AHW Jahresberichr 2004 RZ_Achim - AIDS-Hilfe Wuppertal eV
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Vorwort<br />
„Niemals geht man so ganz.“ Der Titel dieses Liedes wurde wohl<br />
auch deshalb für die Benefiz-CDs der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> gewählt, weil<br />
man gerade dann, wenn Menschen noch sehr jung aus dem Leben<br />
gerissen werden, das Gefühl hat, sie lebten weiter mit uns. Im<br />
vergangenen Jahr starb René Erber viel zu früh an den Folgen von<br />
<strong>AIDS</strong>. Er hatte für sich die beste Form gelebter „Selbsthilfe“ als<br />
HIV-positiver Mann gefunden. Mit dem, was er für die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong><br />
<strong>Wuppertal</strong> geleistet hat, und dank seiner Wirkung auf die<br />
Menschen, denen er begegnete, ist er nicht so ganz gegangen.<br />
Der Verlust von René Erber und die Wahl von Petra Scholl, Stewart<br />
Lindemann und Chris Weber als neuer Vorstand haben die <strong>AIDS</strong>-<br />
<strong>Hilfe</strong> <strong>Wuppertal</strong> sicherlich im Jahr <strong>2004</strong> geprägt. Aber die Zeit<br />
blieb nicht stehen, vieles ist in Bewegung, das uns direkt und<br />
indirekt beeinflusste. Auch im Jahr 23 nach der Entdeckung von<br />
<strong>AIDS</strong> hat die Wissenschaft den entscheidenden Durchbruch noch<br />
nicht geschafft. Es ist erschreckend zu sehen, dass <strong>AIDS</strong> dank der<br />
verbesserten Therapien zunehmend als weniger bedrohlich wahrgenommen<br />
wird, was sich in ansteigenden Infektionszahlen auch<br />
in den Industrienationen niederschlägt. In <strong>Wuppertal</strong> hat sich dieser<br />
Trend glücklicherweise bislang noch nicht bemerkbar gemacht.<br />
Angesichts der nationalen und globalen Daten wäre es jedoch<br />
blauäugig, auf umfassende Präventionsarbeit zu verzichten.<br />
Die finanzielle Situation hat sich für viele HIV-Positive in<br />
<strong>Wuppertal</strong> durch Gesundheitsreform und Hartz IV drastisch verschlechtert.<br />
Die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Wuppertal</strong> engagiert sich hier im<br />
Rahmen ihrer materiellen und ideellen Möglichkeiten und wird<br />
entschiedenen politischen Widerstand leisten, wenn die öffentliche<br />
Hand versucht, die <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n in der Weise zu instrumentalisieren,<br />
dass sie Leistungen übernehmen sollen, die originär von<br />
Krankenkassen oder Staat zu erbringen sind. Wir setzen uns weiterhin<br />
für die Verbesserung der kompetenten medizinischen Versorgung<br />
der Betroffenen ein.<br />
Der neue Vorstand arbeitet zielgerichtet an der Stabilisierung der<br />
finanziellen Absicherung der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Wuppertal</strong> gerade in Zeiten<br />
leerer öffentlicher Kassen, um die bewährten Angebote unserer<br />
haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fortzuführen,<br />
zu intensivieren und weiterzuentwickeln. Wir möchten<br />
unsere Angebote durch intensive Kontakte mit HIV-Positiven stets<br />
den sich verändernden Situationen und Problemen der Betroffenen<br />
anpassen. Das Eintreten gegen die andauernde Stigmatisierung<br />
und Diskriminierung HIV-positiver Menschen in allen gesellschaftlichen<br />
Bereichen bleibt selbstverständlich auf der Tagesordnung.<br />
Wie sich die erfolgreiche Arbeit im Jahr <strong>2004</strong> gestaltet hat, können<br />
Sie diesem Bericht entnehmen. Wir möchten an dieser Stelle all den<br />
Menschen danken, die uns durch ihre Mitarbeit in Politik und<br />
Verwaltung, durch ihre Spenden, ihren persönlichen Einsatz oder<br />
mit ihrem Fachwissen unterstützt haben, insbesondere den engagierten<br />
haupt- und ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern der<br />
<strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Wuppertal</strong>. Wir hoffen, dass wir auch in Zukunft auf Sie<br />
zählen können.<br />
Stewart Lindemann, Chris Weber, Petra Scholl<br />
Vorstand der <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong> <strong>Wuppertal</strong> e.V.<br />
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