Newsletter Juni 2008 - Plattform sexuelle Bildung
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<strong>Newsletter</strong> Nr. 005 <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong><br />
Sinnliche Genüsse…<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite 01:<br />
Seite 02:<br />
Seite 03-04:<br />
Seite 05:<br />
Seite 05-07:<br />
Seite 07:<br />
Seite 08:<br />
Seite 09-11:<br />
Seite 12-13:<br />
Seite 14-15:<br />
Sinnliche Genüsse…<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Impressum<br />
Editorial<br />
Sexuelle <strong>Bildung</strong> – und was dahinter steht<br />
Eindrücke vom Kongress „Enthinderte Sexualität“ in Linz<br />
Europäischer Tag der Gesundheit und Sexualität – eine Rückschau<br />
Steckbrief<br />
Infos aus den Regionalgruppen<br />
Die sinnliche Seite<br />
Büchertipps<br />
Impressum<br />
Herausgeberin:<br />
<strong>Plattform</strong> <strong>sexuelle</strong> <strong>Bildung</strong><br />
plattform@<strong>sexuelle</strong>bildung.at<br />
Bank Austria, BLZ. 12000, Kto.Nr. 50132 023 694<br />
IBAN: AT66 1200 0501 3202 3694, BIC: BKAUATWW<br />
Eigenvervielfältigung<br />
erscheint viermal / Jahr<br />
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Editorial<br />
Liebes Mitglied,<br />
einen wunderbaren vorsommerlichen Gruß an alle sexualpädagogisch Arbeitenden<br />
und alle Mitglieder unseres Vereins!<br />
Der Frühling wird ja bekanntlich als die Zeit der Liebenden bezeichnet. Alles in der<br />
Natur beginnt zu blühen und neu zu erwachen. Frühlingsgefühle lassen „Höhenflüge“<br />
zu, und die Hormone laufen auf Hochtouren.<br />
So ist es für uns sehr passend, dass auch in unserem Vereinsleben Neues erblüht.<br />
Die Freude auf unserer Seite ist groß, denn wir werden im Juli mit unserer<br />
brandneuen Homepage online gehen. So werden wir uns auf der<br />
sexualpädagogischer <strong>Bildung</strong>sebene Österreichs positionieren können.<br />
Auf die Reaktionen von Euch und der breiten Öffentlichkeit sind wir schon sehr<br />
gespannt.<br />
Die Startseite wird über unseren Verein und dessen Ziele informieren und<br />
gleichzeitig erfährt die Besucherin/der Besucher unserer Homepage Wissenswertes<br />
zum Thema <strong>sexuelle</strong> <strong>Bildung</strong>.<br />
Sie bietet den Überblick über aktuelle Angebote (Termine, Fort- und<br />
Weiterbildungen, interessante Neuigkeiten usw.), unsere Regionalgruppen und, nicht<br />
zu vergessen, unsere <strong>Newsletter</strong>.<br />
Unsere Mitglieder stellen sich und ihre verschiedenen Arbeitsbereiche vor. So kann<br />
jede/r ihre/seine Qualifikationen und Angebote anbieten.<br />
Dies ermöglicht eine rasche, unkonventionelle Zusammenarbeit und Vernetzung von<br />
sexualpädagogischen Fachleuten in Österreich und über die Grenzen hinaus.<br />
Unsere Homepage:<br />
www.<strong>sexuelle</strong>bildung.at<br />
Viel Spaß beim Stöbern auf unserer Homepage!<br />
Wir sind dankbar, dass uns bereits im zweiten Jahr unserer Tätigkeit so viel<br />
Vertrauen von sexualpädagogisch arbeitenden Kolleginnen und Kollegen<br />
entgegengebracht wurde!<br />
Wir möchten Euch auch noch auf unser nächstes Seminarangebot aufmerksam<br />
machen. Im Oktober veranstaltet die <strong>Plattform</strong> <strong>sexuelle</strong> <strong>Bildung</strong> ein Seminar zu<br />
Sexualisierter Gewalt im Johannes-Schlössl in Salzburg. Mit Lucyna Wronska<br />
konnte eine erfahrene und fachlich sehr qualifizierte Referentin gewonnen werden.<br />
Nähere Informationen findet Ihr in Kürze auf unserer Homepage.<br />
3
Ohne Eure Unterstützung und Euren Beitrag für unsere <strong>Plattform</strong> wäre dies alles<br />
nicht möglich. Ein herzliches Dankeschön von uns Vorstandsfrauen an alle Mitglieder<br />
des Vereins, und wir hoffen auf eine weitere Zusammenarbeit mit Euch!<br />
Ich wünsche allen wunderschöne Vorsommertage! Die aufblühenden Gefühle sollen<br />
Euch in Eurer sexualpädagogischen Arbeit und natürlich auch privat beflügeln.<br />
Kriemhild Nachbaur<br />
für den Vorstand der <strong>Plattform</strong> <strong>sexuelle</strong> <strong>Bildung</strong><br />
4
Sexuelle <strong>Bildung</strong> – und was dahinter steht<br />
Der Begriff „Sexuelle <strong>Bildung</strong>“ steht für ein erweitertes Bewusstsein in Bezug auf<br />
sexualpädagogische Angebote. Vor allem das Konzept des Lebenslangen Lernens<br />
sowie die Vorstellung von möglichen Lebenskonzepten – auch in Bezug auf<br />
Sexualität und Partnerschaft – schaffen den Raum zur Auseinandersetzung und<br />
Reflektion von eigenen Bedürfnissen in allen Lebensaltern und Lebenssituationen<br />
sowie für Berufsgruppen, die nicht nur im pädagogischen, sondern auch im sozialen<br />
und im Gesundheits-Bereich tätig sind.<br />
Sexuelle <strong>Bildung</strong> will Jugendliche und Erwachsene bei der Entwicklung ihrer<br />
<strong>sexuelle</strong>n Identität unterstützen und sinn-volle Rahmenbedingungen schaffen, in<br />
denen sie ihre Haltungen, Werte und Erwartungen reflektieren können.<br />
SexualpädagogInnen stehen als ExpertInnen zur Verfügung für Fragen zur psycho<strong>sexuelle</strong>n<br />
Entwicklung im Kindes- und Jugendalter, zum Themenbereich „Geschlecht“<br />
(biologisch und sozial/gender), zur Prävention sexuell übertragbarer Infektionen<br />
(STI), ungewollter Schwangerschaften (Verhütung und Familienplanung) und<br />
sexualisierter Gewalt, zur Diskussion sexualpädagogisch relevanter Themenfelder<br />
(Sprache und Sexualität, gesellschaftliche Werte und Normen, <strong>sexuelle</strong> Orientierung<br />
und Identität, Gestaltung von Partnerschaft/Familie, …), zu Fragen der Didaktik und<br />
Realisierung sexualpädagogischer Projekte sowie als BeraterInnen für Situationen, in<br />
denen individuelle Antworten gefragt sind – sei es bei der Online-Beratung, sei es im<br />
Kontakt mit ratsuchenden Jugendlichen und Erwachsenen.<br />
Eindrücke von dem Kongress „Enthinderte Sexualität“ in Linz<br />
Text von<br />
Mag. a Julia Focke-Tengler<br />
Caritas Menschen mit Behinderungen<br />
Ich habe da noch eine Frage: „Wie ist es möglich, dass ich eine nicht behinderte<br />
Partnerin zur Gründung einer Familie finde“ – diese Frage wurde Ernst Leidinger<br />
und Julia Focke-Tengler in ihrem Workshop zu dem Thema „Was bedeutet es Eltern<br />
zu sein“ von einem beeinträchtigten Teilnehmer gestellt.<br />
Am 9. und 10. April <strong>2008</strong> wurde von dem Verein Senia, der Interessenvertretung<br />
Sozialunternehmen (IVS) sowie der Abteilung Soziales des Landes OÖ der Kongress<br />
zum Thema Sexualität mit dem Titel „Enthinderte Sexualität“ im Linzer Ursulinenhof<br />
veranstaltet. Die Tatsache, dass mehr als 500 Teilnehmer/innen zu dieser<br />
Veranstaltung kamen, zeigt wie wichtig das Thema „Behinderung und Sexualität“<br />
betrachtet wird. Erfreulich war dabei, dass nicht nur Personen, die im<br />
Behindertenbereich arbeiten daran teilnahmen, sondern auch viele Menschen mit<br />
5
Behinderung, die sich auch aktiv in Form von Wortmeldungen und in Diskussionen<br />
einbrachten.<br />
Hervorragend moderiert wurde die Veranstaltung von Dr. Josef Bauer.<br />
Dieser Kongress sollte vor allem dazu beitragen, die Öffentlichkeit für die Situation<br />
und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen im Bereich der Sexualität zu<br />
sensibilisieren und Impulse für die weitere Arbeit zur Enthinderung der Sexualität<br />
von Menschen mit Behinderung setzen.<br />
Neben zahlreichen und spannenden Vorträgen und Workshops von namhaften<br />
ExpertInnen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, z.B. Dr. Aiha Zemp,<br />
Lothar Sandfort, Nina de Vries oder Constanze Hill, wurden auch so genannte<br />
Special Workshops für Menschen mit Behinderungen/Lernschwierigkeiten angeboten.<br />
Ein spannendes Thema war „Was bedeutet es Eltern zu sein“<br />
Nachdem wir mit den TeilnehmerInnen zu Beginn des Workshops kurz die Ziele<br />
besprochen und abgestimmt haben, wurden mit Hilfe einer lebensgroßen Zeichnung<br />
von einem weiblichen und männlichen Körper die Aufgaben von Mutti und Vati<br />
erarbeitet. Wir Workshopleiter konnten die Wortmeldungen kaum so schnell zu<br />
Papier bringen, wie sie von den TeilnehmerInnen, z.B. einem verliebten Pärchen,<br />
zugerufen wurden.<br />
WER FINDET SEINE FAMILIENMITGLIEDER Was es heißt eine Familie zu sein und<br />
wer aller zu einer Familie dazugehören kann, haben wir durch ein Spiel, mit viel<br />
Musik, zu verdeutlichen versucht! Dies hat zu Bewegung und gegenseitigem<br />
Kennenlernen der TeilnehmerInnen untereinander geführt.<br />
Die von uns mitgebrachten Utensilien, wie Puppenwaagen, Babybadewanne, Puppen,<br />
Windeln, Flascherl, Schultaschen, Bälle, Gameboy und etc. haben schon beim<br />
Eintreten in den Seminarraum helle Begeisterung ausgelöst. Jeder der Teilnehmer<br />
glaubte schon von Beginn an zu wissen, welchem Zweck die Artikel dienen. Zur<br />
Verdeutlichung der diversen Aufgaben der Eltern im Umgang mit Babys,<br />
Kleinkindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen konnten die TeilnehmerInnen<br />
die Artikel zu diversen Bildern und Piktogrammen, die den Tagesablauf<br />
veranschaulichen, kombinieren. Dies hat uns Workshopleitern sehr viel Spaß<br />
gemacht. Zeitweise konnten wir uns vor lauter Eifer bei der Zuordnung gar nicht<br />
wehren – die Begeisterung war riesengroß. Es war schön zu sehen, wie sich die<br />
TeilnehmerInnen gegenseitig angefeuert haben. Uns Workshopleitern wurde das<br />
Gefühl vermittelt, dass fast allen TeilnehmerInnen die Bedeutung einer Elternschaft<br />
bewusst war. Durch die Teilnahme an der Veranstaltung wollten viele ihre<br />
Kenntnisse bestätigt wissen.<br />
Die verbleibende Zeit wurde für diverse Diskussionen und den gegenseitigen<br />
Austausch genutzt. Die Frage, wie ein Mensch mit Beeinträchtigung eine Frau ohne<br />
Behinderung kennenlernen kann, konnte nicht zu 100% geklärt werden. Durch die<br />
positive Grundstimmung ist aber auch jener Teilnehmer mit den Worten: „Wenn es<br />
soweit ist, dann passt es eh“, zufrieden nach Hause gefahren.<br />
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Wie auch in unserer Gruppe sichtbar geworden ist, sind Sexualität, Liebe, Intimität<br />
und Beziehung wesentliche Bestandteile jedes Menschenlebens, die auch Menschen<br />
mit Behinderungen nicht vorenthalten bleiben dürfen. Wie alle anderen Bereiche des<br />
Menschen entwickelt sie sich nicht eigenständig, sondern müssen erlernt und somit<br />
auch gefördert werden. Eine mangelnde Ausbildung der Sexualität kann somit die<br />
gesamte Entwicklung des Menschen behindern. Für uns heißt das weiterhin<br />
Leistungen, die an die Bedürfnisse angepasst sind, anzubieten und gegebenenfalls<br />
zu verstärken.<br />
Europäischer Tag der Gesundheit und Sexualität – eine<br />
Rückschau<br />
Am 12 April fand im Wiener Rathaus der Europäische Tag der Gesundheit und<br />
Sexualität statt. Zahlreiche Vorträge, Diskussionen und Workshops wurden parallel<br />
angeboten. Das Angebot war umfassend und teilweise sehr interessant, leider aber<br />
auch sich zeitlich überschneidend. Da für die einzelnen Beiträge je 10 bzw. 20<br />
Minuten vorgesehen waren, konnten die einzelnen Themen nur kurz angesprochen<br />
werden. Teilweise fielen Vorträge kurzfristig aus, weil die ReferentInnen nicht<br />
erschienen sind.<br />
Zahlreiche AusstellerInnen rundeten das Angebot ab. Es gab die Möglichkeit,<br />
Untersuchungen durchführen zu lassen, Informationen zu den verschiedensten<br />
Anbietern, die im engeren oder weiteren Sinn mit Gesundheit oder Sexualität in<br />
Verbindung gebracht werden können (Aids-Hilfe, Magnolias, ISP-Wien, ÖGF,<br />
Bücherstand, ein Schokoerzeuger, Massage, Möbelhaus, um nur ein paar zu<br />
nennen), wurden geboten.<br />
Sehr viele Informationsstände wurden von Pharmafirmen betreut.<br />
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Bei dieser Veranstaltung wurden viele verschiedene Bereiche abgedeckt, es gab<br />
einige Inputs und jede Menge Broschüren und Materialien zum Mitnehmen.<br />
Insgesamt war alles aber doch ein wenig chaotisch und zu viel an Infos in zu kurzer<br />
Zeit.<br />
Termine<br />
„Day of Love“<br />
6. 6. <strong>2008</strong> um 6 Uhr abends<br />
Veranstalter: PGA Linz, Abteilung Sexualberatung - Lovetour<br />
Auskünfte bei Ulrike Fraunberger<br />
0732/77 12 00 – 49<br />
projektleitung@lovetour.at<br />
Regionalgruppentreffen Oberösterreich und Salzburg<br />
13. 06. <strong>2008</strong> in Linz, Zentrum für Hör- und Sehbildung, ab 16:00 Uhr<br />
Auskünfte bei<br />
10 Jahre Mädchenzentrum Amazone<br />
13. und 14. <strong>Juni</strong> <strong>2008</strong> in Bregenz<br />
Veranstalter: Mädchenzentrum Amazone<br />
Auskünfte unter www.amazone.or.at<br />
Regionalgruppentreffen Tirol-Vorarlberg<br />
09. 07. <strong>2008</strong> in Bregenz, Restaurant Poseidon, ab 12:00 Uhr<br />
Auskünfte bei<br />
Vorstandssitzungen der <strong>Plattform</strong> <strong>sexuelle</strong> <strong>Bildung</strong><br />
14. 09. <strong>2008</strong> in Bregenz oder Fraxern, ab 09:00 Uhr<br />
Auskünfte bei plattform@<strong>sexuelle</strong>bildung.at<br />
Jubiläumsfachtagung „10 Jahre Gesellschaft für Sexualpädagogik“<br />
26. bis 27. 09. <strong>2008</strong> in Kiel<br />
Veranstalterin: Gesellschaft für Sexualpädagogik<br />
Auskünfte unter www.gsp-ev.de<br />
Seminar „Sexualisierte Gewalt“<br />
10. bis 12. 10. <strong>2008</strong><br />
Veranstalterin: <strong>Plattform</strong> <strong>sexuelle</strong> <strong>Bildung</strong><br />
Auskünfte bei plattform@<strong>sexuelle</strong>bildung.at<br />
Generalversammlung der <strong>Plattform</strong> Sexuelle <strong>Bildung</strong><br />
21. bis 22. 11. <strong>2008</strong> in Gallneukirchen<br />
Veranstalterin: <strong>Plattform</strong> <strong>sexuelle</strong> <strong>Bildung</strong><br />
Auskünfte bei plattform@<strong>sexuelle</strong>bildung.at<br />
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Infos aus den Regionalgruppen<br />
Regionalgruppentreffen West<br />
Wir, 9 Menschen der Regionalgruppe West, trafen uns am Montag, den 17. März, in<br />
Bregenz.<br />
Wir möchten Euch die Ergebnisse der zwei wichtigsten Diskussionen über die „HPV-<br />
Impfung“ und „Jugend und Pornografie“ weiter geben.<br />
HPV-Impfung:<br />
Wir kamen zu dem Schluss, das das Risikoverhalten der Mädchen genau angeschaut<br />
werden muss, dass sie über alternative Schutzmechanismen aufgeklärt werden<br />
müssen, und sie dann selbst entscheiden müssen, was in ihrer Lebenssituation das<br />
Beste für sie ist.<br />
Risikoerhöhendes Verhalten für Gebärmutterhalskrebs:<br />
- ständig wechselnde Sexualpartner<br />
- frühe <strong>sexuelle</strong> Kontakte<br />
- Hormonelle Verhütungsmittel<br />
- Rauchen<br />
Schutzmechanismen:<br />
- Kondome<br />
- auch Aufklärung der Jungs, wegen schmutziger Fingernägel<br />
- Sexspielzeug achtsam und nur gewaschen einsetzten<br />
- Döderlein med Zäpfchen als Prophylaxe der Scheidenflora nehmen, gibt es<br />
rezeptfrei in den Apotheken<br />
- Vorsorgeuntersuchungen alle 6 Monate<br />
Für Frauen, die ein sehr erhöhtes Risikoverhalten haben (zB. Prostituierte), würden<br />
wir die Impfung empfehlen.<br />
Pornografie und Jugend:<br />
Zitat – Franz Eidenbenz<br />
Jugendliche brauchen die Freiheit und Sicherheit angstfrei ihre eigene und auch<br />
fremde Sexualität zu entdecken. Die Freiheit sich von einengenden Vorstellungen<br />
der Herkunftsfamilie zu lösen.<br />
Zentrales Thema beim Umgang mit Jugendlichen und Pornografie ist, ihnen die<br />
Medienkompetenz zu vermitteln. Weiters sollten wir ihnen nicht die eigenen Werte<br />
oder eigene Einschätzungen, die durch eine andere Sozialisation statt gefunden<br />
haben, aufdrücken.<br />
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Jugendliche haben ein anderes Medienverständnis als wir, daher ist es wichtig, nicht<br />
mit erhobenem Zeigefinger die Pornografie zu verdammen, sondern das Gesehene<br />
und die Geschlechterrollen mit ihnen zu reflektieren. ZB. Penisgröße,<br />
Leistungsdruck, Frauenbild, …<br />
Das Pornografieverhalten hat sich komplett verändert, vom Hochglanz-Magazin zu<br />
realitätsgetreuen privaten Darstellung von Sexualität im Internet. www.youporn.com<br />
– mit normalen Körpern, ohne Ausleuchten, … Es gab noch nie einen so einfachen<br />
und breiten Zugang zu Pornografie und diversen Beziehungsmodellen.<br />
Wir müssen Vertrauen in die Kompetenz der Jugendlichen und ihrer Sozialisation<br />
haben, ihnen Achtsamkeit im Net vermitteln und ihnen die Möglichkeit zu Reflektion<br />
bieten.<br />
Regionalgruppentreffen Oberösterreich<br />
Am 8. Februar trafen sich fünf SexualpädagogInnen aus Oberösterreich zum ersten<br />
Regionalgruppentreffen. Dabei ging es erst einmal um das gegenseitige Kennen<br />
lernen und um die Frage, in welchen Bereichen / Fachgebieten die TeilnehmerInnen<br />
arbeiten bzw. aus welchen Ressourcen sie schöpfen können.<br />
Danach wurden die Wünsche und Erwartungen an die Regionalgruppe und an die<br />
<strong>Plattform</strong> Sexuelle <strong>Bildung</strong> erhoben.<br />
Wir hatten ein wunderbares und ergiebiges Treffen, und wir sind uns alle über die<br />
Vorteile dieser Vernetzung einig.<br />
Glücklich und Zufrieden – wie das halt beim „Sex“ öfter mal vorkommt – gehen wir<br />
nach Hause und freuen uns auf ein weiteres Treffen.<br />
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Die sinnliche Seite<br />
für Euch getestet…<br />
Wahrheit oder Pflicht<br />
Das Spiel ist ab 18 Jahren, da es sich um ein<br />
erotisches Kartenspiel handelt.<br />
Spielen können es 2 - 8 SpielerInnen.<br />
Das Spiel enthält insgesamt 150 Spielkarten, also je 75<br />
Pflicht, und 75 Wahrheitskarten.<br />
UM WAS GEHT´S IN DEM SPIEL<br />
Ich denke, jede/r von euch kennt das schon bei Kindern beliebte Spiel "Wahrheit<br />
oder Pflicht": genau das gleiche ist das hier, nur als "verschärfte" Version. 75 intime<br />
Fragen und 75 überraschende Herausforderungen erwarten euch laut der<br />
Verpackung.<br />
HIER EIN PAAR BEISPIELE:<br />
An dieser Stelle möchte ich euch ein paar Fragen oder Aufgaben der Karten<br />
beschreiben, damit ihr wisst, was euch bei diesem Spiel erwartet.<br />
WAHRHEIT:<br />
"Hast du dir oder jemand anderem schon einmal ein Pornoheft gekauft"<br />
"Ist Sex für dich eine ernste Angelegenheit oder kannst du dabei auch mal lachen"<br />
"Ist die Größe des Penis für dich wichtig"<br />
PFLICHT:<br />
"Schneide der Person rechts von dir einige Schamhaare ab"<br />
"Nimm den Zeigefinger der Person rechts von dir in den Mund und simuliere ein<br />
orales Zungenspiel"<br />
"Täusche durch Stöhnen einen Orgasmus vor"<br />
MEINE MEINUNG ZUM SPIEL:<br />
Also, der Aussage auf der Verpackung "Ein erotisches Spiel voll knisternder<br />
Spannung" kann ich absolut nicht zustimmten. Wir haben es mit Freunden<br />
zusammen gespielt und hatten viel Spaß bei der Sache, da man auch öfters bei dem<br />
Spiel Kleidung tauschen oder ähnliche Sachen machen muss. Allerdings ist es<br />
wirklich ein reines Spaßspiel, ohne knisternde Spannung. Sowas kam bei uns in<br />
diesem Spiel nicht auf.<br />
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Zu zweit kann es vielleicht ganz lustig sein, aber ein Auftakt für erotische Stunden<br />
ist es sicher nicht.<br />
Ein großer Kritikpunkt ist, dass wenn man/frau dieses Spiel ein oder zweimal<br />
gespielt hat, bereits alle Kärtchen bekannt sind, und es dann schnell langweilig wird.<br />
Außerdem sind viele Aufgaben oder Fragen im Spiel doppelt und dreifach enthalten.<br />
Auflege-Vibrator Layaspot<br />
Erfahrungsbericht<br />
Produktbeschreibung<br />
Ein toller Vibrator der Firma Funfactory…nur zum<br />
Auflegen, ergonomisch an den Körper der Frau<br />
angepasst. Sehr vibrationsreich und sehr intensiv.<br />
Über von innen beleuchtete Tipptasten regelbar und so<br />
perfekt verarbeitet, dass er sogar unter der Dusche ein<br />
herrliches Vergnügen bereitet.<br />
Layaspot besteht aus körperverträglichem,<br />
antiallergenem und geruchsneutralem Elastomed.<br />
Größe: ca 11cm<br />
Kosten: 39,90 Euro<br />
Auf Bildern oder auch im Erotikfachhandel fühlte ich mich nie von diesem<br />
Auflegevibrator angesprochen, da mir bei Vibratoren das Einführen wichtig erschien<br />
und daher kam es mir nicht in den Sinn, dieses Sexspielzeug zu erwerben.<br />
Eines Tages schenkte mir mein Freund, genau diesen Layaspot und ich dachte noch<br />
bei mir – Mensch, was Anderes wäre mir viel lieber gewesen: Doch dann…<br />
...war ich total überrascht von der Intensität der Vibrationen und der wirklich<br />
perfekten Form, die sich so toll an die weibliche Anatomie anschmiegt. Er stimuliert<br />
nicht nur die Klitoris, sondern massiert durch die etwas abgerundete Form auch<br />
gleichzeitig den G-Punkt. Er kann beidseitig verwendet und auch teilweise eingeführt<br />
werden. Auch für die Analstimulation kann er eingesetzt werden – kurzum ein<br />
kleiner Alleskönner.<br />
Mittlerweile zählt er zu meinen Lieblingsspielzeugen, und ich kann ihn nur weiter<br />
empfehlen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist top und ich find es auch super, daß der<br />
Layaspot nicht nur in Sexshops, sondern auch in Drogeriemärkten erhältlich ist.<br />
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Büchertipps<br />
Das Buch „Feuchtgebiete“ von Charlotte Roche, erschienen im<br />
Dumont Verlag, wird zur Zeit so hochgejubelt und so oft besprochen,<br />
dass eine weitere Empfehlung eigentlich überflüssig ist. Die<br />
Geschichte ist schnell erzählt – die 18jährige Helen hat sich bei der<br />
Intimrasur eine Analfissur zugezogen und liegt im Krankenhaus, sie<br />
möchte, dass ihre geschiedenen Eltern wieder zusammenfinden und<br />
sie verliebt sich in einen Krankenpfleger. Während sie also Pläne schmiedet und ihre<br />
Wunde verheilen lässt, erzählt sie aus ihrem Leben, vor allem aber über ihren<br />
besonderen Zugang zu ihrem Körper und seinen Ausscheidungen – unaufgeregt und<br />
jugendlich, manchmal liebevoll, manchmal aber auch so, dass es besser ist, während<br />
dem Lesen keine Schokolade (oder sonst irgendwas) zu essen – das könnte einem<br />
sonst nicht so gut bekommen…<br />
Aus sexualpädagogischer Sicht ist die Sprache und der Umgang mit ihrem Körper<br />
durchaus interessant – da gibt es nichts, was nicht ausprobiert, gekostet, erforscht<br />
wird, und entgegen einer verbreiteten hygienisch-spitzfingrigen, ganzkörperrasierten<br />
Distanz darf alles Körperliche nah sein – auch ekeliges, blutiges, anales und banales.<br />
Und da selten so offen darüber geredet wird, eignet sich das Buch durchaus dazu,<br />
die eigenen Haltungen und Zugänge zum Körper und seinen Feuchtgebieten zu<br />
hinterfragen und auch mal zu überprüfen. Ein Buch also, das leicht zu lesen ist und<br />
zur Selbstreflexion anregt – viel Spaß dabei!<br />
In „Die Geschichte von Liebe und Sex“ beschreibt Lutz van Dijk Begriffe, Bilder und<br />
Behauptungen rund um Liebe und Sex. Vielfalt, Träume und Sehnsüchte, unendliche<br />
Freiheiten und erregenden Fantasien, aber auch Ausgrenzung und Unterdrückung,<br />
Diskriminierung, Verfolgung und Erniedrigung.<br />
Van Dijk eröffnet vielfältigste Zugangsweisen zum Thema, verschiedene Kulturkreise<br />
und Epochen werden erforscht. Darüber hinaus kommen immer wieder Menschen zu<br />
Wort und erzählen von ihren Vorstellungen, Wünschen und Erfahrungen. Zitate aus<br />
Literatur, Wissenschaft und Musik runden das Buch ab.<br />
Dieses Buch ist bereits ab dem Vorwort fesselnd. Geschlechtssensible Betrachtungen<br />
sind ebenso selbstverständlich wie das Aufzeigen von Ausgrenzung und Unrecht.<br />
Lutz van Dijk schreibt unterhaltsam und informativ. Er entführt in die<br />
verschiedensten Kontinente, Kulturen und Epochen und regt zum Weiterdenken an.<br />
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Über den Autor:<br />
Lutz van Dijk, Dr. phil., geb. 1955 in Berlin, lebt als Schriftsteller in Kapstadt und<br />
engagiert sich für von AIDS betroffene Kinder und Jugendliche.<br />
„Die unpässliche Frau. Sozialgeschichte der Menstruation und Hygiene“.<br />
Auch dieses Buch bietet einen historischen Rückblick, mit dem Fokus<br />
auf Menstruationslehren.<br />
Die beiden Autorinnen Sabine Hering und Gudrun Maierhof beleuchten<br />
die verschiedensten Theorien zur weiblichen Blutung und die<br />
Zuschreibungen, die damit (von Männern) legitimiert wurden.<br />
Dabei sind manche der früher einmal wissenschaftlichen Dogmen heute durchaus<br />
recht amüsant zu lesen. Wenn beispielsweise Ersatzblutungen aus den<br />
verschiedensten Körperöffnungen in Zitaten erklärt werden. Selbst das „periodische<br />
Irre-Sein“ der Frauen hatte was Gutes: So durften Frauen, die während der Periode<br />
eine Straftat verübten, durchaus auf eine milde Rechtssprechung hoffen. Immer<br />
wieder werden gar schreckliche Begebenheiten zitiert, die den jeweiligen Stand der<br />
Wissenschaft anschaulich untermauern.<br />
Seit ewigen Zeiten haben sich vorrangig Männer den Kopf darüber zerbrochen, wie<br />
die regelmäßig wiederkehrenden Blutungen zu erklären und zu definieren sind. Von<br />
einer göttlichen Strafe wurde gesprochen, die Menstruation als Krankheit definiert,<br />
das menstruum als schädlichstes Gift der Welt verdammt. Dabei waren und sind<br />
einige Legenden trotz Frauenbewegung bis heute sehr hartnäckig und nicht aus der<br />
Welt zu schaffen.<br />
Das Frauenbild einer jeden Epoche wurde durch die Beschreibungen und<br />
Interpretationen des weiblichen Zyklus aus medizinischer Sicht wieder gespiegelt.<br />
Aber es werden auch positive Zugänge beschrieben, Menstruation als Zeichen der<br />
Erneuerung und als Symbol weiblicher Kraft.<br />
Dieses Buch bietet einen informativen, teilweise sehr erschreckenden, aber aus der<br />
Distanz auch erheiternden Abriss über den Umgang mit dem Tabu Menstruation.<br />
Über die Autorinnen:<br />
Sabine Hering, Prof. Dr. phil, geb. 1947 in Hamburg, ist Gründerin und langjährige<br />
Mitarbeiterin des Archivs der deutschen Frauenbewegung in Kassel. Sie lehrt und<br />
forscht an der Universität in Siegen. Ihre Veröffentlichungen sind aus dem Bereich<br />
der Geschichte der Frauenbewegung, der Wohlfahrtspflege und der politischen<br />
<strong>Bildung</strong>.<br />
Gudrun Maierhof, Dr. phil, geb. 1962 in Fulda, ist ebenso langjährige Mitarbeiterin<br />
im Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel. Sie arbeitet als freie Autorin<br />
und Wissenschaftlerin und veröffentlichte zur Frauengeschichte, unter anderem zur<br />
jüdischen Selbsthilfe in Deutschland 1933 bis 1943.<br />
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