AHW Jahresberichr 2004 RZ_Achim - AIDS-Hilfe Wuppertal eV
AHW Jahresberichr 2004 RZ_Achim - AIDS-Hilfe Wuppertal eV
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<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> ist oft „Erste <strong>Hilfe</strong>“ –<br />
Erstkontakte zur <strong>AHW</strong> im Jahr <strong>2004</strong><br />
Jedes Jahr wenden sich Menschen mit HIV erstmalig an die <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> <strong>Wuppertal</strong>. Im Durchschnitt sind dies etwa 25 Personen.<br />
Durch die Schließung der größten HIV-Schwerpunktpraxis in<br />
<strong>Wuppertal</strong> waren im Jahr 2003 die Erstkontakte auf 39 Personen<br />
gestiegen. Auch <strong>2004</strong> ist die Zahl der Erstkontakte mit 29 über<br />
dem langjährigen Niveau. Aus Sicht der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> ist dies einerseits<br />
eine Auswirkung der Umstrukturierung der medizinischen<br />
Versorgung in <strong>Wuppertal</strong> und andererseits Auswirkung der Verunsicherungen<br />
mit erhöhtem Beratungsbedarf infolge der Reformen<br />
in der Sozial- und Gesundheitsgesetzgebung.<br />
Die Mitteilung der HIV-Diagnose bewirkt bei vielen Menschen<br />
nach wie vor eine große Verunsicherung. Rund 50 % der Erstkontakte<br />
erfolgen durch Menschen, deren HIV-Diagnose nicht länger<br />
als 6 Monate zurückliegt, oft führte die HIV-Diagnose unmittelbar<br />
zur Kontaktaufnahme mit der <strong>AHW</strong>. Auffallend ist, dass<br />
MigrantInnen in der Gruppe, die unmittelbar nach HIV-Diagnosestellung<br />
Kontakt zur <strong>AHW</strong> aufnimmt, unterrepräsentiert sind. Ihr<br />
Anteil an den Neudiagnosen liegt bundesweit bei rund 20 %, bei<br />
der <strong>AHW</strong> lag ihr Anteil bei nur 15 %. Diese Beobachtung deckt sich<br />
mit generellen Erkenntnissen, dass bei MigrantInnen deutliche<br />
Hemmschwellen vorhanden sind, Kontakte zu sozialen Hilfs- und<br />
Unterstützungsangeboten aufzunehmen. Die <strong>AHW</strong> sieht hier<br />
einen Bedarf zu stärkerem Engagement, dem aber aus personellen<br />
Begrenzungen nicht entsprechend begegnet werden kann.<br />
Schwule Männer sind mit 8 Personen die zweitgrößte Gruppe bei<br />
den Erstkontakten.<br />
Die Hälfte der 6 Frauen, die mit HIV neu zur <strong>AHW</strong> Kontakt aufnahmen,<br />
waren Migrantinnen aus Schwarzafrika.<br />
Erstkontakte zu Drogengebrauchern – 5 Personen – entstehen in<br />
der Regel über die Beratungstätigkeit der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Wuppertal</strong> in<br />
den Justizvollzugsanstalten <strong>Wuppertal</strong> und Remscheid.<br />
Vermittelt werden diese Kontakte von den Sozialarbeitern oder<br />
Seelsorgern.<br />
Heterosexuelle Männer, die ohne Bezug zu Drogenkonsum HIVpositiv<br />
sind, gehören überwiegend der Gruppe der Migranten an.<br />
Deutsche heterosexuelle Männer mit HIV berichten von vermuteter<br />
Ansteckung mit HIV während Auslandsaufenthalten.<br />
Das Alter der Menschen mit HIV, die sich erstmalig an die <strong>AHW</strong><br />
wenden, liegt mit 38 Jahren im langjährigen Durchschnitt. Die<br />
jüngste Person war im Berichtszeitraum 21, die älteste 64 Jahre alt.<br />
Der Wohnort der Erstkontakte liegt bei 16 Personen in <strong>Wuppertal</strong>.<br />
Aus Solingen, wo eine eigene <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> arbeitet, kamen keine<br />
Neukontakte. Remscheid als Wohnort folgt mit 5, direkte Nachbargemeinden<br />
von <strong>Wuppertal</strong> mit 2 Personen.<br />
Anders verhält es sich bei der Gesamtgruppe aller Erstkontakte.<br />
Hier stellen MigrantInnen mit 9 Personen die stärkste Gruppe.<br />
Die Kontaktaufnahme erfolgt meist auf Empfehlung und Vermittlung<br />
der behandelnden Ärzte, wenn im Patientengespräch finanzielle<br />
oder soziale Notlagen erkennbar werden und begleitende<br />
Unterstützung erforderlich ist.<br />
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