -2,0 -0,4 7,3 8,2 9,1 9,4 Tschechien 2,6 1,7 -0,8 1 7,3 6,7 7,2 7,2 Ungarn 1,2 1,7 -1,3 1 11,2 10,9 10,6 9,6 Zypern 1,1 0,5 -1,2 0,8 6,2 7,8 9,8 9,9 Kroatien n.v. n.v. n.v. n.v. 11,8 13,2 13,4 12,7 Türkei 9 8,5 2,3 4,5 10,7 8,8 8,4 8,2 Schweiz 2,7 2,1 0,8 1,5 4,4 4,0 3,9 3,7 Norwegen 0,6 1,5 2,2 2,4 3,6 3,3 3,3 3,2 USA 3 1,7 2,3 2,6 9,6 8,9 8,2 8,0 P = Prognose - Quelle: DB Research Büro, EU-Kommission, EUROSTAT, OECD | n.v. = nicht verfügbar <strong>ASSIFONTE</strong> Report <strong>2011</strong> - 3 -
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