Examensklausurenkurs Klausur im Zivilrecht 25.11.2011 ...

Examensklausurenkurs 

Klausur im Zivilrecht 25.11.2011 

Lösungsübersicht 

Prof. Dr. Christine Windbichler, LL.M.

Allgemeine Hinweise 

• Grundlage: alte Examensklausur NRW, angepasst 

und aktualisiert 

• Herausforderung: unumgängliche 

Inzidentprüfung betr. Arbeitnehmerhaftung; Stoff, 

der nicht im Gesetz steht 

• Herausforderung: Umgang mit (möglicherweise) 

unbekanntem Gesetzestext, daher Hinweis auf 

PartGG 

© Prof. Dr. Christine Windbichler, LL.M. 

Humboldt-Universität zu Berlin 


Zivilrecht 25.11.2011

1. Teil: Ansprüche des F - Überblick 

A. F Partnerschaft „Anwälte Rat & Partner“, §§ 280 I 1, 675 

BGB, § 7 II PartGG, § 124 I HGB 

I. Vertrag zwischen F und der Partnerschaft 

II. Pflichtverletzung 

III. Vertretenmüssen 

IV. Zurechnung 

V. Schaden 

VI. Ergebnis 

B. F R auf Schadensersatz, §§ 280 I 1, 675 BGB, § 8 I PartGG 

I. Anspruch gegen die Partnerschaft 

II. Haftung des R 

III. Ergebnis 

C. F T auf Schadensersatz, §§ 280 I 1, 675 BGB, § 8 I PartGG 


II. Haftung des T 

III. Ergebnis 





A. F Partnerschaft „Anwälte Rat & Partner“, 

§§ 280 I 1, 675 BGB, § 7 II PartGG, § 124 I HGB 


• § 164 I 2 BGB, § 7 II, III PartGG, §§ 124, 125 HGB (+) 

II. Pflichtverletzung 

• Falschberatung 

• Inzidentprüfung Haftung des F 



V. Schaden 

VI. Ergebnis 





Inzidentprüfung Haftung des F 

1. Anspruch M F, §§ 280 I 1, 611 BGB 

1. Vertragspflicht, § 241 II BGB 

2. Verletzung 

3. Vertretenmüssen, § 276 BGB 

2. Arbeitsrechtliche Haftungsmilderung nach den 

Grundsätzen über den innerbetrieblichen 

Schadensausgleich, § 254 BGB (analog) 

1. Betriebliche Tätigkeit 

2. Abstufung nach Verschuldensgrad 

1. Vorsatz, grobe Fahrlässigkeit 

2. Mittlere Fahrlässigkeit 

3. Leichte/leichteste Fahrlässigkeit 

3. Abwägungsgesichtspunkte 





A. F Partnerschaft „Anwälte Rat & Partner“, 

§§ 280 I 1, 675 BGB, § 7 II PartGG, § 124 I HGB 


• § 164 I 2 BGB, § 7 II, III PartGG, §§ 124, 125 HGB (+) 

II. Pflichtverletzung (+) 

• Falschberatung 

• Inzidentprüfung Haftung des F 


• R = fahrlässig 


• § 31 BGB analog oder § 278 BGB „gesetzlicher 

Vertreter“ 

V. Schaden 

• Zahlung des F ohne Aussicht auf Erstattung 

VI. Ergebnis 





B. F R auf Schadensersatz, 

§§ 280 I 1, 675 BGB, § 8 I PartGG 


• Verweis nach oben 

II. Haftung des R, § 8 I PartGG 

• R ist Partner im Zeitpunkt des schadenstiftenden 

Ereignisses 

• Keine Anhaltspunkte für § 8 I 2 PartGG, § 129 HGB 

• Keine Entlastung nach § 8 II PartGG 

III. Ergebnis 

• Akzessorische Haftung 





C. F T auf Schadensersatz, §§ 280 I 1, 675 

BGB, § 8 I PartGG 


• Verweis nach oben 

II. Haftung des T, § 8 I, II PartGG 

• T ist Partner im Zeitpunkt des schadenstiftenden 

Ereignisses 

• Keine Anhaltspunkte für § 8 I 2 PartGG, § 129 HGB 

• Aber: Entlastung nach § 8 II PartGG 

III. Ergebnis 

• Keine Haftung 





2. Teil: Ansprüche des D - Überblick 

A. Ansprüche gegen die Partnerschaft 

I. Schadensersatz wegen Verletzung eines Beratungsvertrages, 

§§ 280 I, 611 BGB, § 7 II PartGG, § 124 I HGB 

II. Schadensersatz, § 280 I BGB, wegen Verletzung eines 

Schuldverhältnisses aus §§ 311 III, 241 II BGB, § 7 II PartGG, § 

124 I HGB 

III. Schadensersatz wegen Verletzung eines Vertrages mit 

Schutzwirkung zugunsten Dritter, § 328 BGB analog, §§ 241 II, 

280 I BGB 

B. Ansprüche gegen T 

I. Haftung gem. §§ 311 III, 241 II, 280 I BGB 

II. Haftung wegen Verletzung eines Vertrags mit Schutzwirkung 

zugunsten Dritter 

III. Haftung des T für Verbindlichkeiten der Partnerschaft, § 8 I 

PartGG 

IV. Deliktische Ansprüche 

C. Ansprüche gegen R 

Haftung des R aus §§ 311 III, 241 II, 280 I BGB i.V.m. § 8 I, II PartGG 





A. Ansprüche gegen die Partnerschaft 

I. Schadensersatz wegen Verletzung eines 

Beratungsvertrages, §§ 280 I, 611 BGB, § 7 II PartGG, 

§ 124 I HGB 

• Kein Beratungsvertrag R & Partner – D (vgl. MüKoBGB/Heermann 

§ 675 Rn. 122) 

II. Schadensersatz, § 280 I BGB, wegen Verletzung 

eines Schuldverhältnisses aus §§ 311 III, 241 II BGB, 

§ 7 II PartGG, § 124 I HGB 

• Schuldverhältnis mit Schutzpflichten (vgl. BGH NJW 1991, 32) 

• Zusammenhang mit Vertragsgegenstand 

• gegnerischer Anwalt 

• Zurechnung (vgl. OLG Hamm, NJW-RR 1991, 747, 748) 

• Schaden (vgl. BGH NJW 1998, 302, 303 f.; § 254 BGB) 

(verschiedene Lösungen vertretbar) 





III. Schadensersatz wegen Verletzung eines 

Vertrages mit Schutzwirkung zugunsten Dritter, 

§ 328 BGB analog, §§ 241 II, 280 I BGB 

• Anwendbar (str., vgl. MüKoBGB/Gottwald § 328 Rn. 111) 

• Schuldverhältnis: Mandatsvertrag 

• Leistungsnähe des Dritten (arg. § 675 II BGB) 

• Gläubigernähe 

• Ergebnis: kein Anspruch aus Vertrag mit Schutzwirkung 





B. Ansprüche gegen T 

I. Haftung gem. §§ 311 III, 241 II, 280 I BGB 

• Vgl. arg. oben A. I. und II. 

• Bei Annahme eines Anspruchs gegen die Partnerschaft: Zurechnung 

bewirkt keine Entlastung des T 

II. Haftung wegen Verletzung eines Vertrags mit 

Schutzwirkung zugunsten Dritter 

• Kein Vertrag B - T, der Schutzwirkung entfalten könnte 

III. Haftung des T für Verbindlichkeiten der Partnerschaft, § 8 I, 

II PartGG 

• Bei Annahme eines Anspruchs gegen die Partnerschaft: Haftung des T 

nach § 8 I PartGG 

• Keine Entlastung nach § 8 II PartGG, T war mit „Auftrag“ 

Verkaufsverhandlungen zu führen, befasst (auch Ansprüche aus c.i.c. etc. 

erfasst, MüKoBGB/Ulmer § 8 PartGG Rn. 15) 

IV. Delikitsche Ansprüche 

• Keine Anhaltspunkte 





C. Ansprüche gegen R 

Haftung des R aus §§ 311 III, 241 II, 280 I BGB i.V.m. 

§ 8 I, II PartGG 

• Bei Annahme eines Anspruchs gegen die Partnerschaft: 

Haftung des R nach § 8 I PartGG 

• Aber: Entlastung nach § 8 II PartGG, R war mit den 

Verkaufsverhandlungen nicht befasst. (Es geht um die 

jeweilige abtrennbare Angelegenheit, nicht den 

Pauschalvertrag. Das muss man aber nicht wissen.)

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