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Geistliches Wort<br />
Jahreslosung 2010:<br />
Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und<br />
glaubt an mich! (Joh. 14,1)<br />
Eine banale Jahreslosung? Ein Allerweltswort Jesu? Bei der ersten Wahrnehmung<br />
der Losung für 2010 war ich eher enttäuscht. Was hatten wir für markante<br />
Losungsworte in den vergangenen Jahren! Beim genauen Hinschmecken<br />
allerdings begann das Wort aus dem Johannes-Evangelium seine Würze<br />
zu entfalten. Der Gegensatz von Schrecken und Vertrauen ist elementar<br />
und die Losung lässt sich durch viele unserer Lebensbereiche deklinieren.<br />
Was uns alles erschreckt: die Gier und die Finanzkrise, die drohende Klima-<br />
Katastrophe, der Terror mit seinen abertausend Opfern, die Lieblosigkeit vieler<br />
Eltern gegenüber ihren Kindern und die Volksverdummung auf vielen<br />
Fernsehkanälen. Die Flüchtlingswellen weltweit sind erschreckend und die<br />
Inhaltslosigkeit der politischen Rituale. Mich erschreckt auch die zynische<br />
Zurschaustellung von Luxus bei den einen und die Bildungsarmut bei vielen<br />
anderen, die Gefährdung der Christen in der Türkei, im Irak und anderswo,<br />
die Gewaltexzesse junger Menschen und die um sich greifende Korruption.<br />
Und natürlich erschreckt mich auch die Finanznot unserer Kirchen mitsamt<br />
der Gleichgültigkeit vieler Menschen uns gegenüber. Und auch im Privaten<br />
erleben wir, dass die Angst um eine Beziehung diese nicht retten kann und<br />
die Angst vor der Zukunft Kindern nicht hilft, ihren Weg mutig und fröhlich<br />
in ebendiese zu gehen.<br />
Angst ist nicht der Weg. Schrecken und Angst machen starr, blockieren Kopf<br />
und Herz und daraus folgen Hoffnungslosigkeit und Unfähigkeit zum Handeln.<br />
Vieles, was in der Politik als Handlungskonzept vorgestellt wird, hat<br />
seinen Grund eher in der Angst und bleibt deshalb reaktiv und öffnet keine<br />
großen Perspektiven. Handeln aus der Angst heraus öffnet keine Wege. Die<br />
Menschen reagieren darauf, indem sie wegschauen oder sich betäuben. Politikverdrossenheit<br />
hat meines Erachtens ihre Ursache im Mangel am mutigen,<br />
ehrlichen Denken und Handeln, die Zuversicht und Lösungen erkennbar machen.<br />
Wie gut der Rat Jesu tut: euer Herz schrecke nicht! Wer so spricht, weiß um<br />
Wege aus der Enge und Erstarrung. Wer so spricht, weiß, dass der Schrecken