ReWe25062003.pdf - Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik (Prof. Dr ...
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Technik des betrieblichen Rechnungswesens<br />
Technische Universität München<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für <strong>Wirtschaftsinformatik</strong><br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
Veranstaltung: Technik des betrieblichen<br />
Rechnungswesens<br />
• 3 ECTS<br />
• Zielgruppe: Bachelor <strong>Wirtschaftsinformatik</strong>, Vorlesung im WP-Bereich<br />
<strong>Wirtschaftsinformatik</strong><br />
• Vorlesung dient als Vorbereitung auf Veranstaltung Rechnungs-legung nach<br />
Handels- und Steuerrecht im 3.Semester<br />
• Termine / Raum: Do., 12.06.2003, 9:00 - 13:00 Uhr, HS 2100<br />
Mi., 18.06.2003, 9:00 - 13:00 Uhr, Garching<br />
Do., 26.06.2003. 9 - 12 Uhr, LUCAS-Labor, Garching<br />
Klausur:<br />
Do., 03.07.2003, 10:00 - 11:00 Uhr, Garching<br />
• Leistungserbringung: Klausur, 60 Minuten<br />
• Ansprechpartner: Miriam Daum, miriam.daum@in.tum.de<br />
Oliver Häberle, oliver.haeberle@in.tum.de<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
Literatur<br />
• Gesetzestexte:<br />
• Handelsgesetzbuch (HGB)<br />
• Abgabenordnung (AO)<br />
• Eisele, Wolfgang (2002): Technik des betrieblichen<br />
Rechnungswesens, 7. Aufl., Vahlen, München.<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
Gliederung der Veranstaltung<br />
I Buchführung im Rahmen des betrieblichen<br />
Rechnungswesens<br />
II Gesetzliche Grundlagen<br />
III Inventur und Inventar<br />
IV System und Technik der doppelten Buchführung<br />
V Warenverkehr<br />
VI Grundfragen der Materialwirtschaft<br />
VII Anlagenwirtschaft<br />
VIII Vorbereitender Abschluss und Abschlussübersicht<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
I - Buchführung im Rahmen des betrieblichen<br />
Rechnungswesens<br />
1. Begriff<br />
2. Aufgaben<br />
3. Systematik<br />
4. Rechnungskategorien<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
I.1 Begriff<br />
Finanzbuchführung<br />
• chronologische, systematische, lückenlose und<br />
ordnungsmäßige Verzeichnung<br />
• aller in Zahlenwerten festgehaltenen,<br />
• wirtschaftlich bedeutsamen Geschäftsvorfälle,<br />
• zwischen Gründung und Liquidation einer Unternehmung<br />
(Quelle: Eisele 2002, S.15)<br />
• Beinhaltet Bestandsrechnung (Bilanz) und Erfolgsrechnung (Gewinnund<br />
Verlustrechnung)<br />
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I.2 Aufgaben<br />
• Quantitative Erfassung, Dokumentation, Aufbereitung<br />
und Auswertung der Geschäftsvorfälle<br />
• Rechenschaftslegung gegenüber Auftraggebern<br />
• Überwachung der Wirtschaftlichkeit (Planung, Steuerung,<br />
Kontrolle)<br />
• Liefert Informationen als Entscheidungshilfen für die<br />
Bedarfsträger<br />
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I.3 Systematik des Rechnungswesens<br />
• Internes und externes<br />
• Pagatorisch und kalkulatorisch<br />
• Retrospektiv und prospektiv<br />
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I.4 Rechnungskategorien (1)<br />
• Zahlungsmittelebene<br />
Zahlungsmittelbestand = Kassenbestände + verfügbare Bankguthaben<br />
• Einzahlung: Zunahme des Zahlungsmittelbestandes<br />
• Auszahlung: Abnahme des Zahlungsmittelbestandes<br />
• Geldvermögensebene<br />
Geldvermögen = Zahlungsmittelbestand + Geldforderungen<br />
./. Geldverbindlichkeiten<br />
• Einnahme: Zunahme des Geldvermögens<br />
• Ausgabe: Abnahme des Geldvermögens<br />
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Rechnungskategorien (2)<br />
• Reinvermögensebene<br />
Reinvermögen = Geldvermögen + Sachvermögen<br />
= Zahlungsmittelbestand + so. Geldford. ./. Geldverbindlichkeiten + Sachvermögen<br />
• Ertrag: Zunahme des Reinvermögens<br />
• Aufwand: Abnahme des Reinvermögens<br />
• Betriebsvermögensebene<br />
Betriebsnotwendiges Reinvermögen = betriebsnotwendiges Vermögen –<br />
betriebsnotwendige Verbindlichkeiten<br />
• Kosten: bewerteter Güterverzehr<br />
• Leistungen: bewertete Güter- oder Dienstleistungsentstehung)<br />
• Leistungen – Kosten = Betriebsergebnis, kalkulatorischer Erfolg<br />
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Rechnungskategorien (3)<br />
Bargeld (Kassenbestand)<br />
+ jederzeit verfügbare Bankguthaben<br />
= Zahlungsmittelbestand<br />
+ sonstige Geldforderungen<br />
- Geldverbindlichkeiten<br />
= Geldvermögen<br />
+ Sachvermögen<br />
= Reinvermögen<br />
- nicht betriebsnotwendiges Vermögen<br />
+ nicht betriebsnotwendige Verbindlichkeiten<br />
= betriebsnotwendiges Reinvermögen<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
Gliederung der Veranstaltung<br />
I Buchführung im Rahmen des betrieblichen Rechnungswesens<br />
II Gesetzliche Grundlagen<br />
1. HGB (Handelsgesetzbuch)<br />
2. AO (Abgabenordnung)<br />
3. GoB (Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung)<br />
III Inventur und Inventar<br />
IV System und Technik der doppelten Buchführung<br />
V Warenverkehr<br />
VI Grundfragen der Materialwirtschaft<br />
VII Anlagenwirtschaft<br />
VIII Vorbereitender Abschluss und Abschlussübersicht<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
II.1 – Buchführungspflicht nach Handelsrecht<br />
• Das Handelsgesetzbuch (HGB)<br />
• §§ 238-263 HGB: Rechnungslegungsvorschriften für Kaufleute<br />
- §§ 238 -241 HGB: Buchführung, Inventar<br />
- §§ 242 - 245 HGB: Eröffnungsbilanz und Jahresabschluss<br />
- §§ 246 - 261 HGB: Aufbewahrung und Vorlage<br />
- §§ 262 - 263 HGB: Landesrecht<br />
• Rechnungslegungsvorschriften für alle Kaufleute<br />
• Kaufmannseigenschaft §§1-7 HGB<br />
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§ 238 HGB: Buchführungspflicht<br />
(1) Jeder Kaufmann ist verpflichtet, Bücher<br />
zu führen und in diesen seine<br />
Handelsgeschäfte und die Lage seines<br />
Vermögens nach den Grundsätzen<br />
ordnungsmäßiger<br />
Buchführung<br />
ersichtlich zu machen. ...<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
§§ 1-7 HGB: Kaufmannseigenschaft<br />
§ 1 HGB: wer ein Handelsgewerbe betreibt<br />
§ 2 HGB: wer kein Handelsgewerbe nach §1 betreibt, aber in<br />
das Handelsregister eingetragen ist<br />
§ 3 HGB: wer einen Betrieb der Land- und Forstwirtschaft<br />
betreibt, der nach Art und Umfang einen in kaufmännischer<br />
Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert<br />
§ 6 HGB: Formkaufmann (Handelsgesellschaften: OHG, KG,<br />
GmbH, AG, KGaA)<br />
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Gesetzliche Grundlagen<br />
• Verschärfte Vorschriften für Kapitalgesellschaften und<br />
bestimmte Personengesellschaften<br />
• §§ 264 – 335 HGB<br />
• Erleichterungen für kleine und mittlere Kapital- sowie bestimmte<br />
Personengesellschaften<br />
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II.2 - Gesetzliche Grundlagen:<br />
Buchführungspflicht nach Steuerrecht<br />
• Die Abgabenordnung (AO)<br />
• §§ 140-148 AO<br />
• §140 AO abgeleitete steuerrechtliche Buchführungspflicht<br />
• §141 AO originäre steuerrechtliche Buchführungspflicht<br />
- Gesamtumsatz > 260.000 €<br />
- Wirtschaftswert > 20.500 €<br />
- Gewinn > 25.000 €<br />
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II.3 - Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung (GoB) (1)<br />
• Zur Ergänzung der Gesetze<br />
• Als Orientierungs- und Wertmaßstab<br />
• Dokumentation<br />
- Prinzip des systematischen Aufbaus der Buchführung<br />
- Prinzip der vollständigen und verständlichen Aufzeichnung<br />
- Belegprinzip<br />
- Aufbewahrungsfristen<br />
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II.3 - Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung (GoB) (1)<br />
• Rechenschaftslegung<br />
• Grundsatz der Klarheit: Postengliederung und –benennung<br />
• Grundsatz der Wahrheit: materielle Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses<br />
(vollständig und fachgerecht)<br />
• Grundsatz der Kontinuität: ziffernmäßige Übereinstimmung der Eröffnungsbilanz<br />
der laufenden Periode und Schlussbilanz der Vorperiode, Beibehaltung<br />
der Gliederungsschemata, Abschlusserstellung zum gleichen<br />
Zeitpunkt, Beibehaltung der Bewertungsgrundsätze, Wahrung des<br />
Wertzusammenhangs durch Wertfortführung<br />
• Grundsatz der Vorsicht: zurückhaltende Abschätzung der Chancen und<br />
Risiken<br />
- Realisationsprinzip: Erfolge, d.h. Gewinne und Verluste, werde erst<br />
ausgewiesen, wenn sie verwirklicht sind<br />
- Imparitätsprinzip (Verlustantizipation): Nicht realisierte Gewinne dürfen<br />
nicht und nicht realisierte Verluste müssen ausgewiesen werden<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
Gliederung der Veranstaltung<br />
I Buchführung im Rahmen des betrieblichen<br />
Rechnungswesens<br />
II Gesetzliche Grundlagen<br />
III Inventur und Inventar<br />
IV System und Technik der doppelten Buchführung<br />
V Warenverkehr<br />
VI Grundfragen der Materialwirtschaft<br />
VII Anlagenwirtschaft<br />
VIII Vorbereitender Abschluss und Abschlussübersicht<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
III - Inventur und Inventar<br />
• Inventar als Ausgangspunkt für die Eröffnungsbilanz<br />
• § 240 I HGB<br />
• art-, mengen- und wertmäßiges Verzeichnis aller<br />
Vermögensgegenstände und Schulden (in €)<br />
• Ist aufzustellen zu Beginn des Handelsgewerbes<br />
• Für den Schluss eines jeden Geschäftsjahres<br />
• Geschäftsjahr darf 12 Monate nicht überschreiten<br />
• Inventur: Tätigkeit zur Erstellung des Inventars<br />
• Bestandteile des Inventars: Vermögen, Schulden und<br />
Reinvermögen (Eigenkapital)<br />
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III – Inventur<br />
Inventurverfahren<br />
Art der Aufnahme<br />
- Körperliche<br />
(Vollinventur,<br />
Stichprobeninventur)<br />
- buchmäßige<br />
(immaterielle<br />
Vermögensgegenstände,<br />
Forderungen,<br />
Verbindlichkeiten)<br />
- Beleginventur<br />
Inventursysteme<br />
Zeitpunkt der Aufnahme<br />
- stichtagsbezogen<br />
(klassisch,<br />
ausgeweitet)<br />
- Vor- oder<br />
nachverlegte<br />
Inventur<br />
- Permanente Inventur<br />
Umfang der Aufnahme<br />
- Jährliche<br />
vollständige<br />
Erfassung<br />
- Jährliche<br />
stichprobenweise<br />
Erfassung<br />
- Jährliche Gruppenbzw.<br />
Festbewertung<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
Beispiel eines Inventars<br />
Inventar Fahrradhersteller Müller, Bolzmannstr.3, Garching zum<br />
31.12.2002<br />
• Anlagevermögen: Grundstücke, Gebäude, Fuhrpark,<br />
Büroeinrichtung<br />
• Sachumlaufvermögen: Vorräte, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
• Finanzumlaufvermögen: Forderungen, Bankguthaben, Kasse<br />
• Schulden: kurzfristige (Lieferanten), langfristige (Darlehen)<br />
• Ermittlung des Reinvermögens (Eigenkapitals) = Summe der<br />
Vermögenswerte ./. Summe der Schulden<br />
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Gliederung der Veranstaltung<br />
I Buchführung im Rahmen des betrieblichen<br />
Rechnungswesens<br />
II Gesetzliche Grundlagen<br />
III Inventur und Inventar<br />
IV System und Technik der doppelten<br />
Buchführung<br />
V Warenverkehr<br />
VI Grundfragen der Materialwirtschaft<br />
VII Anlagenwirtschaft<br />
VIII Vorbereitender Abschluss und Abschlussübersicht<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
IV - System und Technik der doppelten<br />
Buchführung<br />
1. Bilanz (Vermögensübersicht)<br />
2. Bestandskonten<br />
3. Gewinn- und Verlustrechung (GuV) (Erfolgsübersicht)<br />
4. Jahresabschluss<br />
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IV.1 - Bilanz<br />
• §240 I HGB: Inventur Inventar Eröffnungsbilanz<br />
• §238 I HGB: Erfassung Geschäftsvorfälle vorläufiger<br />
Bücherabschluss<br />
• §240 II HGB: Inventur Inventar Bücherberichtigung <br />
Jahresabschluss<br />
Überführung Inventar in Bilanz:<br />
• Zusammenfassung der Einzelposten in Gruppen<br />
• Keine Mengenangaben, nur Wertangaben<br />
• Gegenüberstellung von Vermögen, Schulden und EK in einem Konto<br />
• Staffelform (Inventar) Kontenform (Bilanz)<br />
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IV.1 – Gliederung der Bilanz (§ 266 HGB)<br />
Aktiva Bilanz 31.12.2002 Passiva<br />
A Anlagevermögen<br />
I. Immateriell<br />
II. Sachanlagen<br />
III. Finanzanlagen<br />
A Eigenkapital<br />
B Rückstellungen<br />
C Verbindlichkeiten<br />
B Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
D Rechnungsabgrenzungsposten<br />
II. Ford.u. so.Vermögensgegenstände<br />
III.Wertpapiere<br />
IV. Kasse<br />
C Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Ort, Datum<br />
Summe x<br />
Summe x<br />
Unterschrift<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
IV.1 - Die Bilanz<br />
• Die Bilanz befindet sich im Gleichgewicht<br />
• Es gilt:<br />
Aktiva = Passiva<br />
Vermögen = Eigenkapital + Fremdkapital (Schulden)<br />
• Aktivkonten: Konten, die Vermögenswerte erfassen<br />
• Passivkonten: Kapitalkonten<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
Bilanzstrukturveränderungen<br />
Aktivtausch<br />
Passivtausch<br />
Aktiv-Passiv-Mehrung/<br />
Bilanzverlängerung<br />
Aktiv-Passiv-Minderung/<br />
Bilanzverkürzung<br />
Kontenveränderung durch Buchung im<br />
Soll<br />
Aktiv- (Vermögens-)<br />
Minderung<br />
Passiv- (Kapital-)<br />
Minderung<br />
Aktiv- (Vermögens-)<br />
Mehrung<br />
Aktiv- (Vermögens-)<br />
Minderung<br />
Haben<br />
Aktiv- (Vermögens-)<br />
Mehrung<br />
Passiv- (Kapital-)<br />
Mehrung<br />
Passiv- (Vermögens-)<br />
Mehrung<br />
Passiv- (Vermögens-)<br />
Minderung<br />
Quelle: Eisele (2002, S. 73)<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
IV.1 – Bilanz<br />
• Erfolgsunwirksame/-neutrale Geschäftsvorfälle<br />
• Bsp.: Aktivtausch: Kauf Maschine gegen Barzahlung<br />
• Bsp.: Passivtausch: Lieferant wandelt Forderung in Darlehen um<br />
• Bsp.: Bilanzverlängerung: Zielkauf von Warenvorräten<br />
• Bsp.: Bilanzverkürzung: Überweisung einer<br />
Lieferantenverbindlichkeit<br />
• Erfolgswirksame Geschäftsvorfälle<br />
• Bsp.: Passivtausch: Rückstellungsbildung für Garantiefälle<br />
• Bsp.: Bilanzverlängerung: Bankgutschrift über Zinserträge<br />
• Bsp.: Bilanzverkürzung: Barzahlung von Miete<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
IV.2 - Bestandskonten<br />
Soll Bilanzkonto Haben<br />
Aktiva=<br />
Vermögen<br />
Passiva=<br />
Kapital<br />
Soll Aktiv- Konto Haben<br />
Anfangsbestand - Abgang<br />
Soll Passiv- Konto Haben<br />
- Abgang Anfangsbestand<br />
+ Zugang<br />
Endbestand<br />
(Sollsaldo)<br />
Endbestand<br />
(Habensaldo)<br />
Summe Summe Summe<br />
+ Zugang<br />
Summe<br />
Soll = Haben<br />
Anfangsbestand + Zugang = Abgang + Endbestand<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
IV- Auflösung der Bilanz in Konten<br />
• Für jede Bilanzposition wird ein Konto gebildet, auf dem Geschäftsvorfälle<br />
verbucht werden<br />
• Buchungssatz: Soll an Haben (Betrag in €)<br />
• Es werden mindestens zwei Konten angesprochen<br />
Soll Waren Haben<br />
AB 14000<br />
Soll Bilanz t 0 Haben<br />
Waren 14000 EK 10000<br />
Ford. 4000 Verbl. 10000<br />
Kasse 2000<br />
Soll<br />
EK Haben<br />
AB 10000<br />
Soll Ford.<br />
AB 4000<br />
Soll Kasse<br />
AB 2000<br />
Haben<br />
Haben<br />
Soll<br />
Verbl. Haben<br />
AB 10000<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
Übungsaufgabe 1 zu Buchungssätzen<br />
Einfache Buchungssätze<br />
1. Begleichung einer Forderung in bar 1500,-<br />
2. Aufnahme eines Darlehens (bar) 500,-<br />
3. Zielkauf von Ware 1000,-<br />
4. Begleichung einer Verbindlichkeit in bar 2000,-<br />
Fragen:<br />
• Welche Konten werden berührt<br />
• Aktiv- oder Passivkonten<br />
• Minderung oder Mehrung<br />
• Buchungssatz<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
IV.3 - Eigenkapitalunterkonten<br />
• Erfolgskonten<br />
• Gewinn- und Verlustkonto<br />
- erfasst erfolgswirksame EK-Mehrungen (Erträge) im Haben<br />
und erfolgswirksame EK-Minderungen (Aufwendungen) im<br />
Soll<br />
• Privatkonto<br />
=> Erfolgskonten beginnen jedes Jahr bei Null<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
IV.3 - Aufwands- und Ertragskonten: GuV<br />
• Um eine sinnvolle Struktur des GuV-Kontos zu ermöglichen, wird für<br />
jede Aufwands- und Ertragsart ein Konto eingerichtet<br />
• Erfolg = Ertrag- Aufwand<br />
• Ertrag > Aufwand => Gewinn<br />
• Ertrag < Aufwand => Verlust<br />
Soll GuV-Konto Haben<br />
Aufwand Ertrag<br />
Soll Aufwandskonto Haben<br />
Aufwand - Aufwandskorrekturen<br />
Saldo<br />
Soll Ertragskonto<br />
-Ertragskorrekturen<br />
Saldo<br />
Haben<br />
Ertrag<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
Beispiele für Aufwands- und Ertragskonten<br />
• Aufwandskonten:<br />
• Löhne, Mieten, Abschreibungen, KfZ-Kosten<br />
• Ertragskonten:<br />
• Zinserträge, Provisionserlöse, Umsatzerlöse, Mieteinnahmen<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
GuV-Rechnung nach Gesamtkosten- und<br />
Umsatzkostenverfahren (1)<br />
Gesamtkostenverfahren (§ 275 II HGB)<br />
• Umsatzerlöse<br />
+/./. Erhöhung/Verminderung Bestand an<br />
fertigen u. unfertigen Erzeugnissen<br />
+ Aktivierte Eigenleistungen<br />
+ So. betr. Erträge<br />
- Materialaufwand<br />
- Personalaufwand<br />
- Abschreibungen<br />
- So. betr. Aufwendungen<br />
= Betriebsergebnis<br />
Betriebsertrag<br />
Umsatzkostenverfahren (§ 275 III HGB)<br />
• Umsatzerlöse Rohertrag<br />
- Herstellungskosten ./. Rohaufwand<br />
= Bruttoergebnis<br />
vom Umsatz<br />
+ So. betr. Erträge<br />
- Vertriebskosten<br />
- Allg. Verwaltungskosten<br />
- So. betr. Aufwendungen<br />
= Betriebsergebnis<br />
= Rohgewinn/<br />
-verlust<br />
+ sek. Erträge<br />
./. sek.<br />
Kosten<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
= Betriebsergebnis<br />
+ Erträge aus Beteiligungen<br />
+ Erträge aus Wertpapieren<br />
+ So. Zinsen<br />
GuV-Rechnung nach Gesamtkosten- und<br />
Umsatzkostenverfahren (2)<br />
- AfA auf Finanzanlagen u. WP<br />
des Umlaufvermögens<br />
- Zinsen u. ähnl.Aufwend.<br />
./. Betriebsaufwand<br />
Finanzertrag<br />
./. Finanzaufwand<br />
= Betriebsergebnis<br />
„Siehe Gesamtkostenverfahren“<br />
= Finanzergebnis + Finanzergebnis<br />
+/./. Außerord. Erträge/ Aufwendungen<br />
+ / ./. außerord. Ergeb.<br />
= Ergebnis der gewöhnl. Geschäftstätigk.<br />
+ / ./. außerord. Ergebnis<br />
- Steuern vom Einkommen und Ertrag<br />
- So. Steuern ./. Steueraufwand<br />
./. Steueraufwand<br />
= Jahresüberschuß/ -fehlbetrag<br />
= Jahresüberschuß/ -fehlbetrag<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
IV.4 - Der Jahresabschluss<br />
§ 242 HGB:<br />
• Bilanz und GuV bilden den Jahresabschluss<br />
• Aufzustellen für Schluss eines jeden Geschäftsjahres<br />
• Für alle Kaufleute (Einzelunternehmer,<br />
Personengesellschaften, Kapitalgesellschaften)<br />
• Vgl. VIII.7<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
Gliederung der Veranstaltung<br />
I Buchführung im Rahmen des betrieblichen<br />
Rechnungswesens<br />
II Gesetzliche Grundlagen<br />
III Inventur und Inventar<br />
IV System und Technik der doppelten Buchführung<br />
V Warenverkehr<br />
VI Grundfragen der Materialwirtschaft<br />
VII Anlagenwirtschaft<br />
VIII Vorbereitender Abschluss und Abschlussübersicht<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
V – Warenverkehr (1)<br />
• Getrenntes Warenkonto<br />
• Wareneinkaufs- und Warenverkaufskonto<br />
• Wareneinkaufskonto: Geschäftsvorfälle mit Lieferanten, zu<br />
Einkaufspreisen<br />
• Warenverkaufskonto: Warenverkehr mit Kunden zu<br />
Verkaufspreisen<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
V – Warenverkehr (2)<br />
• Bruttomethode:<br />
• GuV an WE (verkaufte Waren zu Einkaufspreisen)<br />
• WV an GuV (verkaufte Waren zu Verkaufspreisen)<br />
• Nettomethode<br />
• WV an WE (verkaufte Waren zu Einkaufspreisen)<br />
• WV an GuV (Rohgewinn)<br />
S<br />
Wareneinkaufskonto<br />
Anfangsbestand<br />
Zugänge<br />
(Wareneinkäufe)<br />
Rücksendungen<br />
Preisnachlässe<br />
Warenentnahme<br />
Eigenverbrauch<br />
Endbestand lt. Inventur<br />
H<br />
S<br />
Warenverkaufskonto<br />
Rücksendungen<br />
Preisnachlässe<br />
Warenverkäufe<br />
Saldo: Verkaufserlös<br />
H<br />
Saldo: Wareneinsatz<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
Gliederung der Veranstaltung<br />
I Buchführung im Rahmen des betrieblichen<br />
Rechnungswesens<br />
II gesetzliche Grundlagen<br />
III Inventur und Inventar<br />
IV System und Technik der doppelten Buchführung<br />
V Warenverkehr<br />
VI Grundfragen der Materialwirtschaft<br />
VII Anlagenwirtschaft<br />
VIII Vorbereitender Abschluss und Abschlussübersicht<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
VI - Grundfragen der Materialwirtschaft<br />
1. Beschaffung, Verbrauch, Bestandsveränderung, Verkauf<br />
2. Bestands- und Verbrauchsbewertung<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
VI.1 – Beschaffung, Verbrauch,<br />
Bestandsveränderung, Verkauf<br />
Handelsbetrieb<br />
Absatzmärkte<br />
Wareneinkauf<br />
Warenverkauf<br />
Beschaffungsmärkte<br />
Kauf von<br />
Einsatzgütern<br />
Industriebetrieb<br />
Transformationsprozess<br />
Verkauf<br />
von<br />
Fertigerzeugnissen<br />
Materialverbrauch<br />
Leistungserstellung<br />
Beschaffungsmärkte<br />
Absatzmärkte<br />
Quelle: Eisele 2002, S. 299<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
VI.1 - Beschaffungs- und Absatzvorgang<br />
• Beschaffungsvorgang<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe an Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferung und Leistungen<br />
• Absatzvorgang (Verkauf von Fertigerzeugnissen)<br />
Forderungen aus Lieferung an Umsatzerlöse<br />
und Leistungen<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
VI.1 - Materialverbrauch und Leistungserstellung<br />
• Materialverbrauch<br />
Aufwendungen für RHB an RHB<br />
• Leistungserstellung<br />
fertige oder unfertige Erzeugnisse an Bestandserhöhung<br />
oder<br />
Bestandsminderung an fertige oder unfertige<br />
Erzeugnisse<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
VI.1 - Arten der Aufwandsermittlung<br />
Sofortige Erfassung des Materialverbrauchs (Skontraktion)<br />
Erfassung des Materialverbrauchs durch die Inventurmethode<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar
VI.2 - Bestands- und Verbrauchsbewertung<br />
• Probleme ergeben sich bei der Bestands- und<br />
Verbrauchsbewertung sowohl bei<br />
• fremdbeschafften RHB als auch bei<br />
• selbsterstellten oder bearbeiteten unfertigen oder fertigen<br />
Erzeugnissen<br />
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VI.2 - Bewertungsprinzipien<br />
• Es gilt das aus der kaufmännischen Vorsicht abgeleitete<br />
Imparitätsprinzip<br />
• Daraus ergibt sich für das Umlaufvermögen das in §253 III<br />
HGB festgelegte strenge Niederstwertprinzip:<br />
• Ansatz am Bilanzstichtag<br />
= min (AHK, beizulegender Wert oder Markt- bzw. Börsenpreis)<br />
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VI.2 - Wertansätze<br />
• Anschaffungs- oder Herstellungskosten §255 I, II HGB i.V.m. §253 I 1<br />
HGB<br />
• der aus dem Börsen- oder Marktpreis abgeleitete Wert § 253 III 1 HGB<br />
• der am Abschlussstichtag beizulegende Wert § 253 III 2 HGB<br />
• der bei vernünftiger kaufmännischer Beurteilung aufgrund von<br />
Wertschwankungen für notwendig erachtete niedrigere zukünftige Wert §<br />
253 III 3 HGB (ca. 2 Jahre)<br />
• der bei vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zulässige Wert §253 IV<br />
HGB (Allerdings für KapG nach §279 I 1 HGB ausgeschlossen)<br />
• der aus steuerlichen Gründen zulässige niedrigere Wert §254 HGB<br />
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VI.2 - Anschaffungskosten § 255 I HGB<br />
• Anschaffungskosten:<br />
Anschaffungspreis<br />
+ Anschaffungsnebenkosten<br />
./. Anschaffungspreisminderungen<br />
= Anschaffungskosten<br />
• Typische ANK: Transportkosten, Montage, Versicherung,<br />
Notar bei Grundstücken<br />
• Typische Anschaffungspreisminderungen: Rabatte, Skonti,<br />
Boni, Zuschüsse<br />
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VI.2 - Niederstwertprinzip (NWP)<br />
• Strenges NWP<br />
• bei Umlaufvermögen, § 253 III HGB<br />
• Anlagevermögen, wenn Wertminderung voraussichtlich von<br />
Dauer ist (§ 253 II HGB)<br />
• Gemildertes NWP<br />
• Anlagevermögen, wenn Wertminderungen voraussichtlich nicht<br />
von Dauer sind (§ 253 II HGB)<br />
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Übungsaufgabe: Herstellungskosten § 255 II HGB<br />
Aktivierung der Kostenbestandteile<br />
Kostenarten Handelsbilanz Steuerbilanz<br />
Fertigungsmaterial<br />
+Fertigungslöhne<br />
+Sondereinzelkosten der Fertigung<br />
=Herstellungskosten I<br />
+variable Materialgemeinkosten<br />
+variable Fertigungsgemeinkosten<br />
+fixe Materialgemeinkosten<br />
+fixe Fertigungsgemeinkosten<br />
+Sondergemeinkosten der Fertigung<br />
=Herstellungskosten II<br />
+fixe Fertigungsgemeinkosten<br />
+Verwaltungsgemeinkosten<br />
=Herstellungskosten III<br />
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VI.2 - beizulegender Wert §253 III 2 HGB<br />
• Beschaffungsseite (RHB): Wiederbeschaffungswert<br />
• Unfertige und fertige Erzeugnisse: Reproduktionskostenwert<br />
• Waren, unfertige oder fertige Erzeugnisse: Verkaufswert<br />
Voraussichtlicher Verkaufserlös<br />
./. Erlösschmälerungen<br />
./. Verpackungs- und Frachtkosten<br />
./. sonstige Vertriebskosten<br />
./. noch anfallende Verwaltungskosten<br />
./. Kapitaldienstkosten<br />
= am Abschlussstichtag beizulegender Wert<br />
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VI.2 - Teilwertabschreibung<br />
• §254 HGB i.V.m. §6 I Nr. 2 EStG<br />
• Der Teilwert ist nach §6 I Nr.1 EStG der Wert den ein<br />
Erwerber des Betriebes im Rahmen des Gesamtpreises für<br />
das einzelne Wirtschaftsgut ansetzen würde, wenn von<br />
einer Fortführung des Betriebes ausgegangen wird.<br />
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VI.2 - Zusammenfassung: Wertansätze<br />
strenges Niederstwertprinzip<br />
Ansatzwahlrecht<br />
muss<br />
kann<br />
kann<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
Tageswert (Börsen- oder Marktpreis / beizulegender Wert)<br />
der im Rahmen vernünftiger kaufmännischer<br />
Beurteilung für notwendig erachtete niedrigere Wert<br />
der für steuerrechtliche Zwecke für zulässig<br />
gehaltene Wert<br />
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VI.2 - Bewertungsverfahren (1)<br />
1. Einzelbewertung: § 252 I,3 HGB<br />
• Bei geringen Beständen von Gegenständen mit erheblichen Einzelwert<br />
2. Gruppenbewertung: § 240 IV HGB<br />
• Gleichartige Vermögensgegenstände (gleiche Warengattung oder<br />
Verwendungszweck)<br />
• Ansatz mit gewogenem Durchschnittswert<br />
3. Festbewertung: § 240 III HGB<br />
• möglich, wenn sie regelmäßig ersetzt werden<br />
• Gesamtwert der Vermögensgegenstände für das Unternehmen von<br />
untergeordneter Bedeutung<br />
• Bestand unterliegt nur geringen Wert- und Mengenveränderungen<br />
• Voraussetzung: alle 3 Jahre ist körperliche Bestandsaufnahme durchzuführen<br />
(Handelsrecht), steuerrechtlich jeder 5. Bilanzsrichtag<br />
Quelle: Eisele 2002 (S. 310ff)<br />
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VI.2 - Bewertungsverfahren (2)<br />
4. Sammelbewertung: § 256 HGB<br />
• Bei gleichartigen Gegenständen<br />
4.1 Durchschnittsmethode<br />
- Ermittlung Durchschnittspreis als<br />
• gewogener oder<br />
• gleitender Mittelwert (Skontration)<br />
4.2. Verbrauchsfolgeverfahren<br />
- Fifo-Methode „First in – first out“ (bzgl. zeitlicher Reihenfolge)<br />
- Lifo-Methode „Last in – first out“ (bzgl. zeitlicher Reihenfolge)<br />
- Hifo-Methode „Highest in – first out“ (bzgl. Höhe der AHK)<br />
- Lofo-Methode „Lowest in –first out“ (bzgl. Höhe der AHK)<br />
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VI.2 - Beispiele zu den Bewertungsverfahren<br />
• Gewogene Durchschnittsmethode<br />
• Gleitende Durchschnittsmethode<br />
• Fifo-Methode<br />
• Lifo-Methode (permanent, periodenbezogen)<br />
• Hifo-Methode (permanent, periodenbezogen)<br />
• Lofo-Methode (permanent, periodenbezogen)<br />
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Gliederung der Veranstaltung<br />
I Buchführung im Rahmen des betrieblichen<br />
Rechnungswesens<br />
II gesetzliche Grundlagen<br />
III Inventur und Inventar<br />
IV System und Technik der doppelten Buchführung<br />
V Warenverkehr<br />
VI Grundfragen der Materialwirtschaft<br />
VII Anlagenwirtschaft<br />
VIII Vorbereitender Abschluss und Abschlussübersicht<br />
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VII - Anlagenwirtschaft<br />
1. Gegenstand, Bewertung, Kauf, Abgang<br />
2. Abschreibung von Anlagen<br />
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VII.1 - Gegenstand, Bewertung<br />
• Anlagevermögen (§ 247 II HGB): Gegenstände, die dazu bestimmt<br />
sind, dem Geschäftsbetrieb dauernd zu dienen<br />
• Abnutzbares Anlagevermögen: z.B. Gebäude, Maschinen,<br />
Werkzeuge, Fuhrpark<br />
• Nicht abnutzbares Anlagevermögen: Grundstücke, Beteiligungen,<br />
best. Wertpapiere, langfr. Ausleihungen<br />
• AHK (§§ 253 I,1; 255 I HGB)<br />
Anschaffungspreis<br />
+ Anschaffungsnebenkosten<br />
./. Anschaffungskostenminderungen<br />
+ nachträgliche Anschaffungskosten<br />
= Anschaffungskosten<br />
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VII.1 – Geringwertige Wirtschaftsgüter<br />
• Können selbständig im Betrieb genutzt werden<br />
• AHK ohne USt < 410 €<br />
• Werden im Jahr der Anschaffung oder Herstellung voll als<br />
Aufwand verrechnet<br />
• Werden nur einmal auf einer Gruppenkarte erfasst<br />
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VII.1 – Kauf, Verkauf<br />
Kauf:<br />
Techn. Anlagen und Maschinen<br />
Verkauf (Abgang):<br />
Ford. aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
an Verbk. aus Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
an Techn. Anlagen und<br />
Maschinen<br />
Verkauf unter Buchwert:<br />
Ford. Aus Lieferung u.Leistung<br />
Verluste aus Abgang Gegenstände des AV an<br />
Technische Anlagen und Maschinen<br />
Verkauf über Buchwert:<br />
Ford. Aus Lieferung u.Leistung an Technische Anlagen und Maschinen<br />
Erträge aus Abgang Gegenstände des AV<br />
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VII.2 – Abschreibungen von Anlagen<br />
• § 253 II,1 HGB: Abnutzbare Anlagegüter<br />
• regelmäßige, jährliche, planmäßige Abschreibung<br />
• außerplanmäßige Abschreibungen, bei abnutzbaren und<br />
nicht abnutzbaren Anlagegütern (§ 253 II,3 HGB)<br />
• Ursachen der Wertminderung:<br />
• Verbrauchsbedingte Abschreibung<br />
• Wirtschaftlich bedingte Abschreibung<br />
• Zeitlich bedingte Abschreibung<br />
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VII.2 – Abschreibungsarten und -verfahren<br />
Arten<br />
• Bilanzielle und kalkulatorische Abschreibung<br />
• Direkte und indirekte Abschreibung<br />
• planmäßige uns außerplanmäßige Abschreibung<br />
Verfahren<br />
• Linear<br />
• Degressiv<br />
• Progressiv<br />
• Nach Leistung und Inanspruchnahme<br />
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VII.2 – Abschreibungsverfahren:<br />
Lineare Abschreibung<br />
• AHK werden gleichmäßig über Nutzungsdauer verteilt<br />
• Bsp: Maschine, Anschaffungskosten 100.000 €,<br />
betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer 5 Jahre<br />
• Abschreibungsbetrag: 100.000€/5 = 20.000<br />
Periode<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Abschreibungsbetrag<br />
20.000<br />
20.000<br />
20.000<br />
20.000<br />
20.000<br />
Restbuchwert<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
0<br />
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VII.2 – Abschreibungsverfahren:<br />
Geometrisch-degressive Abschreibung<br />
• Geometrisch-degressiv<br />
• Jährlicher Abschreibungsbetrag mit festen<br />
Abschreibungsprozentsatz; Abschreibungsprozentsatz (q) darf<br />
nicht mehr als 20% betragen<br />
q = 100 (1 –<br />
n Restbuchwert (Rn)<br />
AHK<br />
• Steuerrechtl. zulässig: q <<br />
Period<br />
e<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
Abschreibungsbetrag<br />
Geometr. degressiv<br />
20.000<br />
16.000<br />
12.800<br />
10.240<br />
8.192<br />
20% für n < 10<br />
200% für n < 10<br />
Abschreibungsbetrag<br />
linear<br />
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Restbuchwert<br />
80.000<br />
64.000<br />
51.200<br />
40.960<br />
32.768<br />
q = 20%<br />
VII.2 – Abschreibungsverfahren<br />
• Arithmetisch-degressiv<br />
• progressiv<br />
• Nach Leistung und Inanspruchnahme<br />
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Gliederung der Veranstaltung<br />
I Buchführung im Rahmen des betrieblichen<br />
Rechnungswesens<br />
II gesetzliche Grundlagen<br />
III Inventur und Inventar<br />
IV System und Technik der doppelten Buchführung<br />
V Warenverkehr<br />
VI Grundfragen der Materialwirtschaft<br />
VII Anlagenwirtschaft<br />
VIII Vorbereitender Abschluss und Abschlussübersicht<br />
© <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. H. Krcmar<br />
VIII - Vorbereitender Abschluss und<br />
Abschlussübersicht<br />
1. Wertdifferenzen<br />
2. Abschreibungen<br />
3. Zuschreibungen<br />
4. Rechnungsabgrenzung<br />
5. Rückstellungen<br />
6. Korrektur von Erfolgskonten<br />
7. Der Abschluss<br />
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VIII - Vorbereitender Abschluss und<br />
Abschlussübersicht<br />
• Jahresabschluss<br />
• Aus Kontenabschluss der Buchführung durch Saldenbildung<br />
• Übertragung der Salden auf Schlussbilanz- bzw. GuV-Konto<br />
• Vorarbeiten nötig<br />
• Ermittlung der Mengen- und Wertdifferenzen<br />
- Wertminderungen sind durch Abschreibungen zu erfassen,<br />
Werterhöhungen durch Zuschreibungen<br />
• Rechnungsabgrenzungsposten<br />
• Kalkulatorische Abgrenzung<br />
• Rückstellungen<br />
• Korrektur von Erfolgskonten<br />
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VIII.1 - Wertdifferenzen<br />
• Differenz zwischen tatsächlichem Endbestand (laut<br />
Inventar) und buchmäßigen Endbeständen<br />
(Kassenfehlbetrag/-überschuss)<br />
• Über sonstige betriebliche Aufwendungen/Erträge<br />
auszubuchen<br />
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VIII.2 – Abschreibungen<br />
• Wertmäßige Differenzen zwischen Buchbestands- und<br />
Inventurwerten am Bilanzstichtag<br />
• Aus technischen, wirtschaftlichen oder monetären Gründen<br />
• Abschreibungen auf Anlagen, Vorräte und Forderungen<br />
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VIII.3 – Zuschreibungen<br />
• Zuschreibungen/Wertaufholung<br />
• Wertaufholung setzt erfolgte Abwertung voraus<br />
• Über das Konto Sonstige betriebliche Erträge<br />
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VIII.4 - Rechnungsabgrenzung<br />
• Zeitliche, erfolgsberichtigende Abgrenzung<br />
• Ermittlung eines auf die Abrechnungsperiode abgegrenzten,<br />
periodengerechten Erfolgs<br />
• Rechnungsabgrenzungsposten (RAP) sind zu bilden, wenn am<br />
Abschlussstichtag zeitl. Diskrepanzen zw. Ausgaben u.<br />
Aufwendungen bzw. einnahmen u. Erträgen vorliegen,<br />
d.h. Zahlungsvorgang u. Erfolgswirkung sind durch<br />
Jahresabschluss getrennt<br />
- Transitorisch: Zahlungsvorgang vor Erfolgswirkung<br />
- Antizipativ: Zahlungsvorgang nach Erfolgswirkung<br />
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VIII.4 - Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Transitorisch:<br />
Zahlungsvorgang vor<br />
Erfolgswirkung<br />
Aktive Abgrenzung<br />
(Gewinnerhöhung in<br />
der abzurechnenden<br />
Periode)<br />
Bsp.: Im Voraus<br />
bezahlte<br />
Versicherungsprämie<br />
Passive Abgrenzung<br />
(Gewinnminderung in<br />
der abzurechnenden<br />
Periode)<br />
Bsp.: vorschüssig<br />
erhaltende<br />
Lizenzgebühren<br />
Antizipativ:<br />
Zahlungsvorgang nach<br />
Erfolgswirkung<br />
Bsp.: Noch zu<br />
erhaltende Miete<br />
Bsp.: nachschüssig zu<br />
zahlende Zinsen<br />
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VIII.5 - Rückstellungen<br />
• Am Bilanzstichtag noch nicht exakt bestimmbarer<br />
Aufwand<br />
• Ursache dem Grunde nach der abgelaufenen<br />
Geschäftsperiode zuzurechnen<br />
• Genaue Fälligkeit und Umfang bei Abschluss noch nicht<br />
bekannt<br />
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VIII.6 - Korrektur von Erfolgskonten<br />
• Privatentnahmen und –einlagen<br />
• Auf Privatkonten<br />
• Beispiele:<br />
• Privatanteilige Kfz-Kosten<br />
• Privatanteilige Haus- und Grundstücksaufwendungen<br />
• Privatanteiliger Mietertrag<br />
• Nicht abzugsfähige Betriebsausgaben<br />
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VIII.7 - Der Abschluss<br />
• Übungsbeispiel<br />
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