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Inhaltsverzeichnis Seite<br />
Geistliches Wort 4<br />
Die Jacobus-Skulptur 5<br />
Grabstätte <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> 8<br />
Hospital zum Heiligen Geist 9<br />
Rückblick „Was ist Wahrheit“ 10<br />
Rückblick Singefreizeit 12<br />
Weihnachtsgottesdienste 14<br />
Pilgertermine 14<br />
Die blauen Seiten 17<br />
Musiktermine 25<br />
Besondere Terminhinweise<br />
Barlach-Skulptur in der Kirche 27<br />
Singegottesdienst am 3.1.10 27<br />
Literaturkreis 28<br />
Vortrag „Rogers“ von Pastor Reinhard Petrick 28<br />
Aus der Gemeinde<br />
Freud und Leid 29<br />
Aus dem Gästebuch 30<br />
Kunstwerk des Monats 30<br />
: zeit lu pe zum Nachlesen<br />
Sexarbeit 31<br />
Unbeschnitten leben 34<br />
Aus der Nachbarschaft<br />
Das Kirchencafé 36<br />
Kirchengemeinde <strong>St</strong>. Georg-Borgfelde 37<br />
Monatssprüche und Jahreslosung 38<br />
3<br />
Inhalt
4<br />
Geistliches Wort<br />
Jahreslosung 2010:<br />
Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und<br />
glaubt an mich! (Joh. 14,1)<br />
Eine banale Jahreslosung? Ein Allerweltswort Jesu? Bei der ersten Wahrnehmung<br />
der Losung für 2010 war ich eher enttäuscht. Was hatten wir für markante<br />
Losungsworte in den vergangenen Jahren! Beim genauen Hinschmecken<br />
allerdings begann das Wort aus dem Johannes-Evangelium seine Würze<br />
zu entfalten. Der Gegensatz von Schrecken und Vertrauen ist elementar<br />
und die Losung lässt sich durch viele unserer Lebensbereiche deklinieren.<br />
Was uns alles erschreckt: die Gier und die Finanzkrise, die drohende Klima-<br />
Katastrophe, der Terror mit seinen abertausend Opfern, die Lieblosigkeit vieler<br />
Eltern gegenüber ihren Kindern und die Volksverdummung auf vielen<br />
Fernsehkanälen. Die Flüchtlingswellen weltweit sind erschreckend und die<br />
Inhaltslosigkeit der politischen Rituale. Mich erschreckt auch die zynische<br />
Zurschaustellung von Luxus bei den einen und die Bildungsarmut bei vielen<br />
anderen, die Gefährdung der Christen in der Türkei, im Irak und anderswo,<br />
die Gewaltexzesse junger Menschen und die um sich greifende Korruption.<br />
Und natürlich erschreckt mich auch die Finanznot unserer Kirchen mitsamt<br />
der Gleichgültigkeit vieler Menschen uns gegenüber. Und auch im Privaten<br />
erleben wir, dass die Angst um eine Beziehung diese nicht retten kann und<br />
die Angst vor der Zukunft Kindern nicht hilft, ihren Weg mutig und fröhlich<br />
in ebendiese zu gehen.<br />
Angst ist nicht der Weg. Schrecken und Angst machen starr, blockieren Kopf<br />
und Herz und daraus folgen Hoffnungslosigkeit und Unfähigkeit zum Handeln.<br />
Vieles, was in der Politik als Handlungskonzept vorgestellt wird, hat<br />
seinen Grund eher in der Angst und bleibt deshalb reaktiv und öffnet keine<br />
großen Perspektiven. Handeln aus der Angst heraus öffnet keine Wege. Die<br />
Menschen reagieren darauf, indem sie wegschauen oder sich betäuben. Politikverdrossenheit<br />
hat meines Erachtens ihre Ursache im Mangel am mutigen,<br />
ehrlichen Denken und Handeln, die Zuversicht und Lösungen erkennbar machen.<br />
Wie gut der Rat Jesu tut: euer Herz schrecke nicht! Wer so spricht, weiß um<br />
Wege aus der Enge und Erstarrung. Wer so spricht, weiß, dass der Schrecken
Die Jacobus-Skulptur<br />
nicht das Ende und schon gar nicht Alles ist. Der weiß um das Gegenmittel<br />
gegen Schrecken und Angst: das Vertrauen, mit anderen Worten: den Glauben<br />
an Gott.<br />
Wer Gott mehr vertraut als den Menschen, der kann über die Grenzen der<br />
gängigen Logik hinaus denken und anfangen, das Gute und Notwendige zu<br />
tun. Aus dem Glauben an Gott werden die Ideen Heilung, Frieden, Gerechtigkeit<br />
und Versöhnung gespeist. Der Glaube an Gott weiß um die Idee der<br />
selbst gewählten Armut, die vom Rennen nach Immer-Mehr befreit. Im Vertrauen<br />
auf Gottes Weisungen wagen wir, ganz neue, fremde Wege zu gehen,<br />
werden offener und achtsamer und erleben vielleicht sogar Wunder unterwegs.<br />
Beim Pilgern bekommen wir solche Erfahrungen immer mal wieder<br />
geschenkt. Und im Vertrauen auf Gott kann ich sogar sagen: Auf das, was<br />
mir Angst macht, gehe ich mit erhobenem Haupt zu, statt davor zurückzuschrecken.<br />
Gott im Rücken zu spüren, macht grade und sensibel.<br />
Wahrscheinlich ist es genau das, was 2010 erforderlich ist: das Erschrecken<br />
der Herzen zu überwinden und wieder im Glauben an Gott Fuß zu fassen.<br />
Das wäre etwas völlig Neues für die Menschen in Deutschland, denn die Dimension<br />
des Glaubens ist vielen doch verloren gegangen, oder sie haben<br />
Glauben als Angstmacherei und Gesetzlichkeit erfahren. Christus macht uns<br />
Mut, der Schönheit des Lebens aus dem Glauben heraus mehr zu trauen als<br />
allem Blendwerk!<br />
Laden wir in <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> dazu ein, bei uns und anderen die Schönheit des<br />
Glaubens wieder zu lernen. Nehmen wir die Menschen mit auf unsere Wege<br />
und versuchen, den erschrockenen Herzen liebevoll Mut zu machen. Aus einem<br />
solchen Glauben heraus wächst die Fröhlichkeit und Freude am Leben.<br />
Das miteinander zu erleben, ist der Horizont der Jahreslosung für 2010.<br />
Pilgerpastor Bernd Lohse<br />
Gedanken zu einer Skulptur: Jacobus, der „Verletzte“<br />
Von den Jacobusskulpturen ist mir diese die liebste. Sie zeigt einen Menschen,<br />
der trotz Beschädigung, trotz Behinderung aufrecht stehen geblieben<br />
ist und wenn ihm auch die Hände und ein Fuß fehlen, mutig in die Weite<br />
5
6<br />
Die Jacobus-Skulptur<br />
schaut. Er beweist so, dass man nicht ohne Wunden durchs Leben kommen<br />
kann, aber sich dennoch auf den Weg machen muss.<br />
Wer ihm folgen will, setze sich vor dieses <strong>St</strong>andbild und konzentriere sich<br />
auf die Attribute des Heiligen: den Pilgerstab, den Hut des Wanderers, die<br />
Muschel vom <strong>St</strong>rand in <strong>St</strong>. Jago und das Buch in seinem Arm.<br />
Der <strong>St</strong>ab weist daraufhin, dass ein jeder, ob in seinem Glaubens- oder sonstigen<br />
Leben, nie ohne <strong>St</strong>ütze auskommt; dass wir alle Teil eines Ganzen sind,<br />
eines Organismus, in dem einer die Hilfe des anderen braucht. Mit einem<br />
Bild gesagt: Wir sitzen alle im gleichen Boot des Lebens. Und jeder hat irgendwann<br />
einen nötig, an den er sich lehnen kann.<br />
Das Buch mag ein wichtiger Wegweiser sein, in dem man seine Reiseroute<br />
zu erkennen versucht, in dem sich Weisungen der Bibel finden, aber auch<br />
Worte der Eltern und Lehrer, all jener, die es gut meinten und <strong>St</strong>ürze ersparen<br />
wollten. Dieses Buch des Lebenspilgers ist wichtig, auch wenn wir so oft<br />
bekennen müssen: Ich verstehe nicht, was darin steht. Ich kann heute nicht<br />
mehr akzeptieren, was mir damals gesagt oder was damals in der Bibel geschrieben<br />
wurde. Dies Buch ist nötig, weil es stets zur Auseinandersetzung<br />
mit dem Glauben herausfordert. Denn die Pilgerschaft des Glaubens wäre an<br />
der nächsten Ecke schon vorbei, würde sie nicht mit Konflikten verbunden<br />
sein. Die Weisungen dieses Buches können keinem das Leid ersparen. Denn<br />
der Pfad des Lebenspilgers führt nicht nur durch flaches, ebenes Land, sondern<br />
auch durchs wilde Gebirge; es geht durch Eis und Schnee und durch die<br />
Hitze der Wüste.<br />
Dort braucht er noch mehr, um nicht zu verderben. So trägt er den breiten<br />
Hut auf dem Kopf als Zeichen, dass er, wohin er auch kommt, von Gott beschirmt<br />
ist. Dass es keine Einöde und keine Massenveranstaltung gibt, in der<br />
Gott nicht ist. Dass die Flammen, die bei seinem Weg auf ihn lauern, ihm<br />
Haut, Hemd und Leben verbrennen können, ihn aber nicht scheiden können<br />
von der Liebe und Nähe Gottes.<br />
Der Wanderer nutzt den Hut, um sich vor Regen und scharfer Sonne zu<br />
schützen. Und manchmal könnte es uns so vorkommen, dass Gott selbst zu<br />
nah und zu bedrängend ist, dass wir uns vor ihm verbergen möchten. Doch<br />
es gibt keinen Ort dafür. „Nähme ich Flügel der Morgenröte und flöhe bis<br />
zum äußersten Meer - auch dort würde deine Hand mich fassen“, heißt es<br />
im großen Psalm.
Der Weg der Glaubenspilgerschaft ist kein harmloses<br />
Spiel. Letztlich geht es um alles. Der Glaubenspilger<br />
vertraut auf Gottes Liebe, doch er ist ihm ausgeliefert<br />
auf Gedeih und Verderb. Deshalb hilft kein Weglaufen,<br />
kein Sich-Verbergen.<br />
Das letzte Attribut des Heiligen, die Muschel, ist das<br />
Angebot, sich in Gott zu bergen. Sich immer wieder<br />
in Gottes Geheimnis hineinzuschmiegen, wie ein Kind<br />
sich im Schoß der Mutter birgt.<br />
Dort hört dann alles Fragen und Suchen auf. Dann ist<br />
man angekommen. In dieser Muschel Gottes, umschlossen,<br />
geborgen von ihren ewigen Wänden, in die<br />
kein Lärm der Welt mehr eindringen kann.<br />
R.K. Petrick<br />
S a n t i a g o<br />
Gerettet aus dem Feuersturm<br />
fehlen ihm Hand und Bein<br />
dem Torso des Halbreliefs<br />
aufgestellt an der Tauf-Apsis<br />
an einem <strong>St</strong>aender aus Eisen<br />
der zum Pilgerstab ward<br />
Auf zwei Drittel reduziert<br />
die Diminiatur der Figur:<br />
des Schnitzers Liebeserklaerung<br />
die laesst Raum<br />
fuer ein anderes Drittel<br />
das erst ein Leben macht<br />
Die Jacobus-Skulptur<br />
Sein Pilgerausweis das Buch<br />
Tracht Schlapphut und <strong>St</strong>ab<br />
alles durchs Feuer gegangen<br />
gleich ihm gleich dem der den<br />
ewigen Pilgerpfad sucht<br />
über allem kohlraben Schwarzem<br />
aufscheinend ueber dem Buch<br />
der <strong>St</strong>rahlenkranz der Muschel<br />
die seinen Namen traegt<br />
vom Ursprung sich ausweitend<br />
ueber alle Verbrennungen hinaus<br />
weitertragend SEINEN Namen<br />
(Detlef Niemeier, 2.8. AD MMIX)<br />
7
8<br />
Grabstätte <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong><br />
Die <strong>St</strong>elen sind da!<br />
Die Namensstelen für <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong>s Grabstätte<br />
sind aufgestellt worden. Wir haben sie uns in<br />
kleinerer Runde am Sonntag, den 11.10.,<br />
nach dem Gottesdienst angesehen.<br />
Die einhellige Meinung ist, dass die Grabstätte<br />
so sehr gut aussieht: vorn Rasen,<br />
rechts und links älterer Rhododendronbewuchs,<br />
ein kleines <strong>St</strong>ückchen Rabatte, und<br />
im hinteren Drittel das alte Kreuz. Auf dem<br />
Kreuz ist die Granitplatte angebracht, auf der in goldenen Lettern zu lesen<br />
ist: Hauptkirche <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> und das Bibelzitat: Herr, lehre uns bedenken, dass<br />
wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. Der gleiche Granit aus Finnland<br />
ist auch für die <strong>St</strong>elen verwendet worden: schwarz, poliert, mit ein wenig<br />
funkelnden Einschlüssen. Jede <strong>St</strong>ele ist anders bearbeitet worden. Runde,<br />
elliptoide, quadratische, dreieckige Querschnitte finden sich da. Sie sind<br />
auch unterschiedlich hoch, eine <strong>St</strong>ele auf der Oberfläche rauh belassen.<br />
Fünf <strong>St</strong>elen sind es insgesamt; das Ensemble soll an einen Wald erinnern, in<br />
dem ja auch nicht ein Baum ist wie der andere, wohl aber verwandt mit einander.<br />
Eine kleine Bank ist auch schon aufgestellt.<br />
Herr Karbenk, in dessen Werkstatt die <strong>St</strong>elen gearbeitet worden sind, demonstrierte<br />
uns die Buchstaben, die vor Ort nach einer Bestattung in die<br />
<strong>St</strong>eine eingearbeitet und mit Gold belegt werden. Insgesamt acht Erdbestattungen<br />
und 64 Urnenbeisetzungen sind in dieser Grabstelle möglich; eine<br />
Urnenbeisetzung hat schon stattgefunden. Die Option zur Erweiterung der<br />
Grabstätte nach links liegt bereits vor.<br />
Sie können diesen schönen Flecken leicht finden: Wenn Sie den Haupteingang<br />
Ohlsdorf passiert haben, gehen Sie linker Hand auf den Hügel; links<br />
hinter der weithin leuchtenden, weißen Christusfigur finden Sie in dem ersten<br />
Weg nach etwa 20 Meter die Grabstätte. Übrigens: 100 Schritte weiter<br />
können Sie sich die - auch sehr schöne - Grabstelle vom Michel ansehen.<br />
Wenn Sie Fragen haben: Frau Schröder, Herr Biskup und die Verfasserin geben<br />
gerne Auskunft.<br />
Dr. Brigitte Bovenschulte
Aus dem Hospital zum Heiligen Geist<br />
Überdurchschnittlich gut: Die ärztliche Versorgung<br />
Hospital zum Heiligen Geist<br />
„Alarmstufe rot“ titelt die seriöse Fachzeitschrift Altenheim in einer ihrer aktuellen<br />
Ausgaben. Pflegebedürftige Menschen ziehen statistisch gesehen immer<br />
älter ins Heim, die Krankheiten („Multimorbidität“) nehmen deutlich zu.<br />
Dass aber die ärztliche Versorgung damit nicht immer Schritt hält, dies belegen<br />
einige neuere <strong>St</strong>udien zur ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen. Im<br />
deutschen Gesundheitssystem besteht gerade in der Versorgung von Heimbewohnern<br />
erheblicher Entwicklungsbedarf. Besonders Menschen mit Demenzerkrankungen<br />
gehören zu den benachteiligten Patientengruppen. Insgesamt<br />
ist nach Ansicht von Experten die fach- und zahnärztliche Versorgung<br />
völlig unbefriedigend. Auch die jüngsten Untersuchungen von Prof. Dr.<br />
Klaus Püschel, Leiter der Rechtsmedizin am UKE, weisen in diese Richtung.<br />
Die Medien hatten darüber im Juli ausführlich berichtet, neben Dekubitus<br />
(Druckgeschwüren) war vor allem der zahnärztliche Befund in vielen Fällen<br />
besorgniserregend. Ein wichtiger Grund für diesen Mangel an ärztlicher Präsenz:<br />
Das Vergütungssystem honoriert den Hausbesuch nicht angemessen.<br />
Im Hospital zum Heiligen Geist, unserer „Kleinen <strong>St</strong>adt für Senioren“, haben<br />
wir in den letzten Jahren die ärztliche Versorgung immer weiter verbessern<br />
können. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner wählen ihre Ärzte frei, über<br />
100 Ärztinnen und Ärzte kommen regelmäßig zu Arztbesuchen ins Hospital.<br />
Darüber hinaus gehören zwei Arztpraxen, eine internistische und eine zahnärztliche,<br />
seit Jahrzehnten zu unserem „<strong>St</strong>adtbild“, sind also direkt vor Ort.<br />
Seit Jahren arbeiten wir erfolgreich mit der Polipraxis Alte Landstraße zusammen.<br />
So ist sichergestellt, dass zusätzlich zu den anderen Fachärzten,<br />
die regelmäßig ins Hospital kommen, wichtige Facharztrichtungen wie Augenheilkunde,<br />
Gynäkologie und Hautkrankheiten regelmäßig und verlässlich<br />
erreichbar sind. Und schließlich ist auch die Physikalische Therapie zu nennen,<br />
die das Hospital selbst betreibt. Unsere Physiotherapeuten behandeln<br />
etwa 70 Patienten täglich, häufig bei einem Hausbesuch.<br />
Seit 1. August bieten wir einen weiteren Zweig ärztlicher Versorgung bei uns<br />
an: Dialyse vor Ort. Mit dem via medis Nierenzentrum Hamburg MVZ haben<br />
wir einen Kooperationsvertrag geschlossen. Ziel ist es, für alle dialysepflich-<br />
9
10<br />
Rückblick „Was ist Wahrheit“<br />
tigen Bewohner und Gäste des Hospitals, für Kunden der Diakoniestation<br />
und auch für nierenkranke Mitarbeiter die zeitintensive Behandlung „auf<br />
möglichst kurzem Wege“ anzubieten. Ab sofort stehen dieser Patientengruppe<br />
im Hospital modernste Dialyseplätze in unmittelbarer Nachbarschaft zur<br />
Verfügung. Das bedeutet für die Patienten deutlich mehr Lebensqualität und<br />
weniger Zeitaufwand für die An - und Abfahrt. Und sollte jemand bettlägerig<br />
werden, so ist es unser Ziel, die Dialyse im Haus selbst anzubieten.<br />
Die Voraussetzungen für eine überdurchschnittlich gute ärztliche Versorgung<br />
sind im Hospital also gegeben. Die Größe unserer <strong>St</strong>iftung kommt hier<br />
den Bewohnern unmittelbar zugute. Natürlich heißt das nicht, dass wir mit<br />
allem zufrieden sein können und keine Verbesserungsmöglichkeiten sehen.<br />
Oft ist es eine Frage der Kommunikation und der Organisation, wenn ein<br />
Arztkontakt als unbefriedigend erlebt wird. Wir sind aber überzeugt, dass<br />
alle Kooperationspartner bereit sind, ihr Bestes zu geben für eine sehr gute<br />
medizinische Versorgung in unserer „Kleinen <strong>St</strong>adt für Senioren“.<br />
Dr. Martin Kalusche, Vorsitzender des Vorstands des Hospitals zum Heiligen<br />
Geist<br />
Was ist Wahrheit? – ein Rückblick<br />
Ende September, eine Woche nach dem Ende des Fastenmonats Ramadan,<br />
hatten wir die islamische Gemeinschaft Ahmadyya und einen Vertreter des<br />
Tibetischen Zentrums zu einem interreligiösen Dialogabend zu Gast. Die<br />
Leitfrage zum Gespräch lautete: Was ist Wahrheit? – eine Frage, die im Johannesevangelium<br />
der römische Procurator Pilatus an Jesus stellt, als dieser<br />
sich als den bezeichnet, der aus der Wahrheit komme.<br />
Oliver Petersen, der Buddhist, war im Laufe der Jahre schon öfter ein uns lieber<br />
Gesprächspartner, während ich über die Ahmadyya-Gemeinschaft kaum<br />
Informationen hatte. Sie war über eine junge Frau aus ihren Reihen an uns<br />
herangetreten, die den Abend vorbereitete und uns ein schönes Beispiel für<br />
die Weltaufgeschlosssenheit und Offenheit islamischer Frauen gab. Für die<br />
praktische Durchführung sorgten dann aber die Männer der Ahmadyya in
11<br />
Rückblick „Was ist Wahrheit“<br />
einer Perfektion, wie ich sie bislang in <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> kaum erlebt habe: Kleine<br />
Lastwagen fuhren mit <strong>St</strong>ühlen für den Gemeindesaal vor; man brachte eine<br />
Lautsprecheranlage mit und sorgte sogar für ein Spruchband an der Wand<br />
mit der Aufschrift: Interreligiöser Dialog. Vor allem aber: Man stellte Schüsseln<br />
und Warmhalteplatten mit einem nahrhaften Imbiss auf, der nach dem<br />
Dialog verzehrt werden sollte.<br />
Ja, und die Besucher der Veranstaltung? Der Gemeindesaal konnte die Menge<br />
kaum fassen. Im 1. <strong>St</strong>ockwerk, einschließlich Treppen und Barocktreppenhaus<br />
drängten sich bis zu 100 Personen, davon etwa 40 islamischen Glaubens.<br />
In <strong>St</strong>atements fassten die beiden Gäste, darunter der Vorsitzende von<br />
Ahmadyya für ganz Deutschland, und ich die besonderen Merkmale der drei<br />
Religionen zusammen, wobei deutlich wurde, dass diese muslimische Gemeinschaft<br />
vom Mainstream abweicht, da sie den Begründer für den Mahdi,<br />
den Messias hält, der die Botschaft Mohammeds vollendet habe und der gewissermaßen<br />
eine Wiederverkörperung von Christus und dem Buddha sei.<br />
Der christlichen Bedeutung der Person Christi könne man aber nicht folgen.<br />
Er sei wie für die anderen Muslime nicht der Sohn Gottes, sondern ein Prophet.<br />
Auf Grund ihrer abweichenden Lehre werden Anhänger der Ahmadyya<br />
in vielen islamischen Ländern verfolgt und sogar mit dem Tode bedroht. In<br />
Deutschland sind sie von <strong>St</strong>aat und Kirchen geachtet, weil sie jede Form von<br />
Gewalt ablehnen und den „heiligen Krieg“ nur als Austausch von Argumenten<br />
verstehen.<br />
Die Frage nach einer allgemeinverbindlichen Wahrheit konnte an dem Abend<br />
gewiss nicht beantwortet werden. Ich hatte in meiner Einführung auf Lessings<br />
„Ringparabel“ hingewiesen mit der Aussage, die Wahrheit der Religionen<br />
habe sich in liebevollem Verständnis für den Anderen zu beweisen.<br />
Was mir von dem Abend vor allem bleibt, ist die Begegnung mit jüngeren<br />
Menschen nichtchristlichen Glaubens, die zwar an ihrer religiösen Sicht,<br />
auch wohl an manchen Traditionen festhalten möchten, sich aber um weitgehende<br />
Integration in das Wertesystem unseres Landes bemühen und den<br />
Austausch mit anderen Religionen suchen. Auf diesem Weg des Dialogs wollen<br />
wir auch in <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> weitergehen.<br />
Pastor Reinhard Petrick
12<br />
Rückblick Singefreizeit<br />
Singefreizeit Breklum<br />
Ein Hamburger Leben in und mit der Nordelbischen Kirche kann Höhen und<br />
Tiefen bedeuten. Für uns waren nach einem glücklichen Neustart in der<br />
<strong>St</strong>adtrandgemeinde und intensiven Jahren des Miteinanders nach der Bekehrung<br />
des Pastors zum Entschiedenen Christen die Bindungen gelöst, als<br />
die Gemeinde darüber zerbrach.<br />
So war 1990 <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> als „Kirche für die <strong>St</strong>adt“ die geeignete Zuflucht. Die<br />
geistreichen Predigten beginnen wir zu verstehen und zu genießen. Die Verkündigung<br />
gründet sich auf das wohlbedachte Wort, die kunstvoll geübte<br />
Kirchenmusik und eine geordnete Liturgie. Hilfreiche Seelsorge wird – wenn<br />
benötigt – freundlich distanziert gewährt.<br />
Distanz und sparsame Gesten in <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> tun uns gut nach den turbulenten<br />
Jahren und beruhigen unsere Herzen. Das Zutrauen, der Glaube wachsen wie<br />
enge Jahresringe bei Bäumen. Die geistliche Anregung nimmt weiter zu mit<br />
der wachsenden Schar von Pastoren, die bildende Kunst wird zum weiteren<br />
Pfeiler der Verkündigung. <strong>Jacobi</strong> ist ein lebendiger, anregender Körper, geleitet<br />
mit Klugheit und nüchternem Sinn. Die Gemeinde grüßt sich ziemlich –<br />
bis das Kaffeekochen den Blutdruck steigert und Zungen löst.<br />
Dann 2005 ein plötzlicher Bruch, ein Interregnum danach und nun im Herbst<br />
dieses Jahres eine Einladung der umtriebigen Hauptpastorin zur Singefreizeit!<br />
Die Frage schleicht sich ins Herz und nährt den Zweifel: Wo bleibt die zur<br />
Kritik notwendige Distanz nach solchen gemeinsamen Tagen? Lassen wir uns<br />
wieder zu tief ein und werden später vielleicht enttäuscht? Sollen wir unser<br />
gehütetes Inneres auskehren lassen? Können wir überhaupt mitsingen oder<br />
musizieren?<br />
Das Ergebnis nach dem Wochenende in Breklum lautet: Ja, es passt alles zueinander.<br />
Das gemeinsame Singen von Könnern und Laien wird zum mitreißenden<br />
Klang, ob im afrikanischen Rhythmus, im Gospel, im Taizé- oder
13<br />
Rückblick Singefreizeit<br />
Volkslied. Die Gruppe der hochbegabten Sänger steht gleichauf mit den<br />
munteren Trommlern und Rasslern; die sich in der Meditation gefunden haben,<br />
entdecken mehr von sich und in sich und kommen einander entspannt<br />
im Zutrauen nahe. Die Bibelarbeiter kehren angeregt in die Gemeinschaft<br />
zurück und dort findet sich alles wieder: begeisterte Menschen, erfüllte und<br />
aufgeweckte, aufgekratzte und glückliche, getröstete und aufgewühlte.<br />
Die nimmermüde Regisseurin<br />
lenkt in einer<br />
Abfolge von Konzentration<br />
und Entspannung,<br />
führt von Besinnung<br />
zum Jubel und<br />
zurück in die <strong>St</strong>ille.<br />
Das wirkt auf jeden.<br />
Besondere Höhepunkte<br />
sind der „Bunte<br />
Sonn-Abend“ und der<br />
Abschlussgottesdienst<br />
am Sonntag.<br />
Die unterschiedlichen Talente und Temperamente der Vortragenden bringen<br />
Besinnliches wie Heiteres hervor; Humor und Witz kitzeln die verborgensten<br />
Lachmuskeln heraus und steigern die Empfindung zur Euphorie.<br />
Im Gottesdienst stellt sich eine tiefe Innerlichkeit ein, das Gefühl der Verbundenheit<br />
entwickelt und steigert sich, dieser Teil von <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> wird zur<br />
Familie (auf Zeit). Jeder hat etwas von sich gegeben und ist um ein Vielfaches<br />
beschenkt; können wir es anders begreifen als SEINE Anwesenheit unter<br />
uns?<br />
In Zukunft werden wir unseren Glauben treuer bekennen und uns wieder<br />
einlassen.<br />
Heide und Klaus Graupe
14<br />
Weihnachten | Pilgern<br />
Weihnachts-Gottesdienste in <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong><br />
24.12. 15:00 Uhr Pastorin Dr. Christiane de Vos feiert Gottesdienst für Kinder<br />
und ihre Eltern. Es singt der Neue Knabenchor Hamburg.<br />
16:30 Uhr Christvesper. Hauptpastorin Pröpstin Kirsten Fehrs wird<br />
unterstützt von der Kantorei <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong>.<br />
18:00 Uhr Pilgerpastor Bernd Lohse und der Elternchor des Albert-<br />
Schweitzer-Gymnasiums gestalten diese Christvesper.<br />
23:00 Uhr officium natale – Gregorianik bei Kerzenschein mit Pastorin<br />
Dr. Christiane de Vos.<br />
25.12. 10:00 Uhr „Maria durch ein Dornwald ging“: Abendmahlsgottesdienst<br />
mit Hauptpastorin Pröpstin Kirsten Fehrs. Das Vokalensemble<br />
singt italienische Weihnachtslieder.<br />
26.12. 10:00 Uhr Am 2. Weihnachtstag feiert Pastor Reinhard Petrick einen<br />
Predigtgottesdienst.<br />
27.12. 10:00 Uhr Abendmahlsgottesdienst mit Pastor Bernd Lohse.<br />
31.12. 18:00 Uhr Pastor Reinhard Petrick begleitet das alte Jahr hinaus.<br />
01.01. 18:00 Uhr Hauptpastorin Pröpstin Kirsten Fehrs begrüßt das neue<br />
Jahr mit einem Abendmahlsgottesdienst.<br />
03.01. 10:00 Uhr Singegottesdienst (A) mit Pastorin Dr. Christiane de Vos.<br />
06.01. 16:30 Uhr Am Ende der Weihnachtszeit steht wie jedes Jahr an<br />
Epiphanias der Abendmahlsgottesdienst der Balten mit<br />
Pastor von Schlippe.<br />
Pilger-Messe in <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> am 30.01.2010<br />
Mit der Pilger-Messe im Januar 2009 begann in <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> ein ganz neues<br />
Kapitel der Arbeit für die <strong>St</strong>adt: Bernd Lohse wurde als erster Pilgerpastor<br />
von Hauptpastorin Pröpstin Kirsten Fehrs eingeführt und an den Info-<br />
<strong>St</strong>änden der Messe drängten sich die Pilgerinteressierten. Mehr als 1000 Besucher<br />
kamen an diesem Tag in die Hauptkirche <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong>.<br />
Am Samstag, dem 30. Januar 2010, wird in der <strong>Jacobi</strong>-Kirche wieder eine<br />
Pilger-Messe mit Ausstellern rund ums Pilgern stattfinden. An vielen Infor-
15<br />
Pilgern<br />
mationsständen werden die Vielfalt der Pilgerwege gezeigt und Bücher,<br />
Wegkarten und Beratung angeboten. Pilgerpastor Bernd Lohse und der nordelbische<br />
Gemeindedienst stellen das neue geistliche<br />
Pilgertaschenbuch „Auf und werde“ vor, sowie<br />
die neuen Pilgerkarten für die Via Baltica von Lübeck<br />
nach Hamburg. Kleine Wasserkrüge aus Trondheim<br />
werden ebenso angeboten wie Jakobsmuscheln.<br />
Auch werden Pilgerpässe an diesem Tag ausgestellt.<br />
Auch die skandinavischen Kirchen werden<br />
über ihre vielfältigen Pilgerwege und Angebote informieren. Aus Dänemark<br />
und Schweden werden Pilgerpastorinnen anwesend sein.<br />
Die Messe beginnt mit einem Gottesdienst um 10:00 Uhr, anschließend öffnen<br />
die <strong>St</strong>ände bis 16:00 Uhr. Am Abend um 18:00 Uhr liest Petra Oelcker<br />
aus ihrem Krimi „Tod auf dem Jakobsweg“. Die Lesung kostet Eintritt.<br />
Pilgerweg-Karten Travemünde – Hamburg – Wedel<br />
„Pilgern beginnt in deinem Haus“ sagt ein altes Wort, und für uns Hamburger<br />
liegt der Pilgerweg fast vor unserer Haustür. Von Lübeck über Hamburg<br />
nach Bremen führt die Via Baltica der Jakobspilger (nach Santiago). Jetzt<br />
sind in der Pilgerarbeit der Hauptkirche <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> ganz neue Karten erschienen,<br />
die den Weg zwischen Travemünde und Wedel sehr klar und auf die<br />
wesentlichen Informationen beschränkt auf zwölf Seiten darstellen. In Infokästen<br />
werden Pilgerunterkünfte und Kirchen am Weg genannt.<br />
Dieser Kartensatz ist auf der Homepage www.jacobus.de/pilgern.htm zu finden<br />
und kann kostenlos heruntergeladen werden. Geplant ist, diese Karten<br />
im Jahr 2010 in gedruckter Form den Pilgern anzubieten. Zur Zeit fehlt es an<br />
den nötigen Finanzmitteln für den Druck.<br />
Der Grafiker Michael Reidel hat die Karten, die vor allem den Pilgerweg fokussieren,<br />
auf der Basis detaillierter Pilgerinformationen völlig neu entworfen.<br />
Im Herbst 2009 wurden sie von Pastor Lohse getestet. Der Pilgerpastor<br />
ist sehr angetan: „An vielen <strong>St</strong>ellen des Wegs fehlen Markierungen oder sind<br />
nur schwer zu entdecken. Mithilfe der neuen Karten habe ich den Weg immer<br />
gut gefunden.“
16<br />
Pilgern<br />
Symposium „Pilgern im Norden“ am 29.01.2010<br />
Immer mehr Pilgerwege entstehen und stellen ein Wegenetzwerk quer durch<br />
Europa dar. Auch im Norden gibt es gleich mehrere Pilgerwege: die Via Baltica,<br />
Via Jutlandica, den Ochsenweg, den Mönchsweg, den Birgittenweg, den<br />
Haerveien und den Jakobusweg Hamburg-Mariensee durch die Lüneburger<br />
Heide. An diesen Wegen liegen zahlreiche Gemeinden, die verstärkt von pilgernden<br />
Menschen aufgesucht werden. Ist dieser Pilgerboom vor allem eine<br />
Last oder liegt darin auch eine Chance für die Gemeinde und den Glauben?<br />
Ein ganztägiges Symposium soll in den Blick nehmen, in welcher Weise das<br />
Pilgern bisher in den Gemeinden am Weg erlebt wird und welche Bedürfnisse<br />
Gemeinden und Pilger haben. Mit Vorträgen und Workshops wird den<br />
Teilnehmern des Symposiums eine Fülle von Impulsen mitgegeben. Veranstalter<br />
sind die Pilgerarbeit in <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong>, der Nordelbische Gemeindedienst<br />
und der Gemeindedienst der mecklenburgischen Kirche.<br />
Der Pilger-Arbeitskreis in <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> ist aktiv<br />
Ein Kreis aus Freiwilligen hat sich in der Hauptkirche <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> gebildet, der<br />
die Arbeit des Pilgerpastors Bernd Lohse begleitet und unterstützt. Handfeste<br />
Mitarbeit ist ebenso selbstverständlich wie Planen und Mitdenken. So haben<br />
zum Beispiel Freiwillige aus dem Arbeitskreis während der Abwesenheit<br />
von Pastor Lohse die Sprechzeiten im Pilgerbüro übernommen. Sie beraten,<br />
stellen Pilgerpässe aus und nehmen Telefonanrufe entgegen. Vielen Dank für<br />
diesen Dienst! Wer Lust bekommen hat, im Pilger-Arbeitskreis mitzumachen,<br />
kann sich an Pastor Lohse wenden (0151-16530875 oder 30373713).<br />
Pilger-Café-Kino am 12.01.2010<br />
Im Pilgercafe am 12.1.2010 wird ab 18:00 Uhr im Gemeindesaal der Film „<strong>St</strong>.<br />
Jacques – Pilgern auf Französisch“, ein Film über drei sehr verschiedene Geschwister,<br />
die den Camino gehen müssen, um an das Erbe ihrer Mutter zu<br />
kommen. Eine überaus geistvolle Komödie, die viel vom Wesen des Pilgerns<br />
erfahren lässt. Der Eintritt ist frei.
Liebe Leser,<br />
17<br />
Die blauen Seiten<br />
an dieser <strong>St</strong>elle finden Sie „Die blauen Seiten", die Ihnen einen Überblick<br />
über alle Termine der Hauptkirche <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> verschaffen sollen. Auf den folgenden<br />
drei Doppelseiten finden Sie die Termine von der Advents– bis in die<br />
Passionszeit.<br />
Ein paar besondere Hinweise an dieser <strong>St</strong>elle:<br />
• 13.12. Adventsmusik im Kerzenschein<br />
Dieses Jahr sind die italienischen Weihnachtslieder an der Reihe.<br />
Eine stimmungsvolle Alternative zum Weihnachstoratorium!<br />
• 30.12. Pilger-Messe<br />
Alles rund ums Pilgern. Ein bunter „Markt der Pilger-<br />
Möglichkeiten“!<br />
Zu diesen und allen Veranstaltungen in <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> ein ganz herzliches Willkommen!<br />
VOX <strong>Jacobi</strong> als Email–Abonnement<br />
So erhalten Sie die Informationen aus der Hauptkirche <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> noch<br />
schneller: Bestellen Sie VOX als pdf-Dokument per Email, indem Sie eine<br />
kurze Email mit dem Betreff „VOX-Abo" an die Adresse biskup@jacobus.de<br />
senden.<br />
Newsletter-Bestellung<br />
Auf Wunsch nehmen wir Sie gern in unsere unregelmäßigen Email-<br />
Newsletter-Verteiler auf. Wir bieten drei Schwerpunkte: Pilgern, Kirchenmusik<br />
und Gemeindeveranstaltungen. Bitte senden Sie eine Email mit dem<br />
Betreff „Newsletter“ und ggf. dem gewünschten Schwerpunkt an<br />
biskup@jacobus,de, wenn Sie per Email über Veranstaltungen in <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong><br />
informiert werden möchten.
18<br />
Die blauen Seiten<br />
01.-18. Dezember<br />
01. Dezember<br />
12:30 Uhr<br />
03. Dezember<br />
12:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
05. Dezember<br />
14:00 Uhr<br />
06. Dezember<br />
10:00 Uhr<br />
07. Dezember<br />
19:00 Uhr<br />
08. Dezember<br />
12:30 Uhr<br />
09. Dezember<br />
11:30 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
10. Dezember<br />
12:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
13. Dezember<br />
10:00 Uhr<br />
11:30 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
14. Dezember<br />
19:30 Uhr<br />
15. Dezember<br />
12:30 Uhr<br />
17. Dezember<br />
12:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
Dienstag<br />
Mittagsandacht | Hauptpastorin Pröpstin Kirsten Fehrs<br />
Donnerstag<br />
Orgelführung<br />
Vesper | José Moran, Pastor Bernd Lohse, Pastor Reinhard<br />
Petrick<br />
Sonnabend<br />
Kirchenführung | Karl-Günther Petters<br />
2. Sonntag im Advent<br />
Gottesdienst (A) | Pastor Frank Rutkowsky, Polizeiorchester<br />
Montag<br />
Bibelkreis | Pastor Reinhard Petrick<br />
Dienstag<br />
Mittagsandacht | Pastor Bernd Lohse<br />
Mittwoch<br />
Kirchenführung | Dr. Marita to Berens-Jurk<br />
Messe | Michaelsbruderschaft<br />
Donnerstag<br />
Orgelführung<br />
Vesper | José Moran, Pastor Reinhard Petrick, Pastor Bernd<br />
Lohse<br />
3. Sonntag im Advent<br />
Gottesdienst (A) | Pastorin Dr. Christiane de Vos<br />
Kirchenführung | Hardy Lappöhn<br />
Konzert: Adventsmusik im Kerzenschein<br />
Leitung: Rudolf Kelber<br />
Montag<br />
Mystik und Meditation | Pastor Reinhard Petrick<br />
Dienstag<br />
Mittagsandacht | Pastorin Dr. Christiane de Vos<br />
Donnerstag<br />
Orgelführung<br />
Vesper | J. Moran, Pastor B. Lohse, Pastor R. Petrick
19.-31. Dezember<br />
19. Dezember<br />
14:00 Uhr<br />
19:00 Uhr<br />
20. Dezember<br />
10:00 Uhr<br />
21. Dezember<br />
19:00 Uhr<br />
22. Dezember<br />
12:30 Uhr<br />
24. Dezember<br />
15:00 Uhr<br />
16:30 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
23:00 Uhr<br />
25. Dezember<br />
10:00 Uhr<br />
26. Dezember<br />
10:00 Uhr<br />
27. Dezember<br />
10:00 Uhr<br />
28. Dezember<br />
19:30 Uhr<br />
31. Dezember<br />
18:00 Uhr<br />
20:00 Uhr<br />
19<br />
Die blauen Seiten<br />
Sonnabend<br />
Kirchenführung<br />
Konzert: J.S. Bach "Weihnachtsoratorium 1-3", C.P.E. Bach<br />
"Magnificat" | Leitung: Rudolf Kelber<br />
4. Sonntag im Advent<br />
Gottesdienst | Pastor Reinhard Petrick<br />
Montag<br />
Bibelkreis | Pastor Reinhard Petrick<br />
Dienstag<br />
Mittagsandacht | Diakonin Claudia Rackwitz-Busse<br />
Heiligabend<br />
Gottesdienst für Familien | Pastorin Dr. Christiane<br />
de Vos, Junger Knabenchor Hamburg<br />
Gottesdienst | Hauptpastorin Pröpstin Kirsten Fehrs,<br />
Kantorei <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong><br />
Gottesdienst | Pastor Bernd Lohse, Elternchor des Albert-Schweitzer-Gymnasium<br />
Gottesdienst (A): Officium natale<br />
Pastorin Dr. Christiane de Vos<br />
1. Weihnachtstag<br />
Gottesdienst (A) | Hauptpastorin Pröpstin Kirsten Fehrs,<br />
Vokalensemble <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong><br />
2. Weihnachtstag<br />
Gottesdienst | Pastor Reinhard Petrick<br />
1. Sonntag nach Weihnachten<br />
Gottesdienst (A) | Pastor Bernd Lohse<br />
Montag<br />
Mystik und Meditation | Pastor Reinhard Petrick<br />
Altjahrsabend / Silvester<br />
Gottesdienst | Pastor Reinhard Petrick<br />
Orgelkonzert | Kirchenmusikdirektor Rudolf Kelber
20<br />
Die blauen Seiten<br />
01.-15. Januar<br />
01. Januar<br />
18:00 Uhr<br />
02. Januar<br />
14:00 Uhr<br />
03. Januar<br />
10:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
04. Januar<br />
19:00 Uhr<br />
05. Januar<br />
12:30 Uhr<br />
15:00 Uhr<br />
06. Januar<br />
16:30 Uhr<br />
07. Januar<br />
12:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
10. Januar<br />
10:00 Uhr<br />
11. Januar<br />
19:30 Uhr<br />
12. Januar<br />
12:30 Uhr<br />
15:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
13. Januar<br />
11:30 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
14. Januar<br />
12:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
Neujahr<br />
Gottesdienst (A) | Hauptpastorin Pröpstin Kirsten Fehrs<br />
Sonnabend<br />
Kirchenführung | Hardy Lappöhn<br />
2. Sonntag nach Weihnachten<br />
Singe-Gottesdienst (A) | Pastorin Dr. Christiane de Vos<br />
Plattdeutscher Gottesdienst | Pastorin Annette Sandig<br />
Montag<br />
Bibelabend | Pastor Reinhard Petrick<br />
Dienstag<br />
Mittagsandacht | Pastorin Dr. Christiane de Vos<br />
Handarbeitskreis<br />
Mittwoch | Epiphanias<br />
Gottesdienst (A) der Balten | Pastor von Schlippe<br />
Donnerstag<br />
Orgelführung<br />
Vesper | José Moran, Pastor Bernd Lohse, Pastor Reinhard<br />
Petrick<br />
1. Sonntag nach Epiphanias<br />
Gottesdienst | Prof. Hans-Jürgen Benedict<br />
Montag<br />
Mystik und Meditation | Pastor Reinhard Petrick<br />
Dienstag<br />
Mittagsandacht<br />
Seniorenkreis | Pastor Reinhard Petrick<br />
Pilger-Café-Kino | Pastor Bernd Lohse<br />
Mittwoch<br />
Kirchenführung | Karl-Günther Petters<br />
Messe | Michaelsbruderschaft<br />
Donnerstag<br />
Orgelführung<br />
Vesper | José Moran, Pastor Bernd Lohse, Pastor Reinhard<br />
Petrick
16.-31. Januar<br />
16. Januar<br />
14:00 Uhr<br />
17. Januar<br />
10:00 Uhr<br />
18. Januar<br />
19:00 Uhr<br />
19. Januar<br />
12:30 Uhr<br />
15:00 Uhr<br />
21. Januar<br />
12:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
19:30 Uhr<br />
24. Januar<br />
10:00 Uhr<br />
25. Januar<br />
19:30 Uhr<br />
26. Januar<br />
12:30 Uhr<br />
15:00 Uhr<br />
28. Januar<br />
12:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
30. Januar<br />
10:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
31. Januar<br />
10:00 Uhr<br />
20:00 Uhr<br />
Sonnabend<br />
Kirchenführung | Hardy Lappöhn<br />
2. Sonntag nach Epiphanias<br />
Gottesdienst (A) | Pastor Bernd Lohse<br />
Montag<br />
Bibelabend | Pastor Reinhard Petrick<br />
Dienstag<br />
Mittagsandacht<br />
Handarbeitskreis<br />
21<br />
Die blauen Seiten<br />
Donnerstag<br />
Orgelführung<br />
Vesper | José Moran, Pastor Bernd Lohse, Pastor Reinhard<br />
Petrick<br />
Literaturkreis | Pastor Reinhard Petrick<br />
Letzter Sonntag nach Epiphanias<br />
Gottesdienst | Pastor Reinhard Petrick<br />
Montag<br />
Katathymes Bild-Erleben | Pastor Reinhard Petrick<br />
Dienstag<br />
Mittagsandacht<br />
Seniorenkreis | Pastor Reinhard Petrick<br />
Donnerstag<br />
Orgelführung<br />
Vesper | José Moran, Pastor Bernd Lohse, Pastor Reinhard<br />
Petrick<br />
Sonnabend<br />
Pilger-Messe<br />
Lesung: Petra Oelcker "Tod auf dem Jakobsweg"<br />
Sonntag Septuagesimä<br />
Gottesdienst (A) | Hauptpastorin Pröpstin Kirsten Fehrs<br />
Gastkonzert "Schubert in New York"<br />
Leitung: Rupert Huber
22<br />
Die blauen Seiten<br />
01.-14. Februar<br />
01. Februar<br />
19:00 Uhr<br />
02. Februar<br />
12:30 Uhr<br />
15:00 Uhr<br />
04. Februar<br />
12:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
06. Februar<br />
14:00 Uhr<br />
07. Februar<br />
10:00 Uhr<br />
08. Februar<br />
19:30 Uhr<br />
09. Februar<br />
12:30 Uhr<br />
15:00 Uhr<br />
10. Februar<br />
11:30 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
19:30 Uhr<br />
11. Februar<br />
12:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
13. Februar<br />
14:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
14. Februar<br />
10:00 Uhr<br />
Montag<br />
Bibelabend | Pastor Reinhard Petrick<br />
Dienstag<br />
Mittagsandacht<br />
Handarbeitskreis<br />
Donnerstag<br />
Orgelführung<br />
Vesper | José Moran, Pastor Bernd Lohse, Pastor Reinhard<br />
Petrick<br />
Sonnabend<br />
Kirchenführung<br />
Sonntag Sexagesimä<br />
Gottesdienst (A) | Pastorin Dr. Christiane de Vos<br />
Montag<br />
Mystik und Meditation | Pastor Reinhard Petrick<br />
Dienstag<br />
Mittagsandacht<br />
Seniorenkreis | Pastor Reinhard Petrick<br />
Mittwoch<br />
Kirchenführung<br />
Messe | Michaelsbruderschaft<br />
Literaturkreis | Pastor Reinhard Petrick<br />
Donnerstag<br />
Orgelführung<br />
Vesper | José Moran, Pastor Bernd Lohse, Pastor Reinhard<br />
Petrick<br />
Sonnabend<br />
Kirchenführung<br />
Konzert: Festmusik aus dem Salzburger Dom<br />
Leitung: Hansjörg Albrecht<br />
Sonntag Estomihi<br />
Gottesdienst (A) | Pastor Frank Rutkowsky
15.-28. Februar<br />
15. Februar<br />
19:00 Uhr<br />
16. Februar<br />
12:30 Uhr<br />
15:00 Uhr<br />
18. Februar<br />
12:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
21. Februar<br />
10:00 Uhr<br />
22. Februar<br />
19:30 Uhr<br />
23. Februar<br />
12:30 Uhr<br />
15:00 Uhr<br />
24. Februar<br />
19:30 Uhr<br />
25. Februar<br />
12:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
28. Februar<br />
10:00 Uhr<br />
18:00 Uhr<br />
Montag<br />
Bibelabend | Pastor Reinhard Petrick<br />
23<br />
Die blauen Seiten<br />
Dienstag<br />
Mittagsandacht | Pastorin Dr. Christiane de Vos<br />
Handarbeitskreis<br />
Donnerstag<br />
Orgelführung<br />
Vesper | José Moran, Pastor Bernd Lohse, Pastor Reinhard<br />
Petrick<br />
Sonntag Invokavit<br />
Gottesdienst | Pastor Reinhard Petrick<br />
Montag<br />
Mystik und Meditation | Pastor Reinhard Petrick<br />
Dienstag<br />
Mittagsandacht<br />
Seniorenkreis | Pastor Reinhard Petrick<br />
Mittwoch<br />
Vortrag: Carl Rogers, Sigmund Freud und die therapeutische<br />
Seelsorge | Pastor Reinhard Petrick<br />
Donnerstag<br />
Orgelführung<br />
Vesper | José Moran, Pastor Bernd Lohse, Pastor Reinhard<br />
Petrick<br />
Sonntag Reminiszere<br />
Gottesdienst (A) | Hauptpastorin Pröpstin Kirsten Fehrs<br />
Chorkonzert: Georg Friedrich Händel „Israel in Egypt"<br />
Leitung: Rudolf Kelber
24<br />
Die blauen Seiten<br />
Regelmäßige Termine an <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong><br />
Gottesdienste<br />
Sonntag, 10:00 Uhr Hauptgottesdienst<br />
Dienstag, 12:30 Uhr Mittagsandacht<br />
Donnerstag, 18:00 Uhr Vesper mit Abendmahl<br />
2. Mittwoch im Monat<br />
18:00 Uhr Messe der Michaelsbruderschaft<br />
1. Sonntag in ungeraden Monaten<br />
18:00 Uhr Plattdeutscher Gottesdienst<br />
Führungen<br />
1. und 3. Sonnabend im Monat, 14:00 Uhr Kirchenführung<br />
2. Mittwoch im Monat, 11:30 Uhr Kirchenführung<br />
Donnerstag, 12:00 Uhr Orgelführung<br />
Weitere Führungen für Gruppen in Absprache mit dem Gemeindebüro<br />
Sonstige Veranstaltungen<br />
1. und 3. Montag im Monat<br />
19:00 Uhr Bibelkreis im Besprechungszimmer<br />
2. und 4. Montag im Monat<br />
19:30 Uhr Mystik + Meditation im Gemeindesaal<br />
2. und 4. Dienstag im Monat<br />
15:00 Uhr Seniorenkreis im Besprechungszimmer<br />
14-tägig, Dienstag<br />
15:00 Uhr Handarbeitskreis im Jakobikirchhof 9<br />
1. Sonnabend im Monat, Mai - Oktober<br />
12:00-18:00 Uhr Turmcafé<br />
Wir laden Sie zu allen Veranstaltungen herzlich ein!
Konzerte<br />
25<br />
Kirchenmusik<br />
13. Dezember Adventsmusik im Kerzenschein<br />
Sonntag Italienische Weihnachtsmusik<br />
18:00 Uhr Werke von Gabrieli, Scarlatti, Rossini, Verdi, Respighi,<br />
Vokalensemble <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong>, Leitung: Rudolf Kelber<br />
VA 6,- 9.- (erm. 4,- 7,-)<br />
Die europäischen Länder haben eine jeweils eigene charakteristische Weihnachtsmusiktradition,<br />
die mehr oder weniger volkstümlich bestimmt ist.<br />
Nach den englischen Carols 2008 steht in diesem Jahr das italienische Repertoire<br />
von Gabrieli bis Verdi, von Scarlatti bis Respighi, dessen Lauda als<br />
kleines Weihnachtsoratorium im Mittelpunkt der stimmungsvollen Adventsmusik<br />
im Kerzenschein steht.<br />
19. Dezember J. S. Bach: Weihnachtsoratorium 1-3<br />
Sonnabend C. P. E. Bach: Magnificat<br />
19:00 Uhr Ulrike Meyer (Sopran), Marion Eckstein (Alt), Achim Kleinlein<br />
(Tenor), Felix Speer (Bass), Kantorei, Concertone Hamburg,<br />
Leitung: Rudolf Kelber<br />
VA 10,- bis 30,- ( erm. 7,- bis 20,-)<br />
Die ersten drei Kantaten des Weihnachtsoratoriums gehören zur Vorweihnachtszeit<br />
wie manche Bräuche aus Küche oder Backstube. Mit diesem Rückenwind<br />
lassen sich dann auch weniger populäre, aber ähnlich wertvolle<br />
<strong>St</strong>ücke wie das Magnificat des „Hamburger Bach” Carl Philipp Emanuel dem<br />
Publikum nahebringen.<br />
31. Dezember Orgelkonzert von Rudolf Kelber<br />
20:00 Uhr Werke von Händel, Haydn und Mendelssohn<br />
31. Januar Gastkonzert<br />
Sonntag „Schubert in New York“<br />
20:.00 Uhr Ensemble Resonanz, Chorwerk Ruhr, Ltg: Rupert Huber
26<br />
Kirchenmusik<br />
13. Februar Festmusik aus dem Salzburger Dom<br />
Sonnabend Werke von Wolfgang Amadeus Mozart<br />
18:00 Uhr Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Chor Hamburg<br />
Simone Nold (Sopran), Anton Barachovsky (Violine)<br />
Hamburg Sinfonietta, Leitung: Hansjörg Albrecht<br />
VA 15,- bis 35,-<br />
28. Februar Georg Friedrich Händel: Israel in Egypt<br />
Sonntag Hanna Zumsande (Sopran), Daniel Lager (Altus)<br />
18:00 Uhr Henning Kaiser (Tenor), Jörg Gottschick (Bass), Kantorei<br />
<strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong>, Concertone Hamburg, Leitung: Rudolf Kelber<br />
VA 8,- bis 25,- (erm. 5,- bis 16,-)<br />
Händels „Israel in Egypt“ ist unter seinen Oratorien das <strong>St</strong>ück mit dem größten<br />
Choranteil, der meist achtstimmig, doppelchörig komponiert ist. Insbesondere<br />
im zweiten Teil der dreiaktigen Fassung, im „Exodus“, fungiert der<br />
Chor regelrecht als Erzähler. Die Plagen, die Gott über die Ägypter schickt,<br />
damit sie das Volk Israel ziehen lassen, werden hier in einer Folge von sehr<br />
gegensätzlichen bilderreichen Sätzen geschildert.<br />
Händel ist hier auf der Höhe seiner oratorischen Meisterschaft angekommen.<br />
Die Orchesterbesetzung ist mit Flöten, Oboen, Fagotten, Trompeten, Pauken,<br />
Posaunen, <strong>St</strong>reichern und Continuo die für Händels Oratorien größtmögliche.<br />
Die Kantorei <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> wird mit diesem <strong>St</strong>ück im Oktober auf Tournee<br />
in die Toscana gehen.<br />
Musik im Gottesdienst<br />
24. Dezember Der Neue Knabenchor singt um 15:00 Uhr<br />
24. Dezember Die Kantorei singt um 16:30 Uhr<br />
24. Dezember Die Albert-Schweitzer-Elternchor singt um 18:00 Uhr<br />
25. Dezember Italienische Weihnachtslieder, Vokalensemble <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong><br />
10. Januar Bach: Motette „Jesu meine Freude“, Vokalensemble <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong><br />
24. Januar G. F. Händel: Chöre aus „Israel in Egypt“, Kantorei <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong><br />
21. Februar Robert Schumann: Aus Missa sacra, Vokalensemble <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong>
Barlachs „Erwartende“ in <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong><br />
27<br />
Besondere Terminhinweise<br />
In der Adventszeit bekommt unsere Kirche hohen<br />
Besuch, und zwar „Die Erwartende“, eine Plastik<br />
von Ernst Barlach.<br />
„Die Erwartende“ ist Teil des berühmten „Fries der<br />
Lauschenden“, den Barlach 1935 im Auftrag von<br />
Hermann F. Reemtsma fertig gestellt hat. So<br />
schreibt Barlach am 1.12.1935 an seinen Auftraggeber:<br />
„Zu wissen, dass dieser so lange mit mir,<br />
durch Jahre hindurch gewanderte Wunsch der<br />
Vollendung der neun Gestalten erfüllt ist, darf<br />
mich wohl erheben ... besonders in einem Augenblick,<br />
wo ich erfahre, dass politische Umstände<br />
wieder einmal mit dickbäuchiger Unsachlichkeit<br />
auf meinen Weg treten.“<br />
In seinem Fries der Lauschenden bildet Barlach<br />
neun ganz unterschiedlich lauschende Menschen ab – und auf diese Weise<br />
die sinnliche Wahrnehmung des Hörens in einer faszinierenden Bandbreite:<br />
Die Träumende, der Begnadete, der Empfindsame, die Pilgerin, der Wanderer,<br />
die Tänzerin, der Blinde, der Gläubige stehen neben der Erwartenden.<br />
Diese Figur kommt ganz bewusst in der Zeit des Advents nach <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong>, der<br />
Zeit des Wartens und Erwartens. Sie wird mit dem, was sie uns erzählt, in<br />
den Gottesdiensten am 3. Advent und am 1. Weihnachtstag eine besondere<br />
Rolle spielen. Herzlich Willkommen!<br />
Singegottesdienst am 3. Januar<br />
Am 3. Januar liegen Weihnachten und der Jahreswechsel mit allen Gottesdiensten<br />
hinter uns, der Alltag erwartet uns. An diesem Tag – dem 2. Sonntag<br />
nach dem Christfest – wollen wir mit Ihnen einen etwas anderen Gottesdienst<br />
feiern, in dem die Musik den Ton angibt: Viele beliebte Weihnachts-<br />
und andere Lieder wird Rudolf Kelber mit besonders ausgewählten
28<br />
Besondere Terminhinweise<br />
Choralvorspielen einleiten, sodass wir, auf diese Weise in „<strong>St</strong>immung“ gebracht,<br />
genussvoll miteinander singen können. Es gibt keine „klassische“ Predigt,<br />
sondern ein paar Gedanken zu den jeweiligen Liedern. Auf diese Weise<br />
möchte wir uns gerne mit Ihnen in das neue Jahr „hineinsingen“!<br />
Literaturkreis mit Pastor Reinhard Klaus Petrick: Kein Ort. Nirgends. Erzählungen<br />
eines Heimatlosen<br />
Dieser Titel eines Romans von Christa Wolf beschreibt die innere Situation<br />
eines der großen Meister deutscher Sprache: Heinrich von Kleist. Seine Erzählungen<br />
stellen einen kaum wieder erreichten Höhepunkt in der Literaturgeschichte<br />
dar. Sein Thema ist das Ausgeliefertsein des Menschen an die<br />
Mächte des Schicksals und der oft vergebliche Versuch, ihm zu entrinnen.<br />
Im Gesprächskreis gilt es, sich mit dieser wunderbaren Sprache auseinanderzusetzen,<br />
aber vom Inhalt her auch einen Bezug zu jetzigem Leben zu finden.<br />
mittwochs 19:30 Uhr<br />
21.01.: Die Marquise von O. – Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik<br />
10.02.: Die Verlobung in <strong>St</strong>. Domingo – Das Erdbeben in Chili<br />
Carl Rogers und Sigmund Freud und die therapeutische Seelsorge<br />
Vortrag von Pastor Reinhard Klaus Petrick mit anschließender Aussprache<br />
Seit 1978 finden an <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> in jedem Herbst Einführungskurse in das seelsorgerliche<br />
Gespräch statt. Viele Menschen haben im Lauf der Zeit daran<br />
teilgenommen und diese Ausbildung in verschiedener Weise genutzt: um in<br />
der Familie oder im Bekanntenkreis zu helfen; am Arbeitsplatz für Kollegen;<br />
um in der eigenen Gemeinde Besuchskreise aufzubauen; als Grundstock für<br />
weitere Ausbildungen als Psychologe, als Sozialarbeiter, als Arzt. Basis dieses<br />
Gesprächs ist der Ansatz des amerikanischen Psychologen Carl Rogers, der<br />
ihn in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelte. Seine Arbeit<br />
wurde für die Psychotherapie in Deutschland besonders wirksam und
29<br />
Aus der Gemeinde<br />
fand auch Eingang in die kirchliche Seelsorge. Rogers hat seine Gesprächstechnik<br />
und mehr noch seine Philosophie, sein Menschenbild in einem gewissen<br />
Gegensatz zu Sigmund Freud, dem Vater der modernen Psychotherapie<br />
ausgebildet. Doch auch er kam nicht umhin, Grundgedanken Freuds in<br />
sein System aufzunehmen.<br />
Im Vortrag geht es darum, die Arbeit dieser beiden Vertreter der Psychotherapie<br />
im 20. Jahrhundert nebeneinander zu stellen und auf ihre Bedeutung<br />
für die kirchliche Seelsorge zu befragen.<br />
Mittwoch, 24. Februar, 19:30 Uhr<br />
Freud und Leid aus der Gemeinde<br />
Taufen:<br />
Ole Antonio <strong>St</strong>ollberg getauft am 30.08.2009<br />
Calyssa Elisabeth Dorothea Dietrich getauft am 05.09.2009<br />
Finn Lukas Meier-Hedde getauft am 20.09.2009<br />
Jana Kristina Lobsien getauft am 25.10.2009<br />
Trauungen:<br />
Helmut Artur Hammerstein und Jana Dimter-Hammerstein, geb. Dimter<br />
getraut am 11.08.2009<br />
Constanze und Sverre Schacht, geb. Gutschmidt getraut am 22.08.2009<br />
Hans-Heinrich und Saskia Lühr, geb. Krüger getraut am 28.08.2009<br />
Robert Chris und Andrea Willmers, geb. Claußen getraut am 29.08.2009<br />
Vitalij und Anna Cornies, geb. Jost getraut am 05.09.2009<br />
Sven Christian und Agata Isabella Beutel, geb. Karmeinsky<br />
getraut am 05.10.2009<br />
Bestattungen:<br />
Hildegard Hoeck gestorben am 19.09.2009, 84 Jahre alt<br />
Claus von Seht gestorben am 21.10.2009, 88 Jahre alt
30<br />
Aus der Gemeinde<br />
Aus der Gemeinde: Gästebuch<br />
Ich war mit Opa in der Kirche. Wir haben eine Kerze für Jesus angezündet.<br />
Es war cool hier. Voll coole Orgel.<br />
Es ist ein wundervoller Ort der <strong>St</strong>ille und Begegnung mit Musik der Renaissance.<br />
Aus der Gemeinde: Kunstwerk des Monats<br />
Keck schiebt sie ihren Fuß mit einem eleganten roten Schuh unter dem Gewand<br />
hervor. Heutzutage wäre er wohl von Prada wie die Schuhe des Papstes,<br />
denn sie ist „aus gutem Hause“, unsere Gertrud, die neben Maria und<br />
Petrus im Fischer-Altar steht. Sie wurde 626 geboren und war eine Tochter<br />
Pippins des Älteren (und somit eine Groß-Groß…-Tante von Karl dem Großen).<br />
Damit war ihre Karriere schon vorgezeichnet - gute Heirat oder Äbtissin.<br />
Die glänzende Heirat hatte sie abgelehnt, und so trat sie in das Kloster<br />
Nivelles ein, ohne allerdings den Kontakt mit der Außenwelt zu verlieren; im<br />
Gegenteil, sie pflegte einen regen Briefwechsel mit Päpsten, Kaisern und Bischöfen<br />
(die sogar auf ihren Rat hörten…) und empfing gerne Durchreisende,<br />
um zu erfahren, was so in der Welt vorging.<br />
Vielen Menschen ist sie heute unbekannt, obwohl sie neben Jacobus die<br />
wichtigste Pilgerheilige des Mittelalters war. Und wenn Sie sich fragen, ob<br />
der Gertrudenkirchhof etwas mit unserer Gertrud zu tun hat, so sind Sie<br />
durchaus auf der richtigen Spur. Denn dort stand die Gertrudenkirche, eine<br />
Filialkirche von <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong>, wo der jeweils dienstjüngste Pastor Dienst tat. Die<br />
Legende sagt, dass die Hl. Gertrud die Verstorbenen in der ersten Nacht in<br />
ihrem Hause aufnahm, und so gab man den <strong>St</strong>erbenden den Wunsch mit auf<br />
den Weg: „Sankt Gertrud mög‘ dir Herberg bereiten“. Auf dem Friedhof um<br />
die Gertrudenkirche wurden die „Elenden“ begraben, die Leute also, die im<br />
Elend, nämlich in der Fremde, gestorben waren. Als einziges Überbleibsel<br />
dieser kleinen Kirche können Sie heute noch eine <strong>St</strong>atue der Hl. Gertrud am<br />
Platz finden (kleiner Tipp: schauen Sie mal nach oben).<br />
Die Figur der Hl. Gertrud in unserem Altar ist etwas gegen die Zeit gebürstet
Aus der Gemeinde | : zeit lu pe<br />
in den schwarz-weißen Habit der Dominikanerinnen<br />
gekleidet, deren Orden erst im 13. Jahrhundert<br />
gegründet wurde. Sozusagen modisch etwas<br />
aufgepeppt wird das Gewand durch das azuritblaue<br />
Futter – ein Zugeständnis an ihre hochadlige<br />
Herkunft? In der Hand trägt sie das Modell<br />
ihres Klosters. Das Kloster Nivelles/Flandern lag in<br />
einem äußerst spannungsreichen Gebiet, durch<br />
das sowohl die iro-schottischen Mönche, die eher<br />
romfern waren, auf ihren Missionsreisen kamen,<br />
als auch die von Rom ausgeschickten Missionare.<br />
Als Äbtissin kümmerte sich Gertrud um die Bildung der weiblichen Jugend,<br />
ließ sich Bücher aus Rom kommen (was sie aber nicht davon abhielt, ihre<br />
Nonnen von den irischen Mönchen unterrichten zu lassen), und war eine<br />
hervorragende Kennerin der Bibel. Weil sie sich auch hingebungsvoll um<br />
Kranke und andere hilfsbedürftige Menschen kümmerte, sind viele Spitäler<br />
nach ihr benannt. Gertrud von Nivelles ist, wie Sie sehen, eine der vielen<br />
„taffen“ Frauen, von denen wir Darstellungen in unserer Kirche haben.<br />
Und was sie sonst noch so alles erlebt hat, können wir uns anschauen, wenn<br />
die Altarflügel wieder hängen.<br />
Christine von Seht<br />
Zum Nachlesen: Theologische Schlaglichter der Zeitlupen 14+15 von<br />
Hauptpastorin Pröpstin Kirsten Fehrs<br />
„Gekaufte ‚Liebe‘ – eine Welt für sich“ am 28. August 19:30 Uhr<br />
„Gekaufte Liebe – eine Welt für sich“ – als ich den Kirchenvorstand und die<br />
MitarbeiterInnen in <strong>St</strong>. <strong>Jacobi</strong> fragte, ob wir eine Zeitlupe zu diesem Thema<br />
anbieten sollten, gab es vor allem Zustimmung - man müsse entschieden<br />
etwas gegen Zwangsprostitution und Missbrauch tun. Denn jegliche Gewalt<br />
verletze zutiefst die Menschenwürde und damit Gott selbst. Daneben aber<br />
gab es auch eine andere Reaktion – und ich stellte sie auch bei mir fest: ein<br />
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32<br />
: zeit lu pe<br />
leises, fast reflexhaftes Unbehagen und das Gefühl, heikles Gebiet zu betreten<br />
–„… und dann auch noch in einer Kirche!“. Bei aller Offenheit und jenseits<br />
der aufgeklärten Vernunft scheinen doch Berührungsängste wachgerufen,<br />
die man nicht so ohne weiteres wegargumentieren kann. Tief und ungreifbar<br />
sind die Emotionen rund um die Welt der „gekauften Liebe“. Sie aus<br />
dem Bereich des Tabus zu holen, um den Menschen, die mit sexuellen<br />
Dienstleistungen ihr Geld verdienen, in ihrer Würde gerecht zu werden, ist<br />
deshalb unbedingt moralisch.<br />
Nur indem wir hinhören und hinsehen, was wirklich ist, treten wir in den<br />
Dialog mit dieser anderen Welt. Eine Welt, die unzählige Facetten in sich<br />
trägt. So tangiert sie z.B. das (in der Kirche nicht wirklich ausgiebig diskutierte)<br />
Thema der körperlichen Lust und Erotik. Sexarbeit mit ihrer eigenen<br />
Sprache und ihren eigenen Verhaltensregeln scheint da wirklich eine Welt<br />
für sich. Zumal die Sexualität als die intimste und gottgeschenkte Form, einander<br />
Liebe zu zeigen, gerade nicht im Mittelpunkt steht. Vielmehr geht es<br />
um Arbeit, um sexuelle Dienstleistung, die bezahlt wird. Sie ist ganz nüchtern<br />
betrachtet ein Wirtschaftsfaktor. Unser <strong>St</strong>aat profitiert ganz offiziell<br />
von den <strong>St</strong>euereinnahmen aus diesem Bereich – und das gar nicht mal<br />
schlecht. Dazu nur eine Zahl: An jedem Tag beanspruchen eine Million Männer<br />
die Dienste von Prostituierten.<br />
Und diese Zahl im Hinterkopf, frage ich erstaunt: Sexarbeit soll eine Welt für<br />
sich sein?? Müsste man nicht vielmehr sagen, dass sie keine Randerscheinung<br />
ist? Sondern sich mitten im gesellschaftlichen Leben befindet, allerdings<br />
ohne dass man darüber spricht? Das Tabu zu brechen scheint leicht<br />
gesagt und schwer getan. Gesellschaftlich wie persönlich.<br />
Biblischer Befund und kirchengeschichtliche Entwicklung<br />
An der Tabuisierung, die Gewalt und Entwürdigung eher fördern als bekämpfen,<br />
haben auch christliche Moral und Kultur ihren wesentlichen Anteil. Allerdings<br />
nicht von Anfang an – die Bibel weist hier durchaus unterschiedliche<br />
Sichtweisen auf, auf die ich ganz kurz eingehen möchte.<br />
Die prominenteste Prostituierte im Alten Testament ist Rahab aus Jericho.
: zeit lu pe<br />
Ohne Kinder und also unabgesichert verdient sie mühsam ihren Lebensunterhalt,<br />
indem sie ihre Dienste anbietet. (Nebenbei bemerkt hat sich daran,<br />
dass global gesehen vor allem die wirtschaftliche Not zur Prostitution<br />
zwingt, über die Jahrtausende wenig geändert.) Zurück: Rahab rettet israelische<br />
Kundschafter und verhilft so dem Feldherrn Josua zum Sieg. Dafür erhält<br />
sie einen ehrenvollen Platz im Volk der Israeliten und damit gar einen<br />
Platz in der Ahnenreihe Jesu.<br />
Mit einer Hure in seiner Genealogie stellt Jesus selbst sich schützend vor die<br />
„Sünderinnen“, so die Ausdrucksweise im Neuen Testament. Wie gegenüber<br />
allen, die von der Gesellschaft ausgegrenzt werden, ist sein Verhalten auch<br />
gegenüber Prostituierten von Respekt geprägt. Er verurteilt ihre Handlungen<br />
nicht, sondern sieht sie an in ihrer Menschlichkeit. Und so redet er mit ihnen<br />
- darüber, was sie mit ihrem Leben tun. Und darüber, was sie sich antun<br />
oder antun lassen. – Das Sündige sieht er vor allem in ihrer Entfremdung<br />
von sich selbst. Und so bezweckt er mit seinem Gespräch, dass sie wieder bei<br />
sich ankommen, sich ihrer selbst bewusst werden. Frei von Berührungsangst<br />
lässt er sich seinerseits anfragen, lässt sich die Füße waschen, den Kopf salben,<br />
die Hand halten. Er erbarmt sich ihrer – und das mit Eros.<br />
Beim Apostel Paulus erhält die Einstellung zu Sexualität und Prostitution eine<br />
massive Abwertung. So betrachtet er die Ehe als Notgemeinschaft gegen<br />
überbordende Sexualität und verurteilt auch in Konfrontation mit anderen<br />
Kulten die Prostitution aufs Schärfste.<br />
Die Theologie der alten Kirche folgt dieser Diffamierung und verklärt demgegenüber<br />
die Jungfrau und Mutter Maria zum Leitbild für die Frau schlechthin.<br />
Mit fatalen Wirkungen: Das glorifizierte Frauenbild auf der einen Seite<br />
befördert den Hass auf die zu vernichtenden „Sünderinnen“ auf der anderen<br />
Seite. Spät, viel zu spät erst wird der Hexenjagd Einhalt geboten, und mit<br />
der Aufklärung des 18. Jahrhunderts und der französischen Revolution beginnt<br />
die emanzipatorische Entwicklung von Frauen.<br />
Doch machen wir einen Sprung in die Kirche unserer Tage. Sie zeigt zu diesem<br />
Thema kein einheitliches Meinungsbild. Bekannt geworden ist<br />
das Votum des Ratsvorsitzenden der EKD, Wolfgang Huber, der 2000 erklär-<br />
33
34<br />
: zeit lu pe<br />
te: „Die Kirche hält es mit der Würde der Frau für unvereinbar, dass ihr Körper<br />
zur käuflichen Ware gemacht wird.“ Demgegenüber steht eine Erklärung<br />
des Frauenreferates der evangelischen Kirche des Rheinlandes von 2008:<br />
„Auch Kirchenmitglieder sind Prostituierte und ‚Freier’, beide gehören auch<br />
zur Gemeinschaft der Heiligen“.<br />
Beide Zitate sagen etwas Richtiges. Das ist das Problem. Denn Fakt ist: Es<br />
gibt bei diesem Thema keine einfachen Wahrheiten. Sexarbeit bleibt eine<br />
Gratwanderung zwischen freier Entscheidung und erzwungener Selbstentfremdung,<br />
zwischen Akzeptanz und Nichtverstehen. In der Kirche ebenso wie<br />
in der übrigen Gesellschaft. Gewiss sind die Zeiten vorbei, da Prostituierte an<br />
der Kirchentür abgewiesen wurden. Doch offen integriert sind sie auch nicht.<br />
Theologisch gefordert ist aber gerade dies. Christus ist der, der die Sünden<br />
der anderen auf sich nimmt, der sich zum Sünder macht, ohne es selbst zu<br />
sein. So sollte auch das beschaffen sein, was in unserem Glaubensbekenntnis<br />
„Gemeinschaft der Heiligen“ genannt wird: ein Miteinander von Menschen<br />
vor Gott, in dem alles vertreten ist – jene, die sich an Gesetze und gesellschaftliche<br />
Regeln halten, und jene, die sie verletzen oder zu verletzen<br />
scheinen; die, die die überlieferte Moral achten, und andere, die nach eigenen<br />
Vorstellungen leben möchten. Wir mögen deshalb miteinander streiten,<br />
uns kaum aushalten, doch alle sind wir Ebenbild Gottes und gehören zusammen<br />
– das ist die anspruchsvolle These der Bibel.<br />
Nun denn, schauen wir hin auf diese Welt, die zu der unsrigen gehört. Hier<br />
an diesem Ort der Gemeinschaft der Heiligen - denn auch hier gehört es hin.<br />
„Karawane der Hoffnung – unbeschnitten leben“ am 30.10.2009<br />
In der Zeitlupe bemühen wir uns, brisante Themen aufzugreifen und, weil<br />
diese eben oft sehr heikel sind, aus dem Bereich des Tabus herauszuholen.<br />
Und dies ganz bewusst als Kirche, die ihre <strong>St</strong>imme für die Verstummten heben<br />
will. Denn Tabuisiertes weiter zu verdrängen, verstärkt das Leid derer,<br />
denen Gewalt und Unrecht angetan wird.<br />
Das trifft besonders auf das Thema weiblicher Genitalverstümmelung zu.<br />
Wer aufmerksam in den Medien das Thema verfolgt hat, weiß, dass täglich
: zeit lu pe<br />
Tausende junger Mädchen der bestialischen Prozedur unterworfen werden,<br />
die wahrlich „einschneidend“ ist. Und dieses Wissen ist, finde ich, schwer<br />
auszuhalten. Das hat zum einen mit der Grausamkeit der Beschneidungspraxis<br />
zu tun – jede nähere Beschreibung verursacht mir Gänsehaut. Zum anderen<br />
mag man und frau sich gar nicht vorstellen, welch Traumatisierungen<br />
dieser gewalttätige Eingriff nach sich zieht. Dass er lebenslangen Schmerz<br />
und den Verlust von Intimität, Liebe, Frausein bedeutet. All das löst, das gebe<br />
ich zu, bei mir den Reflex aus, die Augen zu schließen und wegzuhören.<br />
Man muss sich ganz der Realität aussetzen, um ebendiese verändern zu wollen<br />
und zu können. Solidarität verträgt keine Halbheiten. Dazu gehört es<br />
auch, dass man das Richtige wahrnimmt; denn gerade bei diesem Thema<br />
scheint es, dass nicht nur wenig gewusst wird, sondern oft auch das Falsche.<br />
Immer wieder wird die Beschneidung weiblicher Genitalien mit dem Islam in<br />
Verbindung gebracht. Aber sie ist gerade kein muslimisches Gebot! Vielmehr<br />
wird die Religion zur Rechtfertigung einer grausamen Sitte missbraucht. Der<br />
Islam hat ebenso wie das Christentum eine tiefe Achtung vor dem Leben,<br />
wie Gott es geschaffen hat. Darum ist es wichtig, dass wir auch im Rahmen<br />
der interreligiösen Verständigung nicht einer falschen Frontstellung aufsitzen.<br />
Selbst Exzesse in <strong>St</strong>reitigkeiten zwischen Muslimen und Christen, die<br />
vor ein paar Jahren in Indonesien zu Zwangsbeschneidungen christlicher<br />
Frauen durch Muslime geführt haben, dürfen nicht als typisch für „die islamische<br />
Welt“ gesehen werden. Und ebenso müssen wir zur Kenntnis nehmen,<br />
dass in bestimmen Regionen Christen Beschneidungen vornehmen.<br />
Nach Gottes Willen aber darf diese Gewalt nicht sein, das ist eindeutig. Und<br />
darum sind wir als Mitgeschöpfe der Betroffenen in der Verantwortung, uns<br />
dem Thema zu stellen. Gott ist ein Gott des Lebens, er hat Menschen Freiheit<br />
geschenkt. Genitalverstümmelung dagegen ist die Zerstörung jeglicher Freiheit.<br />
Sie ist tödlich - wenn nicht sofort und physisch, dann psychisch. Die<br />
seelischen und körperlichen Narben zeichnen Frauen ihr Leben lang.<br />
Wer denkt, dies sei nur in fernen afrikanischen Ländern ein Problem, der irrt.<br />
Schätzungen zufolge sind in Deutschland 19.000 Migrantinnen beschnitten<br />
35
36<br />
Aus der Nachbarschaft<br />
und 4.000 Mädchen akut gefährdet . Andere Schätzungen liegen noch wesentlich<br />
höher. Juni 2009 beschloss darum der Bundestages, die Verjährungsfristen<br />
für die Genitalverstümmlung deutlich zu verlängern — ein<br />
Schritt in die richtige Richtung, da die Betroffenen ja ganz junge Mädchen<br />
sind, die diese Traumatisierung meist erst viele Jahre später zu beschreiben<br />
vermögen und Anzeige erstatten können. Und weil dieses Problem eben<br />
auch in unserem direkten Umfeld eine Rolle spielt, muss uns der Kampf für<br />
unbeschnittenes Leben von Frauen als Kirche hier vor Ort etwas angehen.<br />
Aus der Nachbarschaft – Das Kirchencafé<br />
Das richtige Leben<br />
Im Herbst: die Bäume verfärben<br />
sich, das Laub wird lichter. Der Tag<br />
wird kürzer und die Sonne benötigt<br />
ihre Zeit, sich durchzusetzen, die Abende<br />
werden länger. Für viele ist<br />
das eine Zeit der Melancholie und<br />
des Nachdenkens.<br />
Auf einer Internetseite der Bahnhofskirche<br />
in Zürich habe ich folgende<br />
Geschichte gefunden: Ein katholischer,<br />
ein reformierter Pfarrer<br />
und ein Rabbi unterhalten sich über<br />
die Frage, wann das menschliche<br />
Leben eigentlich anfängt. Der katholische<br />
Geistliche sagt: „Das Leben<br />
beginnt natürlich mit der Verschmelzung<br />
von Samen- und Eizelle.“<br />
Der reformierte Pfarrer macht<br />
Einwände, so einfach sei das nicht. Doch der Rabbi meint, das sei doch klar.<br />
„Wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Hund tot ist, dann beginnt das<br />
Leben.“
37<br />
Aus der Nachbarschaft<br />
Ich mag die Geschichte, denn ohne einander zu widersprechen, blitzt da eine<br />
unerhörte Bodenständigkeit aus dem Beitrag des Rabbi heraus.<br />
Ich möchte ihm an dieser <strong>St</strong>elle widersprechen: Lassen Sie uns nicht warten<br />
mit dem Beginn des Lebens. Gönnen Sie sich Ihr Leben als Mensch heute.<br />
Hier. Nehmen Sie sich dafür Zeit. Atmen Sie durch. Vielleicht im Kirchencafé<br />
bei einem Yogi-Tee oder einem handgerührten Kakao, vielleicht zu Hause.<br />
„Es gibt für den Menschen nichts Besseres als zu essen und zu trinken<br />
und es sich wohl sein zu lassen bei seiner Mühe. Denn auch dieses, habe ich<br />
eingesehen, kommt von Gottes Hand.“ (Prediger 2,24)<br />
Vielleicht können Sie damit den Herbst auch zu einer Zeit des Neuanfangs<br />
machen, des Durchatmens und des Genießens. Warum warten bis zum Frühling?<br />
Haben Sie`s gut! Und auf Wiedersehen im Kirchencafé<br />
Diakon Mark Möller<br />
Aus der Nachbarschaft: Gemeinde <strong>St</strong>. Georg-Borgfelde<br />
Georg, lass mal hören! Folge 103: „Lug & Trug & Frohes Fest"<br />
Sonntag, 6. Dezember, 20.30 Uhr<br />
Zwei Weihnachtsgeschichten mit trostreicher Musik von Johann Sebastian<br />
Bach, Mitwirkende: Mitglieder der jungen kantorei st. georg & Hugo Distler-<br />
Chor, Götz Bolten (Rezitation)<br />
Eintritt frei, Kollekte erbeten<br />
Zwischen Himmel und Erde<br />
Gesprächsabende im Gemeindehaus, <strong>St</strong>iftstraße 15, Neuer Saal<br />
10. Dezember, 20.00 Uhr: „Sind die Menschenrechte christlich?" mit Pastor<br />
Friedrich Degenhardt, ökumenische Arbeitsstelle im Kirchenkreis Hamburg-<br />
Ost<br />
7. Januar, 20.00 Uhr: „Das jüngste Gericht" mit Pastor Kay Kraack
38<br />
Monatssprüche<br />
Dezember<br />
Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine<br />
Mutter tröstet.<br />
Jes 66,13<br />
Januar<br />
Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem<br />
Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.<br />
5. Mose 6,5<br />
Februar<br />
Die Armen werden niemals ganz aus deinem Land verschwinden.<br />
Darum mache ich dir zur Pflicht: Du sollst<br />
deinem Not leidenden und armen Bruder, der in deinem<br />
Land lebt, deine Hand öffnen.<br />
5. Mose 15,11<br />
Jahreslosung 2010<br />
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern<br />
überwinde das Böse mit Gutem.<br />
Römer 12,21