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ACA Info September-Oktober 2013 - Austrian Cockpit Association

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<strong>ACA</strong> <strong>Info</strong><br />

Das Magazin der AUSTRIAN COCKPIT ASSOCIATION<br />

www.aca.or.at<br />

<strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />

FTL<br />

Nach Abstimmung im EU Parlament:<br />

Chance für sichere Flugdienstzeiten<br />

in Europa verspielt<br />

<strong>ACA</strong> Generalversammlung <strong>2013</strong><br />

Verbandsgeschehen live


Aus der Redaktion<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Astrid Six<br />

Intensiv konnten wir in den vergangenen<br />

Wochen das parlamentarische<br />

Geschehen in Brüssel bzw. in Straßburg<br />

verfolgen und uns ganz als EU<br />

Bürger fühlen. Wir klagen nicht über<br />

Demokratie-Defizite, im Gegenteil,<br />

wir sind bei der Entstehung von EU<br />

Gesetzen, die für uns unmittelbare<br />

Wirkung haben, beteiligt. Mehr dazu<br />

kann man auf den folgenden Seiten<br />

lesen. Das EU Parlament wirbt aktuell<br />

damit, dass Bürger nicht nur zur<br />

Wahl im Frühjahr 2014 gehen, sondern<br />

ihre Anliegen in die Hand und<br />

das Parlament in die Pflicht nehmen<br />

sollen – siehe Motto auf dem Bild<br />

rechts: „ACT. REACT. IMPACT.“<br />

Jene, die in den Pilotenverbänden<br />

und bei ECA aktiv mitarbeiten, leben<br />

dieses Motto ohnehin. Wichtig wäre,<br />

dass viel mehr Menschen sich so verhalten.<br />

Der Zusammenschluss von<br />

Interessensgruppen, Austausch von<br />

<strong>Info</strong>rmationen und das Einbringen<br />

in die parlamentarischen Prozesse,<br />

das bringt Demokratie in die Gesellschaft<br />

– auch und gerade dann,<br />

wenn manchen Lobbygruppen Täuschungsmanöver<br />

gelingen. Was den<br />

Pilotenberuf betrifft, sei zur Beruhigung<br />

angemerkt, dass diese Strukturen<br />

schon da sind; Organisationen<br />

wie die ECA und ihre Mitgliedsverbände<br />

erfüllen in hohem Maße diese<br />

Aufgaben. Voraussetzung ist die<br />

Unterstützung durch die Basis, wie<br />

es so schön heißt, die Mitglieder. Wer<br />

daran zweifelt, muss nur <strong>Info</strong>rmation<br />

konsumieren, von der es reichlich<br />

gibt. Einen übersichtlichen Filter für<br />

unsere Mitglieder haben wir auf der<br />

<strong>ACA</strong> Website eingebaut – unser Blog<br />

– www.aca.or.at.<br />

Follow us on twitter: @sixastrid<br />

Es grüßt<br />

Astrid Six<br />

Layout & Redaktion<br />

Einladung zur diesjährigen<br />

Generalversammlung<br />

26. November <strong>2013</strong><br />

Wir ziehen Bilanz<br />

Aufgaben auf der Sollseite<br />

<strong>ACA</strong> Mitarbeiter auf der Habenseite<br />

Diskutiert mit uns!<br />

Eure Erwartungen an die <strong>ACA</strong><br />

Unsere Ziele, unsere Möglichkeiten<br />

2 <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>


Das Motto des EU-Parlaments für 2014: Act, react, impact. Piloten nehmen ihre demokratischen Rechte wahr: 30. <strong>September</strong> <strong>2013</strong>, Abstimmung im TRAN<br />

Committee über die geplanten Flugdienstzeiten für Europa.<br />

Inhalt<br />

4 Vorwort<br />

6 TITEL Flugdienstzeiten<br />

Nach der Abstimmung im EP<br />

10 Ermüdung melden, aber wie<br />

Tipps für Pilotinnen und Piloten / FRMS<br />

12 Transnational<br />

Der Blick über den Tellerrand - Flight<br />

Operations in Europa<br />

16 Im Winter sind die Berge höher!<br />

Sicherheitsrisiko durch divergierende<br />

und mangelnde Umsetzung von<br />

ICAO-Verfahren<br />

18 LHR und London TMA<br />

Controller greifen zur Selbsthilfe<br />

20 Adequate Separation<br />

Gastartikel aus VC <strong>Info</strong> 4/<strong>2013</strong><br />

23 <strong>ACA</strong> Notam<br />

24 38. ICAO Assembly<br />

Auswirkungen auf Pilotinnen und Piloten<br />

24 Impressum<br />

25 Die <strong>ACA</strong> Mitarbeiter<br />

26 Einladung<br />

<strong>ACA</strong> Generalversammlung 26.11.<strong>2013</strong> und<br />

Stimmübertragung<br />

<strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 3


Editorial<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Peter W. Beer<br />

Präsident<br />

Die FTL Abstimmung ist vorüber,<br />

das Ergebnis entspricht nicht unseren<br />

Vorstellungen, wissenschaftlich<br />

abgesicherte Evidenz wurde negiert.<br />

Danke an die deutliche Mehrheit der<br />

österreichischen EU Abgeordneten<br />

die im Sinne höherer Flugsicherheit<br />

gestimmt haben! Als Demokraten<br />

akzeptieren wir das Votum des europäischen<br />

Parlaments.<br />

Es ist aber auch ein demokratisches<br />

Prinzip, weiter unserer Stimme Gehör<br />

zu verschaffen. Damit jeder/jede<br />

einzelne Pilot/Pilotin auch die richtige<br />

Form in Meldungen über eigene<br />

Erfahrungen und Beobachtungen<br />

findet, stellen wir die gängigen Beschreibungsmethoden<br />

für Ermüdung<br />

und Schläfrigkeit vor.<br />

Da hat es sich gut getroffen, dass<br />

eine <strong>ACA</strong> Delegation das Neueste<br />

zum Thema „Fatigue Risk Management<br />

Systems“ auf der Tagung des<br />

FRMS Forums in Paris/CDG erfahren<br />

konnte. Wie es ein Präsentator ausdrückte:<br />

„Was man HIER zum Thema<br />

FRMS nicht erfährt, das findet man<br />

auch sonst nirgends auf der Welt.“<br />

4. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>, der Tag der unser<br />

– fliegerisches – Leben tiefgreifend<br />

verändern wird. Wir unterziehen die<br />

an diesem Tag von ICAO beschlossene<br />

‚Roadmap’ einer ersten Analyse.<br />

Natürlich muss man abwarten,<br />

was wie schnell umgesetzt wird, die<br />

Luftfahrt wird aber in wenigen Jahren<br />

kaum mit dem Gewohnten vergleichbar<br />

sein.<br />

Einen Vorgeschmack auf die Entwicklungen<br />

gibt Thomas Leeb, der<br />

für <strong>ACA</strong> in London die Dialogveranstaltung<br />

der LHR ATC besuchte.<br />

Christian Mayrhofer wagt den Blick<br />

über den Tellerrand und gibt uns<br />

Einblick was sich bei den „Transnationals“<br />

tut. Der Überblick, den uns<br />

die anderen europäischen Pilotenverbände<br />

geben, zeigt eine stürmische<br />

europäische „Großwetterlage“<br />

in unserer Branche.<br />

Auch Österreich ist längst keine Insel<br />

der Seligen mehr. Bei der größten<br />

heimischen Fluggesellschaft gibt es<br />

eine emotionelle Auseinandersetzung<br />

nach der Ankündigung eines<br />

„Cross Qualification Module“, das<br />

– voraussichtlich – alle 900 Piloten<br />

durchlaufen müssen/sollen. Unterschiedliche<br />

Selektionen und berufliche<br />

Werdegänge der Piloten sollen<br />

damit ausgeglichen werden.<br />

Als „älteres Semester“ kann ich mich<br />

noch erinnern, dass <strong>Austrian</strong> Airlines<br />

bei meiner Bewerbung (1973) bereits<br />

den Plural im Firmennamen hatten.<br />

Der Grund war die Entstehung aus<br />

zwei – damals politischen Parteien<br />

zuordenbaren – Fluggesellschaften<br />

(Air Austria und <strong>Austrian</strong> Airways).<br />

Die beiden Vorläufergesellschaften<br />

trieben zwar nie genug Geld für einen<br />

Flugbetrieb auf, bildeten aber<br />

Piloten aus. Nach Wiedererlangung<br />

der Lufthoheit Österreichs war dann<br />

die vereinigte AUA der Stolz der jungen<br />

Republik. Im Lauf der Jahre entstanden<br />

dann „<strong>Austrian</strong> Air Services“,<br />

die 1994 in die gleich alte „Tyrolean<br />

Airways“ integriert wurden, die ihrerseits<br />

2002 die „Rheintalflug“ schluckten.<br />

Als nächster Schritt folgte der<br />

Merger von „Lauda Air“ in die AUA,<br />

die letztes Jahr durch Betriebsübergang<br />

in die „Tyrolean“ überging 1 .<br />

Aus dieser/n Firmengeschichte(n) erklärt<br />

sich die unterschiedliche Laufbahn<br />

der heutigen AUA/Tyrolean<br />

Piloten, von denen sich die meisten<br />

in Firmen befinden, für die sie sich<br />

ursprünglich gar nicht beworben<br />

haben.<br />

Wie verhält sich der Pilotenverband<br />

in so einer Situation<br />

Grundsätzlich ist <strong>ACA</strong> der Flugsicherheit<br />

verpflichtet und befürwortet<br />

alle Maßnahmen die nachweislich<br />

der Steigerung der Sicherheit<br />

dienen (siehe unsere Statuten). Wir<br />

vertreten den Berufsstand gegenüber<br />

Behörden und kommentieren<br />

Gesetzesentwürfe etc.<br />

Auf Ebene eines Betriebes werden<br />

wir nur technisch und durch <strong>Info</strong>rmation<br />

tätig.<br />

<strong>ACA</strong> vertritt eine neutrale Position<br />

gegenüber verschiedenen Pilotengruppen<br />

und hat einzig die Interessen<br />

sämtlicher österreichischen Piloten<br />

im Fokus.<br />

Piloten sind selektiert und ausgebildet<br />

auch bei stürmischer Großwetterlage<br />

sicher zu fliegen, <strong>ACA</strong> unterstützt<br />

sie dabei. Deshalb sind wieder<br />

zwei rein operationelle Artikel in dieser<br />

Ausgabe. Heinz Frühwirth, emeritierter<br />

<strong>ACA</strong> Präsident hat sich mit<br />

1 Der „Betriebsübergang” wurde gerichtlich<br />

angefochten und in erster Instanz vom Gericht<br />

für nichtig erklärt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.<br />

4 <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>


Editorial<br />

... Österreichische<br />

Luftfahrtgeschichte<br />

ICAO Vorschriften und tatsächlichen<br />

Flughöhen auseinandergesetzt. Er<br />

gibt auch gleich praktische Tipps<br />

Dash 8 der Rheintalflug / Quelle: Wikicommons<br />

Von unseren Kollegen in Deutschland<br />

präsentieren wir interessante<br />

Überlegungen zum Thema Separation.<br />

Danke an die Vereinigung <strong>Cockpit</strong>!<br />

Happy Landings<br />

B 737 der Lauda Air / Quelle: P. Beer<br />

wie man mit ATC-Controllern die<br />

Probleme richtig anspricht.<br />

Dash 7 der Tyrolean Airways / Quelle: Wikicommons<br />

SA 226 TC Swearingen Metroliner / Quelle: P. Beer<br />

<strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 5


Flight Time Limitations<br />

Flugdienstzeiten<br />

Das war‘s. Die Abstimmung im Europäischen Parlament ist gelaufen, leider<br />

nicht mit dem Ergebnis, wie wir uns das gewünscht hätten.<br />

Siegfried Lenz<br />

Generalsekretär<br />

Am letzten <strong>September</strong>tag<br />

hat<br />

der Verkehrsausschuss<br />

des<br />

EU-Parlaments<br />

(TRAN Committee)<br />

darüber<br />

abgestimmt, ob<br />

das EU-Parlament<br />

den Gesetzesvorschlag<br />

der<br />

EU-Kommission ablehnen soll. Gründe<br />

dafür gab es genug. Wie schon<br />

berichtet ist die Kommission schon<br />

an dem Anspruch gescheitert, die<br />

Neuregelung auf wissenschaftlicher<br />

Basis zu erstellen. Wie oft EASA und<br />

Kommission lieber den wirtschaftlichen<br />

Bedürfnissen der Airlines gefolgt<br />

sind, zeigen die vielen „Rot“ in<br />

der Tabelle. Dabei zeigt die Tabelle<br />

nur diejenigen Bereiche, in denen<br />

die Wissenschafter einer Meinung<br />

sind. Selbst dort wo die Wissenschafter<br />

nicht einig sind, sollte man<br />

annehmen, dass vorsichtshalber die<br />

strengere Regelung gewählt wird.<br />

Doch dieses in technischen Fragen<br />

selbstverständlich angewandte<br />

„precautionary principle“ scheint für<br />

EASA nicht zu existieren, wenn es um<br />

Crewdienstzeiten geht.<br />

Stattdessen verbreitete die Kommission<br />

Listen mit Verbesserungen,<br />

auf die wir bei einer Ablehnung des<br />

Papiers verzichten müssten. Bei näherer<br />

Analyse zeigt sich allerdings,<br />

dass diese Liste sehr selektiv ist, Verschlechterungen<br />

gar nicht erwähnt,<br />

und als Ausgangsbasis nur die Länder<br />

heranzieht, die bisher die allerschlechtesten<br />

Regelungen hatten.<br />

Dabei wird den Parlamentarieren<br />

erklärt, dass weiterhin strengere<br />

nationale Regeln möglich sind. Das<br />

stimmt zwar, aber mit dem großen<br />

Haken, dass jede Airline Anspruch<br />

darauf hat, die weniger strengen EU-<br />

Regeln anzuwenden!<br />

Doch wenn es nach dem Willen von<br />

Kommission und EASA geht, soll sich<br />

das Parlament heuer ohnehin zum<br />

letzten Mal mit FTL auseinandersetzen.<br />

Der Entwurf sieht nämlich<br />

vor, dass die EASA in Zukunft einen<br />

Großteil der Regelungen ohne demokratische<br />

Kontrolle selbst ändern<br />

kann. Viele Regelungen sind nämlich<br />

nicht im Gesetzestext, sondern in<br />

sogenannten „Certification Specifications“<br />

enthalten, die EASA nach<br />

einem Anhörungsverfahren ohne<br />

Mitsprachrecht ändern kann. Dieser<br />

Mechanismus wurde eigentlich<br />

erfunden, um das Parlament nicht<br />

mit technischen Details wie z.B. der<br />

Festigkeit von Flugzeugbauteilen<br />

oder der Interferenzimmunität von<br />

Funkgeräten befassen zu müssen.<br />

Hier sollte EASA die Möglichkeit bekommen,<br />

rasch und unpolitisch zu<br />

verordnen. Die Ausdehnung dieses<br />

Prinzips auf Arbeitszeiten führt nun<br />

aber dazu, dass „Bürokraten“ ohne<br />

politische Kontrolle bestimmen<br />

dürfen, wie lange Crews<br />

arbeiten und ruhen. Diese<br />

Regelungen haben aber nicht<br />

nur technische sondern auch<br />

soziale Auswirkungen, die in<br />

allen anderen europäischen<br />

Arbeitszeitrichtlinien selbstverständlich<br />

berücksichtigt<br />

werden. Es kann bei der Regelung<br />

der Arbeitszeit nicht nur<br />

darum gehen, für den jeweils<br />

nächsten Flug fit genug zu sein. Es<br />

muss auch sichergestellt sein, dass<br />

man dabei ausreichend Freizeit zu<br />

Hause hat, um nicht zu vereinsamen,<br />

und dass man den Beruf ein Leben<br />

lang ausüben kann. „Wegwerfpiloten“,<br />

die nach ein paar Jahren maximaler,<br />

gerade noch sichere Auslastung<br />

mit Burn-Out ausscheiden,<br />

dürfen nicht EU-Standard werden!<br />

Hier rächt sich auch, dass EASA keinerlei<br />

Mandat hat, sich um derartige<br />

Aspekte zu kümmern. Ein gesetzgeberischer<br />

„Blankoscheck“, der dem<br />

Parlament die weitere Entwicklung<br />

der FTL aus der Hand nimmt, hat bei<br />

vielen Parlamentarieren für Verstimmung<br />

gesorgt.<br />

Diese Bedenken waren für das TRAN<br />

Cttee schwerwiegend genug, eine<br />

Ablehnung des Gesetzes zu empfehlen.<br />

Die dazu nötige Abstimmung<br />

im Plenum des EU-Parlaments wurde<br />

extrem kurzfristig angesetzt und<br />

fand kurz vor Redaktionsschluss am<br />

9.10. statt. Damit blieben uns nur wenige<br />

Tage, die bislang noch nicht mit<br />

der Sache befassten Parlamentarier<br />

über die äußerst komplexe Materie<br />

zu informieren. Dass die regelmäßige<br />

Übersiedlung des Europaparlaments<br />

EU-Parlament von innen, Brüssel. Piloten verfolgen die<br />

Abstimmung im TRAN Ausschuss 30.9.<strong>2013</strong>.<br />

6 <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>


Flight Time Limitations<br />

Die Kommission gab kurz vor der entscheidenden<br />

Parlamentssitzung noch ein Papier heraus,<br />

das den Anschein erweckte, als sei ohnehin<br />

alles wunderbar und sicher - die ECA reagierte,<br />

indem sie diese Punkte auf-, und kritisch dazu<br />

Stellung nahm. Leicht verständlich verpackt haben<br />

wir diese <strong>Info</strong>rmationen dann noch am Tag<br />

vor der Abstimmung an die MEPs verschickt.<br />

in diese Woche fiel, war auch nicht<br />

gerade hilfreich.<br />

Dennoch schafften wir es, mit fast<br />

allen MEPs Kontakt aufzunehmen<br />

und sie – dank enger Zusammenarbeit<br />

mit unseren Kollegen von VC<br />

– mit ausführlichen deutschsprachigen<br />

Unterlagen zum Thema zu versorgen.<br />

In einem Telefonmarathon<br />

konnten wir individuelle Fragen beantworten.<br />

Dabei stellte sich heraus,<br />

das viele Parlamentarier – häufig<br />

selbst Vielflieger – die neuen Regeln<br />

bedenklich finden.<br />

Die parlamentarische Debatte fand<br />

am am Vortag spätabends statt. Als<br />

„Bombe“ gab es dort die Meldung,<br />

dass die bis dahin im Gleichschritt<br />

mit ECA marschierende ETF (Dachorganisation<br />

von Gewerkschaften, die<br />

hauptsächlich Cabin Crew vertreten)<br />

ihren Widerstand zugunsten eines<br />

„Deal“ mit der EU-Kommission aufgegeben<br />

hatte. Details dazu waren<br />

bis zum Redaktionsschluss spärlich<br />

und unklar.<br />

Natürlich waren<br />

auch die<br />

EU-Kommission<br />

und die Airlines<br />

nicht untätig und<br />

bombardierten<br />

die MEPs (Member<br />

of European<br />

Parliament) mit<br />

<strong>Info</strong>rmationen.<br />

Ein Teil davon stellte sich als Desinformation<br />

heraus, da die Kommission<br />

zB zum Vorwurf von 22h Wachzeit<br />

bei Standby gar nicht Stellung nahm,<br />

sondern darauf hinwies, dass Airport<br />

Abstimmung im EP<br />

387 gegen<br />

218 für<br />

mehr Sicherheit in<br />

Europas Luftfahrt<br />

Standby auf 16 Stunden begrenzt<br />

sei. In allen Aussendungen wurde<br />

hervorgehoben, welche großartigen<br />

Verbesserungen die neuen Regeln<br />

nicht mit sich brächten. Der Versuch<br />

mit solchen Nebelgranaten<br />

zumindest<br />

einem<br />

Teil der Parlamentarier<br />

mehr<br />

Sicherheit vorzugaukeln,<br />

dürfte<br />

leider erfolgreich<br />

gewesen sein.<br />

Ein in letzter Minute<br />

von Grün-Mandatarin Eva Lichtenberger<br />

eingebrachter Antrag, die<br />

Abstimmung zumindest so lange zu<br />

verschieben, bis den Abgeordneten<br />

die Inhalte der Einigung mit ETF<br />

schriftlich vorliegen, wurde von einer<br />

konservativen Mehrheit (EPP) knapp<br />

aber doch abgeschmettert. Schon<br />

zuvor hatte der Parlamentspräsident<br />

ein Schreiben der ECA verworfen,<br />

in dem darauf hingewiesen wurde,<br />

dass die Abstimmung über ein<br />

Gesetz, das den Abgeordneten gar<br />

nicht komplett vorliegt, ein Versto<br />

gegen die vom Parlament selbst festgelegten<br />

Verhaltensregeln ist. Bei<br />

der Abstimmung haben die Abgeordneten<br />

mit 387:218 Stimmen bei<br />

66 Enthaltungen für das neue Gesetz<br />

gestimmt. Da eine Ablehnung durch<br />

den Verkehrsministerrat als extrem<br />

unwahrscheinlich gilt, wird das Gesetz<br />

aller Voraussicht nach in Kürze<br />

veröffentlicht werden.<br />

<strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 7


Flight Time Limitations<br />

FTL - wie geht es weiter<br />

Wann kommen die neuen Regeln und wie werden sie unseren<br />

fliegerischen Alltag maßgeblich prägen<br />

Sollen wir<br />

den 9.10.13 als<br />

schwarzen Tag<br />

für die Flugsicherheit<br />

im Kalender<br />

markieren.<br />

Ja und nein.<br />

EU-Kommission<br />

Siegfried Lenz und Parlament<br />

Generalsekretär haben unter<br />

dem Druck der<br />

Airlines einen kleinen Schritt gemacht,<br />

wo ein großer angebracht<br />

gewesen wäre. Sie haben sich dafür<br />

entschieden, kleine Verbesserungen<br />

zu einer Ausgangsbasis zu machen,<br />

die selbst ein schwacher Kompromiss<br />

war. Gegenüber den nicht eben<br />

für Sozialismus und Arbeitnehmerfreundlichkeit<br />

berüchtigten USA ist<br />

das ein Ansatz, der einer aufgeklärten<br />

Politik unwürdig ist. Dort hat man<br />

nach einem spektakulären Unfall ein<br />

Regelwerk geschaffen, das auf wissenschaftlicher<br />

Basis steht und einen<br />

sicheren Betrieb ermöglicht. Europa<br />

hat die Wissenschaft in den Wind geschlagen<br />

und versucht sich mit einem<br />

politischen Kompromiss auf Kosten<br />

der Sicherheit einen Wettbewerbsvorteil<br />

zu verschaffen. Wer glaubt,<br />

dass die umliegenden Staaten nicht<br />

mit Argusaugen beobachten, was<br />

in Europa Gesetz wird, kann auch in<br />

eine Kristallkugel schauen statt aufs<br />

Wetterradar. Sobald unsere Regeln<br />

stehen, wird wohl eine „Harmonisierung“<br />

in Richtung weniger Sicherheit<br />

und mehr Fatigue einsetzen.<br />

Als kleinen Trost können wir vermerken,<br />

dass mit der Neuregelung<br />

etliche Bestimmungen verbessert<br />

werden, die derzeit noch als „national<br />

black holes“ europaweit unterschiedlich<br />

streng geregelt sind. Völlig<br />

unabsehbar ist, welchen Einfluss<br />

die „Derogations“ haben werden,<br />

mit denen unter diversen Auflagen<br />

weitere Lockerungen der Regeln bewilligt<br />

werden können. In Anbetracht<br />

dessen, was für die EASA entgegen<br />

den Aussagen der Wissenschaftler<br />

<strong>2013</strong> „sicher genug“ war, fällt es im<br />

Moment schwer zu glauben, dass ein<br />

„equivalent level of safety“ ernsthafter<br />

geprüft würde.<br />

Es wird an uns liegen,<br />

die Einhaltung der<br />

„Versprechen“ von<br />

<strong>2013</strong> einzufordern.<br />

Die Publikation der neuen Regeln<br />

wird bis spätestens Jahresende erwartet.<br />

In Kraft treten werden sie<br />

zwei Jahre später, also etwa Anfang<br />

2016. Nach weiteren drei Jahren soll<br />

eine Überprüfung abgeschlossen<br />

sein, die unter Beteiligung von Piloten<br />

Schwachstellen der Neuregelung<br />

aufzeigen und weitere wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse bringen soll. Im<br />

Hinblick auf den Eifer, den EASA und<br />

die Kommission bei der Überprüfung<br />

der bisherigen Regeln an den Tag<br />

gelegt haben, sind wir naturgemäß<br />

skeptisch. Es wird an uns liegen, hier<br />

„am Drücker“ zu bleiben und die Einhaltung<br />

der Versprechen von <strong>2013</strong><br />

einzufordern.<br />

Zu diesen Versprechen gehört, dass<br />

einzelne Staaten weiterhin strengere<br />

nationale Regelungen haben dürfen.<br />

Hier erwarten wir, dass Österreich<br />

die vor wenigen Monaten im EASA<br />

Committee geäußerten Bedenken<br />

in ein Gesetz einfließen lässt. Damit<br />

wären überlange Kombinationen<br />

aus Stand-By und Flug – einer unserer<br />

Hauptkritikpunkte – als Risiko aus<br />

der Welt geschafft.<br />

Die nächsten zwei Jahre haben wir<br />

als Piloten Gelegenheit, uns mit den<br />

Details der neuen Regeln vertraut zu<br />

machen. Die FTL-Experten der <strong>ACA</strong><br />

bereiten sich schon jetzt darauf vor,<br />

die Umstellung auf das neue System<br />

zu begleiten. Es gilt zu analysieren,<br />

welche unserer derzeitigen Rotationen<br />

angepasst werden müssen. Das<br />

Dickicht von IR, CS, AMC wird noch<br />

etliche Interpretationsfragen aufwerfen.<br />

Parallel dazu steht uns die Einführung<br />

von Fatigue Risk Management<br />

bevor, über das ein gesonderter Artikel<br />

informiert. Ein Kernpunkt dieses<br />

Systems ist das gegenseitige Vertrauen<br />

zwischen Piloten, Fluglinie und<br />

Luftfahrtbehörde. In Anbetracht der<br />

medialen Schlacht der letzten Wochen<br />

steht uns hier einiges an Aufbauarbeit<br />

bevor.<br />

89% finden eine Landung<br />

nach 22 Stunden<br />

ohne Schlaf beunruhigend<br />

Bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts<br />

GfK Austira (im<br />

Auftrag von <strong>ACA</strong>), fanden es 89%<br />

der Befragten beunruhigend, dass<br />

ihre Crew schon 22 Stunden wach<br />

sein könnte, wenn sie das Flugzeug<br />

landet, 66% sogar „sehr beunruhigend“.<br />

8 <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>


Flight Time Limitations<br />

Flugdienstzeiten<br />

Das vorläufige Ende einer Geschichte<br />

In den letzten Jahren haben wir in<br />

jeder Ausgabe der <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> zum Thema<br />

„FTL“ berichtet. Die Angst der Zeitungsmacher,<br />

mit der unerfreulichen<br />

Entscheidung des EU-Parlaments<br />

eine heftfüllende Säule der Berichterstattung<br />

zu verlieren ist unbegründet.<br />

Denn unabhängig von der<br />

Gesetzgebung sind „Arbeits- und Ruhezeiten“<br />

ein Angelpunkt des Flugbetriebs,<br />

der dank neuer Destinationen,<br />

wechselnder Slots und geänderter<br />

Flugzeugeinsätze ständigem Wandel<br />

unterliegt. Außerdem setzt sich<br />

seit einigen Jahren zunehmend die<br />

Erkenntnis durch, dass Arbeitszeiten<br />

und Ermüdung einen Einfluss auf die<br />

Sicherheit des Flugbetriebs haben,<br />

den man nicht beiseite wischen darf.<br />

Luftfahrt ist vielleicht nicht mehr die<br />

Spitze der technologischen Entwicklung,<br />

als die sie im vorigen Jahrhundert<br />

gesehen wurde, aber doch eine<br />

sehr innovative Branche. Trotz langer<br />

Produktzyklen erleben wir im Laufe<br />

unserer Karrieren eine ständige Weiterentwicklung<br />

im technischen (TCAS,<br />

TAWS, BTV), aber auch im „Software“-<br />

Bereich (neue Verfahren, CRM und<br />

SMS). Trotzdem ist vieles sehr konservativ<br />

und regelorientiert geprägt. Es<br />

soll Piloten geben, die eher fremdgehen<br />

würden als SOP zu verletzen, und<br />

die traditionelle Methode eine Gefahr<br />

zu bannen ist sie durch Regeln und Limits<br />

„einzugrenzen“.<br />

Irgendwann sind unsere Vorgänger<br />

draufgekommen, dass Flugzeuge<br />

bei zu viel Geschwindigkeit einfach<br />

zerbrechen. Als Abhilfe wurde ein<br />

roter Strich auf den Fahrtmesser gemalt.<br />

Dieser Ansatz, Gefahren mittels<br />

„prescriptive rules“ zu bannen, erweist<br />

sich im Bereich der Arbeits- und<br />

Ruhezeiten zunehmend als untauglich.<br />

Fast jeder von uns kann bestätigen,<br />

dass man auch unter Einhaltung<br />

aller KV-Regeln einen Dienstplan<br />

konstruieren könnte, der einen in wenigen<br />

Wochen zum Weinen und in<br />

wenigen Monaten um die Gesundheit<br />

bringt. Der traditionelle Ansatz, dem<br />

wir auch die Komplexität der einschlägigen<br />

Regeln in Gesetz und vor allem<br />

KV verdanken, war nun, alle im täglichen<br />

Betrieb aufgezeigten „Lücken“<br />

mit neuen Regeln zu stopfen. Es soll<br />

bei manchen Airlines auch Leute geben,<br />

die es als Teil des Geschäftsmodells<br />

sehen, durch möglichst kreative<br />

Auslegung der Regeln neue „Lücken“<br />

zu finden, die produktivere Rotationen<br />

ermöglichen.<br />

Die Aussage „wir halten alle Regeln<br />

ein, daher sind wir sicher unterwegs“<br />

hat sich im Bereich der Ermüdung als<br />

ebenso trügerisch herausgestellt wie<br />

in anderen Bereichen. Deshalb muss<br />

bei der systematischen Erhebung und<br />

Beseitigung operationeller Gefahren<br />

im Rahmen eines „Safety Management<br />

System“ auch der Bereich der<br />

Ermüdung einbezogen werden. „Fatigue<br />

Risk Management“ wird in Zukunft<br />

ein integraler Bestandteil aller<br />

Flugbetriebe werden. Die in Sachen<br />

Flugdienstzeiten viele Jahre eher auf<br />

grundsätzliches beschränkte ICAO<br />

hat dies schon vor einigen Jahren<br />

zum Standard erhoben.<br />

„Standard“ ist hier im Sinne von „verbindlich<br />

nötig“ und nicht im Sinne<br />

eines standardisierten Systems zu<br />

sehen. Es gibt kein „Einheits-FRMS“.<br />

Jede Airline braucht eine auf ihren<br />

Betrieb (Flugplan, Strecken, usw.) zugeschnittene<br />

Lösung. Zudem sind die<br />

Erkenntnisse auf dem Gebiet der Pilotenermüdung<br />

noch deutlich „offener“<br />

und vielfältiger interpretierbar sind<br />

als zB im Bereich der Materialermüdung.<br />

Für die Airlines lockt in der neuen<br />

EU-Gesetzgebung die Möglichkeit,<br />

nach „prescriptive rules“ nicht zulässige<br />

Einsätze mit Monitoring und Verfifikation<br />

durch ein Fatigue Risk Management<br />

System doch durchführen<br />

zu können.<br />

Der Umstieg auf das neue System<br />

erfordert jedoch nicht nur die Einrichtung<br />

neuer Tests, Analysen, Rückmeldekreise,<br />

Training für Crews und<br />

Bodenpersonal, usw. sondern vor allem<br />

einen Kulturwandel. Statt sich an<br />

Regeln zu orientieren, erfordert das<br />

neue Konzept ständiges Evaluieren<br />

und ggf. Anpassen. Das geht – wie<br />

auch von ICAO in Kooperation mit<br />

IATA und IFALPA dokumentiert – nur<br />

mit Zusammenarbeit von Crews, Airlines<br />

und Behörden. Alle drei benötigen<br />

dazu umfangreiche Sachkenntnis<br />

im medizinischen, psychologischen<br />

aber auch statistischen Bereich, alles<br />

eher Neuland für Aviatiker.<br />

Wir haben bei <strong>ACA</strong> begonnen, uns<br />

näher mit diesem Thema auseinanderzusetzen<br />

und werden in loser Folge<br />

über verschiedene Aspekte von<br />

FRMS berichten. Den Anfang macht in<br />

dieser Ausgabe ein Artikel von Peter<br />

Beer. Wenn Airlines in Österreich mit<br />

der Einführung von FRMS beginnen,<br />

werden wir - wie immer - als kompetenter<br />

Partner für mehr Sicherheit zur<br />

Verfügung stehen.<br />

<strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 9


International<br />

Ermüdung melden, aber wie<br />

FRMS – Fatigue Risk Management Systems<br />

Praktische Hinweise für Pilotinnen und Piloten<br />

FRMS / ‚Fatigue Risk Management<br />

Systems’ sind eine Sicherheits-Methodik<br />

die auf kontinuierliche Erfassung<br />

und Berücksichtigung von Daten<br />

beruht.<br />

Viele Körperfunktionen lassen sich<br />

objektiv messen. Damit können<br />

Krankheiten, die ein Risiko für den Pilotenberuf<br />

darstellen, in den meisten<br />

Fällen objektiv erfasst werden.<br />

Ermüdung, Übermüdung und Erschöpfung<br />

entziehen sich weitgehend<br />

der direkten, objektiven Messung.<br />

Die Körper-Kerntemperatur<br />

könnte ein Ansatz sein, die Forschung<br />

ist da aber noch nicht weit<br />

fortgeschritten. Feststellbar ist das<br />

Verhalten, z.B. verlängerte Reaktionszeiten,<br />

schlechte Entscheidungen<br />

und eingeschränkte Wahrnehmung.<br />

Auszug aus dem ICAO/IATA/IFALPA<br />

Fatigue Risk Management Systems<br />

– Implementation Guide 1 st Edition:<br />

Diese subjektive Einschätzung setzt<br />

man in Beziehung zur eigenen (Qualitäts-)<br />

Schlafdauer. Die wird für Piloten<br />

meist durch zwei Parameter ausgedrückt:<br />

••<br />

wieviel Stunden (Qualitäts-)<br />

Schlaf hatte die Pilotin/der Pilot<br />

in den 24 Stunden vor Dienstbeginn<br />

(Check In)<br />

••<br />

wieviel Stunden (Qualitäts-)<br />

Schlaf hatte die Pilotin/der Pilot<br />

in den 24 Stunden vor ‚Top<br />

of Descent’ (bei Kurzstrecke ev.<br />

letzter ‚Top of Descent’)<br />

Eine gewisse Schwierigkeit ist die<br />

Feststellung der eigenen Schlafdauer.<br />

Die im Bett verbrachte Zeit ist<br />

nicht notwendigerweise die Dauer<br />

des Schlafs. Einen guten Anhaltspunkt<br />

geben technische Vorrichtungen<br />

zur Messung der Schlafdauer.<br />

Neben professionellen Produkten<br />

die für begleitende Messungen bei<br />

operationellen FRMS eingesetzt<br />

werden, helfen auch ‚sleep tracker’,<br />

‚up band’, Schlafphasenwecker und<br />

Apps für Smartphones bei der Ermittlung<br />

der Schlafdauer.<br />

Professionell abgefasste Meldungen<br />

in einem ‚non punitiven’ Reporting<br />

System (z.B. über Vertrauensleute),<br />

können einer Airline das Datenmaterial<br />

liefern, um die Einführung eines<br />

richtigen FRMS zu begründen.<br />

Auch in einem Flugbetrieb, der noch<br />

kein volles FRMS eingeführt hat, sind<br />

Piloten verpflichtet, im Rahmen des<br />

SMS (Safety Management System) Ermüdung<br />

und Erschöpfung am Wege<br />

des ‚non punitiven’ Meldesystems zu<br />

artikulieren.<br />

Subjektiv sind wir aber sehr wohl in<br />

der Lage über unsere Erschöpfung<br />

und Schläfrigkeit zu berichten. Leider<br />

sind subjektive Berichte kaum<br />

vergleichbar.<br />

Ein Ausweg ist die Verwendung von<br />

Skalen, die auch in der Wissenschaft<br />

verwendet werden. Die zwei gebräuchlichsten<br />

werden vorgestellt:<br />

The Karolinska Sleepiness Scale (KSS)<br />

This scale asks people to rate how sleepy they feel right<br />

now. Any of the values from 1-9 can be ticked, not only<br />

those with a verbal description.<br />

1 = extremely alert<br />

2
<br />

3 = alert
<br />

4<br />

5 = neither sleepy nor alert
<br />

6
<br />

7 = sleepy, but no difficulty remaining awake<br />

8
<br />

9 = extremely sleepy, fighting sleep<br />

10 <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>


International<br />

Luftfahrtsymposium <strong>2013</strong><br />

Müdigkeit trotz Sonnenschein / Quelle: Wikicommons<br />

Der Artikel bezieht sich auf mehrere<br />

Vorträge beim FRMS Forum <strong>2013</strong> / Paris<br />

CDG; insbesondere auf Mick Spencer/Air<br />

New Zealand, Dr. Curt Graeber/<br />

Boeing, Capt. Gilles Laurent & Didier<br />

Nicolini/Air France, Prof. Phillipa Gander/Sleep-Wake<br />

Research Center<br />

Peter W. Beer<br />

und Sleep<br />

Cycles<br />

Alarm Free<br />

für Android<br />

The Samn-Perelli Crew Status Check<br />

Apps<br />

für iPhone<br />

z.B. Sleep<br />

Cycle Alarm<br />

Clock<br />

Beim jährlichen Luftfahrtsymposium des Österreichischen Luftfahrtverbands<br />

finden sich Akteure, Behörde und vor allem Manager der<br />

Branche ein.<br />

Stellvertretend für unsere Mitglieder war <strong>ACA</strong> durch Astrid Six und<br />

mich vertreten.<br />

Nach der Eröffnung durch den früheren AUA Vorstand Hrn. Mario<br />

Rehulka, gab es eine Präsentation von Airbus über Qualität. Natürlich<br />

waren zahlreiche Verweise auf die Qualität des A 350 eingebaut.<br />

Boeing setzte mit einer Präsentation der B 787 nach. Dass österreichische<br />

Zulieferfirmen mit Boeing jährlich 70 Mio Euro Umsatz machen,<br />

überraschte dann doch.<br />

Hr. DI Falb von Roland Berger erklärte dem Auditorium den ständig<br />

wachsenden Druck auf die „Marktteilnehmer“. In Europa wächst nach<br />

seinen Ausführungen nur mehr der Low Cost Sektor, wobei sich die<br />

Geschäftsmodelle der ‚legacy carrier’ jenen der ‚low cost carrier’<br />

annähern (und teilweise umgekehrt).<br />

IATA’s Jean Luc Boutillier stellte die Qualitätsinitiativen dieser Organisation<br />

vor.<br />

Kernstück der Veranstaltung war eine Podiumsdiskussion bei der Hr.<br />

Rudolf Nagiller versuchte, die Diskutanten durch provokante Fragen<br />

aus der Reserve zu locken.<br />

Teilnehmer:<br />

Hr. Johann Zemsky/ACG<br />

Hr. Wolfgang Prock-Schauer/Air Berlin<br />

Fr. Elisabeth Landrichter/BMVIT<br />

Hr. Jaan Albrecht/<strong>Austrian</strong> Airlines<br />

Hr. Julian Jäger/Flughafen Wien<br />

Highlights:<br />

••<br />

Ticketsteuer, außer der Behörde sind alle dagegen<br />

••<br />

Die Bahnanbindung des Flughafens mit der Westbahnstrecke zu<br />

Frühflügen wird kritisiert<br />

••<br />

Als Ausweg nach dem Gerichtsurteil über den „Betriebsübergang“<br />

OS-VO, gibt es „Verhandeln“ als Plan A und Rechtsmittel<br />

als Plan A+<br />

••<br />

Air Berlin ist ein „full service carrier“ und NIKI ist supereffizient<br />

••<br />

Single European Sky ist ein Projekt der Staaten und nicht der<br />

„Air Navigation Service Providers“(Antwort auf Kritik an der<br />

schleppenden Verwirklichung)<br />

••<br />

A 380 kann prinzipiell in VIE landen, am Terminal andocken ist<br />

aber nicht möglich<br />

••<br />

Das (alte) Check In 2 Gebäude soll umgebaut werden, konkrete<br />

Pläne werden aber noch nicht bekanntgegeben<br />

This scale asks people to rate their level of fatigue right<br />

now, and is a simplified version of the Samn-Perelli<br />

Checklist.<br />

1 = fully alert, wide awake
<br />

2 = very lively, responsive, but not at peak
<br />

3 = okay, somewhat fresh
<br />

4 = a little tired, less than fresh
<br />

5 = moderately tired, let down
<br />

6 = extremely tired, very difficult to concentrate
<br />

7 = completely exhausted, unable to function effectively<br />

Weitere Vorträge:<br />

Dkfm. Lachinger/<strong>Austrian</strong> Airlines erläuterte den finanziellen Turnaround<br />

der Airline.<br />

Hr. Peter Baumgartner erläuterte den Wert von „Branding“.<br />

Hr. DI Gerstinger stellte technische Lösungen der Firma Frequentis<br />

vor.<br />

Am Rande der Veranstaltung ergaben sich zahlreiche Kontakte und<br />

Gespräche für <strong>ACA</strong>.<br />

Peter W. Beer<br />

<strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 11


International<br />

Transnational<br />

Beim TNA/IND Meeting in Brüssel im <strong>September</strong> blickten wir wieder<br />

über den Tellerrand, mit wenig Begeisterung.<br />

Auch der heißeste<br />

Sommer hat<br />

irgendwann ein<br />

Ende, die Kinderlein<br />

sind wieder<br />

in der Schule,<br />

und uns alle hat<br />

Christian Mayrhofer<br />

Industrial<br />

der „Alltag“ wieder.<br />

Für die <strong>ACA</strong>-<br />

Mitarbeiter ist<br />

wieder Saison, die Herbstmeetings<br />

stehen an. Für mich macht hier traditionell<br />

das TNA/IND Meeting bei ECA<br />

den Anfang.<br />

Die Anreise war diesmal unspektakulär,<br />

keine Wetterkapriolen oder<br />

sonstiges Ungemach, und so war<br />

die Teilnehmeranzahl im Gegensatz<br />

zum letzten vom Wetter verhagelten<br />

Meeting sehr ordentlich. Beim<br />

Warten auf den Bus am Airport hab<br />

ich dann auch gleich Dirk Polloczek<br />

von VC, der bei ECA für diese Working<br />

Groups zuständig ist, getroffen.<br />

Im Bus hatten wir einiges zu<br />

besprechen, der Herbstbeginn bei<br />

<strong>Austrian</strong>/Tyrolean war ja doch sehr<br />

interessant. Wobei eine vernünftige<br />

Unterhaltung in der olfaktorisch interessanten<br />

Umgebung dieses meist<br />

überfüllten Busses eine gewisse Herausforderung<br />

darstellt, aber 45 Minuten<br />

Luft anhalten ist ja auch keine<br />

Option.<br />

Gleich vorweg: da die Themen Transnational<br />

Airlines und Industrial zunehmend<br />

ineinander übergehen,<br />

wollen wir diese beiden Gruppen für<br />

die Zukunft enger zusammenfassen.<br />

Bis dato haben wir das als zwei eintägige<br />

Meetings betrachtet, die wir,<br />

da bei den meisten Verbänden eine<br />

Person für beides zuständig ist, an<br />

zwei aufeinander folgenden Tagen<br />

abgehalten haben, um unnötige Reisen<br />

zu vermeiden. Einige Verbände<br />

haben aber doch unterschiedliche<br />

Personen zu den zwei Meetings geschickt<br />

bzw. nur eines der zwei besucht.<br />

Mit einigen kleinen Änderungen<br />

(durchgehende Agenda) wollen<br />

wir erreichen, dass zwei Tage wirklich<br />

durchgängig und effizienter gearbeitet<br />

werden kann. Und in Sachen<br />

„Contract Pilots“ haben wir für Ende<br />

<strong>Oktober</strong> noch ein zusätzlich Meeting<br />

angesetzt, da hier noch zu viel offen<br />

geblieben ist.<br />

Der Meetingraum war also sehr<br />

gut gefüllt, folgende Länder waren<br />

anwesend: Deutschland, Schweiz,<br />

Spanien, Großbritannien, Irland,<br />

Frankreich, Italien, Niederlande,<br />

Schweden, Dänemark, Norwegen<br />

und Irland. Die üblichen Verdächtigen<br />

also...<br />

Was läuft also so in der Welt der<br />

transnationalen Airlines. Beginnen<br />

wir mal mit dem Branchenprimus:<br />

RyanAirair<br />

Seit heuer besitzen die RyanAirAir-<br />

Piloten eine gewählte Vertretung,<br />

die natürlich von der Firmenleitung<br />

nicht anerkannt wird. Das Board besteht<br />

aus 5 Mitgliedern, vier externen<br />

und Captain John Goss von RyanAirAir.<br />

John wurde nach einem Interview<br />

für BBC, in dem er die Sicherheitsstandards<br />

bei RyanAir (Druck,<br />

Einschränkung der Entscheidungsfreiheit,<br />

finanzielle Not, ständiger Base-Wechsel,<br />

Steuerunsicherheit usw.)<br />

kritisierte, kurzerhand gefeuert. Man<br />

kann jetzt natürlich sagen, dass man<br />

Firmeninterna nicht ausplaudert,<br />

aber es hätte sich ohnehin ein Grund<br />

gefunden, John zu feuern. Dies zeigt<br />

auch, wie wichtig es ist, momentan<br />

dieses Board mit externen Vertretern<br />

zu besetzen, da man als RyanAirAir-<br />

Mitarbeiter automatisch ein Dead<br />

Man Walking wäre. Auch wenn Micheal<br />

O’Leary nun behauptet, dies<br />

wäre keine legitimierte Vertretung,<br />

da ja kein Mitarbeiter von RyanAirAir<br />

im Board sitzt. Worte sind geduldig.<br />

RyanAirAir hat zur Zeit 50 Basen in<br />

18 Ländern und beschäftigt 3000<br />

Piloten, 1250 Captains und 1750 F/<br />

Os. Die 500 jüngsten F/Os zahlen<br />

für’s Fliegen und werden rollierend<br />

ersetzt. 70% der Piloten (nahezu alle<br />

Kopiloten) sind als Contractor über<br />

zumeist Brookfields angestellt. Wer<br />

kann wechselt zu einer besseren<br />

Firma. Selbst Kapitäne akzeptieren<br />

dafür oftmals ein Downgrading zum<br />

F/O, Eintritt am Ende einer Senlist<br />

und satte finanzielle Abschläge, nur<br />

um wieder ein Leben zu bekommen.<br />

Medial kommen RyanAir und speziell<br />

Micheal O’Leary immer mehr unter<br />

die Räder, der Ruf der Firma hat im<br />

letzten Jahr enorm Schaden genommen.<br />

In Schweden wurde O’Leary<br />

bereits mehrmals beim öffentlichen-<br />

Lügen ertappt und hat sich den Ruf<br />

eines Clowns erarbeitet. Seine Firma<br />

hält ihn mittlerweile von Schweden<br />

fern. In Deutschland gibt es den<br />

Skandal um den Flughafen Hahn, der<br />

pleite ist und vom Staat aufgefangen<br />

werden muss, während RyanAirAir<br />

12 <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>


International<br />

Zunehmend wandern Agenden der Arbeitnehmervertretung<br />

in Rechtsanwaltskanzleien und Gerichtssäle<br />

dort noch immer nichts zahlt. Bei uns<br />

hat man in Klagenfurt wenigstens<br />

nach Jahren der Quersubventionierung<br />

nun die Reißleine gezogen.<br />

Generell gilt: wer seine Stimme<br />

gegen RyanAirAir erhebt, wird sofort<br />

geklagt, auch vor Journalisten<br />

macht man hier nicht halt. RyanAirAir<br />

kommt daher mittlerweile nicht<br />

mehr aus dem Gerichtssaal heraus,<br />

und ein Großteil der Prozesse wird<br />

verloren. Ich möchte gar nicht wissen,<br />

wie viele Kosten das verursacht.<br />

Scheint mittlerweile Mode zu sein<br />

in Europas Luftfahrt – Klagen ohne<br />

Rücksicht auf die Kosten (Deutschland,<br />

Frankreich, Spanien, Norwegen,<br />

Österreich), die einzigen Gewinner<br />

dabei werden die Anwälte sein.<br />

Eines der Probleme, das abseits der<br />

miesen Arbeitsbedingungen für nahezu<br />

alle Contract Pilots gilt, ist das<br />

Problem der Versteuerung/Sozialleistungen.<br />

Irland kassiert z.B. die<br />

Sozialabgaben, während selbiger<br />

Pilot mit Irland nichts außer dem Vertrag<br />

gemeinsam hat. RyanAir stiehlt<br />

sich aus der Verantwortung, da der<br />

Pilot, obwohl er ausschließlich für<br />

RyanAir fliegt, als Angestellter des<br />

Brokers betrachtet wird. Der Broker<br />

wiederum verweist darauf, dass er ja<br />

in Irland sitzt bzw. die Leistung selbst<br />

von einer Firma bezieht (1-Mann-Ich-<br />

AG des Piloten, der so seine Arbeitsleistung<br />

zur Verfügung stellen muss,<br />

sonst gibt’s z.B. kein Upgrading). Mittlerweile<br />

wird das einigen Ländern zu<br />

bunt, z.B. Deutschland oder Italien.<br />

Die Vorschriften über die Steuerpflichtigkeit<br />

sind von Land zu Land<br />

verschieden und weisen oft auch<br />

Interpretationsspielraum auf. Diese<br />

Länder veranstalten nun regelrechte<br />

Razzien bei „verdächtigen“ Piloten<br />

und brummen ihnen Steuernachforderungen<br />

in teilweise sechsstelliger<br />

Höhe auf. Dass unter diesem Druck<br />

die Sicherheit leidet, sollte wohl außer<br />

Frage stehen, die Nerven bei<br />

den Piloten in diesen Ländern liegen<br />

teilweise blank. Gelöst werden muss<br />

das ganze einerseits durch langwierige<br />

Gerichtsprozesse, um den Status<br />

Quo festzustellen, andererseits<br />

regen wir seit geraumer Zeit bessere<br />

und klare Regeln von Seiten der EU<br />

an. Und natürlich soll auch über eine<br />

funktionierende Pilotenvertretung<br />

der nötige Druck erzeugt werden. Es<br />

gab bereits mehrere möglicherweise<br />

richtungsweisendes Urteile in Gerichtsverfahren<br />

rund um die Operation<br />

in ausländischen Basen.<br />

Easyjet<br />

Bei Easyjet läuft es eher ruhig, die Zusammenarbeit<br />

im übergeordneten<br />

Gremium Easyjet Pilots Group (EPG)<br />

bröckelt etwas, aber die Piloten sind<br />

organisiert und haben eine anerkannte<br />

Vertretung und Kollektivverträge.<br />

Und das zählt in Wirklichkeit,<br />

viele Wege führen nach Rom. Wir<br />

konnten aber bei diesem Meeting<br />

eine Zusammenkunft verschiedener<br />

Vertreter von EPG bei ECA in Brüssel<br />

auf den Weg bringen. Leider gibt es<br />

auch Contract Pilots bei Easyjet, speziell<br />

in der Schweiz – diese müssen<br />

aber aufgrund der in der Schweiz<br />

gültigen Gesetze über einen Schweizer<br />

Broker angestellt werden.<br />

Norwegian Air Shuttle NAS<br />

Die Norweger kopieren das RyanAirair-Modell<br />

und handeln sich damit<br />

auch rechtliche Probleme ein. Vorstand<br />

Bjorn Kjos (größter Anteilseigner)<br />

verkündet trotzdem, in Zukunft<br />

nur noch Contract Pilots über vorwiegend<br />

ausländische Broker anstellen<br />

zu wollen. Die Piloten von NAS<br />

haben bereits beim norwegischen<br />

Verband NF um Unterstützung angefragt.<br />

Kleine Geschichte am Rande:<br />

zwei über einen Broker angestellte<br />

Flugbegleiter haben gegen ihre<br />

Kündigung geklagt und müssen nun<br />

zuerst den Gerichtsstand klären. In<br />

erster Instanz haben sie bereits gewonnen,<br />

der Richter hat im Sinne<br />

der Angeklagten Norwegen für zuständig<br />

erklärt. Wenn das nun in den<br />

nächsten zwei Instanzen hält, kann<br />

letztendlich Klage gegen die Kündigung<br />

eingebracht werden. Ein mühsames<br />

Unterfangen, aber mit dem<br />

erstinstanzlichen Urteil wurde ein<br />

unübersehbarer Pflock eingeschlagen.<br />

International Airline Group<br />

IAG<br />

Der spanische Verband SEPLA wurde<br />

wegen des Streiks in Sachen Outsourcing<br />

zu Iberia Express von der<br />

Muttergesellschaft IAG geklagt. Da<br />

die Engländer Großbritannien als<br />

arbeitgeberfreundlicher einstuften,<br />

hat man versucht, den Prozess mit einem<br />

Kniff nach London zu bringen –<br />

IFALPA mit damals noch Sitz in London<br />

wurde als Dachverband mitsamt<br />

SEPLA quasi in Sippenhaft geklagt,<br />

<strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 13


International<br />

Transnational<br />

TNA/IND Meeting, <strong>September</strong> <strong>2013</strong><br />

Pilotenverbände berichten über die Situation in ihrem Land<br />

der Prozess wurde nach London geschleppt.<br />

Der Richter hat diese krude<br />

Rechtssicht zurückgewiesen und die<br />

Klage in erster Instanz abgewiesen.<br />

Hier zeigte sich der Vorstand überraschenderweise<br />

einsichtig und hat<br />

sich eine Revision und somit eine<br />

weitere Geldvernichtung erspart.<br />

Und es ist somit geklärt, dass es auch<br />

für den Arbeitgeber keine freie Wahl<br />

des Gerichtsstandes gibt. Die Gesprächsposition<br />

bei Iberia hat sich<br />

mit einem neuen CEO merkbar verbessert<br />

– man verhandelt wieder.<br />

Air Nostrum (ACMI – Regionalflugbetreiber<br />

von Iberia) steht vor dem<br />

Konkurs.<br />

AirBerlin<br />

AB hat einen neuen KV incl. Scopeclause<br />

abgeschlossen. Ein schöner<br />

Pay increase auf drei Jahre, ganz<br />

besonders bei Luftfahrtgesellschaft<br />

Walter (LGW, betreiben die DH8-400<br />

für AB), da ihre die F/Os so wenig<br />

verdienten, dass sie vom Staat Stütze<br />

bekamen. Generelles Erstaunen<br />

natürlich, wie man in einer Firma, die<br />

so schlechte Zahlen schreibt, einen<br />

solchen Abschluss erzielen kann. Es<br />

scheint so zu sein, dass AB weniger<br />

ein Income-Problem hat, sondern<br />

vielmehr Geld auf finsteren Kanälen<br />

verschwindet. Man könnte fast Malversation<br />

sagen. Abu Dhabi schaut<br />

da momentan ganz genau in die Firma<br />

hinein. Die Scopeclause gibt AB<br />

den Verkehr in Deutschland, der outgesourct<br />

war, zurück und beschränkt<br />

LGW auf 76 Sitze/20t MTOM. Wie die<br />

Auswirkungen dieser Scopeclause<br />

auf die Peripherie des Konzerns (Niki,<br />

AB Switzerland) sein werden kann<br />

momentan noch nicht gesagt werden.<br />

Anschließend gab uns Céline Canu,<br />

ECA, wieder ein Update über die<br />

Verhandlungen der EU mit diversen<br />

Staaten (Überflugsrechte, -gebühren<br />

usw.). Am härtesten laufen immer<br />

die Verhandlungen mit Russland,<br />

die Russen wissen ihre geographisch<br />

günstige Position zu nutzen. Momentan<br />

erzeugt man Druck mit der<br />

Forderung nach Offenlegung von<br />

Pax-Daten auch für Überflüge (hier<br />

wäre speziell Finnland extrem betroffen,<br />

aber auch jeder Carrier, der nach<br />

Fernost fliegt). Dies ist nach den geltenden<br />

EU-Gesetzen aber gar nicht<br />

zulässig. Wie gesagt – harte Bandagen,<br />

wie immer. Verhandlungen mit<br />

Golfstaaten sollten auch demnächst<br />

starten, hier gibt es aber noch keine<br />

klare Agenda. Wichtige, und für Europa<br />

möglicherweise richtungweisende<br />

Verhandlungen, wir bleiben<br />

hier dran (und vermutlich nicht nur<br />

wir). Mit Asien gibt es zur Zeit keine<br />

Verhandlungen, hier will man den<br />

EU-Asien-Gipfel 2014 abwarten.<br />

Nun zum Stand der Dinge<br />

in den einzelnen Ländern<br />

Holland (VNV)<br />

Spar-KV greift, 2014 sollen 100+ Piloten<br />

eingestellt werden. Martinair-<br />

Integration in KLM 2014 fertig. Bei<br />

Transavia gibt es keine News, ArkeFly<br />

expandiert.<br />

SAS<br />

Erwartet eine schwarze Null und<br />

stellt wieder Piloten ein, bevorzugt<br />

mit 737-Rating. Die Anzahl der Bewerber<br />

übersteigt die offenen Stellen<br />

um ein Vielfaches, und speziell<br />

RyanAirair- und Norwegian-Piloten<br />

drängen Richtung SAS, selbst wenn<br />

sie als Kapitäne bei niedrigem Einstiegsgehalt<br />

als F/O wieder ganz hinten<br />

anfangen müssen. Die Arbeit bei<br />

RyanAir oder Norwegian killt offenbar<br />

jegliches Familienleben.<br />

Italien (ANPAC)<br />

Alitalia: Neuer CEO von Ducati, neues<br />

Restrukturierungsprogramm. Dezentraler<br />

Verkehr zu Air One, Mailand<br />

und Rom bleiben bei Alitalia, LR wird<br />

gekürzt. Alitalia braucht einen Investor,<br />

Air France ist in der Warteposition.<br />

Konkurrenz durch Emirates (DXB<br />

- MXP - JFK, mit Pax-Zustieg in MXP<br />

– ähnliches hat EK seinerzeit schon<br />

über HAM probiert und ist damit<br />

gescheitert). Meridiana geht es sehr<br />

schlecht, Air Dolomiti ist mitten in<br />

der Restrukturierung.<br />

Norwegen (NF)<br />

Hauptthema “Contract Pilots“, werden<br />

immer mehr.<br />

GB (BALPA)<br />

Schleichende Verschlechterung der<br />

Arbeitnehmerrechte durch konservative<br />

Regierung zu erkennen.<br />

14 <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>


International<br />

Frankreich (SNPL)<br />

Im Gegensatz zur KLM weitergehendes<br />

Restrukturierungsprogramm<br />

notwendig, Bekanntgabe der Details<br />

Anfang <strong>Oktober</strong>. Zwei Finanzexperten<br />

an der Spitze der Firma, Spinetta<br />

ist weg. Der Airfrance-Ableger HOP!<br />

(Regional/Billigflieger) funktioniert<br />

nicht. Druck auch durch Emirates<br />

und ein Urteil der gerichtlichen Auseinandersetzung<br />

SNPL gege RyanAir<br />

wegen der ehemaligen Base in Marseille<br />

(RyanAir hat sich aus Frankreich<br />

bereits zurückgezogen), das RyanAir<br />

verloren hat (siehe <strong>ACA</strong>-Notam S23).<br />

Finnland (FPA)<br />

Zahlen von Finnair werden besser,<br />

ein einmaliger Gewinn konnte durch<br />

den Verkauf von NAS-Aktien erzielt<br />

werden. Die letzten fünf Jahre keine<br />

Neueinstellungen, soll bis 2016 so<br />

bleiben. KV-Verhandlungen stehen<br />

vor der Tür, neuer CEO (nicht aus der<br />

Luftfahrt). Steigende Konkurrenz<br />

durch NAS.<br />

Schweiz (Aeropers)<br />

Bei Swiss 200 Mio. Gewinn erwartet,<br />

20 C-Series + 10 Optionen und<br />

6 B777-300 sind in der Pipeline, als<br />

Ersatz für ältere Flugzeuge. Die Verhandlungen<br />

mit dem Management<br />

rund um den Merger mit Swiss European<br />

sind zur Zeit sehr mühsam, das<br />

Management verbindet jede Menge<br />

Forderungen abseits des Mergers<br />

damit. Die generelle Gangart kann<br />

man als hart bezeichnen. Der Merger<br />

könnte eventuell Ende des Jahres<br />

durch sein. Edelweiss hat einen neuen<br />

KV, ist aber nicht Teil des Mergerprozesses.<br />

Deutschland (VC)<br />

LH: Hauptthema zur Zeit sind die<br />

Pensionen, hier steht wohl ein handfester<br />

Krach ins Haus. Boden, Kabine<br />

und <strong>Cockpit</strong> sitzen in einem Boot<br />

und ziehen daher an einem Strang.<br />

Es geht um etliche Milliarden, wir<br />

können also nicht mit einer gepflegten<br />

Konversation bei Kaffee und Kuchen<br />

rechnen.<br />

Augsburg Airways sperrt demnächst<br />

geordnet zu, ohne den Auftrag von<br />

LH sieht man keine Alternative. Den<br />

Piloten bleibt ein Sozialplan und ein<br />

Jobangebot in der Türkei<br />

Condor hat einen neuen KV abgeschlossen,<br />

Pay und Pensionsincrease<br />

auf 3 Jahre.<br />

Anschließend haben wir noch über<br />

das Thema “Unfair Competition“ innerhalb<br />

und außerhalb der EU diskutiert.<br />

Dieses Thema ist auch sehr<br />

stark verknüpft mit der Problematik<br />

der “Contract Pilots“ und konnte in<br />

der zur Verfügung stehenden Zeit<br />

bestenfalls andiskutiert werden. Ich<br />

hoffe, dass wir hier beim zusätzlichen<br />

Meeting im <strong>Oktober</strong> erste Maßnahmen<br />

auf Schiene bringen können.<br />

Eines will ich natürlich nicht verschweigen:<br />

Diverse Ereignisse rund<br />

um den 2. <strong>September</strong> haben ihre<br />

Schockwellen über die Grenzen Österreichs<br />

hinaus gesandt, am folgenden<br />

Tag hatte ich bereits die ersten<br />

Anfragen in der Mailbox. Ich habe<br />

die Kollegen in BRU auf den letzten<br />

Stand gebracht – was im Urteil steht<br />

(ja - ich habe es gelesen und würde<br />

jedem empfehlen, das auch zu tun),<br />

wie die Reaktion des Managements<br />

darauf war, was nun der Stand der<br />

Dinge ist und wie es weitergehen<br />

kann/soll/muss. Einige Juristen befreundeter<br />

Verbände haben das<br />

Urteil bereits zerpflückt und sehen<br />

darin eine definitive Stärkung der Position<br />

der Arbeitnehmer, freundlich<br />

ausgedrückt. Die anwesenden Kollegen<br />

waren mehr als erfreut über<br />

dieses positive Urteil. Und irgendwie<br />

hab ich den Trend mit nach Hause<br />

genommen, dass die Arbeitnehmer<br />

in letzter Zeit vor Gericht doch ziemlich<br />

viel gewonnen haben, eine klare<br />

Absage also an die “Anything goes“-<br />

Mentalität. Irgendwann muss ja wieder<br />

Vernunft einkehren, es gibt da<br />

draußen wahrlich genug Probleme,<br />

denen man sich gemeinsam mit dem<br />

Personal stellen sollte.<br />

Soviel also zu meinem Ausflug nach<br />

BRU, und an dieser Stelle auch einmal<br />

ein Danke an die Kollegen, die bei<br />

vollem Flieger immer schauen, dass<br />

ich irgendwie nach BRU und retour<br />

komme – ist immer eine große Hilfe<br />

und ein Vergnügen!<br />

<strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 15


Technik<br />

Im Winter sind die Berge höher!<br />

Divergierende und mangelnde Umsetzung von ICAO-Verfahren führt<br />

zu Sicherheitsrisiko<br />

Die Feststellung der Flughöhe von<br />

Flugzeugen basiert auf der Messung<br />

des Luftdrucks. Die Höhenmesser<br />

sind auf ein theoretisches Modell<br />

geeicht: die Internationale Standard<br />

Atmosphäre (ISA). Piloten lernen diese<br />

in der Grundschule kennen, und<br />

auch dass jede Abweichung von ISA<br />

eine Fehlanzeige bewirkt.<br />

In Meereshöhe beträgt der Luftdruck<br />

1013,25 hPa und nimmt mit zunehmender<br />

Höhe so verlässlich ab, dass<br />

man durch Druckmessung die Höhe<br />

sehr genau feststellen kann. Allerdings<br />

ist die geometrische Höhe<br />

auch von der Temperatur abhängig.<br />

Ist die Luft kälter als in der Standard<br />

Atmosphäre angenommen, liegt<br />

aufgrund der höheren Luftdichte der<br />

jeweilige Druckwert tiefer. Um einen<br />

Berg oder ein Hindernis überfliegen<br />

zu können, muss der Höhenmesser<br />

daher einen höheren Wert anzeigen.<br />

Pilotenschüler lernen den Merkspruch<br />

„Im Winter sind die Berge höher!“<br />

und Regeln, um die erforderliche<br />

Korrektur errechnen zu können.<br />

Die Berechnungsformeln sind im<br />

ICAO Dokument 8168 (PANS-OPS)<br />

festgehalten. Auch Flugverkehrskontrollore<br />

haben die Verpflichtung<br />

in gewissen Situationen, zB beim<br />

Vectoring, eine entsprechende Höhenkorrektur<br />

anzuwenden. Bedauerlicherweise<br />

werden die temperaturbedingten<br />

Korrekturen sowohl von<br />

Piloten, als auch von Controllern oft<br />

falsch oder gar nicht angewendet,<br />

teilweise weil die Staaten die ICAO<br />

Verfahren nicht entsprechend umgesetzt<br />

haben. Anmerkung: Auf die<br />

Notwendigkeit der Anpassung von<br />

Höhenmessern an wetterbedingte<br />

Luftdruckschwankungen (QNH-Setting)<br />

und dadurch bedingte Probleme<br />

wird in diesem Artikel nicht eingegangen.<br />

ICAO legt die Verantwortung für<br />

die sichere Flugdurchführung in die<br />

Hände der Piloten. Diese sind damit<br />

auch für die temperaturbedingten<br />

Höhenkorrekturen verantwortlich.<br />

Das gilt für den gesamten Flugverlauf!<br />

Für jede Flugstrecke und jedes<br />

Sowohl Piloten, als<br />

auch Fluglotsen sollten<br />

verpflichtet werden,<br />

die angewandten Höhenkorrekturen<br />

(oder<br />

zumindest die Tatsache,<br />

dass eine solche<br />

erfolgt ist) gegenseitig<br />

bekannt zu geben.<br />

überfliegbare Gebiet gibt es eine<br />

(geometrische) Mindestflughöhe,<br />

die gegebenenfalls eine Anpassung<br />

der aktuell anzuwendenden Flughöhe<br />

erfordert. Nur im Falle von Vectoring<br />

bzw. Direct Routings stehen<br />

den Piloten möglicherweise keine<br />

brauchbaren Unterlagen über die<br />

Mindestflughöhe zur Verfügung.<br />

Deshalb trifft die Verpflichtung zur<br />

Korrektur in diesen beiden Ausnahmefällen<br />

die Fluglotsen (festgelegt<br />

in ICAO Doc 4444, PANS-ATM).<br />

Das IFALPA ATS Committee hat aufgrund<br />

von Berichten über potentiell<br />

sicherheitsgefährdende Vorfälle die<br />

Situation analysiert und Vorschläge<br />

entwickelt, wie die ICAO-Vorschriften<br />

verbessert werden sollten, um<br />

Unzulänglichkeiten in den bestehenden<br />

Texten auszumerzen und<br />

um die konsequente Anwendung<br />

der richtigen Verfahren zu fördern.<br />

Wesentlicher Mangel der derzeitigen<br />

Lage ist, dass Piloten keine <strong>Info</strong>rmation<br />

bekommen müssen, ob<br />

die Flugsicherung entsprechende<br />

Höhenkorrekturen vorgenommen<br />

hat. Andererseits informieren viele<br />

Piloten die Fluglotsen nicht über<br />

Höhenkorrekturen, die sie angewendet<br />

haben – weil dies von PANS-OPS<br />

nicht gefordert ist. Dadurch kann es<br />

zur Unterschreitung der erforderlichen<br />

vertikalen Abstände zu anderen<br />

Luftfahrzeugen kommen.<br />

Aus Sicht der IFALPA sollte der Text<br />

der PANS-OPS umstrukturiert werden.<br />

Derzeit sind trotz entsprechender<br />

Überschriften gewisse Textteile<br />

nicht im richtigen Paragraphen.<br />

Sowohl Piloten, als auch Fluglotsen<br />

sollten verpflichtet werden, die angewandten<br />

Höhenkorrekturen (oder<br />

zumindest die Tatsache, dass eine<br />

solche erfolgt ist) gegenseitig bekannt<br />

zu geben.<br />

IFALPA erachtet die Ausnahmeregel<br />

der ICAO, dass die temperaturbedingten<br />

Korrekturen nur dann durchgeführt<br />

werden sollen, wenn die Korrektur<br />

20 % der Minimum Obstacle<br />

Clearance überschreitet, als einen<br />

Sicherheitsmangel und fordert eine<br />

Reduzierung des Wertes auf 10 %.<br />

Dies wäre auch im Einklang mit der<br />

Tabelle der Höhenkorrekturen in<br />

16 <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>


Technik<br />

PANS-OPS, die wesentlich geringere<br />

Werte enthält.<br />

Was soll geschehen<br />

1. Piloten und Fluglotsen sollten<br />

ihre Verpflichtung zur Anwendung<br />

von temperaturbedingten<br />

Höhenkorrekturen<br />

lückenlos wahrnehmen und<br />

sich gegenseitig darüber informieren.<br />

Anmerkung: Die gegenseitige <strong>Info</strong>rmation<br />

ist derzeit nicht von den<br />

ICAO-Vorschriften gefordert, ist aber<br />

erlaubt und sinnvoll. Wo die Frequenzbelastung<br />

schon so hoch ist,<br />

dass der zusätzliche <strong>Info</strong>rmationsfluss<br />

Probleme ergeben könnte, sollte<br />

die zuständige Behörde ein Safety<br />

Risk Assessment durchführen und<br />

entsprechende Maßnahmen umsetzen,<br />

die den notwendigen Sicherheitsstandard<br />

gewährleisten.<br />

2. Piloten sollten die Faustregel<br />

der PANS-OPS (Höhenkorrektur<br />

um 4 % der Höhendifferenz<br />

pro 10°C Temperaturabweichung)<br />

nur bis zu der festgelegten<br />

Flugplatztemperatur von<br />

–15°C anwenden. Für tiefere<br />

Temperaturen sollte die Tabelle<br />

verwendet werden, die Höhenintervalle<br />

von bis zu 5000<br />

Fuß und Flugplatztemperaturen<br />

bis zu –50 °C abdeckt.<br />

Anmerkung: Bei einer Temperatur-<br />

Inversion (erkennbar dadurch, dass<br />

die Temperaturdifferenz zu ISA in<br />

der aktuellen Flughöhe wesentlich<br />

geringer ist als am Flugplatz) ist das<br />

Anwenden der vollen Höhenkorrektur<br />

ein „Irren auf der sicheren Seite“.<br />

Sollte die Temperaturdifferenz zu ISA<br />

in der aktuellen Flughöhe wesentlich<br />

höher sein, wäre ein höherer Korrekturwert<br />

zu überlegen, insbesondere<br />

wenn tatsächlich knapp über Hindernisse<br />

oder Terrain geflogen werden<br />

muss.<br />

3. Piloten und Fluglotsen sollten<br />

Probleme mit den anzuwendenden<br />

Verfahren und Zwischenfälle<br />

per Safety Occurrence<br />

Report melden.<br />

IFALPA versucht derzeit sowohl in<br />

ICAO-, als auch in Eurocontrol-Gremien<br />

eine Anpassung der gültigen<br />

Verfahren zu erreichen. Bis dahin<br />

sind gutes Wissen über die Problematik<br />

und die empfohlenen Verfahren,<br />

sowie „common sense and good<br />

airmanship“ gefragt.<br />

Mögliche Phraseologie:<br />

Pilot: UNABLE TO DESCEND TO NNNN<br />

FEET DUE TO LOW TEMPERATURE.<br />

WE NEED AT LEAST N+++ FEET INDI-<br />

CATED ALTITUDE<br />

Pilot: PASSING [INITIAL APPROACH<br />

FIX or INTERMEDIATE FIX or WAY-<br />

POINT], INDICATED ALTITUDE N+++<br />

FEET DUE TO LOW TEMPERATURE<br />

Controller: ALTITUDE CORRECTION<br />

DUE TO LOW TEMPERATURE HAS<br />

BEEN APPLIED<br />

Heinz Frühwirth<br />

Quellen:<br />

••<br />

ICAO Doc8168 PANS-OPS, Vol. I<br />

••<br />

ICAO Doc4444 PANS-ATM<br />

••<br />

ICAO Doc7488 Manual on International<br />

Standard Atmosphere<br />

••<br />

IFALPA Policies PANS-OPS and-<br />

PANS-ATM<br />

Piloten wissen:<br />

„Vom Hoch ins Tief geht’s<br />

schief!“<br />

Hat man am Höhenmesser einen<br />

bestimmten Druckwert eingestellt,<br />

dann ist man in einem Bereich<br />

mit hohem Luftdruck geometrisch<br />

gemessen höher und in einem<br />

Bereich mit niedrigem Luftdruck<br />

tiefer. Reiseflughöhen, die auf den<br />

Standardwert von 1013,25 hPa<br />

(QNE) beruhen, heißen Flight Level<br />

und ermöglichen das Einhalten eines<br />

konstanten Abstands zwischen<br />

verschiedenen Flugzeugen (Höhenstaffelung).<br />

Der „lowest usable<br />

flight level“ ist von der Flugsicherung<br />

bzw. vom Piloten so fest zu<br />

legen, dass bei niedrigem Luftdruck<br />

der Sicherheitsabstand über dem<br />

Terrain und über Hindernissen<br />

gewährleistet ist.<br />

<strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 17


Technik<br />

Kein Platz<br />

LHR und London TMA<br />

Einer der größten Flughafen Europas platzt aus allen Nähten.<br />

Die Londoner Controller greifen zur Selbsthilfe.<br />

Thomas Leeb<br />

Aerodrome Ground &<br />

Environment<br />

Da die London<br />

TMA und speziell<br />

LHR aus allen<br />

Nähten platzt, luden<br />

auch heuer<br />

wieder die ATC-<br />

Controller vom<br />

LHR-Tower zum<br />

Dialog ins altbekannte<br />

und bewährte<br />

„Ostrich“.<br />

<strong>September</strong> 2011 wurde der Tagesrekord<br />

von 1.389 Flugbewegungen<br />

erreicht. Alles in allem können diese<br />

Werte nur durch gemeinsame Anstrengungen<br />

der ATC, des Flughafenbetreibers<br />

und der Piloten erreicht<br />

werden. Dieses Forum im „Ostrich“<br />

bot wieder die Gelegenheit, gewisse<br />

Maßnahmen und Besonderheiten<br />

mit den ca. 40 Pilotenvertretern aus<br />

aller Welt zu besprechen.<br />

rote Stopbar-Lichter installiert und<br />

daher kam es schon zu einigen Konflikten.<br />

Initial Misap Alt auf der RWY 27L -><br />

2000ft, wegen Departures auf der<br />

27R. Man stelle sich nur einen G/A<br />

des Performancewunders A340 auf<br />

der 27R und einen A319 auf einer<br />

DVR Dep 27L vor und beide drehen<br />

nach EPM.<br />

Von Heathrow aus bieten 84 Airlines<br />

184 Ziele in 80 Ländern an, das heißt<br />

70 Mio Passagiere oder 476.000 Flugbewegungen<br />

pro Jahr. Damit liegt<br />

LHR gleichauf mit Flughäfen wie JFK<br />

oder AMS, die über vier bzw. sechs<br />

Runways verfügen. Das Nachtflugverbot<br />

beschränkt den Betrieb auf<br />

die Zeit zwischen 6 bis 23 Uhr. Am 1.<br />

„Speed control is key“ und “minimum<br />

time on RWY” sind die beiden<br />

Hauptfaktoren um eine Rate von 40<br />

– 44 Landungen pro Stunde zu erreichen.<br />

„Always stop on cleared holding<br />

points, even if greens continue!”<br />

Nicht alle Holding Points haben auch<br />

In letzter Zeit haben sich RWY incursions<br />

gehäuft, interessanterweise bei<br />

Tageslicht an anderen Intersections<br />

als in der Finsternis (siehe Bild unten).<br />

Ein Key-Faktor dürften auch die sich<br />

ständig ändernden Baustellen und<br />

das damit verbundene Taxiwaylayout<br />

sein. Daher: „be vigilant“ .<br />

Ein weiterer sehr interessanter<br />

Punkt betrifft die Breite der<br />

Taxiways. Da Platz grundsätzlich<br />

eine Mangelware in LHR<br />

darstellt, sind einige Taxiways<br />

schmäler als die Norm, zwar<br />

mit Ausnehmegenehmigung<br />

und vor allem die Großraumjets<br />

betreffend, aber: „We don´t<br />

cut corners here in Heathrow!“<br />

Die Wingtips werden es danken.<br />

Warum hab ich diesen Satz<br />

bei uns schon im Cafehaus gehört<br />

VIS 2: Da die Controller im Tower<br />

auf einer Augenhöhe von<br />

82m bei einer Wolkenuntergrenze<br />

von 200ft oder auch<br />

bei Sichtweiten um die 3000m<br />

nicht mehr die gesamte Pistenlänge<br />

einsehen können, wird<br />

ab diesen Wetterwerten die An-<br />

18 <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>


Technik<br />

flugrate auf 36 pro Stunde<br />

reduziert, genannt: VIS 2.<br />

Achtung: wir fliegen noch<br />

immer CAT I, jedoch gehen<br />

in LHR in der ersten Stunde<br />

schon 6 Flugzeuge ins<br />

Holding, in der zweiten<br />

12, ... Holdingfuel bei diesen<br />

Wetterbedingungen<br />

highly recommended.<br />

Ein Vertreter des Flughafens<br />

stellte uns noch den „snow<br />

plan“ vor. Ab Aktivierung dauert es<br />

ca. zwei Stunden um den Flughafen<br />

vom Schnee zu befreien, 45 min davon<br />

für eine RWY. Um die Erfahrungen<br />

der letzten Jahre nicht nochmals<br />

machen zu müssen, wurden große<br />

Investitionen getätigt. Zur Zeit überlegt<br />

man noch, zusätzliche Räumgeräte<br />

anzuschaffen, um eine Piste in<br />

nur einem Zug zu säubern, bisher<br />

geht sich nur eine Hälfte aus. Die Taxiways<br />

können nur auf eine Mindestbreite<br />

geräumt werden und wieder<br />

höre ich den bekannten Satz: “We<br />

don´t cut corners ...!“<br />

Zu guter Letzt erfuhren wir über die<br />

sogenannte „Davies Comission“. Bis<br />

Ende dieses Jahres sollten verschiedene<br />

Optionen gesammelt und erwogen<br />

werden, um dem steigenden<br />

Verkehr in der London TMA Herr zu<br />

werden. Nachdem ein Ausbaustopp<br />

von LHR schon besiegelt schien, diskutiert<br />

man nun wieder über eine<br />

dritte Piste südwestlich, parallel versetzt<br />

zu den jetzigen mit Rollwegen<br />

durchs gepflegte englische Grün, so<br />

wie wir die Landpartie schon von der<br />

„Polderbahn“ in AMS kennen. Aber<br />

ebenso wird der Bau einer zweiten<br />

Arrivals to all 5 LONTMA airports July 1st. 2011<br />

Startbahn sowohl in LGW als auch<br />

in STN überlegt, ganz zu schweigen<br />

von einem komplett neuen Flughafen<br />

auf einer künstlichen Insel in der<br />

Themsemündung.<br />

Falls irgendwann einmal Unklarheiten,<br />

Wünsche oder Beschwerden<br />

auftreten, Munawar Chaudhary, ATC<br />

Watch Manager LHR, ist jederzeit<br />

leicht erreichbar unter:<br />

+44 20 8750 2611<br />

munawar.chaudhary@nats.co.uk<br />

Der Ausflug nach London hat sich<br />

auch dieses Jahr wieder gelohnt.<br />

Mittlerweile trifft man sich ja schon<br />

wie alte Bekannte. Die Ausführungen<br />

waren wieder spannend und<br />

die Diskussionen darüber interessant<br />

und natürlich entwickelte sich<br />

auch dazwischen wieder ein reger<br />

Erfahrungsaustausch in gemütlicher<br />

Atmosphäre bei dem einen oder anderen<br />

Pint im drittältesten Pub Englands.<br />

Bildquelle:<br />

NATS - Pilot/ Controller Forum<br />

Heathrow Airport, Munawar<br />

ATC-OPS Meeting 25.9.<strong>2013</strong><br />

<strong>ACA</strong> Delegate Thomas Wachsenegger<br />

••<br />

Laser Attacken: ab Herbst wird<br />

eine AG eingerichtet, Vorfälle mit<br />

Laserattacken bitte melden!<br />

••<br />

Wenn sich die Speeds zu stark<br />

unterscheiden (Diskrepanz Speed<br />

am Flugplan/tatsächliche Speed):<br />

ATC informieren<br />

••<br />

SERA-Implementierung: Opt-Out<br />

für Österreich dauert noch bis<br />

Dezember 2014. Über FL 125<br />

keine Änderungen in Ö, darunter<br />

werden landesspezifische Besonderheiten<br />

wegfallen (z.B. „Trennung“).<br />

Luftraum E hat zukünftig<br />

keine Transponderpflicht mehr!<br />

Allerdings ist die TMZ weiter<br />

möglich und wird auch verwendet<br />

werden.<br />

••<br />

Schneeräumung: die Dienstzeiten<br />

der Winterdienst-Fahrer sind<br />

gleichgeblieben, können aber um<br />

bis zu einer Stunde verlängert<br />

werden, d.h. eine direkte Dienstübergabe<br />

am Fahrzeug ist möglich.<br />

••<br />

Runway Incursion in Wien: Startfreigabe<br />

29, Airbus; ein GA-Flieger<br />

aus dem GAC rollt direkt auf<br />

A9 Richtung Piste. Sicherheitssystem<br />

über Mode-S Transponder<br />

hat Alarm geschlagen. Bericht<br />

wird vermutlich im Safety-Mail<br />

veröffentlicht.<br />

Nächstes Meeting: 9.12.<strong>2013</strong><br />

<strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 19


Gastartikel<br />

„Adequate Separation“ ≠<br />

angemessener Abstand<br />

Von Stefan Fiedler.<br />

Dieser Artikel wurde uns von Vereinigung <strong>Cockpit</strong> e.V. zur Verfügung gestellt.<br />

Parallele Starts und Landungen<br />

sind Alltag in der Fliegerei.<br />

Dafür gibt es bei ICAO z.B.<br />

im Doc 8168 entsprechende<br />

Regelungen. Unter anderem<br />

sind Entfernungen der Startund<br />

Landebahnen, aber auch<br />

etwa divergierende Abflug- und<br />

Missed Approach Strecken<br />

Grundlagen für eine derartige<br />

Operation.<br />

In Frankfurt gibt es - nach unserem<br />

Kenntnisstand – für die parallele<br />

Nutzung der 25C und 25L so<br />

genannte Tabuzonen.<br />

In Berlin konnten wir beobachten,<br />

dass startende Flugzeuge erst<br />

eine Freigabe erhalten, wenn das<br />

landende Flugzeug die Schwelle<br />

überflogen hatte - womit vermieden<br />

werden kann, dass sich<br />

zwei Flugzeuge zu nahe kommen<br />

(Staffelungsunterschreitung), z.B.<br />

in dem Fall, dass ein landendes<br />

Flugzeug durchstartet.<br />

ICAO DOC 4444 PANS ATM 6.1.A<br />

In Düsseldorf sind die Start- und<br />

Landebahnen so eng aneinander<br />

liegend, dass ein unabhängiger<br />

Betrieb („Independend Operation“)<br />

nach ICAO nicht möglich ist.<br />

Trotzdem kann man beobachten,<br />

dass Start- und Landefreigaben so<br />

vergeben werden, dass paralleles<br />

Aufsetzen und rotieren erfolgt.<br />

Die AG Air Traffic Services (ATS)<br />

hat die DFS darauf angesprochen,<br />

aufgrund welcher ICAO-Vorgabe<br />

dieses Verfahren erfolgt. Als Antwort<br />

bekamen wir den Hinweis<br />

auf Doc 4444 PANS ATM 6.1.a (s.<br />

Kasten). Dieses spricht von „adequate<br />

separation“. Üblicherweise<br />

wird „Separation“ mit „Staffelung“<br />

übersetzt.<br />

Staffelung ist – nicht nur nach unserer,<br />

sondern auch nach Meinung<br />

der IFALPA ATS – ein konkreter<br />

Begriff (z.B. in Form der Radaroder<br />

Wirbelschleppenstaffelung).<br />

Durch sie soll verhindert werden,<br />

In addition to the circumstances mentioned in Chapter 5, 5.11.1, the separation<br />

minima detailed in Chapter 5, 5.4.1 and 5.4.2, may be reduced in the vicinity of<br />

aerodromes if:<br />

a) adequate separation can be provided by the aerodrome controller<br />

when each aircraft is continuously visible to this controller; (...)<br />

Zusätzlich zu den Umständen, die in Kapitel 5, 5.11.1, erwähnt werden, können<br />

die Minimal-Staffelungen, die in Kapitel 5, 5.4.1 und 5.4.2, beschrieben werden,<br />

in der Umgebung eines Flughafens dann reduziert werden,<br />

a) wenn eine adäquate Staffelung durch den Fluglotsen am Flugplatz sichergestellt<br />

werden kann und wenn jedes Flugzeug kontinuierlich sichtbar ist; (...)<br />

dass sich Luftfahrzeuge derartig<br />

nahe kommen, dass ihre Sicherheit<br />

in Gefahr ist. (z.B. durch Einflug<br />

in Wirbelschleppen oder zu<br />

geringem Abstand zueinander.)<br />

Laut DFS ist „adequate separation“<br />

in der Arbeitsanweisung für<br />

Fluglotsen mit „angemessener Abstand“<br />

übersetzt. Ein Begriff, der in<br />

unseren Augen nicht der Qualität<br />

der Staffelung entspricht!<br />

Was ist angemessener Abstand<br />

Sinn und Zweck der ICAO Independent<br />

Operation und auch deren<br />

Anwendung in FRA und TXL<br />

ist es, im Falle eines Durchstartens<br />

zu verhindern, dass sich beide<br />

betroffenen Flugzeuge zu nahe<br />

kommen. Gerade bei engen Landebahnabständen<br />

ist diese Gefahr<br />

noch größer. Radarvektoren<br />

- im Fall eines Durchstartens bei<br />

gleichzeitigem Start – können aber<br />

erst oberhalb der Minimum Radar<br />

Vectoring Altitude genutzt werden.<br />

In Düsseldorf kreuzen sich noch<br />

dazu z.B. Missed Approach 23L<br />

und die Abflugstrecken Lima 8T<br />

und Netex 2T sehr früh (in 600 Fuß<br />

Rechtskurve). Damit ist die Gefahr<br />

einer Staffelungsunterschreitung<br />

sogar noch erhöht.<br />

Damit Missed Approach und abfliegender<br />

Verkehr sich nicht zu<br />

nahe kommen, gibt es von ICAO<br />

definierte Bedingungen zur unabhängigen<br />

Nutzung von Start- und<br />

Landebahnen (z.B. Doc 8168).<br />

20 <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>


Gastartikel<br />

Man kann an dieser Stelle einwenden:<br />

Wie oft findet überhaupt ein<br />

Missed Approach statt - Laut Veröffentlichung<br />

des Go Around Forums<br />

bei einem bis drei von 1.000<br />

Anflügen (Go around Forum 1 18.<br />

Juni <strong>2013</strong> Brüssel, Finishings and<br />

Conclusions).<br />

Im Dezember 2011 kam es in<br />

Frankfurt zu einer Staffelungsunterschreitung<br />

deren auslösender<br />

Faktor genau der Situation in<br />

Frankfurt entspricht. Start auf der<br />

Startbahn 25C (A320), bei gleichzeitigem<br />

Durchstarten auf der Landebahn<br />

25L (A380). Die BFU hat in<br />

ihrem öffentlichen Untersuchungsbericht<br />

(BFU 5X013-11) unter anderem<br />

festgestellt:<br />

„Die Flugsicherungsorganisation<br />

hatte in Vorbereitung der Inbetriebnahme<br />

der vierten Bahn<br />

(Landebahn 07L/25R) in Frankfurt<br />

eine umfangreiche Sicherheitsbewertung<br />

des Vier-Bahnen-Betrie-<br />

1 Das Go-Around Forum wurde anlässlich<br />

des fortbestehenden Problems von Runway<br />

Excursions von Flight Safety Foundation, ERA<br />

und Eurocontrol organisiert. Ziel war der Entwurf<br />

von Empfehlungen zur Verbesserung der<br />

Sicherheit bei Fehlanflügen.<br />

bes durchgeführt, die im Mai 2011<br />

abgeschlossen wurde (...). Als<br />

Maßnahme zur Risikominimierung<br />

wurde beispielsweise festgelegt,<br />

dass ein Start auf der Piste 25C<br />

erst erfolgen soll, wenn der Anflug<br />

auf die Piste 25L aufgesetzt<br />

hat und/oder nachfolgender Verkehr<br />

nicht weniger als 6 NM entfernt<br />

ist. Diese sogenannte „no-fly<br />

zone“ oder „Tabuzone“ wurde am<br />

Arbeitsplatz der Towerlotsen auf<br />

dem Bildschirm dargestellt (...).<br />

Die BFU teilt die Einschätzung mit<br />

der Flugsicherungsorganisation,<br />

wonach die Entzerrung der Abflug-<br />

und Fehlanflugverfahren die<br />

sicherste und effizienteste Maßnahme<br />

wäre, um diese Konfliktpotenziale<br />

zu vermindern und den<br />

Lotsen mehr Zeit und Platz zu geben,<br />

etwaige Konfliktsituationen<br />

zu bewältigen und auftretende Arbeitsfehler<br />

in ihren Auswirkungen<br />

zu verringern (...).<br />

Schlussfolgerungen<br />

(...) Die Maßnahme, abfliegende<br />

und durchstartende Flugzeuge<br />

durch eine zeitliche Staffelung<br />

zu separieren, wurde durch den<br />

Lotsen PLC bei der Erteilung der<br />

Startfreigabe nicht ausreichend<br />

umgesetzt (...). Ein Verfahren für<br />

ein Szenario zur wirksamen Konfliktlösung,<br />

nach dem beide Flugzeuge<br />

in der Luft waren, war nicht<br />

vorgegeben. Der Lotse musste daher<br />

spontan entscheiden.<br />

Ursachen<br />

Die Schwere Störung ist auf folgende<br />

Ursachen zurückzuführen:<br />

Die Startfreigabe für den A320<br />

wurde erteilt, als die Landung des<br />

A380 auf der Parallelbahn noch<br />

nicht sichergestellt war.“<br />

Seit einiger Zeit schon versuchen<br />

wir über die Abteilung Kundenbeziehung<br />

der DFS zu erfahren, weshalb<br />

• „separation“ mit „angemessener<br />

Abstand“ und nicht mit<br />

„Staffelung“ übersetzt wird.<br />

• es innerhalb der DFS verschiedene<br />

Verfahren gibt<br />

(TXL, FRA versus DUS).<br />

<strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 21


Gastartikel<br />

Intern<br />

„Adequate Separation“ ≠<br />

angemessener Abstand<br />

• welche Verfahren im Falle<br />

eines Missed Approaches<br />

in DUS angewandt werden.<br />

(Auch deshalb, weil sich Abflugstrecken<br />

und Missed Approach<br />

sogar kreuzen).<br />

möglicherweise NICHT vorhanden<br />

ist. Über Feedback in einem derartige<br />

Fall sind wir als AG ATS sehr<br />

dankbar.<br />

Wie aufgezeigt, gibt es Lösungen<br />

für diese Problematik:<br />

• Einrichten von Tabuzonen<br />

• Übergeben der Staffelungsverpflichtung<br />

auf die anfliegende<br />

Besatzung, wie in<br />

PANS ATM 6.1c. beschrieben<br />

(s. Kasten).<br />

Die schlechteste Lösung ist es, die<br />

Problematik zu ignorieren.<br />

PANS ATM 6.1C.<br />

In the case of one aircraft following another, the flight crew of the succeeding<br />

aircraft reports that the other aircraft is in sight and separation can be maintained.<br />

Im Fall, dass ein Flugzeug auf eine anderes folgt, meldet die Flugbesatzung<br />

des folgenden Flugzeuges, dass das andere Flugzeug in Sichtweite ist und die<br />

Staffelung aufrechterhalten werden kann.<br />

Daher können wir Ihnen im Augenblick<br />

nur empfehlen, die Situation<br />

kritisch zu betrachten und sich im<br />

Falle eines Durchstartens darüber<br />

im Klaren zu sein, dass Staffelung<br />

zum parallel startenden Flugzeug<br />

22 <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>


Intern<br />

<strong>ACA</strong> NOTAM<br />

Eis auf der Landebahn<br />

wird sich für eine Air New Zealand Boeing 767-300 in Hinkunft nicht vermeiden lassen. Die Airline plant Transportflüge<br />

in das Eis der Antarktis. Die B 767-300 wird ohne Modifikation eingesetzt und soll den Roundtrip von Christchurch nach<br />

‚Pegusus’ am Ross Ice-Shelfs und zurück ohne Betankung in der Antarktis schaffen. Touristen werden aber enttäuscht,<br />

unter Berücksichtigung des besonderen Status der Antarktis wird nur wissenschaftliches Personal befördert (CBS Sept<br />

24/<strong>2013</strong>).<br />

Ryanair muss € 10 Mio Strafe zahlen<br />

Ein Gericht in Frankreich hat den Low Cost Carrier Ryanair zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Begründet wird das<br />

Urteil mit einer Verletzung des französichen Arbeitsrechts während Ryanair von Marignane aus (nahe Marseille) eine<br />

Operation betrieb, so meldet France24.com.<br />

Die Liste der Vergehen ist lang. Ryanair hatte in Frankreich arbeitende Mitarbeiter als irische Angestellte angemeldet<br />

und damit verhindert, dass sich ein Betriebsrat hätte bilden können; damit war auch der Zugang zu Gewerkschaften<br />

nicht möglich. Während dieser Zeit waren laut France24.com 127 Menschen für Ryanair an diesem Standort beschäftigt.<br />

Für diese Mitarbeiter wurde keine Steuer entrichtet.<br />

Ryanair ist in Berufung gegangen und beschuldigt darüber hinaus das Gericht, nur deshalb dieses Urteil gesprochen<br />

zu haben, um Air France und andere französische Luftfahrtunternehmen zu schützen, das durch die Konkurrenz von<br />

Ryanair zunehmend unter Druck geraten ist.<br />

ICAO Staaten einigen sich auf eine zukünftige Begrenzung des CO 2<br />

Ausstoßes<br />

Wie die DW.de (Deutsche Welle <strong>2013</strong>) berichtete, stimmte am Freitag, 4.10. die 38 th ICAO Assembyl über eine CO 2<br />

Emissionsbegrenzung<br />

ab. Die Vereinbarung sieht vor, dass alle 200 Mitgliedsstaaten bis 2016 einem internationalen System<br />

zur Begrenzung der CO 2<br />

Ausstoßes, der als Faktor des Klimawandels gewertet wird, zustimmen. Dieses System soll<br />

2020 in Kraft treten. Dann sollen Airlines für ihren CO 2<br />

Ausstoß zahlen.<br />

Diese Maßnahme soll dazu führen, dass die Luftfahrtunternehmen in<br />

Zukunft Technologien einsetzen, die zur Reduktion des Treibhausgasausstoßes<br />

führen.<br />

Die EU sieht das kritisch. Ab 2016 sollen nämlich alle nationalen bzw.<br />

überregionalen CO 2<br />

Schemata eingestellt werden, so auch das ETS<br />

(Emissions Trading Scheme) der EU, das im Vorjahr nach zahlreichen<br />

Protesten vorläufig eingestellt wurde.<br />

Dennoch wird diese Einigung als Erfolg gewertet. Zum ersten Mal adressiert<br />

die ICAO Vorgaben, die mit Umweltschutz zu tun haben. Die<br />

Grundlage dafür bot ein Report des UN Intergovernmental Panel on Climate Change, in dem vor globaler Klimaerwärmung<br />

und deren möglicher verheerenden Folgen (Hitzewellen, Überflutungen) gewarnt wird.<br />

<strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 23


International<br />

Pilot/Pilotin!<br />

Der 4. <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> wird Dein Leben grundlegend<br />

ändern, aber Du weißt es noch nicht!<br />

38. General Assembly der ICAO.<br />

Wenn es nach ICAO geht wird die<br />

Luftfahrt in den nächsten 15 Jahren<br />

grundsätzlich umgekrempelt. ASBU<br />

(Aviation System Block Upgrades)<br />

heißt das Zauberwort.<br />

Block 0<br />

Block 1<br />

Block 2<br />

Block 3<br />

‚as current, but best<br />

practice’ – sofort<br />

‚short term improvements’<br />

– 0 - 5 Jahre von<br />

heute<br />

‚medium term improvements’<br />

– 5 - 10 Jahre von<br />

heute<br />

‚long term improvements’<br />

– 10 - 15 Jahre<br />

von heute<br />

Dazu gibt es ‚Roadmaps’ die klar machen,<br />

wo die Änderungen stecken:<br />

Kommunikation, Navigation,<br />

Surveilance, <strong>Info</strong>rmationsmanagement,<br />

Avionic.<br />

RPAS (Remotely Piloted Aerial Systems)<br />

werden in den normalen Verkehrsfluss<br />

im gesamten Luftraum<br />

integriert.<br />

g ‚remote tower operations’ sparen<br />

Geld und Personal<br />

g ‚reduced separation’ erhöht die<br />

Luftraumkapazität<br />

g ‚automated conflict resolution’<br />

ändert das Berufsbild der Fluglotsen<br />

g ‚increased automation’ wird<br />

auch Piloten betreffen<br />

g ‚multidisciplinary teams’ steht<br />

als Synonym für Kombinationen<br />

aus UAS/RPAS Operatoren und<br />

Fluglotsen<br />

Davon erwartet man sich mehr Verkehr,<br />

schnellere Abläufe und Sicherheit<br />

(in dieser Reihenfolge).<br />

Das bedeutet:<br />

••<br />

globale ‚interoperability’ und<br />

‚business cases’ für ATM Verbesserungen<br />

••<br />

regionale Abkommen über Zeitpläne<br />

der Einführung<br />

••<br />

veränderte Rollen der in der<br />

Luftfahrt tätigen Profis<br />

Als Motto gilt: ‚work smarter, not harder!’<br />

<strong>ACA</strong> bleibt in aufmerksamer Beobachterposition<br />

...<br />

Weitergehende <strong>Info</strong>rmationen zur<br />

38. ICAO General Assembly im Mitgliederbereich<br />

auf www.aca.or.at.<br />

Impressum<br />

Medieninhaber und Herausgeber<br />

<strong>Austrian</strong> <strong>Cockpit</strong> <strong>Association</strong> -<br />

Verband Österreichischer Verkehrspiloten<br />

Office Park 3, Raum 335<br />

1300 Flughafen Wien<br />

Tel: +43 1 9971787<br />

office@aca.or.at<br />

www.aca.or.at<br />

Vereinsvorstand<br />

Peter W. Beer<br />

Präsident<br />

Redaktion<br />

Astrid Six<br />

Siegfried Lenz<br />

Office Park 3, Raum 335<br />

1300 Flughafen Wien<br />

Tel: +43 1 9971787<br />

office@aca.or.at<br />

www.aca.or.at<br />

Verlagsort<br />

<strong>Austrian</strong> <strong>Cockpit</strong> <strong>Association</strong><br />

Office Park 3, Raum 335<br />

1300 Flughafen Wien<br />

Layout<br />

Astrid Six<br />

Herstellungsort<br />

Ueberreuter Print GmbH<br />

Industriestraße 1<br />

2100 Korneuburg<br />

Erscheinungsweise<br />

Im Zwei-Monatsrythmus.<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Christian Mayrhofer<br />

Bildquellen<br />

Sofern nicht anders angegeben: <strong>ACA</strong>;<br />

Titelbild ECA; Bild S 17 <strong>Austrian</strong>; Bild<br />

S 21 DFS; Bild S 22 VC; Wikicommons.<br />

© für alle Artikel - soweit nicht anders<br />

angegeben - bei <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> Nachdruck<br />

nach vorheriger Absprache mit dem<br />

Vorstand - gestattet.<br />

Die <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> dient der <strong>Info</strong>rmation<br />

der Vereinsmitglieder mit dem Ziel,<br />

den Ausbau und der Erhaltung der<br />

Flugsicherheit zu fördern. Die <strong>ACA</strong> -<br />

<strong>Austrian</strong> <strong>Cockpit</strong> <strong>Association</strong> - ist ein<br />

unabhängiger, nicht gewinnorientierter<br />

Verein.<br />

ZVR-Zahl: 536316334<br />

24 <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>


<strong>ACA</strong> - Intern<br />

Die <strong>ACA</strong> Mitarbeiter<br />

Du hast Fragen zu einem Fachbereich Willst mehr wissen<br />

Dann kontaktiere doch einfach den zuständigen Mitarbeiter!<br />

<strong>ACA</strong> Mitarbeiter<br />

Name Aufgabe / Bereich E-Mail<br />

Capt. Peter Beer Präsident, Accident Analysis peter.beer@aca.or.at<br />

Capt. Peter Ziegelwanger Vorstand – Vizepräsident peter.ziegelwanger@aca.or.at<br />

Capt. Siegfried Lenz Vorstand – Generalsekretär slenz@aca.or.at<br />

Capt. Wilhelm Brugger Vorstand – <strong>ACA</strong> Finanzen wilhelm.brugger@aca.or.at<br />

Capt. Christian Mayrhofer Vorstand – IFALPA Director christian.mayrhofer@aca.or.at<br />

Capt. Thomas Leeb Aerodrome Ground Environment thomas.leeb@aca.or.at<br />

F/O Thomas Wachsenegger Aerodrome Ground Environment thomas.wachsenegger@aca.or.at<br />

Capt. Maximilian Weiermayer Helicopter maximilian.weiermayer@oeamtc.at<br />

F/O Wilhelm Wesendorfer Training & Licensing wilhelm.wesendorfer@aca.or.at<br />

Capt. Franz Brunhofer Human Performance franz.brunhofer@aca.or.at<br />

F/O Thomas Wieser Aircraft Design & Operation thomas.wieser@aca.or.at<br />

Capt. Heinz Frühwirth Air Traffic Services heinz.fruehwirth@aca.or.at<br />

Für diese Committees gibt es<br />

derzeit keine <strong>ACA</strong> Mitarbeiter<br />

••<br />

Dangerous Goods<br />

••<br />

Security<br />

••<br />

Legal<br />

••<br />

ATS<br />

Interessierte bitte melden!<br />

Für diese Committees<br />

wollen wir Unterstützung<br />

••<br />

ADO Interessierte bitte melden!<br />

<strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 25


<strong>ACA</strong> - intern<br />

Einladung<br />

zur diesjährigen<br />

Generalversammlung<br />

26. November <strong>2013</strong><br />

Beginn: 13.00 Uhr<br />

Office Park 3<br />

Konferenzebene, Erdgeschoß<br />

Buffet<br />

Tagesordnung<br />

1. Bericht <strong>2013</strong><br />

2. Bericht des Finanzreferenten und der Rechnungsprüfer<br />

3. Entlastung des Vorstandes<br />

4. Vorschau 2014<br />

5. Budget 2014<br />

6. Mitgliedsbeitrag 2014<br />

7. Neuwahl des Vorstandes<br />

8. Allfälliges<br />

AUSTRIAN COCKPIT ASSOCIATION<br />

Verband Österreichischer Verkehrspiloten<br />

A-1300 Flughafen Wien · www.aca.or.at<br />

26 <strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong>


<strong>ACA</strong>- Intern<br />

Die Generalversammlung<br />

Die <strong>ACA</strong> lädt zur alljährlichen Mitgliedsversammlung, wie<br />

unzählige andere Vereine und Organisationen weltweit.<br />

Viele unserer Mitglieder – die Mehrzahl<br />

– nehmen Jahr für Jahr zur<br />

Kenntnis, dass wir eine Generalversammlung<br />

abhalten, lesen vielleicht<br />

auch die daraus enststehenden Protokolle,<br />

gehen aber nicht hin. Nun<br />

sind Generalversammlungen meist<br />

nicht bahnbrechende, aufregende<br />

Veranstaltungen und wir sehen es<br />

unseren Mitgliedern nach, wenn sie<br />

nicht kommen zumal ja viele auch an<br />

diesem Tag ihren Flugdienst machen<br />

müssen.<br />

Wir werden natürlich trotzdem nicht<br />

müde, euch immer wieder einzuladen<br />

und darauf hinzuweisen, dass die<br />

Generalversammlung dazu dienen<br />

kann, den Verband mitzugestalten,<br />

Ziele zu definieren, Fragen zu stellen,<br />

und dem Vorstand und den aktiven<br />

Mitarbeitern Respekt für ihre ehrenamtlichen<br />

Tätigkeiten zu zollen (auch<br />

wenn solche Dinge längst nicht mehr<br />

modern zu sein scheinen).<br />

Generalversammlungen können in<br />

vielerlei Gestalt begangen werden.<br />

Wusstet ihr dass, ...<br />

.... der Weltranglistenerste Novak Djokovic<br />

vor der Generalversammlung<br />

der Vereinten Nationen im August dieses<br />

Jahres eine Rede über die sozialen<br />

Funktionen des Sports gehalten hat<br />

... die EGU (European Geosciences<br />

Union) anlässlich ihrer Generalversammlung<br />

2014 in Wien über 11.000<br />

Geologen aus der ganzen Welt und<br />

damit aus allen wissenschaftlichen<br />

Disziplinen der Erd-, Planeten- und<br />

Weltraumforschung versammeln<br />

wird.<br />

... rund 16% der Aktionäre der Brauerei<br />

„Unser Bier“ (CH) trotz schlechtem<br />

Wetter zu deren Generalversammlung<br />

kamen und fanden, es war ein<br />

tolles Volksfest.<br />

Eine kleine Auswahl an Generalversammlungen<br />

mit unterschiedlichsten<br />

Schwerpunkten also. Die <strong>ACA</strong><br />

Generalversammlung bleibt vorerst<br />

klassisch – eine Veranstaltung, bei<br />

der man uns und andere treffen<br />

kann.<br />

Wer nicht teilnehmen kann, und<br />

trotzdem seine Stimme abgeben<br />

will, kann das mit der untenstehenden<br />

Stimmübertragung tun. Zusätzliche<br />

Punkte für die Tagesordnung<br />

können bis spätestens 18. November<br />

<strong>2013</strong> im <strong>ACA</strong> Büro schriftlich abgegeben<br />

werden.<br />

q<br />

Wer nicht an der Generalversammlung teilnehmen kann und seine Stimme übertragen möchte, bitte diesen Abschnitt abtrennen und abgeben<br />

Ich, übertrage mein Stimmrecht bei der <strong>ACA</strong>-Generalversammlung <strong>2013</strong><br />

an<br />

Unterschrift:<br />

Auszug aus den <strong>ACA</strong> Statuten<br />

§ 10 Mitglieder, die an der Teilnahme bei der Generalversammlung aus welchem Grund auch immer verhindert sind,<br />

können durch schriftliche Erklärung ein anderes ordentliches Mitglied zur Stimmabgabe bevollmächtigen. Eine solche<br />

Vollmacht gilt nur für eine Versammlung und kann bis zum Beginn der Versammlung durch schriftliche Mitteilung an den<br />

Vorstand widerrufen werden. Jedes Mitglied darf für maximal fünf andere Mitglieder abstimmen. Vereinbarungen über<br />

das Stimmverhalten sind für die Generalversammlung nicht bindend.<br />

<strong>ACA</strong> <strong>Info</strong> <strong>September</strong> - <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 27


<strong>ACA</strong> Generalversammlung<br />

26. November <strong>2013</strong><br />

Diskutiert mit uns!<br />

Eure Erwartungen an die <strong>ACA</strong><br />

Unsere Ziele, unsere Möglichkeiten<br />

AUSTRIAN COCKPIT ASSOCIATION<br />

Verband Österreichischer Verkehrspiloten<br />

A-1300 Flughafen Wien · www.aca.or.at

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