Protokoll - KJF Regensburg
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3. Wahl eines Sprechers/einer Sprecherin<br />
Zu den Sprechern des Inklusionszirkels Bildung wurden in zwei Wahlgängen Sascha Schneider (Gemeinsam<br />
Leben - gemeinsam Lernen e.V.) und Bertin Abbenhues (Abteilungsleiter <strong>KJF</strong> <strong>Regensburg</strong>)<br />
gewählt. Die Sprecher vertreten den Inklusionszirkel in der Öffentlichkeit und sind Mitglieder des noch zu<br />
gründenden Projektbeirats.<br />
4. Diskussion „Inklusive Grundschule <strong>Regensburg</strong>“<br />
mit Gerhard Schnabl, Leiter Amt für Schulen, <strong>Regensburg</strong><br />
Herr Schnabl sprach über die derzeitige Situation hinsichtlich schulischer Inklusion in <strong>Regensburg</strong>:<br />
(z.T. lt. Manuskript von Hr. Schnabl)<br />
UN-Behindertenrechtskonvention:<br />
Die UN-Behindertenrechtskonvention trat am 26. März 2009 in Deutschland in Kraft. Insbesondere in<br />
Bayern gibt es ein leistungsfähiges Förderschulsystem mit sieben Förderschwerpunkten. Lt. UN-BRK ist<br />
jedoch ein inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen gefordert. Menschen dürfen aufgrund einer Behinderung<br />
nicht vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden. Nicht Integration, also Anpassungsleistung<br />
von Schülern mit Behinderung an bestehende Schulstrukturen, sondern Inklusion, also<br />
das Schulsystem orientiert sich an Fähigkeiten und Bedürfnissen der einzelnen Schüler.<br />
Formen der Inklusion:<br />
• Kooperationsklassen (drei Kinder bis fünf Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in einer<br />
Regelklasse)<br />
• Partnerklassen (z.B. Klasse der Bischof-Wittmann-Schule an der Mittelschule Pestalozzi)<br />
• offene Klassen an den Förderschulen (derzeit gibt es keine)<br />
• Inklusion einzelner SchülerInnen an Grund- und Mittelschulen (ca. 35 Schüler in <strong>Regensburg</strong>)<br />
• Schulen mit Schulprofil Inklusion (in <strong>Regensburg</strong> Stadt nur die Konradgrundschule; im Landkreis<br />
<strong>Regensburg</strong> z.B. Grundschule Barbing)<br />
‣ Im Nachgang an die Veranstaltung nannte Hr. Schnabl noch die Zahlen für Realschulen (ca. fünf<br />
körperbehinderte SchülerInnen) und Gymnasien (ca. 12 körperbehinderte SchülerInnen).<br />
Neue Grundschule im Westen auf dem Gelände des jetzigen Jahnstadions:<br />
Laut Schülerprognose der Stadt bis 2020/21 ist ein Anwachsen der Klassenzahlen im Bereich der Grundschulen<br />
in <strong>Regensburg</strong> zu erwarten, so dass eine dreizügige Grundschule gebaut werden muss. Bei<br />
Schulsanierungen und selbstverständlich bei Schulneubauten wird auf die behindertengerechte Bauausführung<br />
geachtet. Aber: Eine spezielle Schule mit dem Profil Inklusion sollte idealerweise noch höhere<br />
bauliche Standards in Bezug auf Behindertengerechtigkeit aufweisen, wie z.B.<br />
• breitere Flure<br />
• kurze Wege<br />
• leicht öffnende Türen<br />
• zusätzliche Räume für Einzelförderung u. evtl. Therapie<br />
• besondere Ausstattung der Sanitärräume.<br />
Die Schulbauverordnung sieht hierzu keine besonderen Räume vor, doch besteht ein Handlungsspielraum<br />
in den Verhandlungen mit der Regierung, da die Schulbauverordnung vor allem empfehlenden Charakter<br />
hat. Die Stadt baut in aller Regel nur Räume, die auch über das Land Bayern gefördert werden<br />
(v.a. FAG-Förderung).<br />
Ausblick:<br />
Die Zukunft der Förderschulen in Bayern ist noch unklar. Es könnte sein, dass aus den Förderschulen<br />
Kompetenzzentren mit wenig oder gar keinen Schülern werden. Die Lehrkräfte der Förderschulen unterstützen<br />
dann als Experten die Regelschulen in ihrer Unterrichtstätigkeit im Rahmen der Inklusion.<br />
Die Erfordernisse der Inklusion müssten in die Lehrerbildung verstärkt einfließen.