AHW Jahresberichr 2004 RZ_Achim - AIDS-Hilfe Wuppertal eV
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HIV und die medizinische Versorgung in<br />
<strong>Wuppertal</strong><br />
Für HIV-Positive ist eine fachkundige ärztliche Betreuung von<br />
größter Bedeutung. Die zunehmende Komplexität der medizinischen<br />
HIV-Therapie mit dem sich ständig verändernden und<br />
erweiternden Forschungsstand bedeutet, dass eine qualifizierte<br />
Versorgung von HIV-Positiven nur noch von auf HIV spezialisierten<br />
Ärzten geleistet werden kann. Die HIV-Therapie muss immer<br />
stärker auf den einzelnen Patienten zugeschnitten sein. Nur bei<br />
HIV-Spezialisten können Menschen mit HIV von den Fortschritten<br />
der Behandelbarkeit wirksam profitieren. Behandlung durch spezialisierte<br />
Ärzte hat direkte Auswirkungen auf Therapieerfolg,<br />
Lebensqualität und Lebensdauer von Menschen mit HIV/<strong>AIDS</strong>.<br />
Von Bedeutung ist dabei auch die Vermeidung und Linderung der<br />
mit der HIV-Therapie verbundenen Nebenwirkungen.<br />
In <strong>Wuppertal</strong> gab es drei HIV-Schwerpunktpraxen durch niedergelassene<br />
Ärzte, von denen Ende <strong>2004</strong> noch eine Praxis weiterbesteht.<br />
Besonders nach Schließung der größten Praxis entstand ein<br />
Versorgungsdefizit, das zum 1.12.2003 mit Eröffnung der „CID-<br />
Ambulanz“ (CID steht für: Chronical Infectious Diseases) als<br />
HIV/<strong>AIDS</strong>-Behandlungszentrum in der Region Bergisch-Land am<br />
Klinikum St. Antonius in der Carnaper Straße vermindert wurde.<br />
Die CID-Institutsambulanz wird als wohnortnahe Anlaufstelle<br />
von HIV-Positiven sehr geschätzt.<br />
Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Wuppertal</strong> sieht einen Bedarf, die personelle<br />
Ausstattung der CID-Ambulanz weiterzuentwickeln, um die<br />
Zufriedenheit und Akzeptanz der HIV-Positiven dort zu erhalten.<br />
Bereichen Zahnärzte, Augenärzte, Hautärzte und Gynäkologen.<br />
Dies hat auch Bedeutung für Menschen mit HIV vor einem positiven<br />
Testergebnis. Bei einigen Krankheitsbildern muss nämlich<br />
auch die Möglichkeit einer ursächlichen HIV-Infektion bedacht<br />
werden.<br />
Menschen mit HIV berichten der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Wuppertal</strong>, dass die<br />
Suche nach Ärzten, die auf die Behandlung von HIV-Positiven eingestellt<br />
sind, schwierig ist. Die bewährten Hygienestandards in<br />
einer Arztpraxis schließen eine Übertragung des HIV auf andere<br />
Patienten aus. Auch ist eine Ansteckung von medizinischem<br />
Personal bei der Behandlung von HIV-Positiven in Deutschland<br />
extrem selten beobachtet worden. Aus Sicht der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> sind<br />
es aber einerseits diffuse Ängste bei Ärzten, die dazu führen, dass<br />
die Behandlung von Menschen mit HIV/<strong>AIDS</strong> mehr oder weniger<br />
direkt abgelehnt wird, und andererseits Bedenken, den HIV-fachlichen<br />
Anforderungen zu entsprechen. Daher wird die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
von HIV-Positiven häufig angefragt, ob sie Ärzte kennt, die mit<br />
HIV-Positiven fachlich qualifiziert und nicht diskriminierend<br />
umgehen.<br />
Die CID-Ambulanz kann den Hausarzt für Menschen mit<br />
HIV/<strong>AIDS</strong> nicht ersetzen. Niedergelassene Ärzte müssen sich<br />
mehr der Patientengruppe der HIV-Positiven öffnen und zu HIV<br />
und <strong>AIDS</strong> fortbilden.<br />
Neben der ärztlichen Versorgung durch HIV-Schwerpunktärzte<br />
brauchen Menschen mit HIV auch Hausärzte und Fachärzte, die in<br />
ihren jeweiligen Fachdisziplinen die besonderen HIV-bedingten<br />
Krankheitsbilder erkennen und behandeln, besonders in den<br />
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